Ein Grund zum Reimen - Robert Grund - E-Book

Ein Grund zum Reimen E-Book

Robert Grund

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Beschreibung

Die Welt der Lyrik, sie ist mein. Ohne sie, bin ich ganz klein. Doch legt man sie in meinen Schoss, werd´ ich durch ihre Hilfe gross. „Ein Grund zum Reimen“ – gibt es immer! Der Gedichtband bietet ein buntes Sammelsurium an Alltagsbegebenheiten, Fantasiegebilden und Dingen, die wirklich so passieren könnten. Alltagslyrik des Berliner Dichters Robert Grund. www.robert-grund.de

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Seitenzahl: 78

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Robert Grund

Ein Grund zum Reimen

Lyrik 

Impressum

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-95894-046-8 (Print) // 978-3-95894-047-5 (E-Book)

© Copyright: Omnino-Verlag, Berlin / 2017

www.omnino-verlag.de

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten.

Oft ist das Denken schwer, indes

das Schreiben geht auch ohne es.

Wilhelm Busch

Wenn du einen Schneck behauchst,

schrumpft er ins Gehäuse,

wenn du ihn in Kognak tauchst,

sieht er weiße Mäuse.

Joachim Ringelnatz

Entspanne dich.

Lass das Steuer los.

Trudle durch die Welt.

Sie ist so schön.

Kurt Tucholsky

Die guten Bücher sind die Jahresringe

im Leben eines Poeten.

Theodor Fontane 

Vorvers

Ich habe hier so manche Nacht

und Tage damit zugebracht,

die Dinge, die mich oft bewegen,

in Reimform für euch aufzulegen.

Ob nun allein oder zu zweit,

nehmt euch mal dann und wann die Zeit,

dieses Büchlein vorzukramen,

mit vielem Lust´gem, wenigen Dramen.

Drin zu lesen und zu blättern,

drüber schmunzeln oder wettern,

macht es, wie es euch gefällt,

- von mir aus auf der ganzen Welt.

Neujahr

Neues Jahr,

nun bist du da.

Doch schon bald,

da bist du alt.

Bist vergangen,

wirst verhangen.

Welch ein Trost,

na dann, Prost! 

Der Vers

Ein Vers ergibt sich dann und wann,

wenn der Dichter dichten kann.

Kann er’s nicht, so wird’s famos.

Wie entsteht der Vers jetzt bloß?

Keimt er in des Hirnes Zelle?

Kommt er aus ´ner Wörterwelle?

Kann man ihn vielleicht auch kaufen?

Muss der Dichter einen saufen?

Egal wies kommt, er hat´s nicht leicht.

Den Dichter der Gedank´ beschleicht:

„Ich bin jetzt fertig, so, das wär‘s.

Nun steht er da, der olle Vers!“ 

Stolzer Aufriss

Es war einmal ein Schiff,

das striff voll Stolz ein Riff.

Drum war das Riff beleidigt,

und hat sich stumm verteidigt.

Es knarzte und es krachte.

Das Riff nur boshaft lachte.

Das Schiff voll Wasser lief,

dann stand es plötzlich schief,

fühlt´ sich nicht mehr munter

und ging nur gluckernd unter. 

Schneeflocke

Schneeflocke möcht ich sein,

schwebend leicht, so weiß und rein.

Von weit oben aus der Kält´,

fall´ ich auf die Winterwelt.

Mach alles friedlich unberührt,

verdecke das, was nicht verführt,

beschütze auch das Pflanzenreich.

Pudrig bin ich, kalt und weich.

Hab ich Glück und werd verbaut,

zu großen Kugeln fest verstaut,

bin ein Schneemann, strahlend schön,

von Kinderaugen gern gesehen.

Kommt die Sonne, hab ich Pech,

zieh mich zurück und schmelze wech,

werd zu Wasser, fließe fort,

zu einem anderen, fernen Ort.

Vom Meer aus dann verdampfe ich,

steig empor, verwandle mich,

in ein mir neues Element,

das man hier als Wolke kennt.

Irgendwann kehr ich zurück

und es ist kalt. Hab wieder Glück.

Fall hernieder, schwebe ein,

als Schneeflocke, so weiß und rein. 

Mythologia

Die Chimäre, die Chimäre,

was sie wohl gerne wäre?

So gänzlich sortenrein,

von einer Art allein,

statt der gespalten Form,

so fernab jeder Norm?

Vielleicht halb Mensch, halb Tier,

vorn Frau und hinten Stier?

Oder schön und hässlich,

fast gegensätzlich grässlich?

Die Chimäre, die Chimäre,

woraus sie wohl gerne wäre?

Ein bisschen wie aus Stein,

mit glänzend kühlem Schein?

Doch eher wohl aus Holz,

mit natürlich warmem Stolz?

Vielleicht brächt ihr auch Glas,

´nen spröde klirrend Spaß?

Oder Knall auf Fall,

in ganz und gar Metall?

Die Chimäre, die Chimäre,

wie sie wohl gerne wäre?

Füllig, rund und dick,

mit starrem Silberblick?

Klein und fein und schmächtig,

langsam und bedächtig?

Vom Fuß bis rauf zur Spitze

behaart, selbst in der Ritze?

Oder vollends glatt,

so wie ein Lotusblatt?

Die Chimäre, die Chimäre,

wo sie wohl gerne wäre?

An eisig kaltem Ort,

Polarkreis, ganz weit fort?

In Hitze flirrend Luft,

mit Wüstensandenduft?

Auf riesig hohem Berge?

Im Tunnelreich der Zwerge?

Oder weiter in der Ferne,

im Galaxienreich der Sterne?

Die Chimäre, die Chimäre,

der Reim greift nun ins Leere. 

Holzwurm

Ein Würmchen bin ich, rund und dick,

mag Hölzer aller Arten.

Fress mich durch, mit viel Geschick,

in Möbel, Haus und Garten.

Egal wie fest, egal wie alt,

ich kriege alles klein.

Nur Giftiges, es lässt mich kalt,

denn das ist gar nicht fein.

Mein Sägemehl, ich schieb es raus,

nur das kann mich verraten.

Dann knipst man mir mein Lichtlein aus

und will mich vielleicht braten.

So geht das nicht, ich ziehe fort,

sonst bricht´s mir mein Genick,

in Hölzer an ´nem andern Ort,

ich Würmchen, rund und dick. 

Ball der Tiere

Herr Elefant

tanzt ganz galant,

mit Frau Affe.

Die Giraffe,

führt die Katze

an der Tatze.

Und Herr Elch

nippt am Kelch,

mit dem Wein,

von Frau Schwein.

Ein ganz Lieber,

ist Herr Biber,

er hüpft beim Tanz

mit Frau Gans.

Herr Hirsch

ist auf der Pirsch,

nach Frau Reh,

ojemine.

Ziemlich nobel,

ist Herr Zobel,

ganz schön bunt,

treibt es Frau Hund

und ohne Ehering

ist Frau Hering.

Bei Herrn Ziege

sitzt Frau Fliege,

in der Ecke

schläft Herr Schnecke. 

Ganz verloren,

ohne Ohren,

saugt Frau Kröte,

an der Flöte

von Herrn Gnu,

der grunzt dazu.

Ja, und Herr Luchs

spielt mit Frau Fuchs

sowie der Hahn

an Frau Fasan.

Schon rümpft der Hase

seine Nase,

denn Frau Stute

küsst Herrn Pute

innig heiß.

Derweil Frau Geis

ganz grimmig guckt,

sie ward bespuckt

von Herrn Lama,

welch ein Drama.

In jedem Falle

rutscht Frau Qualle

und Herr Maus

auf ihr aus.

Ziemlich lange

rang Frau Schlange

mit Herrn Aal,

das war fatal.

Den Kopf im Sand,

dort an der Wand,

steht Herr Strauß,

der Ball ist aus.

Blasenjagd

Es war einmal ein Hase,

dem drückte stark die Blase.

Er wollte, doch er konnte nicht

im Dunkeln. Drum trat er ins Licht

und pinkelte ganz unverdrossen

- und wurd´ vom Jäger abgeschossen.

Drum prüfe, wer grad pieselt still,

ob ihn wer erlegen will. 

Toxic fumes – schlechte Luft

Wir essen Was und schlucken Luft,

die auch dann und wann verpufft.

Doch entweichen die benannten Gase

nicht etwa durch unsere Nase.

Nein, der Weg, den sie beschreiten

und dabei die Speis´ begleiten,

ist recht düster, feucht und warm.

Mit einem Wort, es ist der Darm.

Durch dessen weites Labyrinth

wehen sie nun als warmer Wind

und kommen doch mal irgendwann

an des Tunnels Öffnung an.

Sie kriechen raus, das meist nicht stumm.

Drauf fallen schon die ersten um.

Man denkt sich dabei dann verschmitzt,

welch Glück, die Nas´ am Kopfe sitzt. 

Zuckerwattewolken

Im Kindertraum, den ich mal hatte,

gab’s Wolken pur, aus Zuckerwatte.

So flockig weiß und herrlich leicht,

so nah, doch trotzdem unerreicht.

Ganz friedlich eilend, ohne Rast,

ziehen sie weiter. Es ist fast,

als jagt sie ständig jemand fort,

sie sind ja nie am selben Ort.

So reist denn weiter in die Ferne,

hab euch wirklich richtig gerne.

Klasse doch, dass ich ihn hatte,

den Wolkentraum aus Zuckerwatte. 

Füße

Wir stehen drauf und gehen mit,

zehn Zehen und zwei Ballen.

Trampeln oft mit großem Schritt,

Ohne würden wir fallen.

Ob Spreiz-, ob Platt-, ob Senkefuß,

mit allen kann man laufen.

Manche sind auch schwarz wie Ruß.

Und Schuhe sollt ihr kaufen.

Durch Nagellack und Käseduft

zeichnen sie sich aus.

Viele bräuchten öfters Luft,

kommen nur selten raus.

So badet sie und pflegt sie schön,

raspelt Hornhaut weg.

Dann sind sie Klasse anzusehen,

die Füße ohne Dreck. 

Märchen

Es war einmal, so fängt es an,

im Spiel der Fantasie.

Zieht groß und klein in seinen Bann,

gelangweilt wird man nie.

Zauberfeen gibt es dort,

die Wünsche dir erfüllen.

Sie wohnen an geheimem Ort,

Gerüchte sie umhüllen.

Ritter kämpfen dabei mit,

Drachen speien Feuer,

Reiter halten Pferde fit,

es fliegt ein Ungeheuer.

Stürme toben übers Meer,

mit riesig hohen Wellen.

Geisterschiffe, völlig leer,

und hölzerne Libellen.

Gnome werden dargestellt,

mit Mützen und mit Bärten.

Sie leben in der dunklen Welt

unter unseren Gärten.

Prinzessin wird vom Prinz befreit.

Hexen sind gefährlich,

vor ihnen ist man nie gefeit,

denn sie sind meist nicht ehrlich. 

Paläste, Schlösser, Burgen satt,

aus Zucker, Luft und Stein.

Ein riesengroßes Feuerrad,

lädt zum Mitfahren ein.

Das Ende, es ist immer gut,

die Traumwelt fast perfekt.

Dem Bösen bleibt nur noch die Wut,

wenn er im Kerker steckt.

Wo Held und Heldin glücklich sind,

bilden sie oft ein Pärchen.

Nun ab ins Bett, und zwar geschwind,

denn es ist aus, das Märchen!

Waldgeister

Im dichten Wälderwurzelwerk,

da wohnt so mancher Purzelzwerg.

Ganz klein, mit Bärten ellenlang,

frönen sie dem Sammelzwang.

Horten tief im Untergrund,

edle Sachen, kunterbunt.

Perlenketten, Uhren, Ringe

und noch einige andere Dinge,

stapeln sich im tiefen Dunkeln,

hört man manchen Wandrer munkeln.

Messer von des Pilzes Sammler,

falsche Zähne von ´nem Gammler.

achtlos weggeworfene Flaschen,

von den Frauen einige Taschen,

verchromte Rohre einerlei,

Spiegelscherben sind dabei.

Münzen, Taler und auch Scheine,

Glitzerkugeln, meistens kleine,

Dosen von des Menschen Pillen

und Gestelle alter Brillen.

Alles das, was fortgeflogen,

wird ins Zwergenreich gezogen

und von ihnen schnell verstaut,

damit es niemand anders klaut.

Man sieht sie nicht, doch sie sind da.

Wer hält die Wälder sauber, na?

Und schläft im dichten Wurzelwerk?

Die Geister namens Purzelzwerg. 

Windelwichtels Hausbau

Der Meistermaurer mauert Mauern

vom Fundament bis hoch zum Dach.

Der Windelwichtel wird wohl trauern,

werden doch alle Nachbarn wach.

Der Sägensäger sägt mit Säge,

des Daches Lattenlänge zu.

Der Schrägenschräger schrägt die Schräge

und Windelwichtel tanzt dazu.

Der Windelwichtel wickelt Windeln,