Dresden MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Angela Nitsche - E-Book

Dresden MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Angela Nitsche

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Entdecken Sie die vitale Mischung aus Geschichte und Moderne im "Elb-Florenz". Angela Nitsche zeigt in unserem Reiseführer "Dresden" auf 312 Seiten mit 210 Farbfotos die historische Pracht der barocken Stadt. Dank 18 Karten und Plänen inklusive doppelseitiger Extra-Karte mit Hotels sind Sie auf Ihrer Reise in Sachsens Metropole bestens orientiert. Neun ausführliche Touren und vier Ausflüge in die Umgebung machen die Stadt Dresden zu Ihrer zweiten Heimat. Alles akribisch vor Ort recherchiert und für Sie ausprobiert. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Die Geheimtipps von Angela Nitsche nennen besonders lohnende Dresdner Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder Übernachtungsmöglichkeiten. Eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessantes Hintergrundwissen. Das Highlights Magazin schreibt: "Das Reise-Handbuch zu 'Elbflorenz' - kompakt, übersichtlich, informativ." Dresden in der Übersicht - Ihre individuelle Stadtführung Der historische Theaterplatz ist der höfische Kern der Dresdner Altstadt. Hier befinden sich Residenzschloss, Zwinger, Semperoper und Hofkirche. Im Osten der historischen Altstadt führt der Weg von der Brühl'schen Terrasse von Synagoge und Kurländer- und Coselpalais zum Wahrzeichen der Stadt: der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Frauenkirche. Am Altmarkt liegt Dresdens mittelalterliches Zentrum. Geschichte und Moderne treffen in Form von Rathaus, Kreuzkirche und Kulturpalast sowie Universitätsbibliothek aufeinander. Die Innere Neustadt am anderen Elbufer lockt mit barocker Pracht. Vom Albertplatz nach Norden findet man das lebhafte Ausgehviertel, das Militärhistorische Museum und Sterneküche im Artillerieviertel. Östlich der Altstadt liegt mit dem "Großen Garten" die grüne Lunge der Stadt. Parkeisenbahn, Kindermuseum und Zoo machen den Ort zum Familienmagneten. Neben dem Deutschen Hygiene-Museum lockt das Stadion von Dynamo Dresden. Hinter dem Zwinger finden Barock, Gründerzeit, Jugendstil und Postmoderne zusammen. Der Elbhang zwischen Neustadt und Pillnitz ist die lässigste und eleganteste Seite der Stadt. Vier Schlösser sowie exklusive Stadtteile wie Weißer Hirsch und Loschwitz laden zur Erkundung ein. Im Südosten geht es von der Altstadt über Johannstadt, Blasewitz und Tolkewitz nach Kleinzschachwitz. Detailliert beschriebene Ausflüge nach Radebeul, Moritzburg, Meißen und in die Sächsische Schweiz runden den Reiseführer ab.

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Seitenzahl: 536

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Angela NitscheOrientiert in DresdenStadt und StadtviertelSightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenEssen gehenAusgehenShoppingWege durch DresdenTour 1: Rund um den TheaterplatzTour 2: Brühlsche Terrasse, Neumarkt, FrauenkircheTour 3: Vom Altmarkt zum Wiener PlatzTour 4: Die barocke Innere NeustadtTour 5: Äußere Neustadt bis HellerauTour 6: Rund um den Großen GartenTour 7: Wilsdruffer Vorstadt und FriedrichstadtTour 8: Der Elbhang zwischen Neustadt und PillnitzTour 9: Johannstadt, Blasewitz, TolkewitzAusflug 1: Radebeul und die WeinbergeAusflug 2: MoritzburgAusflug 3: MeißenAusflug 4: Die Sächsische SchweizNachlesen & NachschlagenStadtgeschichteArchitektur und KunstDresdner SpezialitätenKulturlebenNachtlebenFeste, Feiertage und EventsDresden mit KindernDresden (fast) umsonstAnreiseMobil in DresdenÜbernachtenDresden von A bis ZDresden kompaktAlle MuseenAlle RestaurantsÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Das Schokoladenmädchen, sein Schöpfer und der ConteWo Erich Kästner ein kleiner Junge warElberadwegDie Villen von BlasewitzKarl May lesenBöttger, Tschirnhaus und die Erfindung des europäischen PorzellansDas deutsche Küchenwunder – eine virtuelle Ausstellung der SLUB DresdenDer Dresdner Stollen®Dresden setzt Zeichen! – gegen Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit
Kartenverzeichnis
Tour 1: TheaterplatzTour 2: NeumarktTour 3: Altmarkt/Prager StraßeTour 4: Innere NeustadtTour 5: Äußere NeustadtTour 6: Großer GartenTour 7: Wilsdruffer Vorstadt/FriedrichstadtTour 8: PillnitzTour 8/9: Elbhang u. Johannstadt/Blasewitz/TolkewitzTour 8/9: Rund ums „Blaue Wunder“Ausflug 1: RadebeulAusflug 2: MoritzburgAusflug 3: MeißenAusflug 4: Barockgarten GroßsedlitzAusflug 4: Sächsische SchweizÜbernachtenZeichenerklärungÜbersichtLiniennetz
Tourenverzeichnis
Tour 1: Rund um den TheaterplatzIn diesem Teil der Altstadt gruppieren sich einige der wichtigsten Bauten des alten Dresden wie Residenzschloss, Zwinger, Semperoper und Hof-kirche. Ein Spaziergang durch die Kunststadt Dresden wird immer hier beginnen.Tour 2: Brühlsche Terrasse, Neumarkt, FrauenkircheEntlang der ehemaligen Befestigung an der Elbe geht es über die Brühlsche Terrasse, vorbei an der Synagoge, Kurländer- und Coselpalais, zur Frauenkirche – dem Wahrzeichen Dresdens.Tour 3: Vom Altmarkt zum Wiener PlatzDas mittelalterliche Zentrum der Stadt liegt am Altmarkt, von hier zieht sich die Shoppingmeile über die Prager Straße bis zum Hauptbahnhof. Historisches wie Rathaus und Kreuzkirche und viel Modernes vom Kulturpalast bis zur Universitätsbibliothek SLUB.Tour 4: Die barocke Innere NeustadtOriginal-Barock findet hier, auf der Elbseite gegenüber der Altstadt, statt. Super renovierte Altbauten mischen sich mit DDR-Wohnbauten. Gleich sehr viel weniger touristisch. Überraschend viele inhabergeführte, individuelle Geschäfte voller gutem Geschmack.Tour 5: Äußere Neustadt bis HellerauDas Herz der städtischen Alternativkultur und lebhaftes Ausgehviertel. Militärhistorisches Museum und Sterneküche im alten Artillerieviertel, die Gartenstadt Hellerau trumpft mit modernem Tanz und Möbeldesign.Tour 6: Rund um den Großen GartenDas Viertel südöstlich der Altstadt wird von dem fast 2 km2 umfassenden Park dominiert, der im Kern aus der Barockzeit stammt. Die Tour ist die familienfreundlichste im Stadtgebiet mit Parkeisenbahn, Kindermuseum, Zoo, der Gläsernen Manufaktur von VW und ganz viel Grün.Tour 7: Wilsdruffer Vorstadt und FriedrichstadtHinterm Zwinger hat sich viel getan. Aus dem alten Kraftwerk Mitte wurde ein kulturelles Zentrum. Kulinarisch und architektonisch reiche Tour abseits der normalen touristischen Wege. Echter Barock, Gründerzeit, Jugendstil und Postpostmoderne.Tour 8: Der Elbhang zwischen Neustadt und PillnitzDie lässigste und eleganteste Seite der Stadt. Weinlagen mit gleich drei Schlössern, exklusive Stadtteile wie Weißer Hirsch und Loschwitz und Schloss Pillnitz als riesiger, großartig barocker Außenposten am südöstlichen Stadtrand.Tour 9: Johannstadt, Blasewitz, TolkewitzDer Südosten der Stadt ist ideal für eine Radtour mit Aussicht. Durch die Boomviertel der Gründerzeit geht es hinaus bis zur Fährstation gegenüber von Schloss Pillnitz.Ausflug 1: RadebeulLust auf richtig guten Wein, eine kleine Wanderung und einen Hauch Prärie? Radebeul grenzt im Westen an Dresden. Der 34.000 Einwohner zählende Nobelvorort besitzt gleich acht historische Dorfkerne (darunter das sehenswerte Altkötzschenbroda), zwei Villenquartiere, mehrere Weingüter und ein Karl-May-Museum.Ausflug 2: MoritzburgDas Jagdschloss im großen Schlossteich ist sicher das eindrucksvollste der zahlreichen Schlösser der Umgebung. Am schönsten kommt man mit der Dampflok namens Lößnitzdackel aus Radebeul hierher.
Unterwegs mit Angela Nitsche

Diese Altstadt ist immer der richtige Hintergrund

Orientiert in Dresden
Stadt und Stadtviertel
Das für normale Touristen interessante Dresden ist von der Fläche her relativ klein und überschaubar: Südlich (also links) der Elbe befindet sich die Altstadt, nördlich (rechtselbisch) liegt die Neustadt, beide sind durch die historische Augustusbrücke und weitere Brücken miteinander verbunden.
In Miniatur und von oben
Im World Trade Center (WTC; Tour 7) und im Infocontainer der Gesellschaft Historischer Neumarkt (Tour 3) sind eindrucksvolle plastische Modelle der Stadt ausgestellt. Ein 3-D-Modell bietet Google Earth, zu sehen auf dresden.de unter „Geoinformation“ mit 2 Min. Video-Flug über die Stadt.
Stadt am Fluss
Die Elbe entspringt im benachbarten Tschechien und verbindet Dresden mit Hamburg. Der Strom fließt mitten durch die Stadt, ist einer ihrer wichtigsten Bestandteile und gliedert die südlichen und nördlichen Stadtteile deutlich. Abgesehen davon sorgt er für ein mildes Stadtklima, gute Luft, den Weinbau und ist einer der Trümpfe in Sachen Schönheit.
Die Altstadt
Die Altstadt erstreckte sich bis 1945 von der Elbe nach Süden bis zum Hauptbahnhof. Zunächst wurde nur der an die Elbe grenzende Bereich mit Zwinger, Schloss, Frauenkirche, Semperoper, Taschenbergpalais u. a. wieder aufgebaut. An einigen der acht Quartiere um die Frauenkirche wird immer noch gearbeitet. Südlich des Kulturpalasts hatte man nur wenige Gebäude wie die Kreuzkirche rekonstruiert.
Wegen der Dichte der Sehenswürdigkeiten wird der wiederaufgebaute Teil der Altstadt in drei getrennten Kapiteln vorgestellt. Im ersten wird der elbnahe Bereich um den Theaterplatz behandelt (→ Tour 1). Heute locken dort Residenzschloss,Taschenbergpalais,Zwinger, Semperoper und die Hofkirche. Im zweiten Kapitel bildet der Neumarkt, der Platz vor der Frauenkirche, der bis in die Neuzeit nicht zu Dresden gehörte, den Mittelpunkt (→ Tour 2). Nicht nur die Frauenkirche, auch die Brühlsche Terrasse,Johanneum und Albertinum sowie die neue Synagoge werden in diesem Abschnitt beschrieben. Alles, was südlich des Neumarkts liegt und vor allem südlich der elbparallelen Schneise der Wilsdruffer Straße, wird im dritten Kapitel vorgestellt (→ Tour 3). Die vom Schloss nach Süden laufende Linie von der Schlossstraße über die Prager Straße bis zum Hauptbahnhof bildet die Hauptachse dieses Bereichs.
Die Neustadt
Jenseits der Augustusbrücke am anderen Ufer der Elbe liegt die barocke Neustadt (→ Tour 4), in der wie durch ein Wunder Teile der Originalstraßenzüge erhalten sind. Durchquert man sie, erreicht man die Gründerzeitstraßen der Äußeren Neustadt (→ Tour 5), früher Antonstadt genannt. Der vielachsige Albertplatz verbindet die beiden Stadtteile. Von hier führen drei Hauptachsen aus der Stadt hinaus, die (Anton- und) Hansastraße zur Autobahnauffahrt Dresden-Hellerau, die Königsbrücker Straße zum Flughafen und die Bautzner Straße nach Bautzen und Görlitz. Leipziger Vorstadt nennt sich der gründerzeitliche Vorort zwischen Hansastraße und Königsbrücker Straße, im hiesigen Hechtviertel breitet sich heute die Alternativkultur der Stadt aus. Weiter draußen entdeckt man auf dieser Achse die Gartenstadt Hellerau. Auf der Königsbrücker Straße passiert man nach der Äußeren Neustadt die Albertstadt, ein riesiges ehemaliges Garnisonsgelände und weiter draußen die Mikroelektronik-Betriebe von Klotzsche.
Der Elbhang und die Weinorte
Folgt man vom vorher erwähnten Albertplatz der Bautzner Straße nach Osten - das geht auch mit der Straßenbahn -, wird es bald grüner. Ganz oben am Waldrand der Dresdner Heide breiten sich die Elbschlösser großzügig am Elbhang aus; dahinter ist dann der Stadtteil und ehemalige Kurort Weißer Hirsch erreicht. Direkt darunter liegt Loschwitz mit seinen beiden Bergbahnen. Folgt man der Elbe ostwärts, reiht sich jetzt Weinort an Weinort, nach Loschwitz folgen Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz und schließlich Pillnitz mit dem grandiosen Sommersitz und Schlosspark (→ Tour 8).
Vorstädte und Nachbarorte südlich der Elbe
Der Westteil der Altstadt, den man vom Postplatz aus erreicht, war fast völlig zerstört, er wird Wilsdruffer Vorstadt genannt. Jenseits der Schienen der Bahnlinie Leipzig/Berlin - Dresden - Prag liegen die Friedrichstadt (→ Tour 7), eine barocke Vorstadtgründung, und das Ostragehege mit seinen Sporteinrichtungen. Interessant und sehenswert ist auch der Bereich südöstlich der Altstadt, wo mit dem Großen Garten ein riesiger Barockgarten samt Palais erhalten ist (→ Tour 6).
Der Bereich östlich der Altstadt entwickelte sich vor allem mit der Industrialisierung: In der Johannstadt und im eleganten Striesen können alte Villenviertel besichtigt werden, und noch weiter östlich befindet sich Blasewitz, wo die Brücke mit dem seltsamen Namen „Blaues Wunder“ lange die erste Möglichkeit bot, von Dresden aus die Elbe zu überqueren (→ Tour 9).
Sightseeing-Klassiker
Es gibt nicht wenige - und die Autorin dieses Buchs macht da keine Ausnahme -, für die Dresden die Auszeichnung „schönste Stadt Deutschlands“ verdient. In der Tat ist die Stadt auch nach Zerstörung und Wiederaufbau ein Gesamtkunstwerk und strotzt nur so von Schönheit, Perspektiven, Schätzen und Meisterwerken.
Buch oder Smartphone?
Dieses Buch hat die eigene App im Huckepack - alle Texte, Bilder und Karten, aber kein Ballast. Einmal tippen und Sie finden von der Beschreibung auf die Karte. Oder Sie suchen sich über die Filterfunktion ein Restaurant ganz nach Ihrem Geschmack und rufen gleich dort an. Gleiches gilt auch für Quartiere, Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen. Und per GPS hilft die App unterwegs beim Erkunden der Stadt. Den Gratis-Code finden Sie auf der vorderen Umschlaginnenseite.
Architektur
♦ Frauenkirche: Das Dresden-Ding überhaupt. Die gewagte glockenförmige Kuppel hat selbst als Schattenriss noch Wiedererkennungswert. Schwierig zu entscheiden, was mehr imponiert: die kühne Architektur eines gelernten Zimmermanns, 1743 vollendet, oder die Geschichte als bürgerliches Monument, Kriegsopfer des Februars 45, jahrzehntelange Dauerruine und Ergebnis internationaler Solidarität 2005. Besuch unabdingbar und ruhig mal aufs Dach steigen. → Tour 2
♦ Zwinger: Spielen, feiern, Aufzüge veranstalten, heiraten und die gesammelten Preziosen ausstellen. Der Zwinger diente der Repräsentation und dem Vergnügen. Bereits die DDR kümmerte sich um die Wiederherstellung der vierflügeligen Anlage, die sich um den großen Hof gruppiert. Auch wer die grandiosen Museen des Zwingers nicht besucht (v. a. Galerie Alte Meister, Porzellansammlung), muss einmal oben über die Zwingerbalustrade laufen. → Tour 1
♦ Residenzschloss: Seit 1485 das Stadtschloss der Wettiner, eines der stabilsten Herrscherhäuser der Welt, Sachsen regieren sie bis 1918. Eine Menge Zeit, um auf-, an- und umzubauen: zwei Schlosshöfe, mehrere Flügel und Treppenhäuser, den Hausmannsturm (zu besteigen!) und einzigartige Museen (wie Historisches und Neues Grüne Gewölbe, Rüstkammer, Münz- und Kupferstichkabinett). → Tour 1
♦ Schloss Pillnitz: Zunächst schwebt August dem Starken nur ein Außenquartier für seine Mätresse vor, nach deren Demission wird er für sich selbst aktiv, und zwar im chinesischen Stil: Wasser- und Bergpalais und ein Garten mit Allee entstehen. Sein Nachfolger kümmert sich dann noch um ein Neues Palais - Pillnitz ist jetzt Sommersitz der Wettiner -, legt den englischen Garten an und eröffnet ein Palmenhaus. Die berühmte Kamelie wird 1801 gepflanzt, sie blüht noch immer zwischen Februar und April. → Tour 8
♦ Brühlsche Terrasse: „Der Balkon Europas“, und es sind, hört man sich die Sprachen an, auch Asiaten und Amerikaner integriert. Auf der alten Stadtbefestigung entsteht ab Mitte des 18. Jh. eine Terrasse mit Lustgarten. Zusammen mit den markanten Bauten von Sekundogenitur, Lipsiusbau alias Kunsthochschule (mit „Engel auf Zitronenpresse“) samt Kunsthalle sowie dem Albertinum ergibt die Zeile über der gemächlichen Elbe einen der schönsten Aspekte Dresdens - und einen formidablen Ganzjahresausguck. → Tour 2
Museen
♦ Historisches Grünes Gewölbe: Museum Nummer eins. Die Flucht aus mehreren Räumen ist zur Repräsentation der Schätze Augusts des Starken gedacht und kann bereits im 18. Jh. besichtigt werden. Hinter der Ausstellung steckt eine raffinierte Dramaturgie aus Farben und Materialien, so wirken nicht „nur“ die Kunstwerke, sondern die Säle selbst mit ihren Fußböden, Decken, Vitrinen, Spiegeln und Konsolen übertrumpfen sich der Reihe nach. → Tour 1
♦ Galerie Alte Meister: Das zweite Museum Nummer eins. Unser Goethe schreibt: „meine Verwunderung überstieg jeden Begriff, den ich mir gemacht hatte!“ Dafür sorgen damals wie heute die Breughels und Cranachs, Correggio, Dürer, El Greco, Giorgione, Raffael (die Madonna mit den Engelchen), Rembrandt, Rubens, Tizian, Vermeer ... Mitnahme zwecklos, alle sind weltbekannt. → Tour 1
Und sonst ...
♦ Semperoper: Schon außen klasse, wir wollen aber, dass Sie reingehen! Zunächst durch die nach Renaissance-Art dekorierten Gänge und dann in den Zuschauerraum mit der unvergleichlichen Akustik und den Musikern, Sängern und Tänzern von Weltrang. Restplätze gibt es häufiger, als Sie denken! → Tour 1, und Kulturleben
♦ Canalettoblick: Die wohl berühmteste und schönste Perspektive der Stadt - zu erkennen am roten Rahmen. Sie wird 1748 von Bernardo Bellotto (aka Canaletto) in Öl verewigt und heute tagtäglich tausendfach auf Social Media gepostet. Am Elbufer gegenüber der Altstadt, gleich nach der Augustusbrücke links hinunter! → Tour 4
♦ Striezelmarkt: Wenn Weihnachtsmarkt, dann hier. Seit 1434 glänzen auf dem Altmarkt die Kinderaugen und einem wird ganz warm um Herz und Bauch. → Feste, Feiertage und Events
Sightseeing-Alternativen
Dresden kann mehr als Barock und Bauwerke! Dresden kann auch Technik und Moderne, Gründerzeit und Jugendstil, kritische Aufklärung und Weltoffenheit, Parks und Weinberge, Party und Multikulti. Schon wenige Schritte außerhalb der touristischen Altstadt wird es spannend, bunt und lebendig.
Roland Kaiser besingt die Stadt
Worte reichen kaum zu sagen, wie du bist. Keine, die so lebensvoll und sexy ist. Mädchen, Frau und Lady sind in dir vereint. Mutig, geradeaus und völlig ungereimt. (Aus dem Dresden-Lied „Affäre“ des Schlagersängers)
Museen und Ausstellungen
♦ Deutsches Hygiene-Museum: Vom Odol-Fabrikanten und Menschenfreund Karl August Lingner initiiert und seit 1912 im Dienst der Hygiene und Volksaufklärung. Von Anfang an ein vorbildliches Museum rund ums Thema menschlicher Körper mit vielleicht den interessantesten Sonderausstellungen der Stadt und eigenem Kindermuseum ab 4 Jahren. → Tour 6
♦ Gläserne Manufaktur: Die VW-Vorzeige-Unternehmung neben dem Großen Garten ist zum einen ein architektonischer Solitär, zum anderen bietet sie „Werksführungen“ von morgen. Mobilität und Nachhaltigkeit stehen ganz vorne. Stellen Sie ruhig Ihre kritischen Fragen. → Tour 6
♦ Militärhistorisches Museum: Wer hinter dem bundeswehreigenen Museum Militarismusverherrlichung oder Waffenkult wittert, liegt daneben und wird positiv überrascht. Die offene Haltung zeigt sich schon im berühmten gläsernen Keil des Stararchitekten Daniel Libeskind, der mit seiner Transparenz das ehemalige Garnisonsgebäude förmlich aufreißt. → Tour 5
♦ Gedenkstätte Bautzner Straße: Im Hinterhof der Nr. 112 A findet man das ehemalige Untersuchungsgefängnis der Sowjets, das später vom Ministerium für Staatssicherheit übernommen und ausgebaut wurde. Kellergefängnis, Zellentrakt und Verhörzimmer sind im Original erhalten, auch ehemalige Gefangene und Stasi-Mitarbeiter kommen dank Multimedia zu Wort. Beeindruckend! → Tour 8
♦ Asisi-Panometer: In einem alten Gasbehälter im Stadtteil Reick hat der Künstler Yadegar Asisi zwei Kapitel der Stadtgeschichte im multimedial aufbereiteten Riesenpanorama wieder zum Leben erweckt. In einem mehrmonatigen Wechsel gezeigt werden „Dresden - Mythos der barocken Residenzstadt“ und „Dresden 1945: Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“ (Letzteres widmet sich dem verheerenden Bombenangriff im Februar 1945 und ist für Nichtortskundige mit Führung besser nachvollziehbar). → Tour 6
Grün und genussreich
♦ Großer Garten: Grüne Lunge mit mehreren Alleen und Barockpalais in Laufweite der Innenstadt, mit 1,9 Kilometern Länge knapp halb so lang wie der New Yorker Central Park, aber mit 950 Metern Breite stolze 90 Meter breiter. Hier ist die Stadt entspannt und lässig, ideal für ein Nickerchen in der Sommersonne. Dank mehreren Gaststätten, dem benachbarten Zoo, dem Puppentheater, dem Bootsverleih und der Parkeisenbahn kann man hier einen ganzen Tag mit der Familie im Freien verbringen. → Tour 6
♦ Weinberge: Dass aus Dresden und seiner Nachbarschaft guter Wein kommt, wissen die wenigsten Wessis. Besonders romantisch ist ein Spaziergang entlang der Elbe von Loschwitz in Richtung Innenstadt, vorbei an den Weinlagen unterhalb der benachbarten Elbschlösser Schloss Eckberg, Lingnerschloss und Schloss Albrechtsberg - mit Einkehr bei einem Winzer und einem traumhaften Stadtpanorama ab der Waldschlösschenbrücke (Weinadressen → Tour 8, sowie in den Ausflügen nach Meißen und Radebeul).
Stadtteile für Entdecker
♦ Äußere Neustadt: Hier leben, essen, trinken, tanzen und feiern die echten Alternativen der Stadt. Die Neustadt ist laut, multikulti, experimentierfreudig und appetitlich. Außerdem gibt’s hier eine Fülle kleiner Läden, Fachgeschäfte und Secondhands. Wer abends unter die Leute will, wird hier unterwegs sein. → Tour 5
♦ Weißer Hirsch und Loschwitz: Der ehemalige mondäne Kurort oben, darunter das alte Weinbauerndorf am nördlichen Ufer der berühmten Brücke Blaues Wunder - teure Adressen sind mittlerweile beide. Ganz besonders sind die Fahrten mit der Schwebe- und der Standseilbahn, das Elbhangfest am letzten Wochenende im Juni sowie der private Skulpturengarten an der Sonnenleite. → Tour 8
♦ Die Neue Mitte: Dresden boomt, und wenn anderswo geknausert wird, wird hier kräftig in Kultur investiert. In Zwingernähe am Rand der Altstadt wurde erst 2017 im alten Kraftwerk ein neues Kulturzentrum eröffnet. Mit einer eigenen Bühne für die Staatsoperette - die amüsantere Alternative zur Semperoper? -, dem tjg.-Kinder-und-Jugendtheater und ab 2024 der Puppentheatersammlung. Innovative Gastronomie gibt’s auch noch. → Tour 7
Essengehen
Auswärts essen in Dresden war lange Zeit trostlos. Das hat sich gründlich geändert, die Stadt besitzt zwei Sternerestaurants. Richtig gute Laune bekommt man, wenn man sich die verwendeten Zutaten ansieht: Ob Landschwein oder Rübchen - Produkte aus der Region sind in vielen Lokalen der Renner.
Ausführliches zu Dresdner Spezialitäten lesen Sie ab Link.
Restaurants, Cafés und andere Einkehrmöglichkeiten im jeweiligen Viertel finden Sie am Ende der einzelnen Stadttouren.
Eine Liste aller Lokale im Überblick bieten wir Ihnen ab Link.
(Kein) Glück in der Altstadt
Richtig gutes Essen ist in der Altstadt schwerer zu finden, als man angesichts der Fülle von Restaurants glauben möchte. Vieles richtet sich an Touristen, die schnell bedient und bei moderatem Preis satt werden möchten. Klar, dass man da gerne zu halb-fertigen Convenience-Produkten, zu Geschmacksverstärkern und reichlich Sahne greift. Wer auf Nummer sicher gehen will, kehrt in einem der gehobenen Hotelrestaurants ein oder richtet sich nach unseren Adressen (Touren 1 bis 3).
Vegetarier und Veganer
Gesund und fleischlos isst man auch in Dresden am besten dort, wo die meisten Vegetarier leben, arbeiten, lernen oder ausgehen: zum Beispiel im Bereich von Musikhochschule und Neuer Mitte (Tour 7) sowie Äußerer Neustadt und Hechtviertel (Tour 5).
Loup de mer mit Musik
Leben Sie damit: Ob der gerade genannte Wolfsbarsch auf gratiniertem Fenchel oder Currywurst, an der Tafel mit gestärkter Leinenserviette oder am Tresen mit Zewa - in Dresden wird offensichtlich in jedem Lokal laut und erbarmungslos Musik gespielt. Selbst in noblen Restaurants dröhnt wenig Geschmackvolles aus den Lautsprechern. Zurückhaltendes Bitten verhallt (häufig), sorgt aber immer für Unverständnis.
Dresdner Stollen, Eierschecke & Co.
Wie man es dreht und wendet, echte Dresdner Spezialitäten sind eigentlich nur die süßen aus der Backstube. Der Dresdner Stollen ist ein bekanntes Weihnachtsgebäck aus schwerem Hefeteig mit Mandeln, Rosinen, Orangeat und Zitronat und darf niemals frisch gegessen werden. Sie kaufen ihn am besten bei Kreutzkamm in Tour 3 oder bei Hübler in Blasewitz (Tour 9). Die Eierschecke dagegen brilliert mit ihrem lockeren Hefeteig, einer Schicht aus Quark und einer aus Sahne, Eiern und Zucker. Das Probieren lohnt sich u. a. im Dresdner Kaffeestübchen (Tour 2).
Und wussten Sie, dass die beliebten Dominosteine ebenfalls aus Dresden stammen? Der Dresdner Pralinenhersteller Herbert Wendler erfand die heute überaus beliebte Weihnachtssüßigkeit 1936 als „Notpraline“, weil die Zutaten für echte Pralinen schlicht nicht zu bekommen waren.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Genuss-Atelier: Wenn wir genug für ein Essen im Sternerestaurant gespart haben, dann für das Lokal der Geschwister Blonkowski an der Waldschlösschenbrücke. Die Gerichte eröffnen neue Texturen, die Weinkarte ist kongenial, das Personal unsnobistisch und eine echte Hilfe, das Kellergewölbe romantisch und nicht zu cool und das Publikum erfreulich gemischt. → Tour 8
♦ Brennnessel: Eines der ersten vegetarischen Lokale Dresden, sehr gemütlich in einem jahrhundertealten Bauernhaus - direkt bei der Musikhochschule, nur wenige Minuten vom Zwinger entfernt. Gekocht wird alles frisch (das dauert schon mal) und mittlerweile auch richtig gut. Angenehme Atmosphäre, alle Altersstufen, abends besser reservieren. → Tour 7
♦ Dampfschwein: Unterwegs in der Neustadt und noch schnell eine leckere Grundlage schaffen? Da empfehlen sich die Burger auf Basis von Pulled Pork (zartfasriges geräuchertes Schweinefleisch, aber vegetarisch gibt’s auch) - ein echtes lokales Fast-Food-Highlight. Palettenmöbel und ausgehfreundliche Öffnungszeiten. → Tour 5
♦ Schmidt’s Restaurant: Außerhalb, direkt am Hof der Deutschen Werkstätten in Hellerau. So viel Geschmackskultur in der Nachbarschaft verpflichtet: In der ehemaligen Remise kommt ganz besonders gutes Essen auf den Tisch, kreativ wird dabei mit Blüten und Aromen gespielt. Schon Wolfram Siebeck war begeistert. Ein guter Tipp auch für mittags. → Tour 5
♦ Kleinert’s Spezialitäten: In Loschwitz auf dem Weg vom Körnerplatz zur Elbe. Der Hausherr kommt aus Schwaben, kocht oft international, immer saisonal und lässt sich dabei in die Töpfe schauen. Erinnert stark an ein sommerliches Bistrot und lässt sich gut mit einem Spaziergang über das abends angestrahlte Blaue Wunder verbinden. → Tour 8
Ausgehen
Dresden ist zum Ausgehen ein gutes Pflaster - das gilt in erster Linie für die Äußere Neustadt, größere Clubs liegen eher ein bisschen draußen, oft standesgemäß in alten Industrieanlagen. Sehr gut und innerstädtisch verteilt sind dagegen die reiferen Varianten von Sich-einen-schönen-Abend-machen.
Ausführliches zu Theater, Oper, Kabarett und Kino finden Sie im Kapitel Kulturleben ab Link.
Alle (Musik-)Kneipen, Bars und Clubs finden Sie im Kapitel Nachtleben ab Link.
Musik von Oper bis Jazz
In der Semperoper waren Sie schon? In Dresden liegt so viel mehr Musik in der Luft und bringt den Abend zum Klingen. Wie wäre es mit den Alternativen: ein Konzert der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast, ein Besuch der meist unterschätzten Operette in der Neuen Mitte oder der innovativen Experimentierbühne Semper Zwei oder Jazz vom Feinsten im Keller des Kurländer Palais?
Kabarett
Noch aus DDR-Zeiten stammt die heiße Liebe der Dresdner zum Kabarett. Gleich mehrere Bühnen sorgen mit eigenem Ensemble oder gastierenden Größen für Unterhaltung von kritisch bis frivol. Nummer eins, die Herkuleskeule, wird mittlerweile im Kulturpalast geschwungen, und auf dem Theaterkahn unterhalb der Brühlschen Terrasse kann man den Spaß gleich mit Essen am Wasser verbinden. Mehr finden Sie auf Link.
Open Air
Wo ist Ausgehen schöner als unterm Sternenhimmel? Bummeln Sie entspannt durch den Großen Garten und kehren Sie unter den bunten Lichtern ein. Toll sind die Abende auch oben am Rand der Dresdner Heide am Konzertplatz Weißer Hirsch mit dem sagenhaften kulturellen oder kulinarischen Programm oder oberhalb der Elbe und dem alten gleichnamigen Wasserwerk in der alternativen Saloppe (erst recht, wenn Sie Schwedin sind)! Überhaupt die Elbe - entweder gleich eine nächtliche Flussschifffahrt oder wenigstens ein Spaziergang über die Brühlsche Terrasse und eine der Brücken auf die Neustädter Seite. Dort sind im Sommer die Filmnächte am Elbufer eines der schönsten Open-Air-Kinos, die es gibt.
Selbst im Winter lockt Dresden hinter dem Ofen hervor. Die allermeisten natürlich zum Striezelmarkt und auf die anderen Weihnachtsmärkte (sehr atmosphärisch ist der in Loschwitz). Ein großes Vergnügen ist am Abend aber auch die illuminierte Eisbahn im Hof des Taschenbergpalais (gleich neben der Karl May Bar; mit Schlittschuhverleih), und beim Semperopernball im Februar kann man auch draußen auf dem Theaterplatz mit aller Welt tanzen.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Karl May Bar: Klassische urbane Bar (gehört zum Hotel Taschenbergpalais ums Eck), der beste Ort in der Innenstadt für einen gepflegten Drink. Mit großer Spannung erwartet die Autorin die Neueröffnung ihrer Lieblingsbar nach der Renovierung. Mit Live-Piano und vielen klassischen, aber auch preisgekrönten innovativen Drinks. Internationales Publikum und Dresdner Gäste. Vorbildlicher Service.
♦ Paddy Foley’s: Irish Pub an der Schandauer Straße in Striesen, im Osten der Stadt. Nightlife der gemütlichen Art. Alteingesessen - seit 1999! -, gemütlich, locker, überraschend gutes Essen, und die Bedienung ist freundlich und auf Zack. Der Ort für Guinness, Whiskey, Cider vom Fass und eine Plauderei am Tresen. Im Prinzip touristenfrei, viele Zugezogene.
♦ Hebeda’s: In der Äußeren Neustadt. Anderswo wären das zusammengewürfelte Mobiliar, die Spielautomaten und die schlimmen Tapeten Design, hier in der „Familieneinkehr“ ist es echt und echt abgeranzt - auf charmante Weise. Als urige Kneipe und als Partylocation (Fr/Sa ab 22 Uhr) hipp, aber immer noch familiär (niedrige Preise). Nicht sehr groß, je später am Abend, desto verqualmter und voller wird es.
♦ Scheune: Kulturelle linke Herzkammer der Äußeren Neustadt, nicht kommerziell, sondern vom gleichnamigen Verein betrieben. Lesungen, Konzerte, Mitsingliederabende, Kleinkunst, Russen- und Kinderdisco, Floh- und andere Märkte. Im Scheunecafé isst man indisch-vegetarisch-vegan. Schöner Garten!
♦ Wein.Kultur.Bar: Ein Glas Wein und ein Stück Käse - das können die Zutaten eines unvergesslichen Abends in Striesen sein. Damit Sie nicht meinen, dass es sich um Understatement handelt: Die Weinkarte trägt hier den Namen „Weinbuch“ und listet über 1000 Einträge. Beim Auswählen hilft seit 2007 Sommelier Silvio Nitzsche. Kommen Sie am besten schon nachmittags. Ein schöner Abend kann nicht früh genug beginnen.
Shopping
Die teuren Labels siedeln praktischerweise an der Frauenkirche, Normalverbraucher kaufen zwischen Altmarkt und Hauptbahnhof gleich in zwei Einkaufszentren und einer Einkaufsstraße. Individueller wird es auf der anderen Elbseite in den kleinen, originellen und oft inhabergeführten Läden der Neustadt.
Einkaufsmöglichkeiten im jeweiligen Viertel finden Sie am Ende der einzelnen Stadttouren.
Am besten zum Shopping eignen sich Tour 3, Tour 4 und Tour 5.
Einkaufen auf der Prager Straße
Dresdens längste und populärste Shoppingmeile ist die Prager Straße, der Südteil der Straßenverbindung vom Schloss zum Hauptbahnhof. Am Altmarkt beginnt der Einkaufsspaß mit der mehrstöckigen Altmarkt-Galerie, nach Querung der Wilsdruffer Straße markiert das Karstadt-Warenhaus den Beginn der eigentlichen Prager Straße. Große internationale Einzelhandelsketten haben sich in diesem Bereich angesiedelt. Ein weiterer, zumindest äußerlich ansehnlicher (den Vorgänger zitierender) Einkaufstempel, die Centrum-Galerie, steht ein paar Schritte weiter rechts. Sie wurde an der Stelle des abgerissenen Centrum-Warenhauses aus DDR-Zeiten errichtet.
... im Umfeld Frauenkirche
Das Quartier 1 an der Frauenkirche (oft auch nur „QF“ genannt) war das erste der Karrees um den Neumarkt, das nach dem Wiederaufbau eröffnet wurde. Die als schick und teuer konzipierte Boutiquenpassage auf drei Stockwerken hat trotz eher touristischer Bars, Cafés, Eissalons und Restaurants sowie der Tourist-Info im Keller mit dem Überleben zu kämpfen, da sie den Dresdnern selbst wenig bietet.
... in und um Hauptstraße und Königstraße
Eindeutig exklusiv ist das Angebot entlang der Hauptachse der Neustadt. Schmuck, Kunst, Edelboutiquen und kostbare Antiquitäten bestimmen das Bild. Angenehm ist die Durchmischung mit Cafés und Restaurants, und im Sommer lockt die schattige Platanenallee der Hauptstraße. Die barocken Häuser der Hauptstraße und die dahinter verlaufenden Gassen im Barockviertel sind durch Galerien und Durchgänge verbunden. Dazu gehört auch die Handwerkerpassage, in der vorwiegend Kunsthandwerk angeboten wird. Daneben macht man hier echte Entdeckungen: kreative Frauen wie die Schmuckkünstlerin Sandra Coym (Obergraben 15) oder die Haute-Couture-Modedesignerin Dorothea Michalk (Rähnitzgasse 18). Nur die schöne gründerzeitliche Markthalle ist heute leider eine wenig exklusive Ladengalerie.
... in Bautzner Straße, Königsbrücker Straße, Alaunstraße
Im Szeneviertel Äußere Neustadt ist nicht nur nachts was los. In den Läden dieses Stadtteils findet man das Komplementärangebot zu Alt- und Neustadt: Bioläden, Secondhand, Mode von cleveren Designern, die noch nicht oder gerade „in“ geworden sind, Orient Food, veganer Leberkäse, indische Tücher und Bücher für queere Menschen, Tattoos und Töpferwaren. Besonders beliebt ist die fotogene Kunsthofpassage zwischen Alaunstraße 70 und Görlitzer Straße, die auch Cafés und Kunstobjekte zu bieten hat.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten bewegen sich von Montag bis Samstag für die großen Einkaufszentren morgens zwischen 8 und 10 Uhr (Sachsenforum/Elbepark) sowie abends zwischen 20 und 21 Uhr (Kaufland). Discounter sind meist ab 8, einige ab 7 bis 20 oder 22 Uhr geöffnet. Die Geschäfte der Prager Straße haben generell Montag bis Samstag von 10 (Karstadt 9.30) bis 20 Uhr geöffnet. Im Hauptbahnhof (Passage zum Wiener Platz) gibt es eine Apotheke, eine Drogerie und Supermärkte, die auch sonntags geöffnet haben (z. B. Filialen von Rossmann, Lidl sowie der lokalen Bio-Supermarktkette Vorwerk Podemus).
Die Neustädter Geschäfte haben sowohl in der Hauptstraße als auch in der Königstraße eher kürzere Öffnungszeiten, samstagnachmittags ist dort kaum mehr ein Laden offen! Hier müssen Sie auch in den sächsischen Sommerferien mit Betriebsurlaub rechnen.
Dresden-Souvenirs und -Specials
Immer ein gutes Mitbringsel sind die Dresdner Stollen, die in den guten Konditoreien auch verschickt werden (z. B. Konditorei Kreutzkamm, Tour 3, oder Hübler, Tour 9). Ideale Souvenirs sind auch die in Dresden produzierten Seifen und Badezusätze, wirklich für jeden Geldbeutel und auch im Flixbus noch gut transportierbar (Artikel von Dresdner Essenz bekommt man in jedem DM oder bei Karstadt, Tour 3).
Ausnehmend gut sortiert und in überraschend großer Zahl vorhanden sind in Dresden übrigens die Musikalienhändler - da machen sich die lebendige Musikszene und die Musikhochschule sicher bemerkbar. Die meisten davon sind alteingesessene Geschäfte und bieten vor allem in Sachen (Blech-)Blasinstrumente einen hervorragenden Service. Ähnlich Positives kann man von den Antiquariaten sagen, hier lassen sich sogar echte Schnäppchen machen. Die einzelnen Läden finden Sie am Ende jeder Tour unter „Einkaufen“.
Wege durch Dresden
Dresdens höfischer Kern
Tour 1
Rund um den Theaterplatz gruppieren sich einige der wichtigsten Bauten des alten Dresden: Residenzschloss, Zwinger, Semperoper, Hofkirche ... Ein Spaziergang durch den kulturellen Kern Dresdens wird immer in diesem Teil der Altstadt beginnen.
Hofkirche, katholische Kathedrale, die jahrhundertelang Hofkirche war
Residenzschloss mit Historischem und Neuem Grünem Gewölbe, Rüst- und Türckischer Cammer, Hausmannsturm, Münzkabinett, Paraderäumen ...
Zwinger mit Galerie Alte Meister, Porzellansammlung ...
Semperoper, Deutschlands berühmtestes Opernhaus
Kunst, Musik und Glaube
Rund um den Theaterplatz
Der Theaterplatz ist wohl einer der schönsten Plätze Europas. Großzügig angelegt und zur Elbe bis auf den relativ niedrigen Bau des Italienischen Dörfchens (einer Gaststätte) weit geöffnet, flankieren ihn die Semperoper, der ebenfalls von Gottfried Semper geplante Bau des Ostabschlusses des Zwingers, die Hofkirche (heute katholische Kathedrale) sowie das Residenzschloss. Auch wenn der Neumarkt durch die wiedererstandene Frauenkirche und seinen eigenen Wiederaufbau besonders bekannt geworden ist, so bleibt der Theaterplatz doch das Herz Dresdens. Hier konzentrieren sich die politische Geschichte Sachsens im Residenzschloss, die kulturelle Tradition Dresdens in der Semperoper und die in Jahrhunderten gewachsene Kunstszene der Stadt im barocken Zwinger.
Die leichte Erhebung des „Taschenbergs“ dicht an der Elbe, die normalerweise hochwasserfrei bleibt (nicht jedoch bei den Jahrhundertfluten 1845 und 2002), bot den Meißner Markgrafen eine Möglichkeit, den wichtigen Elbübergang bei der heutigen Augustusbrücke zu sichern. Die Brücke, zunächst aus Holz, aber schon im 13. Jh. aus Stein, sicherte den Markgrafen die Mauteinnahmen im regen West-Ost-Handel. Das → Residenzschloss geht auf eine kleine Befestigung zurück, die bereits im Frühmittelalter entstand.
Von der mittelalterlichen Silhouette hat man kaum eine Vorstellung, das Bild in der Renaissance lässt sich dagegen ganz gut rekonstruieren: Hinter den Festungswällen der Stadt ragte die Fassade des Schlosses mit dem hohen Hausmannsturm auf, einige weitere Türme mag man vom anderen Elbufer aus gesehen haben, sicher jedoch die beiden gotischen Fronttürme der erst zu DDR-Zeiten abgerissenen Sophienkirche. Unter August dem Starken wandelte sich das alles, die Wallanlagen wurden abgetragen oder überbaut, direkt am Wasser entstand ein durch Hochwasser gefährdeter Bereich für Feste, vor allem für die beliebten Turniere (es gab auch Damenturniere im Barock). Das Gelände wurde zuerst mit Holzdekorwänden, dann mit einem festen Repräsentationsbau umgeben, dem → Zwinger. Für seine Geliebte, die Gräfin Cosel, ließ August der Starke außerdem unweit des Schlosses das → Taschenbergpalais errichten, das heute ein Hotel beherbergt. Der → Theaterplatz war ursprünglich eine feuchte Wiese. Dann wurde neben dem Schloss, am Rand dieser Wiese, eine prachtvolle Kirche hochgezogen, die → Hofkirche, die Antwort des katholischen Hofes auf die bürgerliche evangelische Frauenkirche. Italienische Künstler, Handwerker und Steinmetzen bauten ihre Wohnungen auf der feuchten Wiese, ein „Italienisches Dörfchen“ entstand. Damals hatte der Zwinger noch keinen Ostabschluss, eine einfache Mauer mit Durchlass bildete die Grenze zum heutigen Theaterplatz. Erst im 19. Jh. entstand die Silhouette, wie man sie heute wieder sieht. Gottfried Semper baute einen neuen Osttrakt an den Zwinger, in dem die Gemäldegalerie untergebracht wurde. Und mitten auf die feuchte Wiese und nach Abriss des Italienischen Dörfchens platzierte er seine erste Hofoper, die nach einem Brand ein halbes Jahrhundert später durch das heutige, ebenfalls von ihm entworfene Opernhaus, die → Semperoper, ersetzt wurde.
1945 war von den Gebäuden rund um den Theaterplatz nicht mehr viel erhalten, die Gebäude waren großenteils zerstört und alle waren ausgebrannt. Siebzig Jahre sollte es dauern, bis die Gebäude um den Theaterplatz wieder komplett rekonstruiert und das Schloss wiederhergestellt waren. Dass es jemals so weit kommen konnte, ist ein Wunder, das Wunder Dresden.
Die beiden Plätze, die den Bereich um den Theaterplatz flankieren, sind sehr verschiedenartig. Der direkt an den Theaterplatz angrenzende Schlossplatz ist ein stimmungsvoller kleiner Platz vor dem Residenzschloss, der sich wie der Theaterplatz zur Elbe öffnet. Die Brühlsche Terrasse und die Hofkirche flankieren ihn, an der Nordseite schließt die Augustusbrücke an, an der Südseite das Georgentor - das erklärt seine Funktion als alter Mautplatz vor dem Einlass in die Stadt. Der Postplatz hingegen, südwestlich von Schloss und Zwinger, ist - nach langen Jahren als Parkplatz und Großbaustelle - eine weite begrünte Schneise zwischen zeitgenössischen Wohn- und Geschäftsbauten. Sie wirkt von ihrer Anlage her barock und schlägt eine gelungene Bresche für die Moderne. Nur die meisten der Nostalgie-affinen Dresdner finden sie schrecklich.
Spaziergang
Die Entfernungen rund um den Theaterplatz sind minimal, alles ist einen Steinwurf vom Reiterdenkmal für König Johann entfernt, das die Platzmitte dominiert. Auf der Fläche von nicht einmal einem Quadratkilometer liegen einige der wichtigsten Kulturdenkmäler Deutschlands eng beisammen. Ein flotter Geher kann den gesamten Bezirk in weniger als einer Stunde umrunden, die meisten Besucher werden sich jedoch Zeit nehmen, um die barocke Pracht von Zwinger, Residenzschloss und Hofkirche auf sich wirken zu lassen und die ein oder andere Kunstsammlung (u. a. Gemäldegalerie Alte Meister, Porzellansammlung oder das Neue Grüne Gewölbe) zu besuchen. Wenigstens die rekonstruierten Räume des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss sollten einen längeren Stopp wert sein. Die im Folgenden ausführlicher beschriebenen Sehenswürdigkeiten sind so angeordnet, dass sie einen Spaziergang ergeben, nichts sollte jedoch daran hindern, sie anders aufzureihen.
Die Montagsfrage: Welches Museum hat geöffnet?
Alle Museen im Residenzschloss (beide Grüne Gewölbe, Kupferstich- und Münzkabinett sowie Rüstkammer mit Türckischer Cammer und Hausmannsturm) haben dienstags geschlossen. Alle Museen im Zwinger (Alte Meister, Mathematisch-Physikalischer Salon und Porzellansammlung) sowie im Albertinum sind montags geschlossen.
Sehenswertes
Bühne der Stadt
Theaterplatz
Der riesige Platz wird von Prunkbauten gesäumt: von der Semperoper, von der Hofkirche, vom Schloss, das man über den kleinen Schlossplatz erreicht, und vom Semperbau des Zwingers. Der Schinkelbau der Alten Wache steht wie ein griechischer Tempel vor dem Zwinger, wie das Opernhaus dahinter ist die Schinkelwache nach ihrem Architekten benannt, dem berühmten Karl Friedrich Schinkel. Der elegante kleine Bau mit der Säulenfassade ist das einzige Werk Schinkels in Dresden und das einzige klassizistische Bauwerk der Stadt. Die Wache dient als Vorverkaufskasse der Semperoper. Die Gaststätte Italienisches Dörfchen schließt im Norden die offene Flanke zum Elbtal teilweise ab. Sie wurde 1911-1913 von Hans Erlwein, Dresdens Stadtbaurat ab 1904, gebaut, der auch noch viele weitere Zweckbauten wie z. B. den später nach ihm benannten Erlweinspeicher (heute Hotel Maritim, → Sächsischer Landtag, Tour 7) schuf. Der neoklassizistische Bau harmoniert sowohl mit dem Klassizismus der Schinkelwache als auch mit Gottfried Sempers zurückhaltender Zwinger-Fassade im Stil der italienischen Hochrenaissance. Der Name Italienisches Dörfchen stammt von den Italienern, die vor allem an der Hofkirche arbeiteten und im Bereich des heutigen Theaterplatzes ihre Werkstätten und Quartiere hatten. Das Reiterdenkmal in der Platzmitte stellt König Johann dar, der 1854 bis 1873 regierte und gar nicht so martialisch war, wie er hier dargestellt wird. So arbeitete er als Literaturwissenschaftler und übertrug u. a. Dantes „Divina Commedia“ ins Deutsche.

Kleine, feine Schinkelwache

Katholische Kathedrale
Hofkirche
Die ehemalige Hofkirche an der Ostseite des Theaterplatzes vis-à-vis der Augustusbrücke war ein Repräsentationsbau der katholischen Wettiner. August der Starke war 1697 zum Katholizismus übergetreten, Sachsen und Dresden blieben jedoch protestantisch. Gottesdienste wurden in der Schlosskapelle gefeiert, das genügte bis 1738, da regierte schon der Sohn Augusts des Starken. Aber 1727 hatte die protestantische Bürgerschaft mit dem Bau ihrer neuen Kirche begonnen und die Pracht der (erst 1742 komplett fertiggestellten) Frauenkirche muss dem König ein Dorn im Auge gewesen sein. Man konnte schließlich nicht den Bürgern den Triumph lassen, die prachtvollste Kirche in Sachsens Hauptstadt zu besitzen! Eine eigene, möglichst noch prunkvollere Kirche musste her und zwar sofort. Der Römer Gaetano Chiaveri - italienische Architekten galten damals mehr als deutsche wie der gerade eben verstorbene George Bähr, den die Bürgerschaft für die Frauenkirche eingesetzt hatte - erhielt den Auftrag für eine bombastisch große Kirche (4800 m2 - Sachsens größte katholische Kirche). Doch die Arbeiten zogen sich lange hin: Erst 1755 war der Bau vollendet.

Die elegante Hofkirche stammt vom Zeichenbrett des Römers Gaetano Chiaveri

Nach außen ist die Hofkirche deutlich opulenter als nach innen. Während der langen Bauzeit hatte sich zudem der Geschmack geändert, und statt barocker Komplettbemalung sorgt das Grau-Weiß aus dem Empire für Eleganz. Der 85,5 m hohe, vom Schiff abgesetzte Turm erreicht zwar nicht die Höhe der Frauenkirche (95 m), ist aber mit seiner filigranen Form ein auffallender Bestandteil der Dresdner Silhouette. Die Notwendigkeit, Prozessionen im Inneren der Kirche abzuwickeln - im protestantischen Sachsen hätte eine katholische Prozession in der Öffentlichkeit einen Volksaufstand ausgelöst - hat den Grundriss und die äußere Form der Kirche bestimmt: Ein zweistöckiger Gang führt rings um das ovale Kirchenschiff, so konnte man die Monstranz auf Prozessionen innerhalb der Kirche herumführen. Dieses hohe, vom Prozessionsgang umgebene Oval ist außen als mit Statuen geschmückter Wandabschluss zu erkennen, das Dach ist fast flach und verschwindet dahinter. Die nur halb so hohen Seitenschiffe und Kapellen umgeben diesen Mittelbereich, von außen sind sie als unterer, ebenfalls von Statuen geschmückter Wandbereich erkennbar.
Von der Innenausstattung blieb wenig erhalten, das Wenige ist aber bedeutend. Einziger Farbtupfer ist das ins Rokoko weisende Hauptaltarbild von Anton Raphael Mengs (Christi Himmelfahrt, 1751). Ein barock wucherndes plastisches Kunstwerk in Weiß und Gold - das sind auch die Farben der Innenausstattung - ist die Kanzel von Balthasar Permoser (1722). Die Silbermann-Orgel war die letzte und größte des großen Orgelbauers Gottfried Silbermann, ihre Fertigstellung hat er nicht mehr erlebt. Sie wurde 1944 glücklicherweise und den Nazis zum Trotz abgebaut und ist nach zwei Restaurierungen in den ursprünglichen Zustand von 1755 zurückversetzt worden. Der barocke Rahmen der Orgel ist 1945 verbrannt, er ist nach Fotos detailgenau reproduziert worden. Wer den Klang der Orgel kennenlernen will, hat bei den Orgelvorspielen jeweils am Mittwoch und Samstag 11.30-12 Uhr (gratis, Spende erwünscht) Gelegenheit dazu, alternativ bei den Konzerten im Dresdner Orgelzyklus.
Die Gruft - eigentlich sind es zwei Grüfte - enthält die Sarkophage mit den sterblichen Resten aller albertinischen Wettiner und ihrer Ehegatten seit 1730, insgesamt 47, darunter die des Auftraggebers Friedrich August II. und seiner Gemahlin Maria Josepha. Das Herz Augusts des Starken ist ebenfalls hier bestattet - der Körper wurde in der Kathedrale des Wawels in Krakau beigesetzt.
Die der Heiligsten Dreifaltigkeit geweihte Hofkirche ist seit 1980 Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen.
Adresse/Infos: Dompfarramt Dresden, Schlossstr. 24, Tel. 4844712, kathedrale-dresden.de.
Öffnungszeiten/Führungen: Mo-Do 10-17, Fr 13-17, Sa 10-17 und So 12-16 Uhr, bei Gottesdiensten keine Besichtigung. Führungen (45 Min.; Spende) durch Kathedrale und Gruft tägl. 14 Uhr, Sa/So/Fei 13 Uhr.
Orgelmusik: Orgelvorspiel Mi u. Sa 11.30-12 Uhr, geistliche Orgelmusik im Wechsel mit Kreuz- und Frauenkirche Mi 20 Uhr (Dresdner Orgelzyklus), Eintritt 7 €, erm. 5 €.
Sitz der Wettiner
Residenzschloss
Seit dem frühen 13. Jh. wird an der Stelle gebaut, wo sich heute das Dresdner Schloss befindet. Von 1485 bis 1918 residierten hier die wettinischen Kurfürsten und späteren Könige von Polen, noch später Könige von Sachsen. Man sieht es der Hauptresidenz der Wettiner in Sachsen nicht gleich an, dass viele Generationen in vielen Stilen daran gebaut haben, denn die Außenfassaden sind fast einheitlich erst in der Neorenaissance entstanden. Nur wenn man in den Kleinen Schlosshof mit seinen Galerien und vor allem wenn man in den Großen Schlosshof gelangt oder aus den Museen im Westflügel in den Hof hineinblickt, erkennt man stark restaurierte, aber originale Renaissance-Elemente, darunter vor allem die nach Bildern, Fotos und Zeichnungen restaurierten, nein, wieder neu geschaffenen Sgraffiti aus der Zeit von Kurfürst Moritz.
Geschichte des Schlosses
Älteste Reste der mittelalterlichen Burg wurden im Untergeschoss des Ostflügels entdeckt, sie weisen auf die 1. Hälfte des 13. Jh. Der Teil des Nordflügels zwischen Hausmannsturm und Georgenbau ist wohl das „Alte Haus“ des Markgrafen Wilhelm I., das vor 1400 entstand. Der Hausmannsturm ist heute der größte noch sichtbare Rest des mittelalterlichen Burgkomplexes. 1530 bis 1535 entstand der erste Renaissancetrakt des Schlosses, der dreigeschossige Georgentrakt mit dem Georgentor, der Verbindung zwischen Schlossgasse und Elbbrücke. Die Gesamtanlage der Burg wurde dabei jedoch nicht angetastet, das bewirkte erst Kurfürst Moritz, der fast unmittelbar nach seiner Ausrufung zum Kürfürsten 1547 eine umfassende Modernisierung und Erweiterung der Anlage auf das Doppelte befahl, natürlich im allerneuesten Stil der Hochrenaissance. Gleichzeitig wurden die Arbeiten an der neuen Festungsanlage rund um Dresden durchgeführt. Ohne diese hätte man die Burg aus Sicherheitsgründen nicht einfach durch einen repräsentativen Schlossbau ersetzen können. Die neue Fassade schmückten Sgraffiti, die später abgeschlagen wurden. Im Zuge der großen Renovierung und Rekonstruktion wurden sie ab 1994 neu geschaffen. Von 1984 (und verstärkt nach der Wende) bis 2023 wurde das gesamte Schloss restauriert. 2009 wurde der Kleine Schlosshof als Besucherfoyer eröffnet, 2010 folgten die „Türckische Cammer“ und 2013 der Umzug der Rüstkammer in den Riesensaal. 2015 wurde das vorher recht stiefmütterlich präsentierte Münzkabinett eröffnet, seit 2016/2017 gibt es im Renaissanceflügel drei neue Dauerausstellungen, 2019 kamen der Kleine Ballsaal im historistischen Stil sowie die Königlichen Paraderäume samt Porzellankabinett dazu, 2020 schließlich die Gewehrgalerie im Langen Gang.

Renaissance-Sgraffiti schmücken den Großen Schlosshof

Rundgang ums Schloss
Der Gebäudekomplex des Schlosses gruppiert sich um zwei größere Höfe (Großen und Kleinen Schlosshof) und einen kleineren Hof, den Wirtschaftshof. Man beginnt die Besichtigung des Schlosses am besten am Georgenbau mit dem Georgentor (1963 bis 1966 rekonstruiert), dessen Neorenaissance-Fassade einige deutliche Jugendstilelemente enthält, man beachte die Halbsäulen im ersten Obergeschoss!
Der Ostflügel des Schlosses, den man nach Passieren des Tores rechts von sich hat, besitzt im Löwentor, dem Torgebäude des Kurfürsten Christian I., einen repräsentativen Giebel. Das Tor führt übrigens in den Kleinen Schlosshof, das heutige Besucherfoyer. Die Gebäude zur Linken sind übrigens bis auf das erste komplett neu, das erste Hotel am Eck etwa wurde 2012 eröffnet (und die Statue des großen Pöppelmann über dem Eingang ist eine aus zwei Teilen zusammengesetzte Neuschöpfung).
Ganz historistisch ist die Fassade des Südflügels mit dem Rundturm an der Südostecke. Der Westflügel hat hingegen hinter der Neorenaissance-Fassade die alten Mauern bewahrt, wie besonders im Historischen Grünen Gewölbe (Erdgeschoss) klar wird. Zwischen Süd- und Westflügel befindet sich der zweite Eingang zu den Museen (s. u.: Neues Grünes Gewölbe, Historisches Grünes Gewölbe, Kupferstichkabinett, Türckische Cammer).
Der Nordflügel, Repräsentationsflügel seit Moritz I. bis zum Ende der Wettinerherrschaft 1918 wird vom Hausmannsturm überragt, dessen Höhe von ca. 101 m ihn zur höchsten Aussichtsplattform Dresdens macht. Der Turm ist der älteste sichtbare Teil des Schlosses, als Wachturm (Hausmann war die Bezeichnung für den Türmer) entstand er gegen Ende des 14. Jh. Zwischen 1674 und 1676 wurde er durch Baumeister Wolf Caspar von Klengel erhöht und barockisiert, 1778 erhielt er Dresdens ersten Blitzableiter und erreichte stattliche 100,7 m Höhe. 1945 brannte er aus. Seit 1991 ist er nach außen komplett wiederhergestellt, und seit 1994 kann man in den Sommermonaten die Aussichtsplattform in 68 m Höhe besuchen und nach 327 Stufen den großartigen Blick genießen, der im Südosten bis in die Sächsische Schweiz reicht und im Nordwesten den Burgberg und den Dom von Meißen umfasst (tgl. außer Di 10-18 Uhr, nur von April bis 1. Nov., Residenzschloss-Hausticket, SKD-Tageskarte bzw. 5/4 €, unter 17 Jahren frei).

Der Hausmannsturm

Das prächtige Grüne Tor unter dem Hausmannsturm ist ein barockes Juwel, das Kurwappen und Trophäen bekrönen den noch der Renaissance verpflichteten Aufbau des Prunktores. Die Trophäen zeigen u. a. den Halbmond: Das Tor feiert die siegreiche Teilnahme von Kurfürst Johann Georg III. an der Schlacht am Kahlenberg (1683) gegen die türkischen Belagerer Wiens. Die komplett restaurierte barocke Brücke zwischen Schloss und Hofkirche erlaubte den Herrschaften, die Gottesdienste auf direktem Weg und trockenen Fußes zu erreichen.
Museen im Schloss
Die höfischen Kunstkammern des Mittelalters mit ihrem Mix aus Kostbarkeiten, Reliquien und Glitzerkram wurden auch anderswo in der Neuzeit zu Galerien, aber keine besaß ein so spektakuläres Ambiente wie die Sammlung der Wettiner im Grünen Gewölbe.August der Starke ließ zwischen 1723 und 1730 im Erdgeschoss des Westflügels seines Residenzschlosses eine repräsentative Folge von Räumen für die Aufnahme der Kunstschätze des Hofes errichten. Die überwiegende Farbe der Ausstattung dieser gewölbten Prunkräume war Grün, sodass sich allmählich für sie die populäre Bezeichnung „Grünes Gewölbe“ durchsetzte. Von Anfang an war dieses Grüne Gewölbe als Repräsentationsobjekt gedacht und für die allerdings handverlesene und auf jeden Fall adelige Öffentlichkeit bestimmt - der Kurfürst und König wollte seine Zeitgenossen mit der Pracht seiner Sammlung beeindrucken.
Er beeindruckt uns heute wieder damit, denn nach dem Brand, der das Schloss 1945 verwüstete, war das Grüne Gewölbe zwar nicht komplett zerstört, aber an eine vollständige Rekonstruktion war nicht zu denken, es gab Wichtigeres. Hinzu kam, dass die ausgelagerte und dadurch gerettete Sammlung als Kriegsbeute nach Russland verschleppt wurde. Auch als die Sammlung 1956 wieder nach Dresden gelangte (die aufsehenerregende Übergabe der Kunstobjekte durch die UdSSR an die DDR wurde als ein Symbol für die brüderliche Verbundenheit der beiden Nationen reichlich ausgeschlachtet), war an eine Rekonstruktion nicht zu denken. Jahrzehntelang wurden die Schätze des Grünen Gewölbes im Albertinum ausgestellt.

Gut bedachter Kleiner Schlosshof

Bald nach der Wende wurde beschlossen, die Schätze wieder ins Schloss zu übertragen, sie aber in modernem Rahmen aufzustellen und dadurch gut sichtbar zu machen. Das 2004 eröffnete Neue Grüne Gewölbe im ersten Stock des Westflügels beherbergt heute in seinen Vitrinen den Großteil der Kostbarkeiten des Grünen Gewölbes (ausführlich → „Die Best-of-Schatzkammer“). 2006 kam im Erdgeschoss, wo es sich von Anfang an befunden hatte, das Historische Grüne Gewölbe hinzu, die aufwendig rekonstruierte Fassung der gesamten Raumflucht, wie sie unter August dem Starken ausgesehen haben muss, mit einigen der faszinierendsten Pretiosen am alten Standort. Gold, Grün und Spiegelglas wirken, als ob es niemals eine Zerstörung gegeben hätte (→ „Gesamtkunstwerk in 10 Räumen“).
Einen besonders herben Schlag musste das Historische Grüne Gewölbe am 25. November 2019 hinnehmen, als kurz vor 5 Uhr am Morgen zwei Unbekannte ein vergittertes Fenster aufsägten und einschlugen und mit brachialen Methoden aus einer Vitrine im Juwelenzimmer unschätzbare Pretiosen raubten. Kurz zuvor war ein Stromkasten angezündet worden, was die Stromzufuhr kappte. 500.000 € Belohnung wurden ausgesetzt, das Sicherheitskonzept hat man nachgebessert. Ein Jahr später verkündete die Sonderkommission „Epaulette“ die Festnahme von Mitgliedern des Berliner Remmo-Clans. Im Mai 2023 wurden fünf junge Männer zu Haftstrafen bis zu 6 Jahren verurteilt - ein umstrittener Deal, denn nicht alle Juwelen wurden zurückgegeben.

„Daphne“ im Neuen Grünen Gewölbe

Öffnungszeiten / Eintritt für die Museen im Schloss
Die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Schloss sind tgl. (außer Di) 10-18 Uhr geöffnet, die beiden Grünen Gewölbe Fr zur Blauen Stunde bis 20 Uhr. Das Hausticket Residenzschloss ohne Historisches Grünes Gewölbe kostet 14 €, erm. 10,50 €, das Hausticket Residenzschloss mit Historischem Grünem Gewölbe 24,50 €. Das Tagesticket für alle SKD-Museen (inkl. Albertinum, Jägerhof und Schloss Pillnitz, aber ohne Historisches Grünes Gewölbe) 24 €. Das Zeitticket für das Historische Grüne Gewölbe kommt auf 14 €. Unter 17 Jahren freier Eintritt in alle Museen der Staatlichen Kunstsammlungen, allerdings muss wg. der limitierten Besucherzahl ein Ticket zu 0 € gelöst werden. Darüber hinaus gibt es von Auflage zu Auflage mehr Kombitickets: Residenzschloss mit Panometer (muss nicht am selben Tag besucht werden) 22 € sowie mit Semperoper-Führung (ebenfalls an einem anderen Tag machbar) zu 23 €.
Mein Tipp Eine Jahreskarte für alle Museen und Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden kostet nur 75 €!
Besucherservice und Ticketvorverkauf
Besucherservice Tel. 49142000. Ticketvorverkauf inkl. Führungsticket im Besucherzentrum Art und Info (im Kleinen Schlosshof, Eingang an der Schlossstraße, tgl. 10-18 Uhr) sowie im Internet auf www.skd.museum.
Mehr „Daphne“, bitte!
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) sind nachgerade vorbildlich aufgestellt, was Digitalisierung angeht. Wollen Sie z. B. mehr über ein Objekt, das Sie gesehen haben, oder über eine Künstlerin wissen? Dann gehen Sie in der Online Collection auf die Suche, die schon über 350.000 Exponate besitzt. Besonders nett: Hier finden Sie auch Objekte, die nicht ausgestellt sind. Die SKD besitzen schließlich über 1 Mio. davon, gezeigt werden keine 22.000. Leider ist es nicht möglich, bei den gezeigten Objekten den genauen Standort zu erfahren, verwiesen wird stets nur aufs jeweilige Haus. skd-online-collection.skd.museum.
Die Best-of-Schatzkammer
Neues Grünes Gewölbe
Der erste Stock im Westflügel der Residenz beherbergt im „Neuen Grünen Gewölbe“ den überwiegenden Teil der Sammlungen des Grünen Gewölbes. Die ausgestellten Objekte der zehn Räume sind in Vitrinen untergebracht, man kann also relativ nahe heran, ohne diese Kunstwerke zu gefährden.
Zu den kostbarsten Stücken gehört eine Statue, die gleich rechts hinter dem Eingang steht (Saal der Kunststücke): eine silbervergoldete „Daphne“ der Nürnberger Wenzel und Abraham Jamnitzer (Ende 16. Jh.), deren Verwandlung in einen Ölbaum durch den Aufsatz leuchtend roter Strauchkorallen auf dem Kopf und den Armen symbolisiert wird. Im hintersten Raum, dem Dinglinger-Saal, dominiert der frei aufgestellte „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aureng-Zeb“, ein Hauptwerk des Hofjuweliers Johann Melchior Dinglinger (1701-1708). Der im Detail dargestellte Hofstaat des Großmoguls umfasst eine Fläche von 114 cm zu 142 cm und ist bis zu 58 cm hoch. Er besteht aus Gold, Silber, teilweise vergoldetem Email und zahlreichen Edelsteinen. Dagegen ist das „Goldene Kaffeezeug“, ein prätentiöses mehrstöckiges Gebilde, in dem Porzellantassen und Goldlöffel eine nur untergeordnete Rolle spielen, fast als nüchtern zu bezeichnen. Ein winziges Kunstwerk der Extraklasse ist gleich in der ersten Vitrine links im Saal 5 (Raum der königlichen Pretiosen) zu bewundern: der oftmals abgebildete „Tanzende Zwerg und Koch, der auf einem Bratrost geigt“. Viele weitere Figürchen, deren Körper zumeist aus unregelmäßig geformten Perlen bestehen, finden sich in dieser und fünf weiteren Vitrinen.
Einzelticket (ganzes Schloss außer Historisches Grünes Gewölbe) 14 €, erm. 10,50 €, unter 17 Jahren frei, Audioguide (empfehlenswert) frei, auch als Variante für Kinder. Freitags zur Blauen Stunde (17.30-20 Uhr) zahlt man nur 16 € für beide Grüne Gewölbe, falls man online kauft, bucht man sich dazu beim Historischen Grünen Gewölbe ein.
Gesamtkunstwerk in 10 Räumen
Historisches Grünes Gewölbe
Monatelange Vorausbuchung und kilometerlanges Anstehen gehören der Vergangenheit an; die Karten kauft man heute ganz normal an der Kasse oder im Internet. Und das lohnt sich wirklich! Die acht restaurierten historischen (und zwei modern gestalteten) Räume des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss geben den Zustand der Schatzkammer der Wettiner zum Zeitpunkt der Fertigstellung unter August dem Starken (1723 bis 1730 entstanden, erstes erhaltenes Inventar 1733) am Originalstandort wieder. Durch eine Schleuse betritt man die Räume, in denen Silber und Gold, Email und Elfenbein, Porzellan und Edelsteine, Perlmutt und Straußeneier und im Bernsteinzimmer ein ganzer Raum mit dem fossilen Harz aus der Ostsee prunken. Dabei ist es vor allem der Gesamteindruck aus Präsentation, Spiegelung und Objekten, der den Besucher überwältigt, denn bis auf einige Paradestücke wie den Mohren mit seinem Tablett, auf dem eine grün leuchtende Stufe aus Smaragden liegt, sind die ganz großen Pretiosen nicht hier, sondern einen Stock höher im Neuen Grünen Gewölbe zu sehen. Das Faszinierende an dieser Raumfolge ist aber auch, dass die Objekte nicht (wie einen Stock höher) hinter Vitrinenglas verborgen, sondern frei aufgestellt sind - wie damals unter den sächsischen Herrschern. Einzelne Objekte hervorzuheben ist müßig, aber zumindest auf den schon erwähnten Mohren und eine Merkurstatue Giambolognas (entstanden 1586/87) sollte hingewiesen werden.
Einzelticket 14 €, unter 17 Jahren frei, Audioguide (empfehlenswert, die Exponate sind unbeschriftet) frei, auch als Variante für Kinder. Freitags zur Blauen Stunde (17.30-20 Uhr) zahlt man 16 €, kann damit aber auch noch ins Neue Grüne Gewölbe.
Hier hängen die Wettiner
Fürstengalerie
Portraits der Wettiner von Kurfürst Moritz von Sachsen (1521-1553) bis zum sächsischen König Friedrich August III. (1865-1932, 1918 abgedankt) zieren diesen 40 m langen Saal im ersten Stock der Residenz. Die bewusst schlichte Ausstattung und klare Farbgebung lenken den Blick auf das Wesentliche, die Portraits. Ganz am Ausgang links August der Starke nebst Gemahlin Christiane Eberhardine und links und rechts der Tür sein Sohn August III. von Polen (und Friedrich August II. von Sachsen) mit seiner habsburgischen Ehefrau Maria Josepha.

Der Stallhof, einst Turnier-Arena

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Schätze nach Themen
Dauerausstellungen der Rüstkammer
2016 eröffnete im ersten Obergeschoss der Residenz die Schau Weltsicht und Wissen um 1600, 2017 folgten Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht und Kurfürstliche Garderobe sowie 2020 die Gewehrsammlung im Langen Gang. Alle speisen sich im Wesentlichen aus dem Inventar der Rüstkammer und ergänzen sich. Ihr Schwerpunkt liegt nicht so sehr auf einer Präsentation der Kostbarkeiten, sondern vermittelt sinnlich Weltverständnis und Herrschaftsgefühl vom 15. bis zum 17. Jh. Vor allem die Prunkkleider sprechen Bände.
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Auf dem Weg zur Audienz bei August
Paraderäume
In fünf der neun Räume des Parade-Appartements, die im Herbst 2019 fürs Publikum geöffnet wurden, erlebt man sächsischen Absolutismus live. Vorraum für Vorraum arbeitet man sich zum Audienzzimmer vor - wie die Gesandten und Würdenträger, die 1719 zur Hochzeit von Augustus’ Sohn mit der Kaisertochter eingeladen waren. Diese Technik des Eindruckmachens im allergrößten Stil hatte der spätere „starke“ Kurfürst alias polnische König am Hof Ludwigs XIV. in Versailles kennengelernt, und sie funktioniert noch. Original ist übrigens nur mehr das im Krieg ausgelagerte Mobiliar: die französischen Boulle-Möbel mit dem unglaublich fein ornamentierten Furnier, die Uhren, die geschnitzten und danach vergoldeten Guéridons (kleine, mobile Leuchtertischchen, mit denen man abends für Effekte sorgte) und die Silbermöbel, wie der selbstverständlich niemals als solcher benutzte riesige Kaminschirm, der eine Augsburger Arbeit ist. Die Zimmer selbst mussten vom Boden über die Wände bis zur Decke rekonstruiert werden. Gearbeitet wurde und wird - das Ganze ist noch immer im Entstehen - dabei ausschließlich mit Originaltechniken. So sind die Spiegel wirklich mit Quecksilber beschichtet, und die textilen Pilaster und Tapisserien fertigt eine Madrider Manufaktur wie vor 300 Jahren. Augustus selbst trifft man auch: im selbstdesignten Krönungsornat, das er 1697 im Wawel in Krakau getragen hatte und später ebenfalls in Dresden ausstellte.
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Ritter und Turniere
Riesensaal
Seit 2013 zeigt man im Riesensaal des Schlosses Rüstungen aus Edelmetallen, Turnierlanzen aus allen Epochen und kostbar ziselierte Dolche, Jagdwaffen und Prunkgewänder, die für repräsentative Jagden gedacht waren. Die sächsischen Kurfürsten sammelten seit der Renaissance und bis ins Barockzeitalter die schönsten und kostbarsten Kriegs-, Prunk-, Turnier- und Jagdwaffen sowie die entsprechenden Gewänder in ihrer Rüst- und Harnischkammer, die weltweit kaum Konkurrenz hat. (Die einzigartige Sammlung orientalischer Stücke wird separat in der Türckischen Cammer ausgestellt; s. u.). Auffällig und eindrucksvoll ist der Prunkharnisch für Mann und Pferd, der 1563/64 für den schwedischen König Erik XIV. angefertigt wurde. Er ist auf eine lebensgroße Pferde- und eine Männerpuppe montiert.

Fürstengang, hier zogen die Wettiner in die Kirche

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Kriegerisch, faszinierend und osmanisch
Türckische Cammer
Türkische, persische, syrische und andere vorderasiatische Stücke aus Sammlungen des Dresdner Hofes wurden seit dem 17. Jh. vor allem in der Rüstkammer der Residenz, aber auch anderswo aufbewahrt - erst seit ein paar Jahren sind sie in einem Raum vereinigt. Manches stammt aus Kriegsbeute (die Wettiner standen neben den Habsburgern auf dem Balkan im Feld, und als polnische Könige hatten sie direkte türkische Nachbarn), manches waren diplomatische Geschenke, andere Stücke ließen die Kurfürsten für die damals beliebten orientalischen Feste speziell anfertigen. Ein riesiges, kostbar gewebtes Zelt ist zu sehen, Sättel und Zaumzeug und - besonders eindrucksvoll - mehrere Pferde(figuren) mit Prunk-Reitzeug des türkischen Hofes. Bei so viel Pracht kann man nur staunen. Eindrucksvoll und schier unerschöpflich die Fülle der Schwerter, Degen, Dolche, Hieb- und Stichwaffen, Pistolen und Gewehre, der Hellebarden und Speere, bewundernswert die feine Schmuckarbeit bei vielen Stücken, die so kostbar waren, dass sie sicher nur zu feierlichen Anlässen und keineswegs im Feld geführt wurden. Ein bisschen schade ist es schon, dass sich diese größte europäische Sammlung osmanischer Kunst außerhalb der Türkei keine Übersetzungen in türkischer Sprache gönnt.
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Nur für Spezialisten
Kupferstichkabinett
Zwar besitzt das Residenzschloss (im zweiten Stock) eine Ausstellungshalle des Kupferstichkabinetts, in der es immer wieder Sonderausstellungen gibt, eine ständige Ausstellung für auch nur einen Bruchteil der 500.000 Objekte umfassenden Sammlung von Zeichnungen, Druckgraphiken und Fotografien existiert jedoch nicht. Wer ernsthaftes Interesse hat, kann im Studiensaal (dritter Stock) Graphiken aus den Beständen vorgelegt bekommen und in aller Ruhe ansehen. Die Werke der ganz großen Meister, wie Arbeiten von Dürer und Caspar David Friedrich, sind jedoch tabu.
Öffnungszeiten wie alle Residenzschloss-Museen tgl. (außer Di) 10-18 Uhr. Der Studiensaal des Kupferstichkabinetts ist Mo/Mi 10-13/14-16, Do 10-13/14-18, Fr sowie am ersten Sa des Monats 10-13 Uhr geöffnet. Der Eintritt in den Studiensaal des Kupferstichkabinetts ist gratis, Personalausweis muss aus Sicherheitsgründen vorgelegt werden. Voranmeldung erbeten unter Tel. 49143221. Sonderausstellungen 6 €, Residenzschlossticket Link.
Kohle, Schotter, Moos
Münzkabinett
Fast 300.000 Objekte umfasst die Münzsammlung des Dresdner Münzkabinetts. Dazu gehören Münzen von der Antike bis heute, Gedenkmedaillons wie die Sonderprägung von 1676, die der Erhöhung des Dresdner Schlossturms gewidmet ist, oder die Goldmedaille von 2006 zum 800-jährigen Dresdner Stadtjubiläum sowie Orden - ein Schatz, der zu den drei größten Deutschlands zählt und endlich seit Juni 2015 über ständige Ausstellungsräume in der Residenz verfügt. Dem Wissbegierigen stehen die Spezialbibliothek (mit 30.000 teilweise sehr alten Titeln) und der Studiensaal gratis zur Verfügung.
Spezialbibliothek und Studiensaal im Georgenbau, Mi 10-17.30 Uhr nach Voranmeldung, Tel. 49143231.
Mätressensitz und Luxushotel
Taschenbergpalais
Im Sommer 1705 erwarb Anna Constanze von Hoym eine Reihe von Grundstücken südlich des Residenzschlosses, auf denen ihr Gönner August der Starkeeinen Palast für seine nunmehr als Gräfin Cosel zum Reichsfürstenstand erhobene Geliebte errichten ließ. Das später Taschenbergpalais genannte Gebäude wurde nach dem Vorbild Wiener Stadtpaläste in eher zurückhaltenden Formen erbaut und 1708 vollendet. Eine Brücke verband es mit dem Residenzschloss, um dem Herrscher direkten Zugang zu verschaffen. Unter den Baumeistern dieses ersten Schlosses, dem Mitteltrakt des heutigen Palais, ist vor allem Johann Friedrich Karcher zu nennen. Die Gräfin Cosel konnte ihr Schloss nur bis 1713 genießen, dann fiel sie in Ungnade, weil sie sich in die Politik einzumischen versuchte. Sie wurde von August dem Starken verstoßen und auf der Burg Stolpen (→ Ausflüge, Burg Stolpen) eingekerkert, wo sie ein halbes Jahrhundert, mit Ausnahme der Dienstboten und ihrer Bibel, völlig einsam verbrachte, die letzten Jahrzehnte übrigens freiwillig. Der König konfiszierte sein üppiges Geschenk an die Reichsgräfin und brachte deren Nachfolgerin als Mätresse vorübergehend im Palais unter. Ab 1719 diente das Palais dann dem Thronfolger, dem Kurprinzen Friedrich August, und dessen Gattin, der Habsburgerin Maria Josepha, als Residenz. Für die Adaption des Palais an die veränderten Bedürfnisse sorgte vor allem Matthäus Daniel Pöppelmann. In ähnlicher Funktion diente das Palais bis 1918 als Residenz des Erbprinzen und Thronfolgers, wobei es noch im 18. Jh. durch Johann Christoph Knöffel (1747-1750) und andere Baumeister kräftig erweitert und ausgebaut wurde. Das Palais wurde 1945 zerstört, es erhielten sich jedoch die wichtigsten Mauern und Teile der Fassadendekorationen, sodass die Rekonstruktion seit 1992 und die Wiederherstellung des Fassadenschmuckes und eines der Stiegenhäuser, errichtet nach einem Entwurf Pöppelmanns, auch auf Originalelemente zurückgreifen konnten. Das Taschenbergpalais ist heute als Hotel Kempinski wieder ein wichtiger Teil der architektonischen Kernzone Dresdens.

Dresdens Zwinger vor dem aktuellen Umbau

Das Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden wird ab 2023 einer umfassenden Renovierung unterzogen und ist deswegen vorübergehend geschlossen.
Mein Tipp Besonderen Spaß macht der Innenhof des Taschenbergpalais von Ende Nov. bis Mitte Jan., wenn man hier auf der großen Eisfläche auf Kufen seine Kreise zieht (→ Dresden von A bis Z).
Spielplatz und Museums-Hotspot
Zwinger
Auf dem Überschwemmungsgelände vor dem Schloss hat man bis ins 17. Jh. nicht gebaut - aus gutem Grund, wie die schwere Flut des Sommers 2002 zeigte, als die Bauten, die dort heute stehen (der weltberühmte barocke Zwinger) meterhoch unter Wasser standen. Die Kurfürsten verwendeten den offenen Platz als Spielwiese: Hier konnte man festliche Aufzüge gestalten und andere Feierlichkeiten, für die im Schloss nicht genug Platz war. 1709, Anlass war der Besuch des dänischen Königs, erhielt der Platz gar eine hölzerne Kulisse, die in vielen Zügen bereits den Steinbauten ähnelte, die ab 1719 durch Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) errichtet wurden. Wieder war es ein besonderer Anlass, diesmal die Vermählung des Thronfolgers Friedrich August (II.) mit der österreichischen Erzherzogin Maria Josepha. In der Eile wurden auch diesmal Pappkulissen und bemalte Holzwände aufgestellt, aber bis 1728, in Einzelheiten bis 1732, entstanden die heutigen Bauten mit Ausnahme der Ostseite, die erst ab 1847 durch den Semperbau zum Theaterplatz