Eine Elfe auf Wolke 7 - Dorothea Masal - E-Book

Eine Elfe auf Wolke 7 E-Book

Dorothea Masal

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Beschreibung

Als Mia mit ihrer besten Freundin den Job als Weihnachtselfe im Einkaufszentrum annimmt, will sie eigentlich nur ihr Weihnachtsbudget aufbessern. Doch das Elfenkostüm ist freizügiger als gedacht und Spott ist - wenn es nach Mia geht - vorprogrammiert. So darf sie natürlich keiner zu Gesicht bekommen, vor allem nicht ihr großer Bruder Jonah! Zu allem Übel taucht Kevin, der gutaussehende Drummer von Jonahs Band, im Shoppingcenter auf. Er und seine Bandkollegen veranstalten eine Scavenger Hunt. Das wäre alles nicht dramatisch, wenn nicht eine der Aufgaben "Küsse eine von Santas Elfen" lauten würde. Plötzlich findet sich Mia in einem Versteckspiel quer durchs Einkaufszentrum wieder!

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Seitenzahl: 229

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 

Kapitel 2 

Kapitel 3 

Kapitel 4 

Kapitel 5 

Kapitel 6 

Kapitel 7 

Kapitel 8 

Kapitel 9 

Kapitel 10 

Kapitel 11 

Kapitel 12 

Kapitel 13 

Kapitel 14 

Kapitel 15 

 

 

 

 

Vollständige e-Book Ausgabe 

 

»Eine Elfe auf Wolke 7« 

© 2020 ISEGRIM VERLAG 

in der Spielberg Verlag GmbH, Neumarkt 

Covergestaltung: Ria Raven, www.riaraven.de 

Coverillustrationen: © shutterstock.com 

 

Alle Rechte vorbehalten. 

Vervielfältigung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. 

 

ISBN: 978-3-95452-830-1 

 

www.isegrim-buecher.de

 

 

 

 

Dorothea Masal wurde 1991 in Osthessen geboren und ist gelernte Mediengestalterin Bild und Ton. Zurzeit absol- viert sie ein Studium im Medienbereich. Sie hat schon als Kind gerne Geschichten geschrieben und liebt es, Welten zu erschaffen, in denen man alles um sich herum vergessen kann. Inspirationen dafür findet sie überall – ob in der Natur, beim Sport oder beim Zähneputzen.

Kapitel 1 

 

»Würdest du bitte endlich aufhören, dein Kleid nach unten zu ziehen?«

»Ja, würde ich. Wenn dieses überlange T-Shirt wenigstens genug Stoff hätte, um sich KLEID nennen zu dürfen.«

Zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Morgen verdrehte meine beste Freundin, Paisley, neben mir ihre Augen.

»Mia Smith, das IST ein Kleid. Eben ein Minikleid. Na und? Das bringt deine Beine zur Geltung.«

Ja, und genau darauf konnte ich wirklich verzichten. Für meinen Geschmack fehlte da ein ganzes Kleidungstück. Eine Hose zum Beispiel.

Angestrengt versuchte ich mich nicht weiter auf das besagte Kleid zu konzentrieren, was schier unmöglich war. Jeder Lufthauch verursachte eine Gänsehaut auf meinen Oberschenkeln und gab mir das Gefühl eines real gewordenen Albtraums, bei dem man plötzlich halbnackt in der Öffentlichkeit steht. Ständig wanderten meine Augen an mir entlang, um irgendwo noch ein Stückchen Textil auszumachen, das ich zur Verlängerung des Kleides verwenden konnte. Natürlich völlig sinnlos. Also entschied ich mich, stur aus dem Autofenster zu starren und mich auf die viel befahrene Straße zu konzentrieren, in der Hoffnung, mich dadurch gedanklich etwas abzulenken.

Es war der Morgen des 24. Dezembers - Heilig Abend. In diesem Jahr ein Samstag. Was bedeutete, dass erst morgen ein offizieller Feiertag war und sämtliche Geschäfte den ganzen Tag geöffnet hatten. Eigentlich eine coole Sache. Aber mit Sicherheit zum Leidwesen aller Angestellten, die sich am 24. Dezember bestimmt etwas Schöneres vorstellen konnten, als panische Familien mit letzten vergessenen Geschenken, weihnachtsfanatische Shopaholics und Rentner mit zu viel Zeit in einer stets professionell freundlichen Art zu beraten. Ein Umstand, der mir im Prinzip hätte egal sein können, wenn ich nicht ausgerechnet für heute einen Job angenommen hätte. Somit zählte auch ich zu diesen »glücklichen« Angestellten. Gut, eigentlich war ich mit meinen sechzehn Jahren noch Schülerin und der Job nur ein Aushilfsjob. Aber wie gesagt, leider direkt an Heilig Abend. Der einzige Hoffnungsschimmer: Ich trug dieses Schicksal nicht allein, sondern hatte meine beste Freundin, Paisley O’Brien, als »Kollegin« an meiner Seite. Das war auch der Grund, warum wir beide heute Morgen so früh mit Paisleys Mutter in ihrem Van auf das große Einkaufszentrum unserer Kleinstadt zusteuerten.

Während ich meine Versuche, mich abzulenken, aufgab und wieder unruhig an meinem Kleid zupfte, blickte Paisley begeistert aus dem Seitenfenster. Ein eisiger Wind ließ dicke Schneeflocken so schnell an der Scheibe vorbeifliegen, dass fast nur noch ein weißer Schleier zu sehen war. Klasse. Jetzt würde ich mir also auch noch den Allerwertesten in diesem Möchtegernkleid abfrieren und die restlichen Feiertage wahrscheinlich mit Blasenentzündung und Erkältung im Bett verbringen dürfen. Ich schaute auf meine nackten Beine, die unter dem grünen Stoff hervorschauten. Das Kleid hatte einen taillierten Schnitt mit langen Ärmeln und einem Rock, der es kaum bis unterhalb meines Pos schaffte. Kragen und Saum waren an den Enden mit rot-weiß karierten Borten verziert. An meiner rechten Hüfte prangte eine kleine, grüne, aufgenähte Tasche, in der zwei echte Zuckerstangen steckten. Einzig meine kleine Umhängetasche, die ich selbst zu dem Kostüm kombiniert hatte, bot Platz, um private Dinge verstauen zu können. Meine Schuhe waren aus braunem Leder und liefen vorne an den Zehen zu einer nach oben gewundenen Spitze zusammen. Zur Krönung trug ich darunter feine, weiße Seidenstrümpfe, die an den Knöcheln mit Rüschen verziert waren. Nie und nimmer hätte mich jemand freiwillig in dieses Kostüm bekommen. Aber da ich knapp bei Kasse war, mir noch zwei Weihnachtsgeschenke für meine Familie fehlten und Paisley schon immer eine eigenartige Vorliebe für Weihnachten gehabt hatte, hatte sie es kurzerhand geschafft, mich zu überreden, mit ihr zusammen am heutigen Tag die Weihnachtselfen von Santa Claus zu mimen. So konnten wir unser weihnachtliches Taschengeld noch einmal aufstocken. Denn wie in jedem Einkaufszentrum der Region gab es auch hier einen Weihnachtsmann, auf dessen Schoß die Kinder Platz nehmen und ihre Wünsche erzählen durften. Paisley und ich mussten dabei lediglich für Ordnung unter den Anstehenden sorgen und freundlich »Fröhliche Weihnachten« wünschen. Das klang eigentlich ganz simpel. Doch als ich vor zwei Tagen meine »Arbeitsuniform« in einem winzigen Karton zugesendet bekommen hatte, hatte sich meine Vorfreude deutlich gelegt.

»Uns werden alle anstarren«, erwiderte ich missmutig.

»Umso besser. So lange ein paar gutaussehende Jungs dabei sind.« Paisleys Worte bestanden nur aus einem Flüstern. Auf ihrem Gesicht ruhte ein süffisantes Grinsen. Gerne hätte ich ihr einen passenden Kommentar dazu gegeben, wenn nicht gerade in diesem Moment Mrs. O’Brien über den Rückspiegel zu uns nach hinten geschaut hätte, um uns fröhlich zuzuzwinkern. Verschwörerisch blinzelte Paisley noch einmal zu mir hinüber und wandte sich dann wieder dem Schneeflockensturm draußen zu. Wenig überzeugt zog ich die Stirn kraus. Für Paisley war das ganze Minikleid-Thema keine große Sache. Warum auch? Selbst ohne dieses Outfit zog sie sämtliche Blicke auf sich, auch wenn sie sich daraus nicht viel machte. Wieder einmal beneidete ich meine beste Freundin um ihre Lockerheit und ihr Selbstbewusstsein. Für sie war das aber auch nicht weiter schwer. Paisley hätte selbst einen zerfetzten, alten Kartoffelsack überstülpen können und ihr top Body mit den langen Beinen, den braunen Haaren und den strahlenden grünen Augen hätte ihr bei jeder Misswahl den ersten Platz eingebracht. Dahingegen wirkte ich mit meiner rötlichen, wilden, schulterlangen Lockenmähne, meinen braungrünen Augen und den Sommersprossen, als hätte ich gerade in die Steckdose gefasst und wäre dabei vor Schreck in einen Kaktus gefallen.

Zu allem Übel kamen wir jetzt auch noch an dem großen Einkaufszentrum an, was mir signalisierte, dass es für einen letzten Fluchtversuch nun endgültig zu spät war.

»Ihr seht klasse aus, Mädchen.« Mrs. O’Brien hielt vor der riesigen Glastür des Einkaufszentrums, stellte den Motor ab und warf uns noch einen mütterlich prüfenden Blick zu.

»Danke, Mum«, säuselte Paisley und schnitt eine Grimasse, die ausdrückte »Sag ich doch!«. Ich hingegen schaffte es lediglich zu einem gezwungenen Lächeln, das mir wahrscheinlich nicht mal ein Blinder abgekauft hätte. Wieso erlaubte Mrs. O’Brien uns überhaupt, so halbnackt in die Öffentlichkeit zu gehen?! Meine Oma hätte mir vermutlich sofort einen Zwanziger in die Hand gedrückt und gesagt »Hier mein armes Kind, damit du dir was zum Anziehen kaufen kannst.«. Paisleys Mum hätte uns also auf der Stelle wieder nach Hause bringen müssen! Doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil. Sie wartete geduldig, bis wir aus dem Auto stiegen.

Ein anerkennender Pfiff einer vorbeilaufenden Jungsgruppe ließ Paisley voll aufblühen. Gekonnt stellte sie sich in Covermodelpose und zwinkerte den Jungs zu. Ich hingegen konnte nicht verhindern, dass ich ein bisschen rot wurde.

Kaum hatte ich den Schutz des Wagens verlassen, riss der eisige Wind an meiner Frisur und wehte mir ein ganzes Büschel meines roten Haarschopfs ins Gesicht. Na, wenn das nicht attraktiv aussah … Ich fuhr mir durch die jetzt völlig verstrubbelten Haare und griff nach Paisleys Hand. Eilig zog ich sie mit mir ins Einkaufszentrum. Hoffentlich war wenigstens drinnen noch nicht so viel los. Es fehlte noch, dass Hunderte von Menschen mich so sahen und glaubten, ein Schottisches Hochlandrind oder noch besser ein Yeti aus den Bergen betrat das Einkaufszentrum. Und das auch noch in diesem KLEID! Doch ich hatte Glück. Da das Einkaufszentrum eben erst geöffnet hatte, schlenderte nur eine Handvoll Kunden durch die Einkaufspassagen.

»Wir haben jetzt kurz nach halb neun. Das heißt, es sind noch 6 Stunden Zeit bis zu unserem Auftritt mit Santa«, verkündete Paisley nach einem Blick auf ihr Handy. Unterdessen versuchte ich meine Frisur wieder zu einem einfachen Zopf zusammenzubinden. »Ich muss noch ein Geschenk für Mum, meinen kleinen Bruder Todd und für dich besorgen.« Sie schaute auf den bunten Lageplan des Einkaufszentrums, der neben dem Eingang angebracht war. Darauf erkannte man das große Gebäude, das von der Form her einem leicht eckigen Donut ähnelte. Auf vier Etagen verteilt lagen Boutiquen, kleine Läden, Designer-Outlets und Lebensmittelgeschäfte, während sich in der Mitte ein großes, mit Glas überdachtes Atrium befand, in dem lange Rolltreppen von Etage zu Etage angebracht waren. Einen besonderen Blickfang bildete die alljährlich aufgestellte, große Tanne, die zu Weihnachten festlich geschmückt wurde. Doch eine der beliebtesten Attraktionen war ganz klar die kleine Indoor-Achterbahn, die sich in der Mitte des Einkaufszentrums befand und laut Eigentümer das Flair eines Jahrmarkts verströmen sollte. Das war einzigartig in der gesamten Umgebung und diente in meinen Augen vor allem als Werbemagnet, um noch mehr Besucher hierherzulocken. Dennoch musste ich zugeben, dass die Stimmung im Einkaufszentrum tatsächlich jedes Mal nach Abenteuer und Spaß schrie anstatt nur nach normalem Shopping. Ein Grund, warum ich gerne hier einkaufte.

Trotz der Größe des Einkaufszentrums würden sich die Geschäfte an einem Tag wie heute rasant füllen.

Eigentlich gehörte ich zu den Menschen, die schlau genug waren, bereits etliche Wochen vor dem 24. Dezember alle Geschenke einzukaufen. Aber die zahlreichen Klausuren in der Schule hatten mir dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht und meinen Zeitplan gehörig auf den Kopf gestellt. Somit hatte auch ich noch nicht alle Geschenke beisammen. Deshalb hatten Paisley und ich uns zum gemeinsamen Shoppen verabredet, bevor wir unseren Dienst bei Santa antreten mussten. Dank Paisleys Mutter hatte ich sogar bei den O’Briens übernachten dürfen. Obwohl meine Eltern zuerst nicht begeistert über die Einladung gewesen waren, hatten sie dann doch schnell zugestimmt. Wahrscheinlich waren sie mehr als froh, mich heute Morgen nicht noch ins Einkaufszentrum fahren zu müssen. Zu Hause herrschte vermutlich wie jedes Jahr das reinste Chaos. Mein Vater war hochmotiviert, den Weihnachtsbaum aufzustellen, verzweifelte aber innerhalb kürzester Zeit bei der Suche nach dem Ständer und den Christbaumkugeln. Diese bewahrte er nämlich schlauerweise jedes Jahr woanders auf. Meine Mutter würde bereits jetzt mit den Vorbereitungen für das große Familienfestessen beginnen und stimmungsmäßig einem Vulkan kurz vor der Eruption gleichen, während Oma und Opa im Laufe des Tages am Flughafen eintrafen und hofften, von Dad nicht wie letztes Jahr dort vergessen zu werden. Und dann war da noch Jonah, mein großer Bruder. Er war dieses Jahr achtzehn geworden und aus meiner Sicht trotz Volljährigkeit kein bisschen erwachsener. Was genau er gerade anstellte, wollte ich mir lieber nicht ausmalen. Ja, es reichte, wenn ich erst am späten Nachmittag, nach meinem Weihnachtselfen-Job, zu meiner Familie stoßen würde. Da genoss ich nur allzu gern ein paar feierliche Stunden mit meiner besten Freundin. Wenn auch im Minikleid und im schnell überfüllten Einkaufszentrum.

»Ich brauche noch ein Geschenk für Mum und Dad.«

»Was schenkst du denn Jonah dieses Jahr? Wieder Socken?«

Ich grinste. Letztes Jahr kurz vor Weihnachten hatte Jonah es sich nicht nehmen lassen, mich gehörig reinzulegen und halbnackt im tiefsten Winter aus unserem Haus auszusperren. Na gut, irgendwie war ich zum Teil auch selbst daran schuld gewesen, weil meine Leichtgläubigkeit damals die Oberhand ergriffen hatte. Unter einem angeblich extrem wichtigen Vorwand hatte er mich nach draußen in unseren Garten gelockt - und das im Pyjama. Die Folge: Ich musste eine Woche lang, direkt vor Heilig Abend, mit Fieber und einer fetten Erkältung im Bett verbringen und wurde zu DEM Gesprächsstoff in der Schule. Denn selbstverständlich hatte Jonah, zur Freude aller, ein paar Fotos davon geknipst, wie ich kläglich versuchte den Balkon zu erklimmen, um dort durch meine sperrangelweit offen stehende Schiebetür zurück ins Haus zu gelangen. Da konnte ich nicht anders, als mich zu rächen. Also hatte Jonah letztes Jahr zu Weihnachten nur einen großen Vorteilspack quietschbunter Socken unter dem Weihnachtsbaum vorgefunden. Schön, ich gebe zu, nicht sehr kreativ. Aber wie gesagt, ich lag bis Heilig Abend krank im Bett und hatte nicht die Zeit, den nächstbesten »Finden Sie ein hässliches Geschenk für ihren Bruder«-Laden aufzusuchen. Leider waren die Socken auch noch super weich und warm, sodass Jonah sie so cool fand, dass er wochenlang keine anderen mehr tragen wollte. Aber der böse Gedanke zählte …

»Nein. Ausnahmsweise hat er sich dieses Jahr mir gegenüber vorbildlich verhalten. Was mich ziemlich stutzig macht. Deshalb rechne ich jeden Moment mit einer verrückten Aktion seinerseits. Dennoch bekommt er dieses Jahr etwas wirklich Tolles: ein Platten-Regal in Form einer Gitarre.«

»Mann, das hättest du mir früher sagen sollen. Ich will auch so etwas Cooles zu Weihnachten.« Paisley zog einen traurigen Schmollmund. Lediglich ihre Augen verrieten, dass sie nur Spaß machte. Kopfschüttelnd, aber mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen, boxte ich sie freundschaftlich in die Seite. »Also. Wollen wir zuerst etwas für unsere Mütter besorgen?«

»Klingt gut.« So hatte ich endlich eine Beschäftigung, um mich von dem Minikleid abzulenken.

»Und ich weiß auch schon, wo wir hingehen können. In die neue Damenboutique im ersten Stock. Dort soll es für jede Altersgruppe, sogar für Babys und Seniorinnen, Klamotten geben.«

»Wirklich?«

Kapitel 2 

 

Kurze Zeit später durchstöberten wir bereits unzählige Regale und durchforsteten eine Stange voll behangen mit T-Shirts, Blusen und Hosen nach der nächsten.

»Ich habe absolut keinen Schimmer, was sich meine Mum wünscht.« Paisleys Stimme drang dumpf hinter einem Ständer voller Hüte hervor.

»Na, eine neue Kopfbedeckung denke ich nicht.«

»Autsch, so böse.« Sie grinste frech.

»Was ist mit einem Schal? Ich glaube, so etwas würde auch meiner Mutter gefallen.«

»Gute Idee … Mensch, schau dir doch mal dieses süße Top an.« Paisley griff nach einem Bügel mit einem Top, dessen Print Cinderella samt Glasschuh zeigte. Es war wirklich hübsch und erinnerte mich an meinen Besuch in Disneyland vor einem Jahr.

»Das sieht echt schön aus. Aber sind das nicht nur Kindergrößen?«

Paisley kniff die Augen zusammen und fingerte nach dem Etikett.

»Hey, hübsche Weihnachtselfe«, sagte da plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir und ließ mich erschrocken zusammenfahren. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich uns jemand genähert hatte. Eine Hand legte sich sanft auf meinen Oberarm. Wollte der mich etwa ausrauben? Entführen kam mir in einem solch belebten Geschäft unrealistisch vor, aber man wusste ja nie. Ein eiskalter Schauer lief mir den Nacken herunter. Nicht einmal das knapp bemessene Kleid hatte das geschafft. Ruckartig drehte ich mich um und rechnete mit dem Schlimmsten. Doch stattdessen blickte ich in mir bekannte nussbraune Augen, die mich wie so oft in ihren Bann zogen. Sie wurden halb von einer braunen, strubbeligen Surferfrisur verdeckt. Sie gehörten einem Jungen, der direkt vor mir stand. Er war einen halben Kopf größer als ich und trug einen schwarzen Kapuzenpulli sowie locker sitzende Jeans.

»Kevin?«

»Mia?«

Überrascht blinzelte ich und starrte in das nun ebenso verblüfft aussehende Gesicht. So viel zu Taschendieb! Vor mir stand kein anderer als Kevin O’Neill, Drummer von »4 United Tones«, der Band meines Bruders. Und nicht nur das. Kevin war einer der begehrtesten Jungs unserer Schule. Was nicht nur an seinen hammermäßigen Beats lag. Er war trainiert, gutaussehend, süß und einfühlsam. Unzählige Mädchen himmelten ihn an. Die Jungs von 4 United Tones hatten mittlerweile schon regelrechten Star-Status in unserer Kleinstadt und Umgebung erlangt und stellten eine harte Konkurrenz zu unseren Footballspielern an der High School dar, was den Beliebtheitsfaktor bei Mädchen anging. Das gefiel den Spielern sowie sämtlichen Jungs an unserer Schule zwar nicht, aber kein Mädchen konnte dem Charme der vier Bandmitglieder widerstehen. Auch wenn die meisten in ihrer Anwesenheit Gelassenheit und Belanglosigkeit vortäuschten. Jede von ihnen hoffte inständig, eines Tages von einem der 4 United Tones-Boys bemerkt und als Freundin auserkoren zu werden. Sehr zu meinem Leidwesen. Denn seit die 4 United Tones bekannter geworden waren, hatten auch schon unzählige Mädchen versucht meine neue beste Freundin zu werden. Nur, um dadurch näher an Kevin, Mike, Blake oder Jonah heranzukommen. Denn als kleine Schwester von Jonah Smith, dem Frontsänger und Gründer der Band, hatte ich natürlich die Möglichkeit, jederzeit mit ihnen abzuhängen. Allein diese Tatsache heimste mir regelmäßig neidische Blicke im Schulflur ein, was mich ziemlich nervte. Gut, es stimmte: Kevin, Blake, Mike und Jonah waren bereits seit dem Kindergarten die besten Freunde und somit war ich praktisch mit ihnen allen aufgewachsen. Selbst für meine Eltern waren sie mittlerweile mehr Familienmitglieder als nur Freunde meines Bruders. Das hieß aber nicht, dass Paisley und ich in unserer Freizeit ständig etwas mit den Jungs unternahmen, so wie das manch eine meiner Mitschülerinnen glaubte. Und einen solch »berühmten« Bruder zu haben, konnte auch ganz schön anstrengend sein. Besonders wenn Jonah wieder einmal ein etwas zu großes Ego an den Tag legte und mir damit tierisch auf die Nerven ging.

Verwundert riss Paisley die Augen auf, als sie den Jungen vor mir ebenfalls erkannte. »Kevin? Hast du dich verirrt?«

Sein überraschter Gesichtsausdruck verwandelte sich in Verwirrung. »Nein, wieso?«

»Nun ja.« Meine beste Freundin wedelte mit dem Disney-Top vor seiner Nase herum und deutete dann durch das Geschäft. »Wenn ich mich nicht total täusche, stehst du hier gerade in einer Damenboutique.«

Sein Blick wirkte einen Moment lang verständnislos. Dann nahmen seine Wangen eine kaum merkliche Rotfärbung an, als er diese Tatsache ebenfalls zu bemerken schien. Seine Augen zuckten unruhig von Paisley zu mir. Binnen einer Sekunde hatte er sich jedoch wieder gefangen. »Du hast eine gute Auffassungsgabe, Sherlock.« Er zwinkerte Paisley zu. Sie kicherte amüsiert, biss sich kaum merklich auf die Unterlippe und senkte kurz ihren Blick. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Flirtete sie da etwa gerade? »Um ehrlich zu sein, suche ich nach einem Geschenk für meine Schwester.«

»Tiara?«, fragte ich, ohne weiter darüber nachzudenken und hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen. Natürlich Tiara, dachte ich. Schließlich hatte er ja nur eine Schwester. Tiara war sechs Jahre alt und ein wahrer Engel. Ich liebte es, auf sie aufzupassen, wenn Kevin gerade mit der Band probte und Mr. und Mrs. O’Neill keine Zeit hatten. Obwohl Tiara manchmal ein paar sehr verrückte Flausen im Kopf hatte, war sie für ihr junges Alter schon erstaunlich erwachsen und clever. Unsere gemeinsamen Nachmittage versprachen jedes Mal das reinste Abenteuer zu werden.

»Jap.« Auf Kevins Gesicht trat ein Grinsen. »Hey Mia, du kommst doch am Donnerstag wieder zu uns. Tiara freut sich schon riesig darauf. Sie spricht seit einer Woche von nichts anderem mehr. Vermutlich wird sie dir all ihre Weihnachtsgeschenke zeigen und verlangen, dass ihr sie der Reihe nach durchspielt.«

Bejahend nickte ich und konnte mir ebenfalls ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Tatsache, dass Tiara meinen Besuch kaum erwarten konnte, freute mich jedoch mächtig.

»Aber ich muss dich vorwarnen.« Kevin beugte sich ein Stück zu mir vor und flüsterte geheimnisvoll. »Mum will ihr ein Prinzessinnenkosmetikset schenken.«

»Oh«, war meine einzige Antwort. Tiara hatte ein ausgereiftes Faible für Mode und Styling und liebte alles, was auch nur im Entferntesten dieser Thematik angehörte. Dabei hatte sie einen recht guten Geschmack, wenn doch hin und wieder etwas ausgefallen. Ich konnte mir bereits bildlich ausmalen, dass der Donnerstag definitiv einige sehr bunte Stunden versprach.

Kevin schwieg einen Moment und musterte mich ausgiebig in meinem Elfenkostüm. Unbehaglich wand ich mich unter seinem Blick. Für einen Moment hatte ich das Minikleid ganz vergessen.

»Die Kinderklamotten sind übrigens da drüben.« Paisley wies auf die hinterste Ecke des Ladens. Kevin blinzelte und schaute irritiert in die gezeigte Richtung. Dankbar nickte ich meiner besten Freundin zu, die ganz offensichtlich mein Unwohlsein bemerkt hatte.

»Tja, dann will ich wohl mal.« Etwas zögerlich trat Kevin einen Schritt nach vorne. Mittlerweile hatte sich eine kleine Traube an Mädchen in etwa anderthalb Metern Entfernung um uns herum angesammelt und blickte aufgeregt tuschelnd und kichernd zu uns hinüber. Als Kevin keine Anstalten machte, loszulaufen, gab Paisley ihm einen ermunternden Klaps auf die Schulter und schob ihn vorwärts.

Ein plötzliches »Klatsch«-Geräusch erklang, als dabei etwas Kartenähnliches vor meinen Füßen landete. Sofort fasste sich Kevin in die hintere Hosentasche, fingerte suchend nach etwas und bückte sich schnell zu den auf dem Boden liegenden Zetteln hinunter. Doch da war ich bereits in der Hocke und warf einen Blick auf drei bunte, laminierte DIN-A6-Karten. Eine davon war grün, eine gelb und die dritte rot. Sie erinnerten mich an meine Lernkarteikarten aus der Schule, mit denen ich für einen Vokabeltest oder eine Klausur übte. Nur, dass sich auf diesen hier keine Vokabeln befanden, sondern eine Reihe von Stichpunkten aufgelistet war. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es sich um eine Art To-do-Liste handelte, bei der bereits drei Punkte auf der grünen Karte mit einem Häkchen versehen waren. Mein Blick wanderte über die verschiedenen Karten:

 

• schmücke den Weihnachtsbaum des Einkaufszentrums mit eigenem Schmuck 

• fische eine Münze aus dem Wunschbrunnen 

 

 

»Moment, was …?« Was sollte das denn bitte schön für eine To-do-Liste sein?

Plötzlich umschlossen Finger die Karten und versuchten sie meinem Griff zu entziehen. Der Stärke nach zu urteilen, musste es Kevin sein. Da hatte er allerdings die Rechnung ohne Paisley gemacht. Diese entriss ihm in Windeseile die Listen. Mit immer größer werdenden Augen überflog sie die Karten und wich dabei geschickt Kevins Versuchen aus, ihr die Karteikarten abzunehmen.

»OMG! Eine Scavenger Hunt. Das ist doch diese abgewandelte Form einer Schnitzeljagd. Krass! Ich dachte, sowas gibt es nur im Fernsehen von irgendwelchen verrückten Promis.« Kevin schaffte es nun endlich, die Karten an sich zu nehmen und beeilte sich, sie wieder in die hintere Hosentasche zu stecken. Paisley allerdings schien die meisten Stichpunkte darauf gelesen und förmlich auswendig gelernt zu haben. »Du hast dir einen Frozen Yoghurt bis zum Gehirnfrost reingeschaufelt?«

Ich konnte nicht sagen, welches Gesicht bei dieser Aussage wahnsinniger aussah. Paisley, die vor Erstaunen, Entsetzen und tiefem Respekt fast zu atmen vergaß oder Kevin, dessen Gesichtszüge im Sekundentakt von Verlegenheit über Wut und Lachen bis hin zu Panik wechselten und er dabei einem unentschlossenen Chamäleon glich. Schließlich endete sein Mienenspiel bei Entsetzen. Sein Kopf zuckte zu mir, so als ob er sich erst jetzt wieder meiner Anwesenheit bewusst wurde. »Ich muss los«, erklang ein undeutliches Nuscheln und er machte ruckartig auf dem Absatz kehrt. Sein Fluchtversuch scheiterte jedoch erneut an Paisley.

»Moment mal!« Sie schien nun richtig in Fahrt zu kommen. Blitzschnell, wie ein Raubtier griff sie nach seinem Arm und zerrte ihn zurück zu dem Cinderella-Kleiderständer. »Wahnsinn, das ist der Hammer!« Meine beste Freundin fasste an Kevins Po (HALLO?!) und holte die drei Karten aus seiner Hosentasche hervor. Begeistert studierte sie diese ausführlicher.

Dieses Mal wehrte sich Kevin nicht, vermied es aber tunlichst, eine von uns beiden direkt anzusehen. Stattdessen starrte er auf das Cinderella-Top, das nun wieder an der Kleiderstange hing.

»Wenn ich das richtig verstehe, sind alle Aufgaben auf der grünen Karte leicht, Gelb bedeutet mittlere Herausforderung und Rot schwer. Bestimmt erhält man dementsprechend unterschiedlich viele Punkte. Moment. … Ah, hier oben steht es ja. Für eine grüne Aufgabe erhält man 25 Punkte, für eine gelbe 50 und eine erfolgreich absolvierte rote Challenge bringt satte 100 Punkte ein.« Langsam dämmerte es mir. Die drei laminierten Karteikarten gehörten also zu einem Spiel oder genauer gesagt, zu einer Art Schnitzeljagd. Dabei gaben die verschiedenfarbigen Karten unterschiedlich schwere Aufgaben vor, bei deren Erfüllung der Spieler sich eine entsprechende Punktzahl gutschreiben durfte. Eigene Christbaumkugeln an den Weihnachtsbaum im Einkaufszentrum zu hängen und Münzen aus dem Wunschbrunnen zu stehlen waren also leicht zu lösende Aufgaben, für die der Spieler jeweils 25 Punkte erhielt. Innerhalb eines festgelegten Zeitraums musste man so viele Aufgaben wie möglich erfüllen. Eine bestimmte Reihenfolge gab es nicht. Jeder Spieler konnte selbst wählen, welche und wie viele der Aufgaben er lösen wollte. Wer am Ende die meisten Punkte hatte, gewann.

»Aber wenn das eine Scavenger Hunt ist, dann benötigt man mehrere Spieler. Also, wer sind deine Mitstreiter?« Paisley blickte neugierig von den Karten auf.

Kevins Antwort beschränkte sich auf ein Schweigen. Aber er brauchte auch nichts zu sagen. Denn plötzlich fiel der Groschen bei mir. Es gab keine Zweifel. Kevins beste Freunde waren die anderen Bandmitglieder. Natürlich kannte er noch viele andere Leute. Doch nur mit den Jungs von 4 United Tones würde er eine solche Aktion durchziehen. Die Scavenger Hunt klang wie ein typischer Vorschlag von Blake, dem E-Bassspieler. Er war mit seinen neunzehn Jahren der älteste der Gruppe und zugleich der Draufgänger in der Band. Er besaß eine große Vorliebe für jegliche Form von Unsinn, den er selbst gerne als Erwachsenenspaß betitelte. Für ihn war das Leben eine einmalige Sache, die man stets auskosten sollte. Mike, der achtzehnjährige Keyboarder, und Kevin galten dabei eher als die Vernünftigen und Ruhigen der Band. Doch wenn Blake und Jonah etwas vorschlugen, dann gaben sie am Ende meistens nach und das resultierte dann in eben solchen verrückten Aktionen wie dieser Scavenger Hunt. Also hätte es mich eigentlich nicht allzu sehr verwundern dürfen, dass nun Kevin als Teilnehmer einer solchen Schnitzeljagd vor uns auftauchte.

»Oh nein! Du spielst das mit Jonah, Mike und Blake.«

Kevins intensiver, schweigsamer Blick ruhte auf mir und verriet alles, was ich wissen musste.

»Das heißt also, dass mein Bruder auch hier im Einkaufszentrum ist!« Entsetzt schnappte ich nach Luft. Kevin nickte ertappt. Automatisch zerrte ich mein Minikleid tiefer Richtung Knie. Wenn mich Jonah in diesem komischen Fummel sah, würde er mich monatelang damit aufziehen und vor versammelter Mannschaft blamieren. Im Prinzip war Jonah echt okay und ich wünschte mir keinen anderen großen Bruder als ihn. Aber geschwisterliche Rivalitäten blieben auch bei uns nicht aus und genau dann konnte so eine Situation echt peinlich und unangenehm werden. Der morgendliche Streit um das Badezimmer, der von Wettrennen aus dem Bett bis hin zu Frisur zerstörerischen Fönduellen reichte, war da nur ein harmloses Beispiel. Ich erinnerte mich nur allzu gut daran, wie ich vor drei Jahren von einem echt süßen Jungen aus der Parallelklasse zu einem Eis essen eingeladen worden war. Das war mein erstes und leider bisher letztes Date gewesen. Denn kaum hatten wir beide das Eiscafé betreten, war auch schon Jonah mit Blake, Mike und Kevin dort aufgetaucht und hatte mich am laufenden Band vor meinem Date blamiert. Angefangen bei peinlichen Kindheitserinnerungen, die er in aller Ausführlichkeit lachend herumposaunte, bis hin zu irgendwelchen erfundenen Eisunverträglichkeiten meinerseits. Seit diesem Tag ignorierte mich der Junge aus der Parallelklasse komplett und Jonahs Geschichten hatten in der gesamten Schule die Runde gemacht. Nein, ich musste definitiv mit allen Mitteln verhindern, dass Jonah mich in diesem freizügigen Kostüm entdeckte. Denn dass er sich eine solche Vorlage für neuen Spott und Sticheleien nicht entgehen lassen würde, lag ja wohl auf der Hand. Wer weiß vielleicht schoss er sogar gleich noch ein paar Beweisfotos und schickte sie als Weihnachtsgrußkarten an alle Verwandten und Bekannten, damit sie den Spaß teilen konnten!

Kevin bemerkte meine hektischen Versuche, den Stoff verlängern zu wollen und zog verwundert die Augenbrauen nach oben. Ich schaute ihn kurz vielsagend an und er schien meine Sorgen endlich zu begreifen. Immerhin kannte er meinen Bruder genauso gut wie ich. »Beruhige dich, Mia. Wenn ich mich nicht täusche, ist er gerade mit der Rolltreppe in den 3. Stock gefahren. Vermutlich um lautstark ein Lied im Elektronikgeschäft in der Musikabteilung mit Testkopfhörern zu trällern.« Ich hielt in meiner verkrampften Haltung inne.

Paisley suchte auf den drei Karteikarten nach der genannten Challenge. »Wieso ist das auf der gelben Karte? Ihr seid eine Band. Das sollte wohl eher unter ›kinderleicht‹ oder ›Aufwärmübung‹ fallen.«

»Nicht jeder von uns ist ein geborener Frontsänger und hat null Hemmungen mit dieser Challenge. Mike und ich wollten dafür mindestens 50 Punkte.«