Eva und der Zitronenfalter - Susanne Niemeyer - E-Book

Eva und der Zitronenfalter E-Book

Susanne Niemeyer

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Beschreibung

Susanne Niemeyer erzählt von Frauen aus der Bibel. Keine Märchen aus vergangenen Zeiten, sondern hochaktuelle Geschichten von Liebe und Eifersucht, von Hoffnung und Verzweiflung. Neben Eva, die irgendwann einmal mit Adam das ganze florierende Universum übernehmen soll, ist da zum Beispiel Maria von Magdala – die Frau, von der es heißt, sie sei Jesu Geliebte gewesen. Sie kommt zum Grab am Ostermorgen und findet ihn nicht mehr. Kopflos läuft sie durch den Garten. Doch dann sieht sie ihn ... Am nächsten Morgen kauft sie spontan eine Tüte Croissants und geht zu den verbliebenen elf Jüngern zum Frühstücken: "Weint nicht, seid nicht traurig und zweifelt nicht. Wir sind dran. Dies ist nicht das Ende. Dies ist der Anfang." Susanne Niemeyer gelingt es mit Leichtigkeit, mit Witz und Charme, biblische Frauen in unsere Zeit zu holen. Ein grenzenloses Lesevergnügen, das Raum und Zeit überwindet. Frauen aus der Bibel kommen zu Wort • 18 Frauen mit all ihren Facetten – ihre Wünsche, ihre Ziele, ihre Ideale • Humorvoll und anregend • Wunderschön illustriert von Ariane Camus

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Es kommt die Zeit, da werde ich alle Menschen begeistern. Eure Männer und Frauen werden zu Propheten; Alte werden Träume haben und Junge Visionen.

NACH JOEL 3,1

Ist das alles so geschehen?

So oder anders.

Warum erzählst du es dann?

Weil man eine Geschichte auf hundert Arten erzählen kann.

Darf man das?

Man muss sogar. Sonst werden Geschichten zu Salzsäulen. Erstarrt und aufgelöst in den Fluten der Zeit.

INHALT

Cover

Titel

Zitat

Ist das alles so geschehen?

Eva

Maria von Magdala

Sara

Die Frau, die salbt

Junia

Martha und Maria

Die Frau an der Quelle

Mutter Gott

Die Töchter von Lot

Die Weisheit

Lydia

Die hartnäckige Witwe

Die Frau, die blutet

Judit

Die Ehebrecherin

Maria

Die Frau am Brunnen

Mirjam

Eine Frau

Quellennachweis

Impressum

Weitere Bücher

Eva war 32 Jahre alt und hatte einen passablen Mann. Der war möglicherweise weniger klug als sie, aber häuslich und verlässlich. Er hieß Adam. Adams Vater war Gott. Damit muss man erst mal klarkommen, auch als Schwiegertochter. Gott hatte ein Universum geschaffen, in dem er der Chef war, über alles Bescheid wusste, bedingungslosen Gehorsam wünschte und dafür bereit war, viel Liebe zu geben. Adam sollte es eines Tages übernehmen, aber wann genau dieser Tag eintreten würde, das wusste niemand, und manchmal fragte sich Eva, ob er überhaupt je kommen würde. Denn dass Gott sich von seiner Macht trennte, das war so schwer vorstellbar wie eine Welt jenseits der Welt.

Adam kam also aus geborgenen Verhältnissen, während Evas Herkunft ungewiss war. Gott gefiel das. Auch deswegen hatte er sie für seinen Sohn ausgesucht. Weil sie ein unbeschriebenes Blatt war. Jedenfalls dachte er das. Aber darin hatte er sich getäuscht (was niemand erfahren sollte). Denn Eva hatte Ziele für ihr Leben, und bisher hatte es keinen Grund gegeben, sie aus dem Blick zu verlieren. Sie wollte

alles hinterfragen und unbedingt unvoreingenommen sein

drei Kinder bekommen, deren Geschlecht ihr egal war

trotzdem die Welt sehen

niemals stricken

Schmerz ertragen und

zuversichtlich sein.

Eva fragte Adam Sachen wie: Magst du lieber das Gelbe oder das Weiße vom Ei? Könntest du eher auf ein Bein oder auf einen Arm verzichten? Meinst du, dass es erst Bienen oder erst Honig gab? Adam wurde schwindelig davon. Er dachte nicht soviel nach und verstand auch nicht, warum man sich überhaupt für die eine oder die andere Sache entscheiden soll, wenn man doch alles haben kann. »Es ist hypothetisch«, sagte Eva. »Es geht darum, sich vorzustellen, was sein könnte.« Adam fand, man könnte sich einfach mit dem begnügen, was ist. Denn das war ja schon eine ganze Menge.

Eva erkannte schnell, dass Gott ein Problem hatte: Das Universum drehte sich um ihn, und wenn sich alles um einen selbst dreht, dann ist das auf Dauer kaum auszuhalten. So gesehen war Eva Gottes Rettung.

Alle beneideten Eva um ihr Dasein. So jung, so klug, die Zukunft schon in der Tasche. Und schön war sie, das muss man schon sagen. Auf eine herbe Art war Eva schön. Es gab also nichts, worum sie sich sorgen musste. Für Eva war gesorgt.

Nur Frau Hickendahl erkannte Evas Freiheitsdrang. Frieda Hickendahl war eine Schlange. Eine Kriecherin. Sie säte Zwietracht. Das wusste jeder. Wer irgend konnte, ging ihr aus dem Weg. Genau genommen war sie eine arme Kreatur. Eva sprach trotzdem mit ihr, allein schon, weil es das erste ihrer Ziele gebot. Manchmal traf sie Frieda im Bus, und weil der Platz neben ihr so gut wie immer leer blieb, setzte sich Eva zu ihr.

»Lange nicht gesehen …« Frieda sah Eva bedeutungsvoll an. »Ich dachte, du seist vielleicht schon gar nicht mehr hier.«

»Wo sollte ich denn sein?«, fragte Eva zerstreut, weil draußen ein Zitronenfalter den Bus überholte, und das doch erstaunlich war.

Frieda folgte ihrem Blick. »Der ist freier als wir. Und schneller. Warum bleibst du eigentlich? Du könntest es doch viel weiter bringen. Und schlauer als Adam bist zu auch.«

Eva zuckte mit den Schultern. »Wo sollte ich denn hin? Eines Tages erben wir hier doch alles.«

»Und wenn der Alte ewig lebt?«

Darüber hatte Eva selbst schon nachgedacht und auch, wenn sie Gott sehr schätzte, gefiel ihr der Gedanke einer Zukunft zu dritt nicht besonders.

»Drei sind einer zu viel«, sagte Frieda Hickendahl und zeigte beim Lachen viele Zähne.

Im Herbst sprach Eva es schließlich an. Dass sie mehr Freiheit bräuchten, erklärte sie, die Welt selbst entdecken müssten, ihre eigenen Wege gehen. Adam nickte.

»Hat euch die Hickendahl den Floh ins Ohr gesetzt?« Gott war offensichtlich verärgert.

»Und wenn schon, manchmal muss man sich was sagen lassen.«

»Aber doch nicht von der!«

»Bist du etwa eifersüchtig?« Eva lächelte. »Auch schlechte Menschen können Wahres sagen. Selbst dann, wenn sie es gar nicht vorhaben.«

Sie ist schlau, dachte Gott. Er konnte nicht umhin, stolz auf sie zu sein. Sie ist mir ebenbürtig. Ein echtes Gegenüber. Sie wird mir fehlen.

Er wusste, er hatte verloren.

Eva sah seinen Blick und legte ihre Hand auf seinen Arm.

»Nicht traurig sein, wir sind doch nicht aus der Welt.«

»Pass mir auf den Jungen auf …«

Eva nickte. »Besuch uns mal, ja?«

»Ich?«

»Ja, du.«

Da lernte der alte Gott, sich zu bewegen. Das änderte alles. Und schuld daran war einzig und allein Eva.

»Ruft mich an«, sagte er. »Dann komme ich zu euch.«

Der Mensch nannte die Frau Eva, denn sie wurde zur Mutter aller, die leben. Und Gott machte für die beiden Kleider, zog sie ihnen an und sagte: »Jetzt erkennt der Mensch, was gut und böse ist; er ist wie Gott geworden. Dass er nicht auch noch vom Baum des Lebens esse und ewig lebt!« So schickte er die beiden aus dem Garten fort. »Geht und bebaut die Erde, aus der ihr gemacht seid.«

NACH 1. MOSE3,20–23

Eva blieb in ihrem Mark weich, und sie hatte eine luftartige Gesinnung und eine kostbare Lebendigkeit, weil sie die Last der Erde nicht bedrückte.

HILDEGARD VON BINGEN(1098–1179)

Als sie erwacht, sieht sie als Erstes den Nachtfalter. Er sitzt am Fenster und seine Flügel zittern. Da weiß sie, es ist etwas Schlimmes passiert. Sie greift nach ihrem Kleid und geht hinunter, um sich einen Kaffee zu machen. Draußen ist der Mob. Seit Tagen grölt er auf den Straßen. Dumme Menschen, die die Mühen des Denkens aufgegeben haben. Sie sind roh geworden, die Frau aus dem Bäckerladen, die Verwaltungsangestellten, der Busfahrer, die Friseurinnen, die Mütter. Ja, sogar die Mütter. Nachdenklich sieht Maria sie vorbeiziehen. Was treibt sie an? Sie trinkt einen Schluck Kaffee. Der Lärm wird lauter. Da sieht sie ihn. Sein Gesicht ist blutig, ein paar Männer schubsen ihn, die Polizei drängt sie halbherzig zurück. Maria greift nach ihrer Jacke und läuft hinaus, sie muss hinterher. Sie hat keine Ahnung, was sie dann tun will, aber sie kann nicht einfach zusehen. Sonst gibt es am Ende nur noch zwei Gruppen von Menschen: Täter und Zuschauer. Sie will zu keiner der beiden Gruppen gehören.

Jemand packt sie am Kragen. Sie fährt herum. Petrus herrscht sie wütend an: »Was machst du hier? Bist du verrückt? Du kannst nichts tun. Es ist gefährlich.«

Sie reißt sich los. »Du bist ein Angsthase!«

»Das, was ich tue, nennt man Realismus!«

»Und das, was ich tue, nennt man Hingabe.«

Marias Augen sind grün und ihr Mund sieht aus wie eine Kirsche. Irgendwann ist sie einfach aufgetaucht. Unverheiratet, damals wie heute. Sie wirkt nicht so, als läge ihr daran, diesen Zustand zu ändern. Allein schon ihr Name: Maria von Magdala. Wer heißt denn so? Frauen heiraten und dann nehmen sie den Namen ihres Mannes an. Das ist eine einfache Regel. Aber Maria interessiert sich nicht für Regeln. Sie lebt allein in einem Stadthaus. Petrus kennt keine zweite Frau, die das tut. Er mag sie nicht. Weil sie so viel redet. Ihre Gedanken gehen eigenwillige Wege und sie scheut sich nicht, sie auszusprechen. Einmal hat er sie in einem zermürbenden Wortgefecht aufgefordert, die Dinge einfach mal so stehen zu lassen. »Gern«, hat sie geantwortet, »wenn ich überzeugt bin.« Kein Wunder, dass sie keinen Mann hat.

Es scheint ihr völlig egal zu sein, was die Leute von ihr denken. So etwas hasst Petrus, weil er es nicht versteht. Er will alles richtig machen. Sein Leben lang. Eigentlich wäre er gern ein Held. Leute wie Maria hindern ihn daran. Weil sie keine Helden brauchen.

Manche munkeln, sie verdiene ihr Geld mit Männern, die nachts in ihr Haus kämen. Wohlhabende Männer, wichtige Männer, die nicht gesehen werden wollen. Sie sei ihnen zu Diensten. Warum sonst sollte sie allein leben? Welche Frau will das schon? Petrus würde das gern glauben, aber selbst er weiß, dass es Unsinn ist. Maria würde niemals etwas nur wegen des Geldes tun. Aber dass sie sich nicht mal ein bisschen um dieses Gerede kümmert, das macht ihn wahnsinnig. Wieso schert sie sich nicht um ihren Ruf?

Er hängt an einem Balken. Sein Kopf ist auf die Brust gesunken. Das Blut ist mittlerweile verkrustet, er ist fast nackt. Das machen sie so, um zu zeigen, dass sie alles mit einem Menschen machen können. Alles, was sie wollen. Maria kann nicht erkennen, ob er bei Bewusstsein ist. Die Entfernung ist zu groß. Sie würde gern näher heran, aber die anderen sagen, es sei gefährlich und Maria weiß, dass sie Recht haben. Man ist in diesen Zeiten besser keine Sympathisantin eines politischen Aufwieglers. Sie kreuzigen auch Frauen. Damit wäre wirklich keinem geholfen, wenn sie auch noch da hingen. Also schauen sie zu, wie er stirbt. Die Männer sind gegangen. Man könne ja doch nichts tun, haben sie gesagt. Maria weiß, dass sie Angst haben. Sie haben Angst zuzusehen, wie einer stirbt. In den Krieg ziehen, das können sie. Wenn es sein muss, können sie einen töten. Aber hier fühlen sie sich hilflos. Sie wissen nicht, wohin mit ihren Händen, mit ihren unbeholfenen Worten, wohin mit ihrem Schmerz. Also sind sie übriggeblieben, die Frauen, Klageweiber. Aber Maria klagt nicht. Sie ist wütend und sie schwört bei Gott, dass dies nicht das Ende ist. Sie können ihn töten, aber seine Worte, seine Stärke, seine Liebe können sie nicht töten. Niemand kann einen Traum töten.

Maria mag keine Angsthasen. »Ihr seid Kinder des Lichts«, hat er gesagt, »also leuchtet.« Wer Angst hat, leuchtet nicht. Aber Maria leuchtet, weil sie Sehnsucht hat. Sehnsucht zu erklären ist schwierig. Sie ist wie der Griff nach dem Himmel. Aber wie kann man den Himmel fassen? Manchmal erhascht man ein Stück. Zum Beispiel, wenn man nach einem eisigen Wintertag ins Warme kommt. Oder wenn man nach stundenlanger Wanderung den ersten Schluck Wasser trinkt. Wenn man endlich jemanden in die Arme schließt, den man liebt. Wenn man plötzlich etwas glasklar sieht, als habe jemand einen Vorhang beiseite gezogen. Oder wenn man im Bett liegt, genau zwischen Schlaf und Wachsein, wenn man sich zwischen den Welten bewegt. In solchen Momenten blitzt der Himmel auf. Manche sagen, Sehnsucht sei eine Sucht, die einen niemals zufrieden sein lässt. Aber so ist es nicht. Es ist eine Suche nach dem, was erfüllt. Hinter all dem steht ein einziges großes Gefühl. Danach sehnt sich Maria, und deshalb wusste sie genau, was er meinte, als er sagte: »Wer von meinem Wasser trinkt, wird nie mehr Durst haben.« Genau so war es. Für eine kurze Zeit.

Sie haben ihn abgenommen. Immerhin, manche lassen sie hängen. Zur Abschreckung, als Futter für die Krähen. Insofern muss man dankbar sein, dass sie ihn begraben können. Sie können seinen Körper waschen, sie können ihn ein letztes Mal berühren und ihm die Augen schließen. Sie werden ihn betten. Es gibt ein Grab, einer von den reichen Freunden hat es gekauft. Darin soll er liegen, dorthin bringen sie ihn. Maria geht mit. Natürlich geht sie mit, in den letzten Jahren ist sie alle Wege mitgegangen, dann wird sie ihn erst recht nicht auf diesem Weg allein lassen. Als sie ihn sieht, weiß sie, dass er nicht mehr da drinnen ist, in diesem kaputten Körper. Das beruhigt sie, es stimmt sie fast heiter, weil sie denkt: Ihr habt ihn nicht gekriegt.

Maria kocht Kaffee, weil Kaffee hilft. Dann bügelt sie alles, was man bügeln kann. Dann stellt sie sich ein paar komplizierte Rechenaufgaben, um sich abzulenken. Dann isst sie einen Apfel. Dann erlaubt sie sich, ein paar Minuten hinauszustarren. Dann schrubbt sie die Fliesen. Der Tag besteht aus einer Reihe Danns, die aneinandergereiht ein bisschen Leben ergeben.

Der Garten ist noch dunkel, deshalb glaubt sie erst, sich vertan zu haben. Das Grab ist leer. Aber am Boden liegen die Tücher, in die sein Leichnam gewickelt war, und das beweist, dass sie sich nicht geirrt hat.

Wo ist er?

Maria sieht sich um. Die ersten Vögel singen, ansonsten ist es still. »Er ist auferstanden«, rufen die Engel, aber Maria hört nicht. Sie läuft durch den Garten, kopflos. Wer kopflos ist, kann nicht hören. Fast stößt sie mit dem Mann zusammen, der aussieht wie ein Gärtner, obwohl sie hinterher auch nicht hätte sagen können, wie sie darauf kam. Er trägt weder Rechen noch Spaten. Aber sie ist froh, jemanden zu treffen.

»Wo ist er? Wohin habt ihr ihn gebracht?«

»Maria«, sagt er, und mehr braucht er nicht zusagen. Da erkennt sie ihn. Sein Gesicht leuchtet im Morgenlicht. Sie streckt die Hand nach ihm aus, aber er schüttelt den Kopf. »Halte mich nicht fest.« Sein Blick ist warm und fest. So sieht kein Toter aus. »Geh weiter. Bleib nicht hier stehen.«

Sie weiß, er hat recht.

Sie weiß, die anderen denken, sie sei seine Geliebte gewesen. Und dass sie abwechselnd zornig und eifersüchtig waren, wegen der Nähe zwischen ihnen. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn so sehr, dass sie manchmal am ganzen Körper zitterte. Aber als Mann wollte sie ihn nicht. Es war etwas anderes zwischen ihnen. Sie steckten die Köpfe zusammen. Sie redeten, bis die Nacht ging. Sie waren mutig und manchmal übermutig. Sie suchten und fanden, sie waren erfüllt. Es war so viel mehr Liebe zwischen ihnen, als sie je hätte in einem einzelnen Menschen finden können, es war das Größte und Aufregendste, das sie in ihrem ganzen Leben erlebt hatte. Es ist schwer, das verständlich zu machen.

Als sie am Morgen danach aufwacht, stellt sie erstaunt fest, dass das Gefühl noch da ist. Bevor es verloren geht, springt sie aus dem Bett, denn wenn dieses Gefühl da ist, dann ist er da und da draußen wartet das Leben. Sie zieht sich an und beschließt, nach den anderen zu schauen.

Die Luft ist klar, wie nach einem Gewitter. Es sind kaum Menschen unterwegs, nur ein paar Tauben gehen spazieren. Maria überquert den Markt, und aus einem spontanen Impuls heraus kauft sie beim Bäcker eine Tüte Croissants. Der Mensch muss essen, auch wenn er traurig ist.