Einblick in ein fremdes Leben - Moritz Fischer - kostenlos E-Book

Einblick in ein fremdes Leben E-Book

Moritz Fischer

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Für Alfred, den einsamen Mann mit der schmalen Rente, ist es ein Abend wie jeder andere. Er trifft sich mit Gleichgesinnten, man trinkt und erzählt - oder eben auch nicht. Dabei reflektieren die Männer ihr Leben und urteilen über einander. Eine Kurzgeschichte, die sich so ähnlich tausendfach in Städten wiederholt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Moritz Fischer

Einblick in ein fremdes Leben

Alfreds Stammtisch

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Ein Abend wie jeder andere

18 Uhr. Das war seine Zeit. Den ganzen Tag schon wartete Alfred, bis es endlich soweit war. Unten, im Hinterzimmer der indischen Pizzeria traf sich sein Stammtisch. Er streifte sich die schwarze Jacke über, zog sich die Schuhe an und machte sich auf den Weg. Im Treppenhaus traf er die junge Nachbarin aus der WG oben, „immer nur Krach machen die jungen Leuts“, dachte er sich und schaute ihr griesgrämig hinterher, sie beachtete ihn nicht weiter. Er stapfte weiter das Treppenhaus seines Mehrfamilienhauses hinab und trat auf die Straße. Kühl war es geworden – richtig ungemütlich. Er schlug sich gleichgültig den Kragen hoch und stapfte dem Wind entgegen, quer über die Straße - die Sonne war schon untergegangen.

Mit Bierdurst betrat er den Laden, grüßte wie immer höflich-distanziert den Besitzer, Herrn Lal und seinen ältesten Sohn, der heute mit aushalf. Dann schritt er an die Bestelltheke heran und verlangte in schroffem Tonfall „ein Bier“. Herr Lal wusste Bescheid und reichte ihm das übliche Hasseröder über die Theke. Für ihn war der Altherren-Stammtisch der sich hier jeden Abend zuverlässig einfand eine wichtige Einnahmequelle – die Folgen, die der Stammtisch auf die Stimmung im Laden haben konnte, musste er dafür ertragen. Immerhin sitzen die Jungs ganz hinten um die Ecke in dem eigentümlich eingerichteten Lokal. Die meisten Kunden hier kauften ihre Pizza zum Mitnehmen, daher war der Tisch in der Regel immer frei.