Es begab sich aber – JETZT! - Karsten Jung - E-Book

Es begab sich aber – JETZT! E-Book

Karsten Jung

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Beschreibung

Karsten Jung hat sich von der Bibel zu 50 faszinierenden Mini-Storys inspirieren lassen. Das Prinzip ist einfach: Die Pointe der Geschichte wird in die Gegenwart versetzt. Heraus kommt ein kurzer Impuls, der den Bibeltext neu erschließt. Biblische Geschichte begibt sich. JETZT.

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Karsten Jung Es begab sich aber – JETZT!

www.fontis-verlag.com

Ein YOUBE-Buch!

Dieses Buch von Karsten Jung gehört zur Fontis-Produktelinie rund um den «YOUBE», den Evangelischen Jugendkatechismus, der im Jahr 2015 von Roland Werner, Bernd Wannenwetsch und Dominik Klenk herausgegeben wurde (ISBN 978-3-03848-034-1) und die «Basics des Glaubens» für junge Menschen der heutigen Zeit mit starken Texten und modernem Design greifbar und verständlich macht.

Zu diesen 56 Storys

Was haben ein Pärchen auf der mittleren Führungsebene, ein Barkeeper in der Karibik, ein Jammerlappen und eine verstopfte Autobahn miteinander zu tun? Richtig: Sie kommen in der Bibel vor. Nein? Doch. Zumindest so ähnlich. Denn: Biblische Geschichte begab sich aber … JETZT.

Karsten Jung hat sich von der Bibel zu 56 faszinierenden Mini-Storys inspirieren lassen. Das Prinzip ist einfach: Die Pointe der Geschichte wird in die Gegenwart versetzt. Heraus kommt eine in wenigen Sekunden zu lesende Miniatur, die den Bibeltext neu erschließt und zum Nachdenken anregt. Und weil manche Geschichten nicht sofort erkennen lassen, welcher Bibeltext dahintersteckt, sind beide Texte hintereinander platziert. Darüber noch eine Überschrift, die als produktive Verstörung einen zusätzlichen Aspekt einbringt.

Die Mini-Storys können die Bibel vielfältig neu erlebbar machen. Zum persönlichen Lesen. Als Idee für Unterricht oder Predigt. Vor allem aber in der Jugendarbeit. Deshalb gibt es nach jeder Story didaktische Tipps: Zu jeder Geschichte eine Hintergrundinfo, jeweils eine Frage mit Bezug zum Bibeltext und zur Lebenswelt Jugendlicher sowie ein mitunter provozierender Denkanstoß. Geschichte wird so zum aktuellen Gesprächsstoff.

Karsten Jung

Es begab sich aber – JETZT!

Überraschende Geschichten zur Bibel

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Die Bibelstellen wurden der neuen, revidierten «Hoffnung für alle»-Bibel von 2015 entnommen.

© 2015 by Fontis – Brunnen Basel

Umschlag: Spoon Design, Olaf Johannson, Langgöns Umschlag- und Innenillustrationen: Tube20 Werbeagentur, Kerstin Jans, Ludwigsburg Lektorat: Dr. Ulrich Parlow E-Book-Vorstufe: InnoSet AG, Justin Messmer, Basel E-Book-Herstellung: Textwerkstatt Jäger, Marburg

ISBN (EPUB) 978-3-03848-748-7

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Roland Werner

Einführung des Autors

Die Storys

Story 1: Traum vom Leben (1. Mose 2,4–9)

Story 2: Sündenbock gesucht (1. Mose 3,1–13)

Story 3: Kleingemacht (1. Mose 4,1–9)

Story 4: Heldenträume (1. Mose 6,1–4)

Story 5: Schritte, die das Leben verändern (1. Mose 6,5–8,14)

Story 6: Der Blick zurück (1. Mose 19,1–26)

Story 7: Sie oder ich (1. Mose 21,9–13)

Story 8: Echte Schätze (1. Mose 25,29–34)

Story 9: Auf Nimmerwiedersehen (1. Mose 37,12–28)

Story 10: Dumm gelaufen (1. Mose 38,11–25)

Story 11: Immer die Ausländer (1. Mose 39,1–20)

Story 12: Erfolg, später (1. Mose 50,20)

Story 13: Die beste Babysitterin (2. Mose 2,1–10)

Story 14: Du sollst am Feiertag … feiern (2. Mose 20,8)

Story 15: «Leidbild» (2. Mose 32,15–19)

Story 16: An der Spitze sind die Besten (Richter 9,8–15)

Story 17: Heimatlose plant Flucht (Ruth 1,16)

Story 18: Ungeahnte Fähigkeiten (1. Samuel 16,4–13)

Story 19: Ein Hauch von Gott (1. Könige 19,10–12)

Story 20: Sinn fürs Geschäft (1. Könige 21,1–16)

Story 21: Netter Besuch (2. Könige 20,12–17)

Story 22: Weniger ist mehr (2. Könige 23,4)

Story 23: Jammerlappen (Hiob 3–7)

Story 24: My home is my castle (Haggai 1,2–9)

Story 25: Eine schnelle Entscheidung (Matthäus 2,13–21)

Story 26: Schluss jetzt (Matthäus 3,1–3.8–10)

Story 27: Satt – und doch nicht (Matthäus 4,4)

Story 28: Ein Angebot, das er nicht ablehnen kann (Matthäus 4,8–11)

Story 29: Viel Lärm um nichts? (Matthäus 5,27–28)

Story 30: Zwei Profis (Matthäus 5,38–39)

Story 31: Ey, Alter, ich (Matthäus 5,33–37)

Story 32: Tue Gutes und rede darüber (Matthäus 6,1–4)

Story 33: Verschiedene Außenwahrnehmungen (Matthäus 6,16–18)

Story 34: Alles Idioten. Außer ich. (Matthäus 7,1–7)

Story 35: Klare Kante zeigen (Matthäus 9,9–13)

Story 36: Gaffen und Hingucken (Matthäus 9,18–19.23–26)

Story 37: Steh zu deinem Auftrag (Matthäus 10,16–22)

Story 38: Er liebt mich, er liebt mich nicht (Matthäus 11,1–5)

Story 39: Ein guter Rat (Matthäus 19,1–12)

Story 40: Latte-macchiato-Mamis (Matthäus 24,45–51)

Story 41: Zurückgeblieben (Matthäus 25,14–27)

Story 42: Ein Freund, ein guter Freund (Matthäus 26,14–16.47–49)

Story 43: Kopflos (Markus 6,14–29)

Story 44: Unverhoffte Mahlzeit am Strand (Markus 6,30–44)

Story 45: Gnadengeschäfte (Markus 11,15–19)

Story 46: Jungbrunnen (Johannes 3,5)

Story 47: Ein erstaunlicher Gärtner (Johannes 20,11–16)

Story 48: Nicht sehen und doch (Johannes 20,24–29)

Story 49: Tischlein, deck dich (Apostelgeschichte 10,10–16)

Story 50: Was zählt (Römer 3,23–24.28)

Story 51: Legal, illegal, schnurzegal (1. Korinther 10,23)

Story 52: Himmelsstürmer (1. Korinther 12,12–26)

Story 53: Bitte weiterleben (1. Korinther 15,35–49)

Story 54: Ganz genau (Philipper 3,1–11)

Story 55: Wahre Liebe (1. Johannes 4,9–10)

Story 56: Ein Kontrollfreak muss umdenken (Hebräer 10,35–36)

Der Autor

Vorwort

Da gehen dem Leser ganze Kronleuchter auf!

Spannend sind sie zu lesen, die Texte von Karsten Jung. In kurzen, einprägsamen Momentaufnahmen schildert er eine Alltagssituation. In der Schule. Bei der Arbeit. Im Freundeskreis. Also im ganz normalen Leben.

Spannend sind sie zu lesen, die Texte aus der Bibel. Da finden sich ganz bekannte, aber auch fast völlig unbekannte. Was, das steht in der Bibel? Habe ich nicht gewusst! Hätte ich nicht gedacht!

Und am spannendsten ist es, wenn diese beiden Texte nebeneinanderstehen. Eine Alltagssituation auf der einen Seite. Eine biblische Geschichte auf der anderen Seite. Wo ist die Verbindung? Beim ersten Lesen merkt man es vielleicht nicht sofort. Aber dann gehen dem Leser ganze Kronleuchter auf. Ach, so ist das gemeint! Das ist ja witzig! Das ist ja wahr! Oder auch: Nein, so kann ich das aber nicht sehen!

Karsten Jung hat in diesem kleinen Buch eine geniale Sache gemacht. Er verbindet jeweils eine Szene aus der Bibel ganz natürlich mit einer Szene aus unserem Alltag. Was dann passiert, ist einfach überraschend. Auf einmal leuchtet der Bibeltext ganz neu auf. Und auch die Alltagsszene bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man die Bibel dagegenhält.

So passiert hier auf jeder Seite, was in unserem Leben ständig geschehen sollte: Unser Alltag spiegelt sich im Licht der Bibel, und die Bibel leuchtet auf im Licht des Alltags. So ist das mit dem Bibel-Lesen und dem Bibel-Leben. Die kurzen Erklärungen und die Fragen zum Nachdenken und zum Gespräch machen das Buch noch lebendiger.

Es begab sich aber – JETZT! Ich bin dankbar für diesen lebendigen und absolut anregenden Zugang zur Bibel. Für jeden einzelnen Leser persönlich, aber auch für Jugendgruppen und Schulklassen ist er eine großartige Bereicherung. Ja, auch ein Gesprächskreis von Erwachsenen kann sich anhand dieser Doppeltexte darauf einlassen, neu hinzuschauen und zu entdecken, was sich damals «begab» und was sich hier und jetzt in unserem Leben neu ereignen kann.

Roland Werner, Dr. phil. Dr. theol.

Einführung

Wie es zu den 56 Mini-Storys kam

Anlass für die erste Mini-Story in diesem Buch war eine Fortbildung zur Schulseelsorge. Narrative Seelsorge: jungen Menschen eine Geschichte erzählen und sie im Miterleben der Geschichte an ihrem Problem arbeiten lassen. Und warum dafür nicht eine biblische Geschichte nehmen? Aber sie müsste so erzählt sein, dass sie nicht Ereignisse aus ferner Vergangenheit berichtet, sondern ins heutige Leben spricht. Und kurz muss sie sein, so kurz, dass sie in wenigen Augenblicken zündet. So entstand die Geschichte zu 1. Mose 3 – aus Adam und Eva wird ein Pärchen auf der mittleren Führungsebene, aus dem Paradiesgarten ihr Arbeitsplatz, aus Gott ihr Chef. Auf diese Weise erschließt die Mini-Story eine Verstehensebene, die unmittelbare Relevanz für heutige Menschen haben kann: Biblische Geschichte begibt sich aber JETZT.

Nach und nach vermehrten sich die Mini-Storys. Einige habe ich im Religionsunterricht eingesetzt, andere im seelsorgerlichen Gespräch. Keine entstand als «Fleißarbeit» am Schreibtisch, sondern alle als Nebenprodukt privater Bibellese, oft spontan und unterwegs: im Zug zwischen Basel und Kassel, im Strandkorb an der Ostsee, im Café – immer mittendrin in der Vielfalt des Lebens.

In diesem Band sind die Mini-Storys so arrangiert, dass jeweils links der Bibeltext steht, der zu der Story inspiriert hat, und rechts die Story selbst. Manchmal musste mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehenden Platz der Bibeltext etwas gekürzt werden; die angegebene Bibelstelle verweist aber immer auf den vollständigen Text.

Um das Buch didaktisch einzusetzen – zum Beispiel in der Konfi- oder Jugendgruppe oder im Unterricht –, befinden sich im Anhang zu jeder Geschichte vier Anregungen:

!  Ach, so ist das – eine Hintergrundinfo zum Text

?  Was Sache ist – eine Rückfrage zum Bibeltext

⇒  Was dich betrifft – eine Rückfrage zur Lebenswelt Jugendlicher

⊗  Moment mal – ein Denkanstoß, manchmal provozierend

Es bleibt, denjenigen zu danken, die zu diesem Buch beigetragen haben: zunächst meiner Frau, Dr. Kerstin Kirchhoff-Jung, die die Entstehung der Kurzgeschichten über mehrere Jahre hinweg begleitet hat. Meine studentische Hilfskraft, Carolin Sietas, Kassel, sowie Alfred Jung, Korbach, und Marcel Weder, Luzern, haben konstruktive Hinweise und Korrekturen gegeben. Roland Werner, Marburg, vermittelte mich an den Fontis-Verlag und war sofort bereit, ein Vorwort zu schreiben. Im Fontis-Verlag wurde ich hervorragend vor allem von Christian Meyer betreut, der dafür sorgte, dass die Zusammenarbeit nicht nur produktiv war und ist, sondern auch Freude bereitet. Ihnen allen sei herzlich gedankt.

Meinen Leserinnen und Lesern wünsche ich nun viel Vergnügen mit dem Buch – anregende Lektüre ebenso wie gute Umsetzung mit Jugendlichen. Am meisten freuen würde es mich, wenn das Buch zum Anlass wird, ins «Original» zu schauen und selbst auf biblische Entdeckungsreise zu gehen. Und wenn Sie Anregungen, Fragen, Lob und Kritik haben oder mir Ihre Leseerfahrung berichten wollen, freue ich mich über Ihre E-Mail an [email protected].

Karsten Jung

Die Storys

Story 1

Traum vom Leben

Er war Gärtner aus Leidenschaft. Jede Pflanze in seinem Garten hatte ihren Platz. Immer blühte etwas, und jeder Besuch im Garten erfüllte ihn mit tiefer Freude.

Einmal hatte er einen Traum: Er wollte seine Freude mit jemandem aus seinem Garten teilen. Er träumte, dass sein Gartenzwerg zum Leben erwachen und sich genauso freuen würde wie er selbst. Seitdem er diesen Traum hatte, träumte er ihn jede Nacht und freute sich mit dem Zwerg.

Bibeltext:

1. Mose 2,4–9

Und so ging es weiter, nachdem Gott, der Herr, Himmel und Erde geschaffen hatte: Damals wuchsen noch keine Gräser und Sträucher, denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Außerdem war niemand da, der den Boden bebauen konnte. Nur aus der Tiefe der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden. Da nahm Gott, der Herr, etwas Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.

Dann legte Gott, der Herr, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den er geformt hatte, dorthin. Viele prachtvolle Bäume ließ er im Garten wachsen. Ihre Früchte sahen köstlich aus und schmeckten gut. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt.

Anregungen:

! In den anderen Religionen des Alten Orients glaubte man, dass der Mensch als Sklave für die Götter geschaffen wurde, damit diese es bequem haben.

? Gott freut sich an und mit seiner Schöpfung. Was unterscheidet diese Vorstellung von Gott von den anderen Religionen des Alten Orients?

⇒ Wo freust du dich an der Schöpfung?

⊗ «Ich bin doch kein Gartenzwerg.» Richtig. Es ist ja auch nur eine Geschichte. Wie würdest du das Verhältnis von Gott und Mensch beschreiben?

Story 2

Sündenbock gesucht

Es spielen mit: ein etwas ungeschicktes Pärchen auf der mittleren Führungsebene, ihr Chef und ein hässliches Haustier.

Das Paar hat bei seiner Arbeit weitreichende Entscheidungsbefugnisse. Nur eine einzige Regel hat der Chef aufgestellt. Es kommt, wie es kommen musste: Genau diese Regel brechen die beiden. Natürlich werden sie ertappt.

Der Chef stellt sie zur Rede.

Der Mann: «Die Frau war's.»

Die Frau: «Das Tier hat mich auf die Idee gebracht.»

Bibeltext:

1. Mose 3,1–13 (Auswahl)

Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der Herr, gemacht hatte. «Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?», fragte sie die Frau. «Natürlich dürfen wir», antwortete die Frau, «nur von dem Baum in der Mitte des Gartens nicht. Gott hat gesagt: ‹Esst nicht von seinen Früchten, ja – berührt sie nicht einmal, sonst müsst ihr sterben!›» – «Unsinn! Ihr werdet nicht sterben», widersprach die Schlange, «aber Gott weiß: Wenn ihr davon esst, werden eure Augen geöffnet – ihr werdet sein wie Gott und wissen, was Gut und Böse ist.»