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Emil, die Eule, und seine Freunde freuen sich auf den ersten Schultag in der Waldschule. Doch Lehrer Löffelknick muss sie enttäuschen, denn Diebe haben in der Nacht die Schulwandtafel gestohlen. Die Tierschulkinder wollen aber nicht auf den ersten Schultag verzichten und begeben sich auf die Suche. Ihr Weg führt sie zu den Zwieselzwergen und zum Rothölzer, der im Wald als Bösewicht bekannt ist. Wird es den Tierkindern gelingen, die Wandtafel zurückzubekommen? Eine fantasievolle, abenteuerliche Geschichte für Kinder im Vorschulalter und für Erstleser. Durch eine lebendige und anschauliche Sprache können sich die Zuhörer/Erstleser schnell in die Handlung hineinversetzen. Das Abenteuer ist spannend und lustig, aber nicht beängstigend beschrieben. Dabei spielt die Thematik "Freundschaft" eine große Rolle, denn die Geschichte spiegelt wider, wie wichtig der Zusammenhalt und die Hilfe von Freunden sind und das Lernen in der Schule. Bestens geeignet zur Sprachförderung im Kindergarten und in der Schule oder als Vorlesespaß in der Familie.
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Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2019
Der erste Schultag
Eulena hatte eine Idee
Bei den Zwieselzwergen
Der Rothölzer
Minni greift ein
Der Schulgeist
An dem Morgen, als Emil aufwachte, zwitscherten die Vögel lautstark in den Bäumen und die Sonne schickte ihre ersten Strahlen in die Baumwohnung der Eulenfamilie.
Emil war sofort hellwach, denn heute war es endlich soweit, er hatte seinen ersten Schultag. Schnell stieg er aus seinem Bett und lief zum Schulranzen, der am Nachtschrank stand und darauf wartete, umgehangen zu werden.
„Ist auch noch alles in der Mappe?“, murmelte Emil und öffnete sie geschwind. Einen Tag zuvor hatten seine Eulenmama Eulena und er sorgsam die Schulmappe gepackt, damit auch nichts vergessen wird. Alles war noch an seinem Platz: Das Lese- und Mathematikbuch, die Hefte und die Federmappe. Emil nickte zufrieden. Auch die Spielzeugmaus, die mit einem Schlüssel aufzuziehen ist, schlummerte in der linken Ecke. Emil hatte sie heimlich in die Schultasche gelegt, denn er wollte sie während des Unterrichts ganz plötzlich durch den Klassenraum laufen lassen. Das wird ein Riesenspaß geben. In Gedanken sah er vor sich, wie die Tierkinder vor Schreck kreischen und auf die Sitzbank hüpfen. Hoffentlich nimmt Herr Löffelknick, sein Lehrer, ihm das Spielzeug nicht weg. Denn Mäuse hat Emil zum Fressen gern.
Ihm war nicht entfallen, dass Minni, das kleine Mäusemädchen, zum Schuleinführungstag immer ängstlich zu Emil schaute. Bestimmt hatten Minnis Eltern ihr erklärt, dass sie sich besonders vor Eulen in Acht nehmen soll. Emil lächelte. Nein, da muss sich Minni keine Sorgen machen und er nahm sich heute vor, Minni versöhnlich über ihren kleinen Kopf zu streicheln. Schließlich sind die Tierkinder eine gemeinsame Klasse, die ihr erstes Schuljahr in der Waldschule beginnt. Und alle müssen zusammenhalten, davon ist Emil überzeugt.
Schnell war die Morgenwäsche getan. Ein paar Wassertropfen in die Augen gespritzt und den Schnabel mit einer Bürste gereinigt. Fertig.
Er nahm seinen Ranzen und lief in die Küche, wo Eulena gerade dabei war, den Frühstückstisch zu decken.
„Mama, ich bin fertig, ich muss zur Schule!“, rief Emil mit wichtiger Stimme.
„Halt! Halt!“ Eulena stemmte ihre Flügel in die Hüfte.
„Erst wird gefrühstückt und dein Pausenbrot musst du auch einpacken.“
„Och, ich habe gar keine Zeit, die Schule fängt doch gleich an. Außerdem wartet Fred bestimmt schon auf mich.“
Fred ist Emils Freund und gehört zur Kauzfamilie, die gleich nebenan im Nachbarbaum wohnt.
„Papperlapapp, bis zum Schulbeginn ist noch eine Stunde Zeit. Komm, setz dich!“, sagte Eulena und schob einen Teller Suppe zu Emils Platz.
Emil rümpfte mürrisch seinen Schnabel und widerwillig setzte er sich schließlich an den Tisch.
Im Schlafzimmer schlief der Eulenpapa, der wie immer nachts auf der Suche nach etwas Essbarem für seine Familie war und auf den Namen Eulenkarl hört.
Während Emil die Suppe löffelte, fragte er: „Mama, darf ich auch mal nachts mit Papa fliegen? Ich bin doch jetzt ein Schulkind, also schon groß!“
Eulena verdrehte genervt die Augen.
„Na, toll! Und in der Schule schläfst du dann ein. Wie willst du denn mitbekommen, was Lehrer Löffelknick euch erklärt? In der Schule muss man ausgeschlafen sein.“
Von draußen hörten sie einen kurzen Pfiff, der sich wie ein „Uii“ anhörte.
„Hörst du? Das ist Fred! Er ruft nach mir.“ Emil zwängte sich aus der Bank, packte sein Pausenbrot in die Mappe und mit Nachdruck sagte er: „Jetzt muss ich aber zur Schule. Ich darf nicht zu spät kommen.“
„Na, komm mal her, du kleiner Schuljunge!“ Eulena umarmte ihren Sohn und wünschte ihm für seinen ersten Schultag viel Freude. In einem kleinen Bogen flog Emil aus der Baumwohnung nach unten und landete direkt vor seinem
Freund, der auf einem Baumstumpf hockte.
„Grüß dich, Emil! Fliegen oder laufen wir zur Schule?“, fragte Fred und rückte seine Schulmappe auf dem Rücken zurecht.
„Du weißt doch, was wir uns abgesprochen haben. Am heutigen Tag wollen wir alle geschlossen an der Schule ankommen. Also laufen wir!“
Der kleine Fred schüttelte vor Unbehagen sein Gefieder. „Nicht doch, ich habe so kleine Beine, das wird echt stressig für mich.“