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Mit dem Buch und dem Film 'Die stille Revolution' von Bodo Janssen fing alles an. Neben dem Interesse an einer menschenorientierten und sinnhaften Mitarbeiterführung wurde ich auch auf Pater Anselm aus dem Kloster Münsterschwarzach aufmerksam. Mit großer Neugier vereinbarte ich mit Pater Anselm einen Termin für ein Interview im Kloster. Um mehr über das Leben der Mönche zu erfahren, zog es mich für insgesamt einhundert Stunden hinter die Klostermauern. Diese intensive und erlebnisreiche Zeit verbrachte ich komplett offline - ohne Smartphone, Tablet, Laptop und jeglicher Verbindung zur Außenwelt. Das Buch beschreibt meine Erlebnisse und Erkenntnisse in diesen Tagen und beinhaltet auch das inspirative Interview mit Pater Anselm.
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Seitenzahl: 56
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Für Constanze
Zusammenfassung
Wie alles begann
Meine Motivation
Das Leben der Benediktiner
Ora et Labora
Lesen und Arbeiten
Tag 1. Aufbruch
Der Abschied
(M)ein normaler digitaler Tag
Entspannte Anfahrt
Freundlicher Check-in
Erstes Entdecken
Essen und Bienen
Fotosafari
Die Kirchenuhr
Geld und Vertrauen
Fernsehen und Einschlafen
Tag 2. Der frühe Vogel
Digitale Askese
Die Vogelexperten
Der Gottesdienst
Frieden und Toleranz
Nochmal Bienen
Schreiben und Schlafen
Lesen und Sündigen
Dunkle Wolken
Tag 3. Das Interview
Gedankenaustausch
Rettet die Paprika
Die Kloster-Firewall
Die innere Stimme
Disziplin und Struktur
Führung und Seele
Marken und Werte
Tag 4. Reflexion
Schweigender Vulkan
Beobachten und bewerten
Tod und Erinnerungen
Sonnen und Fasten
Gesund und mobil
Neue Erkenntnisse
Mach mich hoch
Fernsehen und Fußball
Donni, Wladi und Kim
Fehlende Bodenhaftung
Mein Held
Tag 5. Abreise
Diesel und Ingenieure
Letzte Lesung
Das Auto und der Chip
Auschecken und Heimreise
Ruhe und Reflexion
Tag 6. Rückkehr
Rituale
Aufmerksamkeit
Was bleibt
Anhang
Interview Pater Anselm
Mit dem Buch und dem Film „Die stille Revolution“ von Bodo Janssen fing alles an. Neben dem Interesse an einer menschenorientierten und sinnhaften Mitarbeiterführung wurde ich auch auf Pater Anselm aus dem Kloster Münsterschwarzach aufmerksam. Mit großer Neugier vereinbarte ich mit dem Pater einen Termin für ein Interview im Kloster. Um mehr über das Leben der Mönche zu erfahren, zog es mich dann für insgesamt einhundert Stunden hinter die Klostermauern. Diese intensive und erlebnisreiche Zeit verbrachte ich komplett offline – ohne Smartphone, Tablet, Laptop und jeglicher Verbindung zur Außenwelt. Das Buch beschreibt meine Erlebnisse und Erkenntnisse in diesen Tagen und beinhaltet auch das inspirierende Interview mit Pater Anselm.
Irgendwie war es wohl schon immer ein Wunsch von mir, einmal in ein Kloster zu gehen und in eine für mich andere Welt einzutauchen. Vor langer Zeit habe ich das bereits schon einmal getan – in eine andere Welt einzutauchen. Ich durfte eine Woche lang in einem Hospiz Patienten und Angestellte begleiten. Eine Erfahrung, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. Aber mein Klosterbesuch ist ganz zufällig entstanden. Mit meinem Blog „ingenieurversteher.de“ beschäftige ich mich mit aktuellen Themen rund um Industrie 4.0 und Digitalisierung. Aber auch die zukünftige Arbeitswelt spielt eine wichtige Rolle. So erzählte mir Constanze eines Tages von einem neuen Kinofilm – „Die stille Revolution“. In dem Film ging es um den Unternehmer Bodo Janssen von Upstalsboom. Der Film beschreibt den Wandel von Bodo Janssen und auch seine Erfahrungen, die er im Kloster gemacht hat. In diesem Zusammenhang kam dann auch Pater Anselm mit ins Spiel. Wie der Zufall es so wollte, besuchte ich im März 2018 in Hamburg die New Work Experience von XING. Auf der Veranstaltung traten sie beide gemeinsam auf – Bodo Janssen und Pater Anselm. Ich war tief bewegt von der Geschichte, den Inhalten und dem Auftritt der beiden. In diesem Moment reifte der Entschluss, selber nun die Erfahrung zu machen und nach Münsterschwarzach zu den Benediktinern zu gehen. Ich freute mich sehr, dass meine Anfrage, Ende Mai 2018 für fünf Tage in das Kloster zu gehen, direkt bestätigt wurde. Auch meine Interview–Anfrage an Pater Anselm wurde bestätigt. So waren es dann nur noch wenige Wochen bis zur Reise in die andere Welt.
Der Besuch im Kloster war etwas ganz besonderes für mich. Daher wollte ich mich komplett darauf einlassen. Sehr schnell hatte ich mich dazu entschlossen, das dann auch konsequent anzugehen. Hierzu wollte ich mich nicht ablenken lassen. Aus diesem Grund legte ich fest, die Tage im Kloster komplett offline zu verbringen – kein Smartphone, kein Tablet, nicht telefonieren, kein Internet oder die Anwendung von sonstigen Apps oder Medien.
Das Leben der Benediktiner ist geprägt von den Regeln des Heiligen Benedikt. Hier geht es um eine klare Tagesordnung, in der Gebet und Arbeit, Einsamkeit und Gemeinschaft, Schweigen und Reden ihren festen Platz haben. Mit dieser äußerlichen Ordnung gelangen die Mönche auch zu einer inneren Ordnung. Im Kloster sind die fünf festen Gebetszeiten die Eckpfeiler des Tages. So gestaltet sich der Tagesablauf von der Morgenhore bis zur Nachthore. Der Heilige Benedikt will, dass die Mönche von ihrer eigenen Hände Arbeit leben und dass sie mit ihrer Arbeit anderen Menschen dienen.
Das Motto der Benediktiner heißt Ora et Labora – beten und arbeiten. Das Arbeiten ist für Benedikt kein Gegensatz zum Gebet, sondern die Fortsetzung in den Alltag hinein. Die Arbeit ist wie ein Test, ob das Gebet echt ist oder nicht. Eine gesunde und kreative Arbeit zeigt, dass auch die Frömmigkeit stimmt. Das benediktinische Ora et Labora führt so zu einer realistischen und geerdeten Frömmigkeit, die sich nicht nur auf fromme Gefühle erstreckt, sondern die Welt so gestaltet und formt, dass darin etwas von der Herrlichkeit Gottes sichtbar wird. Die Abtei unterhält eine Reihe von Werkstätten und Betrieben, in denen die Mönche zusammen mit Angestellten arbeiten und auch Lehrlinge ausbilden. Zu den Betrieben gehören u.a. Druckerei, Verlag, Buchhandlung, Goldschmiede, Bäckerei, Metzgerei, Schreinerei und Spenglerei.
Ora et Labora – beten und arbeiten – heißt es bei den Benediktinern – lesen und arbeiten wird wohl meinen Tagesablauf bestimmen. Ich hatte mich angemeldet, den Mönchen ein wenig bei der Arbeit zur Hand zu gehen. Allerdings war Donnerstag Feiertag, Samstag und Sonntag wurde auch nicht gearbeitet. So blieb dann nur der Freitag.
„Überall, wo wirklich Leben ist, ist auch eine Spur von Glück.“
Pater Anselm
Am Mittwoch, den 30. Mai 2018 war es dann tatsächlich soweit – die Reise in eine andere Welt begann. Der XXL-Wanderrucksack war mit den nötigsten Sachen schnell gepackt – Wechsel- und Duschsachen sowie meine beiden Bücher mit den Titeln „Die stille Revolution: Führen mit Sinn und Menschlichkeit“ und „Stark in stürmischen Zeiten: Die Kunst, sich selbst und andere zu führen“ von Bodo Janssen und Pater Anselm. Diese Bücher wollte ich in aller Ruhe im Kloster lesen.