Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Das Windsurf-Buch: Rauf aufs Board! Vom Strand aus sieht Windsurfen leicht aus. Einfach aufs Brett stellen, das Segel herausziehen und losfahren? Wer schon mal selbst auf dem Board stand, weiß, dass der Sport nicht ganz so leicht zu erlernen ist. Windsurfen ist zwar ein Funsport, ein Surfer braucht aber trotzdem solides Wissen, Erfahrung und Kenntnisse über die richtigen Handgriffe. Welches Windsurfing Board ist für mich das passende und welches Windsurf-Segel ist für Anfänger geeignet? Was muss ich über das Wetter wissen und wie gelingt mir eine Wende und eine Basis-Halse? Wer dann sicher auf dem Brett steht, möchte zügig seine Fahrtechnik verbessern. Schnelle Wende, Halse, Trapezsurfen, Gleiten, Beach- und Wasserstart sowie Powerhalse stehen dann auf dem Plan. Windsurfen für Ein- und Aufsteiger Für Windsurf-Anfänger, Wiedereinsteiger oder Aufsteiger hat Manuel Vogel, Redakteur des Magazins SURF, die passenden Tipps parat: • Materialkunde: von der Kaufberatung bis zum Aufbau und Trimm • Basics für Anfänger und Fahrtechnik für Fortgeschrittene • Illustriert mit tollen Schritt-für-Schritt-Fotosequenzen • Fundiertes und verständlich aufbereitetes Fachwissen vom Experten • Sicher Windsurfen: Materialcheck & Reparaturen, Vorfahrtsregeln, Verhalten im Notfall Egal, ob Sie in einer Surfschule oder auf eigene Faust surfen lernen möchten: Das Fachwissen aus diesem Buch sorgt für mehr Spaß auf dem Board! Entspannt über das Wasser gleiten, Wellen abreiten, Freestyle Tricks und Sprünge – mit dem richtigen Know-how ist im Windsurfen alles möglich.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 156
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Manuel Vogel
Von den Basics bis zur Powerhalse
DELIUS KLASING VERLAG
Vorwort
Material
Begriffe & Teile
Segelaufbau & Trimm
Boardguide
Finnenguide
Segelguide
Neoprenguide
Tragen & lagern
Kinderspiel
Wind & Wetter
Manöver-Basics
Starten
Steuern & Kurse
Kreuzen
Basis-Wende
Schnelle Wende
Wende – Fehleranalyse
Basis-Halse
Schnelle Halse
Manöver für Fortgeschrittene
Beachstart
Trapezsurfen
Gleiten & Fußschlaufen
Anpumpen
Speedfahren
Spinouts vermeiden
Wasserstart
Powerhalse
Tipps & Tricks
Boardreparatur
Segelreparatur
Masten trennen
Sicherheit
Vorfahrtsregeln
Material-Check
Revier-Check
Verhalten im Notfall
Glossar
Eine glatte Lüge ist der Titel dieses Buches — zumindest indirekt. Denn im Leben von Windsurfern reicht oft schon eine gute Windvorhersage, und alles wird kompliziert: Feste Termine werden verlegt, Unaufschiebbares wird verschoben. Und warum das alles? Weil Windsurfen einfach Suchtpotenzial hat — warum sollte man sonst alles stehen und liegen lassen, sobald sich die Bäume biegen, bei miesem Wetter ins kalte Wasser rennen und hinterher dauergrinsend am Strand sitzen und wundgesurfte Hände verarzten? So gesehen brockst du dir mit diesem Buch abseits des Wassers vielleicht etwas Ärger ein — soll es dir doch helfen, deinen Weg vom ersten Start bis hin zur formvollendeten Powerhalse noch einfacher zu gehen.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und vor allem auf dem Wasser.
Wir sehen uns dort!
Manuel Vogel
Manuel Vogel, Jahrgang 1981, lebt in Kiel und lernte das Windsurfen mit sechs Jahren in der Surfschule seines Vaters in Mali Losinj/Kroatien. 1997 absolvierte er die Ausbildung zum Instruktor beim weltgrößten Verband VDWS und arbeitete fast 20 Jahre lang als Windsurf-Lehrer in diversen Centern, als Coach bei den Young Guns Freestyle-Camps und für den Hochschulsport an der Uni Kiel. 2003 wurde er Teil des Test-Teams des weltgrößten Fachmagazins »SURF«, dort arbeitet er seit dem Abschluss seines Studiums als Redakteur, unter anderem für die Ressorts Fahrtechnik und Produkttests.
Was zum Henker ist bitte eine Scoop-Rocker-Linie? Woran erkennst du den Unterschied zwischen einem Freeride- und einem Slalombrett? Warum ist ein Segel gerade dann richtig getrimmt, wenn es Falten wirft, und was hat der IMCS-Wert damit zu tun? Wenn du dieses Kapitel gelesen hast, macht dir niemand mehr etwas vor – weder am Strand noch im Surfshop.
Kauderwelsch gibt‘s in jeder Sportart, und wenn Windsurfer/-innen über ihr Material reden, versteht man oft nur Bahnhof. Deshalb gibt‘s hier erstmal einen kleinen Überblick über die wichtigsten Begriffe. Die Feinheiten und Details findest du dann in den jeweiligen Kapiteln rund ums Material.
Gabelbaum:
Dient zum Festhalten des Segels. Wird mit dem Kopfstück am Mast fixiert; je nach Dicke des Masts ist ein Adapter nötig.
Mast:
Stange aus Glasfaser und/oder Carbon, auf die das Segel aufgezogen wird; wird dabei in die Masttasche geschoben; Teilbar an der Steckverbindung.
Finne:
Hält das Brett auf Kurs; Befestigung im Finnenkasten.
Fußschlaufen:
Bieten den Füßen auf dem Brett sicheren Halt; verschraubt in den Plugs und auf den Footpads.
Mastfuß:
Gummiverbindung zwischen Brett und Segel, die in der Mastschiene des Boards festgedreht und in die Mastverlängerung gesteckt wird.
Segeltopp:
Kappe, in der der Mast sitzt; längenverstellbare Variotopps können Längendifferenz zwischen Mast und Vorliek ausgleichen.
Segellatten:
Stäbe aus Glasfaser oder Carbon, die das Profil des Segels stabilisieren; fixiert mit dem Lattenspanner.
Trimmschot:
Tampen, mit dem das Segel am Gabelbaum-Endstück in Querrichtung gespannt wird; die hintere Ecke des Segels heißt »Schothorn«.
Gabelbaum-Pins:
Dienen bei der Verwendung unterschiedlich großer Segel zum Verstellen der Gabelbaumlänge.
Mastverlängerung:
Adapter, der die Längendifferenz zwischen Mast und Segel ausgleicht; Am Vorliekspanner wird das Segel in Längsrichtung gespannt.
Der Begriffsdschungel wuchert auf im Windsurfbereich. Wer mal auf der Homepage eines namhaften Herstellers oder im Shop nach einem Windsurfboard für seine Ansprüche gesucht hat, ist hinterher mitunter genauso schlau wie vorher. Brettklassen wie Freeride, Wave, Freestyle, Freemove oder Slalom verwirren manchmal selbst erfahrene Windsurfer, hinzu kommen für jede Klasse nochmal diverse Größen und Bauweisen. Weil Windsurfboards aber oft zu teuer sind, um »das Falsche« zu kaufen, solltest du die wichtigsten Unterschiede kennen. Marke und Alter des Boards sind dabei erstmal zweitrangig, erstmal gilt es, überhaupt in der richtigen Brettklasse zu suchen.
Die unterschiedlichen Brettklassen kannst du, vereinfach gesagt, an drei wesentlichen Merkmalen auseinanderhalten: Shape, Fußschlaufen-Optionen und Finnenausstattung.
Die dreidimensionale Form eines Boards wird oft mit dem englischen Begriff »Shape« beschrieben. Dazu gehört die äußere Form (»Outline«), die Gestaltung der Kanten (»Railshape«) und vor allem die Bodenkurve (»Scoop-Rocker-Line«). Je flacher die Bodenkurve eines Boards ist, d. h. je weniger Aufbiegung es hat (2), desto mehr ist es – in Verbindung mit breiten Hecks – auf frühes und einfaches Anleiten und hohe Endgeschwindigkeit ausgelegt. Flache Bodenkurven finden sich deshalb in allen Brettklassen, bei denen der Fokus auf einfachem Angleiten und hohen Topspeed liegt. Radikale Dreheigenschaften sind hierbei weniger wichtig. Runde Bodenkurven (1) mit viel »Rocker« sorgen in Verbindung mit runden Kanten, schmaleren Hecks und kürzeren Finnen hingegen für beste Dreheigenschaften, drosseln andererseits aber auch die Angleitleistung und den Endspeed.
Auch anhand der Fußschlaufenoptionen ist ein Windsurfboard einer bestimmten Brettgruppe zuteilbar. Boards für die Welle und zum Herumspringen auf Flachwasser werden beispielsweise ausschließlich mit einem 3-Schlaufen-Setup ausgestattet. Die vorderen Schlaufen liegen dabei weit innen, nahe der Längsachse, auf dem Heck wird nur eine Mittelschlaufe montiert. Eine weiter außen liegende Schlaufenposition ist nicht vorgesehen und für den angestrebten Einsatzbereich auch nicht nötig.
Allrounder, die einen großen Einsatzbereich mit guter Flachwasserleistung und trotzdem noch guten Dreh- und Welleneigenschaften abdecken sollen (Brettklassen Freestyle-Wave/Freemove), werden standardmäßig auch mit mehr Schlaufenplugs ausgestattet. Hier kann man – je nach Vorliebe, Können und Einsatzbereich – ein weit innen liegendes 3-Schlaufen-Setup für Manöver und gemäßigte Welle oder ein leistungsstärkeres 4-Schlaufen-Setup montieren (3). Dies gilt auch für die unter Hobbysurfern am weitesten verbreitete Brettklasse »Freeride«, die neben einer anfängerfreundlichen Innenposition auch eine etwas sportlichere Außenposition für geübtere Fahrer bietet (2).
Fehlt bei einem Board eine Mittelposition komplett und kann nur ein 4-Schlaufen-Setup montiert werden, bei dem die Schlaufen weit außen auf den Kanten befestigt sind (1), handelt es sich in der Regel um ein Brett der Kategorie, »Freerace« oder »Slalom« – leistungsorientierte Brettklassen, die ambitionierten und geübten Windsurfern vorbehalten bleiben sollten.
Die Finnen-Ausstattung eines Bretts geht Hand in Hand mit Shapemerkmalen wie der Heckbreite und der Fußschlaufenposition. So erfordert das breite Heck eines Slalom- oder Freeraceboards (4) in Verbindung mit weit außen liegenden Schlaufenpositionen auch immer eine längere und geradere Finne als beispielsweise eines der Kategorie Freeride (5) oder ein manöverorientiertes Brett der Freestyle-Wave-Kategorie (6), bei dem das Heck schmal ist und die Schlaufen weit innen auf der Längsachse liegen.
Generell gilt: Je drehfreudiger und manöverorientierter ein Brettkonzept ist, desto kleiner und gebogener sind die Finnen. Ist ein Brett mit mehreren Finnenkästen ausgestattet, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass es sich um ein Board der Kategorie »Wave« (7) oder »Freestyle-Wave« handelt.
Die Charakteristika der wichtigsten Brettgruppen kannst du der Tabelle auf der folgenden Seite entnehmen. Auch wenn die Übergänge zwischen den Brettgruppen teilweise fließend sind, solltest du damit doch die gröbsten Schnitzer bei der Brettwahl vermeiden können: