emma - Dieter Köstens - E-Book

emma E-Book

Dieter Köstens

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Beschreibung

In einem malerischen Dorf am Fluss wird Emma 1997 geboren, ein Kind voller Neugier und künstlerischer Leidenschaft. Aufgewachsen zwischen den strengen Erwartungen ihres Vaters und der träumerischen Welt ihrer Mutter

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 41

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Farben sind meine Sprache und die Leinwand ist mein Tagebuch

Vorwort

Ich bin Emma, die Malerin, und obwohl ich nicht mehr auf dieser Welt bin, fühle ich mich lebendig in den Erinnerungen, die Max an mich hat. Es ist eine seltsame Erfahrung, durch den Schleier der Zeit zu blicken und zu sehen, wie er in meiner Abwesenheit lebt. Er ist der letzte Mensch, und ich spüre die Einsamkeit, die ihn umgibt, wie einen schweren, drückenden Nebel.

Als ich noch lebte, war ich von Farben und Licht umgeben. Der Pinsel war mein Werkzeug, um die Welt so zu zeigen, wie ich sie fühlte - voller Träume und Hoffnungen. Aber jetzt sehe ich, wie Max meine Bilder betrachtet, und ich spüre, wie er sich in ihnen verliert. Er sucht mich in jedem Pinselstrich, in jeder Farbe. Es ist, als würde er mich durch die Leinwände zurückholen, und doch bleibt er in seiner Traurigkeit gefangen.

Ich erinnere mich an die Zeit, als ich das Tagebuch schrieb, das er gefunden hatte. Auf diesen Seiten habe ich meine Gedanken und Ängste niedergeschrieben. Ich schrieb über die Freude am Malen, über die Liebe zu den Menschen um mich herum. Aber die Welt, die ich kannte, gibt es nicht mehr. Ich habe das Licht verloren, das mein Leben erfüllte, und jetzt, da ich durch Max’ Augen blicke, sehe ich eine Welt, die in Stille versunken ist.

Max’ kleine Wohnung ist ein Ort der Erinnerung. Ich sehe ihn vor mir, wie er am Fenster steht und in den Park schaut, wo wir früher gelacht und gespielt haben. Die Blumen, die dort blühten, scheinen auch für ihn zu verwelken, und ich wünsche mir, dass er die Farben des Lebens wiederentdeckt. Aber die Einsamkeit hat sich wie ein Schatten über ihn gelegt, und ich spüre die Trauer in seinem Herzen.

Als er beginnt, mir Briefe zu schreiben, spüre ich eine Verbindung, die die Zeit überdauert. Er erzählt mir von seinen Tagen, von der Stille, die ihn umgibt, und ich kann nicht anders, als ihm zu antworten - in Gedanken, in Erinnerungen. Ich möchte, dass er weiß, dass er nicht allein ist, dass ich noch da bin, in seinen Erinnerungen, in den Farben seiner Bilder.

Aber während ich in seinen Gedanken lebe, merke ich auch, dass er sich mit jedem Pinselstrich mehr in die Einsamkeit zurückzieht. Er glaubt, mich durch seine Kunst zurückholen zu können, aber ich kann ihm nicht helfen, die Leere in seinem Herzen zu füllen. Ich bin ein Teil seiner Vergangenheit, ein Schatten in einer Welt, die es nicht mehr gibt.

Als er schließlich das letzte Bild für mich malt spüre ich die Intensität seiner Gefühle. Jeder Farbton ist Ausdruck seiner Trauer und seiner Liebe. Ich stehe neben ihm in der Abenddämmerung und sehe, wie er seine Seele auf die Leinwand bringt. In diesem Moment fühle ich mich ihm näher als je zuvor, und doch weiß ich, dass dies ein Abschied ist. Er wird mich nicht mehr in seiner Erinnerung behalten können.

***

1997 wurde in einem kleinen malerischen Dorf Emma geboren, ein Kind mit einer tiefen Sehnsucht und einer unersättlichen Neugier. Ihre Kindheit war ein schillerndes Farbenspiel, in dem die Farben der Phantasie mit den Schatten der Realität kollidierten.

Emmas Eltern, Anton und Clara, waren zwei Seelen, die in ihrer Verschiedenheit zueinander fanden. Anton, ein angesehener Kunsthändler und Galerist, war ein Mann von strenger Disziplin und ausgeprägter Kenntnis, der mit scharfem Blick die Werke großer Meister zu beurteilen wusste. Da er selbst malte, waren seine Hände oft mit Ölfarben verschmiert, während sein Geist in den Höhen der Schönheit schwebte. Clara, seine Frau, war das genaue Gegenteil, eine sanfte, verträumte Frau, die mit den Blumen in ihrem Garten sprach und die Welt mit den Augen ihrer Tochter betrachtet. Sie war eine Künstlerin im Herzen, ein Wesen, das die Schönheit im Alltäglichen suchte, und sie war es, die Emma Geschichten aus fernen Ländern erzählte.

Emma wuchs in einem Haus auf, in dem ein ständiger Dialog zwischen Kunst und Wirklichkeit herrschte. An den Wänden hingen Bilder, die Anton gesammelt hatte, und jeder Pinselstrich schien eine Geschichte zu erzählen. An den langen Winterabenden, wenn der Wind um die Ecken blies und die Dunkelheit sich wie ein schweres Tuch über das Dorf legte, saß Emma oft am Kamin, die Wärme des Feuers im Rücken, und lauschte den Gesprächen ihrer Eltern. Diese Gespräche, tief und leidenschaftlich, entführten sie in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit fließend waren.