Esel, Hund und kunterbunt - Brigitte K. Jakobi - E-Book

Esel, Hund und kunterbunt E-Book

Brigitte K. Jakobi

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Beschreibung

Was passiert, wenn Esel auswandern, Hasen an der Olympiade teilnehmen oder Schweinchen einen Bootsausflug machen? Hier sind sie, lustige Geschichten von kleinen und großen Tieren zum Lesen oder Vorlesen. Die 13 liebevoll illustrierten Geschichten entführen in eine fantastische Welt, nicht ohne Gefahren, aber mit lösbaren Konflikten, die zudem die Erfahrung der tierischen Protagonisten und damit auch die des kleinen Lesers erweitern. Kleine Verse lockern die Prosa der Texte auf und laden sogar zum Singen und Auswendiglernen ein. Die Geschichten können vorgelesen werden, eignen sich durch das größere Schriftbild aber auch für die ersten eigenen Leseversuche.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Esel, Hund und kunterbunt

Lustige Geschichten zum Lesen

und Vorlesen

Von

Brigitte K. Jakobi

Mit Illustrationen

© 2021 Brigitte K. Jakobi

Umschlagbild, Illustration: Brigitte K. Jakobi

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

978-3-347-32570-8      (Paperback)

978-3-347-32571-5      (Hardcover)

978-3-347-32572-2      (e-Book)

Verlag & Druck:

tredition GmbH

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

DER ESEL FERNANDO

DER HASE HERKULES

DER ROTE GENERAL

DER ZAUBERKOFFER

DIE TANZMAUS FELICITAS

„DUMME ZIEGE!“

EIN PONY NAMENS PEPSY

EINE BRATWURST GEHT AUF REISEN

GLÜCKLICHES WIEDERSEHEN

ÜBERFALL IM HÜHNERSTALL

VIER SCHWESTERN

WER IST DER KLÜGSTE?

DER ESEL FERNANDO

DER ESEL FERNANDO

Ein junger Esel namens Fernando zieht durch das Land. Von weither ist er gekommen, hat gar manche Länder bereist und dabei viel erlebt und gesehen. Geboren wurde er in Italien; dort nannte man ihn Silvio, und er musste schwer für seinen Herrn, einen italienischen Bauern, schuften. Da es zu der harten Arbeit auch noch Schläge und wenig Brot gab, beschloss Silvio, von diesem Bauern wegzulaufen, um in der Welt sein Glück zu machen. Fortan nennt er sich Fernando, damit alle, die nach einem Esel namens Silvio suchen, ihn nicht mehr finden können. Fernando war schon in Österreich und in der Schweiz, trieb sich in Spanien herum, reiste durch Frankreich und erreicht endlich Deutschland.

Hier angekommen, sucht er sich eine Weide mit saftigem Gras und beginnt zu fressen. Nun, da ihm diese Wiese, auf der er steht, aber nicht gehört, kommt der Besitzer der Wiese mit einem dicken Stock daher und jagt Fernando davon. So oder ähnlich ergeht es jetzt dem armen Fernando immer wieder, stets muss er weiter, wenn ein wütender Bauer naht oder gar seinen Hund auf den hungrigen Esel hetzt.

Doch schon ist es Herbst, und Fernando findet nicht mehr ganz so leicht eine Wiese mit saftigen Gräsern. Bald aber wird es Winter, und wenn der erste Schnee die Wiesen und Felder bedeckt, dann dürfte es schwer werden, genug Essbares zu finden. Fernando jedoch vertraut darauf, dass ihm sicher etwas einfallen wird, um seinen Bauch zu füllen. Er spricht:

„Ich bin doch kein alter Esel, der zu dumm ist, sich alleine zu ernähren. Ich, der kluge Fernando, werde auch nicht so töricht sein, für jemanden zu arbeiten, der mir nicht genug zu fressen gibt und mich dann auch noch schlägt! Nein, ich, Fernando, habe es nicht nötig zu arbeiten! Ich werde auch so schon satt!“

Doch, wie so oft, kommt es anders. Der erste Schnee fällt, und es wird so kalt, dass ihm fast seine langen Ohren abfrieren. Hinzu kommt, dass Fernando solch großen Hunger hat, dass ihm der Bauch knurrt und er sich dauernd umdreht, um zu sehen, wer da so laute Töne von sich gibt.

Als jedoch der Hunger kaum noch auszuhalten ist, wird der angeberische Fernando sehr kleinlaut und klopft an viele Türen, damit man ihm etwas zu fressen geben möge. Doch die Menschen sind geizig, und mitten im Winter gibt es auch keine Arbeit, die er jetzt sogar gerne annehmen würde: Er jammert:

„Ohne Brot und heimatlos!

Was ist mit Fernando los?

Es gibt auch keinen warmen Stall,

Sooft ich fragte überall!“

Fürwahr, das ist ein elendes Leben für einen stolzen, jungen Esel. So schlimm steht es um ihn, dass er sogar überlegt, zu seinem ehemaligen Herrn nach Italien zurückzukehren, und sich wieder Silvio zu nennen. Doch das geht jetzt nicht mehr, denn er würde auf seiner langen Reise längst verhungert sein, bevor er dort ankäme. Da ihm sonst nichts Besseres einfällt, senkt er traurig den Kopf, schließt beide Augen und bleibt einfach stehen.

So findet ihn ein kleiner Junge, der mit seinem Schlitten an Fernando vorbeizieht. Der Junge, er heißt Toby, spricht ihn an:

„He, Eselchen, was stehst du hier so untätig herum? Hast du nichts zu tun? Sieh mal, wie hübsch die Schneeflocken tanzen! Komm, Eselchen, lach mal!“

Doch dem ausgehungerten Fernando ist nicht zum Lachen zumute. Auch die Schneeflocken können ihn nicht begeistern. Er beginnt zu weinen und schluchzt:

„Habe Hunger, ach so sehr!

Finde keinen Schlafplatz mehr!

Suche hier und suche dort,

Doch verjagt man mich vom Ort!“

Toby hört dem jammernden Fernando genau zu. Dann antwortet er:

„Hör zu, Eselchen, wie würde es dir gefallen, in meine Dienste zu treten? Du könntest meinen Schlitten ziehen! Wir könnten jeden Tag durch den verschneiten Winterwald fahren und eine Menge Spaß miteinander haben. Dafür darfst du bei uns im warmen Stall schlafen und bekommst gutes Heu zu fressen. Abgemacht?“

Als Fernando zustimmend mit dem Kopf nickt, ruft der Junge:

„Hier, eine Möhre für dich als Anzahlung! Ich werde dich ab sofort Ferdinand nennen! Friss du erst mal deine Mohrrübe, dann geht es los! Hier, diese Leine binde ich an meinen Schlitten und das andere Ende binde ich um deinen Hals!“

Ferdinand, wie er jetzt heißt, wiehert ein zustimmendes „Iijjjjaaaa! Iijjjjaaaaa!“

Doch so einfach, wie sich das der Toby vorgestellt hat, geht es nicht; er darf Ferdinand nicht behalten! Seine Eltern erlauben ihm nur, den Esel zu füttern und er kann sich eine Nacht im Stall ausruhen. Danach muss der Esel wieder gehen. Ferdinand versteht das, will auch Toby nicht in Schwierigkeiten bringen. Am nächsten Morgen wird er still und heimlich vom Hof fortziehen.

Doch das will Toby keineswegs zulassen, dass sein neuer Freund einfach wieder weg muss. Mitten in der Nacht schleicht er sich in den Stall und legt sich neben seinen Ferdinand ins Stroh.

„Wir werden uns im Wald verstecken und dort leben, bis der Frühling naht und du ohne meine Hilfe auskommst. Ich habe mein Sparschwein dabei und werde dir damit Futter kaufen. Du musst mich dafür in der Nacht wärmen! Einverstanden?“

Natürlich ist Ferdinand das, und so ziehen die beiden Freunde früh am Morgen los. Doch sie kommen nicht weit, denn sobald sie im Wald sind, stürzt sich ein zottiger, wilder Wolf auf den Schlitten. Jetzt muss Ferdinand zeigen, was er kann. Mit japp, japp, japp und hepp, hepp, hepp geht es den Weg wieder zurück, der hungrige Wolf hintendrein.

Als Ferdinand mit heraushängender Zunge und völlig außer Atem bei Tobys Eltern ankommt, lässt der Wolf von ihnen ab und verschwindet wieder im Wald. Tobys Eltern sind so froh und erleichtert über die Rettung ihres Sohnes durch den Esel, dass sie Ferdinand erlauben, bei ihnen zu bleiben.

Toby nutzt die günstige Gelegenheit und bittet seine Eltern:

„Darf der Ferdinand in meinem Zimmer bei mir wohnen? Im Stall ist er doch so allein! Wir sind schließlich schon richtig gute Freunde geworden!“

Seine Eltern platzen fast vor Lachen, und sein Vater spricht:

„Natürlich geht das nicht, mein Lieber, sonst hätten wir ja sogar zwei Esel im Haus, einen richtigen und einen falschen!“

Und seine Mutter fügt noch hinzu:

„Gerne sollt ihr Freunde sein,

Denn dann seid ihr nicht allein!

Esel finde ich zwar nett,

Doch sie dürfen nicht ins Bett!“

DER HASE HERKULES

DER HASE HERKULES

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