Ermenegildens Flucht - Bertha von Suttner - E-Book

Ermenegildens Flucht E-Book

Bertha von Suttner

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Beschreibung

Suttner verfasste viele interessante Erzählungen, zu denen auch "Franzl und Mirzl", "Ermenegildens Flucht" und "Langeweile" zählen. Diese Geschichten beeindrucken durch ihre Leichtigkeit und flüssige Erzählweise, und wirken ebenso märchenhaft-komisch wie poetisch und aufgeklärt. Sie alle handeln, jede auf ihre eigene Weise, vom Suchen und Finden der Liebe sowie des Glücks. Und ebenso wie Suttners berühmte Werke bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren haben, so speisen sich auch diese drei Erzählungen aus dem Stoff, der das Leben schreibt und lassen so bestimmt keine Langeweile aufkommen.

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Seitenzahl: 24

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Bertha von Suttner

Ermenegildens Flucht 

Impressum

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Inhaltsverzeichnis
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Über die Autorin:
Inhalt

Über die Autorin:

Bertha Sophia Felicita Freifrau von Suttner, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, Pseudonyme: B. Oulot, Jemand, war eine österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin. Sie wurde 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 

Inhalt

»Großer Gott – wie hübsch sie ist! ...«

In diesen Ausruf brach Dr. Reding aus, als er eine Photographie erblickte, die dem eben erbrochenen Briefe beilag.

Edmund Reding war ein junger Arzt, der den Wunsch hegte, sich zu verheiraten, dem es aber – wie die gebräuchliche Phrase lautet – an Damenbekanntschaft mangelte und der als Ergebnis dieser beiden Umstände »einen ernstgemeinten Heiratsantrag« hatte inserieren lassen.

In dem kleinen mährischen Städtchen – mehr Dorf als Stadt – in welchem Dr. Reding als Bezirksarzt angestellt war, konnte er wahrhaftig keine passende Partie finden. Die Töchter des Landes waren hannakische Bauernmädchen oder bildungslose Krämerfräulein; die stolzen Baronessen im Schlosse waren natürlich nicht mitzurechnen, denn zu diesen durften sich die bürgerlichen Augen des Landarztes nicht erheben. Ins Schloß wurde er überhaupt nur für Dienerschaftskrankheiten berufen: brach eine freiherrliche Migräne, ein herrschaftlicher Schnupfen oder ein hochwohlgeborenes Nervenleiden aus, so ward ein Herr Medizinalrat aus Wien herbeitelegraphiert.

Auf das betreffende Inserat waren ziemlich viele Antworten eingelaufen. Da Vermögen als zwar erwünscht, aber nicht als unumgänglich erfordert erwähnt worden, so meldete sich eine Schar von Kirchenmäusen.

»Auf Bildung wird der größte Wert gelegt« hatte zur Folge, daß die meisten Kandidatinnen große Fertigkeit auf dem Klavier besaßen, Französisch verstanden und für Literatur schwärmten. Der »erwünschten Häuslichkeit« ward durch Kochenkönnen und Geübtsein im Kleidermachen allgemein genug getan; und was das gefällige Äußere anbelangt, so waren sie alle schlank, »wie die Leute behaupteten, hübsch« und überdies bereit, ihre Photographie einzusenden, wenn sich die »Diskretion« des Einsenders als »Ehrensache« bewiesen haben würde.

Unter all diesen Briefen stach einer hervor, dessen Schreiberin weder von ihrer Taille, noch von ihrem Klavier, noch von ihrer Kochkunst berichtete, sondern die überraschende Eröffnung machte, daß sie ein Vermögen von einer halben Million besitze und bereit sei, den ersten besten zu heiraten, um der Tyrannei einer verrückten Tante zu entrinnen. »In der einsamen Gegend, die wir bewohnen, sehe ich weit und breit keinen Mann, sonst hätte ich längst schon einen aufgefordert, mit mir durchzugehen. Heute fiel mein Blick auf Ihre Anzeige, und da war mein Entschluß gefaßt – ich schlage Ihnen hiermit vor, mich zu entführen. Einverstanden?«

Edmund Reding war einverstanden. Das Abenteuer gefiel ihm; – vielleicht war das Ganze nur ein Scherz ... aber es konnte ja auch Ernst sein – auf dieser Welt kommt alles vor –; die Aussicht auf die halbe Million lächelte ihm zu – –

Der Held dieser Geschichte ist nämlich durchaus keine Novellen-Idealfigur; er hatte weder die gebührende Geldverachtung, noch die genial veranlagte Natur, noch den