Eine Rosé für Jonah - Emily Spring - E-Book

Eine Rosé für Jonah E-Book

Emily Spring

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Beschreibung

Jonah sah Rose das erste Mal im Park. Sie sass wie verloren auf einer Parkbank und hatte ihn noch nicht gesehen. Wie konnte er sie auf sich aufmerksam machen? Diese Frau war bezaubernd! Woher sollte Jonah wissen, dass es schwerer werden würde Rose zu erobern, als einen Drachen zu töten? Eine Rose für Jonah, ein kurzer Liebesroman, der sich mit dem befasst, was uns alle beschäftigt, die Ängste durch Vertrauensverlust, einhergehend mit schlechter Erfahrung. Aber es kann doch mit Liebe enden

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Seitenzahl: 126

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Kapitel 1: Ein Hauch von Veränderung

Rose Miller war das, was man eine unauffällige Frau nennen würde. Mit ihren 28 Jahren hatte sie sich in ein Leben eingefunden, das so vorhersehbar war wie die täglichen Zahlen, die sie in der Buchhaltung jonglierte. Jeden Morgen wachte sie früh auf, um den Kaffee zu brühen und mit einem halben Ohr den Nachrichten auf dem Radio zu lauschen, während sie sich in einen ihrer zahlreichen schlichten Blazer kleidete. Später tanzte sie im Morgengrauen durch die Straßen ihrer kleinen Stadt, um auf die Arbeit zu gehen, in der sie bereits seit fünf Jahren als Buchhalterin tätig war.

„Guten Morgen, Rose!“ rief ihre Kollegin Clara und schob, wie gewohnt, einen Stapel Papier auf Roses Schreibtisch. „Hast du das neue Budget für die Marketingabteilung schon fertig?“

„Ähm, fast,“ murmelte Rose, während sie versuchte, ihre Gedanken zu sortieren. Ihre Fingernägel waren perfekt manikürt, aber ihr Herz schien nach etwas anderem zu verlangen – nach einem Abenteuer vielleicht oder nach einer Prise Romantik, die ihr langweiliges Leben aufpeppen könnte. Ein kleiner Funke, der mit ihrer immer wiederkehrenden Routine brannte, aber noch nicht aufgeblüht war. Während die Sonne durch das Fenster schien, dachte Rose daran, wie es wäre, endlich einmal etwas Aufregendes zu erleben. Sie hatte eine Liste in ihrem Notizbuch, auf der ihre Träume standen – Reisen nach Paris, ein tolles Abendkleid für einen Ball, und, ganz wichtig: die große Liebe finden. Oft kicherte sie über die Idee, sich im Alltag auf die Spur eines charmanten Unbekannten zu begeben, der sie mit seinem Lächeln und einem funkelnden Blick in die Augen um den Verstand bringen könnte.

An diesem Mittwoch jedoch fühlte sich alles ein wenig anders an. Vielleicht war es das fröhliche Zwitschern der Vögel, die in den Bäumen vor dem Büro nisteten, oder die zart duftenden Blumen, die aus den angrenzenden Gärten blühten. Rose schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. „Ein bisschen frische Luft könnte nicht schaden“, dachte sie.

In der Mittagspause beschloss sie, in den parkähnlichen Garten in der Nähe des Büros zu gehen, um ein bisschen zu entspannen und einen Kaffee zu genießen. Unter dem blühenden Kirschbaum setzte sie sich auf eine der Bänke, während die Blütenblätter wie zarte rosa Regentropfen um sie herumtanzten. Sie genoss einen Moment der Ruhe, als plötzlich ein Lachen in der Luft zu hören war. Neugierig schaute sie auf und entdeckte eine Gruppe von Kindern, die auf dem nahegelegenen Spielplatz spielten.

Doch zwischen ihnen war auch ein Mann – groß, mit lockigem, dunklem Haar und einem strahlenden Lächeln, das selbst die blühendsten Blumen blass aussehen ließ. Er war der Inbegriff eines Sommertraums, und als er einen Papierflieger bastelte und ihn in die Höhe schickte, geschah etwas, das Rose nicht für möglich gehalten hätte: Ihr Herz stolperte förmlich.

Rose konnte ihren Blick nicht abwenden. Während die Kinder jubelten und der Mann lachte, geschah das Unbeschreibliche. Der fliegende Papierflieger kam direkt in ihre Richtung geschossen und landete sanft auf ihrer Bank. Es war, als hätte das Schicksal beschlossen, ihr ein Zeichen zu senden. Mit einem Hauch von Schüchternheit, aber auch einem Funken Neugier, nahm Rose den Flieger und entfaltete ihn. Auf der kleinen, in mühevoller Hand geschriebene Nachricht stand: „Wenn Sie ein Abenteuer suchen, dann schauen Sie am Freitag um 18 Uhr in das Café nebenan. Vielleicht sehen wir uns dort.“ Ein Lächeln breitete sich auf Roses Gesicht aus. Plötzlich fühlte sich ihr Leben nicht mehr ganz so langweilig an. Vielleicht war dies der Anfang von etwas Aufregendem.

Sie hatte schon lange nicht mehr an das Wort „abenteuerlich“ gedacht, aber heute? Heute war der Himmel über ihr strahlend blau, die Blüten blühten in voller Pracht und ihr Herz begann, nach dem zu verlangen, was immer gefehlt hatte. Es war an der Zeit, ihr Leben zu verändern – und vielleicht war ein einfacher Papierflieger genau der Schlüssel dazu.

Die Vorfreude auf Freitag ließ Rosen Herz schneller schlagen. Obwohl sie sich ihrer Schüchternheit bewusst war, beschloss sie, das Risiko einzugehen. An den folgenden Tagen schien die Zeit langsamer zu vergehen. Bei der Arbeit konnte sie sich kaum konzentrieren, während ihre Gedanken immer wieder zu dem Mann im Park und dem unerwarteten Zettel zurückkehrten. Sie stellte sich vor, wie er aussehen könnte, was er tun würde und welche Geschichten er erzählen könnte. Ihre Kollegen bemerkten die Veränderung in ihrem Verhalten – die kleine, stille Rose schien auf einmal voller Leben und Energie zu sein, als hätte sie einen neuen Lebensfunken entdeckt.

Am Freitagabend bereitete sich Rose sorgfältig vor. Sie wählte ein schlichtes, aber elegantes Kleid aus ihrem Kleiderschrank, das sie für besondere Anlässe aufbewahrt hatte. Während sie sich schminkte und ihr Haar in sanften Wellen fallen ließ, konnte sie die Nervosität regelrecht spüren. Rose war eine bildhübsche Frau, gab sich aber keine Wichtigkeit, so dass ihr ihre Wirkung auf andere entging. Ihre Hände zitterten leicht, als sie den Lippenstift auftrug; der Gedanke an das bevorstehende Treffen ließ ihr Herz rasen. „Was ist das Schlimmste, was passieren kann?“ wiederholte sie leise. „Selbst wenn es nicht klappt, hast du den Mut, es zu versuchen.“ Als es die Uhr 30 Minuten vor 18 Uhr schlug, schnappte sie sich ihre kleine Tasche und machte sich auf den Weg zum Café. Die Straßen waren von einem warmen Abendlicht getränkt, und jeder Schritt schien sie näher zu dem versprochenen Abenteuer zu bringen. Das Café war lebhaft und viel frequentiert – ein perfekter Ort für Begegnungen und Gespräche. Sie trat ein und ließ ihren Blick über die Tische schweifen.

Ihre Nervosität wuchs mit jedem Moment, als sie feststellte, dass der Mann noch nicht da war. Sie setzte sich an einen Tisch in der Nähe des Fensters und bestellte einen Kaffee, um sich zu beruhigen. Als die Minuten vergingen, konnte sie nicht anders, als sich Fragen über ihre Entscheidung zu stellen: Würde er kommen? Hatte er es ernst gemeint? Vielleicht war es nur ein Spiel gewesen? Doch dann, als sie bereits fast aufgeben wollte, hörte sie das Lachen das sie aus dem Park kannte. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, als ihr Blick auf ihn fiel – er war hier! In einer lockeren Jeans und einem lässigen Hemd strahlte er eine so unbeschwerte Aura aus, dass Rose für einen Moment einfach nur dort saß und staunte. Der Mann hatte seinen Kopf in ihre Richtung gewandt; Augenkontakt entstand sofort. Ein selbstbewusstes Lächeln huschte über sein Gesicht, während er sich durch den Raum bewegte.

Im nächsten Augenblick war er an ihrem Tisch angekommen. „Du bist also die geheimnisvolle Abenteurerin,“ begann er mit einem Augenzwinkern. „Ich bin Jonah.“ Die Art und Weise, wie seine Stimme klang – warm und einladend – ließ Rose all ihre Bedenken vergessen. An diesem Abend sollten alle Ängste weichen und Platz machen für das Unbekannte; ihr Abenteuer hatte gerade erst begonnen.

Jonah setzte sich mit einer Leichtigkeit, die Rose sofort in ihren Bann zog. Sie spürte ein vertrautes Kribbeln im Bauch, während er leise das Gespräch begann. "Erzähl mir von deinen Abenteuern," forderte er sie auf und lehnte sich interessiert zu ihr. Rose merkte, wie ihre Nervosität langsam nachließ, und sie fand sich in einem entspannten Austausch wieder. Als sie ihm von ihren Träumen erzählte – vom Reisen nach Paris und dem Wunsch, die große Liebe zu finden – lachte Jonah herzlich und erzählte aus seinem eigenen Leben, von den kleinen Abenteuern, die er auf seinen Reisen erlebt hatte. Es war, als würden sich ihre Geschichten zu einem gemeinsamen Abenteuer verweben.

Die Stunden verflogen im Nu; sie tauschten Anekdoten über Kindheitserinnerungen aus und sprachen über ihre Lieblingsorte in der Stadt. Jonah hatte eine ansteckende Begeisterung für das Leben, die Rose mit jedem Wort mehr bezauberte. Sie fühlte sich geborgen und gleichzeitig herausgefordert, neue Aspekte ihrer eigenen Persönlichkeit zu entdecken. Seine Fragen erweckten in ihr einen unentdeckten Mut; sie redete über Dinge, die sie lange Zeit für sich behalten hatte – ihre Ängste, aber auch ihre Hoffnungen.

Das Café um sie herum schien zu verschwimmen, als wäre nur noch ihr Tisch der einzige Ort in der Welt. Durch das große Fenster fiel das sanfte Licht der untergehenden Sonne in den Raum und verlieh den ersten Schimmern einer beginnenden Dämmerung eine magische Note. Jonah bemerkte es ebenfalls und seine Augen leuchteten vor Freude. „Weißt du,“ sagte er sanft, „manchmal sind die besten Momente im Leben diejenigen, die man nicht geplant hat.“ In diesem Augenblick fühlte Rose, wie ihre Schüchternheit endgültig von einem warmen Gefühl der Verbundenheit abgelöst wurde.

Als sie schließlich auf die Uhr sah, wurde ihr bewusst, wie schnell die Zeit vergangen war. Mit einem Hauch von Bedauern stellte sie fest, dass der Abend bald enden würde. Doch Jonah hatte dies bemerkt und schlug vor: „Wie wäre es mit einem Spaziergang durch den nahegelegenen Park? Die Nacht ist doch noch jung.“ Rose stimmte freudig zu; eine wandernde Vertrautheit zwischen ihnen hatte sich etabliert und das Versprechen eines neuen Abenteuers lag in der Luft. Sie verließen das Café zusammen und traten erneut in die laue Abendluft hinaus – voller Neugier auf das Unbekannte, das vor ihnen lag.

Der Park empfing sie mit einer sanften Brise, die zarte Blätter von den Bäumen tanzen ließ.

Das Glühen der Straßenlaternen und das abnehmende Licht des Tages schufen eine romantische Atmosphäre, die zum Träumen einlud. Während Rose neben Jonah herging, bemerkte sie das verhaltene Lächeln auf seinem Gesicht und spürte, wie die Angespanntheit des Café-Besuchs endgültig von ihr abfiel.

“Was macht dich glücklich?“ fragte Jonah plötzlich, als sie an einem kleinen Teich vorbeikamen, dessen Spiegeloberfläche das Licht der Sterne widerspiegelte. Es war eine unerwartete Frage, die sie kurz zögern ließ, doch gleichzeitig war da auch diese aufregende Vertrautheit, die es ihr erleichterte zu antworten.

„Ich denke, es sind die kleinen Dinge“, begann sie und ließ ihren Blick über die glitzernde Wasseroberfläche schweifen. „Ein gutes Buch an einem regnerischen Tag oder ein Spaziergang im Park. Ich liebe es, neue Orte zu entdecken – aber auch die Menschen und Geschichten, die damit verbunden sind.“ Jonah nickte verständnisvoll und ergänzte: „Ich glaube auch, dass das Leben in den Begegnungen steckt. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, und manchmal kann ein einfacher Moment einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“

Seine offene Art ermutigte Rose, mehr von sich preiszugeben. „Weißt du,“ fuhr sie fort, „ich habe oft das Gefühl, in meiner eigenen kleinen Blase zu leben. Manchmal ist es so schwer, aus der Routine auszubrechen.“ Jonah hielt kurz inne und sah sie dabei an, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Aber genau dafür sind Abenteuer da“, erwiderte er mit einem warmen Lächeln. „Sie helfen uns, über uns selbst hinauszuwachsen.“

In diesem Moment fühlte Rose sich stark mit ihm verbunden, die Stadt um sie herum schien zu verschwinden; alles was zählte, war der Austausch zwischen ihnen und die Möglichkeit eines neuen Weges.

Sie entdeckten unbewusst einen lautlosen Pakt zwischen ihren Seelen – einen Wunsch nach Veränderung und mutigen Schritten ins Unbekannte. Als sie weitergingen und der Weg sie tiefer in den Park führte, konnte Rose spüren, wie sich neue Hoffnung und Inspiration in ihr aufbauten. Sie sprach über ihre Träume vom Reisen und darüber, wie wichtig es ihr war, einen Platz in der Welt zu finden.

Jonah hörte aufmerksam zu und teilte ebenfalls seine Lust am Reisen und Entdecken mit ihr. Es war ein Dialog voller Energie und Neugierde; jeder Satz brachte sie näher zusammen.

Plötzlich entdeckten sie ein paar freudige Stimmen von einer Gruppe junger Leute in der Nähe, die fröhlich lachten und musizierten. Rose zögerte kurz; solche Gruppen hatten oft eine ganz eigene Dynamik. Doch als Jonah vorschlug: „Lass uns doch nachsehen! Vielleicht können wir uns dazugesellen,“ spürte sie ein Kribbeln in ihrem Bauch – genau die Art von Aufregung, auf die sie gewartet hatte. Ohne es wirklich zu realisieren, nahm sie seine Hand und folgte ihm dorthin, wo das Lachen aufblühte und das Leben pulsierte – bereit für alles Weitere, was kommen mochte.

Kapitel 2: Rosenkind

In einem kleinen Dorf umgeben von weiten Feldern und sanften Hügeln wuchs Rose auf. Schon von klein auf war sie ein unbeschwertes und neugieriges Kind, dessen Augen beim Anblick der farbenfrohen Blumenwiesen leuchteten. Ihr Zuhause war ein gemütliches Anwesen am Rande des Dorfes, wo die Kirschbäume im Frühling mit zarten Blüten übersät waren und die Sommertage von der Melodie der singenden Vögel untermalt wurden.

Roses Eltern, Emma und Georg, waren gütige Menschen, deren Liebe zum Land und zur Familie tief verwurzelt war. Emma, eine talentierte Gärtnerin, verbrachte ihre Tage meist damit, den Garten in ein buntes Paradies zu verwandeln. Rose liebte es, ihr dabei zuzusehen, wie sie mit ihren Händen in der Erde wühlte und den Pflanzen sanft zuflüsterte, als könne sie mit ihnen sprechen. Georg hingegen war ein besonnener Mann, der als Schreiner arbeitete. Er schuf aus Holz kunstvolle Möbelstücke, die im Dorf und darüber hinaus wegen ihrer Qualität geschätzt wurden. Immer wieder nahm er sich die Zeit, Rose die Kunst des Schreinerhandwerks zu zeigen, indem er sie mit einfachen Projekten in die Werkstatt einführte.

Die Familie wurde durch Roses Geschwister abgerundet. Ihr ältester Bruder, Lukas, war der Beschützer der Familie. Mit seinen funkelnden grünen Augen und dem schelmischen Lächeln war er so etwas wie ein Held für seine jüngeren Geschwister. Obwohl er schon fast erwachsen war, verbrachte er noch immer seine Freizeit damit, mit Rose und ihrem jüngeren Bruder, Max, Abenteuer in den Wäldern und Feldern zu erleben. Max, der Jüngste der Familie, war voller Energie und unablässiger Fragen.

Oft verirrte er sich in seinen fantasievollen Welten, die er mit seinen Spieldingen zum Leben erweckte.

Die Bindung unter den Geschwistern war stark, genährt von unzähligen Stunden des Spiels und der Erkundung. Zusammen entdeckten sie Schätze in den Wäldern, bauten geheime Verstecke und lauschten den Geschichten, die das Dorf zu erzählen hatte. Ihre Kindheit war ein Gewebe aus Sommertagen, abendlichen Lagerfeuern und dem Gefühl von Geborgenheit in der Wärme der Familie.

Emma und Georg legten großen Wert darauf, ihren Kindern Werte wie Zusammenhalt, Respekt und Liebe zur Natur mitzugeben. Sie ermutigten Rose, neugierig zu sein und ihre Umgebung mit offenen Augen und offenem Herzen wahrzunehmen. Diese Erziehung formte Rose zu einer empfindsamen und mitfühlenden jungen Frau, die tief in ihrem Inneren verstand, wie kostbar das Leben und die Familie waren. Als die Jahre vergingen, blieb die Magie ihrer Kindheit ein wertvoller Schatz in Roses Herzen. Sie wusste, dass die Erinnerungen an die unbeschwerten Tage und die Liebe ihrer Familie ihre wichtigsten Begleiter auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben sein würden.

Rose erinnerte sich an eine besondere Geschichte mit Ihren Brüdern in einer Lichtung. Sie wollten gemeinsam den Wald erkunden, Lukas führte die Gruppe souverän mit seiner gewohnten Zuversicht, während Max voller Enthusiasmus hinter ihm her rannte und ständig neue Ideen für ihre Entdeckungen hatte. Rose fühlte sich von der Aufregung ihrer beiden Brüder mitgerissen, doch gleichzeitig schwang in ihrem Herzen auch ein Gefühl der Vorfreude auf das Unbekannte mit. Je tiefer sie in den Wald eindrangen, desto mehr schien sich die Welt um sie herum zu verändern; die Luft wurde kühler, das Licht spielte zwischen den Baumwipfeln und ließ geheimnisvolle Schatten tanzen. Schließlich, nach einer scheinbar endlosen Suche, betraten sie die Lichtung.