Es waren keine Könige - Ulrich Markwald - E-Book

Es waren keine Könige E-Book

Ulrich Markwald

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Beschreibung

Was wäre, wenn die Hl. Drei Könige gar keine Könige waren? Auch keine drei und auch keine Männer? Beim Öffnen des Dreikönigsschreins im Kölner Dom (zuletzt 1864) stellt man mit einer DNA-Analyse der Reliquien fest, dass es sich um die Gebeine von 4 Frauen handelt! Hier erzählen wir ihre Geschichte! Sie handelt von 4 Frauen und 4 Lebensentwürfen in der Gegenwart in Süddeutschland - und parallel dazu von 4 Frauen in Palästina in der Zeit kurz vor Jesu Geburt. Von Träumen, Visionen und einer besonderen Sternenkonstellation geleitet, machen sich die Frauen im Altertum auf den Weg ins Ungewisse. Auch 4 Männer begleiten sie. In der Neuzeit finden die 4 Frauen von "Zufällen" geleitet auf einem abgelegenen Schwarzwaldhof bei einer weisen Psychologin zueinander. Aber wie, wo und wann kommen die ungleichen Frauen zusammen? Wie schlagen sie die Brücke über Raum und Zeit? Dem Autor gelingt es, langsam und unaufhörlich die Lebensfäden dieser Frauen zusammenzuweben. Unterwegs bestehen die Frauen und Männer etliche spannende Episoden, bis sie in einem fulminanten und feurigen Finale für kurze Zeit zusammenstoßen. Es soll ihr ganzes Leben verändern. Nebenbei erfahren wir, was dem Kind in der Krippe wirklich geschenkt wurde. Auch die Gegenwartsfrauen haben an der Krippe etwas zu geben. Außerdem wird erzählt, wie das Jesuskind in Wahrheit vor König Herodes gerettet wurde. Offen bleibt am Schluss nur die Frage: Wie gelangten die Gebeine dieser 4 außergewöhnlichen Frauen in den Kölner Dom?

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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für Maria 2.0

Soweit historisch und literarisch möglich, werden männliche und weibliche Bezeichnungen abwechselnd gewählt

Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.1Matthäus 2,10

Die Nacht ist anders als alle andern Nächte. Die Zeit steht still und tiefer Frieden bricht sich Bahn.2Norbert M. Becker

1 Alle Bibelzitate sind der Guten Nachricht Übersetzung (Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart) entnommen

2 Norbert M. Becker, Lieder aus gutem Grund, Oase Steinerskirchen

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Skandal im Dom!

Kapitel 2 – Annas Schwarzwaldhof

Kapitel 3 – Deborah, die Fürstin

Kapitel 4 – Cybella im Darknet

Kapitel 5 – Hannah, die Sternenseherin

Kapitel 6 – Jacky schafft an

Kapitel 7 – Jael, die Stumme

Kapitel 8 – Linn und die Motorräder

Kapitel 9 – Tabea, die Diebin

Kapitel 10 – Anna

Kapitel 11 – Linn mit ihrer Gang

Kapitel 12 – Deborah bricht auf

Kapitel 13 – Tabea und die Karawane

Kapitel 14 – Cybella und der Hirsch

Kapitel 15 – Hannah, Haron und die Liebe

Kapitel 16 – Jackys Unfall

Kapitel 17 – Jaels Flucht

Kapitel 18 – Tabeas Traum

Kapitel 19 – Jacky und Linn

Kapitel 20 – Linn und das Schneegestöber

Kapitel 21 – Tabea und die Ägypter

Kapitel 22 – Anna und Cybella

Kapitel 23 – Jael und Aaron

Kapitel 24 – Annas Traum

Kapitel 25 – Cybella und der Weihnachtsbaum

Kapitel 26 – Jacky und Linn fahren zu Anna

Kapitel 27 – Hannahs Traum

Kapitel 28 – Der Stalker

Kapitel 29 – Der Berg – Jael und Aaron

Kapitel 30 – Hannah erreicht Gilo

Kapitel 31 – Der Berg – Das Treffen

Kapitel 32 – In einer anderen Welt und Zeit

Kapitel 33 – Fürchtet Euch nicht!

Kapitel 34 – Der Morgen einer neuen Welt

Kapitel 35 – Es ist wird langsam hell

Kapitel 36 – Was bringen sie dem Kinde?

Kapitel 37 – Geschenke für Jeshua

Kapitel 38 – Geschenke heute

Kapitel 39 – Auf nach Ägypten!

Kapitel 40 – Der weitere Weg der weisen Frauen

Epilog

Nachwort

Kapitel 1 – Skandal im Dom!

Zeitungen auf der ganzen Welt titeln:

Surprise in Cologne Cathedral! (Daily Mirror)

Watschen für die katholische Kirche? (BAYERNKURIER)

The Christmas Story needs to be rewritten! (New York Times)

L'histoire de Noël doit être réécrite! (Le Monde)

I Tre Re erano quattro donne! Quattro regine? (La Repubblica)

Fehler bei DNA-Untersuchung von Reliquien (L’Osservatore Romano – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache)

Aus einer aktuellen Sondersendung von ARD und ZDF:

„Überraschende Entdeckung im Kölner Dom!

Die letzte Öffnung des Sarkophags, der eine sehr wechselhafte Geschichte hat, fand 1864 im Kölner Dom statt, 700 Jahre nachdem Rainald von Dassel die Königsgebeine nach Köln brachte. Man erkannte damals die unvollständigen Gebeine von 5 bis 6 Personen.

Einige der Knochen waren nicht eindeutig zuzuordnen. Ein anwesender Arzt soll die Echtheit der Dreikönigsgebeine bestätigt haben. Eine Gen-Analyse gab es damals noch nicht. Anschließend wurde der einzigartige mit Gold und Edelsteinen verzierte Schrein wieder versiegelt.

Nun, rund 160 Jahre später, ist der Sarkophag erneut geöffnet worden. Es sollte überprüft werden, ob die Reliquien auch bei den anstehenden Klimaveränderungen sicher für die Ewigkeit aufgehoben sind. Nach zunächst erbittertem Widerstand seitens konservativer Bischöfe erlaubte die Kirche eine minimale Probenentnahme für eine DNA-Analyse…

Die Überraschung war riesengroß: Vier der Gebeine entpuppten sich eindeutig als weiblichen Ursprungs!“

Hier kommt ihre Geschichte:

Kapitel 2 – Annas Schwarzwaldhof

Ein Käuzchen ruft. Anna geht an die geöffnete Terrassentür. Tief atmet sie die frische Schwarzwaldluft ein. Ein feiner Nebel entsteht, als sie ausatmet und er mildert den Blick auf die scharfen Umrisse der dunklen Tannen. Sie hört einen Specht hämmern und einen Kauz rufen. Wenn ein Käuzchen ruft, dann stirbt ein Mensch, so glaubten früher viele Leute. Abergläubisch ist sie nicht. Sie genießt die kühle Abendluft und freut sich, dass es noch Kauze im Wald gibt. Ob sie auch schon eine seltsame Kauzin ist?

Anna wird bald achtzig Jahre alt. Wer ihr begegnet, denkt an eine gute alte Fee. Weiße Haare, wache Augen und viele kleine Fältchen geben ihr ein ausdrucksstarkes Gesicht mit liebevollem Blick.

Sie erschauert ein wenig, obwohl es für Dezember noch nicht so richtig kalt ist. Sie schließt die Glastür wieder, dreht sich um und schaut in den großen Raum mit dem heimeligen Jugendstilkachelofen, den sie sich für kleine Gruppenevents eingerichtet hat. Er liegt nur scheinbar ganz ruhig im Dämmerlicht, wäre da nicht – ja, was ist das? – ein leichtes Flimmern an einigen Stellen im Raum. Nicht silbrig, eher golden. Sie schüttelt den Kopf und schaut noch einmal hin. Ob das wieder eine ihrer Visionen und Ahnungen ist? Schon seit einiger Zeit hört sich das Haus anders an. Knarzen von Treppenstufen, obwohl sie alleine hier wohnt. Türen schließen nicht mehr richtig oder öffnen sich von selbst. Und wenn sie über die alten Dielen geht, wölbt sich da nicht ein wenig der Boden?

Das Wasser aus der Leitung schmeckt und riecht anders. Besser, findet sie, aber sie kann nicht sagen, warum. Der alte Kachelofen brummt leise auf, wenn sie Holz nachlegt, als wolle er ihr etwas zuraunen.

Sobald sie das Stalltor öffnet um Holz zu holen, entsteht ein Laut, der so klingt wie ein „Ahhh“, manchmal auch wie ein „Ohhh“.

Steht die Sonne mittags über dem Bauernhof, so scheint ein Strahl direkt in die Mitte des Hofes zu fallen.

Und die Bäume, ja die Schwarzwaldtannen, sie neigen sich ein wenig zu ihrem Anwesen hin. Oder bildet sie sich das alles nur ein? Spukt es bei ihr im Oberstübchen?

Sie wird Besuch bekommen, das ahnt sie tief in ihrem Innern. Eine leise Furcht breitet sich aus. Wer wird da wohl kommen? Und wie viele? Was wollen die Gäste? Hat sie genug zu essen da?

Anna kann seit einigen Jahren Dinge sehen, für die andere sie für verrückt erklären würden. Gerade sie, die mit beiden Beinen auf dem Boden von Forschung und Lehre steht! Sie hat Psychologie studiert, promoviert und lange als Therapeutin gearbeitet. Sie hat in menschliche Abgründe geblickt, aber auch viel Heilung erlebt. Nun ist sie im Ruhestand und bietet nur gelegentlich noch Kurse an, wenn danach gefragt wird. Manche bezeichnen sie als Seherin. Das weist sie vehement zurück. Als Psychologin sieht sie sich vor allem als Wissenschaftlerin.

Besonders angetan hatte ihr schon immer die Auseinandersetzung mit Mythen, Märchen und Erzählungen aus unterschiedlichen Zeitaltern und Kulturen. Im Gegensatz zu Sigmund Freud sieht sie sich in der Tradition von C.G. Jung, der sich mit solchen Phänomenen intensiv auseinandergesetzt hat.

An diesem Weihnachtsfest wäre sie alleine gewesen. Was sie eigentlich genießen könnte, denn sie fühlt sich niemals einsam. Aber vielleicht kommt es doch anders…

Kapitel 3 – Deborah, die Fürstin

Nun feiert ihr einziger Sohn bald sein 17. Neujahrsfest. Dann wird er wohl das Haus verlassen. Josua ist Weinbauer geworden. Und das nur, damit er Jemima freien konnte. Sein eigener Vater, Deborahs Mann, er war einer der drei Fürsten von Idumäa in Israel, starb vor einem Jahr. Josuas Schwiegervater hat keine Söhne, und hofft nun, dass sein Weingut, eins der größten im Land, durch die Heirat in der Familie bleiben kann.

Eigentlich sollte Josuas Braut Jemima zu ihm in sein Elternhaus ziehen, eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz. Eigentlich hat sich Deborah auch darauf gefreut: Wieder Leben im Haus, nacktes Kinderfüßetrappeln auf den Fliesen, Lachen und Weinen Tag und Nacht. Aber der Schwiegervater wohnt einige Tagesreisen weit entfernt in einem anderen Dorf und will sein Weingut versorgt haben. Er besitzt große Weinberge in bester Lage und Josua soll einmal alles übernehmen. Damit würde er ebenfalls ein reicher Mann.

Deborah hätte als Fürstin natürlich ein Nein zu dieser Verbindung sagen können. Aber sie wollte dem Glück ihres einzigen Sohnes nicht im Wege stehen. Josua hat zudem keine großen Ambitionen gezeigt, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und Fürst von Beerscheba zu werden. Hinzu kommt, dass sie selbst müde geworden ist. Auch wenn ihr Mann Fürst und damit auch Richter gewesen ist, viel hatte er ihrem Rat und ihrer Weisheit zu verdanken, denn er war ein Hitzkopf gewesen. Deshalb ist sie bei den vielen Verhandlungen und Gerichtssitzungen fast immer dabei gewesen. Man kennt und achtet sie. Das kleine Fürstentum hat deshalb stets Frieden mit den Nachbarn halten können und ist so zu Wohlstand und Ansehen gekommen.

Aber sie mag nicht mehr regieren. Mit ihren achtunddreißig Jahren fühlt sie sich nicht mehr so stark wie früher. Allein es gibt eine Nachfolgerin, die schon ungeduldig mit den Hufen scharrt. Deborah hat außer Josua noch sieben Töchter geboren. Ihre älteste und ehrgeizigste Tochter Esther hofft schon eine Weile auf die Nachfolge. Sie ist gebildet, kennt sich mit Handel und Gesetzen aus und ist eine geschickte Verhandlerin. Sie ist ihr ebenbürtig, allerdings hitzköpfig wie ihr Vater.

Der Abend bricht bald herein. Es wird schnell dunkel und kühler. Deborah schätzt diese blaue Stunde zwischen Tag und Nacht. Sie bedeutet nicht nur ein Ende ihrer Arbeit, ein Ruhigerwerden im Innenhof ihres Anwesens, sondern auch eine Zeit der Besinnung. Meist ist das Abendmahl schon eingenommen, Kinder und Tiere versorgt. Sie sucht dann eine ihrer Töchter auf, um noch einmal in Ruhe zu besprechen, wofür am Tage die Zeit nicht reichte. Auch wenn es einen Streit gab, so versucht sie, den nicht mit in die Nacht zu nehmen.

Oft geht sie auf das Dach des Hauses, wo die Luft kühl, aber die Lehmziegel noch warm sind. Sie schaut zu den Sternen auf. Sie kennt viele Sternbilder, und jedes Mal, wenn sie hier steht, läuft ihr ein Schauer über den Rücken und sie ist erfüllt von der Weite des Himmels, von seiner Pracht und seinen funkelnden Sternen. Sie fragt sich, warum der Schöpfer diese vielen Lichter an das Himmelszelt gesteckt hat. Ob irgendjemand schon einmal alle gezählt hat? Und ein Ahnen ist da, von etwas Großem. Sie erschaudert erneut und Tränen füllen ihre Augen. Sie weiß nicht warum – es ist keine Traurigkeit, es sind keine Freudentränen, eher ein Ergriffensein. Endlich begibt sie sich gedankenleer und doch erfüllt auf ihr Lager.

In dieser Nacht hat Deborah einen Traum:

Vier Tiere trafen sich in einer menschenleeren Oase. Sie saßen um ein Wasserloch. Die Königin der Wüste, eine Löwin, dann die schnellste ihrer Art in der Steppe, eine flinke Gazelle, das Tier mit den besten Augen, ein Adler und eine muntere kleine Wüstenmaus ….

Eines dieser Tiere war sie. Sie schaute an sich herunter und erwartete die Löwin zu sein. Aber nein, sie hatte weder flinke Hufe noch scharfe Augen – sie war die Maus. Verschämt rollte sie sich in ihren Schwanz ein. Da grollte die Löwin, die gerade eine Rede hielt:

Du, nur Du kannst das tun!

Deborah-Maus entrollte ihren Schwanz und schnupperte mit ihrem feinen Näschen in die Nacht. War da noch jemand?

Nein, Du, sagte sanft die Gazelle.

Sie schaute sich neugierig um. Aber da war doch niemand mehr.

Ja, Du! Die Augen des Adlers schienen sie zu durchbohren.

Ich? piepste sie. Aber ich bin doch nur eine winzige kleine Maus. Was kann ich denn ausrichten?

Du kannst – die Löwin machte eine bedeutungsvolle Pause - den Fürst des Friedens finden …

…beschenken … fügte der Adler hinzu…

… und in Sicherheit bringen… flüsterte die Gazelle.

So einen Fürst könnte ich doch gar nicht tragen! rief die Wüstenmaus, dafür bin ich doch viel zu klein!

Nun zog unerwartet ein Sturm herauf. Sand fegte über die Dünen. Sie sah sich nach einem Loch um, in dem sie verschwinden konnte, um nicht fort geblasen zu werden.