Endlich Liebe - Emily Spring - E-Book

Endlich Liebe E-Book

Emily Spring

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Beschreibung

Marco war zu lange Single, aber es klappte nicht mit der Liebe. Er hatte darüber auch schon mit seiner Nachbarin Charlotte gesprochen, die er äusserst nett fand und gerne mochte, die aber eigentlich nicht sein Typ war. Das es aber ausgerechnet Charlotte war, die ihm eines Tages den Kopf verdrehte und sein inneres Feuer so richtig zum lodern brachte, das wusste Marco erst viel später. Endlich Liebe, vom Suchen und Finden der einen Person, für die man brennt.

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Seitenzahl: 91

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Kapitel 1: Einsamkeit

Marco war jetzt schon eine ganze Zeit lang Single und das machte ihm nichts aus. Er hatte hier und da Versuche unternommen, um mit Frauen anzubandeln, aber irgendwie hatte es nie wirklich geklappt. Mal war es etwas für eine Nacht oder etwas Lockeres, aber so richtig hatte Amor ihn noch nicht erwischt.

Es gab mal Rose, bei ihr dachte er, dass es etwas Ernstes wäre. Leider war es einseitig, so dass am Ende auch nichts daraus wurde.

Sein Freundeskreis war sich einig, dass es höchste Zeit für Marco war, über seinen Schatten zu springen. Sie hatten ihn oft überreden wollen, die Möglichkeiten in der digitalen Welt der Dating-Apps auszuprobieren. Nach einigen zögerlichen Versuchen hatte er schließlich eine App heruntergeladen, aber auch hier blieb der ersehnte Funke aus.

Es waren zwar einige nette Begegnungen dabei, doch die Verbindungen fühlten sich oft flüchtig und unauthentisch an. Marco begann zu zweifeln, ob er jemals das Gefühl erleben würde, das ihm so lange versagt geblieben war.

Die Abende alleine vor dem Fernseher schienen himmlisch ruhig, doch tief in seinem Inneren nagte ein leises Sehnsuchtsgefühl, das ihm sagte, dass ihm etwas fehlte.

Marco war ein großer, recht attraktiver Mann. Frauen blickten ihm hinterher, aber ihn ließ das kalt. Er hatte wohl einen Typ Frau war letztendlich aber nicht oberflächlich. Marco betrieb Fitness, sein Antrieb lag eher in der Gesundheit und Kraft und nicht dem unsinnigen Muskelaufbau.

Marco hatte Kunst studiert und sein Beruf faszinierte ihn bis heute. Er ging gerne zur Arbeit, aber trennte Beruf und Freizeit mittlerweile strikt. Er neigte dazu keine Pausen zu machen und seinen Feierabend ständig nach hinten zu verschieben, seit geraumer Zeit hatte er sich das aber selbst verboten, er wollte sein Leben mehr genießen.

Seine Eltern und Geschwister waren ihm wichtig, aber der Kontakt spielte sich eher über das Smartphone ab, sie alle waren überall in der Welt verstreut und trafen sich zu Feierlichkeiten wie Weihnachten und Ostern, ansonsten lebte jeder sein eigenes Leben wo immer er auch gelandet war. Marco war jetzt 35 und hätte gerne eine Familie gegründet, aber es ergab sich nichts. Er lernte so gut wie nie Frauen kennen. Das lag daran das er Frauen nicht einfach ansprach und das ihm Frauen -die ihn anstarrten- suspekt waren. Es erschien ihm, dass es heute schwerer war das andere Geschlecht kennenzulernen. Früher traf man sich in seiner Stammkneipe und lernte automatisch Menschen kennen. Heute schien das alles virtuell abzulaufen. Das nahm er zur Kenntnis, seine Begeisterung darüber aber hielt sich in Grenzen, obwohl ihn seine Freunde immer wieder und wieder dazu drängten es mit Flirtapps zu versuchen.

Marco saß auf der Couch und schaute fern, als sein Blick auf das Handydisplay fiel, das immer noch eine Dating-App anzeigte. Einer plötzlichen Eingebung folgend entschied er sich, ein weiteres Mal sein Glück zu versuchen. Vielleicht lag der Schlüssel zum Erfolg in einer anderen Herangehensweise.

Er durchforstete die Profile und stieß auf ein Bild von Luisa, die ihn mit ihrem strahlenden Lächeln sofort fesselte. Ihr Profiltext war ehrlich, mit einem Hauch von Humor – und etwas, das ihn ansprach: sie liebte es zu reisen und hatte eine Schwäche für gute Bücher. Angetrieben von einer Mischung aus Neugier und Aufregung, schenkte er ihr ein „Gefällt mir“ und verfasste eine Nachricht, in der er ein Gedankenexperiment über das nächste Abenteuer im Ausland anschnitt. Als nicht einmal fünf Minuten später eine Antwort kam, spürte er ein Kribbeln der Vorfreude in seinem Bauch. Es war mehr als nur ein flüchtiger Austausch; die Worte waren lebendig und luden zu weiteren Gesprächen ein.

Im Verlauf der nächsten Tage entwickelten sich ihre Gespräche zu einem Dialog voller Ideen und gemeinsamer Interessen. Während er sich in jedem Nachrichtenwechsel mehr mit Luisa verband, merkte Marco, dass der Funke vielleicht doch noch existierte – nicht nur als flüchtige Begegnung, sondern als etwas, das den Funken entfesseln könnte, den er so lange vermisste.

Die Tage vergingen und mit jedem Austausch wuchs Marcos Aufregung.

Es war, als ob die Worte zwischen ihnen nicht nur Schriftzeichen auf einem Bildschirm waren, sondern tatsächlich eine Brücke bauten, die zwei Herzen verband. Er begann, sich auf die Nachrichten von Luisa zu freuen, ihre humorvollen Antworten und die Leidenschaft, mit der sie über Reisen und Literatur sprach, zogen ihn unweigerlich in ihren Bann.

Nach fast zwei Wochen des hin- und her schreibens fühlte sich sein Leben nicht mehr so leer an; der Fernseher wurde unwichtig, und die Abende allein traten in den Hintergrund. Nach einer weiteren Woche intensiven Austauschs beschlossen sie, ein erstes Treffen zu vereinbaren. Marco war nervös und gleichzeitig euphorisch. Er überlegte, wo sie hingehen könnten – etwas Gemütliches, wo sie ungestört miteinander reden konnten, vielleicht ein kleines Café am Wasser.

Als der Tag gekommen war, war er bereits drei Stunden früher fertig angezogen und wartete nun ungeduldig am Treffpunkt auf sie, aber sie kam nicht. Er machte sich zuerst keine Sorgen, aber als die Minuten ins Land zogen, ohne das sie auftauchte überkam ihn eine grosse Enttäuschung. Plötzlich vibrierte sein Smartphone. Erwartungsvoll griff er danach und sah Luisas Name auf dem Bildschirm blitzen. Sein Herz machte einen Sprung - vielleicht war sie jetzt endlich unterwegs! Doch beim Öffnen der Nachricht fror sein Lächeln ein. Es war eine kurze Mitteilung: „Es tut mir leid, Marco. Ich kann heute leider nicht kommen.“

Die Worte waren klar und sachlich, ohne Raum für Interpretationen oder Hoffnungen auf eine spätere Erklärung. Ein Gefühl der Enttäuschung überkam ihn - doch gleichzeitig spürte er auch ein fremdes Gefühl von Verständnis; schließlich gab es immer Dinge im Leben, die man nicht planen konnte. Einen Moment lang blieb er wie erstarrt sitzen und wusste nicht recht, wie er reagieren sollte. Die ersten Gedanken über mögliche Gründe für ihre Absage schossen ihm durch seinen Kopf, vielleicht war ja wirklich etwas Dringendes dazwischengekommen oder sie war einfach nicht bereit für ein Treffen?

Um ihn herum blieben Geräusche und Lichteffekte unberührt von seinen gemischten Gefühlen. Doch tief in ihm gab es auch einen Anflug von Entschlossenheit, das letzte Gespräch hatte zu viel Bedeutung für ihn gehabt, da durfte der Verlust eines Abends nicht alles ruinieren. Mit einem Seufzer nahm er einen Schluck seines Kaffees und ließ seine Gedanken schweifen - vielleicht sollte er ihr einfach ein weiteres Mal schreiben und versuchen zu klären, was passiert war. Seine Hände zitterten leicht, als er sein Smartphone wieder in die Hand nahm. Der Gedanke, sie zu kontaktieren, ließ ihn innerlich hin- und hergerissen fühlen.

Sollte er nachfragen, ob alles in Ordnung war? Oder wäre es besser, zu warten bis sie sich wieder meldet? Schließlich hatte er zu oft erlebt, dass eine vorschnelle Nachricht mehr Schaden als Nutzen anrichten konnte. Trotz seiner Unsicherheit drängte ihn etwas, es einfach zu versuchen.

Er schrieb ihr: „Hey Luisa, ich hoffe, es ist alles in Ordnung bei dir. Ich habe mich auf unser Treffen gefreut.“ Nach dem Absenden wartete er angespannt auf eine Antwort und stellte sich vor, wie sie vielleicht gerade über ihre Entscheidung nachdachte. Die Minuten vergingen quälend langsam und sein Kopf war voller Fragen. Was war dazwischengekommen? Hatte sie vielleicht nur Bedenken?

Sein Smartphone vibrierte, er zog es hastig hervor und sah ihren Namen „Hey Marco, es tut mir wirklich leid. Es ist mir einfach was dazwischengekommen,“ las er und stellte fest, dass ihre Worte nun eine andere Wärme ausstrahlten als zuvor. „Könnten wir unser Treffen nachholen? Ich würde dich wirklich gerne kennenlernen.“ Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in ihm aus – es gab eine Chance! Rasch begann er zu tippen: „Ja! Sehr gerne! Nächsten Freitag vielleicht?“

Als sie zustimmte, fühlte er ein Kribbeln in seinem Bauch – diesmal war es nicht das alte Gefühl der Einsamkeit, sondern die Vorfreude auf den zweiten Versuch. In den folgenden Tagen verging die Zeit wie im Flug: Sie schrieben sich häufig, immer wieder unterhielten sie sich über ihre Lieblingsbücher und Reiseziele - beim Austausch bemerkte Marco wachsende Vertrautheit und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Er war sicher, das 2. Date würde perfekt werden.

Kapitel 2: Nachbarn

Marco hat seit einiger Zeit eine neue Nachbarin. Sie waren mittlerweile richtig gut befreundet und wenn ihm die Decke auf den Kopf fiel, ging er zu ihr oder lud sie zu sich ein. Sie war so ein bisschen Rockabilly mit roten Haaren. Sie hiess Charlotte, aber jeder nannte sie Charly und heute saß er bei ihr. Wie üblich tauschten sie eher Belangloses aus, aber heute wollte er wissen was sie davon hielt, dass Luisa ihn beim ersten Date versetzt hatte, und nicht schon vorher abgesagt hatte. Hatte Charlotte dazu eine Meinung?

Charlotte lehnte sich zurück und betrachtete Marco mit einem schiefen Lächeln. „Das ist schon übel, was Luisa da gemacht hat“, begann sie. „Ich denke, das sagt viel über ihre Bereitschaft aus, sich wirklich auf etwas einzulassen.“ Sie schüttelte den Kopf, als wäre der Gedanke unangenehm. „Wenn du jemanden versetzt, bevor überhaupt etwas angefangen hat, gibt das schon einen Hinweis darauf, wie ernst es ihr ist. Vielleicht war sie einfach nicht bereit für ein echtes Treffen.“ Marco nickte nachdenklich, während er über ihre Worte nachsann. „Aber was ist mit dir, Marco? Möchtest du wirklich Zeit mit jemandem verbringen, der nicht ein bisschen für die Sache brennt?“ fragte Charlotte „Ich meine, es ist frustrierend. Du verdienst jemanden, der sich genauso engagiert wie du.“

Er senkte den Blick und spielte mit seinem Glas, als würde er nach den richtigen Worten suchen. „Das wollte ich gerade hören“, entgegnete er schließlich. „Ich finde es auch komisch, dass sie einfach nicht gekommen ist. Es gibt einem das Gefühl, als wäre man nicht gut genug.“ Er sah auf und traf ihren Blick.

Charlotte nickte verständnisvoll. „Es gibt oft Dinge, die wir nicht sofort erkennen - Ängste oder Unsicherheiten der anderen Person. Vielleicht hat Luisa einfach Angst vor dem Unbekannten.“ Sie lehnte sich vor und legte eine Hand auf seinen Arm. „Aber du solltest dich nicht von ihrer Reaktion zurückhalten lassen. Du weißt, was du willst, und du bist es wert, dass jemand dafür kämpft.“ Marco spürte einen kleinen Funken Hoffnung in ihrem Tonfall.

Marco seufzte leise und ließ sich von Charlottes Worten anstecken. „Vielleicht hast du recht“, sagte er, während er in Gedanken versank. „Aber es ist schwierig, das zu akzeptieren. Manchmal fühle ich mich einfach unsicher, wenn es um solche Dinge geht.“ Charlys Gesichtsausdruck wurde sanft „Verletzlichkeit ist Teil des Spiels“, antwortete sie ruhig. „Es erfordert Mut, sich zu öffnen und sein Herz in die Hand eines anderen zu legen.“ „Und was ist mit dir?“, fragte Marco plötzlich, geweckt durch ihre Worte. „Hast du jemals Angst, dich jemandem zu zeigen?“ Charlotte lächelte schüchtern, sah aber schnell wieder auf den Tisch. „Ich habe meine eigenen Kämpfe“, gestand sie.

Er hatte sie noch nie so gesehen, irgendwie schien sie immer glücklich und gut gelaunt zu sein.