Eberhart von Bängen und der lüsterne Lindwurm - Jay Boss - E-Book

Eberhart von Bängen und der lüsterne Lindwurm E-Book

Jay Boss

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Monster! Mönche! Muskelkraft! Bruder Eberhart dachte, er hätte genug Probleme: boshafte Mit-Mönche, triebhafte Novizen und seine eigenen verbotenen Gelüste, die er nur mühsam durch Eisbäder, Gebete und Leibesertüchtigung im Zaum hält. Doch dann dringt ein Lindwurm in sein Kloster ein! Das Untier verfügt nicht nur über schreckliche Kräfte, nein, es verlangt auch nach einem willigen Spielzeug. Kann Eberhart es aufhalten? Oder muss er sich ihm zum Wohle aller selbst anbieten? »Muskulöse Mönche, sinnliche Szenen und ein ungezogenes Ungeheuer. Mal wieder ein Meisterwerk der MM Monksploitation, die ganz bestimmt ein echtes Genre ist!« Jay Boss, Autorin (dieser Geschichte) »Eberhart von Bängen und der lüsterne Lindwurm« ist eine phantastische Gay Romance-Kurzgeschichte mit prickelnden Szenen und einem Happy End. Sie ist ca. 14.000 Wörter/60 Seiten lang.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Eberhart von Bängen und der lüsterne Lindwurm
Impressum

Eberhart von Bängen und der lüsterne Lindwurm

 

Eine MM Kurzgeschichte von Jay Boss

 

Es war März, als das Monstrum kam.

Kalt drang der Wind durch die Ritzen der Fensterläden, doch bei allem Eisduft trug er schon einen Hauch Frühling in sich. Emsiges Rufen vom Brunnen her zeugte davon, dass das Leben in die Außenwelt zurückkehrte, und die Felder wurden bereits auf die Aussaat vorbereitet.

Auch im Schlafsaal der Novizen war es geschäftig, doch es war eine andere Art der Unruhe. Nervöse Blicke gingen zwischen den jungen Männern hin und her, die in einer Reihe an der Wand standen, die Hände hinter den Rücken ihrer kratzigen Kutten. Die Glocke der Klosterkirche hatte soeben drei geschlagen und Bruder Rutwin von Habsack ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach: dem Konfiszieren unerlaubter Gegenstände.

Bruder Eberhart von Bängen folgte ihm wie ein breitschultriger Schatten. Er ließ den älteren Mönch nicht aus den Augen, als der die Strohsäcke untersuchte, auf denen die Novizen nächtigten.

»Aha!« Rutwin betastete einen der Strohsäcke. »Was ist denn das?« Ein wieselhaftes Grinsen zuckte über seine schmalen Lippen.

Bruder Eberhart seufzte innerlich. So sehr Rutwin diese Kontrollen genoss, so wenig gefielen sie ihm. Viel lieber hätte er sich seinem Kräutergarten oder der Leibesertüchtigung gewidmet.

Bruder Rutwin nahm sein Messer und schlitzte den Strohsack auf. Aus den Augenwinkeln sah Eberhart, wie einer der Novizen zusammenzuckte. Als Rutwin ein kleines, äußerlich unauffälliges Büchlein zutage förderte, ging ein Raunen durch das Dormitorium. Nervosität flatterte durch die abgestandene Luft des düsteren Saals.

Rutwin blätterte durch die Seiten, und sein Gesicht verzog sich vor Abscheu und Freude. Vor Freude, etwas Verbotenes gefunden zu haben, ohne Frage. Und vor Freude, gleich eine seiner gefürchteten Strafen anordnen zu können.

»Wem gehört diese Schlafstätte?«, fragte er.

Füße scharrten. Köpfe senkten sich und dann wurde einer der Novizen unsanft nach vorne gestoßen. Er stolperte drei Schritte und sah zerknirscht zu Boden.

Benedict. Natürlich.

Seit der junge Mann zu ihnen gestoßen war, hatte er nur Ärger gemacht. Nicht nur hatte er mehrere Prügeleien angezettelt, nein, Eberhart hatte ihn auch mit einem der anderen Novizen hinter den Stallungen erwischt, und zwar dabei, dass sie sich auf äußerst frivole Weise berührt hatten.

Eberhart hatte es vermieden, Bruder Rutwin davon zu erzählen. Stattdessen hatte er die beiden zum Stallausmisten verdonnert. Keuschheit war eine Tugend, sicherlich. Aber nur, weil die beiden allzu menschliche Triebe hatten, verdienten sie es nicht, dafür in Schande aus dem Kloster gejagt zu werden.

Mit der Zeit würden sie lernen, sich zu beherrschen. So, wie Eberhart selbst es gelernt hatte, damals, als er hierher gekommen war. Es hatte unzähliger kalter Bäder, stiller Gebetsstunden, Liegestützen und Selbstgeißelungen bedurft, doch jetzt, mit sechsundzwanzig Jahren, wusste er seine dunklen Triebe im Zaum zu halten.

Frische Luft und die Arbeit in Garten und Feld halfen ebenfalls. Tatsächlich waren Eberharts Triebe so stark, dass es Stunden der harten Arbeit bedurfte, um sie zurückzudrängen. Schwellende Muskeln, die seine Kutte beinahe sprengten, waren der Beweis seiner Anstrengungen. Es war ein Kampf, seine Keuschheit zu bewahren, und er focht ihn jeden Tag aufs Neue aus. Und jede Nacht, wenn die Dunkelheit ihm schreckliche Dinge zuflüsterte. Wenn sie Bilder aufsteigen ließ, von Bruder Roger und Bruder Giselmar, wie sie sich des Sommers im Hof wuschen und ihre nasse Haut im Sonnenlicht gleißte. Von dem fahrenden Händler letzten Sommer, der nichts als eine enge rotweiß gestreifte Hose getragen hatte. Vom jungen Benedict, der mit freiem Oberkörper die Sense schwang und Gerstenhalme niedermetzelte.

Eberhart schluckte. Bruder Rutwin warf ihm stets vor, zu milde zu sein. Aber Eberhart von Bängen wusste, wie hart die Schlacht war, die er jeden Tag mit sich selbst ausfocht. Und auch wenn er es nicht guthieß, verstand er dennoch, dass jemand ein Gefecht dieser Schlacht verlor, die so lange währte wie ihr irdisches Leben.

Strahlend vor gerechtem Zorn blätterte Bruder Rutwin durch das konfiszierte Büchlein. Schließlich schlug er es an einer reich bebilderten Stelle auf.

»Das hier. Was ist das, Novize Benedict?«

Benedict murmelte etwas Unverständliches. Sein Gesicht war weinrot angelaufen und seine Schneidezähne bohrten sich in die Unterlippe. Prall war sie, und glänzend wie eine reife Pflaume. Wie alt mochte er sein? Schon achtzehn? Die Haare um seine münzgroße Tonsur waren wild gelockt und er sah einem Engel ähnlicher als dem kleinen Teufel, der er in Wahrheit war.

»Lauter!«, donnerte Bruder Rutwin. »Was ist das?«

»Nur ein Buch«, brachte Benedict heraus. »Das ist nicht meins. Jemand muss es in meinem Schlafsack versteckt haben.«

»Lüge nicht!« Rutwins Stimme nahm Orkanstärke an. »Bruder Eberhart!«

Eberhart konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. »Ja, Bruder Rutwin?«

»Sieh dir dieses widerliche Machwerk an und sei Zeuge der Verderbtheit, die den jungen Benedict verrottet wie Fäulnis die Wurzeln einer aufrechten Pappel!«

Wie schaffte er solch einen Satz mit nur einem Atemzug? Eberhart ließ sich seine Gedanken nicht anmerken. Tatsächlich war sein Gesicht äußerst schwer zu lesen, wie man ihm des Öfteren versichert hatte. Steinern wie das einer Statue. Seine Züge waren eckig, vom markanten Kinn bis zu der scharf geschnittenen Nase.

Bruder Rutwin behauptete, einige der Novizen würden Eberhart mit Blicken mustern, die eine unnatürliche Neigung verrieten. Aber Bruder Rutwin hätte selbst den Heiligen Isanfried der Wollust bezichtigt. Er sah Unmoral und Verderbnis überall. Manchmal sogar da, wo sie tatsächlich war, wie im Fall des jungen Benedict.

Eberhart musterte das Büchlein. Viele Bilder und wenig Text. Zeichnungen über Zeichnungen von Männern in erstaunlichen Posen, so gut gezeichnet, dass er ahnte, wer diese liederlichen Bildchen erschaffen hatte. Benedict war ein Satansbraten, aber sehr geschickt mit der Feder.

»Martin Luder«, las Eberhart vor. »Genagelt von 69 geilen Thesen.« Er hörte schlecht unterdrücktes Kichern aus den Reihen der Novizen.

»Eine protestantische Schrift!« Rutwins Finger bohrte sich in Benedicts Brust. Das Gesicht des Novizen war von weinrot zu totenbleich gewechselt. »Dafür verdienst du den Tod!«

»Na, na …«, begann Eberhart, aber Rutwins schrille Stimme unterbrach ihn.

»Holt die neunschwänzige Katze!«

Bruder Ludwig, der an der Tür gewartet hatte, zuckte zusammen und schickte sich an, den Saal zu verlassen.

»Halte ein!« Eberhart musste nicht einmal besonders laut werden. Sobald er die Stimme hob, wurde es still. Sie dröhnte durch den Raum wie ein Paukenschlag. »Bitte warte, Bruder Ludwig.« Er wandte sich Rutwin zu. »Bruder Rutwin, sieh in dein Herz und finde Nachsicht. Der junge Benedict hat sicher falsch gehandelt, doch er ist nicht niederträchtig. Unkeusche Schriften zu besitzen ist längst nicht so verwerflich wie unkeusch zu handeln.«

»Ich bin sicher, dass er unkeusch handelt, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet«, zischte Rutwin.

»Sicher nicht«, log Eberhart und bat den Herrn innerlich um Vergebung. »Ich bin überzeugt, dass ein paar Schläge mit der bloßen Hand ausreichen, um Benedicts unnatürliche Regungen auszutreiben. Ihn zu Tode zu peitschen wäre unangemessen.«

»Unangemessen ist das hier!« Rutwin schnappte das Buch und hielt es Eberhart direkt unter die Nase. »Absolut unangemessen!«

Es war wirklich absolut unangemessen, was Martin Luder auf Seite 21 mit den fünf jungen Bauern, drei Ziegenböcken und vier Schriftrollen trieb.

»Aber nicht so schrecklich, dass Benedict den Tod verdiente.« Eberhart legte eine Hand auf Rutwins Schulter. »Bruder, lass mich einen Tee zubereiten, der dich beruhigt und …«

»Ich will mich nicht beruhigen!«

Erneut hätte Eberhart beinahe geseufzt. Er wusste, dass Rutwin von hartnäckigen Flatulenzen gequält wurde, die wiederum alle quälten, die beim Morgengebet neben ihm knieten. Sein Kräutergarten hätte Abhilfe geschaffen, und im Vorratskeller hingen Sträuße über Sträuße aus Fenchel und Kümmel, die ihm Linderung verschafft hätten. Wenn er sie gewollt hätte. Stattdessen ließ er seinen Ärger an den Novizen aus.

---ENDE DER LESEPROBE---