Einladung ins Ungewisse - Gerhard Brenner  - E-Book

Einladung ins Ungewisse E-Book

Gerhard Brenner

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Beschreibung

Im zweiten Teil der Geschichten um die 15-jährige Leonie und ihr ganz besonderes Handy besucht das Mädchen ihre Großmutter in der Großstadt und lernt eine neue Freundin kennen, mit der sie mithilfe des besonderen Handys allerlei Abenteuer erlebt. Bei einem Ausflug lernen Leonie und Julia ihr gesangliches Idol persönlich kennen. Später kommt es beim Tag der offenen Tür im Autohaus zu unliebsamen Begegnungen mit drei entflohenen Strafgefangenen.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Einladung ins Ungewisse

Ein herzlicher Dank geht an

Kerstin und Bernhard Götzfried

für fachlichen Rat und gute Ideen

Einladung ins Ungewisse

Gerhard Brenner

© 2022 Gerhard Brenner

Layout und Coverdesign: Heinz Renz (www.renzdesign.de)

Verlagslabel: brennusbooks

ISBN Softcover: 978-3-347-47765-0

ISBN Hardcover: 978-3-347-47770-4

ISBN E-Book: 978-3-347-47771-1

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice”, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Was bisher geschah

1. Überfall beim Juwelier

2. Modell im Anflug

3. Unheimlicher Zwischenfall

4. Unerwartete Freundschaft

5. Gäste in der Diskothek

6. Dramatischer Sprung

7. Der Ausflug

8. Kamera läuft

9. Bei Caron

10. Interessante Entdeckung

11. Im Raumschiff

12. Ferienjob im Autohaus

13. Drama auf der Hebebühne

14. Tag der offenen Tür

15. Feuerwehr und SEK

Anhang: Popsong

Unsere Hauptpersonen

Der Autor stellt sich vor

Was bisher geschah

Die besten Freundinnen Leonie und Sarah wurden von einem älteren Mitschüler drangsaliert und waren froh, in ihren Brüdern Tobias und Martin tatkräftige Mitstreiter zu finden.

Dann bekam Leonie zum 15. Geburtstag einen Blumenstrauß geschenkt, der eine Nachricht für sie enthielt. Diese führte sie im nahen Vulkanberg in eine unterirdische Höhle. Dort lernte sie Caron kennen, der ihr ein Handy schenkte, mit dem man Gegenstände ferngesteuert bewegen kann.

Seither ist Leonie damit beschäftigt, sich und ihren Freunden in gefährlichen Situationen zu helfen. Das ist nicht immer ganz einfach, weil sie von der besonderen Funktion ihres Smartphones nichts verraten darf.

Sie genießt es immer, Caron in der Höhle zu besuchen, denn sie hat noch jede Menge Fragen auf dem Herzen, von denen sie hofft, dass der Antalonier sie ihr so nach und nach beantworten wird.

1. Überfall beim Juwelier

Es war am Dienstag vor der ersten Schulstunde. Leonie und Sarah waren auf dem Weg zum Kunstraum im zweiten Stock des Eduard-Mörike-Gymnasiums in Westenbach. Neben ihren Schulrucksäcken hatten sie auch ihre Zeichenblöcke mit dabei. Die Aufgabe war gewesen, ein Portrait von irgendeiner noch lebenden Person zu zeichnen, nur mit Bleistift. Die meisten ihrer Mitschülerinnen oder Mitschüler waren in der eigenen Familie fündig geworden und hatten Geschwister, Eltern oder Großeltern portraitiert. Sarah und Leonie hingegen hatten sich gegenseitig Modell gestanden.

„Bin schon mal gespannt auf das neue Thema”, meinte Sarah soeben. „Wir beide brauchen höchstens noch eine Schulstunde, dann sind wir fertig mit unseren Gesichtern.”

„Und dann muss der gute Herr Achthauser die Katze aus dem Sack lassen”, ergänzte Leonie gutgelaunt.

Die beiden Freundinnen hatten das Vorbereitungszimmer des daran anschließenden Zeichensaals fast erreicht, da hörten sie auch schon die aufgebrachte Stimme ihres Kunstlehrers.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein! Welcher Idiot hat da schon wieder das ganze Tonpapier verbraucht und keine Nachricht wegen Neuanschaffung hinterlassen?”, schimpfte er so laut, dass es deutlich durch die geschlossene Tür des Materialraums zu vernehmen war.

Sarah fackelte nicht lange und klopfte an. Das schien der aufgebrachte Herr nicht gehört zu haben, weshalb nun Leonie einen herzhafteren Versuch unternahm. Das Schimpfen hörte auf, die Tür öffnete sich.

„Was wollt ihr denn schon um diese Zeit? Der Unterricht beginnt doch erst in zehn Minuten”, meinte der Lehrer mit einem kurzen Blick auf die Uhr. Fridolin Achthauser war mit seinen etwas zu langen grauen Haaren, der nicht mehr so ganz modernen Brille und dem beklecksten Arbeitskittel leicht als Künstler zu erkennen.

„Wir wollten nur fragen, ob wir Ihnen irgendwie helfen können”, entgegnete Sarah selbstbewusst.

„Nein, nein. Lieb von euch, aber mit diesem Schlamassel muss ich schon selbst klarkommen”, wiegelte der Kunstkollege ab.

„Wir könnten doch für Sie einkaufen gehen”, warf nun Leonie ein und setzte ihren ‚Das kann man mir doch nicht abschlagen‘-Blick auf. „Das wäre nicht das erste Mal.”

„Hm.” Lehrer Achthauser dachte nach. „Wie weit seid ihr denn mit euren Portraits?”, wollte er dann wissen und die beiden Mädchen streckten ihm bereitwillig ihre Zeichenblöcke hin. Nach zwei prüfenden Blicken schien er mit dem Gesehenen zufrieden zu sein.

„Hier noch ein bisschen Schatten und da noch ein bisschen mehr Kontur”, meinte er dann, „das kriegt ihr in der ersten Stunde hin! - Dann geht doch schon mal vor ins Kunstzimmer, ich schreibe schnell die Einkaufsliste.”

Leonie und Sarah warteten, bis Herr Achthauser die Tür geschlossen hatte, dann klatschten sie sich ab.

„Ja, endlich mal wieder eine Shoppingtour”, lachte Sarah. Die Freundinnen wussten, dass man auch noch das eine oder andere Schaufenster in Augenschein nehmen konnte, wenn man mit dem Einkauf schnell fertig war.

Vor lauter Vorfreude auf den Stadtbummel beeilten sich Leonie und Sarah sehr, und so waren sie bereits nach einer halben Stunde fertig mit ihren Portraits und knallten dem Lehrer ihre Kunstwerke aufs Pult. Der schaute kurz darauf und drehte die Blätter dann um.

„Namen drauf, Ladys”, schmunzelte er und war wieder ganz der Alte. „Wie oft muss ich das denn noch sagen?”

Er wartete, bis die Freundinnen ihre Autogramme gegeben hatten, dann händigte er ihnen die Liste mit den benötigten Materialien aus.

„Vergesst den Ausweis nicht”, fügte er noch an. Und schon waren die Mädchen draußen.

Das Sekretariat der Schule befand sich im Erdgeschoss. Dort erhielten die beiden einen Ausweis im Scheckkartenformat, mit dem sie als offizielle Beauftragte des Mörike Gymnasiums ausgewiesen wurden, und der auch bewirkte, dass die Rechnung für ihren Einkauf dann direkt an die Schule ging.

Das Papiergeschäft lag nur ein paar Querstraßen entfernt. Zum Glück waren um diese Zeit noch nicht so viele Kunden da, und so waren Leonie und Sarah so schnell mit ihrem Auftrag fertig wie erhofft. Sarah trug die Tasche mit dem ganzen Tonpapier und allen weiteren Utensilien, Leonie trug dafür die Verantwortung. Später wollten sie dann tauschen.

Obwohl es nicht der nächstgelegene Laden in dieser Straße war, machten die Freundinnen als Erstes vor dem Juweliergeschäft Bruno Kranz Halt.

„Bring dein gutes Stück zu Kranz, und es erstrahlt in neuem Glanz“, prangte groß die Werbung über der Eingangstür.

Sie bestaunten die Auslagen im Schaufenster und zeigten sich gegenseitig die interessantesten Stücke. Leonie überlegte, was sie sich wohl aussuchen würde, wenn Caron sie hierherbringen würde und sie einen Wunsch frei hätte.

„Guck dir mal den tollen Ring da hinten in der schwarzen Box an”, meinte Sarah soeben und zeigte mit der freien Hand auf das wertvolle Stück. Doch sie wurde von zwei Schüssen unterbrochen, die vom Inneren des Juweliergeschäfts stammen mussten.

Leonie hatte keine Augen mehr für die Auslagen. Mit größter Anspannung versuchte sie durch die spiegelnde Scheibe zu erkennen, was im Schmuckladen gerade vor sich ging. Ihr waren Bewegungen an der Kasse aufgefallen, die man wegen der Dekoration im Schaufenster nur undeutlich erkennen konnte. Es schien, als würde der Juwelier schützend eine Frau umarmen, seine Aufmerksamkeit war aber auf jemand anderes gerichtet.

Noch bevor sie Sarah über ihre Beobachtung in Kenntnis setzen konnte, näherte sich drinnen eine Gestalt der Eingangstüre. Die Ladenklingel ertönte und ein großer Mann in braunen Klamotten und einem Schal über dem Gesicht tauchte mit einer gut gefüllten Tasche und einer Pistole in der Hand genau vor den beiden Freundinnen auf. Sarah stand starr vor Schreck, Leonie brachte instinktiv ihr Handy in Position.

Es war ungefähr eine Stunde vor den eben geschilderten Ereignissen. Ein großer und kräftiger Mann marschierte auf den Schmuckladen zu. Er trug Malerkleidung mit einem Markenemblem, das einen freundlichen Fuchs zeigte, und über der linken Schulter eine Schiebeleiter aus Metall. In der rechten Hand hielt er eine große Tasche aus Stoff. Sollte er darin seine Malerutensilien verstaut haben, so handelte es sich auf alle Fälle um ein ungewöhnliches Behältnis.

Vor dem Juweliergeschäft zweigte eine Nebenstraße ab. Der Mann mit der Leiter folgte ihr ein paar Schritte, dann landete er durch eine kleine Tür im Garten hinter dem Schmuckgeschäft. Ein paar Obstbäume, Beerensträucher und allerlei Blumen waren dort zu entdecken. Mitten drin plätscherte sogar ein kleiner Brunnen.

Doch der Mann hatte keine Augen für die Schönheiten der Natur. Von hinten trat er an das Haus heran und sah sich aufmerksam nach allen Seiten um. Niemand schien seine Anwesenheit bemerkt zu haben. Im Erdgeschoss waren die Rollläden nach hinten raus geschlossen, das kam seinem Vorhaben entgegen.

„Da hast du dich wie immer perfekt vorbereitet, Emil“, lobte der Mann in weißer Kleidung sich selbst und stellte die Leiter ans Haus. Bedächtig prüfte er, ob sie sicher stand, dann zog er sie so weit aus, dass sie ihn an das gewünschte Fenster im ersten Stock bringen würde. Noch ein kurzer Blick rundherum, dann umklammerte er seine Tasche noch fester und stieg geräuschlos empor.

Als er gerade so weit nach oben gekommen war, dass er in das Zimmer blicken konnte, das er sich zum Einstieg ausersehen hatte, zuckte er zusammen. In der Wohnung befanden sich doch tatsächlich ein paar Leute!

„So ein Mist“, schimpfte er unhörbar in sich hinein. „Da habe ich doch alles bis ins Kleinste bedacht und geplant. Und jetzt das!“

Dass die Vierzimmerwohnung im ersten Stock des Juweliergeschäfts zu vermieten war, das hatte Emil Tölpen zuvor schon recherchiert, und es kam seinen Plänen auch sehr entgegen. Er hatte sich extra um diese Wohnung beworben und eine Führung mitgemacht. Aber dass jetzt, nur einen Tag danach, schon wieder Interessenten durchs Haus geführt würden, damit hatte er nicht gerechnet.

Blitzschnell zog er den Kopf zurück, doch er musste von drinnen schon bemerkt worden sein. Eine Dame Mitte 40 näherte sich dem Fenster und schaute heraus.

„Nanu, wer hat denn hier den Malermeister bestellt?“, fragte sie verwundert.

„Die Hausverwaltung“, beeilte sich der Mann auf der Leiter zu versichern, dem seine ungewöhnliche Tasche jetzt auf einmal peinlich war.

„Das ist doch nicht zu fassen!“ Die Dame am Fenster war aufgebracht. „Die Kommunikation in diesem Laden lässt doch sehr zu wünschen übrig! Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit dem zuständigen Verwalter reden!“

Die resolute Dame war bereits dabei, das Fenster zu schließen, da bat der vermeintliche Malermeister darum, es doch offen zu lassen, da er den Rahmen ja auch von innen streichen müsse.

Nach kurzem Überlegen nickte die Maklerin, ließ das Fenster halb offen und wandte sich wieder den Leuten zu, die die Wohnung mieten wollten.

Puh, das war ja gerade nochmal gut gegangen! Glück im Unglück gehabt, dachte Emil Tölpen und stieg die Leiter vollends hoch. Gestern hatte er bei der Führung das Fenster heimlich entriegelt und einen kleinen Spalt weit offengelassen. Jetzt war es sogar ganz offiziell für ihn geöffnet worden, besser konnte es doch gar nicht laufen.

Allerdings konnte er erst dann weiter machen, wenn die Wohnung im ersten Stock nicht mehr von Interessenten bevölkert war. Also stieg er die Leiter hinab und setzte sich im Garten auf eine Holzbank. Dann rief er seinen Kumpel im silberfarbenen Porsche an und meldete, dass es etwas später werden würde. Der war absolut nicht begeistert von der Verzögerung, konnte aber natürlich auch nichts machen.

Nach einer Viertelstunde ungefähr sah der weiß gekleidete Mann im Garten die Mietwilligen samt ihrer Führungsperson aus einem Seiteneingang des Juwelierladens kommen.

Na also, dachte er, wieso denn nicht gleich! Dabei fiel ihm ein, welch unverschämtes Glück er hatte, dass heute nicht derselbe junge Mann die Führung leitete, den er gestern angetroffen hatte, denn der hätte ihn natürlich sofort erkannt und sein ganzer Plan wäre in Gefahr gewesen.

Er wartete noch etwa fünf Minuten, und als sich dann weder im Haus noch im Garten etwas regte, wagte er einen neuen Versuch. Rasch war er oben am Fenster angekommen. Er stieß es vollends auf. Nach einem kurzen Blick rundherum verschwand er in der leeren Wohnung. Sofort begab er sich in ein Zimmer, das keine Fenster hatte. Dort zog er sich um. Und im Nu war aus dem vermeintlichen „Malermeister Fuchs“ ein Mann in brauner Kluft und buntem Schal vor dem Gesicht geworden, bei dem man nur die Augen sehen konnte. Mit dem Handy setzte er seinen Kumpel im Porsche über die neuesten Entwicklungen in Kenntnis.

Dann lauschte er an der Wohnungstür. Von draußen war nichts zu vernehmen. Rasch schlüpfte er in den Flur und eilte die Treppe hinab. Hier gab es einen Eingang zum Juweliergeschäft, der dem Personal vorbehalten war. Der Mann klopfte an die Tür.

Nichtsahnend öffnete die Frau des Juweliers, die gerade dabei gewesen war, neue Ware auszupacken. Sie erschrak zutiefst, als ihr plötzlich von einem wildfremden Mann eine Pistole unter die Nase gehalten wurde. Instinktiv öffnete sich ihr Mund zu einem lauten Schrei, doch der Räuber hielt ihr die Waffe an den Kopf.

Zitternd machte Frau Kranz ein paar Schritte rückwärts, der Dieb kam herein. Dann musste sie allerlei Schmuck in seine große Tasche stopfen.

Es dauerte eine Weile, bis er mit dem Ergebnis zufrieden zu sein schien.

So, dann noch denselben Weg zurück und ich bin reich, dachte Emil Tölpen erleichtert. Einen Maler wird man nicht so schnell verdächtigen. Er eilte zur Tür und warf einen flinken Blick hinaus. Niemand zu sehen weit und breit.

„Keinen Mucks“, rief er der Juweliersgattin zu. Dann verschwand er nach draußen. Er hatte den Schlüssel, der innen gesteckt hatte, mitgenommen und schloss von außen ab.

Plötzlich schrillte die Alarmglocke. Frau Kranz hatte den Knopf gedrückt. Dann stürmte sie durch die gegenüberliegende Tür in den Verkaufsraum, wo ihr Mann wie immer hinter der Kasse stand.

„Bruno, ich bin überfallen worden!“, keuchte sie. „Der Dieb ist schon im Flur…“

Bruno Kranz überlegte kurz, ob der die Verfolgung aufnehmen sollte, da sah er die Tränen in den Augen seiner Frau. Schnell war er bei ihr und nahm sie in die Arme.

„Bleib bitte da“, rief sie mit zittriger Stimme, „der Kerl ist bewaffnet!“

Die Griffe der Tasche mit der linken Hand fest umschlossen und die Pistole in der rechten Hand nach vorn gerichtet, so stand Emil Tölpen jetzt im Flur und wusste auf einmal nicht mehr, was er nun tun sollte.

Der Seiteneingang, durch den die Wohnungsinteressenten hinausgegangen waren, hatte sich geöffnet und zwei junge Männer waren hereingekommen. Von oben, genau da, wohin ihn sein Fluchtweg geführt hätte, kam ein Postbote mit großer Tasche und jeder Menge Briefe in der Hand. Er füllte die gesamte Treppenbreite aus.

Ihm folgte ein etwa achtjähriges Mädchen auf dem Fuß, das einen selbstverfassten Brief im selbstgebastelten Umschlag in der Hand hielt, den es dem Postler noch schnell mitgeben wollte. Als das Kind den Räuber und die Pistole sah, ließ es einen markerschütternden Schrei los, wie ihn nur Kinder von sich geben können. Er übertönte sogar die Alarmglocke.

Die jungen Männer am Seiteneingang sahen sich an. Sie waren sportlich und gut durchtrainiert. Planten sie etwa einen Angriff auf ihn, den groß gewachsenen Räuber, trotz seiner gut sichtbaren Waffe?