3,99 €
Der Privatdetektiv Jorge Caballero denkt an nichts Böses, als er den Anruf von Sancho Pansa annimmt.
Der leidenschaftliche Autodieb und Kenner luxuriöser Automobile hat kurz zuvor einen Mercedes gestohlen, den er wie andere so viele Male zuvor verscherbeln will. Doch fand er im Kofferraum des Wagens nicht nur einen Toten, der keines natürlichen Todes gestorben ist; obendrein hat Sancho auch noch das organisierte Verbrechen Mallorcas auf sich aufmerksam gemacht, denn drei Killer wollen ihm ans Leder.
Jorge hat alle Hände voll zu tun, die Killer von Sancho fernzuhalten und nebenbei ein Verbrechen aufzuklären, das sich als ganz große Nummer herausstellt, denn es geht um Industriespionage. Die Beweise dazu sind auf einem USB-Stick gespeichert. Während der harte Ex-Geheimdienstler mit seinem neuen Fall ganz ordentlich klarkommt, entwickelt er ihn zunächst überfordernde väterliche Gefühle für die drogensüchtige minderjährige Prostituierte Laetizia, die ganz zufällig in den lebensgefährlichen Fall verwickelt wird …
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2024
Marie Kamp & Wolf G. Rahn
Ein Toter reist mit
Mallorca-Krimi
Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Sofia Steinbeck nach Motiven, 2024
Korrektorat: Falk Nagel
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten
Das Copyright auf den Text oder andere Medien und Illustrationen und Bilder erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren. Es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt bei Bärenklau Exklusiv.
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Ein Toter reist mit
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
Epilog
Eine kleine Auswahl der von Wolf G. Rahn veröffentlichten Romane
Der Privatdetektiv Jorge Caballero denkt an nichts Böses, als er den Anruf von Sancho Pansa annimmt.
Der leidenschaftliche Autodieb und Kenner luxuriöser Automobile hat kurz zuvoreinen Mercedes gestohlen, den er wie andere so viele Male zuvor verscherbeln will. Doch fand er im Kofferraum des Wagens nicht nur einen Toten, der keines natürlichen Todes gestorben ist; obendrein hat Sancho auch noch das organisierte Verbrechen Mallorcas auf sich aufmerksam gemacht, denn drei Killer wollen ihm ans Leder.
Jorge hat alle Hände voll zu tun, die Killer von Sancho fernzuhalten und nebenbei ein Verbrechen aufzuklären, das sich als ganz große Nummer herausstellt, denn es geht um Industriespionage. Die Beweise dazu sind auf einem USB-Stick gespeichert. Während der harte Ex-Geheimdienstler mit seinem neuen Fall ganz ordentlich klarkommt, entwickelt er ihn zunächst überfordernde väterliche Gefühle für die drogensüchtige minderjährige Prostituierte Laetizia, die ganz zufällig in den lebensgefährlichen Fall verwickelt wird …
***
Sancho Pansa strich auf der fast menschenleeren Carrer Gran Via in Santa Ponsa umher, und sein Augenmerk richtete sich auf die Fahrzeuge, die rechts und links auf der Breiten Straße geparkt waren. Die Besitzer der Wagen befanden sich um diese Uhrzeit in den zahlreichen Restaurants, die sich auf beiden Seiten der Straße entlang wie an einer Perlenschnur aneinanderreihten. Er lauschte auf die gedämpften, spanischen Klänge, die aus den Gaststätten nach draußen schallten und achtete peinlich genau darauf, welche der Lokale ihren Außenbereich für die Gäste zur Straße hin ausgerichtet hatten, als ihm ein Porsche Carrera Cabriolet in die Augen fiel, der einsam in einer Nebenstraße in der Nähe eines der Nobelrestaurants geparkt war.
Das wäre genau das Richtige, murmelte er zu sich selbst und bewegte sich in die Richtung des Nobelschlittens, dessen Verdeck vollständig geöffnet war, so dass er einen Blick in das Innere des Fahrzeuges werfen konnte. In seinen Gedanken rieb er sich die Hände, als die Musik für einen Augenblick lauter wurde und ein Pärchen lachend und miteinander schäkernd aus dem Restaurant kam und zielsicher in Richtung des Porsches schlenderte. Pansa stieß einen leisen Fluch aus, entfernte sich rasch aus dem Dunstkreis des Wagens und beobachtete, wie das Pärchen in den Porsche stieg und dieser sich mit röhrendem Motor von ihm entfernte. Der Wagen hätte ihm mit Sicherheit zehn Riesen eingebracht, und dementsprechend schlecht war in diesem Moment seine Laune.
Sancho war ein Autoknacker, und auf diesem Gebiet macht ihm niemand etwas vor.
Es gab kein Fahrzeug, das vor ihm sicher war, und bisher hatte er noch jedes, sei es auch noch so gut gesichertes Automobil, zum Laufen gebracht.
Seinen Namen, den jedes Kind in Spanien aus der Don-Quichote-Geschichte kannte, hatte er der Bierlaune seines Vaters bei seiner Geburt zu verdanken. Dieser hatte sich, im Überschwang der Gefühle, auf eine ziemlich blödsinnige Wette mit seinem Freund, dessen Frau am selben Tag ein Mädchen zur Welt gebracht hatte, eingelassen und natürlich diese Wette verloren. Das Kind seines Freundes hieß fortan Evita und nicht Dulcinea Tobosa, und er hieß für den Rest seines Lebens Sancho, wofür er seinen Vater schon des Öfteren verflucht hatte. Aber es hatte auch sein Gutes gehabt und hatte ihm schon so manchen Monat Knastaufenthalt erspart, weil der Richter in einem seiner Verfahren der Meinung war, dass er sei bei seinem Namen schon genug bestraft, und ihm eine geringere Strafe aufgebrummt hatte, was auch der Staatsanwalt mit einem Schmunzeln um seine Lippen bestätigt hatte.
Aber heute ärgerte es ihn vielmehr, dass ihm ein solcher Schlitten durch die Lappen gegangen war, da er schon länger kein gewinnbringendes Fahrzeug geknackt hatte. Mit einem Wort: Er war klamm und brauchte dringend ein Erfolgserlebnis, um sich finanziell über Wasser zu halten.
Etwas lustlos schlenderte er die Carre Gran Via weiter runter, als er seinen Augen nicht traute.
Vor einem großen Haus, von dem er wusste, dass sich in diesem nur exquisite Apartments befanden, erspähte er einen schwarzen Mercedes 500 SL, aber nicht irgendeinen. Es war ein Oldtimer, ein ganz besonderes Fahrzeug, und zwar ein spezielles Coupe, welches damals nur in relativ geringen Stückzahlen produziert wurde. Es war ein Coupe mit Hardtop, welches man auswechseln und mit einem Cabriodach bestücken konnte. Ein solches Fahrzeug, zudem in diesem Zustand, brachte locker fünfunddreißigtausend und war in Oldtimerkreisen sehr begehrt.
Der Wagen mit seinen chromblitzenden BBS-Felgen bettelte ihn förmlich an, mitgenommen zu werden. Pansa schaute sich kurz um und erspähte niemanden auf der Straße, die menschenleer vor ihm lag. Er zückte sein Werkzeug, legte die Hand an den Türgriff und stellte fest, dass die Fahrertüre nicht verschlossen war. Als er den Schlüssel im Zündschloss erspähte, machte sein Herz einen Luftsprung. Dieser Wagen hatte nur auf ihn gewartet, und er schlüpfte auf den weichen, ledernen Fahrersitz. Mit dem satten Sound des Achtzylindermotors sprang das Fahrzeug an, und Pansa fuhr langsam auf die Fahrbahn, als er im Rückspiegel drei Männer beobachtete, die zu einem weißen Seat Ateca sprinteten, der auf der anderen Straßenseite geparkt war und wild in seine Richtung gestikulierten.
Sancho gab Gas, das Coupe machte einen Satz nach vorne, und sofort machte sich der weiße Seat an die Verfolgung. Sancho verfluchte sein Pech und raste mit dem geklauten Daimler die Carrer Gran Via herunter, bis er das Rotondo de la A erreichte und der Straße in Richtung Magaluf folgte. Der weiße Seat klebt immer noch hinter ihm, und plötzlich vernahm er ein singendes, metallisches Geräusch. Er blickte in den Rückspiegel und sah einen der Männer, der sich mit dem Oberkörper aus dem Seitenfenster gelehnt hatte und eine Pistole in seinen Händen hielt.
Das Geräusch war der Einschlag einer Pistolenkugel gewesen, und Sancho bekam leichte Panik. Er trat das Gaspedal des Mercedes durch, und der Achtzylindermotor des Sportwagens gab ein infernalisches Röhren von sich. Wie von einem Katapult, schoss der Wagen von seinen 320 PS angetrieben nach vorne. Der Seat fiel sofort zurück, und Sancho jagte die schmale Landstraße entlang. Neben seiner Profession des Fahrzeugdiebstahls verfügte er über eine weitere Fähigkeit, die ihm in seinem Beruf zugutekam, nämlich, dass er ein Fahrzeug blind zu beherrschen wusste. Wenn er es halbwegs schaffte, den Wagen seiner Verfolger bis kurz vor Magaluf auf Abstand zu halten, hatte er es geschafft und die Halbinsel verlassen. Von dort aus gab es tausend Wege in Richtung Palma, und er kannte sich auf der Insel aus wie in seiner Westentasche. Die nächtliche Landschaft raste an ihm vorbei, wobei er es vermied, die Beleuchtung des Mercedes anzuschalten. Nur seiner Ortskenntnis hatte er es zu verdanken, dass er den Wagen sicher auf der Straße halten konnte, und immer wieder schaute er in den Rückspiegel des Fahrzeuges, aber von seinen Verfolgern war nichts zu sehen. Sanchos Adrenalinspiegel fuhr wieder etwas herunter, und bald erreichte er die MA 1 in Richtung Palma de Mallorca, wo er nun das Abblendlicht einschaltete und sich in den spärlichen Verkehr, der um diese Uhrzeit herrschte, auf die Autobahn einfädelte. Mit vorschriftsmäßiger Geschwindigkeit näherte er sich der mallorquinischen Hauptstadt, denn das Letzte, was er gebrauchen konnte, war, dass man ihn wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit anhalten würde. Er steuerte ein großes Parkhaus im Stadtteil Catalina an und parkte den Mercedes in einer der hintersten Ecken, die nicht von der grellen Neonbeleuchtung erfasst wurde. Nun befasste er sich etwas intensiver mit dem Fahrzeug, öffnete das Handschuhfach in der Hoffnung, dort etwas Bargeld zu finden, aber bis auf ein paar Desinfektionstücher war dieses leer. Auch sonst fand er nichts Lohnenswertes vor.
Sancho verließ den Wagen, schloss ihn ab und schaute auf seine Armbanduhr. Der Zeiger der Uhr zeigte elf, und er beschloss, seinen Coup wenigstens mit ein oder zwei Drinks zu feiern. Zu mehr reichte seine Barschaft von fünfunddreißig Euro nicht. Sancho verließ das Parkhaus über die Treppe, welche die zwei Stockwerke nach unten führte, und blickte auf die Neonbeleuchtung einer Bar, die sich in etwa einhundert Metern von ihm entfernt befand und von der er wusste, dass man dort hervorragende Drinks mixte, die für seine Barschaft gerade noch erschwinglich waren. Wenig später betrat er das La Miranda, sah sich kurz nach einem freien Platz um und erstarrte. An einem der Tische erspähte er einen Mann, den er als Letzten zu sehen wünschte und der jetzt in seine Richtung schaute.
Jorge Caballero saß zusammen mit seinem alten Freund Ramon Garcia, den er aus gemeinsamen Tagen bei der CeSID, dem spanischen Geheimdienst kannte, im La Miranda und gönnten sich zwei Mojitos.
Die Zeiten, in denen er sich überall auf der Welt herumgetrieben hatte, gehörten längst der Vergangenheit an. Jorge war der Mann fürs Grobe gewesen, und er hatte bei der CeSID einen fast legendären Ruf als ein Art Cleaner besessen, während Ramon Garcia mehr mit administrativen Aufgaben betraut gewesen war.
Nach über dreißig Jahren hatte sich Jorge aus dem aktiven Dienst zurückgezogen, um als Privatdetektiv auf Mallorca tätig zu werden, was er selbst mehr als eine Art Hobby betrachtete.
Ramon Garcia hingegen war zur mallorquinischen Polizei gewechselt und leitete dort die Mordkommission, weil es eigentlich ein ruhiger Job war und er dort langsam seinem wohlverdienten Ruhestand entgegensah. Bis vor etwa sechs Wochen, als seine Abteilung in den Fokus der Bestechlichkeit geriet und es ihm, mit der Hilfe von Jorge und einem, ihm bis dahin unbekannten Mann, einem alten Freund von Jorge, an den er nur mit einem leichten Frösteln in seiner Nackengegend zurückdachte, gelang, sich aus diesem Schlamassel zu befreien und sie dabei einen Mädchenhändlerring zerschlagen hatten.
Ramon sah seinen Freund von der Seite an, dessen äußere Gestalt in nichts drauf hindeutete, wozu Jorge fähig war, wenn er es nicht mit seinen eigenen Augen gesehen hätte. Er blickte auf einen mittelgroßen, etwa Mitte fünfzigjährigen hageren Mann mit schwarzem, kurzgeschnittenen lockigen Haar, der mit einem abgetragenen Hemd und einer Jeanshose bekleidet war, die schon wesentlich bessere Zeiten erlebt hatte. Der für ihn typische beige alte Trenchcoat hing über der Rückenlehne seines Stuhls, und nicht nur dieser erinnerte die äußere Gestalt Jorges an Inspektor Columbo aus dem Fernsehen, was schon manchem zum Verhängnis geworden war, dessen Wahrnehmung sich nur auf die äußerliche Erscheinung Jorges beschränkte. Ramon sah, wie sein Freund seine dunklen Augenbrauen nach oben zog, als er einen Mann erblickte, der gerade die Bar betreten hatte und in dessen Gesichtszügen er eine Art von Panik und gleichzeitiger Nervosität erkannte. Der Mann war etwa vierzig Jahre alt, nicht besonders groß, leicht korpulent, und sein schwarzes glattes Haupthaar zeigte bereits den Ansatz einer Glatze. Seine braunen, mausartigen Augen huschten durch die Bar und blieben nun auf Jorge haften, der seinen Stuhl zurückzog und sich vom Tisch erhob.
»Entschuldige mich bitte für einen Augenblick!«, hörte er Jorges sonore, dunkle Stimme, der nun auf den Mann zuging, der sich sichtlich unwohl über das Zusammentreffen mit dem Privatdetektiv fühlte.
»Hallo Sancho. Lange nicht gesehen.«
»Senor Caballero. Was für eine Überraschung«, antwortete Sancho mit leicht belegter Stimme.
»Besonders erfreut darauf, mich zu sehen, bist du anscheinend nicht«, sagte Jorge mit einem leicht amüsierten Unterton.
»Wundert Sie das? Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, war vor Gericht, wo ich für achtzehn Monate eingefahren bin, weil sie mich geschnappt haben.«
»Du hättest halt nicht den Porsche der Weinreichs klauen sollen, und schon gar nicht aus deren Garage«, schmunzelte Jorge.
Sancho war kein schlechter Kerl, das wusste er, nur konnte er einem Fahrzeug der Nobelklasse nicht widerstehen und hatte sich ausgerechnet am Fahrzeug einer guten Bekannten vergriffen, deren eines ihrer Domizile sich in Santa Ponsa befand. Dass das ganze Haus mit einem Hightech-Sicherheitssystem ausgerüstet war, konnte Sancho nicht wissen, und Jorge hatte ihm binnen ein paar Stunden ausfindig gemacht, wobei er den Einbruch in die Garage schlichtweg bei der Polizei unterschlagen und Sancho vor einer höheren Strafe bewahrt hatte.
»Konnte doch nicht wissen, dass die Villa derart überwacht wurde«, entgegnete er kleinlaut, »aber danke, dass Sie mir den Einbruch nicht auch noch angehängt haben.«
»Kein Ursache«, winkte Jorge ab, dem Sanchos unsteter Blick auf Ramon Garcia nicht verborgen blieb, den dieser natürlich kannte. »Und wie läuft’s bei dir? Sauber geblieben?«
»Natürlich«, antwortete Sancho im Brustton der Überzeugung. »Ich schlag mich ehrlich durch die Welt. Hab genug Zeit im Knast verbracht und bin nicht heiß darauf, dort wieder hin zu kommen.