Ein offenes Geheimnis - Julia Nachtwald - E-Book

Ein offenes Geheimnis E-Book

Julia Nachtwald

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Beschreibung

Eine Leiche im Treppenhaus, keiner der Hausbewohner hat etwas gesehen und nur eine einzige hat kein Alibi. Ist sie die Mörderin? Sein Chef sagt nein, Silvio zweifelt. Und das, wo sein Leben ohnehin von Esmeralda und seiner Kollegin Ulla durcheinandergeschüttelt wird.

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Seitenzahl: 46

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Textbeginn

Esmeralda

Hendrik Winter

Ulla

Silvio

Hinweis

Gut 300 Meter entfernt vom Haus rollten die Wellen den Strand hinauf. Das Meeresrauschen wirkte wie immer beruhigend auf Silvio. Er lag im Liegestuhl und blickte in die Wolken, die am Himmel vorbeizogen, und sah Tiere, Krokodile, Elefanten, als ihn das Handyläuten aus seinen Tagträumen riss. Ein Blick aufs Display, Hilde von der Arbeit.

„Silvio? Kannst du reinkommen? Jonas ist krank und wir haben eine Leiche.“

Silvio zog die Augenbrauen hoch.

„Also eigentlich ist heute mein letzter freier Tag.“

Es war sein letzter Urlaubstag und morgen war er sowie wieder im Dienst.

Aber eine es gab Leiche und sein Kollege war krank.

Ein langes Schweigen in der Leitung.

„Und ich bin gar nicht vor Ort.“ Er sah wieder in den Himmel, in die Wolken. Die Stille hier tat so gut. Bis er das Brummen eines Motors hörte. Er richtete sich auf und sah über die Wildrosenhecke.

War das da Sandrine? Wer würde sonst hierher kommen. Aber es war September, sein Monat. Sie hatten nach ihrer Trennung das Haus behalten, und jeder durfte es einen vollen Monat nutzen. Der September gehörte ihm. Womöglich brachte sie ihren Neuen mit. Diesen Anwalt aus ihrer Kanzlei.

Schnell entschlossen sagte er:

„Ja, du, ich komme, bin in zwei Stunden da.“

Es war jetzt knapp vier Uhr. Er wäre ohnehin heute noch gefahren. Aber auf Sandrine und einen ihrer Lover hatte er noch weniger Lust als auf eine Leiche. Er ging ins Haus zurück, packte seine paar Sachen in den Seesack, bereit zu verschwinden, als Sandrine ins Haus trat.

„Silvio? Bist du da? Ich hab dein Auto gesehen.“

„Ja.“

Er verließ sein Zimmer und kam in die Wohnküche. Sandrine war allein. Er baute sich vor ihr auf.

„Es ist September. Mein Monat.“

„Oh, Silvio, ich weiß. Es ist schön, dass du da bist. Aber ich musste einfach weg, raus, du verstehst.“ Du waren sie wieder ihre Grübchen an den Wangen, diese strahlenden Augen, die schon so viel gesehen hatten.

„Ja, ja, versteh schon, aber sag nächstes Mal Bescheid. Ich muss eh weg. Eine Leiche.“

So. Es war gesagt. Sie sah fast ein wenig traurig aus.

„Schade, hätte gerne mal wieder mit dir geredet.“

„Ein anderes Mal. Ich muss los.“

Im Auto checkte er die Nachricht von Hilde. Die Adresse vom Tatort traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Die Leiche lag in Sandrines Viertel. Teuer und exklusiv. Immer wieder Sandrine. Er las weiter:

„Die Leiche liegt im Treppenhaus, die Kollegen arbeiten schon. Und Ulla ist froh dich zu sehen, soll ich ausrichten.“ Na wenigstens etwas.

Silvio startete seinen alten blauen Ascona.

Es ärgerte ihn, dass ihn Sandrine immer noch so aus der Fassung bringen konnte. Und das, obwohl sie an einem kalten nebligen Tag im Januar ausgezogen war. In seiner Wohnung fehlten immer noch ein paar Bilder. Die hatte sie mitgebracht, als sie eingezogen war, und ihn gebeten sie aufzuhängen. „Damit nicht alles so kahl ist bei dir.“

Damals hatte er das gar nicht so empfunden. Erst als sie die Bilder wieder mitnahm, fehlten sie ihm.

Und eines verband ihn immer noch mit Sandrine: Das Ferienhaus ihrer Oma an der Ostsee. Die alte Dame hatte es ihnen gemeinsam vermacht. Weil du der Richtige für Sandrine bist, hatte sie gesagt. Und nach der Trennung hatten sie sich auf Zeitfenster geeinigt. Einen Monat du einen ich.

Auf der Straße war weniger los, als er gedacht hatte, und er kam gut vorwärts. Viel schneller als geplant, bog er auf die Auffahrt zum Haus ein. Die Kollegen hatten links und rechts alles zugeparkt. Er stieg aus, atmete nach der Fahrt tief durch, und ließ die Umgebung auf sich wirken. Hier war eine alte Villa in ein Mehrfamilienhaus umgebaut worden, sie lag wie die anderen Häuser in einem parkähnlichen Garten. Die Wohnungen im Erdgeschoss hatten eigene Terrassen mit Treppen zum Garten.

Die Tür stand offen und drinnen arbeiteten die Kollegen hinter dem Absperrband. Die Leiche lag vor der der Wohnung des Opfers. Er hatte seinem Mörder geöffnet, ihn vielleicht gekannt?

Ulla empfing ihn. „Auch schon da? Ne, Quatsch, ich bin froh, dass du gekommen bist.“

Sie sah erleichtert aus. Ulla war noch nicht lange dabei und um ihn als alten Hasen froh.

„Also unser Opfer, Jasper Pesch, war nicht verheiratet, keine Kinder, seit fünf Jahren in Rente. Verwandte Fehlanzeige. Dieser Pesch war Einzelkind. Kein Testament, nichts. Keine Vereinsmitgliedschaften. Handy haben wir noch nicht gefunden. Aber mit wem würde der schon telefonieren.“ Silvio verzog das Gesicht. Traf das alles nicht auch auf ihn zu? Einzelkind, keine Verwandte, sah man von Mathilda mal ab, keine Kinder, keine Frau.

„Pedro Salsar, der direkte Nachbar im Erdgeschoss, hat den Toten gefunden.“

„Und danach habe ich die Polizei alarmiert.“, sagte Pedro Salsar.

„Wann war das?“

„So um 16.00 Uhr.“

Mittlerweile hatten sich Silvios Kollegen verzogen, und Silvio hatte direkten Blick auf die Leiche.

Der Tote lag auf dem Boden, ein paar Blutspritzer, eine Verletzung am Kopf. Das alles sah nicht so tragisch aus, war aber anscheinend tödlich.

Lena von der Rechtsmedizin kam direkt auf ihn zu.

„Darf ich kurz unterbrechen?“, fragte Lena. „Ich muss gleich zur Kita. Also, niedergeschlagen wurde das Opfer mit einem stumpfen Gegenstand. Und ob der Schlag wirklich die Todesursache ist, also, wie immer nach der Obduktion. Wann der Tod genau eingetreten ist, kann ich dir noch nicht sagen, geschätzt heute Mittag gegen