Erlebnisse als Kurgast in Bad Kissingen - Paul Bachmann - E-Book

Erlebnisse als Kurgast in Bad Kissingen E-Book

Paul Bachmann

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Beschreibung

Bad Kissingen ist eine Kurstadt mit "Flair" und Geschichte, umgegeben von Wald und Bergen. Die Fränkische Saale fließt malerisch durch die Stadt. Zentrum ist der Regentenbau mit dem Arkadenbau, der Wandelhalle mit Brunnenhalle und Mineralquellen, dem Kursaal sowie dem blumenreichen Kurgarten mit Rakoczy am Eingang. Der Kurgast kann entlang der Saale durch den Rosengarten gehen, vorbei am Bismarck-Denkmal zur Saline und weiter zum interessanten Bismarck Museum. Oder er wählt den Weg Spielcasino Luitpoldpark zum Wildrosenpark. Überall ist Sehenswertes zu finden. Nicht zu vergessen ist die KissSalis Therme etwas außerhalb. Der Autor "Paul von Leiselheim" hat 15 Kurzgeschichten auf diesen Stationen beschrieben, ausgehend von seiner Pension am See bis in den Kurbezirk. Dabei erlebt er das Kurkonzert mit der Dirigentin, die Brunnenfrauen, Reitlehrerin Marie, die Kurseel- sorger, Ärzte und Therapeuten und vieles mehr!

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Als noch rüstiger Senior, mit dem alias Namen Paul von Leiselheim, habe ich auch einen bürgerlichen Namen. Mein Geburtsort ist Leiselheim, ein Vorort der Stadt Worms. Daher wählte ich ihn in der 1. Auflage als entsprechenden alias Namen. Ich verbrachte jedes Jahr als Kurgast einige Wochen immer in dieser schönen Kurstadt Bad Kissingen. Diese hat Flair und Geschichte. Dabei erlebte ich sehr viel, Lustiges, Heiteres, aber auch sehr Ernstes. Vielleicht ergeht es Ihnen genauso beim Kuren? Sollten Sie als Kurgast nichts zu lachen haben und bisweilen Langeweile über Sie kommen, dann sind nachfolgende Geschichten sicher dazu geeignet, Ihre Lachmuskeln zu strapazieren. Lachen ist gesund. Verbunden mit einer Kuranwendung in einer entsprechenden Umgebung kann das nur positiv für Sie sein. Aber auch die Einwohner und die Besucher dieser wunderschönen Kur- und Kulturstadt kommen beim Lesen der folgenden Kurzgeschichten auf ihre Kosten. Wegen der großen Nachfrage ist die 1. Auflage vergriffen, daher erfolgt eine Neuauflage.

1.5.2019 Dr. Paul Bachmann

In Memoriam an meine verstorbene Tochter Alexandra

Kapitel des Büchleins:

Kurzfassung

Kurpension „Weißes Haus am See“

Die Eigentümerfamilie

Der Hausmeister

Die Kurverwaltung

Das Kurkonzert mit der Dirigentin

Die Brunnenfrauen

Eine Reitlehrerin mit Namen Marie

Die Moorleiche

Die Kurseelsorger

Die „Psychante“

Beim Kurarzt

Auf der Liege der Physiotherapeutin

Die Kurschatten

Im Spielcasino bei der feschen Lola

Auf der Pirsch mit einem Ornithologen

Schlussgedanken

Wer ist Paul von Leiselheim?

Bildnachweise

Kurzfassung:

„Paul von Leiselheim“, so sein alias Name, ist ein rüstiger Senior und sicher schon ein bisschen „Weise“. Er geht jährlich für einige Wochen zur Kur nach Bad Kissingen. Die Stadt ist umgeben von Wald und Bergen. Lustige und seltsame Erlebnisse bereichern seinen Aufenthalt. 15 Kurzgeschichten fließen dabei aus seiner Feder.

Er wohnt in einem weißen Haus am See als Pensionsgast und hat Kontakt mit der Eigentümer- und der Hausmeisterfamilie, denen Schreckliches zustößt. Zur Kurverwaltung mit einem Kurdirektor gehören vielfältige Aufgaben, so die Organisation der Kurkonzerte und Veranstaltungen. Die fesche Dirigentin verdreht Paul den Kopf. Bei Julischka, so ist ihr Name, sitzt er immer in der ersten Reihe und unternimmt Anstrengungen, sie zu gewinnen. Im Gegensatz zu den Brunnenfrauen, die nimmt er nur wahr wegen ihrer Ausschank-Tätigkeiten und den Nebenbeschäftigungen. Marie dagegen entzückt ihn. Sie ist eine junge Lehrerin am Kurort und Reitlehrerin in einem Gestüt. Sie hat eine hat noch jüngere Freundin. Marie will ihm das Reiten und Galoppieren wieder beibringen. Paul ist begeistert, weniger vom Reitunterricht, als von ihrer natürlichen Art. Leider scheidet sie aus dem Leben genau wie ihre Freundin. War es ein Unfall beim Reiten oder steckten verborgene Wünsche beider Frauen dahinter? An einem Freitag findet sich in den Kurbetrieben eine Moorleiche, deren Existenz man zunächst verheimlichen will. Es kann Mord, Selbstmord oder ein tragischer Unfall, gewesen sein. Wie spielte sich das Geschehen tatsächlich ab? Am liebsten würde er Inspektor Katz, einen alten Freund, einschalten! Paul gibt als vom Glauben Abtrünniger dennoch etwas auf die Kurseelsorge. Sein Glaube ist katholisch. So besucht er eine Freizeitveranstaltung des Pfarrers, der nur wenige Schäflein hat und will deren Zahl vermehren. Wie reagiert der Pfarrer auf seine Beteiligung? In Paul‘s Pension wohnt zur Kur und Reha auch eine „Psychante“. Warum nennt man sie so, was geschieht als ihre Erkrankung fortschreitet und wie endet die Frau? War es Liebessehnsucht oder gar eine Affäre? Paul erlebt bei einem Kurarzt, einem Urologen, der sich als Urologin entpuppt, eine Untersuchung mit Spätfolgen. Auch von der Behandlung durch eine Masseurin, die in München bei Politikern bekannt ist für ihre speziellen medizinischen Massagen, ist er nicht begeistert. Er sieht sich häufig Kurschatten ausgeliefert, die ihm nachstellen und leidet manchmal an Zuständen von Verfolgungswahn durch „Stalking“ derartiger Damen. Im Spielcasino hat er Kontakt zur feschen Lola, einem betrügerischen weiblichen Croupier, die ihre Laufbahn beenden muss. Was waren die wahren Hintergründe dafür? Paul trifft seinen Studienfreund Walther, der Vogelkundler (Ornithologe), ist. Beide beschließen eine Exkursion zu unternehmen, um fremde neue Vögel kennen zu lernen. Was erwartet sie dabei, besonders als sie auf zwei „schillernde weibliche Vögel“ treffen? Bei Walther ging dies in die Hose! Paul hat während dieser Kur so viel erlebt, dass er nach Hause fährt mit dem Gedanken, im nächsten Jahr für neue Erlebnisse zurückzukommen.

Kurstadt Bad Kissingen

Du Kurstadt, du Perle ohne Föhn, du bist bei jedem Wetter schön.

Im Frühling, mit der Blumenpracht, der einen Garten Eden aus dir macht. Die Natur zeigt sich entzückt, der Winter weicht, man ist beglückt! So viele Frühlingsfeste mit Musik! Rosen, im Sommer, in allen Farben, kühlende Winde, die jeden laben. In heißen Nächten dann die erfrischenden Brisen, Schwäne tanzen jetzt auf grünen Wiesen.

Es gipfeln nun die Sommerfeste!

Drei Tage macht sich Vergangenheit, mit dem Rackozci-Fest im Kurbad breit. Gesundung sucht der Gast in Speis‘ und Trank, Gott sei Dank. Mit Kur-Wassertrinken aus dem Glas macht er sich meist die Hosen nass!

Herbst wird es, bunte Blätter fallen von den Bäumen,

im Kurpark lässt sich’s herrlich träumen.

Munter geht es weiter, Musikgenuss stimmt Seelen heiter.

Winter wird es, Eiskristalle überall,

Schnee rieselt lautlos in freiem Fall.

Für Jung und Alt gibt’s viele Feste

Weihnachten, Silvester, Neues Jahr.

Kuren, zu jeder Zeit, ist wunderbar!

1. Kurpension „Weißes Haus am See“

Die Sehnsucht nach „Weiß“:

Ich hatte schon immer eine Vorliebe für weiße Dinge in den vergangenen Jahren. Auch „weise“ Menschen, besonders Frauen zogen mich an. Rührt es vielleicht daher, dass „Weiß“ die Farbe der Unschuld ist? Sicher sind Frauen die unschuldigsten Geschöpfe des Kosmos. Meine Neigung zu „Weiß“ lag in der frühesten Kindheit, die mich sehr prägte. Ebenso rührte daher die Zuneigung zum weiblichen Geschlecht.

Ich hatte mit drei Jahren ein junges blondes Kindermädchen. Sie war siebzehn Jahre alt und hatte blondes Haar. Ihre füllige Figur hüllte sie in ein weißes wallendes Gewand. Sie herzte und küsste mich, denn ich hatte auch blonde lange Haare und häufig nannte sie mich zärtlich „Paulemännchen“. Ich durfte oft mit ihren blonden Zöpfen spielen. Da ich ebenfalls sehr lange Haare hatte, flocht sie mir im Gegenzug auch Zöpfe. Ich schmiegte mich dabei wohlig an ihr weißes wallendes Kleid, damals ohne Hintergedanken. Als Gespielinnen hatte ich ein weißes Gänsepaar und einen weißen Hahn mit weißen Hennen. Die Gänse waren immer lieb zueinander, der Hahn war aber bisweilen sehr aggressiv zu den Hennen. Er biss sie oft im Lustrausch in ihre roten Kämme, so dass sie vor Schmerzen schrien. Ich verstand dies damals nicht. Erst als der Hahn im Kochtopf meiner Großmutter „landete“, waren die Hennen sicher vor ihm. Meine Mutter trug meist weiße Leinenkleidung und in der Nacht ein weißes Nachthemd. Ihre Haut war schneeweiß und ihre Haare waren hellblond. Als meine Schwester geboren wurde, änderte sich das, denn diese hatte schwarze Haare. Ihre Taufkerze war Gott sei Dank weiß wie ihr Taufkleid. Später konnte sie diese Farbe nicht ausstehen. Sie hatte eine schwarze Seele, wie sich noch herausstellte. War es daher verwunderlich, dass mich die Farbe „Weiß“ bereits als kleines Kind derart faszinierte und dann wieder im Alter eine entscheidende Rolle spielte? In der westlichen Bretagne begeisterte meine Partnerin und mich ein weißes Haus auf einer Klippe am Meer stehend, sehr einsam gelegen. Wir stiegen mühsam den Weg hinauf. Uns beide erfasste der Wunsch, ein solches Haus zu besitzen und darin zu wohnen. Das erste musste ich zunächst ausklammern, denn ich war ein verarmter nicht adeliger Graf. Meine Partnerin war zwar reich, daher nannte ich sie Gräfin H., obwohl auch ihr die adelige Abstammung fehlte. Spaßeshalber rief ich sie „Schweinchen“. Ich möchte betonen, diesen Kosenamen bekam sie nur von mir und nicht nur wegen ihrer Körperfülle! Ich war so begeistert von dem weißen Haus am Meer, dass ich beabsichtigte einen Roman darüber zu schreiben. Den begann ich auch, verwarf ihn aber bald, da die Handlung fehlte. Erst über ein Jahrzehnt danach wurde mein Wunsch erfüllt. Ich wohnte zur Kur in einem weißen Haus an einem See mit geschichtsträchtiger Vergangenheit und gegenwärtigem Geschehen. Da fand dann die erwünschte Handlung statt!

Eines Frühjahrs, so berichtete man mir später, das war auch aus der Dorfchronik zu entnehmen, kam große Bewegung in einen Ortsteil der Kurstadt. Man munkelte etwas von einer Privatpension mit 10 Zimmern und einigen Appartements direkt in See Lage. Es entstand ein sehr modernes Gebäude. Von der einen Seite blickte man auf den See mit einer Fontaine, von der anderen Seite vom Balkon in den Wald und auf die Wiesen. Durch Zufall wurde mir dieses Haus und dessen einmaliger Lage am See bekannt. Der Baustil war fast futuristisch für diesen Ortsteil. Manche Anwohner fanden es fantastisch, andere abscheulich. Es ist halt wie in der echten Demokratie, nur wählen konnten die Ortsbewohner hier nicht. Das neue Haus war außen ganz in Weiß gehalten, auch die Balkone, die Zimmer, der Speiseraum und die Appartements. Die Türen hatten die gleiche Farbe. War es daher verwunderlich, dass ich mich sofort in diese Pension verliebte? Es war ein Sahnestück bei meiner Suche, genau wie man die Traumfrau im Leben meist nur einmal findet. Dies kann auch im hohen Alter sein! Natürlich stand mir als „Graf“ eines der wenigen Appartements im Haus zu, das bekam ich auch. Alles war optimal, ebenso die Lage zur Kurstadt. Man konnte sie leicht erreichen und bequem kam man auch wieder zu Fuß oder sonst wie zurück. Hinter dem Haus war ein großer Parkplatz, teilweise überdacht und ein schöner Garten mit viel grünem Gras, Bäumen und Blumen. Es plätscherte ein Springbrunnen, umgeben von rustikalen Bänken, alles nur für die Hausgäste. Ich fühlte mich dort wohl! Auch Grillen und „Chillen“ konnte man je nach Laune. Die hohen Bäume und ein Gebüsch boten Schutz und Diskretion. Die Planer und die Erbauer hatten an alles gedacht.

Die Gäste waren teilweise seltsame Menschen, aber vielleicht war ich der Seltsamste? Nachts hörte man oft glucksende Geräusche in dem Haus, die weder von Menschen noch von Tieren kamen. Morgens sangen die Vögel, die Tauben gurrten und balzten. Die Enten quakten und schwammen um die Wette im See. Meist wurden die Männ