Ein Goldfisch in der Nordsee: Die Inselärzte auf Sylt - Conny Walden - E-Book

Ein Goldfisch in der Nordsee: Die Inselärzte auf Sylt E-Book

Conny Walden

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Beschreibung

Ein Goldfisch in der Nordsee Ein Roman aus der Serie "Die Inselärzte auf Sylt" von Anna Martach & Conny Walden Der Umfang dieses Buchs entspricht 86 Taschenbuchseiten. Ein Wettrennen beim Kitesurfen; Dr. Sören Wiebold ist fasziniert von seiner Gegnerin, doch als sie auf dem Brett einen Zusammenbruch erleidet, gelingt es ihm, sie in letzter Sekunde zu retten. Im Krankenhaus entwickelt sich zwischen den beiden eine Romanze. Doch weshalb vermeidet Jule jedes persönliche Gespräch? Und warum versucht ein fremder Mann sie zu finden?

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Ein Goldfisch in der Nordsee: Die Inselärzte auf Sylt

Conny Walden and Anna Martach

Published by BEKKERpublishing, 2021.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Ein Goldfisch in der Nordsee

Copyright

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Further Reading: 15 Arztromane zum Fest: 1700 Seiten bewegende Unterhaltung

Also By Conny Walden

Also By Anna Martach

Ein Goldfisch in der Nordsee

Die Inselärzte auf Sylt

von Anna Martach & Conny Walden

Der Umfang dieses Buchs entspricht 86 Taschenbuchseiten.

Ein Wettrennen beim Kitesurfen; Dr. Sören Wiebold ist fasziniert von seiner Gegnerin, doch als sie auf dem Brett einen Zusammenbruch erleidet, gelingt es ihm, sie in letzter Sekunde zu retten. Im Krankenhaus entwickelt sich zwischen den beiden eine Romanze. Doch weshalb vermeidet Jule jedes persönliche Gespräch? Und warum versucht ein fremder Mann sie zu finden?

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

Cover: Mara Laue, 2021

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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1

„Du darfst morgen nach Hause, Nadja“, sagte Dr. Sören Wiebold zu dem kaum fünfjährigen Mädchen, und die Kleine strahlte heller als draußen der Sonnenschein. Die Mutter des Mädchens saß neben dem Bett und lächelte den Arzt glücklich an, der neben der Allergologie auch als Internist tätig war. Ein guter Arzt, dachte sie. So zugewandt wünschte man sich einen Mediziner.

„Vielen Dank, Herr Doktor, ich weiß nicht, was wir ohne Sie getan hätten“, seufzte sie. Ihr Blick drückte aus, dass sie zu jeder, wirklich jeder Danksagung bereit war und sich auch mehr als einen warmen Händedruck vorstellen konnte.

Sie lächelte kurz.

Vielleicht auch etwas verlegen.

Und dabei hoffte sie, dass ihr Kopf dabei nicht so rot wie eine Tomate wurde.

Und wenn schon!, dachte sie. Dann kann ich es auch nicht ändern.

Emily Wicker war alleinerziehend, die Herzschwäche ihrer Tochter, einhergehend mit einer schweren Allergie gegen zahlreiche alltägliche Dinge, Medikamente und Nahrungsmittel, hatte auch andere Organe angegriffen, und die Erkrankung hatte sie sehr schwer belastet. Der kompetente und dazu verflixt gut aussehende Arzt hatte das Herz der jungen Frau vom ersten Moment an schneller schlagen lassen.

Ja, da konnte sie sich durchaus mehr vorstellen.

Sehr viel mehr.

Aber bis jetzt war die Sache zwischen ihnen nicht wirklich in Gang gekommen.

Leider.

Sie hatte bereits mehrfach angedeutet, dass sie ihn gerne zum Essen einladen würde, weil sie ihm so dankbar für die Gesundung ihres Kindes war. Dr. Wiebold hatte stets abgewunken mit der Begründung, dass das ja sein Job sei, Menschen gesund zu machen.

Aber Emily gab nicht so schnell auf...

Sie konnte sehr hartnäckig sein.

Ihre Tochter Nadja Wicker war hier in der Harm-Breding-Klinik erstklassig betreut worden, und nun ging es ihr fast schlagartig besser. Das entsprach ganz und gar den Richtlinien des Klinikgründers Harm Breding, der die Gesundung der Patienten an die erste Stelle gesetzt hatte.

Emily stand auf und machte Anstalten, den Arzt zu umarmen, doch er wich geschickt einen Schritt zurück, drehte sich zu Schwester Laura um und gab noch einige Anweisungen. Lächelnd winkte er dem Mädchen noch einmal zu und verließ dann fast fluchtartig das Krankenzimmer. Schwester Laura folgte ihm Sekunden später.

Draußen auf dem Flur stand Lernschwester Nicole und sortierte die Patientenakten in den fahrbaren Aktenwagen. Von hier aus wurden die Anweisungen zur Behandlung und Medikation übertragen in den täglichen Arbeitsplan. Nicole schmunzelte in sich hinein, hatte sie doch durch die offene Tür gerade den sinnlosen Versuch der Mutter bemerkt, sich auf eine sehr persönliche Art beim Arzt zu bedanken.

Dr. Dr. Sören Wiebold seufzte und warf Nicole einen gespielt drohenden Blick zu. „Wehe, Sie sagen ein Wort darüber. Sie haben nichts gesehen.“

Sie machte große Augen, in denen es vor Vergnügen funkelte. „Was soll ich nicht gesehen haben, Herr Doktor?“, fragte sie mit vorgeblicher Unschuldsmiene. Alle drei lachten daraufhin kurz auf.

So laut, dass man es bis zum Flur hörte.

Es war nicht die erste Angehörige oder Patientin, die ihm schöne Augen machte.

Sowas kam öfter vor.

Einem Mann, dessen heilende Hände manchmal Wunder vollbringen konnten und der so verständnisvoll und einfühlsam, flogen die Herzen sicherlich nur so zu.

Darüber brauchte sich letztlich niemand zu wundern.

Er wusste damit umzugehen und das Ganze erst gar nicht an sich heranzulassen.

Denn das war grundsätzlich einfach besser so.

Alles andere zog nur Verwicklungen und Probleme nach sich.

Und denen wusste er anscheinend geschickt auszuweichen, selbst wenn sie hübsch waren.

Noch vier Patienten, dann hatte er seinen täglichen Durchlauf wieder hinter sich gebracht. Zum größten Teil handelte es sich um sogenannte Routineaufgaben, die natürlich auch erledigt werden mussten. Nach einer guten Stunde war er auch damit fertig. Nun durfte natürlich kein Notfall mehr reinkommen, bis zu seinem Dienstschluss.

„Haben Sie es mal wieder geschafft, Dr. Sören?“

Er wandte sich nach der älteren Frau im Schwesternzimmer um und lächelte sie an. „Die Visite ist beendet, die kleine Nadja ist eine schon fast entlassene Patientin, und nun brauche ich dringend ...“

„Eine Auszeit auf dem Board mit dem Lenkdrachen als Zugpferd“, ergänzte Schwester Roswitha, die gute Seele der Klinik.

„Danke”, sagte der Arzt.

„Das war es doch, was Sie sagen wollten, oder nicht?” Schwester Roswitha war etwas verlegen.

„Ja, das war es.”

„Tut mir Leid, ich kann manchmal einfach nicht an mich halten.”

„Ich weiß”, sagte er.

Aber er schien ihr das nicht übel zu nehmen.

Genau genommen konnte man Schwester Roswitha ohnehin nur sehr schwer etwas übel nehmen.

Dafür sorgte schon ihre spontane, offene Art.

Das Hospital hatte sich von der Fachklinik für Allergiker zu einem allgemeinen Krankenhaus mit Schwerpunkt Allergologie entwickelt, besaß sechs Stationen für die unterschiedlichsten Arten von Erkrankungen und nahm auch Patienten von Belegärzten auf. Der Name war geblieben, er stammte von einem berühmten Allergologen, der mit bahnbrechenden Behandlungen vielen Menschen das Leben erleichtert hatte.

Schwester Roswitha arbeitete seit ungezählten Jahren hier, es gab kaum etwas, was dieser Frau entging, und so streng sie auch öfter wirken mochte, so herzensgut war sie im Grunde.

Und das wussten hier auch alle sehr zu schätzen.

Sie kannte Sören, seit er als Kind hier herumgetobt war und sie ihn unzählige Male ermahnt und ausgeschimpft hatte. Mindestens ebenso oft hatte sie in umarmt, getröstet oder ihm kleine Süßigkeiten aus ihrem privaten Vorrat zugesteckt. Sie wusste, wie es in ihm aussah, dass es ihn förmlich nervte, von den Frauen angehimmelt zu werden, es war ihm einfach lästig. Aber davon ließ er sich nach außen hin nichts anmerken. 

„Das Wetter ist ein Geschenk, und ich bin froh, dass meine Schicht vorbei ist. Da kann ich losziehen und mir den Wind durch den Kopf blasen lassen“, erklärte er lächelnd. Kitesurfen war seine Leidenschaft, und in jeder freien Minute stand er auf dem Board und ließ sich vom Lenkdrachen mit dem Wind über das Meer ziehen.

Ein herrliches Gefühl war das!

Man brachte schon eine Menge Kraft, Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Routine, um wie Sören auch noch allein zu starten. Er liebte es, mit dem Wind um die Wette zu fahren, um die kunstvollen Sprünge auszudehnen und immer neue Figuren zu probieren. Hier auf Sylt gab es viele, vorwiegend jüngere Menschen, die dem Kitesurfen anhingen und oft spontan einen Wettbewerb austrugen. Schon oft hatte man Sören geraten, an Meisterschaften teilzunehmen, aber jedes Mal winkte er lächelnd ab.

Das war einfach nicht seine Sache.

„Um da mitzuhalten, müsste ich regelmäßig trainieren, und außerdem viel durch die Welt reisen.

Das alles verträgt sich nicht mit meiner Berufung als Arzt.“ Ja, er benutzte bewusst das Wort Berufung, und die stand bei ihm an erster Stelle. Er fühlte sich berufen, zu heilen. Und dieser Berufung hatte er letztlich sein Leben gewidmet - nicht irgendeinem sportlichen Wettkampf. Das war nur Zeitvertreib. Aber als ein Lebensinhalt, dem man sich wirklich mit Haut und Haaren und dem nötigen Ehrgeiz widmete, reichte ihm das nicht. Er wollte etwas wirklich Bedeutungsvolles tun. Und die Heilung kranker Menschen, die Linderung ihrer Leiden war seiner festen Überzeugung nach etwas wirklich Bedeutungsvolles.

„Passen Sie auf sich auf, Doktor, das Wetter kann schnell umschlagen“, riet Schwester Roswitha ihm gutmütig besorgt. Ihre mütterlichen Gefühle für Sören kamen immer mal wieder hervor. Sören mochte Roswitha und empfand ihre fürsorgliche Art nicht als aufdringlich. Er wusste, sie meinte es immer gut mit ihm.

Wirklich.

Der Arzt verließ die Klinik und lief in flottem Trab Richtung Südkap, wo es ideale Bedingungen gab und mittlerweile mehr als eine Kitesurfer-Schule für Nachwuchs in der fröhlichen-bunten Community sorgte.

Die Bedingungen waren ideal.

Traumhaft.

Schon von Weitem sah er die Surfer über die Wellen tanzen. Ja, es sah aus, als würden sie tanzen und einer geheimen Choreographie folgen.

Ein toller Anblick.

Er konnte sich gar nicht sattsehen.

All die bunten Segel der Surfer und Kitesurfer bildeten eine bunten Kulisse vor dem strahlend blauen Himmel, an dem sich nur ein paar Schönwetterwolken verirrt hatten. Der Wind blies beständig, und Sören Wiebold konnte es gar nicht abwarten, endlich auf dem Board zu stehen.

Der Inhaber einer der ältesten dieser Schulen, Jan Peters, war ein Freund von Sören, hier konnte der Arzt seine Ausrüstung deponieren und jederzeit darauf zugreifen. Das ersparte es ihm, jeweils alles von zuhause aus mitbringen zu müssen. Aus Spaß und als Freundschaftsdienst hatte Sören hier auch schon Unterricht gegeben. In letzter Zeit hatte er aber aufgrund der vielen Arbeit nicht die Möglichkeit, Unterricht zu geben.

Dr. Wiebold betrat gut gelaunt in das Geschäft, das zur Schule gehörte. „Jan, wir haben beste Bedingungen.“

„So?“

„Willst du mitkommen, oder musst du Unterricht geben?“

Jan Peters, blond, schlank, mit bemerkenswerten Muskeln und einen seltsam schiefen Mund, der ein besonderes Lächeln erzeugte, lachte seinen Freund an. „Habe leider keine Zeit, später vielleicht.“

Sören stürmte in die hinteren Räume, wo es Umkleidekabinen gab, und schlüpfte in einen Neoprenanzug, dann nahm er die leichten Schuhe mit, die ihm auf dem Board besseren Halt gaben, und suchte seine Ausrüstung.

„Sind ein paar hübsche Fische draußen“, meinte Jan und schnalzte mit der Zunge.

„Ich bin aber nicht zum Angeln hier, mein Freund. Ich treibe Sport.“

„Ja, ja, ich weiß, dabei könntest du an jedem Finger zehn haben, du musst nicht mal einen Köder auswerfen, und du müsstest sie höchstens unter medizinischen Gesichtspunkten unter die Lupe nehmen. Aber ich gebe nicht auf. Früher oder später wird dir schon das richtige Glück begegnen.“

„Ich habe kein Interesse daran, Jan, nicht, seit Judith ...“ Er drehte sich abrupt um und ging hinaus.

Ja, die Sache mit Judith.

Das hing ihm nach.

„Diese verflixte Judith hat nicht nur dein Herz gebrochen, sie hat die Überreste auch noch versteinert oder eingefroren. Aber wir werden ihn schon wieder zurückholen in das Reich der Lebenslustigen.“ Jan schaute dem Freund gutmütig hinterher. Er kannte die Geschichte der unglücklichen Liebe. Judith war ein unglaubliche selbstsichere Frau, die in ihrem Beruf als Architektin aufging, so wie Sören als Arzt.

Auch eine Art Berufung.

Nur eben eine ganz andere.

Und das vertrug sich nunmal nicht.

Keiner der beiden konnte zurückstecken, weder im Beruf noch in der Liebe. So kam es von Zeit zu Zeit zu einer stürmischen Neuauflage der Beziehung, aber sobald sein Dienst rief oder ein lukrativer Auftrag irgendwo auf der Welt die Frau lockte, kam es unweigerlich zum Streit und zur Trennung. Irgendwie war die Liebe bislang immer stark genug gewesen, um den endgültigen Bruch zu verhindern. Doch beim letzten Mal war es anders gewesen, und nun schien es endgültig aus zu sein.

Es gab keinen Weg zurück mehr.

Endgültig, so schien es.

Sören hatte keinen Blick mehr für schöne Frauen.

Der allerdings machte sich jetzt bereit und ließ zwischendurch den Blick schweifen. Es waren mehrere Kitesurfer unterwegs. Die bunten Lenkdrachen tanzten in einer Höhe von rund dreißig Metern und leuchteten auffallend durch den nur wenig bewölkten Himmel, während auf dem unruhigen Wellengang der Nordsee zahlreiche Surfboards mit den Sportlern tanzten. Ein befreites Lachen löste sich aus der Kehle des jungen Mannes, während der Wind ihn schon bei den ersten Metern auf dem Board streichelte.

2

Schon fast eine Stunde