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Dieser Sammelband enthält 10 Kurzgeschichten, voller Vielfalt und Fantasie. Von ergreifenden Momenten des Glücks bis hin zu bewegenden Begegnungen, nehmen diese Geschichten Sie mit auf eine Reise durch das menschliche Herz und die menschliche Fantasie. Tauchen Sie ein und lassen Sie sich von diesen einfallsreichen Erzählungen unterhalten.
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Seitenzahl: 146
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Drei Wochen in der Höhle
Die Terakabilen
Die Wassermenschen
Begegnung mit den Außerirdischen
Sillianer Hütte
Die Drei Zinnen
Mein Onkel Jakob
Drei Tage in Wiesbaden
Das Leben im All
Flug zum nächsten Sonnensystem
Der Fluss Irtysch war an dieser Stelle weit ausgedehnt. Als ich auf seine Gewässer blickte, weckten sie in mir Ehrfurcht. Ich stand dort und dachte darüber nach, welche immense Kraft dieser Fluss mit sich führte. Es schien fast so, als könnte er alles überfluten.
Ich war noch nie zuvor in dieser Gegend gewesen. Die Stadt, in der ich ein Hotelzimmer bezogen hatte, trug ebenfalls den Namen des Flusses. Ich dachte, es sei nur passend, dass sie den Namen eines so mächtigen Flusses trug. Heute hatte ich einen besonderen Grund, hier zu sein. Mein Freund Waleri hatte mich angerufen. Nach unserer Begrüßung am Telefon sagte er: "Alex, ich habe eine Sensation für dich. Das, was hier geschehen ist und noch geschehen wird, ist der Presse noch nicht bekannt. Du wirst einer der Ersten sein, die davon erfahren. Ich kann nicht lange sprechen. Nimm den ersten Zug oder das erste Flugzeug und komm hierher. Du wirst es nicht bereuen." Ich hatte meinen Freund schon lange nicht mehr gesehen, mindestens drei oder vier Jahre.
"Du, Waleri, die Verbindung ist zwar nicht die beste, aber ich höre und verstehe dich. Morgen bin ich bei dir, mein Freund. Bis morgen." Waleri legte auf.
Jetzt stand ich hier am Pier, bewunderte den Fluss und wartete auf meinen Freund, der mit dem Schiff kommen sollte. Eine kühle Brise wehte mir ins Gesicht, was in dieser Breitengradregion zu erwarten war. Für mich, einen Menschen aus einer warmen Gegend, war es hier ziemlich kalt.
Nach langem Warten, da das Schiff Verspätung hatte, stand ich ordentlich durchgefroren am Wasser und spähte in die Ferne. Endlich sah ich das Schiff, die "Schöne" – so ein wunderbarer Name. Mein Freund Waleri stand bereits auf der Brücke und beobachtete aufmerksam die Leute am Ufer. Das Schiff legte an, und mein Wiedersehen mit meinem Freund war gekommen. Waleri lächelte, und ich konnte sehen, dass auch bei ihm die Freude des Wiedersehens groß war. Ich winkte ihm zu, und nur wenige Minuten späterrannte er wie ein Wahnsinniger die Brücke herunter. Ich eilte ihm entgegen, und die Matrosen grinsten.
"Langsam, bitte", sagte ich. "Das Schiff wird hier noch eine Weile ankern." Im nächsten Augenblick fiel mein Freund mir in die Arme. Die anderen Passagiere lächelten. "Die beiden haben sich lange nicht gesehen", sagte einer der Passagiere und grinste.
"Komm mit", sagte ich schließlich. "Das Taxi wartet auf uns." Er ging neben mir her. "Wie geht es dir, mein Freund? Wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen."
"Ja", sagte ich, "mehr als drei Jahre". "Aber jetzt haben wir genug Zeit. Ich habe einen ganzen Monat Urlaub. Wie geht es dir?", fragte er mich immer wieder. "Bist du gesund? Das kalte Klima gefällt dir bestimmt nicht so gut nach dem warmen asiatischen."
Waleri schwieg eine Weile. "Ich war noch nie in Zentralasien", sagte er dann traurig. "Eigentlich hast du recht, Waleri. Ich fühle mich nicht bestens, aber zum Klagen bin ich nicht geneigt. Ich bin ständig unterwegs. Ich habe mich schon an alle klimatischen Bedingungen gewöhnt und vertrage jedes Klima ziemlich gut."
Unser Taxi hielt vor dem Hotel, sodass wir aussteigen konnten. Ein Hotelmitarbeiter half uns, unser Gepäck hereinzutragen. Der Rezeptionist war freundlich. Ich dachte oft darüber nach, warum man uns ein geräumiges Zimmer gab. Ich gab dem jungen Mann, der unsere Koffer getragen hatte, Trinkgeld und nahm auf dem Sofa Platz.
"Weißt du, Al", so nannte er mich seit unserer Bekanntschaft. Die Abkürzung meines Namens durften nur diejenigen verwenden, die mein Vertrauen gewonnen hatten. Eine Welle der Aufregung durchströmte mich, als er sagte: "Weißt du..." Plötzlich schwieg er. Ich wollte das Schweigen nicht unterbrechen, obwohl ich sah, dass er nicht sprechen konnte, und meine Spannung stieg.
"Weißt du", begann er schließlich, "mein Kollege Gas und ich waren in einer Höhle. Diese Höhle liegt unter Wasser." Ich saß da, den Mund offen. "Nur wenige wissen von dieser Höhle, Professor Krebs und sein Kollege Simon sowie Kolja. Die drei waren ganze drei Wochen in der Höhle", wiederholte er. "Professor Krebs und Simon ganze drei Wochen, verstehst du, mein Freund, und Kolja war fast zwei Tage bei ihnen."
Es wurde immer spannender. Ich schaute ihn fragend an. "Hat das denn noch niemand erfahren?"
"So wollten es der Professor und sein Kollege. Morgen früh ist eine Pressekonferenz geplant, um die Rettung der drei zu verkünden. Ich möchte dir ein paar Fragen stellen", bat ich Waleri.
"Ja, bitte, frag ruhig." "Wie kamst du in die Höhle, und warum gerade in diese?"
"Diese Frage kannst du auch dem Professor stellen. Soweit ich weiß, hat jemand am Höhleneingang ein seltenes Tier gesehen, das aber sofort verschwunden ist. Diese Person erzählte es weiter, und so kam die Sache schließlich beim Professor an. Der Professor, stets entschlossen zu handeln, erzählte seinem Kollegen Simon davon, und die beiden machten sich mit einem kleinen Boot auf den Weg zu der Stelle, an der das Tier zuletzt gesehen wurde."
"Waleri, wie hast du dich in diese Suche verwickelt?"
"Ich arbeite bei einer Reederei und wollte bei der Suche helfen, wie es meine Pflicht ist. Der Professor und sein Kollege sind nur wenige Meter tief in die Höhle vorgedrungen, als sie plötzlich auf trockenes Land stießen. Sie freuten sich darüber, da sie keine Tauchgeräte dabeihatten. Auf dem Trockenen konnten sie gut arbeiten. Sie richteten sich dort unten ein und hatten Proviant dabei. So entschieden sie sich, ein paar Tage dort zu bleiben. Dank Taschenlampen konnten sie gut sehen. Sie entdeckten viele Arten von Lebewesen, notierten sie und freuten sich über ihren Erfolg. Nur wenige Meter weiter gab es eine Quelle, an der sie Wasser holen konnten. Kurz gesagt, alles war vorhanden, um dort unten ein paar Tage durchzuhalten."
"Dann kam jedoch der erste Schicksalsschlag. Nachts, als sie schliefen, hörten sie plötzlich ein Geräusch. Sie wachten auf, machten ihre Taschenlampen an und schauten sich um. Sie fanden nichts, was sie beunruhigte, und gingen zurück ins Bett. Am nächsten Morgen wurde der Professor als erster wach. Er untersuchte die Höhle im Umkreis von ein paar Dutzend Metern bis zum Ausgang. Jetzt erst sah der Professor, dass der Ausgang aus der Höhle verschüttet war. Er weckte seinen Kollegen Simon und erklärte ihm, dass sie eingeschlossen waren."
"Simon, der eigentlich noch halb im Schlaf war, schaute den Professor an. „Wie meinst du, eingeschlossen?'"
"Ganz einfach", sagte der Professor, "der Ausgang ist versperrt."
"Beide liefen zum Ausgang. Ich möchte mir nicht vorstellen, was sie gefühlt haben müssen. Die beiden waren jedoch mutig. Sie schätzten ihre Arbeit höher ein als ihr Leben und setzten ihre Arbeit einfach fort. Sie gingen davon aus, dass jemand sie schon finden würde. Es vergingen ganze zwei Wochen, und die beiden gewöhnten sich so gut es ging an das Leben in der Höhle."
"Erzähl mir, Waleri, wie wurdest du schließlich in diese Geschichte verwickelt?", fragte ich hartnäckig.
"Ich war Mitglied einer Rettungsmannschaft. Eines Abends ging ich in der Gegend spazieren und entdeckte plötzlich an einer Stelle ein schwaches Licht, das aus der Erde strahlte. Als ich näher hinschaute, entdeckte ich eine Öffnung, die mit hohem Gras zugewachsen war. Ich beugte mich hinunter und rief in das Loch, 'Hallo', ohne zu wissen, was ich als Antwort bekommen würde. Völlig unerwartet hörte ich eine Männerstimme, die mir mit 'Hallo' antwortete. Es war ein Wunder, eine Stimme aus der Tiefe zu hören. Das war so unerwartet, dass mir schwindelig wurde. Es war die Stimme von Professor Krebs, der zu diesem Zeitpunkt direkt unter der Öffnung stand. So wollte es das Schicksal."
"'Bleiben Sie ruhig', rief ich in das Loch. 'Ich hole Hilfe.' 'Danke', hörte ich eine ruhige Stimme sagen."
"Ich schaute mich in der Dunkelheit der Gegend um, um den Weg zurückzufinden, und begab mich zum Basislager meiner Leute. „Ich habe sie gefunden', sagte ich zu ihnen."
"Wo?" Alle starrten mich mit offenen Mündern an.
"Nicht weit von hier." Sogleich machten wir uns auf den Weg, und in einer Viertelstunde erreichten wir unser Ziel. Die Hälfte von uns begleitete mich, während die andere Hälfte zurückbleiben sollte, da wir die Gefahren vor Ort nicht abschätzen konnten. Ich rief erneut nach unten: "Hallo, Leute." Wieder hörte ich ein "Hallo" und es folgte ein kurzer Dialog. Wir kommunizierten mit ihnen, um sicherzustellen, dass es ihnen gut ging und ob sie Hilfe benötigten. Rettungsteamleiter Unser wollte wissen, wie groß der leere Raum unten war, welche Gefahren es gab und wie wir helfen konnten. Die Antwort lautete: "Es mangelt uns an Energie, unsere Taschenlampen versagen langsam. Die Höhle ist sehr groß. Es gibt größere und kleinere Inseln darin, auf denen allerlei Lebenswesen leben. Bitte seien Sie vorsichtig mit Ihren Maschinen und achten Sie darauf, nichts zu beschädigen." Wir antworteten, dass wir uns von der Öffnung fernhalten würden, während sie arbeiteten, und dass wir bei Tagesanbruch mit den Rettungsarbeiten beginnen würden. Mit Hilfe eines Sonargerätes fanden wir noch am selben Abend den genauen Ort des ehemaligen Höhleneingangs. Die Maschinen wurden ebenfalls am Abend angeliefert, und alles wurde für die Rettungsaktion vorbereitet.
Am nächsten Morgen begann der Bohrmeister mit seiner Mannschaft die Arbeiten. Gegen Abend hatten wir es geschafft, und die Geretteten fielen uns in die Arme. Die Freude auf beiden Seiten war sehr groß, besonders da die beiden schon eine lange Zeit in der Höhle verbracht hatten und es ihnen gesundheitlich gut ging. Jeder von uns wollte die beiden nur berühren oder die Hand schütteln. Die Geretteten wurden ins Hotel gebracht, und abends bot sich uns die Gelegenheit, mit dem Professor und seinem Kollegen zu sprechen. Natürlich war ich überglücklich und dankbar.
"Ich habe Hunger", sagte plötzlich Waleri. "Komm, lass uns etwas essen." Im Hotel gab es ein Restaurant, also betraten wir es und sahen uns um. Der Raum war fast leer, und der Tisch am Fenster schien uns geeignet zu sein. Er war noch nicht abgeräumt, aber er gefiel uns. Der Ober kam, wischte die Krümel vom Tisch auf den Boden und reichte uns die Speisekarte. Ich dachte, dass der Speisesaal nicht besonders sauber war. Der Ober verschwand und brachte uns schnell eine Fischsuppe. Die Suppe schmeckte mir, aber meinem Freund Waleri anscheinend nicht. Ich persönlich mag den Fischgeruch und den Geschmack von frischem Fisch. Man bekommt nicht jeden Tag, selbst hier direkt am Fluss, solche Gelegenheiten. Die Suppe sättigte uns ordentlich. Ich holte eine Packung Zigaretten aus meiner Tasche, nahm eine heraus und bot sie meinem Freund an, doch er lehnte ab. "Ich rauche nicht", sagte er knapp. "Ich erinnere mich, dass du früher geraucht hast", bemerkte ich. "Ja, das stimmt, aber jetzt nicht mehr." Plötzlich betrat eine Person das Restaurant. Es war Simon, der Kollege von Professor Krebs. Waleri stand auf, um ihn zu begrüßen. Hinter Simon stand der Professor und lächelte freundlich. Nun stand auch ich auf und bot dem Professor einen Stuhl an. "Danke, und entschuldigen Sie die Störung", sagte er. "Kein Problem, Professor, wir freuen uns, Sie zu sehen", erwiderte ich. "Wir können immer noch nicht begreifen, wie Sie es dort unten ausgehalten haben. Ich schätze, ihre Forschungen werden unsere Wissenschaft enorm bereichern. Wenn diese Nachricht an die Presse gelangt, wird sie sicherlich für Aufsehen sorgen." Der Professor kam jedoch gleich zur Sache. "Ich habe hier einige Zeichnungen, der Rest ist auf unserem Zimmer." Er zog drei Blätter Papier aus seiner Mappe, die auf seinen Knien gelegen hatte. Auf den Zeichnungen waren Fische zu sehen, die gleichzeitig auch Merkmale von Säugetieren aufwiesen. "Diese Wesen haben Flossen und gleichzeitig eine Lunge zum Atmen", erzählte der Professor. "Wir mussten eines davon essen." Ich war sprachlos. "Wie konnten Sie so etwas essen?", fragte ich erstaunt. "Ganz einfach, wir haben es zerlegt und gegessen, wir mussten schließlich etwas essen", erklärte er mit einem schelmischen Grinsen. "War das Tier groß oder klein?", fragte ich neugierig. "Es wog etwa zwei bis vier Kilogramm", antwortete der Professor. "Ich werde versuchen, es Ihnen zu beschreiben. Das Tier hatte einen großen Kopf mit einer flachen Schnauze und einem ziemlich großen Mund. Seine Flossen waren direkt auf dem Rücken, vermutlich zur Steuerung. Im Mund hatte es keine Zähne, nur etwas härteres Zahnfleisch, um die Nahrung zu zerkleinern und zu schlucken." "Was haben Sie noch gegessen?", fragte ich. "Unsere Nahrung bestand nicht nur aus Fisch, etwa dreißig Prozent waren Meeresfrüchte. Es gibt verschiedene essbare Meeresfrüchte dort unten, und es gibt auch essbare Vegetation. An manchen Stellen der Höhle dringt schwaches Licht ein, und die Pflanzen haben uns beim Überleben geholfen. Es gab auch Muscheln, die außergewöhnlich groß waren und für den Verzehr bestens geeignet. Die Welt dort unten ist unglaublich vielfältig, und ich freue mich darauf, unsere Forschung an der Universität vorzustellen." Simon fügte hinzu: "Es war jedoch auch gefährlich dort unten." Er erzählte von einem Vorfall, bei dem er in einen tiefen Tunnel gestürzt war und der Professor ihn mit Hilfe von Gürteln gerettet hatte. "Es war der sechste Tag, seitdem wir dort unten waren." "Wie bist du in die Tiefe gerutscht?", fragte ich interessiert. "Ein Tier, das einem Luchs ähnelte, lief auf mich zu, und ich rutschte ab. Glücklicherweise war es nicht zu tief, und natürlich war der Professor da, um zu helfen." Der Professor lehnte sich zurück, er wirkte müde. "Das reicht, Professor", sagte er. "Sie sind nicht mehr der Jüngste." Auch Simon schien müde zu sein. Der Professor schaute mich an und sagte: "Ich werde nicht alles der Presse erzählen." Damit endete das Gespräch, und wir verabschiedeten uns höflich. "Was für ein Mensch", sagte Waleri, "er hat ein gutes Herz." "Du hast recht", stimmte ich zu. "Solche Menschen gibt es nicht allzu viele." Ich wollte mich zurückziehen, um die Geschichte aufzuschreiben, und sagte Waleri, dass ich mich kurz zurückziehen würde. Waleri nickte zustimmend, da er ohnehin noch etwas erledigen wollte.
In meinem Zimmer schrieb ich die Geschichte auf und begab mich anschließend zum Telegrafenamt, um sie an meinen Verlag zu senden. Hinter der Theke langweilte sich eine junge Frau mit asiatischem Gesicht. Ich übergab ihr die Notiz und bat sie darum, sie so schnell wie möglich zu senden. Sie lächelte und versicherte mir, dass sie sich darum kümmern würde. Ich bedankte mich und verließ das Telegrafenamt.
Als ich zurückkam, saß Waleri in meinem Zimmer. Neben ihm saß ein dunkelhaariger Mann mit leicht breitem Gesicht und schmalen Augen, der asiatischer Abstammung zu sein schien. Er stellte sich als Kolja vor, und ich schüttelte ihm die Hand. Mir wurde klar, dass er der dritte Mann war, der sich in der Höhle mit dem Professor und Simon befunden hatte. "Sie sehen gut aus", bemerkte ich, da keine Anzeichen von Verletzungen oder Traumata erkennbar waren. "Na ja", antwortete er, "ich habe ein paar graue Strähnen davongetragen." Er zeigte auf seine Schläfen. "Ich bin von der Zeitung. Könnten Sie mir erzählen, was alles passiert ist?" Kolja willigte ein und begann zu erzählen. "Es war ein schöner Tag, die Sonne schien vom Himmel herab und verlieh Wärme. So romantisch fing alles an. Es war gegen Mittag, meine Frau war gerade am Herd beschäftigt." "Ich habe Appetit auf Pilze, ich werde welche sammeln", sagte ich. Schnell fand ich eine Wiese, die mir gefiel, und sammelte fast genug Pilze. Plötzlich rutschte ich auf dem saftigen Gras aus und stürzte in einen Abgrund." Koljas Gesicht war blass, anscheinend waren die Erinnerungen noch zu frisch. "Ich hatte Glück, dass ich mir keine Knochen gebrochen habe", sagte er.
"Es war dunkel, und ich starrte eine Weile in die Finsternis, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Plötzlich sah ich ein großes Tier mit einem riesigen Mund auf mich zukommen. Vor Schreck wusste ich nicht, was ich tun sollte, also rannte ich davon, über Pfützen und Mulden. Schließlich fiel ich erschöpft zu Boden. Ich zog meine Uhr aus der Tasche, auf der man nicht nur die Zeit, sondern auch den Tag und den Monat ablesen konnte. Ich schaute auf meine Uhr und sah, dass es der 17. August um 4 Uhrmittags war. Ich war also gut vier Stunden von zuhause entfernt. Nun blieb mir nichts anderes übrig, als herauszufinden, wo ich war, und dazu kam der Hunger", er seufzte.
"Ich schaute in das Wasser und sah Fische im Tümpel. Es gab viele von ihnen. Ich fühlte mich wie Robinson Crusoe, nur dass mir ein Ast fehlte, um mir einen Speer zu machen und vielleicht einen Fisch zu fangen. Plötzlich entdeckte ich etwas Unerwartetes: ein Häufchen Asche mit Ästen darauf. Es schien, als hätte jemand hier unten gekocht. Das bedeutete, dass es noch jemanden hier geben musste, dachte ich. Der Hunger überwältigte mich, also nahm ich das Essen. Die Asche glühte noch, und ich brauchte nur etwas Trockenes, um das Feuer erneut zu entfachen. Ich fand trockene Äste und entzündete ein neues Feuer. Essen und Wärme gaben mir Hoffnung, und ich vergaß für einen Moment, wo ich war."
"Nachdem ich das Essen beendet hatte, kehrte die Realität zurück. Mein Verstand sagte mir, dass es hier unten Menschen geben musste, und ich musste nur nach ihnen suchen oder warten, bis sie zu ihrem Feuer zurückkehrten. Ich bin von Natur aus ungeduldig, also machte ich mich besorgt auf die Suche. Leider blieb meine Suche erfolglos. Schließlich fand ich einen trockenen Schlafplatz und legte mich darauf. Jetzt begriff ich, wie wichtig eine weiche Matratze und eine warme Decke für mich waren. Ich schlief kaum, da mich viele unbequeme Faktoren störten, unangenehmes Liegen, keine Decke, anhaltender Hunger und das kratzige Moos."