Waschbär, Igel, Floh & Co - Brigitte K. Jakobi - E-Book

Waschbär, Igel, Floh & Co E-Book

Brigitte K. Jakobi

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Beschreibung

Was passiert, wenn Waschbären eitel werden, Igel mit Hasen in fremde Gärten einbrechen oder Flöhe auf Weltreise gehen? Hier sind sie, lustige Geschichten von kleinen und großen Tieren zum Lesen oder Vorlesen. Die 13 liebevoll illustrierten Geschichten entführen in eine fantastische Welt, nicht ohne Gefahren, aber mit lösbaren Konflikten, die zudem die Erfahrung der tierischen Protagonisten und damit auch die des kleinen Lesers erweitern. Kleine Verse lockern die Prosa der Texte auf und laden sogar zum Singen und Auswendiglernen ein. Die Geschichten können vorgelesen werden, eignen sich durch das größere Schriftbild aber auch für die ersten eigenen Leseversuche.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 68

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Lustige Geschichten zum Lesen und Vorlesen

Von

Brigitte K. Jakobi

Mit Illustrationen von

Antonia L. Junker

© 2017 Brigitte K. Jakobi

Umschlagbild, Illustration: Antonia L. Junker

Vignetten: Brigitte K. Jakobi

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

978-3-7345-8668-2 (Paperback)

978-3-7345-8669-9 (Hardcover)

978-3-7345-8670-5 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Waschtag bei Waschbärs

Spiky, der hungrige Igel

Flo, der Floh

„Pfeffer“, der schlaue Hase

Ein Säbelzahntiger weint

Das leuchtende Eichhörnchen

In der Elefantenschule

Fang den Dieb!

Das kluge Wildschwein

Eine Brille für die Grille

Max, der Spatz

Edgar, der Frosch

Wer wird Katzenkönig?

Waschtag bei Waschbärs

Waschtag bei Waschbärs

„Wie siehst du denn aus? Zeig mal deine Pfoten vor, Reginald!“ fordert ihn seine Mama auf. Als ihr Sohn diese ihr etwas zögerlich hinhält, ist Mutter Waschbär zu Recht entrüstet:

„Und so willst du dich mit uns an den Abendbrottisch setzen? Überall an deinen Fingern klebt Erde, und deine Nägel sind ganz schwarz vom Graben. Habe ich dir nicht gesagt, dass du dich immer ordentlich waschen sollst? Schließlich bist du ein Waschbär und kein Schmutzfink. Schau mal, wie sauber meine eigenen Pfoten sind!“

In der Tat, Mama Waschbärs Pfoten sind tadellos gepflegt. Ihre Nägel sind mit einem pinkfarbenen Nagellack überzogen. Mama Waschbär ist wirklich eine tolle Frau.

Was Reginald natürlich nicht wissen kann, ist, dass auch seine geliebte Mama nicht gerne ihre zarten Pfoten ins Wasser taucht, denn sie fürchtet, dass dann ihr schöner rosa Nagellack aufweichen und abblättern könnte. Also greift sie nicht selbst ins fettige Spülwasser, sondern überlässt diese schmutzige Arbeit Reginalds jüngerer Schwester Hendrike. Aber diese darf sich nicht beschweren, sonst würde Mama Waschbär richtig böse.

Hendrikes schmale Pfoten sind vom vielen Waschen zwar ganz weiß geworden, aber die Nägel an ihren Fingern sind kurz und stumpf. Hendrike hätte natürlich auch gerne so fein lackierte Nägel wie ihre schöne Mama, aber einer musste ja die Dreckarbeiten übernehmen. Reginald jedenfalls bleibt bei seinen schwarzen Nägeln, weil er für sein Leben gerne in der Erde nach leckeren Würmern und Engerlingen gräbt.

Auch seine Schwester Hendrike mag Engerlinge und Würmer sehr, und Reginald bringt ihr manchmal eine ganze Pfote davon mit, weil Hendrike auch noch die Trikots von Reginalds Mannschaft wäscht. Wenn Reginalds TSG Waschbär auf einen starken Gegner beim Fußball trifft, dann sind die Trikots hinterher so schmutzig, dass man keinen Waschbären mehr darin erkennen könnte.

Morgen ist wieder ein Turnier, und die Trikots müssen noch gewaschen werden. Hendrike hat am Vormittag, als sie in den Gärten herumstöberte, eine rote Rübe gefunden, die wunderschön färbte. Fasziniert hat sie ihre Pfotennägel mit dem schönen Saft dunkelrot eingerieben, da sie ja Mamas teuren Nagellack nicht nehmen darf.

Ohne weiter darüber nachzudenken, wirft sie die verschmutzten Hemden in den Bottich mit Wasser und beginnt, kräftig zu rubbeln. Als sie die Trikots allerdings zum Trocknen auf die Leine hängt, wird das ganze Ausmaß der Bescherung deutlich. Aus den einstmals weißen Hemden sind rosa Leibchen geworden; der Rotebeetesaft an ihren Händen hat kräftig gefärbt. Ihr Bruder Reginald kann es nicht fassen:

Wie sollen wir denn morgen in diesen pinken Shirts gegen die Reineker Füchse spielen? Alle werden uns auslachen, uns für eine Mädchenmannschaft halten!“

Es kommt, wie Reginald es vorausgesehen hat. Alle Tiere des Waldes sind versammelt: Rehe, Hasen, Igel, wilde Schweine. Gespielt wird mit einem Ball aus trockenem, mit Gras zusammengebundenen Moos; die Tore bestehen aus geflochtenen Ästen und Zweigen. Die TSG Waschbär hat Anstoß. Zuerst können die Füchse vor lauter Lachen gar nicht richtig spielen. Ihre Fans auf der Waldtribüne kichern und singen Spottlieder über die armen rosa Waschbären:

„Heißa, hei, ihr rosa Böckchen!

Hebt mal an die kessen Röckchen!

Zeigt sie her die flotten Beine,

Oder habt ihr vielleicht keine?“

Die rosafarbenen Waschbären liegen schon 0 : 3 zurück, die Beine sind ihnen schwer. Doch noch viel schwerer wiegt die Scham, als angebliche Mädchentruppe verlacht zu werden.

„Hepp, und Ho, ihr kleinen Deppen!

Wollt ihr unser Spiel verschleppen?

Lernt doch lieber erst mal stricken,

Könnt ins leere Tor nicht kicken!“

Das freilich hätten die Füchse besser nicht gesungen! Denn nun kommen die anderen Waschbärmädchen, die sich ebenfalls die Pfoten mit Rotebeetesaft gefärbt haben. Drohend zeigen sie den frechen Füchsen ihre Krallen und schreien aus Leibeskräften:

„Uns’re Waschbär´n, harte Männer!

Zeigt, dass ihr die wahren Kenner!

Gerbt den Füchsen flugs das Fell

Richtig hart und möglichst schnell!“

Und um zu beweisen, dass sie ihre Jungs auch ordentlich unterstützen, bewerfen die Waschbärenmädels die frechen Füchse noch mit Tannenzapfen. Jetzt dreht die Waschbärenmannschaft richtig auf und schießt Tor über Tor. Am Ende steht es 10 : 3 für die TSG Waschbär. Die Mädels klatschen begeistert Beifall und es gibt einen dicken Kuss für alle Spieler. Die besiegten Füchse aber schleichen mit eingeklemmten Schwänzen gedemütigt vom Platz.

Man beschließt, dass die Mannschaft ab sofort nur noch mit den von Hendrike eingefärbten, siegreichen Trikots spielen wird. Hendrike selbst erhält als Belohnung ein Fläschchen pinkfarbenen Nagellack, wie ihre Mama eins besitzt. Von ihrem Bruder Reginald bekommt sie eine ganze Pfote voll fetter Würmer und Engerlinge. Natürlich sind dessen Fingernägel dadurch wieder einmal rabenschwarz. Doch das stört niemanden, und Hendrike ist glücklich:

„Nagellack und Engerlinge

Sind für mich die schönsten Dinge.

Färbe Hemden mit den Händen,

Wir Bären konnten siegreich enden!“

Und am Abend, als die Mama den Reginald und seine Pfoten kontrolliert, ist sie so begeistert von dessen rosa lackierten Fingern, dass sie gar nicht merkt, dass die Nägel darunter rabenschwarz von der Erde sind.

Spiky, der hungrige Igel

Spiky, der hungrige Igel

Ganz gehörig raschelt es im Laub. Es ist April und die Abendsonne scheint noch schön warm. Der Igel Spiky hat seinen Winterschlaf beendet und wurstelt sich aus seiner Blätterburg hervor. Er reibt sich die kleinen Äuglein und spreizt seine Stacheln, als er ein merkwürdiges Geräusch hört. Klingt das wie ein Röhren? Der Igel horcht intensiv und schnüffelt, aber niemand ist zu sehen. Da geht ihm ein Licht auf, es ist sein eigenes Bäuchlein, das so seltsam tönt, denn schließlich hatte er mehr als Tausend Stunden geschlafen und war ziemlich abgemagert. Sein Stachelkleid sitzt richtig locker.

Fette Schnecken wären jetzt genau das Richtige. So wandert er los, um nach etwas Fressbarem zu suchen. Nach einer Weile kommt er an eine ihm bekannte Wiese und trifft dort seinen alten Freund, den Hasen Moppel.

„Na, lässt du dich auch mal wieder blicken, Spiky? Wie wäre es mit einem Wettrennen?“

„Nein, heute nicht, ich bin gerade aus meinem Winterschlaf aufgewacht und habe schrecklichen Hunger. Ich könnte einen ganzen Eimer voller Schnecken vertilgen.“

„Spiky, Spiky, du übertreibst mal wieder wie immer. Wenn du so viel frisst, dann platzt du.“

Spiky greift an seinen Bauch, der keiner mehr ist, und zeigt Moppel seine schlapprige Haut.

„Wie ein luftloser Luftballon, da müssen wir schnell eine Lösung finden“, sagt Moppel, „ ich will sowieso in Oma Bertas Garten Salat fressen. Den magst du ja nicht, ich aber schon. Wenn da nicht die vielen ekligen Schnecken darauf kleben würden! Mir wird immer ganz schwummrig, wenn ich aus Versehen auf so ein glitschiges Ding beiße.“

Spiky ruft begeistert aus: „Schnecken! Wo? Lecker, lecker! Lass uns da ganz schnell hingehen. Das ist eine große Delikatesse für uns Igel!“

Gesagt getan. Die beiden Freunde machen sich singend auf den Weg.

„Unser Wettlauf, der muss warten,

Geh´n wir doch in Omas Garten,

Moppel frisst die grünen Blätter,

Spiky Schnecken, Donnerwetter!

Oma wird’s bestimmt verdrießen,

Was wir beide jetzt genießen!“