Ein Punkt ist wie leere Hände - Arnd Zeigler - E-Book

Ein Punkt ist wie leere Hände E-Book

Arnd Zeigler

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Beschreibung

Sonderausgabe der Titel als EPUB: "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" und "Taktik ist keine Pfefferminzsorte"! Ob Spieler, Funktionäre oder Journalisten: Wenn sie etwas zum Thema Fußball sagen, dann kommen oft erstaunliche Sprüche dabei heraus. Arnd Zeigler sammelt diese Zitate für seine wöchentliche Radio-Comedy „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“. Diese neue Auswahl präsentiert mehr als 1000 lustige und oft tiefsinne Zitate. Angereichert ist das Buch mit kultigen Illustrationen und garniert mit Fundsachen aus Medien und Werbung. Ausschließlich als EPUB zu erhalten!

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Seitenzahl: 268

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Der Autor: Arnd Zeigler ist Radiomoderator bei Radio Bremen vier, gibt Fußball-CDs heraus (»Kult Fussball«), schreibt als Kolumnist für das Fußball-Magazin »11 Freunde«, ist Stadionsprecher im Bremer Weserstadion sowie Texter und Interpret der Werder-Stadionhymnen »Das W auf dem Trikot« und »Lebenslang grün-weiß«.

Woche für Woche produziert er »Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs«, eine Hörfunk-Serie, die seit über einem Jahrzehnt wöchentlich in den Programmen von Radio Bremen, WDR 2, HR 3, SWR 1, Bayern 3, SR 1, MDR und EinsLive zu hören ist. Dazu moderiert er im WDR-Fernsehen die gleichnamige Show, immer sonntags an Spieltagen. www.zeigler.wdr.de

Ein Punkt ist wie leere Hände - Zeiglers Fußball-Sprüche-Sammlung im Doppelpack, Gesamtausgabe

© 2014 humboldt Eine Marke der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannoverwww.schluetersche.dewww.humboldt.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung  des Verlages wiedergegeben  werden.

ISBN 978-3-86910-250-4

Arnd Zeigler

Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs

Inhalt

Vorwort

Klassiker

Vom filigranen Umgang mit Fremdwörtern (I)

Männer und Frauen

Poesie (I)

Oliver Kahn

Denken, Intelligenz und Bildung

Familiäres

Fremdwörter (II)

Otto Rehhagel

Anatomie und physiognomische Eigenheiten

Sprachbarrieren

Sprachliche Finessen (I)

Sprachliche Finessen, Sonderteil Andy Brehme

Trainingsmethodik

Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte

Anatomie (II)

Glaube

Mathematik (I)

Lothar Matthäus

Kultur

Redensarten

Sprachliche Finessen (II)

Erotik und mehr

Logik (I)

Wolfgang Ley

Mathematik (II)

Scham

Taktik

Poesie (II)

Berti Vogts

Deutschland aus der Sicht der restlichen Welt

Logik (II)

Konstruktive Kritik

Brasilien

Aufrichtiges Lob

Fans

Tolle Tore

Selbstkritik und Schuldbewusstsein

Andere Länder, andere Sitten – Folklore und Mentalität

Weisheiten und Fußball-Philosophie

Optik

Extreme Witterungsverhältnisse

Erich Ribbeck

Ungehörige Gesten, Fäkalsprache und Verdauungsthematik

Alkohol, Nikotin und noch Härteres

Strafrechtlich Relevantes

Werner Lorant

Glück

Mario Basler

Sozialkritik

Schiedsrichter

Verwirrung und Missverständnisse

Staatsbürgerschaften

Erfolgsgeheimnisse

Verarbeitung schwerer Niederlagen

Finanzen

Kevin Keegan

Verwirrung und Missverständnisse (II)

Verletzungen und Krankheiten (ernst und weniger ernst)

Spielanalyse und Bestandsaufnahme

Ahnungen + Prophezeiungen

Schwere Stunden und wirklich schlechter Fußball

Völkerverständigung und ähnliches

Besondere Vorkommnisse

Fußballstandorte und ihre Eigenheiten

Lustige Reporter

Heribert Fassbender

Der Kaiser

Unnötige Härte

Erdkunde

Abt. »Früher war alles besser«

Statistik

Trainer und Trainerschicksale

Presse-Poesie

Vorwort

Die wunderbare Welt des Fußballs ist längst so etwas wie ein Paralleluniversum. Deshalb: Fußballzitate sind überall. Sie suchen uns in Lebenslagen heim, die überhaupt nichts mit Sport zu tun haben, auch wenn so etwas unter echten Fans ohnehin sehr selten vorkommt. Sätze wie »Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu!« oder »Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!« haben längst Einzug gehalten in das wirkliche Leben, das nicht in Vor- und Rückrunde eingeteilt werden kann.

Mal ehrlich: Ein Buch über Politikerzitate wäre im Vergleich sicherlich weit weniger spaßig. Fußballer hingegen schreiben ihre Reden nicht vorher, Fußballer reden impulsiv, sie taktieren nicht beim Sprechen und werden oft in Situationen befragt, in denen Diplomatie nicht gefragt ist. Das hat zur Folge, dass Fußballer selten vorgestanztes, formatiertes Zeugs von sich geben.

Fußballerzitate sind deshalb oft verblüffend: Verblüffend phantasievoll, verblüffend ehrlich, verblüffend schlau, und manchmal, manchmal zugebenermaßen natürlich auch verblüffend dumm.

Wenn dieses Buch aber irgendetwas lehrt, was es nun wirklich nicht tun sollte, dann dies: Fußballer reden beileibe nicht überwiegend dummes Zeug, auch wenn das immer alle behaupten.

Vor allem aber sollte diese Fußball-Zitatensammlung in bisher noch nicht veröffentlichtem Umfang die Bonmots herauspicken, die man wirklich guten Gewissens für zitierfähig halten kann. Denn es gibt mittlerweile nichts Unkomischeres als das mechanische, zwanghafte Herunterleiern ausgelutschter Fußballweisheiten oder -aussprüchen, die oft seit einem Jahrzehnt etwa nicht mehr lustig sind.

Merke also: Wer im Kreise der Fußballfans nicht als rettungslos uncool gelten möchte, sagt heute nicht mehr »Ich habe fertig«, »Flasche leer« oder »Struuunz!« (Geächtet auch: »Der Ball ist rund!«, »Schau’mer mal!« und natürlich alle paar Wochen die scheinbar unumgänglichen »Pokalgesetze«.) Dieses Buch bietet die Chance, künftig im Bekanntenkreis mit lässig hingeworfenem Keegan-Nonsens zu brillieren, mit einem überraschend ins Spiel gebrachten Andy Brehme oder einem aus der Hüfte abgefeuerten Fritz-Klein-Oldie.

Noch mal: Die wunderbare Welt des Fußballs ist längst so etwas wie ein Paralleluniversum. Nicht mehr – vor allem aber auch nicht weniger!

Arnd Zeigler

P.S.: Dank an Uli Merk (www.fussballdaten.de)!

Klassiker

(Mitunter nur noch stark eingeschränkt originell. Daher unbedingt stets mit Bedacht verwenden und nicht zwingend einen Lacher erwarten!)

»Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien.«

(Andreas Möller über potenzielle Fußball-Traumziele)

»Ich bin giftiger als die giftigste Kobra.«

(Jürgen Wegmann, Torjäger bei u. a. Borussia Dortmund und Bayern München)

»Schalke 05«

(Carmen Thomas, WDR-Journalisten und Kurzzeit-Moderatorin des »Aktuellen Sportstudios« im ZDF. Der Versprecher war legendär und gilt unfairerweise als typischer Fauxpas einer Frau im Umgang mit Fußball, wenngleich er sich nicht so wahnsinnig von »Schalke 07« – Patrick Wasserziehr auf Premiere – oder Jörg Wontorras »SV Schalke 04« unterschied.)

»Es war die Hand Gottes.«

(Diego Maradona)

»Mach et, Otze!«

(Erich Rutemöller, Trainer des 1. FC Köln, späterer DFB-Trainer. Das Zitat »Mach et, Otze!« von 1991 ist heute noch ein geflügeltes Wort, wurde aber von Rutemöller so nie gesagt. Korrekt lautete es: »Otze kam zu mir und ich finde, man sollte ihm die Chance nicht nehmen, und da hab’ ich gesagt ›Mach et‹!« Hintergrund war, dass der Kölner Stürmer Frank »Otze« Ordenewitz in einem Pokal-Halbfinalspiel gegen den MSV Duisburg, der mit seiner gelben Karte in diesem Spiel für das nächste Pokalspiel gesperrt gewesen wäre, absichtlich eine rote Karte provozierte, um im Finale gegen Werder Bremen dabei sein zu können. Eine Rote Karte hätte Ordenewitz normalerweise in weniger bedeutenden Ligaspielen absitzen können. Der DFB schob dieser Kungelei allerdings einen Riegel vor und sperrte »Otze« dennoch für das Endspiel.)

»Einige Leute halten Fußball für einen Kampf auf Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, dass Fußball weit ernster ist.«

(Bill Shankley, Managerlegende des FC Liverpool)

»Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich!«

(Rudi Assauer)

Vom filigranen Umgang mit Fremdwörtern (I)

Eine der vielen Lehren dieses Buches: Außerhalb des Spielfeldes drohen Profis und Trainern die größten Gefahren von Blondinen und Fremdwörtern!

»Für mich wird das alles total hochsterilisiert.«

(Bruno Labbadia)

»Bisher ziehen sich die Bayern toll aus der Atmosphäre.«

(Edgar Endress, BR-Reporter)

»Ich habe ihn, wenn überhaupt, nur ganz leicht retuschiert.«(Olaf Thon)

»Der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich.«

(Peter Pacult, österreichischer Nationalspieler und späterer Spiele und Trainer bei München 1860)

»Die Sanitäter haben mir sofort eine Invasion gelegt.«

(Fritz Walter jun., u. a. Profi beim VfB Stuttgart)

»Wir sind nur Underducks.«(Reiner Calmund)

»Wir haben die Mannschaft ganz karibisch zusammengestellt.«

(Bochums ehemaliger Manager Klaus Hilpert über seine Neueinkäufe)

»… wie Statisten ausgerechnet haben …«

(Sabine Töpperwien, WDR-Reporterin)

»Gut, in dieser Szene hat er sich debütieren lassen.«

(Lorenz-Günther Köstner, Trainer der SpVgg. Unterhaching)

»Ich kann mich an kein Spiel erinnern, bei dem so viele Spieler mit der Barriere vom Platz getragen wurden.«

(Michael Lusch, Profi bei Borussia Dortmund)

»Da herrschte plötzlich ca. 15–20 Minuten lang Konfusität im eigenen Strafraum.«(Dirk Lottner, ehemals 1. FC Köln)

»Das ist eine Deprimierung.«(Andreas Möller)

»Wir sind eine gut intrigierte Truppe.«(Lothar Matthäus)

»Emerson intrigiert sich immer mehr.«

(Hans-Peter Lehnhoff, Profi und später Mannschaftsbetreuer bei Bayer 04 Leverkusen)

»In der ersten Halbzeit haben wir ganz gut gespielt, in der zweiten fehlte uns die Kontinu …, äh Kontuni …, ach scheiß Fremdwörter: Wir waren nicht beständig genug!«(Pierre Littbarski)

Ja gut, der arbeitet von morgens bis abends. Ja gut, sowas nennt man im Volksmund, glaube ich, Alcoholic.

(Rudi Völler über Reiner Calmund)

Männer und Frauen

Von manchen Fußball-Legenden erzählt man sich noch heute, dass sie von keinem Defensivspieler der Welt zur Strecke gebracht werden konnten, wohl aber von der falschen Frau zum falschen Zeitpunkt … in der falschen Discothek.)

Bei uns in der Kabine gibt es nur zwei Themen: Das eine ist Geld, das andere hat lange Haare.

(Edgar Geenen, Manager beim 1. FC Nürnberg)

Ich muss den Überblick behalten, das sagt auch mein Trainer!

(KSC-Profi Sean Dundee während der sehr kurzen Übergangszeit zwischen alter und neuer Freundin)

»Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär.«

(Hans Krankl, österreichischer

Rekordtorschütze und späterer Nationaltrainer)

Ich finde es großartig, dass sich die Frauen immer mehr vermehren in der Bundesliga.

(Franz Beckenbauer)

Das beste Trainingslager ist eine Frau. Die eigene natürlich.

(Willi Lemke, Manager bei Werder Bremen)

»Trainer« (Anrede Beate Rehhagels für ihren Mann Otto)

Igor hat eine anstrengende Woche hinter sich und ist gestern erst nach Hause gekommen. Eventuell hat ihn seine Tochter nicht schlafen lassen. Von seiner Frau will ich erst gar nicht reden.

(Hans Meyer, als Trainer von Borussia Mönchengladbach, über seinen Spieler Igor Demo)

Wir lieben uns alle, und wenn wir keine Frauen hätten, wären wir auch miteinander verheiratet.

(Georg Koch, Torwart bei u. a. Arminia Bielefeld)

Wenn ich aber nur daran denke, dass seine Frau, dieses Spice Girl, auch mitkäme! Das wäre schön für die Medien, aber nicht für uns. Das Theater brauche ich nicht.

(Uli Hoeneß über eine mögliche Verpflichtung von David Beckham)

Spielerfrau.

(Mehmet Scholl auf die Frage nach seinem Lieblingsberuf)

Im Übrigen vermarkte ich lieber Frauen. Die wissen was Geld ist und können keine Spielerfrauen heiraten.

(Spielerberater Norbert Pflippen)

Da geht er – Ein Mann wie Steffi Graf!

(TV-Reporter Jörg Dahlmann zum Abschied von Lothar Matthäus)

Es stimmt nicht, dass ich in Spanien mit vielen Frauen poussiert habe. Es gibt viele Fotos, wo ich alleine unter Pinien stehe.

(Rudi Gutendorf zu Vorwürfen, man hätte ihn wegen Frauengeschichten als Trainer entlassen)

Ich habe im Fußballgeschäft so zu lügen gelernt, dass mich sogar meine Frau für einen Drecksack hält.

(Dr. Peter Kunter als Vizepräsident von Eintracht Frankfurt)

Bei uns bin ich die Frau Rehhagel.

(Selbsteinschätzung von Wolfsburgs Manager Peter Pander in der Bild am Sonntag)

Wir lassen uns beide von unseren Frauen scheiden und ziehen zusammen.

(Toni Polster über sein verbessertes Verhältnis zu Trainer Peter Neururer)

Ich brauche keinen Butler. Ich habe eine junge Frau!

(Thomas Doll, Ex-Profi und heutiger Bundesligatrainer. Besagte Frau ist heute mit Dolls Ex-Kollegen Olaf Bodden verheiratet)

Stuttgart im Rausch, auf der Galerie und im Gras! Elber schlägt die Pässe schon per Fallrückzieher und auch Fredi Bobic trifft wie er will. Sogar seine Freundin ist schwanger.

(Berliner Tagesspiegel)

Mit der englischen Sprache ist es wie mit meiner Frau: Ich liebe sie, habe sie aber nicht immer unter Kontrolle.

(Egidius Braun, ehemaliger DFB-Präsident)

Ich hatte noch nie Streit mit meiner Frau. Bis auf das eine Mal, als sie mit aufs Hochzeitsfoto wollte.

(Mehmet Scholl)

Poesie (I)

Einerseits behaupten belesene, feingeistige Menschen manchmal gemeinerweise, Fußballer-Interviews seien oft tumb bis unbeholfen. Andererseits kommt es überdurchschnittlich häufig vor, dass die vermeintlich unbedacht hingeworfenen Worte ausgepumpter Kicker oder nervlich zermürbter Fußball-Lehrer eine erstaunliche, schwer erklärbare Schönheit und Wahrhaftigkeit entfalten.

Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl.(Andreas Möller)

Es ist nichts scheißer als Platz zwei.

(Eric Meijer)

Bedanken möchten wir uns auch bei den Fans, auf denen wir uns immer verlassen konnten.

(Andreas Brehme)

Ihr seid nämlich auch die, die den Pokal gehören!

(Uli Borowka bei einer DFB-Pokalfeier zu den Werder-Fans)

Ich gratuliere die Bayern.(Berti Vogts)

Zu die Pressetische

(Hinweisschild im Gelsenkirchener Parkstadion)

Fußball ist wie eine Frikadelle, man weiß nie, was drin ist.

(Martin Driller, Stürmer beim FC St. Pauli)

Das Leben fängt an wo Fußball aufhört.(Günter Netzer)

Ich bin sicher, überall haben sie Probleme. Ich lege meine Hand ins Feuer: Bumm, bumm, bumm.(Giovanni Trapattoni)

Hätte, wenn und aber – alles nur blödes Gelaber!

(Hermann Gerland, ehemaliger Trainer von Arminia Bielefeld)

Das muss man verstehen, dass er Schwierigkeiten hat, sich einzugewöhnen. Er ist die deutsche Sprache noch nicht mächtig.

(Jürgen Wegmann zu den Sprachproblemen ausländischer Spieler)

Mir haben eine gut genugene Mannschaft.(Dietmar Hamann)

Wenn meine Oma ein Bus wäre, dann könnte sie hupen.

(Dieter Eilts auf eine »Was wäre, wenn …?«-Frage eines Journalisten)

Ich fair foul gespielt. Ich nicht getreten.(Vlado Saric, RW Essen)

Oliver Kahn

Olli Kahn ist ein putziger Geselle. Er schaut bei Interviews immer im Uhrzeigersinn um die Kamera herum und kratzt sich dabei am Hinterkopf. Er wird jeden Tag zweimal geblitzt. Er parkt sein Auto, was in etwa soviel gekostet hat wie ein Kinderkrankenhaus, auf dem Bürgersteig. Er redet dauernd davon, unter welch übermenschlichem DRUCK er steht und wie schwierig es ist, sich richtig zu MOTIVIEREN. Als er noch nicht die klare Nummer 1 im deutschen Tor war, lehnte er es einmal ab, bei einem Freundschaftsländerspiel in der Halbzeit eingewechselt zu werden – mit der Begründung, wenn er eingewechselt wird, könne er nicht mehr »genug Spannung aufbauen«. Und wenn er darüber redet, wie unmenschlich die Belastungen sind, denen er sich für die paar Kröten aussetzen muss, bekommt er immer eine ganz kratzige Rod-Stewart-Schmirgelpapierstimme. Jeder normale Arbeitnehmer wird achtkant gefeuert, wenn er dauernd geblitzt wird, Motivationsprobleme hat, permanent davon faselt, wie schlimm der DRUCK ist und für manche Aufgaben nicht »genug Spannung aufbauen« kann. Aber von Normalität hat ja auch keiner geredet. Lesen wir also, was der Titan so sagt …

Wenn der schon beim »Liebesurlaub« so schaut, sollten wir uns besser nicht so genau vorstellen, wie Olli Kahn während eines weniger schönen Urlaubs aussieht. (aus der »BILD«)

… über sich selbst:

Das einzige Tier bei uns zu Hause bin ich.

Es ist schon verrückt, was der Fußball aus mir macht.

Die Fans müssen wissen, dass ich kein Clown bin.

Heute hätte ich meine Sporttasche ins Tor stellen können, dann hätten wir zwei Stück weniger gekriegt.

(… nach dem 1:5 der deutschen Mannschaft gegen England)

Wir müssen einen Torwart verpflichten, weil mit dem jetzigen nichts zu gewinnen ist.

Irgendwann mal wieder gewinnen, und das versuchen wir zu probieren.

(… auf die Frage, was man denn gegen die Krise tun könne)

… und in der Wahrnehmung von Kollegen und Vorgesetzten:

Sicher, er hat den einen oder anderen menschlichen Zug.

(Rainer Schütterle über Oliver Kahn)

Vor Krieg und Oliver Kahn.

(Mehmet Scholl auf die Frage, vor was er Angst habe)

Wenn alle Spieler so engagiert wären wie Oliver Kahn, wäre das gefährlich für die Mannschaft.

(Ottmar Hitzfeld)

Denken, Intelligenz und Bildung

Denken und Fußball gehört nach volkstümlicher Ansicht eigentlich gar nicht zwingend zusammen. Die folgenden Zitate belegen, dass der Fall komplizierter liegt: Denken JA, aber nur zur richtigen Zeit!

Fußball spielt sich zwischen den Ohren ab. Da war teilweise Brachland, das neu bepflanzt werden musste.(Rainer Bonhof)

Man darf bei Fußball nicht denken wie Beamter: 0 : 0 halten bis Feierabend.(Giovanni Trapattoni)

Es ist wichtig, dass man neunzig Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt.(Lothar Matthäus)

Ich habe zum ersten Mal gegen eine Mannschaft mit schwarzen Trikots gespielt. Das ist ja schlimm, man denkt, da laufen lauter Schiedsrichter herum.

(Ingo Anderbrügge, ehemaliger Profi bei Schalke 04)

Seit es diese bunten Schuhe gibt – gold, orange, silber – denken Fußballer, sie laufen ganz von alleine wie der kleine Muck.

(Eduard Geyer, Ex-Trainer bei Energie Cottbus)

Er wird nie Kopfweh bekommen, weil er seinen Kopf nie zum Denken benutzen wird. Ehe er Nationalspieler wird, werde ich Sänger an der Metropolitan Opera.

(Max Merkel über den späteren Nationalspieler Rüdiger Abramczik)

Ich denke, ich werde morgen 24.(Miroslav Klose)

Vor lauter Philosophieren über Schopenhauer kommen wir gar nicht mehr zum Trainieren.

(Torwart Richard Golz auf die Frage, was beim sogenannten Studentenclub SC Freiburg anders sei)

Ich werde immer älter, immer dümmer und damit immer geeigneter für den Staatsdienst.

(Achim Stocker, Präsident des SC Freiburg)

Da hat heute dumm gegen doof gespielt.(Jens Lehmann)

Eine Minute nach Spielende habe ich noch nicht die Intelligenz, um das Spiel zu beurteilen.(Jens Lehmann)

Ich mag Fußballspiele, aber ich habe das Toresystem noch nicht verstanden.(June Sarpong, Moderatorin bei MTV und Channel 4)

Ich war nicht damit einverstanden, dass der Schiedsrichter gegen uns einen Freistoß gegeben hat. Da habe ich ihn einfach Wichser genannt. Ich glaube, dies war ziemlich dumm.

(Erik Meijer, Ex-Stürmer von Bayer Leverkusen)

Wir brauchen mehr Kopfhunde.

(Jürgen Friedrich, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern)

Wer so doof ist, gehört nicht in die Bundesliga.

(Cottbus-Trainer Eduard Geyer über seinen Mittelfeldspieler Laurentiu Reghecampf)

Thuram und Lizarazu sind zurückgeblieben.

(ARD-Kommentator Wilfried Mohren)

Familiäres

Ich grüße meinen Vater, meine Mutter und ganz besonders meine Eltern.

(Toni Polster, österreichisches Fußball-Idol in Diensten des 1. FC Köln)

Es ist mir völlig egal, was es wird. Hauptsache, er ist gesund.

(Mehmet Scholl als werdender Vater)

aus: »Sport-Illustrierte«

Herzlichen Glückwunsch an Marco Kurz. Seine Frau ist zum zweiten Mal Vater geworden.(Thomas Häßler)

Meine Eltern waren immer für mich da, seit ich ungefähr sieben war.(David Beckham)

Nein, die spielen immer mittwochs, da habe ich keine Zeit.

(Paul Steiner auf die Frage, ob die Nationalmannschaft für ihn ein Thema sei)

Das letzte Mal, dass ich so hoch verloren hab, war, glaube ich, gegen meinen Bruder im Tipp-Kick.

(Peter Neururer nach einer 3 : 7-Niederlage mit Hertha BSC Berlin in München)

In Offenbach brauchst Du eher einen Wohnwagen als eine Wohnung, so schnell bist Du wieder weg.(Peter Neururer)

Wir werden unseren Sohn Brooklyn in jedem Fall taufen lassen. Wir wissen aber noch nicht, in welcher Religion.

(David Beckham)

Sein Vater ist während der EM verstorben. Das wird ihm die Freude über einen möglichen Titelgewinn etwas versalzen.

(ARD-Reporter Wilfried Mohren über den französischen Nationalcoach Lemerre)

Sie sagte immer, ich müsste dann weniger schwitzen und würde nicht so oft krank werden.

(Alessandro del Piero erklärt, weshalb seine Mama unbedingt wollte, dass er Torwart wird)

Fremdwörter (II)

Wir nähern uns jetzt dem Punkt im Spiel, der der Dreh- und Angelpunkt sein kann, muss aber wohlgemerkt nicht der Kulminationspunkt sein.

(Wilfried Mohren, ARD-Reporter)

Wir haben in der einen oder anderen Situation unsere Impotenz bewiesen.

(Hans Meyer, Bundesligatrainer u. a. bei Borussia Mönchengladbach)

Der FC Bayern ist wirklich das Null-plus-Ultra im deutschen Fußball.

(Friedhelm Funkel, Bundesligatrainer)

Körperlich bin ich gut drauf. Physisch natürlich auch.

(Thomas Häßler)

Das war nicht ganz unrisikovoll!(Karl-Heinz Rummenigge)

Der Ball beschreibt so eine komische Kurve. Wie eine Parabol.

(Karl-Heinz Rummenigge)

Was Sie hier sehen, ist möglicherweise die Antizipierung für das, was später kommt.(Wilfried Mohren, ARD-Kommentator)

Es war eine lange, kraftraubende Saison und ich werde mich erst mal regen…, regener… – ich fahr erst mal in Urlaub.(Karlheinz Riedle)

Wir haben uns nun Negativstress aufoktruiert.

(Michael Meier, Manager bei Borussia Dortmund)

Djorkaeff – es sieht so galant aus, was er da macht!

(Reinhold Beckmann, ARD-Reporter)

Das Wort »mental« gab es zu meiner Zeit als Fußballspieler noch gar nicht. Nur eine Zahnpasta, die so ähnlich hieß.

(Rudi Assauer)

Otto Rehhagel

Otto Rehhagels Bonmots sind ein Phänomen. Sportlich spätestens seit seinem EM-Sieg als Trainer der Griechen unangreifbar und sakrosankt, äußert er sich immer wieder zu wichtigen Themen. Manchmal unglaublich (und überraschend) geistreich, manchmal erschreckend verworren und überkandidelt. Zuweilen sind seine Aussprüche von wirklicher Weisheit durchtränkt, dann wieder von etwas anstrengender Selbstüberschätzung getrübt.

Wer erster ist, hat immer recht. Ich habe also recht. Und wenn ich Fünfter bin, können Sie wieder mit mir reden.

90 Prozent der Schiedsrichter sind saubere Leute. Und die fünf Prozent, die die Regeln nicht beachten, muss man aussortieren.

Jeder kann sagen, was ich will.

Ich bin ein demokratischer Diktator.

Wir spielen am Besten, wenn der Gegner nicht da ist.

Jetzt müssen wir gegen Stuttgart gewinnen. Ob wir wollen oder nicht.

Die Wahrheit liegt auf dem Platz.

Jetzt haben wir den Salat, sind aufgestiegen und müssen uns in der Bundesliga richtig anstrengen.

(… bei der Aufstiegsfeier des 1. FC Kaiserslautern 1997)

Lothar, passen Sie gut auf ihr Geld auf. Sonst müssen Sie mal beim FC Bayern Trainer werden.

(… zum Bundesliga-Abschied von Lothar Matthäus)

Im Fußball gibt’s längst keine Geheimnisse mehr: Heute kann der Trainer dem Verteidiger sagen, welches Rasierwasser der gegnerische Stürmer verwendet.

Wenn man 0 : 5 verliert, ist man immer am Boden zerstört.

(Otto Rehhagel nach dem Lauterer 0 : 4 in Wolfsburg)

Wenn er das Tor getroffen hätte, wäre der Ball drin gewesen, aber er hat vorbei geschossen.

Mal verliert man und mal gewinnen die anderen.

Ich brauche Spieler, die am Ball besser sind als am Mikro.

Ein schlechter Spieler bleibt schlecht, da hilft keine Tablette.

Wozu braucht meine Mannschaft Doping? Sie hat ja mich.

Schicken Sie Ihren Bruder. Mit dem rede ich.

(… zu WDR-Reporterin Sabine Töpperwien)

Überhaupt nicht. Ich wäre aber auch nicht überrascht gewesen, wenn Frau Rehhagel diese Position übernommen hätte.

(Hans-Peter Briegel, ehemaliger Sportdirektor des 1. FC Kaiserslautern unter Otto Rehhagel auf die Frage, ob er überrascht sei, dass dieser Posten nach Briegels Entlassung nicht neu besetzt werde.)

Rehhagel spielt im Training Acht gegen Acht, danach Acht gegen Acht und dann wieder Acht gegen Acht. Aber er gewinnt seine Spiele.

(Schalkes Libero Olaf Thon zum Erfolgsrezept von Otto Rehhagel)

Anatomie und physiognomische Eigenheiten

Die Bayern spielen völlig kopflos. Sie wollen mit dem Kopf durch die Wand.

(BR-Reporter Oskar Klose)

Im Gegenteil: Bei ihm ist der Ball im Verhältnis viel kleiner.

(Nationaltorwart Sepp Maier auf die Frage, ob der sowjetische Torhüter Lew Jaschin durch seine riesigen Hände im Vorteil sei)

Das Flackern in meinen Augen werde ich auch in Zukunft nicht ändern können.

(Christoph Daum im Zusammenhang mit seiner Drogenbeichte)

Fußball beherrscht den Teil im Hirn des Mannes, der sich weigert erwachsen zu werden.(Sir Peter Ustinov, 1921–2004, Schauspieler)

Der krempelt die Arme hoch.(Reiner Calmund)

Die hatten einen Mittelstürmer, der war zwei Köpfe größer als ein Schwein und macht zwei Kopfballtore gegen uns.

(Hans Meyer, Bundesligatrainer)

Da geht er durch die Beine, knapp an den Beinen vorbei, durch die Arme.(Gerhard Delling, NDR-Reporter)

Der Horst muss aufpassen, dass er beim Duschen nicht durch den Ausguss gespült wird.

(Der 54er-Weltmeister Helmut Rahn über seinen Mannschaftskameraden Horst Eckel)

Auch größenmäßig ist es der größte Nachteil, dass die Torhüter in Japan nicht die allergrößten sind.

(Claus Lufen, WDR-Fernsehreporter)

Diese Jammertitten!

(Reiner Calmund über die Spieler von Borussia Dortmund)

Ohne meinen Kopf würde ich in der Verbandsliga spielen.

(Martin Spanring, Profi beim SC Freiburg)

England bringt jetzt drei frische Männer mit drei frischen Beinen.

(Jimmy Hill, BBC-Kommentator)

Weil, der Trainer braucht jetzt Spieler mit harten Eiern.

(Jan-Aage Fjörtoft, Profi von Eintracht Frankfurt, auf die Reporterfrage, weshalb ihn der Trainer beim nächsten Spiel aufstellen sollte)

Die Holländer sind vorne vom Feinsten bestückt.

(Oliver Kahn)

Gerade in einem Spiel, in dem die Nerven blank liegen, muss man sein wahres Gesicht zeigen und die Hosen runter lassen.

(Alexander Strehmel, SpVgg. Unterhaching)

Deutlich ging der Ellenbogen zur Hand.

(Werner Hansch, SAT 1-Reporter)

Der Oberarm gehört zur Hand.

(Bela Rethy, ZDF-Reporter)

Einen so harten Ellenbogen hat der in ganz Kolumbien noch nicht erlebt. Aber genau genommen war es das Knie.

(Gerd Rubenbauer, BR-Kommentator)

Ich hatte einen Hals ohne Ende.

(Torsten Frings)

Der neue Rahmenterminkalender ist so voll, da gibt es in den nächsten zwei Jahren keinen Termin, an dem man mit seiner Frau Kaffee trinken kann.

(Ewald Lienen, Bundesligatrainer)

Wir müssen jetzt endlich den Arsch hochkriegen und Eier zeigen.

(Martin Pieckenhagen, HSV-Torwart)

Sprachbarrieren

Als Fußballprofi oder Trainer sollte man beizeiten eine Fremdsprache lernen, wenn man Ambitionen hegt, irgendwann mal im Ausland arbeiten zu können. Besonders hilfreich sind dabei tiefergehende Fremdsprachenkenntnisse in Englisch, Italienisch und Bayerisch.

Die jungen Leute sprechen schon gut Hochdeutsch. Die älteren sprechen oft so sehr Bayerisch, dass ich sie nicht verstehe. Ich nicke dann einfach.

(Michael Ballack über seine Verständigungsprobleme im Freistaat Bayern)

Die sprechen Englisch. Zum Teil alle.

(Nationaltrainer Winfried Schäfer über seine Kameruner Spieler)

Guten Abend, meine Damen und Herren, und – bonne noir.

(Waldemar Hartmann, BR-Reporter)

Er lernt jetzt auch schon seit zwei Jahren die deutsche Sprache und kann schon Guten Tag sagen.

(Mönchengladbachs Trainer Hans Meyer über seinen ghanaischen Stürmer Lawrence Aidoo)

Sprachliche Finessen (I)

Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann.

(Jürgen Klinsmann)

Diese Ruuudi-Ruuudi-Rufe hat es früher nur für Uwe Seeler gegeben.

(Gerd Rubenbauer, BR-Reporter)

Auswärts sind die Greuther stärker als in der Fremde.

(DSF-Reporter Carsten Fuss)

Gesundheit!

(Mehmet Scholl auf die Frage, was er denn zum rumänischen Mittelfeldstar Hagi sage)

Dies ist überlebensnotwichtig für den Verein.

(Rolf Töpperwien, ZDF-Reporter)

Noch immer ist die Brust der Spieler unbepflockt.

(Aus dem »Mainzer Wochenblatt«)

Wir lassen uns nicht nervös machen, und das geben wir auch nicht zu!(Olaf Thon)

Ich habe mit Erich Ribbeck telefoniert, und er hat zu mir gesagt, dass ich für die Maltareise nicht zur Verfügung stehe.

(Andreas Möller)

Man hetzt die Leute auf mit Tatsachen, die nicht der Wahrheit entsprechen.(Olaf Thon)

Ich bleibe auf jeden Fall wahrscheinlich beim KSC.

(KSC-Stürmer Sean Dundee)

Für mich gibt es nur entweder – oder. Also entweder voll oder ganz!(Toni Polster)

Bei uns springen vorne ja schon genug kleine Leute herum, was nützt mir da noch ein weiterer, dem du eine Leiter hinstellen musst, wenn er köpfen will?(Wolfgang Wolf, Bundesligatrainer)

Das war europäische Weltklasse!(Felix Magath, Erfolgstrainer)

Der FC Bayern ist ein Verein von internationaler Weltbedeutung.

(Waldemar Hartmann, BR-Reporter)

Christoph Daum freut sich riesig, dass wir hier heute gewonnen haben, das hat er mir auch im Vorfeld gesagt.

(Rudi Völler, Sportdirektor bei Bayer Leverkusen)

Das ist eine gute Truppe, die mit Zusammenhalt gegen den Klassenerhalt kämpft.(Ugur Inceman, FC St. Pauli)

Das sind die Schüsse aus der zweiten Distanz.(Jürgen Klinsmann)

Nach dem Urteil vieler Lachleute ist Torwart Quasten ein erstklassiger Mann!(Hertha BSC Berlins 2. Vorsitzender Michael Kudritzki 1980 im SFB über den neuen Hertha-Torwart)

Auch wenn es eigentlich unmöglich ist, ist es noch möglich.

(Stefan Effenberg)

Unsere Auswärtsschwäche ist stärker geworden.

(Ernst Fricke, Präsident von Eintracht Braunschweig)

Wir haben die fehlende Cleverness vermissen lassen.

(Lorenz-Günther Köstner, Bundesligatrainer)

Etwas Besseres kann dem deutschen Fußball gar nicht passieren, als dass eine Mannschaft nicht nur vorne ist, sondern auch erfolgreich, aber deswegen ist sie ja vorn.(Jens Nowotny)

Ich habe es mir sehr genau überlegt und dann spontan zugesagt.

(Toni Polster über seinen Wechsel zu Borussia Mönchengladbach)

Nach der Pause haben wir den Rhythmus verloren, den wir vorher nicht gefunden hatten.

(Roy Präger, Stürmer beim VfL Wolfsburg)

Keiner verliert ungern.

(Michael Ballack. Wirklich nicht?)

Er wird nun ausgewechselt, da er sehr stark platzverdächtig gefährdet war.

(Sabine Töpperwien, WDR-Reporterin)

Ich blickte kurz auf und banante den Ball zur Mitte.

(Walter Schachner, österreichischer Nationalspieler und späterer Erfolgstrainer)

Sprachliche Finessen, Sonderteil Andy Brehme

Andy Brehme wird als eine der entscheidenden Figuren des deutschen WM-Sieges 1990 oft und gerne zu wichtigen Fußballfragen interviewt. Das ist schön, denn Brehme-Interviews bestechen in aller Regel durch eine fragile, fast unwirklich schöne Poesie und Andersartigkeit.

Die Flanken von außen sind auch Roberto Carlos und Cafu denen ihre Spezialität.

Ich sage nur ein Wort: vielen Dank.

Da muss man nicht nach Worten finden!

Ich bin bärenstolz auf meine Mannschaft!

Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.

Von der Einstellung her stimmte die Einstellung.

Das Unmögliche wahr zu machen, wird ein Ding der Unmöglichkeit.(… nach einem 1:5 in Alaves)

So wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, haben wir in der zweiten Halbzeit nichts verloren.

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Wenn der Mann in Schwarz pfeift, kann der Schiedsrichter auch nichts mehr machen.

Also bei mir geht das mit dem linken Fuß genauer und mit dem rechten fester! – Und mit welchem Fuß schießen sie jetzt auf die Torwand? – Ja, mit dem rechten!

(… im Sportstudio auf die Frage, mit welchem Fuß er schießt)

Trainingsmethodik

Die Trainingslehre hat sich im Laufe der Jahrzehnte mächtig verändert. Noch 1970 durften die Schützlinge des Trainers Robert »Zapf« Gebhardt auch während und nach allergrößter Anstrengung nichts trinken (»Nur ein trockener Körper ist leistungsfähig!«). Mehr als 30 Jahre später sind wir da natürlich entsprechend schlauer.

Der Genuss von Zuckerlimonade beeinträchtigt die Trainingsadaption.

(Peter Neururer)

Wir können sowas nicht trainieren, sondern nur üben.

(Michael Ballack)

Wenn wir ein Quiz machen würden unter den Trainern in Deutschland, wer am meisten Ahnung hat von Trainingslehre, Psychologie, und der Trainer mit den besten Ergebnissen kriegt den besten Klub – dann wäre ich bald bei Real Madrid.

(Peter Neururer, Welt-Trainer)

Ich glaube, die Mannschaft hat sich im Trainingsplan in der Spalte geirrt. Tag der offenen Tür ist erst am Sonntag.

(Stuttgart-Trainer Ralf Rangnick zum 0 : 4 gegen Freiburg)

Ich bin aufgewacht, habe aus dem Fenster geguckt, den Schnee gesehen, da war für mich klar: Heute ist kein Training. Doch dann ist der Trainer gekommen und hat gesagt, dass wir raus gehen.

(Boubacar Diarra, SC Freiburg)

Jung, ich komm aus Bottrop – da wirsse getötet, wenne datt inne Muckibude machs! (Der ewige Zweitligahaudegen Willi Landgraf beim Step-Aerobic-Training auf die Frage, ob er so etwas vorher schon mal gemacht habe)

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: der Trainingsplatz stand unter Wasser. Die gute: es ist keiner ertrunken.(Uli Maslo, Trainer beim FC St. Pauli)

Gegen mein Training ist die Bundeswehr wie Urlaub.

(Trainer Eduard Geyer)

Ihr könnt Eimer zum Kotzen mitnehmen.

(Peter Neururer kündigt ein Trainingslager an)

Unser Training war so geheim, dass wir manchmal selbst nicht zuschauen durften.

(Bernd Hölzenbein, Ex-Nationalspieler und Weltmeister 1974)

Komplizierte und manchmal sogar rätselhafte Sachverhalte

Reporter und Experten schildern ihre Eindrücke oft unter großem zeitlichen Druck, der Auffassungsgabe und Formulierungsgeschick oft ebenso beeinträchtigt wie die simple Fähigkeit, bis fünf zu zählen.

Portugal spielt heute mit sechs Ausländern.

(Bela Rethy, ZDF-Reporter)

Wenn das keine Chance war, dann war das zumindest eine große Möglichkeit.(Werner Hansch, SAT 1)

Da ist Leboeuf mit Petit zusammengestoßen. Da war der Ballack gar nicht beteiligt. Höchstens der Verursacher.

(Heribert Fassbender, ARD-Reporter)

Der Grund war nicht die Ursache, sondern der Auslöser.

(Franz Beckenbauer)

Dass er im Abseits stand, können Sie an den Streifen im Rasen erkennen, die nach FIFA-Regeln gemäht wurden.

(Johannes B. Kerner, Gärtner)

Dass wir heute verloren haben, ärgert mich noch viel mehr, als dass ich morgen Geburtstag habe!(Jörg Berger, Trainer)

Ich glaube, er hat ein Rudel gebildet.

(DSF-Experte Hans Meyer kommentiert eine Rote Karte gegen Leverkusens Placente)

Und nun kommt auch Silvestre zu seinem ersten Debüt!

(Heribert Fassbender, Debützähler)

Meine Spieler standen heute neben ihren Füßen.

(Eduard Geyer, Trainer von Energie Cottbus)

Wenn wir an Schalke denken, bekommen wir Blut in die Augen.

(Ivan Zamorano, chilenischer Starstürmer, in Erinnerung an die UEFA-Cup-Finalniederlage mit Inter Mailand gegen Schalke)

Es war gut, mit dem Publikum im Rücken gegen den Hexenkessel zu spielen.

(Carsten Ramelow nach dem Halbfinale gegen Südkorea bei der WM 2002. Mit dem Hexenkessel im Rücken gegen das Publikum zu spielen, wäre vielleicht sogar noch besser gewesen.)

Sowohl als auch. Einer, der auf Abseits gespielt hat, hat gepennt.

(Peter Neururer auf die Reporterfrage: »Haben die da auf Abseits gespielt oder gepennt?«)

Oh, ich habe da gar kein Handspiel gesehen!

(ZDF-Reporter Johannes B. Kerner kommentiert einen Schiedsrichterpfiff, nachdem ein Spieler seinem Kontrahenten beinahe die Zähne ausgetreten hatte)

Ist das jetzt schon der Eckball oder noch die Wiederholung? … Die Fans jubeln, auf der Gegenseite muß etwas passiert sein … Jürgen Röber sollte seiner Mannschaft sagen, dass sie nur auf der linken Außenbahn spielen soll, damit wir wenigstens etwas sehen.

(Kommentator René Hiepen beim »Nebelspiel« zwischen Hertha BSC Berlin und dem FC Barcelona)

Es folgen die Tore vom Spiel an der Carrow Road, das 0 : 0 endete.

(Elton Welsby, BBC-Kommentator, kündigt einen Bericht aus Norwich an)

Ich halte es für wichtig, dass die Verhandlungen mit Spielern künftig aus einer Hand geführt werden. Deshalb wird dem Karlheinz ein Jurist zur Seite gestellt.

(Stuttgarts Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder bei der Präsentation von Karlheinz Förster als neuer »Vorstand Sport«)

Es hat sich gezeigt, dass Haching gerade zu Hause so heimstark ist.

(Frank Pagelsdorf, HSV-Trainer)

Wir haben 0 Punkte und sind voll im Soll.

(Klaus Augenthaler, Trainer des 1. FC Nürnberg)

Ich denke, das war ein Moment gelassener Panik.

(Ron Atkinson, ehemaliger Manager von Manchester United und späterer TV-Experte bei ITV)

Halten Sie die Luft an, und vergessen Sie das Atmen nicht!

(ZDF-Gesundheitsexperte Johannes B. Kerner)

Ryan Giggs ist kein zweiter George Best. er ist ein zweiter Ryan Giggs.(Denis Law, ehemaliger schottischer Nationalspieler)

Anatomie (II)

Meine Spieler haben alle einen Zipfel.

(Peter Pacult, Trainer von 1860 München, nachdem Präsident Karl-Heinz Wildmoser gezweifelt hatte, ob die Münchner Spieler »echte Männer« sind)

In der Mitte, da sind sie vierbeinig.

(Karl-Heinz Rummenigge über die Abwehr von Luxemburg)

Wunderbar, wie er seinen Körper zwischen sich und den Gegner schiebt!(Udo Lattek)

Wir sollten alle den Calli mal umarmen … oder es zumindest versuchen.(Rolf Töpperwien, ZDF-Reporter)

Wer hinten offen ist, der kann nicht ganz dicht sein.

(Werner Hansch, SAT 1-Kommentator)

Ich habe mehr Körper als alle anderen, nur den habe ich eingesetzt.(Carsten Jancker, Profi bei Bayern München)

Rainer Calmund hat gesagt: Wir sind doch hier nicht Disneyland. Und er hat Recht: Wenn Leverkusen Disneyland wäre, hätte er einen Rüssel und könnte fliegen.

(Harald Schmidt, Talkshow-Moderator)

Eine Drehung mehr und ich wäre im Rasen verschwunden.

(Thomas Häßler über den tiefergelegten Rasen)

Ey, Mädels, unser Schwarzer hat so einen Langen!

(Lothar Matthäus am Flughafen in die Richtung einer zufällig anwesenden Basketball-Damenmannschaft)

Ich war schon als kleiner Junge immer groß.

(Oliver Reck, Torwart bei u. a. Werder Bremen)