Es regnet Frösche - Milton Lesser - E-Book

Es regnet Frösche E-Book

Milton Lesser

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Beschreibung

Ein Zusammentreffen der dritten und vierten Dimension nach dem Kurzroman 'It's raining frogs' von Milton Lesser, erschienen im Jahre 1950. Was Sigmund Freud für die 'Freudianer' war Charles Fort für die 'Fortianer', ein in seiner Zeit bekannter Autor und Pionier in der Beschäftigung mit unerklärlichen Phänomenen. Der Begriff 'forteanisch' im Bereich der Parawissenschaften geht auf ihn zurück. Er spekulierte schon früh über außerirdische Besucher, welche die Erde als ihr Eigentum betrachten, und war somit Vorläufer der UFO-Theorien, obwohl er stets eifrig betonte, selbst nicht dran zu glauben. Seine Schilderungen waren aber für viele Menschen zu gut und aufregend, um nicht wahr zu sein. Eine junge Dame ist verliebt in Forts Theorien, deren praktische Anwendung unter Ausnutzung ihres Ehemannes zu allerlei Durcheinander führt, allerdings mit einem Ausgang, den sich diese Dame aus der dritten und eine ebenso hübsche aus der vierten Dimension so nicht vorgestellt hatten. Eine urkomische Persiflage der Theorien von Fort, unterhaltend ohne großen literarischen Anspruch.

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Inhalt

Vorwort des Übersetzers

Es regnet Frösche

VORWORT des Übersetzers

Die schöne Myra, die in der folgenden parodierenden Handlung für ein arges Durcheinander verantwortlich ist, war stark von den Werken eines Charles Fort beeinflusst, Autor und Pionier in der Beschäftigung mit unerklärlichen Phänomenen.

Charles Fort wurde im August 1874 in Albany, New York State, USA, geboren. Verstorben ist er im Mai 1932 in New York City.

Er war ältestes von drei Kindern und litt unter einem strengen Vater, der seine Kinder auch häufig verprügelte.

In der Schule war er wenig erfolgreich, eignete sich aber dennoch ein umfangreiches Wissen an und interessierte sich sehr für die Natur und ihre Phänomene. Mit 18 Jahren verließ er sein Zuhause und bereiste die Welt, um sein Wissen zu erweitern. Erst war es der Westen der USA, dann Schottland, England und Südafrika. Er erkrankte und musste nach Hause zurückkehren. Hier wurde er von einer Freundin gepflegt, die er schon aus Kinderzeiten kannte und die er dann später heiratete.

Im Jahre 1916 ermöglichte ihm das Erbe seines Onkels eine größere Unabhängigkeit und er widmete sich fortan dem Schreiben. Ein Jahr danach starb einer seiner Brüder, dessen Anteil am Erbe zwischen den verbleibenden Brüdern aufgeteilt wurde. 1924 zog er dann mit seiner Frau nach London, wo er bis 1926 lebte. 1929 ging er wieder zurück nach New York. Sein Gesundheitszustand hatte sich wieder erheblich verschlechtert, auch sein Sehvermögen ließ nach. Fort ließ sich aber nicht behandeln, sondern konzentrierte sich auf die Vollendung seiner Bücher.

1932 verstarb er. Der Nachwelt hatte er neben seinen Romanen und Büchern 60,000 Seiten Notizen hinterlassen. Seine Werke befassten sich Paranormalem und eigentümlichen Phänomenen, wobei seine Romane weniger Anklang fanden, ganz anders als seine Bücher. Sie basieren auf Dokumenten, die er in London und New York in naturwissenschaftlichen Magazinen fand. Seine Werke übten eine so nachhaltige Wirkung aus, dass sich im Bereich der Parawissenschaften das Wort 'fortianisch' etablierte und Teile der Bevölkerung stark von seinen Ideen beeinflusst wurden.

Er spekulierte schon früh über außerirdische Besucher, welche die Erde als ihr Eigentum betrachten, und war somit Vorläufer der UFO-Theorien, obwohl Fort stets eifrig betonte, selbst nicht dran zu glauben. Seine Schilderungen waren aber für viele Menschen zu gut und aufregend, um nicht wahr zu sein.

Wir werden eine Existenz anhand ihrer Frösche untersuchen. Die Weisen haben es auf anderen Wegen versucht. Sie haben versucht, unser Dasein zu verstehen, indem sie nach seinen Sternen griffen, seiner Kunst oder der Wirtschaft.

Aber wenn es eine zugrunde liegende Einheit aller Dinge gibt, spielt es keine Rolle, wo wir beginnen, ob mit den Sternen oder den Gesetzen von Angebot und Nachfrage oder den Fröschen oder Napoleon Bonaparte.

Man misst einen Kreis, der überall beginnt – merkt euch das!

Charles Fort

ES REGNET FRÖSCHE

George mochte die Tatsache nicht, dass kleine rote Frösche von einem klaren Himmel auf ihn herabregneten. Aber ein hübsches Mädchen, das ihm in die Arme fiel, war eine ganz andere Sache!

Es regnete, doch es gab keine einzige Wolke am Himmel, aber es regnete. George wäre es egal gewesen, wenn normaler Regen in Strömen herunterkommen würde, aber das tat es nicht. Alles wäre besser als das hier. Es regnete Frösche, kleine rote Frösche.

Es war ein rein lokaler Regen. Die Frösche schienen von einem Punkt irgendwo über Georges Kopf herauszukommen; dann breiteten sie sich aus und fielen in einem kegelförmigen Bereich von etwa fünfzehn Fuß Durchmesser herab. Das Schlimmste daran war, dass George sich in der Mitte des Kegels befand.

Es war so, als hätte sich ein Loch im Raum aufgetan, aus dem der Strom der roten Frösche …

Die Frösche fielen auf ihn. Am stärksten schienen sie sich in der Mitte des Kegels zu konzentrieren, und ein guter Prozentsatz von ihnen landete auf ihm – vor allem auf seinem Kopf – und prallten dann ab, um auf den Sand zu fallen. George mochte das nicht.

Er bewegte sich fort. Er ging vom Sandstrand weg und lief ein halbes Dutzend Schritte näher an die Brandung heran, aber er spürte immer noch, wie die kleinen roten Frösche ihn trafen.

Der Ausgangspunkt hatte sich verlagert und war wieder direkt über seinem Kopf. George war sich nicht sicher, wie hoch oben, aber er war immer noch im Zentrum des Kegels.

»Myra! He, Myra!«, rief George seine Frau. Er konnte sehen, wie ihr Kopf in den Wellen auf und ab wippte und die kräftigen Züge ihrer Arme durch das Wasser zeigten George, dass sie seinen Ruf gehört hatte.

Sie würde wütend sein, denn sobald er sie rief, hörten die Frösche auf zu fallen. Erst wurde der Froschregenguss zu einem Froschnieselregen, und dann kamen überhaupt keine Frösche mehr. Ja, Myra würde sehr wütend sein. Sie war ganz in ihre neue Idee vertieft, und sie würde wütend sein, denn wenn er nicht geschrien hätte, wären noch mehr Frösche heruntergefallen – und man weiß nicht, was noch alles, dachte George.

Der Bikini war dieses Jahr nicht in Mode, aber Myra trug ihn, weil sie wusste, dass sie darin gut aussah. George sah zu, wie sie auf ihn zulief und beobachtete, wie sie ihr dunkles Haar schüttelte, nachdem sie die Badekappe abgenommen hatte.

Dann betrachtete er ihre Figur, und er wusste, dass sie gut war – so gut, dass er unbewusst spürte, wie sich bei ihm langsam ein Ersatzreifen um seine Taille zu entfalten drohte, und er errötete.

Das war ein weiteres Problem, er errötete immer. Nicht nur das, er war auch sehr hellhäutig. Sie konnten den ganzen Sommer in ihrem Bungalow am Meer in dieser abgelegenen Gegend verbringen und Myra wäre braun gebrannt wie eine indische Jungfrau. Aber George wurde rot und dann schälte er sich. Danach wurde er wieder rot und schälte sich erneut. Und er hatte überall Sommersprossen.

Aber an all das dachte er jetzt nicht mehr; das war lediglich eine allgemeine Überlegung. Was ihn mehr störte, war die spezifische Betrachtung.

Es gab einen kreisförmigen Bereich mit kleinen roten Fröschen, die heruntergekommen waren, fünfzehn Fuß im Durchmesser. Dann war da eine Spur von kleinen roten Fröschen auf dem Sand, fünf Laufschritte lang, wo er gelaufen war und noch ein weiterer Kreis von ihnen, da wo er am Schluss gestanden hatte, mit einem Durchmesser von fünfzehn Fuß.

Die meisten Frösche bewegten sich zuerst nicht, aber einige hüpften schon herum, und bald waren die engen Kreise zu unregelmäßigen Ausdehnungen geworden.

Myra kam atemlos auf ihn zu. »Oh, George!«, gurrte sie. »Du bist großartig, wirklich großartig. Diesmal sind es Frösche, kleine rote Frösche. Du bist so was von 'fortianisch'.« [siehe Vorwort zu Charles Fort]