Ein Lehrplanvergleich - Der Geschichtsunterricht in der Abiturstufe in den Ländern Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Bayern - Christian Tischner - E-Book

Ein Lehrplanvergleich - Der Geschichtsunterricht in der Abiturstufe in den Ländern Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Bayern E-Book

Christian Tischner

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Geschichtsunterricht in den bundesdeutschen Lehrplänen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit soll sich mit den Bestimmungen ausgewählter Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe beschäftigt werden. Bei der Auswahl der Lehrpläne wurde sich erstens an einem Bundesland orientiert, dass traditionell sozialdemokratisch regiert wird und kein Zentralabitur vorsieht, Nordrhein- Westfalen. Zweitens an einem Bundesland, welche traditionell christdemokratisch regiert wird und über ein Zentralabitur verfügt. Der dritte Lehrplan wurde deshalb ausgewählt, da es interessant erscheint, jenes näher zu betrachten was sozusagen in der Mitte dieser beiden „Extreme“ zu finden ist: Thüringen. Dessen Lehrpläne entstanden zu Zeiten der großen Koalition und es wird interessant sein zu untersuchen, inwieweit sich die politischen Kräfte in diesem Lehrplan widerspiegeln. Ebenso soll der Frage nachgegangen werden, auf welche allgemeinen Ziele, fachwissenschaftlichen Ziele und Methoden die einzelnen Bundesländer in der Abiturstufe Wert legen. Ein breites Feld soll die Betrachtung der Inhalte einnehmen. Dabei kommt es darauf an nachzuvollziehen, was, wann und wie gelernt wird. Eng damit verbunden ist die Fragestellung, welche Anforderungen die einzelnen Länder an ihre Schülerinnen und Schüler stellen. Immer wieder soll in dieser Arbeit der Einfluss des Zentralabiturs auf die Gestaltung des Lehrplans deutlichen gemacht werden. Besonders in Hinblick auf die Dimensionenvielfalt des Geschichtsunterrichtes werden Einflüsse zu erwarten sein. Bevor aber in dieser Arbeit die einzelnen Lehrpläne analysiert werden, um dann in einem weiterem Punkt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit ihren Ursachen zu betrachten, sollen zunächst einige allgemeine Betrachtungen und Analyseansätze zu Richtlinien, Rahmenplänen bzw. Lehrplänen gemacht werden. Ziel dieser Bemerkungen soll es sein, ein einheitliches Vorgehen bei der Bearbeitung der Lehrpläne zu gewährleisten. Mit dieser Arbeit ist es ferner ein Ziel, deutlich zumachen, welche gesellschaftlichen Gruppen Einfluss auf die Gestaltung der Lehrpläne nehmen und wie die Auswahl der zu vermittelnden Unterrichtsinhalte der Oberstufe geschieht.

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Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Richtlinienvergleich
2.1. Sinn und Zweck des Lehrplans
2.2. Merkmale der Lehrplananalyse
3. Die Abiturstufe in Thüringen
4. Die Abiturstufe in Nordrhein - Wesfallen
5. Die Abiturstufe in Bayern
6. Differenzen und Gemeinsamkeiten
7. Fazit
Anlage 1: Historische Dimensionen im Lehrplan Thüringen Grundkurs
Anlage 2: Historische Dimensionen im Lehrplan Thüringen Leistungskurs
Anlage 3: Lerninhalte der Abiturstufe in Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen

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1. Vorwort

In der vorliegenden Arbeit soll sich mit den Bestimmungen ausgewählter Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe beschäftigt werden. Bei der Auswahl der Lehrpläne wurde sich erstens an einem Bundesland orientiert, dass traditionell sozialdemokratisch regiert wird und kein Zentralabitur vorsieht, Nordrhein-Westfalen. Zweitens an einem Bundesland, welche traditionell christdemokratisch regiert wird und über ein Zentralabitur verfügt. Der dritte Lehrplan wurde deshalb ausgewählt, da es interessant erscheint, jenes näher zu betrachten was sozusagen in der Mitte dieser beiden „Extreme“ zu finden ist: Thüringen. Dessen Lehrpläne entstanden zu Zeiten der großen Koalition und es wird interessant sein zu untersuchen, inwieweit sich die politischen Kräfte in diesem Lehrplan widerspiegeln.

Ebenso soll der Frage nachgegangen werden, auf welche allgemeinen Ziele, fachwissenschaftlichen Ziele und Methoden die einzelnen Bundesländer in der Abiturstufe Wert legen. Ein breites Feld soll die Betrachtung der Inhalte einnehmen. Dabei kommt es darauf an nachzuvollziehen, was, wann und wie gelernt wird. Eng damit verbunden ist die Fragestellung, welche Anforderungen die einzelnen Länder an ihre Schülerinnen und Schüler stellen.

Immer wieder soll in dieser Arbeit der Einfluss des Zentralabiturs auf die Gestaltung des Lehrplans deutlichen gemacht werden. Besonders in Hinblick auf die Dimensionenvielfalt des Geschichtsunterrichtes werden Einflüsse zu erwarten sein. In diesem Zusammenhang wird es nötig sein, generell auf die Vor- und Nachteile eines zentralgesteuerten Abiturs einzugehen. Im Hinblick auf die Dimensionen des historischen Unterrichtes wird anhand des Thüringer Lehrplans untersucht werden, welchen Anteil einer jeweiligen Dimension zukommt. Gerade bei Thüringen drängt sich mir der Verdacht auf, dass im ersten Teil des Lehrplans so ausdrücklich auf die Notwendigkeit einer Dimensionenvielfalt hingewiesen wird, aber im inhaltlichen Teil keinerlei besondere Berücksichtigung findet.

Bevor aber in dieser Arbeit die einzelnen Lehrpläne analysiert werden, um dann in einem weiterem Punkt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit ihren Ursachen zu betrachten, sollen zunächst einige allgemeine Betrachtungen und Analyseansätze zu Richtlinien, Rahmenplänen bzw. Lehrplänen gemacht werden. Ziel dieser Bemerkungen soll es sein, ein einheitliches Vorgehen bei der Bearbeitung der Lehrpläne zu gewährleisten.

Mit dieser Arbeit ist es ferner ein Ziel, deutlich zumachen, welche gesellschaftlichen Gruppen Einfluss auf die Gestaltung der Lehrpläne nehmen und wie die Auswahl der zu vermittelnden Unterrichtsinhalte der Oberstufe geschieht.

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2. Richtlinienvergleich

2.1. Sinn und Zweck des Lehrplans

Ein Lehrplan (LP), so findet sich die Definition im Brockhaus, ist „die Festlegung von Auswahl, Umfang, Zeitraum, Reihenfolge und Zusammenhang der Lerninhalte (Lehrstoffe) im Rahmen eines umfassenderen Lehrgefüges der einzelnen Schularten oder Schulstoffen.“1Die Lehrpläne werden häufig auch durch Rahmenpläne (RP) oder Rahmenrichtlinien (RRL) benannt, wobei der Begriff Lehrplan sich auf alte Bezeichnungen zurück führen lässt, wo es eine höhere Verbindlichkeit des Stoffes gab. Heutzutage werden diese Begriffe meist synonym verwendet.2

Die Lehrpläne werden von den Kultusministerien der Länder erlassen und können nicht als ein Werk betrachtet werden, welche die jeweiligen Bildungsideale enthalten. Vielmehr ist ein Lehrplan ein Kompromiss zwischen den verschieden Interessen der politischen Gruppen. Parteien, Kirchen und Verbände haben genau so ihren Anteil wie Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften - z.B. in der sog. Anhörungsrunde. Zentrale Bestandteile des Lehrplans sind die Nennung der Ziele und die damit verbundenen Aussagen über Inhalt, Methoden und Medien. Gerade dieses Verbinden der einzelnen Teile stellt sich in den deutschen Richtlinien als uneinheitlich dar.