Ein Werdender - Erster Band - Fjodor Michailowitsch Dostojewski - E-Book

Ein Werdender - Erster Band E-Book

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

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Beschreibung

"Der Jüngling" (auch: "Ein grüner Junge", "Junger Nachwuchs", "Werdejahre", "Ein Werdender") ist ein 1875 in Russland veröffentlichter Roman von Fjodor Dostojewski. Neben "Schuld und Sühne", "Der Idiot", "Die Dämonen" und "Die Brüder Karamasow" zählt die Arbeit zu den fünf "großen" Romanen, die im Zentrum von Dostojewskis literarischem Werk stehen. Von diesen fünfen ist er allerdings der am wenigsten gelesene.

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Inhaltsverzeichnis

Erster Teil

Erstes Kapitel

1

2

3

4

5

6

Zweites Kapitel

1

2

3

4

Drittes Kapitel

1

2

3

4

5

6

Viertes Kapitel

1

2

3

4

Fünftes Kapitel

1

2

3

4

Sechstes Kapitel

1

2

3

4

Siebentes Kapitel

1

2

3

4

Achtes Kapitel

1

2

3

Neuntes Kapitel

1

2

3

4

5

Zehntes Kapitel

1

2

3

4

5

Zweiter Teil

Erstes Kapitel

1

2

3

4

Zweites Kapitel

1

2

3

Drittes Kapitel

1

2

3

4

Viertes Kapitel

1

2

Fünftes Kapitel

1

2

3

Fjodr Michailowitsch Dostojewski

Ein Werdender – Erster Band

Übertragen von Korfiz Holm 1872-1942

Erster Teil

Erstes Kapitel

1

Ich konnte nicht anders, und so setzte ich mich denn hin, um diese Geschichte meiner ersten Schritte auf dem Felde dieses Lebens zu schreiben. Und doch hätte ich es wohl ebensogut lassen können ... Eins weiß ich ganz genau: in meinem ganzen Leben setze ich mich nicht noch einmal hin und schreibe eine Selbstbiographie, und wenn ich hundert Jahre alt werde. Ein Mensch muß gar zu erbärmlich in sich selbst verliebt sein, um ohne Schamgefühl über sein eigenes Leben zu schreiben. Meine einzige Entschuldigung ist, daß ich beim Schreiben nicht den Zweck verfolge, den sonst alle dabei verfolgen: ich schreibe nicht, um mich von meinen Lesern bewundern zu lassen. Wenn ich mich entschlossen habe, alles Wort für Wort aufzuzeichnen, was mir seit dem verflossenen Jahr begegnet ist, so entspringt das einer inneren Notwendigkeit: so stark und tief haben mich alle diese Ereignisse berührt. Ich werde nur Tatsachen berichten und mir die größte Mühe geben, allen unnützen Ballast zu vermeiden und insbesondere alle literarischen Schönheiten. So ein Schriftsteller schreibt dreißig Jahre lang, und am Ende weiß er gar nicht, warum er alle diese Jahre hindurch geschrieben hat. Ich bin gewiß kein Schriftsteller und möchte gar keiner sein, und ich würde es für eine Geschmacklosigkeit und Erbärmlichkeit halten, das Innerste meiner Seele und eine hübsche Beschreibung meiner Gefühle auf den Literaturmarkt zu werfen. Aber zu meinem Ärger habe ich so ein Vorgefühl, als ob ich kaum ganz um die Schilderung von Gefühlen und um Reflexionen (am Ende sogar recht abgeschmackte Reflexionen) herumkommen werde. So demoralisierend wirkt jede Beschäftigung mit der Literatur auf den Menschen, und mag einer tausendmal nur für sich selbst schreiben. Die Reflexionen können sogar ungeheuer banal ausfallen, denn was einem selbst sehr wertvoll ist, kann gar leicht für jeden Außenstehenden ohne allen Wert sein. Aber genug von alledem. Da hätten wir nun also richtig eine Vorrede; das ist aber auch das erste und letzte von der Sorte. Zur Sache, wenn's auch eine kniffliche Geschichte ist, sich an irgendeine Sache zu machen, – vielleicht, überhaupt etwas zu machen.

2

Ich beginne, das heißt, ich wollte mit dem neunzehnten September des verflossenen Jahres beginnen, eben dem Tage meiner ersten Begegnung mit...

Aber es wäre dumm, so ohne weiteres zu erzählen, wem ich begegnet bin, bevor ein Mensch sonst was von mir weiß. Ich glaube sogar, dieser ganze Ton ist dumm: ich habe mir das Wort gegeben, mir alle literarischen Schönheiten vom Leibe zu halten, und von der ersten Zeile an stecke ich bis über die Ohren in diesen Schönheiten. Und dann, glaube ich, kann man noch nicht so ohne weiteres gleich sachlich und vernünftig schreiben, bloß weil man gern möchte. Schließlich sehe ich jetzt, daß kaum eine andere europäische Sprache schriftlich so schwer zu handhaben ist wie das Russische. Ich habe eben überlesen, was ich geschrieben habe, und muß sagen, ich bin viel klüger als das, was da auf dem Papier steht. Woher kommt es nur, daß die Dinge, die ein begabter Mensch sagt, viel dümmer sind als das, was er in sich zurückbehält? Ich habe das öfters bemerkt, an mir selbst und in der Unterhaltung mit anderen Leuten, dies ganze letzte verhängnisvolle Jahr hindurch, und das hat mich oft genug gepeinigt.

Wenn ich nun auch mit dem neunzehnten September anfangen will, so muß ich doch wenigstens mit zwei Worten sagen, wer ich bin, woher ich komme und, andeutungsweise wenigstens, wie es am Morgen jenes neunzehnten September in meinem Kopf aussah. Der Leser wird dann alles besser begreifen und vielleicht sich selbst auch.

3

Ich habe das Gymnasium durchgemacht und stehe heute im einundzwanzigsten Lebensjahr. Ich heiße Dolgorukij, und mein Vater vor dem Gesetz ist der ehemalige Hofknecht der adligen Familie Wersilow, Makar Iwanow Dolgorukij. Auf die Art bin ich durchaus legitim geboren, obschon ich ein im höchsten Grade unehelich geborenes Kind bin, da über meinen Erzeuger nicht der geringste Zweifel herrschen kann. Die Sache war so: vor zweiundzwanzig Jahren kam der Gutsbesitzer Wersilow (das ist nämlich mein Vater) als ein Mann von fünfundzwanzig Jahren einmal auf sein Gut im Gouvernement Tula. Ich vermute, daß er zu der Zeit noch etwas vollkommen Unpersönliches war. Interessant! Dieser Mensch, der von Kind auf so ungeheuer auf mich gewirkt hat, der einen so entscheidenden Einfluß auf meine ganze innere Entwicklung hatte, der vielleicht noch auf lange hinaus meine ganze Zukunft mit seinem Wesen angesteckt hat, dieser Mensch ist auch heute noch in sehr vielen Beziehungen für mich ein vollkommenes Rätsel. Aber darauf komme ich besser weiter unten zurück. Das läßt sich nicht so einfach erklären. Von diesem Manne wird ohnehin mein ganzes Manuskript voll sein.

Er hatte damals, das heißt mit fünfundzwanzig Jahren, gerade seine Frau verloren. Seine Frau war aus einer sehr vornehmen, aber nicht besonders reichen Familie gewesen, eine

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