Dorian Hunter 84 - Ernst Vlcek - E-Book

Dorian Hunter 84 E-Book

Ernst Vlcek

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Beschreibung

In Dorian krampfte sich etwas zusammen. Als er Ulf versprochen hatte, dass er seine Frau wiedersehen würde, war das nicht gelogen. Denn er erinnerte sich noch gut daran, dass er als Michele da Mosto von Ursulas unerklärlichem Verschwinden aus dem Hexenhaus erfahren hatte. Damals verursachte das ziemlichen Aufruhr. Und Dorian hatte daraus geschlossen, dass es ihnen gelungen sein musste, Ursula aus den Fängen der Henkersknechte zu retten. Daran glaubte er immer noch - nur schien es, dass sie vorher noch der Folter unterzogen werden sollte.
Das musste er verhindern!

Erneut haben sich die Zeiten vermischt, und nun ist auch Dorian mit den Hexenjägern aus der Vergangenheit konfrontiert. Der Kommissär Erasmus von Keittel und seine Schergen und Folterknechte bereiten den Sturm auf das Hexenhaus vor. Wird es Dorian gelingen, Ursula aus Keittels Fängen zu befreien und den Fluch zu brechen?


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Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Was bisher geschah

STURM AUF DAS HEXENHAUS

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

mystery-press

Vorschau

Impressum

Der ehemalige Reporter Dorian Hunter hat sein Leben dem Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen gewidmet, seit seine Frau Lilian durch eine Begegnung mit ihnen den Verstand verlor. Seine Gegner leben als ehrbare Bürger über den gesamten Erdball verteilt. Nur vereinzelt gelingt es dem »Dämonenkiller«, ihnen die Maske herunterzureißen. Unterstützung in seinem Kampf erhält er zunächst durch den englischen Secret Service, der auf Hunters Wirken hin die Inquisitionsabteilung gründete.

Bald kommt Dorian seiner eigentlichen Bestimmung auf die Spur: In einem früheren Leben schloss er als Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit dem Teufel, der ihm die Unsterblichkeit sicherte. Um für seine Sünden zu büßen, verfasste de Conde den »Hexenhammer« – jenes Buch, das im 16. Jahrhundert zur Grundlage für die Hexenverfolgung wurde. Doch der Inquisition fielen meist Unschuldige zum Opfer; die Dämonen blieben ungeschoren. Als de Conde selbst der Ketzerei angeklagt und verbrannt wurde, ging seine Seele in den nächsten Körper über. So ging es fort bis in die Gegenwart. Dorian Hunter begreift, dass es seine Aufgabe ist, de Condes Verfehlungen zu sühnen und die Dämonen zu vernichten.

In der Folge beginnt Dorian die Dämonen auf eigene Faust zu jagen. Als die Erfolge ausbleiben, gerät Trevor Sullivan, der Leiter der Inquisitionsabteilung, unter Druck. Die Abteilung wird aufgelöst, und Sullivan gründet im Keller der Jugendstilvilla die Agentur Mystery Press, die Nachrichten über dämonische Aktivitäten aus aller Welt sammelt. Hunter bleibt nur sein engstes Umfeld: die junge Hexe Coco Zamis, die selbst ein Mitglied der Schwarzen Familie war, bis sie wegen ihrer Liebe zu Dorian den Großteil ihrer magischen Fähigkeiten verlor; weiterhin der Hermaphrodit Phillip, dessen hellseherische Fähigkeiten ihn zu einem lebenden Orakel machen, sowie ein Ex-Mitarbeiter des Secret Service namens Donald Chapman, der bei einer dämonischen Attacke auf Zwergengröße geschrumpft wurde.

Trotz der Rückschläge gelingt es Dorian, Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, zu vernichten. Doch mit Olivaro steht schon ein Nachfolger bereit, der die schwangere Coco Zamis zur Rückkehr in die Schwarze Familie zwingt. Es gelingt Dorian, Coco zu retten. Nach einer Flucht um den halben Erdball bringt sie ihr Kind in London zur Welt, und Olivaro muss den Thron räumen.

Coco versteckt das Neugeborene an einem Ort, den sie selbst vor Dorian geheimhält. Ihre Vorsicht ist berechtigt, da bald eine neue, »alte« Gegnerin auftaucht: Hekate wurde von Dorian in seinem vierten Leben als Michele da Mosto verraten, sodass ihre einstige Liebe sich in glühenden Hass verwandelt hat. In Andorra kauft Dorian mit dem Geld von Jeff Parker eine alte Burg als Rückzugsort für das Team. Da erreicht ihn der Hilferuf einer Bekannten, Sabrina Becker, die in Velchen auf ein Spukhaus gestoßen ist. Vor Ort erkennt Dorian, dass er einer von Sabrinas Freundinnen schon einmal begegnet ist – in seinem Leben als Michele da Mosto vor 450 Jahren ...

STURM AUF DAS HEXENHAUS

von Ernst Vlcek

In Dorian krampfte sich etwas zusammen.

Als er Ulf versprochen hatte, dass er seine Frau wiedersehen würde, hatte er nicht gelogen. Denn er erinnerte sich noch gut daran, dass er als Michele da Mosto von Ursulas unerklärlichem Verschwinden aus dem Hexenhaus erfahren hatte. Damals hatte das ziemlichen Aufruhr verursacht. Und Dorian hatte daraus geschlossen, dass es ihnen gelungen sein musste, Ursula aus den Fängen der Henkersknechte zu retten. Daran glaubte er immer noch – nur schien es, dass sie vorher noch der Folter unterzogen werden sollte.

Das musste er verhindern!

Er blickte vorsichtig hinter dem Mauervorsprung hervor. Da stand Hans, der Folterknecht, mit dem Rücken zu ihm. Die anderen beiden Wächter waren nicht zu sehen, aber den Geräuschen nach zu schließen, befanden sie sich in einer der Zellen; Ketten klirrten, dumpfe Stimmen und raues Lachen waren zu vernehmen.

Dann ertönte eine Frauenstimme – war es die Stimme von Sidonie?

1. Kapitel

Dorian überlegte nicht lange. Das war seine Chance. Hans stand immer noch breitbeinig da, mit dem Rücken zu ihm. Dorian schlich die Treppe hinunter. Der Folterknecht trug einen weiten Umhang; der Kopf war unter einer Kapuze verschwunden.

Dorian hatte die letzte Stufe erreicht ...

»Beeilt euch«, rief Hans ungeduldig, »der Commissario hat es nicht gern, wenn er warten muss.«

Der Folterknecht drehte sich halb um. Obwohl sein Blickwinkel durch die Augenschlitze der Kapuze eingeengt war, musste er aus den Augenwinkeln die Bewegung hinter sich wahrgenommen haben – oder sein Instinkt warnte ihn. Wie dem auch war, er wirbelte plötzlich herum.

Doch da hatte Dorian ihn schon fast erreicht. Er versetzte dem Henkersknecht einen Faustschlag in die Magengrube und hieb ihm, als er sich vor Schmerz krümmte, die Handkante ins Genick. Hans brach lautlos zusammen. Dorian fing ihn auf und schleppte ihn die Treppe hoch.

Er ließ ihn hinter dem Treppenabsatz, wo er von unten nicht gesehen werden konnte, fallen und entledigte ihn seiner Kleider. Nachdem er sich den Kapuzenmantel und die Stulpenhandschuhe übergestreift hatte, schnallte er sich den Gürtel mit dem Kurzschwert um.

Inzwischen waren die beiden Wächter mit der Inquisitin zurückgekehrt. Dorian hastete die Treppe hinunter. Er stellte mit einem Blick erleichtert fest, dass Ursula noch unbehelligt war. Sie hatte außer einigen unbedeutenden Hautabschürfungen keine Wunden. Und doch schien der kurze Aufenthalt im Hexenhaus bereits Spuren bei ihr hinterlassen zu haben. Sie wirkte apathisch, als sei ihr Widerstand längst gebrochen und als habe sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden, noch ehe sie die Folter zu spüren bekommen hatte.

»Da bist du ja, Hans«, sagte der eine Wächter. »Sollen wir die Inquisitin dem Commissario überbringen?« Dorian räusperte sich und versuchte Hans' raue Stimme nachzuahmen, als er sagte: »Das ist meine Aufgabe.« Er zerrte Ursula am Arm zu sich und herrschte sie an: »Komm!«

Während er sie unsanft zur Treppe führte, wagte er es nicht, sich nach den beiden Wachen umzusehen. Vielleicht kam ihnen das Verhalten des obersten Folterknechts seltsam vor, doch bis sie Verdacht schöpften, war er mit Ursula längst schon über alle Berge.

Dorian führte sie die Treppe hinunter. Als sie den Treppenabsatz hinter sich gelassen hatten und außer Sichtweite der beiden Wächter waren, raunte er ihr zu: »Sie haben nichts zu befürchten, Frau Schumann. Ich komme im Auftrag Ihres Mannes und werde Sie von hier fortbringen.«

Sie gab keine Antwort. Er sah sie von der Seite an und stellte fest, dass ihr Gesicht völlig ausdruckslos war. Sie zeigte durch nichts, dass sie seine Worte verstanden hatte.

Dorian blieb stehen und drehte sie zu sich herum. »Frau Schumann!«, sagte er verhalten. »Haben Sie überhaupt gehört, was ich sagte? Sie sind bald in Sicherheit, dann haben Sie nichts mehr zu befürchten.«

Ihre Augen wandten sich ihm zu – doch sie sah durch ihn hindurch. Ein furchtbarer Verdacht kam ihm. Hatte der Dämon sie bereits in seinen Bann geschlagen? War sie seine Sklavin?

Er setzte sich wieder mit ihr in Bewegung, als unten ein Wachtposten auftauchte. Er blickte hoch und grinste.

»Ah, die Hexe auf dem Weg ins Folterhaus«, sagte er. »Da werden wir bald wieder eine kleine Nachtmusik zu hören bekommen. Das wird uns allen gut tun, denn es war schon die längste Zeit zu still im Haus.«

Dorian gab keine Antwort. Er erreichte mit Ursula das Erdgeschoss und wandte sich zielstrebig dem Ausgang zu.

»Hans!«, rief ihn der Wächter an. »Zur Folterkammer geht es in die andere Richtung!«

»Ich weiß, aber ...« Dorian überlegte sich fieberhaft eine Ausrede, um das Hexenhaus verlassen zu können. »Sieh dir das elende Hexenweib an, sie hat kein Feuer im Leib. In diesem Zustand wage ich sie nicht dem Commissario vorzuführen. Deshalb werde ich sie erst einmal in den Brunnen tauchen, um sie zu ermuntern.«

Der Wächter lachte. »Eine gute Idee – nur habe ich Befehl, niemanden aus dem Haus zu lassen. Und der Commissario wartet.«

Dorian griff in seinen Mantel und holte die Gnostische Gemme hervor. »Dann sieh dir erst einmal dies an. Ich hab's bei den Hexen gefunden«, sagte er und ließ die Gnostische Gemme vor dem Wächter pendeln. Dieser konnte den Blick nicht mehr davon lassen und musste der Pendelbewegung mit den Augen folgen.

»Du wirst alle anderen Befehle vergessen«, sagte Dorian dabei eindringlich. »Du gehorchst nur noch mir. Hast du verstanden? Ich befehle dir. Du gehorchst meinem Wort. Öffne das Tor!«

Der Wächter stand unter Hypnose. »Jawohl«, sagte er. »Ich öffne das Tor.«

Er drehte sich um und hätte seine Worte auch in die Tat umgesetzt. Doch in diesem Augenblick rief vom anderen Ende des Ganges eine wütende Stimme: »Wie lange muss ich wohl noch untätig warten, bis man mir die Inkulpatin zum peinlichen Verhör bringt?«

In der Tür zur Folterkammer war Erasmus von Keittel aufgetaucht.

Dorian erstarrte. Mit allem hatte er gerechnet, aber nur nicht damit, dass ihn der Dämon überraschen konnte. Bedeutete dies, dass er nun zusammen mit Ursula in der Vergangenheit gefangen war?

Hatte es überhaupt einen Sinn, aus dem Hexenhaus zu fliehen? Was erwartete ihn draußen? Der Schweiß brach ihm aus allen Poren, als er sich fragte, ob der Fluch nur auf das Haus selbst wirksam war, oder auch die Umgebung mit einschloss ... Wenn er nun aus dem Haus stürmte und sich im Velchen des 16. Jahrhunderts wiederfand, dann wären er und Ursula verloren gewesen ...

»Los, los, Hans!«, brüllte von Keittel ungehalten. »Ich will mir endlich dies Teufelsweib vornehmen ...«

2. Kapitel

Coco hatte alle Mühe, Ulf davon abzuhalten, Dorian zu folgen. Sie überlegte sich gerade, ob sie ihn nicht einfach hypnotisieren und in ihrem Sinn beeinflussen sollte, als draußen schleppende Schritte ertönten.

»Das ist bestimmt Dorian, der Ursula zurückbringt«, sagte sie.

Etwas krachte gegen die Tür, die unter dem Gewicht aufschwang. Eine Gestalt mit nacktem Oberkörper taumelte herein. Sabrina schrie erschrocken auf, als sie den Fremden breitbeinig dastehen sah. Sein Gesicht war eine hassverzerrte Fratze. Er gab einen unartikulierten Laut von sich und erhob eine schwere Faust gegen Coco ... In dieser Stellung verharrte er, als sei er zu Stein erstarrt.

Die Schreie, die von unten zu hören gewesen waren, verstummten und wurden zu einem tiefen, lang gezogenen Ton.

»Schnell«, sagte Coco, »wir müssen von hier fort.«

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Ulf verständnislos. Er deutete auf den halb entkleideten Folterknecht. »Wer ist das, und was ist mit ihm passiert?«

»Für Erklärungen ist später Zeit«, sagte Coco. »Folgt mir und bleibt in meiner Nähe, damit ich euch nicht aus dem Zeitrafferfeld verliere.«

Sie schob Sabrina einfach in den Gang hinaus. Split folgte mit steifen Bewegungen. Er machte ein Gesicht, als halte er das alles für einen verrückten Traum. Aber er stellte wenigstens keine Fragen.

»Beginnt der Spuk wieder?«, fragte Ulf. Er starrte den Folterknecht an und bemerkte, dass sich dessen Faust wie in Zeitlupe bewegte. »Hast du das mit ihm gemacht, Coco?«

»Ja«, antwortete sie ungehalten, »und ich werde auch mit dir kurzen Prozess machen, wenn du meinen Anordnungen nicht gehorchst.«

Da folgte er ihr wie benommen. Sie erreichten die Treppe, stiegen sie schnell hinunter.

»Bleibt beisammen«, warnte Coco. »Ich möchte nicht, dass einer von euch zurückbleibt und dasselbe Schicksal wie Ursula erleidet.«

»Ursula!«, schrie Ulf. »Ich muss sie retten.«

Sie erreichten den ersten Stock. Dort stand einer der Folterknechte auf einen Spieß gestützt. Selbst die Flammen der Fackel in dem eisernen Halter züngelten nicht – sie schienen wie aus rotem Glas gegossen.

»Dorian hat sich längst um Ursula gekümmert«, sagte Coco. »Bestimmt ist sie schon in Freiheit.«

Doch Ulf hatte sich dem Folterknecht zugewandt und hieb dem Erstarrten die Faust ins Gesicht. Sein Kopf wurde von dem Schlag ruckartig zurückgerissen, dann wurde er wieder von dem Zeitlupeneffekt erfasst und sank unheimlich langsam zurück.

Coco riss Ulf von ihm los.

»Keine Mätzchen mehr«, herrschte sie ihn an. »Meine Kräfte schwinden bereits. Lange kann ich uns nicht mehr in schnellerer Bewegung halten ...«

»Und Ursula?«, gab Ulf zurück. Er drehte sich verzweifelt um, als Coco und Split ihn mit vereinten Kräften zur Treppe ins Erdgeschoss zerrten. »In welcher Zelle ist sie? Ich muss sie befreien!«

Endlich gelang es ihnen, ihn zur Treppe zu zerren. Er stolperte die Stufen hinunter, wollte sich an einem Mauervorsprung festhalten, doch Split beförderte ihn mit einem unsanften Stoß weiter.

»Ursula und Dorian!«, rief Sabrina da, die ihnen vorangeeilt war.