Erzähl mir vom Morgengrauen - Dagmar Olschewski - E-Book

Erzähl mir vom Morgengrauen E-Book

Dagmar Olschewski

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Beschreibung

"So vieles bleibt im Unsichtbaren. Wir hasten durch unsere Tage, in Gedanken schon im Morgen oder noch im Gestern. Dabei ist die Schönheit des Augenblicks so offensichtlich. Nicht immer für unser Auge, doch immer für unsere Seele." Dagmar Olschewski nimmt den Leser mit auf eine ungewöhnliche Reise. Sie führt ihn tief hinein in die Landschaften der Seele mit all ihren lichten Ausblicken und dunklen Einsichten. Jeder kennt diese Orte, doch viele liegen hinter dem Schleier des Vergessens. Wenn grauer Alltag das Gefühl von Lebendigkeit erstickt und Wildheit, Verrückt-Sein und Sinnlichkeit verstauben, warten unerfüllte Träume darauf, entdeckt und gelebt zu werden. Eine Sammlung von Texten und Bildern zum Nachdenken, Träumen und Wachrütteln.

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Dagmar Olschewski

Erzähl mirvomMorgengrauen

© 2019 Dagmar Olschewski

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-7497-8894-1

Hardcover:

978-3-7497-8895-8

e-Book:

978-3-7497-8896-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Für alle,

die sich nicht damit zufrieden geben,

normal zu sein.

Menschlichkeit

Wir haben uns selbst eingepfercht in Käfige und sitzen unsere Lebenszeit ab wie Sträflinge, büßend für eine Schuld, die wir nicht einmal beim Namen nennen können. Wir haben vergessen, dass wir selbst die Baumeister unserer Gefängnisse waren und es immer noch sind.

Jeden Tag beginnen wir damit, den Schlüssel ins Schloss unserer Kerkertür zu stecken und uns einzuschließen in unsere Vorstellungen und Überzeugungen. Am Ende jeder Nacht, die uns Träume von Glück und Freiheit schenkte, kehren wir zurück in unsere Zelle und vergessen unseren Traum. Wir fühlen uns als Opfer unserer Umstände und merken nicht, wie wir sie selbst erschaffen.

Dabei ist unsere Kreativität grenzenlos. Sobald wir beginnen, aus den Mauern und Gitterstäben Wege und Brücken zu bauen, begegnen wir einander, können gemeinsam ein Paradies erschaffen. Für dich, für mich und für alle, die zu uns stoßen.

 

Sichtbar sein

Schau mich an. Ich habe keine Angst davor. Das Leben hat Spuren hinterlassen, auf meinem Körper und in meiner Seele. Du wirst Narben finden, aber auch Schätze. Du darfst dir alles anschauen, ich schäme mich nicht.

Ich bin so wie du, nur ein Mensch. Mal bin ich perfekt, mal unzulänglich. Mal strahlend und schön, mal alt und grau. Mal fließe ich über vor Energie, mal sehne ich mich nur nach Stille und Ruhe. In der tiefsten Nacht kann ich leuchten wie ein Stern und bei hellem Tageslicht kann ich in die tiefsten Höllen hinabsteigen.

Sieh hin, Du wirst alles finden. Was Du damit machst, ist alleine deine Entscheidung.

 

Mainstream

Wenn du mit dem Strom schwimmst, wird dein Leben dem der anderen gleichen. Die Tage fließen zum Alltag zusammen, und selbst wenn du versuchst, ihm zu entfliehen, wird dich der Strom dennoch in seine Richtung mitnehmen.

Wenn du gegen den Strom schwimmst, wirst du weiterhin mit dem konfrontiert, was dich bisher umgab, nur wird es dich viel Kraft kosten. Du wirst überall anecken und doch nichts Neues erfahren.

Verlässt du aber den Strom, entdeckst du dir Unbekanntes. Es war schon immer da, doch nur wenige haben es bisher gesehen.

Jenseits des Stroms wartet das Abenteuer auf dich. Kein Tag wird wie der andere sein, und je länger du in dieser Freiheit lebst, desto absurder erscheint dir der Wunsch, dort zu sein, wo alle anderen sind.

 

Frühlingserwachen

Dieser Winter war hart, kalt und grau für mich. Er zog mich hinunter in seine und in meine Tiefe. Die Lebensfreude erfror mit jedem Abschied und jeder Enttäuschung und während die eisige Kälte mich und die Welt einhüllte, brannte auf dem Grunde meiner Seele das Höllenfeuer alter Schmerzen und Ängste so vieles von mir nieder, dass ich glaubte, nur noch ein Haufen kalter Asche zu sein.

Doch der Bann des Winters ist gebrochen. Während das Feuer meiner Höllen, seiner Nahrung beraubt, erloschen ist, erweckt die Sonne neues Leben in der Tiefe. Ich fühle ihre Wärme auf meiner Haut. Sehe, wie aus dem monochromen Graubraun bunte Blüten und erste grüne Triebe erwachsen. Höre endlich wieder die Bäume flüstern. Und auf dem Grunde meiner Seele, in der Asche meiner Vergangenheit, keimt neues Leben. Ich kann es deutlich spüren und ich ahne, dass, was auch immer daraus erwächst, etwas Neues, Unbekanntes und Wunderbares aus mir macht.

Gib nicht auf!

Wieder und immer wieder hast du es versucht. Und bist gescheitert. Hast neue Wege eingeschlagen, um dein Ziel zu erreichen. Und bist wieder in einer Sackgasse gelandet. So vielversprechend die Anfänge auch immer waren, sie haben sich doch als Seifenblasen entpuppt. Vielversprechend bunt schillernd, doch dann zerplatzt, ohne Substanz.

Gib nicht auf! Wenn du weißt, was dein Ziel ist, wenn du weißt, wo deine Heimat liegt, dann wirst du den Weg finden. Es gibt für dich nur den einen.

Wenn du das erkannt hast, ist es egal, wie viele Irrwege du gegangen bist. Denn du weißt genau, wohin es dich zieht. Es ist nicht die Frage, ob es einen Weg gibt, sondern nur, wie du ihn findest.

 

Ich will

Ich will leben und ich will lieben. Wild und hemmungslos. Ich will die Sekunden kosten, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Ich will tanzen, zum Rhythmus meines Herzschlags, allein oder in den Armen meines Geliebten. Ich will im Feuerschein Geschichten erfinden und sie wahr werden lassen. Ich will absurde Hirngespinste erschaffen und darüber lachen, bis mir die Luft ausgeht. Ich will mit Worten Luftschlösser bauen und darin poetische Dispute führen. Ich will allein durch die Wälder streifen und nachts den Geräuschen der Wildnis lauschen. Ich will an meinem Herd stehen und die Alchemie des Genusses auf meiner Zunge zergehen lassen. Ich will die heiße Sommernacht nackt in der Kühle des Baches auf meiner Haut spüren. Ich will ein Kind in den Armen haltend eindösen und es in meinen sanften Träumen wiegen. Ich will einem Vertrauten meine Geheimnisse offenbaren, bis die Morgensonne uns schlafen schickt. All das will ich. All das bin ich. All das brauche ich. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Freundschaft

Seit Anbeginn meiner Zeit bist du an meiner Seite. Über unzählige Leben und Tode hinaus haben wir Seite an Seite ausgehalten. Sahen Welten entstehen und vergehen, gingen gemeinsam einsam steinige Wege, nicht wissend, wer sie mit uns beschritt. Begegneten Göttern, Engeln und Dämonen auf der Suche nach uns selbst.

Immer findest du die Antworten auf meine Fragen, hinterfragst jede meiner Antworten. Dein Sein ist dem meinen so ähnlich, dass ich mich in ihm spiegele und in diesem Spiegel finde, was ich nie gesucht hätte. Keines meiner Dramen hält deinem Lachen stand, kein Nebel deinem klaren Blick.

Und immer und immer finde ich dich, an einem Ort, den nur wir kennen. Dort steht eine Bank. Wenn wir gemeinsam hinausblicken, auf die Wellen und das schillernde Herbstlaub, gibt es nichts, was zu groß und zu rätselhaft bleibt.

Irgendwann, wenn unsere letzte Reise zu Ende gegangen ist, kehren wir gemeinsam nach Hause zurück.

 

Spruchreif

Was ich sage, entspricht meiner Wahrheit. Aber nagele mich nicht darauf fest. Denn was heute für mich stimmt, kann sich morgen schon völlig unstimmig anfühlen. Ich bin nicht mehr, wer ich gestern war und weiß nicht, wer ich morgen sein werde.

Doch wenn wir uns jetzt begegnen, ist in diesem Augenblick alles echt. Und so reiht sich Moment an Moment, und wenn wir später zurückblicken, werden wir erkennen, was geblieben ist. Die Worte von damals, die wir immer noch als Wahrheit in uns tragen, erzählen von dem, der beständig sich jedem Wechsel hingegeben hat.

 

Was unserem Auge verborgen bleibt…

So vieles bleibt im Unsichtbaren. Wir hasten durch unsere Tage, in Gedanken schon im Morgen oder noch im Gestern. Dabei ist die Schönheit des Augenblicks so offensichtlich. Nicht immer für unser Auge, doch immer für unsere Seele. Wenn wir uns hineinfühlen in den Blick des Gegenübers, in das Schlagen unseres Herzens, das Grün des Waldes, offenbart das Leben uns seine Geheimnisse. Dann ist alles mehr, als es zu sein scheint, mehr als unsere körperlichen Sinne zu erfassen in der Lage sind.

Du bist wichtig

Als Du Schritt für Schritt in mein Leben getreten bist, habe ich nicht erwartet, dass Du einmal wichtig sein würdest. Du bist so fremd, so vertraut. Eine Herausforderung, eine Lektion und ein Geschenk. Ich nehme das alles, kann gar nicht anders, als mich darauf einzulassen. Denn durch dich entdecke ich mich selbst. Deine Impulse eröffnen mir neue Dimensionen meines Seins.

Ich schaue auf dein Leben, deine Welt, deinen Kosmos und fühle mich wie ein Abenteurer, der in völlig fremde, exotische Regionen vordringt. Manches scheint gefährlich, manches ungastlich, einiges wirkt wie der Garten Eden. Ich streife durch deine Welt um dann wieder nach Hause zurückzukehren. Bereichert, erleichtert und gewachsen an allem, was ich erlebt habe.

Vielleicht geht es dir ähnlich…

 

In Stein gemeißelt

Felsenfeste Überzeugungen, zusammengefügt aus den bruchstückhaften Erinnerungen zahlloser Generationen, pflastern deinen Lebensweg. Du baust aus ihnen Brücken über die Abgründe, die sich in dir auftun und Mauern, die das Unbekannte von dir fernhalten.

So erbaust du die unerschütterliche Festung deines Selbst.