Dorian Hunter 146 - Earl Warren - E-Book

Dorian Hunter 146 E-Book

Earl Warren

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Beschreibung

Jeff lachte kurz. »Ich versuche immer noch, das Geheimnis des Bermuda-Dreiecks zu enträtseln. Du weißt ja, dass in dem Dreieck schon eine Menge Schiffe und Flugzeuge auf ungeklärte Art verschwunden sind und noch verschwinden. Manchmal verschwand auch nur die Schiffsmannschaft, so als hätte sie sich in Luft aufgelöst.«
Mein Gesicht musste wohl ziemlich lang geworden sein. »Du willst damit sagen, dass die Erholungskreuzfahrt, die du uns angepriesen hast, ins Bermuda-Dreieck führt?«
Coco kannte mich gut. »Sag schon ja, Dorian!«, drängte sie. »Ich sehe doch, dass das Rätsel dir keine Ruhe lässt ...«

Eine vermeintlich erholsame Forschungsfahrt wird für den Dämonenkiller und seine Freunde zu einem Horrortrip - denn in den Tiefen der Meere lauert ein uraltes, widernatürliches Geschöpf!


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Seitenzahl: 135

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Inhalt

Cover

Was bisher geschah

DER DRACHENHAI

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

mystery-press

Vorschau

Impressum

Der ehemalige Reporter Dorian Hunter hat sein Leben dem Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen gewidmet, seit seine Frau Lilian durch eine Begegnung mit ihnen den Verstand verlor. Seine Gegner leben als ehrbare Bürger über den Erdball verteilt. Nur vereinzelt gelingt es dem »Dämonenkiller«, ihnen die Maske herunterzureißen.

Bald kommt Dorian seiner eigentlichen Bestimmung auf die Spur: In einem früheren Leben schloss er als Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit dem Teufel, der ihm die Unsterblichkeit sicherte. Um für seine Sünden zu büßen, verfasste de Conde den »Hexenhammer« – jenes Buch, das im 16. Jahrhundert zur Grundlage für die Hexenverfolgung wurde. Doch der Inquisition fielen meist Unschuldige zum Opfer; die Dämonen blieben ungeschoren. Als de Conde selbst der Ketzerei angeklagt und verbrannt wurde, ging seine Seele in den nächsten Körper über. So ging es fort bis in die Gegenwart. Dorian Hunter begreift, dass es seine Aufgabe ist, de Condes Verfehlungen zu sühnen und die Dämonen zu vernichten.

Als Rückzugsort in seinem Kampf bleibt Dorian neben der Jugendstilvilla in der Baring Road in London noch das Castillo Basajaun in Andorra, in dem er seine Mitstreiter um sich sammelt – darunter die ehemalige Hexe Coco Zamis, die aus Liebe zu Dorian die Seiten gewechselt hat. Nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Martin hat Coco diesen zum Schutz vor den Dämonen an einem Ort versteckt, den sie selbst vor Dorian geheimhält.

Auf der Suche nach der Mumie des Hermes Trismegistos findet Dorian den Steinzeitmenschen Unga, der Hermon gedient hat und der sich nach seinem Erwachen schnell den Gegebenheiten der Gegenwart anpasst. Auf Island gewinnt Dorian den Kampf um das Erbe des Hermes Trismegistos.

Die Invasion der Janusköpfe von der Parallelwelt Malkuth wird von den Padmas mit Dorians Hilfe abgewehrt. Dem Padmasambhawa –niemand anderes als Hermes Trismegistos – wird klar, dass er für das Entstehen der Psychos auf Malkuth verantwortlich ist. Um zu büßen, geht Hermon durch eins der letzten Tore nach Malkuth. Auf der Erde sind zehn Janusköpfe gestrandet. Olivaro, das ehemalige Oberhaupt der Schwarzen Familie und selbst ein Januskopf, beschließt, seine Artgenossen zu jagen. Der Tempel des Hermes Trismegistos in Island wird zerstört, aber kurz zuvor zeigt der magische Tisch sieben düstere Prophezeiungen. Fünf davon haben sich bereits bewahrheitet, auch jene über Martin Zamis: Der Sohn des Dämonenkillers wird vom Kinddämon Baphomet, der Reinkarnation des Dämonenanwalts Skarabäus Toth, entführt. Baphomet und Miss Pickford alias »Magic Martha« künden für den 25. Mai eine Katastrophe für New York an. Als in der US-Metropole ein magieloser Zustand ausbricht – einen Tag früher als erwartet –, entschließen sich Miss Pickford und Trevor Sullivan zu handeln und Martin zu befreien. Trevor und Martin entkommen den Baphometistinnen, aber Martha bezahlt ihren Heldenmut mit dem Leben.

DER DRACHENHAI

Von Earl Warren

Der Motorsegler dümpelte in der leichten Brise. Auf dem Sonnendeck saßen zwei Männer in Stahlrohrstühlen, die langen Angelruten in den Händen.

Der Kapitän, eine sehnige Gestalt mit einem Teint wie Teakholz, stand auf der Flying Bridge am Ruder.

»Hören Sie mal, Kapitän Flint«, sagte der eine der beiden Angler. »Das Gebiet hier gehört doch schon zum berüchtigten Bermuda-Dreieck, oder?«

Der Kapitän zuckte ein wenig zusammen. »Kann schon sein, Mr. Mortenson. Aye, aye, Sir, ist schon möglich.«

Der zweite Angler, ein Rothaariger mit einem kolossalen Sonnenbrand, lachte.

»Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht von außerirdischen Wesen gekidnappt werden, Mort«, sagte er. »Oder dass uns keine Monster in die Tiefe holen. Sonst hat New York zwei lustige Witwen mehr.«

1. Kapitel

»Sie sollten über diese Dinge keine Scherze machen, Mr. Raven«, sagte der Kapitän düster. »Im Bermuda-Dreieck sind schon ganze Bombergeschwader und Schiffe mit ein paar hundert Mann Besatzung spurlos verschwunden, bei bestem Wetter, ohne Notruf oder nach einem letzten sehr verworrenen Funkspruch. Bei der Marine und von uns Einheimischen lacht keiner darüber. Da geht etwas vor, was mit dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht zu erklären ist.«

»Sie wollen uns wohl Angst einjagen, Sie oller Skipper?«, fragte Mortenson. Er war ein wenig angetrunken. »Weshalb wagen Sie sich denn ins Bermuda-Dreieck, wenn es so gefährlich ist?«

»Gehen Sie mal einem Gebiet von Tausenden von Quadratkilometern Größe aus dem Weg, wenn Sie Charterbootkapitän sind. Ich hatte im Gebiet des Bermuda-Dreiecks bisher noch nie Schwierigkeiten und hoffe, dass es so bleibt. Vielleicht bin ich ein wenig abergläubisch, wie die meisten Seeleute. Aber ich mag nun mal nicht, dass so etwas an Bord meines Schiffes beredet wird.«

»Na, na, Flint. Sie können Ihren Charterkunden doch nicht vorschreiben, worüber sie an Bord zu reden haben«, sagte Mortenson. »Ich glaube, die ganze Sache ist von der Presse hochgespielt worden. Das fragliche Gebiet wird sehr stark zu Schiff befahren und per Flugzeug überflogen. Klar gibt es da Unglücksfälle. Wenn ich in irgendeinem beliebigen anderen Meer, das stark frequentiert wird, ein bestimmtes Gebiet herausgreife, einfach so, dann stelle ich fest, dass auch da Schiffe und ein paar Flugzeuge verschwunden sind.«

Es war früher Nachmittag. Seit dem Vormittag waren die Männer draußen, östlich von Key Largo. Sie hatten so gut wie nichts gefangen. Ein paar Makrelen und einen kleinen Rochen. Mortenson und Raven waren froh, eine Abwechslung zu haben.

»Wie geht denn das eigentlich vor sich, wenn ein Schiff im Dreieck flöten geht?«, fragte Raven. »Da muss es doch mal Überlebende gegeben haben. Oder Beobachter. Na los, reden Sie! Sie können uns doch nicht dumm nach New York zurückkehren lassen.«

Kapitän Flint presste die Lippen zusammen. Aber dann sprach er.

»Mal sind Schiffe wie in einem riesigen Strudel blitzschnell gesunken«, sagte er. »Andere waren von einem weißlichen Nebel umgeben, der sie völlig einhüllte. Wenn der Nebel sich verzog, war entweder das ganze Schiff verschwunden oder die Mannschaft. Spurlos – einfach so.«

»Höhöhö!«, machte Mortenson. »Die hat sicher der Klabautermann gefressen.«

»Seemannsgarn!«, sagte Raven.

Plötzlich ruckte es an seiner Angel. Sie war an einer Halterung befestigt, denn auf hoher See bissen mitunter ganz schöne Brocken an. Der überraschte Raven stieß die Bierdose von seinem Schoß und bekleckerte sich die Hose. Er kurbelte an seiner Angel herum.

»Geben Sie ihm Leine!«, schrie Flint. »Mann, das ist ein ganz großer Bursche! Ein Marlin oder sogar ein großer Hai. Geben Sie ihm Leine, sonst reißt er die Angel mitsamt Halterung über Bord und Sie auch noch, wenn Sie sich dranhängen!«

Raven fluchte. Mortenson half ihm, packte Ravens Angel und rief ihm gute Ratschläge zu, die nicht viel taugten. Einen so großen Fisch konnte man nicht einfach anleinen. Man musste ihn niederkämpfen, und selbst bei einem geübten Hochseeangler standen die Chancen fünfzig zu fünfzig, dass er entkam.

Raven und Mortenson fassten sich endlich und hörten auf Kapitän Flints Anordnungen. Der Fisch zog nach Süden, und Flint ließ den Perkins-Dieselmotor an und folgte ihm mit drei Knoten Fahrt. Langsam holte Raven den Fisch herbei. Es surrte, als er die starke Stahldrahtleine aufzog. Das Jagdfieber hatte Raven und Mortenson gepackt. Das war ein Fisch, von dem ein Angler träumte. Wenn sie ihn fingen, war ihnen im Hotel in Miami und später bei ihren Freunden und Bekannten in New York Bewunderung gewiss. Sie mussten ihn haben.

»Jetzt ist er nahebei«, sagte Mortenson eine Dreiviertelstunde später. »Fünfzehn, zwanzig Meter tief, fast direkt unter dem Boot. Er hat sich müde gekämpft.«

So schnell ist der nicht müde, wollte Kapitän Flint gerade sagen. Da stiegen rund um das Boot weißliche Schwaden aus dem Wasser auf. Dampf oder Nebel. Eben noch war das Wasser grünblau gewesen, und der Golfstrom hatte Tang angetrieben. Schwärme von neugierigen Lotsenfischen waren dem Boot gefolgt. Jetzt war alles anders. Es wurde kühl, trotz der strahlenden Sonne. Im Nu hüllte der Nebel das knapp sechzehn Meter lange Schiff ein. Der Kapitän und seine beiden Charterkunden konnten gerade noch drei, vier Meter weit sehen.

Mortenson hustete. »Zum Teufel, was ist denn das?«

»Der Bermuda-Spuk«, sagte Kapitän Flint. Er hatte Angst, aber sie hinderte ihn nicht am überlegten Handeln. »Wir müssen schleunigst weg. Kappen Sie die Angelleine, Raven!«

»Aber mein Fisch ...«

»Tun Sie, was ich Ihnen sage, Mann! Sonst leisten Sie vielleicht bald Ihrem Fisch Gesellschaft – aber unter Wasser.«

Flint wollte den Motor auf vollen Touren laufen lassen; doch da erstarb er mit einem letzten Blubbern. Fluchend versuchte Flint, ihn wieder anzulassen. Umsonst. Der Motor gab keinen Ton mehr von sich. Es war völlig still, von den Lauten abgesehen, die die Männer von sich gaben; und auch sie wurden bald von dem unheimlichen Nebel verschluckt. Flint versuchte noch ein paarmal, den Motor anzulassen. Dann sagte er: »Ich gehe in die Kabine und setze einen Notruf ab. Gentlemen, wir ziehen uns am besten unter Deck zurück. Beten wir zu Gott, dass es etwas nützt.« Er sprach sehr ernst.

Mortenson und Raven waren bleich geworden. Raven hatte die Angelleine mit einem kleinen Seitenschneider gekappt. Flint kam von der Flying Bridge herunter.

Da war ein Plätschern am Heck zu hören. Das Boot tauchte tiefer ein, als ein schwerer Körper sich über die Reling schwang. Im nächsten Moment ertönte ein so urhaft wildes und schauriges Gebrüll, wie die drei Männer es noch nie gehört hatten. Der Schreck ließ sie wie Espenlaub zittern. Flint griff nach einem Bootshaken. Er trug nur zerschlissene Shorts. Sein Blick richtete sich aufs Heck – dorthin, wo das Ungeheuer aus dem Nebel hervortreten musste.

Große Flossen patschten über die Planken. Umrisse schälten sich heraus. Eine Gestalt trat aus dem Nebel, ein Wesen, wie es die Männer bisher nicht einmal in ihren Albträumen gesehen hatten. Ein Monster von zweieinhalb Metern Größe, aufrecht gehend, mit einem Körper so glatt wie der eines Delfins, jedoch menschlicher in den Proportionen. Das Maul in dem großen Schädel war aufgerissen und zeigte Haifischzähne. Große gelbe Augen, seitlich am Kopf sitzend, fixierten die Männer. Wieder brüllte es. Kurze, dicke Arme, die in Flossen endeten, bewegten sich drohend. Eine dünne Stahldrahtleine hing aus der linken Kieme des Ungeheuers, dieser grässlichen Kreuzung zwischen Raubfisch und Landbewohner. Der Angelhaken steckte tief in der Kieme. Das Monster war rasend. Mit einem dritten Aufbrüllen warf es sich auf die Männer. Es konnte sich trotz der plumpen Gestalt schnell bewegen. Flossenarme schlugen Mortenson nieder. Das Haifischgebiss grub sich in Ravens Kehle, dann riss es Flint den linken Arm auf.

Der Kapitän stieß dem blaugrünen Amphibienungeheuer den Bootshaken in die Seite, dann wurde auch er gepackt, von einer Kraft, der er nichts entgegenzusetzen hatte. Die Flossenarme umklammerten Flint. Das Letzte, was er spürte, war der Biss der Haifischzähne.

Mortenson war das dritte Opfer.

Das Seeungeheuer warf die drei Toten über Bord. Dann tat es etwas Merkwürdiges: Es bewegte die Flossenarme und gab unartikulierte, schrille Laute von sich. Die gelben, starren Augen glühten stärker. Es sah aus, als vollführte das Monster eine primitive Beschwörung. Tatsächlich verblasste das Blut, das umhergespritzt war, und verschwand dann völlig. Das Monster schubste den Bootshaken über Bord, dann war keine Spur des Kampfes mehr zu sehen. Das Ungeheuer blieb einen Moment stehen und lauschte, ehe es sich über Bord schwang. Das Wasser spritzte kaum, als es hineinglitt und untertauchte.

Der Nebel löste sich binnen weniger Sekunden auf. Im Golfstrom trieb ein Motorsegler, dessen Besatzung spurlos verschwunden war. Ein weiteres ungelöstes Rätsel des Bermuda-Dreiecks.

Ich hatte die Nase voll von allem Dämonischen. Die letzten Erlebnisse waren zu schlimm gewesen.

Martin hatte einen Schock erlitten. Noch keine vier Jahre alt, war er von den Erlebnissen gezeichnet. Er war ein intelligentes, in sich gekehrtes Kind. An Coco hing er sehr, aber vor mir hatte er Angst. Kein Wunder, denn er hatte mich zweimal mit dem magischen Stigma des Dämons Srasham gesehen, das manchmal in Stresssituationen mein Gesicht verunstaltete.

Die Trennung von Baphomet nahm Martin sehr schwer. Er wusste nicht, dass Baphomet ein übler Dämon war, die Reinkarnation des Dämonenadvokaten Skarabäus Toth. Martin kannte Baphomet nur unter dem Namen Theo Houlkmann; er hielt ihn noch immer für seinen gleichaltrigen besten Freund.

Wir hatten uns alle getrennt. Trevor Sullivan war mit den Unterlagen von Miss Pickfords spezieller Astrologie nach London zurückgekehrt. Unga war nach Island abgereist, wo er sich auf dem Hof der Álfar von der Hektik und Turbulenz der letzten Zeit erholen wollte. Tim Morton blieb in New York und sammelte die versprengten Freaks ein.

Coco und ich aber, wir wollten uns eine Weile ganz unserem Sohn widmen. Ich hatte Kontakt mit Jeff Parker aufgenommen. Er wollte uns mit seiner Jacht ›Sacheen‹ von der Bermudainsel Hamilton abholen und auf eine Kreuzfahrt mitnehmen. Das war genau das, was wir jetzt brauchten. Frische Seeluft um die Nase, den weiten Ozean um uns her und den fröhlichen Jeff Parker und seine Clique als Gesellschaft. Der gute Jeff war, nachdem er sich als Padma-Anhänger eine Weile der Askese geweiht hatte, zu seinem Playboyleben zurückgekehrt.

Ich war mit Coco und Martin über ein starkes Magnetfeld auf die Insel gesprungen. Von dem Treiben in der Stadt wollte ich nichts wissen; Coco ebenfalls nicht.

Wir hockten also in unserem Hotelzimmer im ›Palace‹, schlürften eisgekühlte Drinks, sahen uns möglichst heitere alte Spielfilme im Fernsehen an und warteten auf Jeff. Er hätte schon im Hafen sein sollen und wusste, wo wir zu erreichen waren.

Um elf Uhr abends kam er dann, braun gebrannt von der Glatze, die er seit seiner Padma-Zeit besaß, bis zur Sohle. Er hatte ein schreiend buntes Hawaii-Hemd und Shorts an und einen Lolli im Mund, an dem er herumlutschte. In seiner Begleitung befand sich ein Mädchen mit langem, kastanienbraunem Haar und einer atemberaubenden Figur.

Jeff fing an, übers ganze Gesicht zu strahlen. Er begrüßte uns freudig. »Dorian, Coco, das freut mich, euch zu sehen! Ihr schaut ein wenig abgespannt aus. Eine Kreuzfahrt wird euch schon wieder auf die Beine bringen.«

Er boxte mir in den Magen, und ich schlug ihm leicht vor die Brust. Jeff schüttelte meine Hand und klopfte auf meiner rechten Schulter herum. »Dämonenkiller, altes Haus!« Dann schloss er Coco in die Arme und küsste sie auf beide Wangen.

Die Schönheit mit dem kastanienbraunen Haar lächelte mich an.

»Mein Name ist Dorian Hunter«, sagte ich. »Das ist meine Lebensgefährtin Coco Zamis. Unser Sohn Martin schläft bereits.«

Jeff löste sich von Coco.

»Ihr seht hier Jennifer Simon, die Tochter vom alten Edgar Brian Simon.« Er steckte seinen Lolli, den er bei Cocos Umarmung in der Hand gehalten hatte, wieder in den Mund. »Ihr wisst, der Edgar Brian Simon, der Howard Hughes und Pablo Picasso hätte aufkaufen können – und Onassis noch dazu. Jennifer begleitet mich auf einer wissenschaftlichen Expedition.«

»Willst du ein Fachbuch über die weibliche Anatomie veröffentlichen?«

Jeff lachte kurz. »Nein. Ich versuche immer noch, das Geheimnis des Bermuda-Dreiecks zu enträtseln. Du weißt ja, dass in dem Dreieck zwischen den Bermuda-Inseln, Südflorida und dem vierzigsten westlichen Längengrad jenseits der Bahamas und Puerto Ricos schon eine Menge Schiffe und Flugzeuge auf ungeklärte Art verschwunden sind und noch verschwinden. Manchmal verschwand auch nur die Schiffsmannschaft, so als hätte sie sich in Luft aufgelöst.«

»Ja, ich weiß davon«, sagte ich. »Ab und zu steht mal was in der Presse. Vor einiger Zeit ist ein Buch über das Rätsel des Bermuda-Dreiecks erschienen, das rasch zum Bestseller wurde.«

»Ich habe ziemlich alles gelesen, was es an Veröffentlichungen über das Thema gibt«, sagte Jeff und nickte. »Jetzt sehe ich mich selber im Bermuda-Dreieck um. An Bord meiner Jacht befinden sich die modernsten Messgeräte. Wenn es dort etwas Außergewöhnliches gibt, werden wir es aufspüren. Was ist mit dir?«

Mein Gesicht musste wohl ziemlich lang geworden sein. »Du willst damit sagen, dass die Erholungskreuzfahrt, die du uns angepriesen hast, ins Bermuda-Dreieck führt?«

»Allerdings. In Arbeit wird die Forschungsreise natürlich nicht ausarten. Ihr braucht keinen Finger zu rühren, wenn ihr nicht wollt.«