Ein ganzes Jahr lang Frühling - Bernhard Valta - E-Book

Ein ganzes Jahr lang Frühling E-Book

Bernhard Valta

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Beschreibung

Ein ganzes Jahr lang Frühling - klar, das gibt es nirgendwo auf der ganzen Welt. Doch im Herzen kann man diese Einstellung hochhalten. Die Aussage lädt ein, über erlittenes Ungemach nicht ständig zu räsonieren und zu jammern, sondern das Neue mit Optimismus zu erwarten. Erleiden wir unser Leben nicht fremdbestimmt, sondern gestalten wir es, natürlich unter Beachtung unserer Umwelt, bewusst nach unseren Vorstellungen.

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Seitenzahl: 56

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Wenn alles sprießt

Diese Sammlung von Gedichten entstand in einer früheren Version aus den Vorbereitungen für einen „Heimatabend“ anlässlich des Blumenschmuck-Wettbewerbes in der Gemeinde Vasoldsberg. Für das Thema „Frühling“ studierte ich viele Quellen und es faszinierte mich immer mehr!

Parallel folgte dann das Kennenlernen des Staates Lettland und seinen mythischen Volksgedichten, sogenannten Dainas, die sich zumeist um den Jahreslauf drehen, natürlich mit einer großen Frühlingsabteilung. Über einige Umwege und durch die Mitwirkung von mehreren Personen hatte sich daraus ein großes Projekt entwickelt, das nunmehr in einem eigenen Buch vorliegt: „Trägt die Espe rote Spitzen / Vai sarkani apšu gali“ mit vielen Bildern und sogar einer nachbearbeiteten DVD-Video-Aufnahme des erfolgreichen, ursprünglichen Kulturabends.

In der vorliegenden Zusammenstellung unter dem ursprünglichen Namen lernen Sie hier den Ausgangspunkt kennen – die unbekleideten Gedichte, begleitet von einer frühlingshaften Geschichte und der phänologischen Auslegung.

Gewidmet allen

Verliebten und Einsamen

Dankbaren und Hoffenden

Frühjahrsmüden und Pollenallergikern

(weiblich / männlich / transgender)

Im Gedenken an Peter

Für meine Eltern und Familie

Inhalt

Wenn alles sprießt

Widmungen

Frühling ::: Aufbruch

Glück

Die Uhr und die Zeit

Ein Augenblick

Ein ganzes Jahr lang Frühling

Lettischer Frühling

Anruf

Einbildung

Tief im Herz

Wie eine Blume

Ja die Frauen

Möchte sein

Dein

Der Kutscher ruft

Weißt du

Weil

Eisbärenliebe

Du hast Glück I

Sommer ::: Freude

Kaiserliche Kur

Wieder im Steigflug

Erotische Momente

Qui Madame

Alles oder nichts

Alte Leute

Geliebtes Wesen

Nimm deinen Hut

Bergerlebnis

Da ist

Sommer

Reisende

Bild

Mondsüchtig

Dämmerung

Himbeeren

Im Garten

Teilchenverlangsamer

Du hast Glück II

Herbst ::: Nachdenklich

Goldenes Glück

Kleiner stacheliger Kaktus

Schade?

Hilf mir

Mode

Nur geliehen

Schuldig

Sag mir wo die Liebe ist

Vergessenes Glas

Hochzeitsanzug

Partikel

Herbst

Meisterprüfung

Noahs Arche

Regen

Du hast Glück III

Winter ::: Ausklingen

Abschied

Brüder

T.r.a.u.m.a

.

Letzter Wille

Heimlaufen

Mutter du weißt

Seltsam

An der Theke

Mein Stuntman

Metamorphose

Fantasie

Beim jüngsten Gericht

Zimmer Küche Klarinett

Du hast Glück IV

Die fünfte Jahreszeit

Das fünfte Rad

Im Lenze

Neu geboren

Die vier Jahrespleiten

Blähung

Grausam

Richtig falsch

Brennen

Zwei Männer…

Birkengreither

Eine kleine feine Schmachtmusik

Für Denise

Herr O

.

Yesternight

Rechnung

Unterschied, Wille

Du hast Glück V

Resümee

Über den Frühling

Über den Autor

Du hast Glück VI

… und zu guter Letzt

Mein Dank für die Inspiration zur Geschichte: „Lettischer Frühling“ geht an: Agita, Ingrīda, Māris, Ieva, Tamara, Skaidrite, Guna, Dāvis, Tatjana, Daiga, Iveta, Zane, Liāna, Anita, Ineta, Laila, Maruta, Inese, Aija, Asole, Daina, Ināra, Ieva, Zoja, Lauma, Anda, Evija, Liesma, Ruta, Lolita, Dagnija, gita, Dace, Rūdolfs und Indra. Paldies visiem!

Frühling ::: Aufbruch

Glück

Glück haben, glücklich sein

jemanden Glück zu wünschen macht Freude -

beim Spender wie auch beim Empfänger.

Glück ist ein Zustand

den man nicht erzwingen kann -

der sehr wohl aber bewusst ansteuerbar ist.

Das Schöne zu sehen und wahrzunehmen

entschädigt für vieles was Routine ist

und halt gemacht werden muss.

Sich freuen kostet nichts!

Suche dir einen netten Platz,

komm zu dir, entspann dich.

Dann schließe einfach deine Augen

höre in dich hinein

du kannst nun

Gerüche wahrnehmen

Wärme spüren

das Köpfchen deiner Katze streicheln

die Hand eines lieben Menschen halten.

Carpe diem.

Viel Glück!

Die Uhr und die Zeit

Es ist schon recht so, wenn man sagt:

„Die Zeit heilt alle Wunden!“

Doch wäre es nicht besser

man müsste gar nicht erst gesunden?

Freundlich assistiert die DGKS Minute

ihrem Chef, dem aufmerksamen Doktor Stunde

leichte Krankheitsfälle werden

in der Tagesambulanz behandelt

schwere Unfälle pflegt man in der

Monatsrehabilitation.

Und die Zeit, und die Zeit, und die Zeit vergeht

ob man rennt, ob man steht

oder ganz gemütlich geht.

Im Uhrgehäuse greift ein Rädchen in das andere

unermüdlich mahlen sie das Zeitenmehl.

Die Rädchen klagen nicht - die Arbeit sei so

monoton

das Pendel schwingt mit heit´rem Mondgesicht

von Tick nach Tack

die Gewichte haben ihren Spaß und spielen

Schloßbergbahn.

Endlosigkeit verbreitet sich nur

während die Spiralfeder pausiert.

Wenn sie völlig entspannt in sich ruht

ist die Zeit abgestellt.

Und die Unruhe wartet auf die Hand

mit dem Schmetterlingsschlüssel.

Die Zeit verrinnt

und der Tag schmilzt.

Übrig bleiben die Kohlen,

die Karotte und der Blechtopf

wo sich einst befand

des Schneemanns Rumpf und Kopf.

Ein Augenblick

Ein Augenblick kann ewig dauern

der Augenblick des Erkennens

des Erkennens des anderen

des anderen - Ebenbild

des Schöpfers

Still sein

den Augenblick empfinden

Ein Tropfen

im Glasinneren

bahnt sich den Weg

er dehnt sich

sein Gewicht

schiebt nach unten

breitet sich aus

am Glasboden

Ein ganzes Jahr lang Frühling

Im Frühling war es Frühling

im Sommer war es Frühling

im Herbst war es Frühling

und auch im Winter war es Frühling

- mit dir.

Mein Herz schlägt für dich Blumen,

mein Mund spricht dir Blumen

meine Hände reichen dir Blumen

und auch meine Augen sehen nur Blumen

- in dir.

Lettischer Frühling

Als ich mich mit dem Thema Frühling zu beschäftigen begann, führte Indra, meine Freundin aus Lettland - einem, der im hohen Norden gelegenen baltischen Staaten - unter ihren Freundinnen und Freunden eine kleine Umfrage für mich durch. Obwohl unsere beiden Länder etwa 1500 Kilometer voneinander getrennt sind, unterschieden sich die per E-Mail gesendeten Aussagen ihrer Freunde von unseren Ansichten zum Thema interessanterweise nur in Kleinigkeiten. Ja, selbst die Fahnen der beiden Länder sind jeweils Rot-Weiß-Rot! Wenn man dazu noch die letzten Winterzeiten bedenkt, einmal viel Schnee, dann wieder mal nichts, gibt es von hier nach dort praktisch keinen nennenswerten Unterschied mehr. Schauen wir uns also die ernsthaften, wie auch spaßigen Anmerkungen aus der Umfrage an:

Frühling ist, sagt Māris, wenn die Hoffnung aufflammt, dass nun alles Gute neu beginnt. Die Natur erwacht, der Geist wird frei, Empfindungen werden stärker, man verspürt Unruhe aber gleichzeitig auch ein erwartungsvolles Freudengefühl. Änderungen liegen in der Luft. Möglicherweise große Veränderungen? Du gehst vorbei an dem Schnee-mann, den die Kinder im Garten gebaut haben und siehst gerade noch, wie seine Karottennase zu Boden fällt. Die Erde entlässt den Frost. Kaum ist der Schnee weg geschmolzen, lugen