Einzelgänger: Erotische Novelle - Lisa Vild - E-Book

Einzelgänger: Erotische Novelle E-Book

Lisa Vild

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Als sie ein weiteres Mal abserviert wird, hat Sofia die Nase voll. Über eine Wohnungstauschbörse kontaktiert sie ein älteres Ehepaar und tauscht für den Sommer ihr Apartment in Malmö gegen ein entzückendes Landhaus in den Wäldern Smålands. In der Hütte mit dem dazugehörigen Garten und dem idyllischen Blick auf die Weide mit grasenden Schafen will Sofia die Männer aus ihren Gedanken vertreiben und zu sich selbst finden. Aber das ist leichter gesagt als getan. Als sie feststellt, dass ihr einzelgängerischer Nachbar sehr attraktiv ist, ändern sich ihre Pläne. Stattdessen wird sie von Sehnsucht erfüllt und unternimmt verzweifelte Versuche, dem geheimnisvollen Mann näher zu kommen.-

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Seitenzahl: 38

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Lisa Vild

Einzelgänger: Erotische Novelle

Lust

Einzelgänger: Erotische Novelle ÜbersetzerAlina Becker Original EnsamvargCopyright © 2018, 2019 Lisa Vild und LUSTAll rights reservedISBN: 9788726157048

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Einzelgänger

In den Bäumen vor dem Fenster von Sofias Wohnung rauscht der Wind. Drinnen ist es stockdunkel, es ist schon nach zwei Uhr nachts und alle Lampen sind aus. Nicht einmal das orangefarbene Licht der Straßenlaternen dringt bis zu Sofia durch, die im Schneidersitz auf dem Sofa hockt.

Warum, warum, warum nur hatte sie Markus zurückgenommen? Jetzt sitzt sie wieder da, heulend, in ihrem gemütlichsten und zugleich hässlichsten Schlafanzug, mitten in der Nacht. Allein. Verlassen. Und das Traurigste ist, dass sie tatsächlich geglaubt hatte, er hätte sich verändert. Dreimal im letzten Jahr hatte sie ihn wieder zurückgenommen, und jedes Mal hatte es in Tränen geendet.

Ein Schluchzen entrinnt Sofias Kehle, und ihr steigt erneut das Wasser in die Augen. Sie bricht einen Riegel von ihrer Schokoladentafel ab, stopft ihn sich komplett in den Mund und zerkaut die süße Masse, während ihr die Tränen die Wangen herunterlaufen. Dass man von Schokolade Pickel bekommt, juckt sie nicht – wenn niemand da ist, der sich für einen interessiert, muss man keine Gedanken an Äußerlichkeiten verschwenden.

Der Bildschirm ihres Smartphones leuchtet auf und zeigt all die Nachrichten an, die Sofia den Tag über von Freunden und Verwandten bekommen hat, Nachrichten, auf die sie nicht antworten konnte, weil sie tief in ihrem Inneren wusste, dass keiner sie verstehen würde. Schließlich war auch niemand in Begeisterungsstürme ausgebrochen, als sie allen erzählt hatte, dass sie wieder mit Markus zusammen war. Keiner hatte es für eine gute Idee gehalten, dass sie ihrem Ex immer und immer wieder verzieh.

„Du bist dreißig, bildschön und Single. Du kannst jeden haben, den du willst. Warum muss es wieder dieser Versager sein?“, hatte ihre beste Freundin Jonna schon gesagt, als er sie das erste Mal verlassen hatte. Sofia hatte nichts darauf erwidert, aber der Kommentar war nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.

Jetzt, wo sie wieder schlaflos und mit gebrochenem Herzen dasitzt, fallen ihr Jonnas Worte natürlich ein. Sofia schluckt schwer und wischt sich über die Wangen. Dann streckt sie sich nach der Stehlampe aus und knipst sie an. Das sanfte Licht erhellt ihr Wohnzimmer mit dem edlen Designsofa, dem schönen Holzboden und dem bis obenhin mit Büchern vollgestopften Regal, der riesigen Zimmerpflanze und den grauen Wänden. Sofia liebt ihre Wohnung. Aber hier zu sein fällt ihr schwer – alles, was sie liebt, erinnert sie an Markus. Der Kratzer auf dem Boden, von dem einen Mal, als ihm sein Handy heruntergefallen war, sein Lieblingsplatz auf dem Sofa, auf dem noch die Abdrücke seines Körpers zu erkennen sind, seine Lieblingsbücher auf dem Regal, die Wände, die sie zusammen gestrichen und die Pflanze, die sie zusammen gekauft hatten.

Nein, hier kann sie unmöglich bleiben. Vor allem, weil sie weiß, dass Markus in ein paar Tagen in seinem besten Hemd mit Schokolade, einem Blumentstrauß oder einem lang ersehnten Buch an der Tür klingeln wird. Und dann wird er beten und bitten, dass sie ihn wieder zurücknimmt. Und sie wird es tun. Deshalb muss sie gehen. Sofia kann ihr zerschundenes Herz nicht ein weiteres Mal dazu zwingen, sich zerquetschen zu lassen. Das muss endlich ein Ende finden. Widerwillig muss sie sich eingestehen, dass Jonna recht hat. Markus ist ein Versager – wenn auch ein scheißattraktiver und unterhaltsamer. Perfekt im Bett. Mit schönen haselnussbraunen Augen. Nein. Er ist ein Versager und sie wird nie wieder zulassen, dass er auf ihr herumtrampelt. Ein und für allemal.

Sofia schließt die Wohnungstür hinter sich ab. Den Schlüssel steckt sie in einen Umschlag und wirft ihn bei den Nachbarn in den Briefkasten. Im Kuvert befindet sich außerdem eine genaue Beschreibung, wer sich den Schlüssel wann abholen wird. Sofia ist nervös, als sie das Wohngebäude hinter sich lässt und sich auf den Weg zum Bahnhof macht. Sie weiß gar nichts über diese Leute. Was, wenn sie ihre Wohnung betreten und zerstören? Oder was, wenn es überhaupt kein Ferienhaus in Småland gibt? Welch eine dumme Idee, die Sache mit dem Wohnungstausch. Eine Idee, die ihr mitten in der Nacht durch den Kopf geschossen und in den nächsten vierundzwanzig Stunden zu einem voll ausgereiften Plan geworden war. Aber jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher. Schließlich hat sie bereits eingewilligt, ihre Wohnung in Malmö für einen Monat gegen ein Häuschen mitten im Nirgendwo zu tauschen. Was hat sie sich nur dabei gedacht?