DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Lissabon - Jürgen Strohmaier - E-Book

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Lissabon E-Book

Jürgen Strohmaier

4,9
15,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mit den DuMont Reisetaschenbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen! - Einfaches Navigieren im Text durch Links - Offline-Karten (ohne Roaming) nutzen - NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern - Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! Das E-Book basiert auf: 7. Auflage 2016, Dumont Reiseverlag Weiße Marmorpaläste, bunt gekachelte Häuser und der silbrig glitzernde Tejo, enge Altstadtgassen und futuristische Architektur am Flussufer – und dazu verzaubert Lissabon mit südlichem Flair und der Herzlichkeit seiner Bewohner. Jürgen Strohmaier, Autor des DuMont Reise-Taschenbuchs Lissabon, lebt seit über 20 Jahren hier und verrät seinen Lesern seine ganz persönlichen Lieblingsorte wie den Ökomarkt im Bairro Alto, auf Wunsch zeigt er „seine Stadt“ sogar vor Ort als persönlicher Stadtführer. Von den über die Hügel wuchernden Altstadtvierteln bis zum modernen Expo- Gelände beschreibt der Autor alles Sehenswerte, er verrät die kleinen und großen Geheimnisse der Stadt, gibt Tipps für gastronomischen Genuss und abendliche Unterhaltung und verweist auf Neuerungen wie etwa das 2015 eröffnete Widerstandsmuseum oder das Ausflugsschiff Trafaria Praia an der neu gestalteten Uferpromenade zwischen Praça do Comércio und Cais do Sodré. Fast vergessene Zeiten werden lebendig bei einer Fahrt mit der nostalgisch schaukelnden Straßenbahn, mit der man unbedingt Lissabons Hügel erklimmen sollte. Weitere Entdeckungstouren führen zum Jardim Botânico und in die Kathedrale des Fußballs, das Stadion von Benfica Lissabon. Und für aktive Städtereisende gibt es beispielsweise eine Radtour von Cascais zum Strand von Guincho. Eine rasche Orientierung ermöglichen eine Übersichtskarte mit Lissabons Highlights sowie 19 präzise Citypläne und Tourenkarten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 465

Bewertungen
4,9 (18 Bewertungen)
16
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Lissabon: die 10 Highlights!

Editorial

Gratisdownload Lissabon

Lissabon persönlich – meine Tipps

Lieblingsorte

Schnellüberblick

Reiseinfos, Adressen, Websites (siehe >>)

Informationsquellen

Wann verreisen?

Anreise und Verkehrsmittel

Übernachten

Essen und Trinken

Einkaufen

Ausgehen, Abends und Nachts

Feste und Festivals

Aktiv sein, Sport, Wellness

Museen und kulturelle Einrichtungen

Reiseinfos von A bis Z

Panorama – Daten, Essays, Hintergründe (siehe >>)

Steckbrief Lissabon

Geschichte im Überblick

Lissabonner Stadtlandschaften

Einen Kaffee in der Krise

Lissabon feiert den Stadtheiligen

Seefahrt in die Neuzeit

Das Erdbeben von Lissabon

Die Nelken des April

Global Player Lissabon

Überalterte Bevölkerung und innerstädtische Erneuerung

Lissabons überschwängliche Architektur

Azulejos – portugiesische Kachelkunst

Ankunft des Nachtzugs – Bitte aussteigen!

Fado – Musik zwischen Melancholie und Leidenschaft

Unterwegs in Lissabon

Mouraria, Castelo, Graça und Alfama

Das Lissabon der kleinen Leute

Largo do Intendente

Largo Martim Moniz

Das ehemalige Maurenviertel Mouraria

Rund um die Burg

Abstecher nach Graça

Alfama

Sehenswürdigkeiten im Osten der Alfama

Durch das Viertel des Fado zur Kathedrale

Baixa und Chiado

Das Lissabon der harmonischen Gegensätze

Der Rossio

Largo de São Domingos

Praça da Figueira

Durch die Baixa

Spaziergang durch den Chiado

Bairro Alto und Cais do Sodré

Lissabons Szeneviertel Nummer eins

Der obere Bairro Alto

Bummel durch das Zentrum des Bairro Alto

Rund um den Jardim do Príncipe Real

Die Rua do Século entlang

Das Bica-Viertel

Am Cais do Sodré

Avenidas Novas

Glanz, Kultur und Fußball

Rund um die Avenida da Liberdade

Sehenswertes an den nördlichen Avenidas

Entlang der westlichen Avenidas

Parque Florestal de Monsanto

Spaziergang im Osten des Parque Florestal de Monsanto

Palácio Fronteira

Parque das Nações und Expo-Gelände

Lissabon im 21. Jahrhundert

Rund um den Bahnhof Oriente

Über das Weltausstellungsgelände

Westlich des Zentrums

Aristokratisch, gutbürgerlich, alltäglich

São Bento

Estrela

Campo de Ourique

Madragoa

Lapa

Alcântara und Belém

Der herrschaftliche Westen

Im Hafengelände

Abstecher nach Ajuda

Belém

Ausflüge in die Umgebung

Kultur und Natur – romantisch, ruhig und mondän

Palácio Nacional de Queluz

Sintra

Wanderung durch den Parque da Pena

Paläste und Parks in der Umgebung von Sintra

Strände am Atlantik

Cascais

Radtour: Von Cascais zum Strand von Guincho

Estoril

Auf der anderen Seite des Flusses

Sprachführer

Kulinarisches Lexikon

Auf Entdeckungstour

Mit der Gelben hinauf und hinab

Vilas operárias – das Lissabon der Arbeiter

Go underground – eine archäologische Lehrstunde

Nostalgisch einkaufen!

Das botanische Erbe der Kolonialzeit im Jardim Botânico

In die Kathedrale des Fußballs

Wasser für Lissabon – das Aquädukt Joãos V.

Gare Oriente – eine unterirdische Kunstgalerie

Die Entdeckungsreisen der Portugiesen im Spiegel der Kunst

Der Königspalast von Ajuda

Karten und Pläne

Citypläne

Mouraria, Castelo, Graça und Alfama

Baixa und Chiado

Bairro Alto und Cais do Sodré

Avenidas Novas

Parque das Nações und Expo-Gelände

Westlich des Zentrums

Alcântara und Belém

Tourenkarten und Detailpläne

Graça: Vilas operárias

Baixa: Núcleo Arqueológico

Jardim Botânico

Stadion Benfica Lissabon

Parque Recreativo do Alto Serafina

Alto Serafina: Aqueduto das Águas Livres

Parque das Nações: Gare Oriente

Museu Nacional de Arte Antiga

Alto da Ajuda: Palácio Nacional da Ajuda

Praça do Comércio – Belém, Radtour

Parque da Pena, Wanderung

Cascais – Praia do Guincho, Radtour

Extra-Reisekarte

Straßenregister

Impressum

Lissabon: Die 10 Highlights

Grafik herunterladen

Castelo São Jorge

Alfama

Museu Nacional do Azulejo

Elevador Santa Justa

Igreja de São Roque

Fundação Calouste Gulbenkian

Oceanário

Museu Nacional de Arte Antiga

Belém

Paläste von Sintra

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit über 20 Jahren lebe ich nun in Portugal. Und doch kommt es mir noch immer wie in einem Traum vor, wenn ich auf einem der luftigen Aussichtspunkte hoch über Lissabon stehe. Unter mir erstrahlt die Stadt, erbaut auf sieben Hügeln, überragt von der Burganlage São Jorge, durchflutet vom warmen Licht des südlichen Himmels.

Mir zu Füßen liegen weiße Marmorpaläste, bunt gekachelte Häuser und der silbrig leuchtende Tejo, der den nahen Atlantik erahnen lässt. Beim anschließenden Bummel durch die engen Altstadtgassen verzaubern mich das südliche Flair und die Herzlichkeit ihrer Bewohner. Doch diese romantische Facette alleine würde Lissabon nicht so attraktiv machen. Und deshalb bemüht sich die alte Dame um ein behutsames Facelifting. Zeitgenössische Stararchitekten kontrastieren das historische Stadtbild mit kühnen Bauten und entwarfen am Flussufer mit dem Parque das Nações einen futuristischen Stadtteil des 21. Jahrhunderts.

Mit diesem Buch möchte ich Sie an meiner Begeisterung für die bunte Vielfalt aus Nostalgie und Moderne teilhaben lassen. Es würde mich freuen, wenn ich Ihren Blick für die kleinen Sinnesfreuden am Wegesrand schärfen könnte: eine kunstvoll geschmiedete Straßenlaterne, das entzückende Terrassencafé inmitten des sanft dahintreibenden Lebens, die trendigen Bars am Flussufer. Natürlich will ich Ihnen auch die einzigartigen Museen und prachtvollen Kirchen in ihrem majestätischen Glanz vorstellen, finanziert aus den unermesslichen Gewinnen der ruhmreichen Seefahrten in die neuen Welten. Diese mündeten gar in einen eigenen, den manuelinischen Baustil, der in der märchenhaft verzierten Klosteranlage von Belém zu bewundern ist. Vielleicht kann ich Ihnen die kleinen und großen Geheimnisse der Stadt sogar einmal persönlich auf einem der von mir organisierten Stadtrundgänge zeigen, Näheres dazu finden Sie hier >>.

Ob nun in meiner Begleitung oder mit meinem Reiseführer unter dem Arm, wünsche ich Ihnen, dass auch Sie Ihren Aufenthalt in Lissabon wie einen wunderschönen Traum erleben dürfen und freue mich auf Ihre Rückmeldung!

Ihr

Gratisdownload LissabonJürgen Strohmaier

Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps des Autors

Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschlussfür Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer.

Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader. Besuchen Sie uns jetzt!

www.dumontreise.de/lissabon

Lissabon persönlich – meine Tipps

Leser fragen, Autoren antworten

Vom Miradouro de São Pedro de Alcântara aus wirkt das Castelo besonders schön

Nur wenig Zeit? Lissabon zum schnellen Kennenlernen

Eigentlich schließen sich Lissabon und ›auf die Schnelle‹ aus. Doch wenn Sie wirklich nur zwei oder drei Tage zur Verfügung haben, so gehören in Ihr Reiseprogramm wenigstens eine kurze Fahrt mit der historischen Straßenbahn der Linien 12 oder 28, die Besichtigung des bedeutsamsten Sakralbaus, das manuelinische Hieronymuskloster in Belém, und Spaziergänge durch die Altstadtviertel Alfama, Baixa, Chiado und Bairro Alto mit Lissabons prunkvollster Kirche São Roque.

Architektur des 21. Jahrhunderts zeigt der Parque das Nações im Nordosten der Stadt. Der Besuch des dortigen Oceanário, eines der weltweit größten Aquarien, wird zu einem Rausch der Sinne unterhalb des Meeresspiegels. Und setzen Sie sich zumindest zwei Stündchen zum Plauschen und Beobachten in eines der herrlich nostalgischen Cafés.

Kontrastprogramm zum historischen Zentrum: der Stadtteil Parque das Nações

Welche Sehenswürdigkeiten sind ein Muss?

Bei großem Interesse für Gotteshäuser sollten Sie als Gegenstück zu São Roque die schlicht-romanische Kathedrale Sé in der Alfama und vielleicht die morbide Klosterkirche São Domingos neben dem lebendigen Hauptplatz Rossio nicht versäumen.

Für Kunstinteressierte empfehlen sich das Nationalmuseum für alte Kunst, die auf das 20. Jh. spezialisierte Sammlung Berardo im Centro Cultural de Belém sowie die Stiftung Calouste Gulbenkian. Diese zeigt eine erlesene Sammlung von Gemälden und Kunstgewerbe aus orientalischen, asiatischen und europäischen Kulturkreisen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Grafik herunterladen

Was ist der beste Ausgangspunkt für eine Stadterkundung?

Von den beiden größten innerstädtischen Plätzen lässt sich das historische Zentrum bequem zu Fuß erkunden, auch wenn’s immer hügelauf und hügelab geht. Die Praça do Comércio, auch Terreiro do Paço genannt, liegt direkt am Tejo und eröffnet einen atemberaubenden Blick bis zum Meer. Die blaue U-Bahnlinie hält hier. Die grüne Linie fährt zum Rossio, der lebendige Mittelpunkt Lissabons und gleichfalls bestens für den Auftakt geeignet. An der Endhaltestelle Martim Moniz, fünf Fußminuten entfernt, nimmt Sie die Straßenbahn 28 mit zu einer, im wahrsten Sinne des Wortes, aufrüttelnden Stadtrundfahrt auf Lissabonner Art (siehe >>).

Lissabon von oben: Von wo hat man die schönste Aussicht?

Im engeren Sinne zählen sie wahrscheinlich gar nicht zu den Sehenswürdigkeiten. Und doch, zumindest zwei oder drei Aussichtspunkte, die Miradouros, gehören unbedingt ins Besuchsprogramm. Eine Auswahl: Der Miradouro Nossa Senhora do Monte, höher hinauf geht’s nicht in Lissabon. Der Miradouro da Graça mit Terrassencafé und dem Panorama von Lissabon. Der Miradouro Santa Luzia, von dem aus der Blick über den Tejo Richtung Süden schweift. Der Miradouro Santa Catarina, an dem sich die Szene vor ihrem Gang ins Nachtleben sammelt. Schließlich der Miradouro São Pedro de Alcântara mit freier Sicht auf die Burg. Und das war jetzt tatsächlich nur eine Auswahl!

In alle vier Himmelsrichtungen sehen Sie vom Bergfried des Castelo São Jorge, ein wahrlich erhabenes Gefühl. Ein klein wenig Schwindelfreiheit gehört dazu, ebenso wie auf der Spitze des kuriosen Elevador de Santa Justa.

Die schönsten Aussichtspunkte

Grafik herunterladen

In welcher Gegend wohnt man angenehm?

Für Kurzurlauber empfiehlt sich eine zentrale Unterkunft in der Baixa oder an der Avenida da Liberdade bis hin zur Praça Marquês de Pombal. Doch jeder Stadtteil besitzt einen ganz eigenen Charme, sodass sich zumindest bei einem längeren Aufenthalt eine Unterkunft in einem Stadtteil etwas entfernt vom touristischen Trubel anbietet. Achten Sie dann aber auf eine nahe gelegene U-Bahn-Station. Der Vorteil: Rundherum gibt’s Tante-Emma-Läden, einheimische Restaurants und einfache Cafés – das normale Leben eben. Dieses findet man auch in der Alfama. Dort sind Hotels zwar rar, dafür werden viele, meist sehr hübsch eingerichtete Ferienwohnungen angeboten.

Wo hört man die beste Fado-Musik?

Fado wird in Kneipen und Restaurants vorgetragen. Von Profis oder von Amateuren, was auch im Ambiente der Lokale und im Preis des Essens seinen Ausdruck findet. Beides hat seinen Reiz, die einen besitzen meist die bessere Stimme. Letztere wirken auf Urlauber oft authentischer. Aufgrund des vollendeten Gesangs bevorzugen Lissabonner aber eher die gehobenen Restaurants. Für ein komplettes Menü müssen Sie in einer einfachen Pinte mit rund 30 €, in einem edlen Restaurant mit 50 bis 60 €, jeweils ohne Getränke, rechnen.

Sightseeing einmal anders: Stadtführungen mit dem Autor dieses Reiseführers

Genießen Sie Lissabon hautnah! Als Autor dieses Reiseführers zeige ich Ihnen auf einem Stadtspaziergang sowohl die Highlights meiner Wahlheimat als auch deren geheime Winkel und folge immer Ihren persönlichen Interessen. An einem halben, ganzen oder an mehreren Tagen. Allein, zu zweit, in der Familie, im Bekanntenkreis oder auf Betriebsausflug. Sie erfahren viel vom Lebensstil in den Altstadtvierteln und entdecken kleine Sinnesfreuden am Wegesrand – kurzum, Sie erleben die Schönheiten Lissabons ungeschminkt. Und ich freue mich, wenn Sie schließlich feststellen können: »Alleine hätten wir das nie gefunden!« Infos und Anmeldung bei Jürgen Strohmaier, www.portugal-unterwegs.de, Tel./Fax 00351 218 40 30 41.

Wo trifft sich die Szene?

Das ursprüngliche Nightlife-Viertel Bairro Alto mit seinen Bars, von gestylt bis alternativ, ist weiterhin top. Doch die junge Szene verlagert sich mehr und mehr in das alte Hafenviertel rund um den Cais do Sodré. Sein Herz bildet die Rua Nova do Carvalho. Manche Namen der angesagten Treffs erinnern an die Zeiten, als hier das Rotlicht für die Matrosen brannte: Pensão Amor, einst ein Puff, oder Bar da Velha Senhora – der alternden Dame. Music Box klingt da schon versöhnlicher. Afrikanische Rhythmen erklingen im B.Leza nur wenige Schritte zum Fluss hinab. Total in sind Bars, Cafés und Restaurants am Largo do Intendente, die seit 2013 den ehemaligen Frauenstrich erobert haben.

Ebenfalls nahe am Tejo, aber bei der Brücke 25 de Abril, hat die LXFactory aus einem ehemaligen Fabrikgelände einen Ort für alternatives Kulturleben entwickelt. Flohmärkte, eine Buchhandlung auch mit fremdsprachiger Literatur, multikulturelle Restaurants, Musikbars, Klamotten- und Kunsthandwerksläden befruchten sich gegenseitig.

Was sind gute Shoppingziele?

Die Lissabonner Jugend findet ihr Paradies in europaweit bekannten Kettenläden in den Einkaufszentren Colombo und Vasco da Gama, die per Metro bequem zu erreichen sind. Den Gegenpunkt bilden die Traditionsgeschäfte rund um den Hauptplatz Rossio und im benachbarten Chiado.

Die einheimische Modeszene zieht es seit Kurzem in die Rua Dom Pedro V am Rande des Bairro Alto. Internationale Designerkleidung von Armani bis Ermenegildo Zenga finden Sie in der Avenida da Liberdade und im Kaufhaus El Corte Inglés, das Urlaubern einen Rabatt von 10 % einräumt. Dieses besitzt auch das größte Lebensmittelangebot. Die Fischauswahl und das Sortiment an portugiesischem Käse und geräucherten Würsten bildet einen wahren Augenschmaus.

Einzelne Weine können ebenso wie im Weininstitut (Praça do Comércio) probiert werden. Infos zum Portwein liefert das Portweininstitut gegenüber dem Aussichtspunkt São Pedro de Alcântara.

Was tut sich in der Stadt?

Überall wird saniert. Es ist aber auch Bedarf da. Je nach Blickwinkel ist das Glas halb voll oder halb leer. Ein restauriertes Haus steht oft direkt neben einem baufälligen. Kunst macht das Alltagsleben in den Altstadtvierteln farbig, manchmal werden komplette Hausfassaden von Künstlerinitiativen verschönert. Sogar viele Glascontainer sind bunt bemalt.

Der lebendigste Stadtteil ist aktuell die Mouraria, dank seiner vielen Einwohner aus den früheren Kolonien eine Art melting pot auf portugiesische Art. Und noch fast unentdeckt von Urlaubern und sogar Lissabonnern. Der multikulturelle Markt Mercado de Fusão mit kleinen Kiosken auf dem Largo Martim Moniz machte den Anfang.

Was sind die schönsten Ausflugsziele?

Bei einem etwas längeren Aufenthalt lohnt die Fahrt ins romantische Sintra, dessen Paläste und Parks erholsame Stunden versprechen. Die steil ins Meer abfallenden Felsen rund um Cabo da Roca, westlichster Punkt des europäischen Kontinents, bilden einen Hochgenuss für das Auge. Den Wohlgeschmack für den Magen liefert allerlei Frisches aus dem Meer, kredenzt in den Spezialitätenrestaurants am Praia do Guincho und Adraga.

An die Sandstrände des Atlantiks bei Cascais und Estoril gelangen Sie mit der S-Bahn in gerade mal einer halben Stunde. Und nach Cacilhas auf die andere Flussseite per Fähre. Dort erwartet Sie, vielleicht nach einem gemütlichen Abendessen, das Panorama von Lissabon unter dem Sternenhimmel.

Ausflugsziele in der Umgebung

Wie gut funktioniert der öffentliche Nahverkehr?

Die Metro mit vier Linien und Anbindung an den Flughafen verkehrt zuverlässig und in engem Takt. Auf Straßenbahnen ist weniger Verlass, dafür macht die Fahrt richtig viel Spaß. Kompliziert ist’s per Bus, den Sie außer zu wenigen Sehenswürdigkeiten und Hotels aber kaum benötigen.

Spüren Urlauber die Wirtschaftskrise?

Vielen Portugiesen wurde durch die Sparpolitik der vergangenen Jahre die Lebensgrundlage entzogen, eine zunehmende Zahl an Armutsbettlern liefert ein erschreckendes Beispiel. Nur sehr langsam scheint sich das Land zu erholen. Der Unmut nicht weniger richtete sich gegen deutsches Regierungshandeln, doch sind Portugiesen im Grunde eher zurückhaltend und sehr höflich, auch und gerade gegenüber Menschen aus anderen Ländern. Und so werden Besucher aus Deutschland, ebenso wie aus Österreich und der Schweiz, unverändert zuvorkommend und auffallend freundlich empfangen.

Und noch ein ganz persönlicher Tipp zum Schluss

Rennen Sie auch bei knapper Zeit nicht nur von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten, denn in das wirkliche Lissabonner Leben taucht man auf ganz erholsame Art in den vielen Kaffeehäusern ein. Nehmen Sie sich Zeit für die weniger spektakulären Ecken und Winkel abseits der großen Touristenströme, die doch Lissabons Schönheit nicht unwesentlich ausmachen. Entdecken Sie für sich selbst so manches verborgene Kleinod und manchmal auch das weniger Angenehme – die Armut, die Traurigkeit, mit einem portugiesischen Begriff: den Fado.

Cafés und lauschige Lokale laden vielerorts zum Entspannen ein

NOCH FRAGEN?

Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden:

[email protected]

[email protected]

Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen.

Lissabon ist meine zweite Heimat. Hier genieße ich mit großem Vergnügen einen portugiesischen Kaffee am Ufer des Tejo oder einen Ausflug an den nahen Atlantik. Richtig erhaben fühle ich mich auf den luftigen Aussichtspunkten hoch über der Stadt, über die Ruhe freue ich mich in den erholsamen Parks mit ihren versteckten Terrassencafés. Immer einen kleinen Schwatz gibt es beim Einkauf auf dem Ökomarkt unter freiem Himmel. Aber auch bei der Kombination von leiblichen und kulturellen Genüssen im Chapitô und Goethe-Institut fühle ich mich fast wie im eigenen Urlaub.

Künstlerhaus Chapitô: Kultur und Genuss unterhalb der Burg
Ein Ort auch für Verliebte: Miradouro Nossa Senhora do Monte
Viel Kultur und ein hübsches Gartencafé bietet das Goethe-Institut
Linha d’Água: Ein Terrassencafé über dem Parque Eduardo VII.
Klein aber fein – Biologisches offeriert der Ökomarkt im Bairro Alto
Beschauliche Entspannung ermöglichen die Café-Bars am Tejo
Harmonie und Ruhe strahlt der romantische Jardim da Estrela aus
Buntes Treiben in den Atlantikfelsen: Bar do Guincho bei Cascais

Schnellüberblick

Grafik herunterladen

   Alcântara und Belém

Der Fluss Tejo verbindet die beiden Wahrzeichen der portugiesischen Entdeckerzeit, Hieronymuskloster und Torre de Belém, mit der modernen Kunstsammlung Berardo und einem neuen Zentrum des Nachtlebens im alten Hafengelände von Alcântara. siehe >>

   Avenidas Novas

Als das Zentrum im 19. Jh. zu eng wurde, führten Prachtalleen aus der Stadt hinaus, gesäumt von vornehmen Häusern der Gründerzeit. Viele mussten modernen Bürobauten weichen, der alte Prunk lebt in Luxusläden fort. Herausragend: die Kulturstiftung Gulbenkian. siehe >>

   Westlich des Zentrums

Stille Schönheiten jenseits touristischer Wege, Portugals bedeutendstes Museum für Alte Kunst, ein fröhlicher Friedhof, eine lebhafte Markthalle und Lissabons anmutigste Parkanlage bilden die Attraktionen im wohlhabenden Westen der Stadt. siehe >>

   Mouraria, Castelo, Graça und Alfama

Ursprüngliches Lissabon in den Vierteln der kleinen Leute. Häuser schmiegen sich eng aneinander, Frauen halten ihren Schwatz in winzigen Gemüseläden, in schummrigen Kneipen wird lebhaft debattiert. Darüber thronen Burg und gleich mehrere Aussichtspunkte. siehe >>

   Bairro Alto und Cais do Sodré

Lissabons unangefochtene Szene- und Restaurantviertel besitzen auch tagsüber ihre Reize. Dann wuselt das Leben in den Tascas und Tante-Emma-Läden. Abends hat man die Wahl zwischen Restaurants, Fadolokalen, urigen Kneipen, Bars und Discos. siehe >>

   Baixa und Chiado

Gegensätze auf engstem Raum! Schmale Gassen stoßen auf weitläufige Plätze, uralte Kaffeehäuser auf Studentenkneipen, Traditionsgeschäfte auf Designermode. Die Baixa entstand aus den Ruinen des Erdbebens von 1755, der Chiado wurde zum Dandy-Treff des 19. Jh. siehe >>

   Ausflüge in die Umgebung

Sintras grüne Hügel und glanzvolle Schlösser eröffnen eine der Zeit entrückte Welt, am oft sturmumtosten Cabo da Roca endet der europäische Kontinent, die mondänen Badeorte Estoril und Cascais locken Erholungssuchende an die Küsten des Atlantiks. siehe >>

   Parque das Nações und Expo-Gelände

Fantasievolle Architektur, ein faszinierendes Aquarium, das neue Casino, eine unterirdische Kunstgalerie, Hochhäuser im Grundriss von Schiffen, Spazierwege am Fluss Tejo und ein geschäftiges Einkaufszentrum zeigen Lissabons avantgardistische Facette. siehe >>

Reiseinfos, Adressen, Websites

Verkehrsknotenpunkt und architektonisches Kunststück: der Bahnhof Oriente

Informationsquellen | Wann verreisen? | Anreise und Verkehrsmittel | Übernachten | Essen und Trinken | Einkaufen | Ausgehen, Abends und Nachts | Feste und Festivals | Aktiv sein, Sport, Wellness | Museen und kulturelle Einrichtungen | Reiseinfos von A bis Z

Informationsquellen

Infos im Internet

www.visitlisboa.com

Die übersichtlich gestaltete, umfangreiche Lissabonner Tourismus-Website weckt Reiselust. Sie enthält viele grundlegende Auskünfte über Stadt und Region, unterbreitet Routenvorschläge, nennt viele Sehenswürdigkeiten, gibt praktische Tipps, veröffentlicht Veranstaltungshinweise und listet Unterkünfte und Restaurants auf. Und dies alles auch in deutscher Sprache.

www.visitportugal.com

Die sehr informative Seite des portugiesischen Tourismusamtes bietet auf Deutsch zusätzlich zu Informationen über Portugal einen persönlichen Internet-Reiseplaner, und als Urlaubseinstimmung lassen sich kurze Videos anschauen oder Podcasts herunterladen.

www.visiteestoril.com

Auch in deutscher Sprache finden sich auf dieser Seite alle wichtigen Informationen zu den umliegenden Gemeinden Estoril, Cascais, Sintra und den Stränden am Atlantik, wenn auch nicht ganz so übersichtlich gelistet.

www.patrimoniocultural.pt/en

Das Besondere an der Seite des staatlichen Museumsinstituts sind virtuelle Rundgänge durch die wichtigsten Museen und Paläste in und um Lissabon, darunter das Kachelmuseum, das Museum für Alte Kunst und die Königspaläste in Ajuda, Queluz und Sintra (auf Englisch).

www.botschaftportugal.de

Die portugiesische Botschaft in Berlin liefert Informationen über Sprache, Geschichte, Kultur und Politik des Landes. Schwerpunkt bilden die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland.

www.lissabon.diplo.de

Die deutsche Botschaft liefert Basisinformationen zur politischen Lage, zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung und zur Geschichte Portugals. Aufschlussreich sind die Einschätzungen zum Verhältnis zwischen Portugal und Deutschland sowie reisepraktische Hinweise, etwa zu deutschsprachigen Ärzten in Lissabon.

YouGo Lisboa

Kostenlose App mit zahlreichen Infos in Englisch zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Nachtleben, Einkaufen, Wetter (für Android und iPhone).

MEO Drive

Die ebenfalls kostenlose App des portugiesischen Mobilfunkunternehmens tmn liefert deutschsprachige GPS-Karten mit Tausenden von Sehenswürdigkeiten und Läden für Lissabon und ganz Portugal (für Android/iPhone).

TheFork

Dank dieser kostenlosen App kann in zahlreichen Lissabonner Restaurants schnell und einfach ein Tisch reserviert werden (für Android und iPhone).

Fremdenverkehrsamt

Für Deutschland, Österreich und die Schweiz

Turismo de Portugal

Zimmerstr. 56, 10117 Berlin

Tel. 0049 (0)30 254 10 60

[email protected]

Eigenständige Ämter in Österreich und der Schweiz gibt es nicht mehr.

Tourismusämter

In Lissabon

Ask me Lisboa: Praça do Comércio, Tel. 210 31 28 10, www.askmelisboa.com, tgl. 9–20 Uhr.

Flughafen: in der Ankunftshalle, Tel. 218 45 06 60, tgl. 7–24 Uhr.

Palácio Foz: Praça dos Restauradores, Tel. 213 46 33 14, tgl. 9–20 Uhr.

Bahnhof Santa Apolónia: Tel. 218 82 16 06, Di–Sa 7.30–9.30 Uhr.

Kiosk Rossio: Tel. 910 51 79 14 (mobil), tgl. 10–13, 14–18 Uhr.

Kiosk Belém: Tel. 213 65 84 35, Di–Sa 10–13, 14–18 Uhr.

Kiosk Expo-Gelände: Akameda dos Oceanos, tgl. 10–13, 14–18 Uhr

Y/Lisboa: Rua Jardim do Regedor, 50 (nahe Restauradores), Tel. 213 47 21 34, tgl. 11–18 Uhr. Für die Zielgruppe jugendlicher Touristen.

Außerhalb von Lissabon

Cascais: Largo Cidade de Vitória, o. Nr., Tel. 912 03 42 14 (mobil), tgl. 9–20, im Winter 9–18 Uhr.

Cabo da Roca: Tel. 219 28 00 81, Okt.–April tgl. 9–18.30, Mai–Sept. bis 19.30 Uhr.

Sintra: Praça da República, 23, 9.30–18 Uhr, im Aug. bis 19 Uhr, Tel. 219 23 11 57, www.visiteestoril.com, und Außenstelle im Bahnhof, tgl. 10–12.30, 14.30–18 Uhr.

Lesetipps

António Lobo Antunes: Die Leidenschaften der Seele, München 2006. Vielschichtiger Roman über politische, juristische und seelische Verwerfungen nach der Nelkenrevolution.

Luís Vaz de Camões: Die Lusiaden, Berlin 1999. Die Entdeckungsfahrten eingebettet in die Gesamtschau der portugiesischen Geschichte (1572 erschienen). Mit dem Versepos wurde Camões zum Nationaldichter.

José Maria Eça de Queiroz: Die Maias, Berlin. Realistischer Gesellschaftsroman über die Dekadenz einer spätfeudalen Familie (1888 erschienen). Derzeit nur in Antiquariaten erhältlich.

Elfriede Engelmeyer (Hg.): Schriften weiß wie die Nacht, Berlin 2010. Gedichte aktueller portugiesischer Schriftstellerinnen im Original mit deutscher Übersetzung.

Inês Pedroso: In Deinen Händen, München 2004. Die teilweise mit Pathos vorgetragenen, tagebuchartigen Lebensbeschreibungen von drei familiär miteinander verwobenen Frauen aus verschiedenen Generationen werfen ein erhellendes Licht auf den grundlegenden gesellschaftlichen Wandel Portugals seit 1940.

Fernando Pessoa: Oh Lissabon, du meine Heimstatt, Zürich 2009. Der erste moderne Schriftsteller Portugals auf der Suche nach seiner Stadt der 1920er-Jahre.

José Cardoso Pires: Lissabonner Logbuch – Stimmen, Blicke, Erinnerungen, München 1997. Die ungewöhnliche assoziative Annäherung vermittelt überraschende Einblicke in die Stadt.

José Saramago: Geschichte der Belagerung von Lissabon, Reinbek 1997. In überschwänglichen Bildern und in seiner kraftvollen Sprache lässt der portugiesische Nobelpreisträger das Ereignis von 1147 in den Fantasien eines eigenbrötlerischen Buchkorrektors wieder aufleben.

Antonio Tabucchi: Lissabonner Requiem, München 1998. Episodenhafte Schilderung seltsamer Begegnungen auf einer Tagesreise durch Lissabon.

Gaby Wurster (Hg.): Lissabon – Eine literarische Einladung, Berlin 2010. Mehr als 20 zumeist portugiesische Autoren stellen Lissabon in kurzen Texten vor.

Deutschsprachige Literatur aus und über Lissabon: siehe >>

Wann verreisen?

Lissabon im Frühling

Schon früh im Jahr scheint die Sonne mitunter so kräftig, dass man mit etwas Glück im T-Shirt im Straßencafé sitzen kann. Besonders an den zahlreichen Feiertagen von Ostern bis Pfingsten sollten Sie sich rechtzeitig um eine Unterkunft bemühen, denn Sie sind dann nicht alleine auf Stadtentdeckung. Allerdings lautet ein Sprichwort »Em Abril, águas mil«. Also auch hier ist typisches Aprilwetter nicht unbekannt und Tageshöchsttemperaturen unter 15 °C sind zwar nicht üblich, aber durchaus möglich.

Im Mai regnet es seltener, im Juni kaum noch, beides sind ideale Reisemonate. Dann kann es allerdings nachmittags auch schon mal an die 30 °C heiß werden. Trotzdem gehören in den Koffer neben T-Shirt und Sonnenöl zusätzlich ein wärmender Pullover für den Abend und der Regenschirm für den Notfall. Da Hochsaison ist, gibt es nur wenige Sonderangebote für Hotels und Pauschalreisen.

Was ist los?

April: Peixe em Lisboa, Kochfestival rund um den Fisch; Klassikfestival im Centro Cultural de Belém.

Mai/Juni: Rock-in-Rio Lisboa. Das weltweit größte Musikfestival lockt alle zwei Jahre rund 350 000 Zuschauer in die »Weltstadt des Rock«.

Juni: Stadtfest während des gesamten Monats, Höhepunkt bildet die Nacht vom 12. zum 13. Juni anlässlich des Gedenktages des heiligen Antonius; Love-Parade der schwulen und lesbischen Verbände.

Klimadiagramm Lissabon

… im Sommer

Der Atlantik sorgt für ein mildes und ausgeglichenes Klima. Allerdings steigen die Temperaturen im Hochsommer häufig über 30 °C, sodass eine Stadtbesichtigung anstrengend werden kann. Dafür regnet es so gut wie gar nicht. Empfehlenswert sind in dieser Jahreszeit Besuche in den klimatisierten Museen, Modeboutiquen oder Einkaufszentren und Ausflüge an die nahen Strände.

Im August ist die Ferienzeit deutlich zu spüren – zu Ihrem Vorteil! Lissabon wird dann ruhig, der lärmende Autoverkehr geht drastisch zurück, die öffentlichen Verkehrsmittel sind angenehm leer, manche Hotels, die stärker auf Geschäftskunden orientiert sind, bieten sogar Nachlass. Und dabei haben fast alle Restaurants geöffnet und das Nachtleben in den Szenevierteln brummt. Viele Lissabonner lieben ihre Stadt gerade dann. Also: Falls Ihnen Hitze wenig ausmachen sollte, versuchen Sie es doch mal im Sommer.

Was ist los?

Juni/Juli: Festival für Ballet und klassische Musik in Sintra.

Juli: Superbock Superrock, eine Bierfirma präsentiert an einem Wochenende etablierte und junge Bands; Cool Jazz Fest, der Begriff Jazz wird in Cascais und umliegenden Orten sehr weit gefasst.

Juli/August: FIARTIL, eindrucksvolle Handwerksausstellung mit Volksfest und Musik.

August: Jazz at the Gulbenkian, Konzerte mit hochkarätigen portugiesischen und internationalen Künstlern, auch Open-Air.

… im Herbst

Zwar endet die regenfreie Zeit im September, doch die angenehm warmen Tagestemperaturen und die milden Nachtwerte machen besonders den Frühherbst zur empfehlenswerten Reisezeit. Allerdings ist die Stadt dann auch wieder voller Urlauber, was ein rechtzeitiges Buchen einer Unterkunft empfiehlt; Sonderangebote in Hotels sind selten.

Ab Oktober, besonders in der zweiten Hälfte, müssen Sie wieder mit kühleren Temperaturen rechnen. T-Shirt wie Pullover und Sonnen- wie Regenschutz gehören gleichermaßen ins Reisegepäck.

Was ist los?

September: Caixa Alfama. Festival des Fado.

September/Oktober: QueerGut zu wissenGut zu wissen – Gay and Lesbian Film Festival.

Oktober: Moda Lisboa. Dutzende portugiesische Modedesigner stellen ihre Kollektionen vor; Internationales Dokumentarfilmfestival DocLisboa.

… im Winter

Im Winter sinken die Temperaturen nur selten unter 10 °C, doch besitzen einfache Hotels häufig keine Heizung. In den Wintern 2006 und 2007 fielen allerdings zum ersten Mal nach einem halben Jahrhundert einige Schneeflocken vom Lissabonner Himmel. Die eigentliche Regenzeit – denn noch ist Schneefall wirklich die Ausnahme – reicht von November bis März. Doch auch dann gibt es häufig milde Tage voller Sonnenschein, und der rein gewaschene Himmel zeigt ein unvorstellbar intensives Blau. Warme Kleidung sollten Sie jedoch mitnehmen. Mit etwas Glück finden Sie in dieser Jahreszeit günstige Hoteltarife.

Was ist los?

Dezember: Silvesterpartys mit Livemusik und Feuerwerk auf der Praça do Comércio, dem Expo-Gelände und in Cacilhas auf der gegenüberliegenden Flussseite.

Gut zu wissen

Wettervorhersage:www.wetteronline.de, www.ipma.pt und in den Tageszeitungen.

Die aktuellen Events: unter www.visitlisboa.com und www.agendalx.pt, in den kostenlosen, in Museen und Tourismusämtern ausliegenden Monatsheften Agenda Cultural und Follow Me sowie im kommerziellen Wochenmagazin Time Out (http://timeout.sapo.pt).

Wasser: Wegen des latenten Wassermangels gehen Sie bitte sparsam mit dem kostbaren Nass um. Lissabonner Leitungswasser ist gesundheitlich unbedenklich, wird in den Hotels aber oft gechlort. In Supermärkten gibt es günstig Quellwasser in Flaschen.

Anreise und Verkehrsmittel

Einreisebestimmungen

EU-Bürger jeden Alters benötigen ebenso wie Schweizer einen gültigen Personalausweis oder Reisepass; Die Aufenthaltsdauer für EU-Bürger ist unbegrenzt, für Schweizer ist bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten eine Aufenthaltserlaubnis vorgeschrieben.

Mitglieder der EU dürfen Waren für den Eigenbedarf ohne Begrenzung ausführen (Richtwerte sind 800 Zigaretten, außerdem 10 l alkoholische Getränke von über 22 % Vol., 10 l von weniger als 22 %, 90 l Wein oder 110 l Bier). Für Nicht-EU-Bürger ist die zollfreie Ausfuhr begrenzt (200 Zigaretten, 1 l Spirituosen, 2 l Wein).

Anreise

Mit dem Flugzeug

Das Netz an Flugverbindungen nach Lissabon ist eng, u. a. bedienen Lufthansa, die portugiesische TAP, Swiss und alle wichtigen Charter- und Billigfluggesellschaften die portugiesische Hauptstadt. Dabei bieten auch die Linienflieger bei früher Buchung oftmals überraschend preiswerte Tarife an, die den Flug zur günstigsten Anreisemöglichkeit machen. Schnäppchen findet man ebenfalls bei Verbindungen über Madrid, Amsterdam oder Paris.

Aeroporto Humberto Delgado Lisboa: Der Flughafen liegt am nördlichen Stadtrand. Es gibt zwei Terminals in benachbarten Gebäuden, durch einen Shuttle verbunden. Alle Maschinen landen an Terminal 1, Terminal 2 dient den Abflügen von Billigfliegern. Infos: Tel. 218 41 35 00, www.ana.pt.

Mit der Metro in die Stadt: Die rote U-Bahnlinie fährt zwischen 6.30 Uhr und 1 Uhr nach São Sebastião. Dort gibt es die Umsteigemöglichkeit in die blaue Linie Richtung historisches Zentrum. An der Zwischenstation Alameda besteht die Umsteigemöglichkeit zur grünen Linie ebenfalls ins Zentrum. Fahrtkosten ca. 1,40 € zzgl. 0,50 € für das Ticket (s. Fahrscheine).

Mit dem Flughafenbus in die Stadt: Der Aero-Bus fährt am Ausgang des Ankunftsterminals tgl. zwischen 7 und 23 Uhr im 20-Minuten-Takt über die Praça Marquês de Pombal und Rossio zum Cais do Sodré. An den Haltestellen werden die wichtigsten Hotels ausgerufen. Der Fahrschein wird an der Haltestelle im Bus und im Vorverkauf unter www.yellowbustours.com gekauft (ca. 3,50 €, Nachlass im Internet). Ein zusätzlicher AeroShuttle steuert die Hotels Richtung Bahnhof Sete Rios an (7–22 Uhr, ca. 3,50 €).

Mit dem Taxi in die Stadt: Die Fahrt ins Zentrum kostet etwa 10–16 € inkl. Gepäckzuschlag. Die am Flughafen lizensierten Taxifahrer sind berüchtigt für ihre ›kreative‹ Art der Berechnung, weshalb man sich ggf. die Berufskarte cartão profissional zeigen lassen und auf einer Quittung bestehen sollte, auf der das Autokennzeichen vermerkt ist. Spätestens wenn Sie Hilfe an der Hotelrezeption holen, senken die Fahrer den Preis auf die korrekte Höhe.

Wer sich diesen Ärger ersparen möchte, kann am Informationsschalter im Flughafengebäude ein Taxivoucher ab 16 € für die Fahrt zum Hotel erwerben.

Mit Bahn, Bus oder Auto

Die Anreise per Zug, Bus oder Auto ist zeitaufwendig. Von vielen Städten in Deutschland und der Schweiz benötigen die komfortabel ausgestatteten Busse der Eurolines 30 bis 40 Stunden. Kaum schneller ist der Zug über Paris oder Genf. Für die Autofahrt über Paris, Lyon oder Zürich sollte man mindestens drei Tage einrechnen.

Tipps für die Fahrt vom Flughafen in die Stadt

ÖPNV-Tickets: Im Flughafenpostamt (Abflughalle) und der Metrostation können die kostengünstigen 24-Stunden-Tickets erworben werden.

Alternativer Taxistand: Gibt es lange Warteschlangen vor den Taxis, können Sie zum Ausgang der Abflughalle ausweichen. Dies ist zwar etwas aufwendiger, aber auch dort stehen Taxis, die zudem oft preiswerter fahren.

Öffentliche Verkehrsmittel

Metro

In Lissabon gibt es vier U-Bahnlinien. Die farbliche Kennzeichnung der Linien macht es leicht, sich zurechtzufinden. Die Zugfolge ist dicht, die Züge fahren von ca. 6.30 Uhr früh bis 1 Uhr nachts. In der Rushhour kann es allerdings eng werden (Tel. 213 50 01 15, www.transporteslisboa.pt).

Straßenbahn

Die Fahrt per Straßenbahn ist ein touristisches Highlight. Die alten elétricos schaukeln mit ihren neuen Motoren die Hänge hinauf, manchmal beängstigend nah an den Hauswänden entlang. Die interessantesten Linien sind die 28 und die 12, daneben gibt es noch die Linien 25, 18 und 15, Letztere überwiegend mit modernen Zügen.

Bus

Das Busnetz ist eng, doch nicht ganz einfach zu durchschauen. Allerdings sind die Busse für Nachtschwärmer interessant, denn vom Cais do Sodré versorgen sechs Linien die gesamte Stadt zwischen 0.30 Uhr und 5.30 Uhr im Halbstundentakt. Übersichtspläne sind allerdings kaum zu erhalten.

Standseilbahn

Eine Lissabonner Spezialität sind die drei Standseilbahnen Glória, Bica und Lavra, die sich die steilen Hügel hinaufschieben. Der Aufzug Elevador Santa Justa verbindet die Unterstadt Baixa mit der Oberstadt Chiado. Spartipp: Die in den Bahnen erhältlichen Fahrscheine sind deutlich teurer als die Vorverkaufstickets (s. Fahrscheine).

Fähren

Ab Cais do Sodré, Belém, Praça do Comércio und vom Expo-Gelände aus fahren Fähren zu den Vororten auf der anderen Tejoseite. Tickets gibt es an den Anlegestellen (je nach Zielhafen ab 1,40 € zzgl. 0,50 € für die Karte viva viagem (siehe Fahrscheine), Tel. 808 20 30 50, www.transporteslisboa.pt).

Taxis

Taxis sind mit knapp 0,50 € pro km (ggf. zzgl. Zuschläge für Gepäck, Fahrten am Wochenende, nachts oder bei telefonischer Bestellung) ein preiswertes Fortbewegungsmittel. An den zentralen Stellen gibt es Taxistände, einfach ist es auch, ein Taxi per Handzeichen heranzuwinken. Achten Sie darauf, dass der Zähler eingeschaltet wird.

Vorortzüge

Nach Cascais bzw. Sintra fahren S-Bahnen durchschnittlich im 15-Minuten-Takt von den Bahnhöfen Cais do Sodré bzw. Rossio ab. Der Fahrpreis beträgt ca. 2,15 € zzgl. 0,50 € für die Karte viva viagem (www.cp.pt).

Fahrscheine

Das Ticketsystem ist etwas kompliziert: Für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel benötigen Sie ein Ticket viva viagem oder sete colinas. Dabei handelt es sich um eine wieder aufladbare Chipkarte, die für 0,50 € an den Schaltern und Automaten in den U-Bahnhöfen, im Postamt am Flughafen und in verschiedenen Lottoannahmestellen erworben werden kann. Diese Karte wird dort für einzelne Fahrten, für 24 Stunden bzw. gleich mehrmals 24 Stunden (je ca. 6 €) aufgeladen und gilt in allen innerstädtischen Verkehrsmitteln. Sie ist wiederholt aufladbar. Zusätzlich können Sie Zapping betreiben. Dabei wird auf die Chipkarte ein Geldbetrag zwischen 3 € und 40 € geladen, der innerhalb eines Jahres abgefahren werden kann. 

Alle Karten müssen vor jedem Fahrtantritt über die elektronischen Zugangssysteme in der Metro bzw. über die gelben Automaten in Bussen, Straßen- und Seilbahnen geführt werden. Deutlich teurere Einzelfahrscheine auf Papier können in Bussen, Straßenbahnen und Aufzügen beim Fahrer erworben werden.

S-Bahnen und Fähren haben zwar ein eigenes Tarifsystem, doch gelten die Zapping-Karten ebenfalls, nicht jedoch die 24-Stunden-Tickets.

Mit Bus und Bahn unterwegs

An der Haltestelle: Durch kurzes Winken machen Sie die Schaffner von Straßenbahnen und Bussen auf Ihren Einsteigewunsch aufmerksam.

Verkehrsauskünfte: Unter www.transporlis.sapo.pt finden Sie die aktuellen Tarife, Fahrpläne und Verbindungen für Lissabon und Umland.

Mit dem Auto in der Stadt

Autofahren ist in Lissabon nicht zu empfehlen. Zusätzlich zum normalen großstädtischen Verkehrschaos und der Parkplatznot erschweren viele Einbahnstraßen und die aggressive Fahrweise der Lissabonner das Fahren. Parken ist in weiten Teilen der Innenstadt gebührenpflichtig, Parkhäuser sind vorzuziehen. Alle internationalen Mietwagenfirmen sind am Flughafen und mit Stadtbüros vertreten.

Stadtrundfahrten

Die städtische Carristur bietet zwei Stadtrundfahrten im offenen Doppeldeckerbus an, die von der Praça da Figueira nach Belém und zum Expo-Gelände (je 16 €) führen. Die beim Fahrer erhältlichen Tagestickets ermöglichen unbegrenztes Zusteigen an den verschiedenen Haltestellen. Die Rundfahrt mit einer historischen, roten Straßenbahn beginnt an der Praça do Comércio, die Fahrkarten kosten 19 € und gelten am gleichen Tag für das gesamte Carris-Netz. Eine historische, grüne Linie fährt rund um die Burg von der Praça da Figueira (ca. 10 €).

Von Ostern bis Ende Oktober bietet das Unternehmen eine Flussfahrt an. Los geht’s an der Anlegestelle Terreiro do Paço, Tickets (19 €, Rabatt bei Online-Kauf auf alle Touren, www.yellowbustours.com) gibt es an den Kiosken von Yellow Bus Tours, z. B. auf dem Praça do Comércio.

Prospekte zu privaten Bustouren gibt es an den Hotelrezeptionen.

Sightseeing einmal anders: Stadtführungen mit dem Autor dieses Reiseführers: siehe Hinweise.

Übernachten

Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen

Lissabon besitzt ein breites Hotelangebot und jedes Jahr kommen neue Hotels vor allem der gehobenen Klasse hinzu. Die Hotels werden mit ein bis fünf Sternen klassifiziert, wobei die Anzahl auch meist der Qualität entspricht. Eine übersichtliche Liste aller offiziellen Unterkünfte mit Beschreibung, Lageplan und Kontakthinweis finden Sie auf der Seite des Tourismusamtes www.visitlisboa.com.

Die meisten Unterkünfte liegen verkehrsgünstig nördlich und rund um die Praça Marquês de Pombal sowie entlang der Avenida da Liberdade. Empfehlenswert im oberen Preissegment sind die familiär geführten Heritage-Hotels (www.heritage.pt),indermittlerenPreislagedieTurim-Hotels(www.turim-hotels.com).

In den Altstadtvierteln werden zahlreiche, meist sehr komfortable Ferienwohnungen angeboten. In jüngster Zeit sind zahlreiche Backpacker-Unterkünfte in zentraler Lage entstanden. Sie können über www.hostelworld.com gebucht werden.

Die Unterkünfte nennen in ihren Prospekten oder sites häufig den höchstmöglichen Tarif, der aber nur in Spitzenzeiten zur Geltung kommt (Feiertage wie Silvester und Ostern, internationale Kongresse und Sportveranstaltungen wie Motorradrennen in Estoril). Ansonsten liegen die Preise oft deutlich niedriger. Frühstück ist meist im Übernachtungspreis enthalten, ebenso alle Steuern. Einzelzimmer sind in der Regel etwa 15 % günstiger als Doppelzimmer. Pro Nacht und Person muss von den Lissabonner Hotels eine Touristenabgabe von 1 € erhoben werden. 

Edel und teuer

Für die Hochzeitsreise – Palácio Belmonte:Karte 2, G 4, Páteo Dom Fradique, 14, 1100-624 Lisboa, Tel. 218 81 66 00, www.palaciobelmonte.com, Bus: 737, DZ ab 450 €. Ein Kleinod auf dem Burghügel aus dem Jahre 1449, dessen behutsame Sanierung preisgekrönt ist. Neun geräumige Zimmer und Suiten (bis 162 m2) bieten einen herrlichen Blick, das Mobiliar stammt aus dem 17. bis 19. Jh. Um die erlauchte Atmosphäre zu wahren, fehlen Fernseher, dafür stehen Bibliothek, Dachterrasse und Pool zur Verfügung.

Zu Hause beim Grafen – Lapa Palace:K 11, Rua do Pau de Bandeira, 4, 1249-021 Lisboa, Tel. 213 94 94 94, www.olissippohotels.com, S-Bahn: Alcântara Mar, DZ ab 360 €, Suiten ab 1045 €. Inmitten eines weitläufigen Gartens mit tropischen Pflanzen liegt der klassizistische Palast des Grafen von Valença. Die 109 Zimmer und Suiten sind luxuriös eingerichtet, viele Stars geben sich die Klinke in die Hand. Ruhige Lage, Freiluft- und Hallenpool mit türkischem Bad, Sauna, Massage.

Voller Glanz – Pestana Palace:G 12, Rua Jau, 54, 1300-314 Lisboa, Tel. 213 61 56 00, www.pestana.com, S-Bahn: Alcântara Mar, DZ stark saisonabhängig ab 180 €, Suiten bis 3000 €. Glanzvolles Traumhotel in einem sanierten Adelspalast aus dem 19. Jh., der mit Werken portugiesischer Maler dekoriert ist. Die 176 Zimmer befinden sich in den modernen Anbauten rund um die alte Gartenanlage. Ruhige Lage, Freiluftpool, Hallenbad, Sauna, Fitnessraum und das stilvolle Restaurant Valle Flôr.

Luxus pur – für besondere Gelegenheiten bietet sich das Pestana Palace an

Klassischer Luxus –Tivoli:Karte 2, C 2, Avenida da Liberdade, 185, 1269-050 Lisboa, Tel. 213 19 89 00, www.tivolihotels.com, Metro: Avenida, DZ stark saisonabhängig ab 165 €. Das zentralste unter den Nobelhotels. Die 308 Zimmer sind raffiniert eingerichtet, Dreifachverglasung schützt vor dem Verkehrslärm. Panoramarestaurant im obersten Stockwerk, Pianobar, Gartenanlage mit Swimmingpool.

Komfortabel und stilvoll

1001 Nacht –Palacete Chafariz d’El Rei:Karte 2, G 5, Travessa Chafariz d’El Rei, 6, Tel. 218 88 61 50, www.chafarizdelrei.com, Metro: Terreiro do Paço, DZ 145–340 €. 6 großzügige Zimmer in einem liebevoll sanierten neoarabischen Palast aus dem späten 19. Jh. versteckt in der Alfama. Dazu noble Aufenthaltssäle und eine begrünte Terrasse mit Blick über den Tejo. Mit einem Wort: traumhaft.

Wohnen auf der Burg – Solar do Castelo:Karte 2, F 4, Rua das Cozinhas, 2, 1100-181 Lisboa, Tel. 218 80 60 50, www.heritage.pt, Bus: 737, DZ 140–380 €. Innerhalb der Burgmauern versteckt sich der kleine pombalinische Palast aus dem 18. Jh. mit seinem bezaubernden Patio. Die nur 14 Zimmer sind elegant und modern zugleich gestaltet. Gepäcktransport erfolgt per Golfwägelchen, da das Gebiet autofrei ist.

Art déco – Britânia:Karte 2, C 1, Rua Rodrigues Sampaio, 17, 1150-278 Lisboa, Tel. 213 15 50 16, www.heritage.pt, Metro: Avenida, DZ 140–262 €, häufig besondere Angebote. 1944 vom bekannten Art-déco-Architekten Cassiano Branco errichtet. 30 geräumige, in warmen Farben gehaltene und klassisch möblierte Zimmer, sehr schöne Marmorbäder.

Gediegene Tradition – Lisboa Plaza:Karte 2, C 2, Travessa do Salitre, 7, 1269-066 Lisboa, Tel. 213 21 82 18, www.heritage.pt, Metro: Avenida, DZ 106–200 €, häufig Angebote. Eine angenehme Atmosphäre vermittelt das komfortable Hotel. Klassische Inneneinrichtung in hellen Brauntönen.

Hügelblick – Torel Palace:Karte 2, E2/3, Rua Câmara Pestana, 23, 1150- 199 Lisboa, Tel. 218 29 08 10, www.torelpalace.com/de, Seilbahn: Lavra, DZ 90–225 € je nach Saison. Zehn Zimmer in einem ruhigen Patrizierhaus aus dem 19. Jh. Von vielen Räumen, vom Pool und Garten bietet sich ein atemberaubendes Panorama.

Mittelklassehotels

Avantgardistisch –Internacional Design Hotel:Karte 2, E 4, Rua da Betesga 3, Tel. 213 24 09 90, www.idesignhotel.com/de, Metro: Rossio, DZ ab 140–300 €, abhängig von Saison und Zimmergröße. Sie sollten schon einen Faible für extremes Styling haben. Dann fühlen Sie sich in den farbenfroh gestylten Zimmern der Kategorien Urban, Tribe, Zen und Pop wohl. Zimmergröße von 12 bis 22 m²! Die Lage am Rossio ist topp, auch das Hotelrestaurant Bastardo ist empfehlenswert.

Kunst an der Wand – Marquês de Pombal:M 8, Avendida da Liberdade, 243, 1250-143 Lisboa, Tel. 213 19 79 00, www.hotel-marquesdepombal.pt, Metro: Marquês de Pombal, DZ ab 117 €. Portugiesische Künstler haben Originale für jedes der 123 Zimmer gemalt. Anrufbeantworter und CD-Player auf den Zimmern gehören zum Konzept des Hauses.

Innovatives Konzept – Inspira Santa Marta:Karte 2, C 1, Rua de Santa Marta, 48, 1150-297 Lisboa, Tel. 210 44 09 00, www.inspirahotels.com, Metro: Avenida, DZ ab 124 €. Die Einrichtung basiert auch farblich auf den Prinzipien von Feng Shui, mit Kaffeemaschine, WLAN und plug&play im Zimmer.

Groß, doch zentral – Mundial:Karte 2, E 3, Praça Martim Moniz, 2, 1100-198 Lisboa, Tel. 218 84 20 00, www.hotel-mundial.pt, Metro: Martim Moniz, Rossio, DZ ab 75–300 €. Das Großhotel mit 350 geräumigen Zimmern und vielen Reisegruppen ist nichts für Romantiker, aber dank seiner zentralen Lage für einen Kurzaufenthalt geeignet.

Mit Aussicht – Albergaria Senhora do Monte:Karte 2, F 2, Calçada do Monte, 39, 1170-250 Lisboa, Tel. 218 86 60 02, www.albergariasenhoradomonte.com, Straßenbahn 28, DZ ab 80 €, mit Terrasse ab 120 €. Das Plus ist der Blick über Stadt, Burg und Tejo von Dachterrasse, Bar und einigen der 28 angenehm ausgestatteten Zimmer. In Graça abseits vom Trubel, aber nahe Burg und Alfama.

Im historischen Zentrum – Vincci Baixa:Karte 2, F 5, Rua do Comércio 32– 38, 1100-150 Lisboa, Tel. 218 80 31 90, www.vinccihoteles.com, Metro: Terreiro do Paço, DZ 90–269 € ohne Frühstück. Modern gestaltetes Hotel in einem sanierten Traditionshaus, mit etwas kleinen, in schwarz-weiß gehaltenen Zimmern.

Geräumig und wohnlich – Turim Lisboa:M 7, Rua Filipe Folque, 20, 1050-113 Lisboa, Tel. 213 13 94 10, www.turim-hotels.com, Metro: Parque, DZ 70–200 €, häufig Sonderangebote. In einer Wohngegend nahe dem Saldanha-Platz. In dunklen Tönen gehaltene, geräumige Zimmer mit Minibar und Klimaanlage.

Guter Preis – Fénix Garden:M 8, Rua Joaquim António de Aguiar, 3, 1050-010 Lisboa, Tel. 213 84 56 50, www.hfhotels.com, Metro: Marquês de Pombal, DZ ab 75 €. Verkehrsgünstig direkt an der U-Bahn gelegenes, neu erbautes Haus mit hell eingerichteten Zimmern, in den oberen Stockwerken mit Blick, in der 8. Etage mit Terrasse. Die Zimmer nach vorne gehen allerdings auf eine Hauptverkehrsstraße.

Einfach und günstig

Am Rande des Zentrums – Hotel do Chile:O 7, Rua António Pedro, 40, 1000-039 Lisboa, Tel. 213 54 91 71, www.hoteldochile.com, Metro: Arroios, DZ um 70 €. Kleine Pension in einem Neubau am Rande des Zentrums. 35 adrette, teilweise etwas schmale Zimmer mit Bad oder Dusche/WC, Sat-TV, Klimaanlage und Minibar.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis –Horizonte:M 7, Avenida António Augusto de Aguiar, 42, 1050-017 Lisboa, Tel. 213 53 95 26, www.hotelhorizonte.com, Metro: Parque, DZ ca. 65 €. Renovierte, für die Preisklasse recht komfortable Zimmer, nach vorne mit Balkon, im 8. Stock sogar mit großer Terrasse. Lärmempfindliche sollten trotzdem die Zimmer nach hinten oder zum winzigen Innenhof bevorzugen.

Nicht nur für Schwule – Anjo Azul:Karte 2, C 4, Rua Luz Soriano, 75, 1200-246 Lisboa, Tel. 213 47 80 69, www.anjoazul.com, Metro: Baixa-Chiado, DZ 40–65 €. Das kleine Schwulenhotel in einem früheren Wohnhaus mitten im Szene-Viertel Bairro Alto steht auch Heteros offen. Verkehrsberuhigte Lage, sachlich eingerichtete, freundliche kleine Zimmer.

Ruhepunkt für Nachtschwärmer – Globo:Karte 2, C 3, Rua do Teixeira, 37, 1200-459 Lisboa, Tel. 213 46 22 79, www.anjoazul.com, Metro: Baixa-Chiado, DZ 30–60 €. In einer ruhigen Nebenstraße mitten im Szeneviertel Bairro Alto liegt die einfache Pension mit 15 kleinen, aber sauberen Zimmern mit Dusche/WC. Sogar einen Kleiderreinigungsservice gibt es.

Verzicht auf Komfort – Alojamento Local Rossio:Karte 2, E 5, Rua dos Sapateiros, 173, 2. Stock, 1100-577 Lisboa, Tel./Fax 213 42 72 04, www.pensaorossio.com, Metro: Baixa-Chiado, EZ/DZ 20–35 € ohne Frühstück. Das Plus ist die recht ruhige Lage inmitten der Baixa. Die einfachen, kleinen Zimmer wurden renoviert und sind bestens geeignet für alle, die auf Komfort verzichten können.

Ferienwohnungen

Mit Klavier –Rosa Residence:Karte 2, G 4, Escolas Gerais, 37, www.rosaresidence.pt, Straßenbahn 28, ab 80 € zzgl. Endreinigung. Die in Lissabon ansässige Nina Tiesler hat ihre Ferienwohnung in der Alfama fröhlich und bequem gestaltet. Die vier Zimmer und zwei Bäder auf 110 m² bieten Platz für bis zu 8 Urlauber, geeignet auch für Kinder und Pianisten. Kleiner Innenhof mit Sitzgelegenheiten und Kinderspielburg, voll eingerichtete Küche, Fernseher, DVD-Player mit Filmsammlung.

Liebevoll designt – Vila Santana Karte 2, E 3, Travessa Santana 21, Tel. 282 57 54 69, http://viva-lisboa.com, Metro: Rossio, 79−159 € zzgl. Endreinigung. Drei von einem deutsch-portugiesischen Paar geführte Wohnungen für zwei bis fünf Gäste in einem Stadthaus aus dem 19. Jh. Spektakulär ist der Blick über den Hauptplatz Rossio.

Alfama, und nicht nur –Mosteiro:Karte 2, G/H 3/4, Telheiro de São Vicente 8, http://lissabon-altstadt.de, Straßenbahn 28, ab 60 € zzgl. Endreinigung. Ein deutsch-portugiesisches Paar vermietet zahlreiche Ferienwohnungen im gesamten Stadtgebiet. Versteckt in einer Sackgasse liegt dieses Haus mit sechssehr modernen Apartments von 38 bis 70 m² für 2 bis 6 Personen neben dem Kloster São Vicente da Fora. Sehr freundlicher Service.

Hostels

Relaxte Atmosphäre – Lisbon Lounge Hostel:Karte 2, E 5, Rua de São Nicolau, 41, 1100-547 Lisboa, Tel. 213 46 20 61, www.lisbonloungehostel.com, Metro: Baixa-Chiado, DZ ca. 55 €, im Mehrbettzimmer 20–22 €/Person. Nur neun jugendlich frisch gestaltete Zimmer für 2–8 Personen in einem historischen Gebäude inmitten der Baixa.

Chilly –Good Morning Hostel:Karte 2, D 3, Praça dos Restauradores, 65, 2. Stock, 1250-188 Lisboa, Tel. 213 42 11 28, www.goodmorninghostel.com, Metro: Restauradores, im Schlafsaal ab 12 €, DZ ab 50 €. Sachlich gehaltene, aber in fröhliche Farben getauchte Vier- bis Zehnbettsäle, davon einer für Frauen, außerdem unterschiedlich komfortable Privatzimmer. Mit Küchenbenutzung.

Einfach Zentral –Travellers House: Karte 2, E 5, Rua Augusta 89-1°, 1100-048 Lisboa, Tel. 210 11 59 22, www.travellershouse.com, Metro: Baixa- Chiado, DZ ab 50 €, im Mehrbettzimmer ab 14 €. Vom Vermittler Hostelworld mehrere Jahre nacheinander als weltweit bestes Hostal ausgezeichnet, im historischen Zentrum.

Preiswert(er) übernachten

Häufig finden Sie auf den Webseiten v. a. der großen Hotels variierende Tagestarife oder Sonderangebote. Trotzdem können Buchungen von zu Hause aus preiswerter sein, etwa über den Reiseveranstalter Olimar (im Reisebüro oder unter www.olimar.de) oder bei kommerziellen Anbietern im Internet, u. a. www.hrs.de und www.booking.com. Allerdings ist bei Schnäppchen zu beachten, dass man oft bezüglich der Lage, Größe oder Ausstattung weniger attraktive Zimmer erhält.

Jugendherbergen

Zentrumsnah – Pousada de Juventude de Lisboa:N 7, Rua Andrade Corvo, 46, 1050-009 Lisboa, Tel. 213 53 26 96, http://microsites.juventude.gov.pt, Metro: Picoas, im Mehrbettzimmer (max. sechs Betten) 14–18 €, DZ 38–46 €. 174 Betten, behindertengerecht, liegt im Stadtzentrum.

Nahe am Fernbahnhof – Pousada de Juventude do Parque das Nações:östl. R 9, Rua de Moscavide, 47, 1011-998 Lisboa, Tel. 218 92 08 90, http://microsites.juventude.gov.pt/Portal/en/PPorto.htm, Metro: Moscavide, im Mehrbettzimmer (max. vier Betten) 14–17 €, DZ 30–42 €. Moderne Herberge von 1998 am Expo-Gelände, 92 Betten, behindertengerecht.

Essen und Trinken

Gastronomie in den Lissabonner Vierteln

Mouraria, Castelo, Graça und Alfama:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Baixa und Chiado:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Bairro Alto und Cais do Sodré:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Avenidas Novas:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Parque das Nações und Expo-Gelände:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Westlich des Zentrums:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Alcântara und Belém:

– Stadtviertelkarte

– Restauraurantbeschreibung

Ausflüge in die Umgebung:

– Citypläne

– Restauraurants

Wie Sie das richtige Restaurant finden …

Mit diesem Buch

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl derjenigen Restaurants, die die Gourmets zu den besten der Stadt zählen, die sich als bewährte Klassiker der portugiesischen Kochkunst einen Namen gemacht haben oder die gerade angesagt und in aller Munde sind. Dazu kommen alteingesessene Lokale mit ursprünglicher, meist deftiger Traditionsküche, Gaststätten mit Speisen aus den früheren Kolonien sowie einladende Restaurants für Vegetarier. Es handelt sich dabei ausnahmslos um Lokale, für die sich der mitunter etwas längere Weg kreuz und quer durch die Stadt lohnt.

Weitere Adressen, darunter auch gute und günstige Stadtteilrestaurants, finden Sie bei der Beschreibung der einzelnen Stadtviertel (siehe Kasten).

Hier können Sie sich selbst umsehen …

In den folgenden Stadtvierteln können Sie sich dank der großen Anzahl an ansprechenden Lokalen immer spontan entscheiden:

Bairro Alto: Im Szene- und Kneipenviertel reiht sich ein Restaurant an das andere, von der einfachen Pinte bis zum gestylten Edellokal. Besonders beliebt sind die Rua da Atalaia, die Rua da Barroca und die abzweigenden Gassen.

Tejoufer: An der Uferpromenade zwischen Cais do Sodré und Belém gibt es zahlreiche Restaurants auch mit Terrassenbetrieb und Blick auf den Fluss, allerdings meist im höheren Preissegment.

Im Internet

Eine erste, begrenzte Präsentation von Restaurants in der Stadt bietet die Website des Tourismusamtes www.visitlisboa.com.

Die Gastronomie in der Stadt

Kleiner Restaurantführer

Überall in Lissabon gibt es einfache Gaststätten, die bevorzugt zur Mittagszeit von Geschäftsleuten und Angestellten aufgesucht werden. Sind sie dann voll, empfiehlt sich auch ein Besuch am Abend, wenn meist weniger Betrieb herrscht.

Eine Besonderheit bilden die größeren Cafés, die sich mittags in einfache Kantinen verwandeln, in denen man eine Gemüsesuppe am Tresen löffelt oder für gerade mal 5 € ein einfaches Tagesgericht am Tisch bekommt. Für den Preis wird gute Hausmannskost gereicht, denn die Wirte leben fast ausschließlich von ihren Stammkunden. Marisqueiras und Cervejarias haben sich auf Meeresfrüchte und Schnitzel spezialisiert, zu denen reichlich Bier getrunken wird. Churrasqueiras sind Grillrestaurants.

Immer stärkeren Zuspruch finden modern gestylte Restaurants mit ambitionierter portugiesischer Küche. Junge Köche zaubern erstaunliche Gerichte aus traditionellen Zutaten. Wenn Sie Gourmet sind, müssen Sie typisches portugiesisches Essen also nicht ausschließlich mit einfacher, deftiger Kost gleichsetzen. Und wenn Sie einmal über den portugiesischen Tellerrand hinausschauen möchten, finden Sie zahlreiche schmackhafte vegetarische sowie afrikanische, indische und brasilianische Restaurants, die Gerichte der ehemaligen Kolonien auf den Tisch bringen.

Viele Gaststätten führen ein Touristenmenü auf der Speisekarte, das zumeist aber kaum Einsparung bedeutet und nur selten kulinarische Spezialitäten verspricht. Beilagen, Service und Steuern sind im Preis inbegriffen, Trinkgeld von 5–10 % geht extra. Die Essenszeiten entsprechen den mitteleuropäischen, sonntags bleiben viele Restaurants geschlossen.

Traditionell sitzen die Portugiesen selten beim Essen im Freien. Ausnahmen bilden viele Restaurants am Tejo und im Bairro Alto, zwei Zentren des guten Essens. Warnen muss ich allerdings vor den Straßenrestaurants in der Fressgasse Rua das Portas de Santo Antão nördlich des Rossio. So schön Sie hier sitzen mögen, die Qualität des Essens fällt eher unter die Kategorie Touristennepp.

Bacalhau – ein Lissabonner Leckerbissen

Keine Angst vor dem Stockfisch bacalhau! Denn all die Lissabonner können sich nicht täuschen: Fast 6 kg dieses gepökelten Kabeljaus genießen sie durchschnittlich im Jahr. 365 Rezepte sollen bekannt sein, gut zubereitet sind alle schmackhaft.

Da gibt es pasteis de bacalhau, einfache Kroketten aus Kartoffeln, Fisch und Ei. Bacalhau à brás ist die portugiesische Variante des Bauernfrühstücks, bei der statt Schinkenspeck fein geschnittener Stockfisch mit gebratenen Kartoffelstücken, Zwiebeln, Oliven und Eiern gebraten wird. Eine im Ofen gedünstete Variante ist bacalhau à Gomes de Sá. Bacalhau com natas schwimmt in einer eingedickten Sahnesauce. Bacalhau com todos heißt der gekochte Fisch, zu dem Salzkartoffeln, verschiedene Gemüse und ein hartes Ei gereicht werden, wohingegen bacalhau na brasa den gegrillten Fisch bezeichnet.

Frisch aus dem Meer

Verführerisch sind aber auch die fangfrischen Fische vom Holzkohlengrill. In Spezialitätenlokalen können Sie sich den Fisch zeigen lassen und sich große Fische auch teilen. Abgerechnet wird dann nach Gewicht, gehen Sie von etwa 350 g pro Esser aus, der Preis liegt bei 35–65 €/kg.

Beliebt sind Tintenfische. Das zarte Fleisch der Kalmare (lulas) wird gegrillt oder geschmort. Sepias werden mit oder ohne Tinte angeboten (chocos com/sem tinta). Das Filet der Kraken (polvo) kommt meist in Olivenöl auf den Tisch.

Vielfalt herrscht beim Angebot an Krustentieren und Muscheln. Wer sie mag, wird von den frischen Muscheln, Garnelen (camarões oder gambas), Langusten (lagosta) und Hummern (lavagante) begeistert sein – vom Grill oder im Eintopf, dann zusammengewürfelt mit weißen Bohnen (feijoada de marisco), Reis (arroz de marisco), sogar Nudeln (massada de marisco, auch als massada de peixe, dann mit Fisch) und in der dickflüssigen açorda aus Weißbrotresten mit viel Knoblauch! Besonderes Vergnügen bereitet es Portugiesen jeden Alters, mit Hämmerchen und Zangen bewaffnet den Riesentaschenkrebsen zu Leibe zu rücken und das Restaurant mit lautem Getöse zu erfüllen.

Auf Holzkohlen gegrillte Fische sind eine beliebte Hausmannskost

Portugiesische Fleischspezialitäten

Lissabonner lieben Steaks (bife). Fantasievollere Gerichte kommen meist aus dem von Landwirtschaft geprägten Landesinneren Portugals. Bei der carne de porco à alentejana verbinden sich in einer scharfen Weinsauce marinierte, magere Schweinefleischstücke, Muscheln und geröstete Kartoffeln zu einer ungewöhnlichen, aber schmackhaften Hauptspeise. Eine ganz besondere Art von Schwein erobert derzeit die Lissabonner Küchen: Porco preto ist ein frei laufendes Hausschwein mit dunklem Fell. Ganzjährig werden Lamm (borrego), besonders in der Osterzeit auch Zicklein (cabrito) kredenzt. Und bevorzugt sonntags steht für robuste Mägen die Schlachterplatte cozido à portuguesa auf dem Tisch.

Das Beste zum Schluss

Oft lassen flinke Kellner dem Gast nur wenig Zeit für eine Pause zwischen den einzelnen Gängen. Das ist keinesfalls als lieblose Abfertigung zu verstehen, sondern gilt als Ausdruck von Professionalität und Aufmerksamkeit. Doch es gibt noch einen tieferen Grund für die Eile. Für viele portugiesische Naschkatzen ist der Nachtisch der wichtigste Teil eines frugalen Mahls, zu dem man möglichst schnell gelangen will, um ihm dann gebührend Zeit widmen zu können.

Zum Standard gehören der Karamellpudding pudim flan, Milchreis arroz doce, der karamellisierte Eier-Milch-Pudding leite creme, der kalte Bratapfel maçã assada und die mousse de chocolate, die süßer und flüssiger ist als ihr französisches Pendant. Trotz des martialischen Namens harmlos ist der pudim molotov, ein steif geschlagener und gezuckerter Eiweißschnee. Ausnehmend süß ist die köstliche Kalorienbombe toucinho do céu (Himmelsspeck) aus Zucker, Mandeln, Eigelb und Zimt. Die mit Sahnepudding gefüllten Blätterteigtaschen pastéis de natas schmecken mit Zimt bestreut noch besser. Für Kalorienbewusste empfiehlt sich der aus frischen Früchten zubereitete Obstsalat salada de frutas.

Alkoholisches

Zum Essen trinken die Portugiesen in gleichem Maße Bier (cerveja) und Wein und ziehen dann meist den roten dem weißen vor (vinho tinto/branco). Hervorragend als Begleitung zu Fisch, Meeresfrüchten und hellem Fleisch eignet sich der kohlensäurefrische vinho verde, dessen Alkoholgehalt meist bei 8–10 % liegt. Weißer Portwein wird gekühlt als Aperitif, der rote als Digestif genossen. Der Port enthält wie Lissabons Kirschlikör Ginjinha etwa 20 % Alkohol. Härter ist der Tresterschnaps bagaço aus den Weinregionen rund um die Stadt.

Im Restaurant

Appetithappen: Die petiscos, etwa Oliven, Käse oder Fischpastete, leiten ein portugiesisches Essen ein und werden extra berechnet. Sie können auch unberührt zurückgegeben werden, was oft aber eine Sünde darstellt.

Speisekarten: Machen Sie sich die Mühe, die portugiesische Tageskarte zu übersetzen. Denn englisch- oder deutschsprachige Speisekarten nennen meist nur die Standardgerichte aus der Tiefkühltruhe.

Sardinen: Sardinen isst der Portugiese nur in der warmen Jahreszeit. Dann sind sie fett genug für den Grill. Im Winter kommt diese Heringsart aus der Tiefkühltruhe. Alternative dann: carapaus (Bastardmakrelen).

Spitzengastronomie

Höchster Genuss –Eleven:L 7, Rua Marquês da Fronteira, Jardim Amália Rodrigues, Tel. 213 86 22 11, www.restauranteleven.com, Metro: São Sebastião, Mo–Sa 12.30–15, 19.30–23 Uhr, Hauptspeisen ab 37 €, Menüs 32 € (mittags), 84, 104 und 170 €. Am 11.11. 2004 von elf Teilhabern eröffnet, gilt das Eleven heute als bestes Restaurant Lissabons. Der deutsche Spitzenkoch Joachim Koerper vereint die verführerisch frischen Zutaten aus Portugal mit den raffinierten Aromen des Mittelmeerraums und dem handwerklichen Können des deutschen Perfektionisten, etwa wenn die Tintenfischterrine mit Tomatenmarmelade, Räucherwurst und marktfrischem Fenchelsalat oder die Noisette vom Bergzicklein mit karamellisierten Birnen, Waldpilzen, Pfeffersauce und Schokolade kombiniert wird. In der Saison auch Trüffelmenüs. Die lukullischen Höhen finden ihre Entsprechung in einem fantastischen Panoramablick auf City, Burg und Tejo.

Edel und modern – estórias na casa da comida:L 9, Travessa das Amoreiras, 1, Tel. 213 88 53 76, www.casadacomida.pt, Metro: Rato, Mo–Sa 19–24 Uhr, Hauptspeisen ab 18 €, Menüs 40 und 60 €. Rund um den baumbestandenen Innenhof wird in entspannter Atmosphäre moderne Küche zelebriert, etwa Wachteln mit Kastanien in Steinpilzsauce oder Ochsenschwanz-Hamburger mit frittierter Polenta und verschiedene Rebhuhngerichte.

Von Familie Clinton empfohlen – Porto de Santa Maria: Estrada do Guincho, o. Nr., Tel. 214 87 94 50, www.portosantamaria.com, tgl. 12.30–15.30, 19.15–22.30 Uhr. Den Genuss von Barsch im Salzmantel bezeichnete Bill Clinton als »the most interesting thing I ever did«. Und wirklich, dieses Spezialitätenrestaurant an der Praia da Guincho ist schwer zu toppen, so frisch und gut zubereitete Meeresfrüchte finden Sie in Portugal kaum ein zweites Mal. Allerdings muss man für die exquisiten Gaumenfreuden auch mit mindestens 50 € pro Person rechnen, für Langusten oder Hummer deutlich mehr.

Portugiesische Kochkunst

Außergewöhnlich – 100 Maneiras:Karte 2, C 4, Rua do Teixeira, 35, Tel. 210 99 04 75, www.restaurante100maneiras.com, Metro: Baixa-Chiado, tgl. 19.30–2 Uhr, Menü ca. 60 €. Etwas wirklich Besonderes! Ein paar Beispiele: Tintenfischscheiben mit Maniokakaviar, 72 Stunden gegartes Schwarzes Schwein auf Selleriemus mit Mandeln garniert, Kürbismousse mit Ziegenkäseschaum. Gereicht als Menü aus etwa zehn kleinen Speisen. Portugal kreativ verfeinert!

Tradition in zeitgenössischem Gewand –Alma:Karte 2, D 5, Rua da Anchieta, 15, Tel. 213 47 06 50, www. almalisboa.pt, Metro: Baixa-Chiado, Di–So 12–15, 19–23 Uhr, Hauptspeisen um 26 €, Menüs 60 und 80 €. Der aufstrebende Koch Henrique Sá Pessoa modernisiert die portugiesische Küche und fügt asiatische Essenzen hinzu. Beispiel: Im eigenen Fett gegartes Spanferkel auf Süßkartoffelpüree, Pak Choi und Orangensauce

(Nicht nur) für Fußballer – Solar dos Presuntos:Karte 2, D 3, Rua das Portas de Santo Antão, 150, Tel. 213 42 42 53, www.solardospresuntos.com, Metro: Restauradores, Mo–Sa 12–15.30, 19–23 Uhr, 3 Wochen im Aug. geschl., Hauptspeisen ab 14 €. Das Stammlokal der Fußballer vom Verein Benfica wird auch von Geschäftsleuten und Urlaubern geschätzt. Tolle Vorspeisenauswahl. Sehr gut ist auch der Fisch in Salz gebacken. Und bei einem Lissabonner Restaurantwettbewerb wurde der Lammbraten zum Siegergericht gewählt.

Einen Umweg wert –Tasca da Esquina:K 10, Rua Domingos Sequeira, 41 C, Tel. 210 99 39 39, www.tascadaesquina.com, Straßenbahn 25 und 28, Di–Sa 12.30–15.30, 19.30–23.30 Uhr, Mo nur abends, petiscos ab 7 €, Hauptspeisen ab 9,50 €, Menüs ab 16,50 € (mittags), ab 21,50 € abends. Starkoch Vítor Sobral verzichtet nunmehr auf Sterne und präsentiert in entspannter Umgebung kreative portugiesische Küche zu günstigen Preisen.

Szene –The Decadente:Karte 2, C/D 3/4, Rua de São Pedro de Alântara, 81, Tel. 213461381, www.thedecadente.pt