Du wirst für immer schweigen, und ich werde in der Dunkelheit verschwinden - Jörg Spitzer - E-Book

Du wirst für immer schweigen, und ich werde in der Dunkelheit verschwinden E-Book

Jörg Spitzer

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Beschreibung

Serienkiller sind nichts außergewöhnliches und schon gar nicht mehr wenn sie von der Polizei ermittelt werden und ihre entsprechende Strafe erhalten. Dann schmilzt ihre vermeintliche Autarkie dahin wie der sprichwörtliche Schnee in der Sonne. Immerhin aber erhalten sie dann noch einen angestanmmten Platz in den kriminalhistorischen Annalen. Etwas anders aber ist es bei den namenlosen Amtskollegen, die nie ermittelt wurden oder deren Identität bis heute unbekannt ist. Sie umgibt eine Aura des Bösen, eine Faszination am Grauen, diese scheinbare Unnahbarkeit und auch noch bis heute erinnern einige Gedenkstätten an die Taten von Jack the Ripper oder auch dem kalifornischen Zodiac-Killer. Ihnen und den vielen anderen gesichtslosen mörderischen Mitstreitern ist dieses Buch gewidmet. So unterschiedlich sie auch waren so haben sie doch alle eines gemeinsam: Sie alle verschwanden in der Dunkelheit, bis zum jetzigen Tag und man hörte nie wieder von ihnen.

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Seitenzahl: 166

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die einwohnende Herrlichkeit umfasst alle Welten, alle Kreaturen Gut und Böse, und sie ist die wahre Einheit. Aber da ist kein Gegensatz, denn das Böse ist der Thronsitz des Guten

Rabbi Israel ben Eliesergenannt Baal Schem Tov( ca. 1700-1760 )

Inhaltsangabe

Vorwort

Der Ripper von Rostow

Die (Un)-Normalität des A.R.Tchikatilo

Erkenntnisse zum Serienmord

Mörder ohne Namen

Vom Serienmord

Weitere Killer

Wissenschaftliches zum Serienmord

Truck-Killer

Theorien über den Serienmord

„Einfache Morde“

Schlußwort

Dieses Buch handelt über das serielle Töten und dem „klassischen“ Serienmörder so wie wir ihn aus Film und Zeitung kennen: In diesem Buch allerdings hat der entspechende Täter keinen Namen oder ein Gesicht, da bis zum jetzigen Zeitpunkt polizeilicherseits noch kein Fahndungserfolg vermeldet werden konnte. Wir alle wissen, oder glauben zu wissen, was ein Serienmörder ist. Das multizide1Phänomen des ungebremsten Tötens von Menschen in verschiedenen Ereignissen in bestimmten Zeiträumen mag an dieser Stelle als Definition genügen. Alles andere ist nach meiner Ansicht Wortklauberei und soll dem gesellschaftlichen Anliegen Rechnung tragen auch dieses scheinbar abgründige menschliche Verhalten wenigstens statistisch erklären zu wollen und die hilflosen und phrasenreichen Deutungsversuche wie der Psychologie, Psychiatrie oder den Neurowissenschaften einigermaßen plausibel erscheinen zu lassen! Ich könnte mich jetzt damit begnügen und das ganze Thema lapidar und lakonisch herunterleiern wie eine tibetische Gebetsmühle, könnte einen Wust an möglichen Ursachen vortragen, angefangen von einer unheilvollen Kindheit mit dem trinkenden Vater und der vergnügungssüchtigen Mutter, einer unsäglich grausamen Pubertät deren Auswirkungen bis ins adulte Dasein reichen, und würde doch nichts damit erklären. Denn das was die zuständigen Wissenschaften vorbringen ist ein Konglomerat an scheinbaren Erkenntnissen und Theorien die wie so oft alles erklären sollen und dennoch nichts aussagen.. Die letztendliche Kausalität bleibt im Dunklen. Aber solange von starren Definitionen, albernen und statistischen Zahlenspielereien ausgegangen wird kann dieses Phänomen auch nicht erklärt werden.

Das Phänomen des Serienmordes2 ist kein neues. Ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, ob in Los Angeles, Düsseldorf oder in den chinesischen Zugang-Bergen, ob im Mittelalter oder in der Neuzeit: Es reifen Persönlichkeiten heran die in Ihrer weiteren Entwicklung und Ihrem Werdegang zu wahren Tötungsmaschinen mutieren. Was veranlasst diese Menschen dazu, anderen mit bloßen Händen Hoden abzureißen, Ihnen bei vollem Bewusstsein die Augen auszustechen, sie zu foltern und zu quälen um dann aus Ihrer Sicht einen genussvollen und befreienden Tötungsakt zu begehen? Was sind das für Menschen, die mit für uns unvorstellbarer Grausamkeit und widerwärtigster Brutalität töten, die mit eiskalter Präzision einem lockenden Ruf folgen der Tod und Verderben bringt, die mit kalten Augen, hinter denen ein mächtiges Feuer lodert, ihren schaurigen Musterplan in die Tat umsetzen und sich scheinbar über alle Grenzen hinweg zu erheben scheinen? Sie fühlen sich Gott gleich, erhaben zu sein über anderes Leben, sie fühlen sich als Richter: sie lassen Gnade walten oder sprechen den Tod aus; und gleichzeitig sind sie auch der Henker, der Vollstrecker der auserwählt ist, den zuvor in Gedanken gefassten vermeintlichen Schuldspruch zu erfüllen.Darum soll dieses Buch nicht bloß eine Aufzählung der Morde von unbekannten Serienmördern sein, sondern ich möchte vorab den Leser wenigstens einen konkreten benennbaren Serienmord-Fall vorstellen um wenigstens einen oberflächlichen Eindruck über einen Mann zu gewinnen, der auch vielleicht stellvertretend für seine unbekannten „Kollegen“ stehen mag. Außerdem werde ich noch einige Äußerungen zum Serienmord-Killer anführen, zur allgemeinen Vertiefung mit der Thematik.

1 Per definitionem spricht man von Serienmord ab drei vollendeten Tötungen.

2 Die Auswahl der in diesem Buch dargestellten unbekannten Serienmörder geschah rein stochastisch.

Andrei Romanowitsch Tschikatilo

(russisch Андрей Романович Чикатило, wiss. Transliteration Andrej Romanovič Čikatilo; * 16. Oktober 1936 in Jablotschnoje, Oblast Sumy, Ukrainische SSR, Sowjetunion; †14Februar 1994 in Nowotscherkassk, Russland) war ein sowjetischer Serienmörder, dem zwischen 1978 und 1990 nachweislich 53 Menschen zum Opfer fielen. Zahlreiche Morde des sexuell sadistischen Psychopathen, der nach eigenen Angaben 56 Menschen getötet hatte, waren von Nekrophilie und Kannibalismus begleitet. Für seine Taten wurde er zum Tod durch Erschießung verurteilt und 1994 hingerichtet. Tschikatilos Opfer waren sowohl männlich als auch weiblich, die Mehrheit davon Kinder und Jugendliche, die oft obdachlos oder von zu Hause weggelaufen waren bzw. sich prostituierten. In den Medien wurde Tschikatilo unter anderem als Der Ripper von Rostow bzw. Bestie von Rostow bezeichnet, da er einen Großteil seiner Taten innerhalb der südrussischen Oblast Rostow verübte. Der Fall Tschikatilos löste international entsetzte Reaktionen aus und wurde Vorlage für mehrere Bücher und Filme. Der True-Crime-Roman The Killer Department von Robert Cullen war zugleich die Vorlage für den mehrfach prämierten Spielfilm Citizen X.[

Kindheit und Jugend

Andrei Tschikatilo wurde 1936 in Jablutschne (Rajon Welyka Pyssariwka), einem kleinen Dorf in der Ukrainischen SSR, geboren. Drei Jahre zuvor herrschte in der Ukraine eine Hungersnot (Holodomor), die zu Kannibalismus unter der Bevölkerung geführt haben soll. Nach Erzählung seiner Mutter wurde auch sein Bruder entführt und zum Verzehr von hungernden Menschen getötet. Angst vor Monstern, Hexen und Wölfen, von denen er glaubte, sie würden Kinder fressen.

Andrei war ein schwächliches Kind mit einer schweren Sehstörung. Er galt als strebsamer und guter Schüler, wurde aber immer wieder von anderen Kindern gehänselt, ohne sich in irgendeiner Form zur Wehr setzen zu können. In der Schule tat sich Tschikatilo durch gute Leistungen hervor und identifizierte sich darüber hinaus als Kommunist. Mit zunehmendem Erwachsenwerden stellte er fest, dass er impotent war. Seine Reiz- und Erregungsschwelle war derart hoch, dass sie, verbunden mit einer chronischen Erektionsschwäche, einen normalen Verkehr beinahe unmöglich machte. Sein Lebensgefühl beschrieb er später als ohne Genitalien und Augen geboren worden zu sein. Tschikatilos angeschlagenes Selbstwertgefühl und seine soziale Zurückgezogenheit verstärkten sich in Folge weiter. Um den Ruf seines Vaters als Landesverräter auszugleichen, versuchte er der Sowjetunion eifrig zu dienen. Er bewarb sich zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Moskau, wurde jedoch abgelehnt. Daraufhin ging er für zwei Jahre nach Nischni Tagil im Ural, arbeitete auf Großbaustellen und besuchte Vorlesungen in Ingenieurwissenschaften. Er schrieb patriotische Artikel für Zeitungen, trat der KPdSU bei und ließ sich als Informant für die Polizei anwerben. Nach seinem Militärdienst von 1957 bis 1960, den er zum Teil als Nachrichtentechniker in Berlin verbrachte, kehrte Andrei Tschikatilo in sein Heimatdorf zurück. Dort begann er eine Beziehung mit einer jungen, kurz zuvor geschiedenen Frau. Versuche, Geschlechtsverkehr zu haben, scheiterten stets an Tschikatilos Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, sodass die Frau bei einer Freundin um Rat fragte. Daraufhin verbreiteten sich in dem kleinen Dorf schnell die Gerüchte über Tschikatilos Impotenz. Schwer gedemütigt und beschämt versuchte dieser sich zu erhängen, wurde jedoch rechtzeitig gefunden und gerettet. Nach dem Vorfall verließ er seine Heimat und zog in das Umland von Rostow am Don, wo er eine Anstellung als Nachrichtentechniker fand. Seine Mutter und Schwester kamen wenig später nach.

Heirat und eigene Familie

1963 erfolgte die Hochzeit mit seiner Frau Feodosija, die er durch seine Schwester Tatjana kennengelernt hatte. Tschikatilo beschrieb die Ehe später als durch seine Schwester und deren Mann arrangiert. 1965 wurde seine Tochter und 1969 sein Sohn geboren. Aufgrund seiner Impotenz war es ihm nicht leicht gefallen, Vater zu werden. Seine Frau konnte er nur schwängern, indem er masturbierte und seine Frau anschließend manuell besamte.Seine Frau hatte sich mit der Impotenz Tschikatilos abgefunden und blieb bei ihm. 1965 begann er parallel zu seinem Beruf ein Studium für Russische Literatur und Sprache an der Universität Rostow, das er 1970 erfolgreich abschloss.

Berufliches und erste Straftaten

Noch im selben Jahr nahm Tschikatilo eine Lehramtsstelle im nahegelegenen Nowoschachtinsk auf, einer Industriestadt mit damals etwa 100.000 Einwohnern nördlich von Rostow. Er wurde Russisch- und Sportlehrer, aber es zeigte sich schnell, dass er für seine Schüler keine Autoritätsperson war. Er konnte sich nicht richtig durchsetzen, wurde von Schülern gedemütigt und sogar tätlich angegriffen und war täglich deren Spott ausgesetzt. Dies führte dazu, dass er mehrmals seinen Arbeitsplatz wechseln musste.

1973 beging er seinen ersten sexuellen Missbrauch, als er eine 15-jährige Schülerin beim Schwimmunterricht an Brüsten und Genitalien berührte. Nach dem Bekanntwerden weiterer ähnlicher Fälle wurde Tschikatilo aus dem Schuldienst entlassen. 1978 zog Tschikatilo schließlich in die Nachbarstadt Schachty und versuchte sich dort als Lehrkraft an einer Bergwerksschule. Seinen Beruf als Lehrer gab er 1981 endgültig auf, nachdem erneut Vorwürfe laut wurden, Tschikatilo habe Jungen und Mädchen sexuell missbraucht. 1981 trat er eine Stelle als Lagerverwalter in einer Lokomotivfabrik in Rostow an. Durch seinen neuen Beruf musste er oft lange Dienstreisen in der gesamten Sowjetunion unternehmen. Das Haus in Schachty, in dem Tschikatilo seinen ersten Mord beging, 2015 Im September 1978 kaufte er ein halb verfallenes Häuschen in Schachty, wohin er einige seiner Opfer lockte und wo er seinen ersten Mord beging.

Chronik über Tschikatilos Morde von 1978 bis 1990

1978 – der erste Mord

22. Dezember: Nachdem ihn einige Schüler körperlich misshandelt, getreten und geschlagen hatten, ging Tschikatilo in ein Kaufhaus und kaufte sich ein Klappmesser – seine erste Mordwaffe. Er selbst gab an, er brauche es zur Selbstverteidigung. Schüler hatten zuvor den schwächlichen Tschikatilo ungehindert angegriffen, da dieser sich erpressbar gemacht hatte, als er nachts in den Schlafsaal der Schüler eingedrungen und einem Jungen gegenüber zudringlich geworden war. Tschikatilo nahm sich vor zu trinken, sich mit einer Frau zu vergnügen und so seinen Ärger abzureagieren. Er kaufte Alkohol und machte sich auf den Weg in seine Datscha. Auf dem Weg dorthin traf er zufällig das neun Jahre alte Mädchen Jelena Sakotnowa, das er ansprach und in seine Datscha lockte. Da es ihm nicht gelang, die Neunjährige sexuell zu missbrauchen, tötete er sie, indem er ihr mit seinem Messer mehrfach in den Unterleib stach, und ejakulierte anschließend auf ihren Leichnam.

Anschließend kleidete er das Kind wieder an und warf es in einen nahe gelegenen Fluss. Die Leiche wurde erst zwei Tage später gefunden. Tschikatilo geriet schnell unter Verdacht, den Mord an Jelena Sakotnowa begangen zu haben und wurde mehrfach verhört. So konnten im Schnee in der Nähe seiner Datsche Blutspuren und in einiger Entfernung auch der Schulranzen des Kindes gefunden werden. Er wurde darüber hinaus von einem Zeugen am Tag des Mordes in der Nähe des Tatorts gesehen und Nachbarn bestätigten, dass Tschikatilo am 22. Dezember in seiner Datscha gewesen sei. Kurz darauf geriet jedoch der einschlägig vorbestrafte 25-jährige Arbeiter Alexander Krawtschenko ins Visier der Polizei. In seiner Wohnung fand die Polizei Kleidung mit Blutspritzern, deren Blutgruppe mit der von Sakotnowa und Krawtschenkos Frau übereinstimmten. Krawtschenko hatte als Jugendlicher wegen Vergewaltigung und Mord einer Gleichaltrigen eine Haftstrafe verbüßt und während des Verhörs widersprüchliche Aussagen gemacht. Krawtschenkos Frau gab bei der Polizei mehrfach an, ihr Mann sei zum Tatzeitpunkt mit ihr zusammen in ihrer Wohnung gewesen, was auch von Nachbarn bestätigt wurde, widerrief aber ihre Aussage, nachdem die Polizei sie unter Druck setzte und drohte, sie wegen Komplizenschaft bei dem Mord an Sakotnowa anzuklagen. Alexander Krawtschenko wurde schließlich für den Mord verurteilt, zunächst zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe. Auf Druck der Angehörigen des Kindes wurde das Verfahren neu aufgerollt, Krawtschenko zum Tode verurteilt und 1983 hingerichtet. Später gab Tschikatilo an, dass er nach diesem Mord einen Orgasmus nur noch durch die brutale Tötung seiner Opfer erreichen konnte. Er sagte später aus, dass er nach seinem ersten Mord zunächst noch versuchte, seine Triebe zu unterdrücken. Acht Monate später verübte er seinen zweiten Mord.

Allgemeines zur Vorgehensweise

Während seiner Mordserie, durch die in Russland im Laufe von 12 Jahren mindestens 53 Menschen getötet wurden, entwickelte Tschikatilo einen für ihn typischen Modus Operandi. Er sprach Ausreißerinnen, Obdachlose oder (ab 1983) Prostituierte an und lockte sie in einen Wald. In der Regel versuchte er sie zu vergewaltigen und tötete sie aus Wut darüber, dass es ihm aufgrund seiner Impotenz nicht gelang. Nur durch die Verstümmelung der Ermordeten konnte er einige Opfer wurden erstochen, andere erwürgt oder mit einem Hammer erschlagen. Männliche Opfer kastrierte er und aß die Genitalien seiner weiblichen Opfer, die er entweder roh verzehrte oder auf einem improvisierten Feuer im Wald kocht, um zum Orgasmus zu kommen.

1981: das zweite Opfer

3. September: Tschikatilo traf die 17-jährige Larissa Tkatschenko an einer Bushaltestelle vor der Bibliothek in Rostow, lockte sie in ein nahe gelegenes, verlassenes Waldstück und tötete sie dort. Aus der Leiche biss er Hautstücke und eine Brustwarze heraus. Sie wurde am 4. September am Ufer des Don gefunden.

1982: sieben Morde

6. Juni: Sein nächstes Opfer war die 13-jährige Ljuba Birjuk. Die Leiche wurde am 27. Juni auf einem Waldweg im Rostower Umland gefunden.

25. Juli: Während einer Reise nach Krasnodar tötete er Ljuba Wolobujewa. Die Leiche wurde am 7. August gefunden.

13. August: Tschikatilo tötete den neunjährigen Oleg Poschidjew, sein Leichnam wurde bis heute nicht gefunden.

16. August: An diesem Tag wurde die 16-jährige Olga Kuprina ermordet. Die Leiche wurde am 27. Oktober entdeckt.

8. September: Er ermordete die 19-jährige Irina Karabelnikowa. Die Leiche wurde am 20. September auf dem Land in der Nähe von Schachty gefunden.

15. September: Tschikatilo tötete den 15-jährigen Sergej Kusmin. Die Leiche wurde am 12. Januar 1983 gefunden.

11. Dezember: Er tötete die zehnjährige Olja Stalmatschenok in Nowotscherkassk, ihre Überreste wurden fünf Monate nach der Tat am 11. April 1983 gefunden.

1983: acht Morde

In diesem Jahr änderte Tschikatilo sein bisheriges Opferprofil und suchte sich ab jetzt verstärkt erwachsene, weibliche Prostituierte als Opfer.

Zwischen dem 15. und 20. Juni ermordete Tschikatilo die 15-jährige Laura Sarkisjan. Ihre Leiche ist bis zum heutigen Tag nicht gefunden worden.

Im Juli tötete er zwei weitere Menschen, an die genauen Daten konnte sich Tschikatilo jedoch nicht mehr erinnern. Zuerst ermordete er die 13-jährige Ira Dunenkowa, deren ältere Schwester kurzzeitig Tschikatilos Geliebte war. Ihre Leiche wurde in der Nähe des Flughafens Rostow im Park des Fliegers am 8. August gefunden. Später tötete er auch die 24-jährige Ljuda Kutsjuba, deren sterblichen Überreste fand man am 12. März 1984 außerhalb von Schachty.

8. August: Sein nächstes Opfer war der siebenjährige Igor Gudkow. Die Leiche wurde 20 Tage später ebenfalls im Park des Fliegers in Rostow entdeckt.

19. September: Er tötete die 22-jährige Walja Tschutschulina, ihre Überreste fand man am 27. November außerhalb von Schachty.

Im Herbst 1983 ermordete Tschikatilo eine 18-bis 25-jährige Frau, deren Identität nicht eindeutig geklärt werden konnte. Ihre Leiche wurde im Oktober in der Nähe von Nowotscherkassk gefunden.

27. Oktober: In einer Bergbaustadt nahe Schachty brachte er die 19-jährige Vera Schewkun um. Die Leiche wurde am 30. Oktober gefunden.

27. Dezember: Auf seinem Heimweg verschwand der 14-jährige Sergej Markow. Sein Leichnam wurde am 4. Januar 1984 gefunden.

1984: 15 Morde

9. Januar: Die 17-jährige Natalja Schalapinina wurde ermordet. Fund der Leiche am 10. Januar im Park des Fliegers in Rostow.

21. Februar: Marta Rjabjenko wurde in Schachty ermordet und am selben Tag gefunden.

24. März: Dima Ptaschnikow (13) wurde ermordet. Die Leiche wurde am 27. März in dem Nowoschachtinsker Vorort Atx gefunden.

25. Mai: Tschikatilo brachte zwei Menschen an einem Tag um: die 32-jährige Tanja Petosjan, gefunden am 27. Juni, und ihre elfjährige Tochter Sweta, gefunden am 5. Juni.

Juni/Juli: Jelena Bakulina (27) wurde ermordet – das genaue Todesdatum lässt sich nicht feststellen.

10. Juli: Der 13-jährige Dima Illarionow wurde in Rostow getötet und am 12. August gefunden.

19. Juli: Anna Lemeschewa (19) wurde ermordet, die Leiche wurde 6 Tage später in der Nähe von Schachty gefunden.

Ende Juli: Tschikatilo ermordete die 20-jährige Swetlana Tschana.

2. August: Die 16-jährige Natascha Golosowskaja wurde im Park des Fliegers in Rostow ermordet.

7. August: Die 17-jährige Ljudmila Alexejewa wurde umgebracht. Die am 10. August gefundene Leiche lag am Ufer des Don. 8.–11. August: Auf Geschäftsreise in Usbekistan ermordete Tschikatilo eine unbekannte Frau.

13. August: Immer noch in Usbekistan tötete er die 12-jährige Akmarala Sejdaliewa.

28. August: Nachdem er zurück zu Hause war, tötete er Alexander Tschepel (11). Der Tatort lag nahe dem des Alexejewa-Mordes drei Wochen zuvor.

6. September: Die 24-jährige Irina Lutschinskaja wurde im Park des Fliegers in Rostow ermordet, die Leiche einen Tag später gefunden.

1985: zwei Morde

Am 13. September 1984 wurde Tschikatilo von einem Zivilpolizisten beobachtet, wie er versuchte, junge Frauen von einer Bushaltestelle wegzulocken. Er wurde verhaftet, es konnte ihm die Mordserie aber nicht nachgewiesen werden. Stattdessen wurde er wegen Diebstahls bei seinem Arbeitgeber zu einem Jahr Haft verurteilt, aber bereits nach drei Monaten am 12. Dezember 1984 wieder entlassen. Er nahm eine neue Arbeit in Nowotscherkassk an und hielt sich von nun an mit weiteren Taten zurück. 1985 gab es zwei nachgewiesene Taten, 1986 garkeine.

31. Juli: Natalja Pochlistowa (18) wurde aus einem Zug nahe dem Flughafen Moskau-Domodedowo gelockt. Ihre Leiche fand man am 3. August.

27. August: In einer Baumgruppe nahe einer Bushaltestelle in Schachty wurde Irina Guljajewa (18) umgebracht. Am folgenden Tag fand man ihre Leiche.

19 Monate Pause und ein Täterprofil

Zwischenzeitlich war mit Hilfe des Profilers Alexandr Buchanowski ein Täterprofil entstanden, in dem festgestellt wurde, es handle sich bei dem Täter um einen Nekro-Sadisten zwischen 45 und 50, der durch Aggressionen Leid, Qualen und schließlich den Tod seiner Opfer auslöste, um dadurch sexuell erregt zu werden. Um möglicherweise Rückschlüsse auf das Verhalten von Serienmördern ziehen zu können, interviewte Buchanowski sogar den 1985 verhafteten Serienmörder Anatoli Jemeljanowitsch Sliwko, eine Methode, für die bisher in erster Linie amerikanische Fallanalytiker bekannt waren.

In der Retrospektive wird festgestellt, dass Tschikatilo bereits sehr früh in seiner Persönlichkeitsentwicklung gestört gewesen sein muss und darüber hinaus paraphil war. Durch die fehlende Fähigkeit zur Impulskontrolle setzte er seine Fantasien in die Realität um, wobei er als psychopathisch veranlagter Täter keine Empathie für seine Opfer empfunden haben dürfte. Die Art und Weise, wie er später selbst über seine eigenen Taten berichtete, bestätigt diese Beobachtung.

1987: drei Morde

16. Mai: Oleg Makarenkow (13) wurde in Swerdlowsk in der heutigen Ukraine Opfer von Tschikatilo. Dieser führte die Ermittler nach seiner Festnahme zu den sterblichen Überresten des Jungen.

29. Juli: Während einer Geschäftsreise tötete er Iwan Bilowetschki (12) in Saporischschja. Die Leiche wurde am folgenden Tag gefunden.

15. September: In der Oblast Leningrad wurde Juri Tereschonok (16) aus einem Zug gelockt. Auch sein Körper konnte erst durch Tschikatilo nach dessen Festnahme aufgefunden werden.

1988: drei Morde

1.–4. April: Nahe dem Bahnhof von Krasny Sulin wurde eine unbekannte Frau umgebracht, deren Leiche am 6. April gefunden wurde. Ihr Alter wurde auf 18–25 geschätzt.

15. Mai: Der 9-jährige Alexei Woronko wurde in der Nähe des Bahnhofes von Ilowajsk (heutige Ukraine) getötet.

14. Juli: Erstmals seit 1985 gab es wieder ein Opfer im Umkreis von Rostow. Die Leiche von Jewgeni Muratow (15) wurde neun Monate später, am 10. April 1989, gefunden.

1989: fünf Morde

8. März: Die 16-jährige Ausreißerin Tatjana Ruschowa aus Krasny Sulin wurde in der Wohnung von Tschikatilos eigener Tochter ermordet.

11. Mai: Einen Tag nach seinem achten Geburtstag wurde Alexander Djakonow im Stadtzentrum von Rostow ermordet. Seine Leiche wurde am 14. Juli gefunden.

20. Juni: Östlich von Moskau in der Oblast Wladimir wurde Alexei Moissejew (10) umgebracht. Tschikatilo gestand diesen Mord später.

19. August: Die ungarische Studentin und junge Mutter Helena Varga (19) wurde aus einem Bus gelockt und in einem Dorf nahe Rostow getötet.

28. August: Alexei Chobotow (10) wurde außerhalb eines Theaters in Schachty letztmals gesehen. Tschikatilo führte die Polizei später zu seinen Überresten.

1990: acht Morde

14. Januar: Andrei Krawtschenko (11) wurde aus einem Kino gelockt und in Schachty ermordet. Seine Leiche wurde am 19. Februar gefunden.

7. März: Der junge Jaroslow Makarow (10) wurde vom Rostower Bahnhof weggelockt und im dortigen botanischen Garten umgebracht.

4. April: Von einem Bahnhof nahe Schachty wurde Ljubow Zujewa (31) weggelockt. Ihre sterblichen Überreste wurden am 24. August gefunden.

28. Juli: Wenige Meter von der Stelle entfernt, an der bereits im März Jaroslow Makarow im Botanischen Garten von Rostow getötet worden war, starb nun auch Wiktor Petrow (13).

14. August: Am Strand von Nowotscherkassk wurde Iwan Fomin (11) ermordet. Seine Leiche wurde drei Tage später gefunden. Medien nannten diesen Mord später den wohl dreistesten, da der Täter den Elfjährigen ins Schilf lockte, wo er ihn zerfleischte, obwohl eine Gruppe von Badegästen in der Nähe war.

16. Oktober: Wadim Gromow (16) kam aus Schachty und verschwand während einer Zugfahrt nach Taganrog.