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Der Dresdner Autor Horst Hellinger ist mehr als ein Architekt, Immobilienentwickler oder Whiskybrenner. Er ist aber auch nicht weniger als ein Profimusiker und Songschreiber. Insgesamt ist er viel mehr oder viel weniger. Auf jeden Fall ist er auch Dichter. Mit viel Humor. Es geht um Tod und Teufel, um Sehnsüchte und Befriedigungen, um Liebe ohne Leidenschaft, den Sinn des Lebens und sinnlose Ziele, Helden und Feiglinge, und immer darum, dass man Paroli bietet, das Heft selbst in die Hand nimmt.
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Seitenzahl: 42
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Horst Hellinger
Horst Hellinger
Rauchzarte Gedichte
© Dittrich Verlag ist ein Imprint
der Velbrück GmbH, Weilerswist-Metternich 2023
Printed in Germany
ISBN 978-3-910732-09-4
eISBN 978-3-910732-17-9
www.dittrich-verlag.de
Satz: Gaja Busch, Berlin
Illustrationen: Sabi Heumann, Vögelsen
Covergestaltung: Helmi Schwarz-Seibt, Leverkusen
Druck: Beltz Grafische Betriebe GmbH, Bad Langensalza
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Ich kann nicht schreiben
Status 1
Status 2
Status 3
Der Astronaut
Empathie
Verrückt
Konsequenzen
Luther
Vorsehung 1
Vorsehung 2
Vorsehung 3
Der Erbe
Eltern
Der göttliche Akkord
Perfekt
Tod 1 – Die Begegnung
Tod 2 – Würde
Tod 3 – Der Ehrenmann
Tod 4 – Am Grab
Leben 1
Leben 2
Leben 3
Für Dich
Wir
Dein Lied
Verschwunden 1
Verschwunden 2
Verschwunden 3
Der Kannibale
Der Zeuge
Das Urteil
Die Auswahl
Über Nacht
Symbiose
Ixtel Tess 1
Ixtel Tess 2
Ixtel Tess 3
HDF
Alkohol
Wir Scheiß Ossis
Schluss
Autorenbiografie
Es bleibt ein Versuch
Meist spät in der Nacht
Eine Annäherung
Am Anfang ganz sacht
Mit dem Wort, das ich höre
Einem Satz, den ich lese
Dem Gefühl, das ich habe
Und oft einer These
Die mich beschäftigt
Ich will es verstehen
Was hat es in sich?
Ich hab’s übersehen
Dann dreh ich’s und wend es
Beginn wieder von vorn
Kein schlauer Gedanke
Nur dieser Zorn
Dass ich nichts erkenne
Es liegt klar vor mir
Doch kann es nicht fassen
Um viertel vor vier
Dann lass ich los
Heute soll es nicht sein
Nichts kann ich zwingen
Und schlaf friedlich ein
Doch alle paar Wochen
gibt es einen Moment
Ich nenn’s mal Erkenntnis
So ein »Happy End«
Dann bist du beflügelt
Vom Kopf bis zum Zeh
Und fasst sie in Worte
Deine neue Idee
Ich möchte sie teilen
Deshalb gibt’s dieses Buch
Doch wie schon gesagt
Es bleibt ein Versuch
Ich geb euch mal ’nen Einblick in mein Leben
Es gibt zwei:
Eins, das leuchtet
Und das Traurige daneben
Im ersten bin ich der Held
Behandelt mit Respekt
Befriedigt mit Geld
Das die Sehnsucht überdeckt
Nach … was auch immer
Ich kann einfach nicht ruhen
Bin ein Getriebener
Muss immer was tun
Vielleicht ist Talent ein Fluch
Du wirst ihm nie gerecht
Gehst mit ihm schwanger
Denn die Idee ist echt
Und so schnell, wie sie gekommen
Kann sie wieder gehen
Doch einige sind Türme
Und die sehe ich schon stehen
Daneben ist die Leere
Die fremdgesteuerten Zwänge
Dieses Loch in meiner Seele
Einsam in der Menge
Wie bekommt man das vereint?
Gibt es dafür ein Rezept?
Ich glaub es ist die Liebe
Das wäre ein Konzept
Doch grad die kann man nicht zwingen
An dieser Front gibt’s keine Schuld
Und manchmal will ich schreien:
Habt mit mir Geduld
Doch das ist eine Lüge!
Ich hab sie nicht mit mir …
Und wie mit vielen Sachen
Wär Demut eine Zier
Das ist der Stand der Dinge
Mal sehen, was noch passiert
Das ist der Status Quo
Ich halt Euch informiert
Ich sehne es herbei, das Weinen
Die Ursache ist nicht Schmerz
Es wäscht meine Seele
Reinigt mein gequältes Herz
Es wirkt wie ein Eisbrecher
Auf zugefrorenen Flüssen
Die Tränen sprudeln wie Wasser
In wiederkehrenden Ergüssen
Und mit jeder neuen Welle
Tauch ich hinab in die Kühle
Betaste mit Vorsicht den Grund
Und finde vergessene Gefühle
Denn in meinem Inneren war Frost
Und was der Brecher beginnt
Ist nur ein Anfang
Bis das Eis von selbst zerrinnt
Und ich werde einen See füllen
So viel ist gewiss
Ob Enttäuschung oder Trauer
ein fauler Kompromiss
Ein Freund zu früh gestorben
Die Intrige fein gewebt
Missachtung oder Feinde
Das eigne Leben halb gelebt
Und ich finde sie, Stück für Stück
Jeder Fund ist ein Gewinn
Und setze sie zusammen
Bis ich wieder glücklich bin
Dann kann ich wieder wählen
In der Palette der Emotionen
Nur Neid ist nicht dabei
Der wurde mir gestohlen
Das hatte ich gedacht
Gestern ist es passiert
Bei meiner weinenden Suche
Da hat mich etwas berührt
Für das ich mich verfluche
Es kam wer weiß woher
Und hat mich kalt erwischt
So ein mieses Gefühl
Wie dem Seemann die Gischt
Erst ein kleiner gelber Punkt
Der pulsierend und kalt
Wie ein tödliches Gift
Langsam in mir erstrahlt
Und führt mich an Orte
An die ich nicht will
Lass mich in Frieden
Sei endlich still
Doch der Damm ist gebrochen
Und ich werde ertrinken
Die Flut setzt jetzt ein
Ich beginne zu sinken
Überflutet von Neid
Diese längst verschlossene Tür
Sperrangelweit geöffnet
Und ich schäm mich dafür
Wofür?
Das geht Euch nichts an
Das bleibt mein Geheimnis
Vielleicht irgendwann
Sehen wir uns wieder
Und dann bin ich bereit
Es ist nur der Status
Der Weg ist noch weit
Ein Astronaut startet zum Mond
Gefahrlos? Das wär gelogen
Und genauso fühlt es sich an
Denn ich bin ausgezogen
Hab nach Jahren den Horst verlassen