Evolution (1). Die Stadt der Überlebenden - Thomas Thiemeyer - E-Book + Hörbuch

Evolution (1). Die Stadt der Überlebenden Hörbuch

Thomas Thiemeyer

4,4

Beschreibung

Ahnungslos reisen Lucie und Jem mit einer Austauschgruppe in die USA. Doch als ihr Flugzeug am Denver Airport notlandet, wird ihnen schnell klar: Die Welt, wie sie sie kennen, gibt es nicht mehr. Die Flugbahn überwuchert, das Terminal menschenverlassen, lauern überall Gefahren. Sogar die Tiere scheinen sich gegen sie verschworen zu haben: Wölfe, Bären, Vögel greifen die Jugendlichen immer wieder in großen Schwärmen an. Was ist bloß geschehen? Während ihrer gefahrvollen Reise durch die neue Welt erfahren sie von einem Kometeneinschlag. Und von ein paar letzten Überlebenden in einer veschollenen Stadt. Aber wie sollen sie die erreichen, wenn die ganze Erde sich gegen sie verschworen hat?

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Zeit:7 Std. 38 min

Sprecher:Mark Bremer

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Thomas Thiemeyer

EVOLUTION

DIE STADT DER ÜBERLEBENDEN

Thomas Thiemeyer,

geboren 1963, studierte Geologie und Geografie, ehe er sich selbstständig machte und eine Laufbahn als Autor und Illustrator einschlug. Mit seinen preisgekrönten Wissenschaftsthrillern und Jugendbuchzyklen, die mittlerweile in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seine Geschichten stehen in der Tradition klassischer Abenteuerromane und handeln des Öfteren von der Entdeckung versunkener Kulturen und der Bedrohung durch mysteriöse Mächte. Der Autor lebt mit seiner Familie in Stuttgart.

www.thiemeyer.dewww.thiemeyer-lesen.de

Für Max und Leon The future has not been written.There is no fate but what we make for ourselves.

(John Connor)

1. Auflage 2016 © Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen Coverillustration: Jann Kerntke Einbandgestaltung: Johannes Wiebel ISBN 978-3-401-80633-4

www.arena-verlag.deMitreden unter forum.arena-verlag.de

»Wir wissen mit absoluter Gewißheit, dass Arten aussterben und andere sie ersetzen. Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.«

»Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.«

Charles Darwin (1809–1882), englischer Naturforscher, begründetedie als Darwinismus bekannte Abstammungslehre.

Prolog

Jem hörte Steine von oben herabprasseln. Nur Kiesel und etwas Geröll, doch es genügte, um seinen Pulsschlag zu beschleunigen. Er lauschte. Da war es wieder – das unheimliche Jaulen.

Sie hatten seine Spur wiedergefunden.

Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet hier.

Panisch sah er sich um.

Der Pfad war zu schmal und zu steil, um auch nur einen Moment zu glauben, er könnte eine schnelle Flucht antreten. Die Stufen verloren sich in der endlosen Tiefe. Die Treppe, die jemand vor Urzeiten in den Fels geschlagen hatte, wand sich hin und her wie das Zickzackmuster auf dem Rücken einer Schlange.

Direkt unter ihm lag die nächste Kehre, wo es eine kleine freie Fläche gab. Rechts das steil aufragende Bergmassiv, links der bodenlose Abgrund.

Der Schnee hatte eine rutschige Pulverschicht hinterlassen. Er musste vorsichtig sein. Verdammt vorsichtig.

Als er die Kehre erreichte, blieb er stehen.

Lange brauchte er nicht zu warten. Als hätten sie einen unsichtbaren Befehl erhalten, kamen die Wölfe die Stufen herunter. Einer hinter dem anderen. Sie fixierten ihn mit ihren Blicken.

Es waren drei, unterschiedlich in Farbe und Größe. Einer von ihnen hatte ein weißes Fell und stechende gelbe Augen. Er war riesig. Die anderen waren kleiner, zierlicher und braunschwarz getupft. Vielleicht Weibchen. Alle hatten sie ihre Ohren aufgestellt und hielten witternd die Nasen in die Höhe. Sie schienen direkt durch seine Maskerade hindurchzusehen. Die drei nahmen Positionen ein wie bei einem Schachspiel.

Einer von ihnen sprang auf die untere Treppe, einer blieb oben, während der letzte auf ihn zukam. Es war der große weiße. Ein Ehrfurcht gebietendes Tier. Wenn es denn überhaupt ein Tier war. Langsam wusste er nicht mehr, was hier echt war und was nicht. Aber darüber nachzudenken, war in etwa so sinnlos wie die Frage, was er hier zu suchen hatte. Wie er überhaupt in diesen Irrsinn hineingeraten war.

Hektisch wühlte er in seiner Hosentasche und zog sein Taschenmesser hervor. Als er es aufklappte, sank sein Mut. Damit hätte er nicht den Hauch einer Chance gegen seine Angreifer. Aber die Wölfe standen nur da und witterten.

Jem riss das Fell von seinen Schultern und streckte es wie ein Schild vor sich aus. Mit der Rechten hielt er das Messer umklammert und richtete es auf die Angreifer.

Die Klinge zitterte.

Das war’s dann, dachte er. Game over!

1

Eine Woche zuvor …

»Letzter Aufruf für den Lufthansa-Flug LH-456 von Frankfurt nach Los Angeles. Die Passagiere Jerome Ellis und Lucinde von Winterstein werden gebeten, sich umgehend am Boardingschalter, Ausgang Z-54, zu melden. Letzter Aufruf für Lufthansa-Flug LH-456 nach Los Angeles.«

Jem schnaufte. »Hast du gehört, Lucie? Damit sind wir gemeint. Komm schon, wir müssen uns beeilen.« Eigentlich hatte er sich immer für gut trainiert gehalten, aber so langsam ging ihm die Puste aus. Die Gänge waren endlos und sein Rucksack schien mit jedem Schritt schwerer zu werden.

Das Mädchen neben ihm warf ihm nur einen gehetzten Blick zu. Ihr roter Pferdeschwanz zuckte wie eine Flamme im Wind. Sie hatte ein hübsches Gesicht. Schmal, blass und mit ein paar Sommersprossen auf Wangen und Nase.

Sie war ihm sofort aufgefallen, als er heute Morgen in den Zug nach Frankfurt gestiegen war. Er hatte noch nie ein fremdes Mädchen angesprochen, aber nachdem er den Sticker ihrer Reiseorganisation auf dem Koffer gesehen hatte, war er über seinen Schatten gesprungen. Eigentlich fand er Mädchen ansonsten eher schwierig und eine Freundin hatte er auch noch nie gehabt.

Aber Lucie war nett, wenn auch etwas seltsam. Da war etwas in der Art, wie sie sprach, was ihn aufhorchen ließ. Mal klang es, als wäre sie superintelligent, dann wieder gab sie total merkwürdiges Zeug von sich. Aber er war froh, das Labyrinth aus Gängen, Rolltreppen und Hinweistafeln nicht alleine durchqueren zu müssen. Zumal sie bessere Augen zu haben schien als er.

»Rechts«, keuchte sie und bog ab.

Hektisch überflog er den Wald aus Schildern und Anzeigentafeln. Tatsächlich, da war der Pfeil. Er hatte ihn schon wieder übersehen.

»Da drüben, Jerome, siehst du? Da ist unsere Sicherheitskontrolle. Terminal A/B 1. Wir haben es gleich geschafft.«

»Alles klar«, schnaufte er zurück. »Aber bitte sag Jem zu mir. Nur mein Vater nennt mich Jerome.«

»Alles grün. Ich werd’s mir merken.«

Alles grün? Farben schienen es ihr irgendwie angetan zu haben. Seit sie sich heute Morgen kennengelernt hatten, waren schon einige Sätze gefallen, in denen sie irgendwas von Rot, Grün, Blau oder Gelb geredet hatte – als lebte sie in einer kunterbunten Regenbogenwelt.

»Oh, da vorne ist Connie von der Agentur.« Lucie deutete in Richtung der Magnetschranke, hinter der eine zierliche Frau mit blondem Pferdeschwanz stand und hektisch winkte.

Jem kannte Connie bislang nur vom Telefon, sie gehörte zur Reiseorganisation Travel-Exchange, die sich auf Schüleraufenthalte in den USA spezialisiert hatte. Connie würde die Jugendlichen auf ihrem Flug nach Los Angeles begleiten und vor Ort dafür sorgen, dass jeder in die richtige Gastfamilie kam.

Jetzt redete sie auf einen Angestellten der Security ein, der immer wieder den Kopf schüttelte. Wahrscheinlich kein gutes Zeichen.

»Das schaffen wir doch nie«, murmelte Jem. »Sieh dir mal die Warteschlange an. Das sind mindestens fünfzig Leute und die müssen alle noch durchgecheckt werden.«

Connie deutete jetzt heftig gestikulierend in ihre Richtung. Der Beamte reckte den Hals, sah zu ihnen herüber und winkte dann eine Kollegin herbei. Die schwarz uniformierte Frau öffnete ein Absperrband.

»Ich glaube, die wollen uns durchlassen«, sagte Lucie. »Beeilen wir uns. Sie wirkt furchtbar gelb …«

Gelb? Jem runzelte die Stirn. Die Frau sah eigentlich ganz normal aus. Abgesehen davon, dass sie ein bisschen dicklich war und einen mürrischen Zug um den Mund hatte.

»Kommen Sie, Herrschaften, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit«, rief sie und wedelte ungeduldig mit der Hand. Lucie und Jem hielten auf sie zu.

Doch ihre Aktion erregte die Aufmerksamkeit anderer Fluggäste. Einige von ihnen machten sich ebenfalls auf den Weg.

»Dieser Schalter ist geschlossen«, rief die Beamtin. »Bitte bleiben Sie in der Schlange.«

»Und was ist mit denen da?« Ein älterer Herr deutete auf Lucie und Jem. »Die dürfen doch auch durch.«

»Ist ein Notfall«, erklärte die Beamtin.

Der Mann reckte sein spitzes Kinn vor. »Wir stehen hier schon eine halbe Stunde! Wird man jetzt auch noch fürs Zuspätkommen belohnt? Unerhört, so was!«

Jem versuchte, die Schimpftiraden auszublenden, und konzentrierte sich auf die Sicherheitskontrolle. Zu Connie hatten sich inzwischen ein Junge und zwei Mädels in Jems Alter gesellt, wahrscheinlich andere Teilnehmer des Schüleraustauschs. Sie sahen ziemlich genervt aus. Jem spürte, dass sie ihm die Schuld für die Verzögerung gaben. Dabei konnte er gar nichts dafür! Signalstörung auf der Strecke Köln–Frankfurt. Eine halbe Stunde hatte sie das gekostet. Allerdings schien er der einzige Dunkelhäutige in der Gruppe zu sein. Jem hatte diese abschätzigen Blicke schon häufig spüren müssen. Gib dem Neger die Schuld. Na klar. Noch nicht mal richtig angekommen, war er mal wieder der Schwarze Peter. Haha.

»Metallgegenstände, Schlüssel und Geldbeutel hier in die Wanne legen. Tablets und Notebooks daneben.«

Mit raschen Bewegungen leistete Jem den Anweisungen der Beamtin Folge.

»Haben Sie irgendwelche Flüssigkeiten dabei?«

»Nein.«

»Schuhe ausziehen.«

Er runzelte die Stirn. Lucie war bereits durch das Tor hindurch und wurde abgetastet. Sie hatte ihre Schuhe anbehalten dürfen.

»Beeilung, junger Mann, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.« Die Beamtin wippte mit dem Fuß.

Jem beugte sich vor, um die Schnürbänder seiner Chucks zu lösen. Dabei fiel ihm die Sonnenbrille runter.

»Brille und Gürtel ebenfalls in die Wanne.«

Ihm wurde warm. Schweiß trat auf seine Stirn. Kaum hatte er seinen Gürtel rausgezogen, merkte er, wie seine Hose zu rutschen anfing. Er trug seine Jeans gerne ein paar Nummern zu groß. Aber in diesem Moment hätte er viel lieber eine eng sitzende Hose angehabt. Den Bund mit der einen Hand festhaltend, watschelte er in Richtung Schranke.

»Durchgehen, bitte.«

PIEEEP!

Na toll.

»Bitte kommen Sie zu mir.« Ein Beamter hielt ihm ein kellenförmiges Gerät entgegen. »Arme ausbreiten.«

Jem streckte seinen Bauch raus und versuchte, seine Hose oben zu behalten – vergeblich. Wie in Zeitlupe rutschte das verdammte Ding dem Erdmittelpunkt entgegen. Und mit ihm sein letzter Rest von Würde. Von der anderen Seite der Sicherheitskontrolle ertönte Gelächter. »Schicke Unterhose, Alter.«

Der da rief, war schätzungsweise eins achtzig groß, muskulös und mit blondem Strubbelkopf. Eine echte Kante. Er trug ein Muscleshirt mit der Aufschrift UCLA– Westwood Los Angeles. Zwei hübsche Mädchen standen neben ihm, eine blond, die andere dunkelhaarig. Die Blonde hatte sich ziemlich aufgestylt.

»In Ordnung und jetzt umdrehen.«

Jem zog die Hose bis zum Anschlag. Doch kaum wurde er aufgefordert, die Beine zu spreizen und die Arme vom Körper wegzustrecken, fing das Spiel von Neuem an.

Er stieß einen Seufzer aus. So hatte er sich die erste Begegnung mit seinen Mitreisenden nicht vorgestellt. Lucie war die Einzige, die Mitleid mit ihm zu haben schien, und warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu. Er wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken.

»In Ordnung, junger Mann. Sie dürfen jetzt weitergehen.«

Danach ging alles ganz schnell: anziehen, packen, rennen – er hatte nicht mal Gelegenheit, den anderen Hallo zu sagen.

Der Wartebereich vor ihrem Gate hatte sich bereits geleert. Die anderen Passagiere befanden sich sicher längst alle im Flugzeug. Am Boardingschalter saß eine Stewardess und trommelte mit den Fingern auf das Pult. Kaum standen sie vor ihr, setzte sie ein maskenhaftes Lächeln auf.

»Herzlich willkommen bei der Lufthansa.«

Rechts neben ihr hockten drei Gestalten am Boden und spielten ein Spiel. Das Mädchen trug eine schwarze Nerd-Brille und eine umgedrehte Baseballkappe, unter der sich braune Locken hervorkringelten. Die beiden Jungs waren noch seltsamer. Der eine war winzig und trug eine Nickelbrille, dazu ein Minions-T-Shirt mit der Aufschrift Banana. Seine dunkelblonden Haare standen wirr vom Kopf ab. Der andere war ziemlich pummelig und wirkte, als wäre er aus der Zeit gefallen. Wer bitte schön trug denn heute noch Weste, Cordhose und Lederschuhe? Und war das etwa eine Taschenuhr, die da an einem Goldkettchen in der Westentasche verschwand?

Die drei nahmen keinerlei Notiz von ihnen. Sie schienen vollkommen in ihr Kartenspiel vertieft.

Jem trat näher und warf einen Blick auf die Karten. Irgendwelche Monster, Zaubersprüche und Fantasyländer. Er selbst fand sich mit seinen fünfzehn Jahren schon lange zu alt für so etwas, aber in seiner Klasse gab es einige, die sich dafür interessierten.

Connie hatte hektische rote Flecken im Gesicht, als sie in die Hände klatschte und rief: »Zusammenpacken, ihr drei. Lucie und Jem sind eingetroffen, finally!« Ihr amerikanischer Akzent klang, als hätte sie ein Kaugummi im Mund.

Die drei schenkten ihr keinerlei Aufmerksamkeit. Das Spiel beanspruchte sie voll und ganz.

»Na los, Beeilung«, sagte Connie nachdrücklich. »Und seht zu, dass ihr nichts vergesst!«

»Gleich«, rief der Winzling mit der Brille. »Olivia versucht gerade einen Großangriff mit ihren Goblins. Wenn ich nicht aufpasse …«

Das Muscleshirt trat vor. »Habt ihr nicht gehört, ihr Hobbits? Steckt euch eure Goblins dahin, wo die Sonne nicht scheint, und steht auf. Oder soll ich euch Beine machen?« Er griff nach einem ihrer Rucksäcke und trat dabei versehentlich auf ein paar Karten.

Jem hätte beinahe laut aufgelacht, als das Mädchen mit der Baseballkappe aufsprang und wie eine Furie auf den Blonden losging. Dass der sie um mehr als einen Kopf überragte, schien sie nicht im Mindesten zu beeindrucken.

»Runter von meinen Karten«, zischte sie. »Du stehst da auf einem Tarmogoyf.«

»So what?«

»Die Karte ist über fünfzig Euro wert.«

Der Blonde schnaubte verächtlich. »Glaubst du, das interessiert mich?« Vorsichtshalber machte er aber doch einen Schritt zurück. Diese kleine Furie schien ihm nicht geheuer zu sein. »Eins sage ich euch. Wenn ich wegen euch Kröten meinen Flieger verpasse, gibt’s Ärger, verstanden?« Er warf Jem einen finsteren Blick zu. »Das Gleiche gilt auch für dich, Compadre. So ein Rumgetrödel will ich nicht noch mal sehen! Und jetzt los.« Mit diesen Worten machte er sich mit den beiden Mädchen im Schlepptau auf den Weg zum Schalter. Jem schüttelte amüsiert den Kopf. Das schien noch eine lustige Reise zu werden.

»Rot«, murmelte Lucie so leise, dass nur er es hören konnte. »Einfach nur rot.«

»Stimmt!« Jem grinste. »Aber einer muss halt das Alphamännchen spielen. Scheint so eine Art Naturgesetz zu sein.«

Der Flieger war voll besetzt und bereit zum Abheben. Als sie eintraten, erklang vereinzelt ironischer Applaus, was Jem aber total egal war. Er war einfach nur froh, dass sie es doch noch geschafft hatten.

»Hier drüben«, rief Connie und deutete auf zwei Sitzreihen in der Mitte. Auf ihrer hellblauen Bluse zeichneten sich kreisrunde Schweißflecken ab. Sie machte wahrscheinlich drei Kreuze, wenn alle saßen und der Flieger endlich startete. »Da sind unsere Plätze. Macht’s euch bequem und dann geht’s los.«

Lucie, die bereits auf einem Platz in der vorderen Reihe saß, winkte Jem zu sich. Er freute sich, dass sie an ihn gedacht hatte, schob seinen Rucksack ins Gepäckfach und wollte gerade Platz nehmen, als er eine mächtige Pranke auf seiner Schulter spürte. »Nicht hier, Compadre.«

Er drehte sich um und starrte auf das Muscleshirt. Der Typ grinste ihn fett an. »Das ist unsere Reihe. Setz du dich zu den anderen Freaks.« Er deutete auf die Dreiergruppe in der Reihe dahinter. Das Mädchen und die beiden Jungs saßen über ihre Gameboys gebeugt und waren bereits in ihr Spiel vertieft.

Jem hob sein Kinn. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein?

»Na, was ist jetzt, brauchst du eine Extraeinladung?« Ein gefährliches Lächeln strahlte ihm entgegen.

Jem überlegte, ob er es auf einen Streit ankommen lassen wollte, entschied sich aber dagegen. Er hatte schon genug andere Probleme, da konnte er sich so etwas nicht leisten. Und außerdem – sobald sie gelandet waren, würde er den Typen vermutlich sowieso nicht wiedersehen.

Wortlos packte er seinen Rucksack und verzog sich eine Reihe nach hinten. Das überhebliche Grinsen brannte sich in seinen Hinterkopf. Er drehte sich um, stopfte seine Tasche ins Gepäckfach und nahm Platz.

»Halt, warte.« Lucie griff nach ihrer Tasche und wollte ihm folgen, als sie von dem Großen zurückgehalten wurde. »Du doch nicht«, sagte er. »So eine hübsche Lady darf natürlich bei uns bleiben. Mein Name ist übrigens Marek. Und wie heißt du?« Sein Lächeln wurde so breit wie in der Zahnpasta-Werbung. Jem verdrehte die Augen.

»Lucie.«

»Cooler Name. Ist das die Kurzform von irgendwas?«

»Lucinde. Lucinde von Winterstein.«

Mareks Begleiterinnen kicherten. Jem fand, dass die Blonde gar nicht mal so schlecht aussah, soweit sich das unter der dicken Schicht Schminke beurteilen ließ. Sie hatte blaue Augen und einen silbernen Nasenstecker. Als sie allerdings ihren Mund aufmachte, musste Jem wieder mal feststellen, dass gutes Aussehen einfach nicht alles war. »Klingt wie aus einem Gruselfilm«, sagte sie. »War Viktor Frankenstein vielleicht dein Urgroßvater?«

»Lasst gut sein, Katta«, fuhr Marek ihr über den Mund. »Ich finde den Namen schön. Wofür steht das von? Bist du adelig oder was?«

»Schon möglich. Ich glaube, mein Urgroßvater war tatsächlich ein Baron.«

Jem grinste in sich hinein. Er fand Lucie ziemlich schlagfertig.

»Cool«, sagte Marek. »Dann hat deine Familie doch bestimmt Geld, oder?«

Auf Lucies Gesicht erschien ein misstrauischer Ausdruck. »Warum willst du das wissen?«

»Nur so.« Marek ließ sich breit grinsend auf seinen Platz gleiten. »Ich interessiere mich halt für meine Mitmenschen, du nicht?«

Den Rest des Gesprächs bekam Jem nicht mehr mit. In diesem Moment liefen die Triebwerke an und ein Rütteln ging durch die Maschine.

Er setzte seine Ohrhörer auf und blendete die Welt ringsherum aus.

2

Schüleraustausch USA

Das erste Mal weit weg von zu Hause. Der Duft von Freiheit und Abenteuer. Erlebe die Vereinigten Staaten von Amerika hautnah und wage den Schritt über den großen Teich! Besuche das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem Tellerwäscher zu Millionären werden und Verteiler von Werbeflyern wie Brad Pitt zu Filmstars. Bewirb dich noch heute und lerne den Spirit of America kennen!

Lucie legte die Werbebroschüre zur Seite und blickte auf ihre Uhr. Die Stunden vergingen schleppend. In Deutschland war es jetzt kurz nach dreiundzwanzig Uhr, doch draußen war es immer noch hell. Das lag daran, dass sie gegen die Erddrehung flogen. Verrückt.

Die Geräusche im Flugzeug waren gedämpft. Lucie bemerkte, dass viele die Rollos heruntergezogen hatten und zu schlafen versuchten. Um sie herum lagen die Leute mit zurückgestellten Lehnen und dösten. Manche hatten Schlafmasken vor den Augen. Die ganz Erfahrenen verfügten sogar über aufblasbare Nackenpolster.

Leises Schnarchen drang an ihre Ohren. Sie beugte sich vor und spähte ihre Reihe entlang. Marek röchelte leise vor sich hin. Ein Speichelfaden tröpfelte aus seinem geöffneten Mund. Katta, die seitlich an seine Schulter gelehnt vor sich hin döste, lief Gefahr, davon getroffen zu werden. Ob sie sie warnen sollte? Och nö, lieber nicht. Sie lächelte und freute sich jetzt schon darauf, wenn die blonde Zicke erwachte.

Ihre direkte Sitznachbarin hatte sich als Zoe vorgestellt und schien ganz nett zu sein. Sie war zierlich und trug ihre dunklen Haare als Pagenschnitt. Bis vor ein paar Minuten hatte sie noch gelesen, aber jetzt schlief sie ebenfalls.

Lucie wunderte sich, dass sie selbst noch so wach war. Sie hatte versucht, die Augen zuzumachen, aber es geisterte einfach viel zu viel in ihrem Kopf herum. Sie war noch nie in den USA gewesen und wusste nicht, was sie erwartete. Auf dem Foto, das Connie ihr vor ein paar Wochen geschickt hatte, wirkte ihre Gastfamilie sehr nett, neben ihren Gasteltern William und Rose gab es noch ein Mädchen in ihrem Alter namens Kate und einen großen schwarzen Hund. Aber ob sie sich mit Kate verstehen und in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen würde? Und ob ihr Englisch ausreichte, um sich zu verständigen?

Wieder blickte sie auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde bis Mitternacht. Sie drehte sich um und sah, dass in der Reihe hinter ihr auch noch alle wach waren. Alle bis auf Connie, die wahrscheinlich fix und fertig war nach der Aufregung.

Lucie stand auf und streckte sich.

»Na, kannst du auch nicht schlafen?«, fragte Jem.

»Kein Stück«, erwiderte sie. »Ich fühle mich, als hätte ich drei Tassen Kaffee getrunken.«

»Geht mir genauso.« Er blinzelte in Richtung Fenster. »Verrückt, dass es immer noch hell ist, oder? Kommt mir so vor wie im Polarsommer, wenn die Sonne niemals untergeht.«

»Warst du schon mal so weit nördlich?«

»Nö, du?«

Sie schüttelte den Kopf. »Schottland war bisher das weiteste.«

»Schottland? Das ist witzig.«

»Wieso?«

»Ach nur so. Als ich dich heute Morgen das erste Mal gesehen habe, dachte ich, du könntest vielleicht aus Irland stammen.«

»Wegen meiner roten Haare?«

»Und deiner grünen Augen.«

»Gibt viele, die mich das fragen«, sagte sie. »Meine Familie kommt aber nur ganz langweilig aus der Eifel. Verarmter Landadel, sozusagen.« Sie lächelte. Jem schien ein ziemlich netter Typ zu sein. Seine dunklen Augen sahen sie aufmerksam an, genau wie heute Morgen im Zug. »Und du? Wo kommen deine Eltern her?«

»Wie man sieht, nicht aus der Eifel.« Er schob den Ärmel seines dunkelblauen Kapuzenpullis hoch und hielt ihr lachend seinen schwarzen Arm entgegen. »Meine Mutter ist Kölnerin, mein Dad kommt aus den USA. Allerdings leben sie nicht mehr zusammen. Er wohnt jetzt wieder in San Diego, gar nicht weit von meiner Gastfamilie. Nach zwei Jahren werde ich ihn das erste Mal wieder treffen …«

»Haben sie sich getrennt?«

Er nickte.

»Oh.« Sie schluckte und ließ sich auf den freien Platz neben ihm fallen. »Und warum zwei Jahre?«

»Hat sich halt nicht ergeben«, sagte er schulterzuckend. »Wir hatten nie viel Geld und meiner Mutter war der Flug zu teuer. Den Schüleraustausch kann ich nur machen, weil ich dafür ein Stipendium bekommen habe. Da hatte ich echt Glück.«

»Was macht dein Vater denn?«

»Er arbeitet auf dem Marinestützpunkt von San Diego. Schiffe beladen und so …« Seine Stimme wurde leiser.

Lucie merkte, dass es ihm nicht leichtfiel, darüber zu sprechen. Wie schlimm musste es sein, den eigenen Vater so lange nicht zu sehen? Sie wurde ja schon bei dem Gedanken traurig, dass sie die nächsten zehn Monate Tausende von Kilometern von ihren Eltern entfernt war. Und dass die sich jemals trennen würden, war für Lucie unvorstellbar.

»Hey, soll ich dir mal was Tolles zeigen?« Jem deutete auf seine Sitznachbarn. Die drei waren ganz in ihre Videospiele vertieft. »Schau mal, das ist total spannend.« Er rutschte ein bisschen zur Seite, damit sie einen besseren Blick hatte. Das Mädchen und der kleine Junge mit der Nickelbrille bearbeiteten ihre Gameboys mit schnellen Tastenkombinationen.

Sie runzelte die Stirn. »Was spielen die da?«

»Pokémon«, sagte Jem. »Das ist übrigens Olivia. Daneben sitzt Arthur und ganz außen Paul.«

Paul schien ein ganz spezieller Typ zu sein mit seinen altmodischen Klamotten. Aber Lucie fand es eigentlich cool, wenn Leute ihren eigenen Stil hatten und sich etwas trauten. Sie selbst trug am liebsten Jeans und irgendein bequemes Oberteil – meistens Hoodies –, ziemlich unspektakulär also.

»Hi«, sagte Lucie in die Runde.

»Hi«, antworteten die drei wie aus einem Mund und ohne ihren Blick von den Daddelkisten abzuwenden. Obwohl sie schräg aussahen, wirkten sie irgendwie sympathisch. Dass sie Gamer waren, passte zu ihnen. Sie selbst hatte ein paarmal kleinere Spiele auf dem Smartphone gespielt, aber schnell festgestellt, dass es nichts für sie war. Zu laut, zu bunt, zu hektisch.

»Irre, oder?«, sagte Jem. »Kommt mir vor wie ein Duell der Titanen.«

»Was ist denn daran so besonders?« Lucie runzelte die Stirn. »Pokémon ist doch ein Spiel für Kinder.«

»Habe ich auch gedacht. Aber es scheint doch ziemlich komplex zu sein. Ich bin normalerweise eher der Typ für Shooter und Flugsimulationen, aber ich glaube, das könnte mir auch gefallen.«

»Ich habe keine Ahnung, wie so was geht.«

»Also normalerweise fängst du dir irgendwo ein Pokémon«, sagte Olivia. »Oder du gewinnst es im Kampf, ist ja auch egal. Jedenfalls sind das dann deine Kämpfer. Jedes Monster hat besondere Stärken und Schwächen, sodass du gut überlegen musst, wen du in den Kampf schickst. Aber man kann die kleinen Biester auch züchten und sie so seinen ganz speziellen Bedürfnissen anpassen.«

»Das ist Evolution«, ergänzte Paul. »Um es richtig zu machen, brauchst du vor allem Zeit. Manchmal bis zu einem Monat. Aber dafür bekommst du dann ein Pokémon, das praktisch unbesiegbar ist.«

»Züchten?«, fragte Lucie verwirrt. So ganz konnte sie dem Gespräch nicht folgen.

»Na ja, so mit Männchen und Weibchen«, sagte Arthur. »Die paaren sich dann, bekommen Eier, brüten sie aus. Wie im richtigen Leben halt …«

»Wie im richtigen Leben halt.« Auf Olivias Gesicht erschien ein breites Grinsen. »Im Aufklärungsunterricht hast du aber nicht besonders gut aufgepasst, Arthur.«

»Lass ihm doch seine Illusionen«, sagte Paul lachend. »Er hält sich immer noch für was Besseres. Mensch 2.0 oder so. Vermutlich hofft er, an seiner neuen Schule ein hübsches Alienweibchen zu finden, das gemeinsam mit ihm ein Nest baut und Eier legt.«

Olivia kicherte und schob ihre Brille hoch. »Das produziert dann viele kuschelige Facehugger, die dich anspringen und aus deinem Bauch kriechen.«

»Ihr schaut definitiv die falschen Filme«, stellte Arthur kopfschüttelnd fest.

Lucie hatte keine Ahnung, wovon die drei da redeten. Andererseits auch interessant, worüber sich andere Leute so Gedanken machten.

»Aber von Sex hast du schon gehört, oder?«, hakte Olivia nach.

»Wird überschätzt«, entgegnete Arthur. »Dieses ganze Tamtam mit den Geschlechtern, das verbraucht doch viel zu viel Energie. Maschinen sind da viel effizienter.«

»Oje, jetzt kommt er wieder damit.« Paul verdrehte die Augen. »Terminatoren und so …«

»Na klar«, sagte Arthur. »Maschinen sind so viel besser als wir. Sie können sich selbst erschaffen und ihren Bestand immer genauso groß halten wie nötig. Sie können sich selbst modifizieren und an spezielle Umgebungen anpassen. Nicht der Mensch wird den Weltraum erobern, sondern die Maschinen – hört auf meine Worte. So, und was unser kleines Duell hier betrifft, liebste Olivia: Ich bin mal gespannt, was du zu meinem Ditto hier sagst …«

Es funkte und sprühte auf den Bildschirmen.

»Du machst mir keine Angst«, entgegnete Olivia. »Dein Ditto ist doch nur eine blöde Kopie. Ich werfe dafür meinen Quabbel ins Rennen.«

Lucie konnte nicht länger auf die kleinen Bildschirme starren – zu viele Farben und nervige Musik.

»Scheiße«, fluchte Arthur. »Du hast mich gekillt. Dabei war ich genauso stark wie du …«

»Das Original ist halt immer besser als die Kopie. Quabbel rocks!« Sie reckte ihre Faust in den Himmel.

Lucie musste sich abwenden. Ihr Mund schmeckte plötzlich, als wäre er mit Säure gefüllt.

Jem sah sie fragend an. »Alles okay bei dir? Ist dir irgendwie schlecht oder so?«

»Ist schon in Ordnung«, stieß Lucie aus. »Ich kann bloß nicht so gut …«

»Was denn?«

Sie verstummte. Ihr Blick bohrte sich in die grau gemusterte Rückenlehne des Vordermanns. Sie spürte Übelkeit in sich aufsteigen.

Es dauerte einen Moment, dann wurde es besser.

Sie atmete langsam und gleichmäßig. Jem war sichtlich besorgt.

»Was ist denn los? Du bist ja ganz blass.«

»Ach, das ist nichts weiter. Geht schon wieder«, sagte sie.

»Nichts? Du hast ausgesehen, als würdest du gleich umkippen.«

Lucie überlegte, ob sie ihm erklären sollte, was mit ihr los war, entschied sich dann aber dagegen. Sie sprach nicht gerne darüber. Außerdem kannten sie sich ja gerade erst ein paar Stunden. »Nur der Kreislauf.« Sie atmete noch ein paarmal tief durch, dann wurde es besser. »Nichts Dramatisches.«

Er nickte, obwohl sie ihm ansah, dass er ihr nicht glaubte. Arthur rettete sie vor weiteren unangenehmen Fragen. Schimpfend gestand er seine Niederlage ein und forderte Olivia zu einer Revanche heraus.

»Herausforderung angenommen«, rief sie lachend und schon machten sich die beiden für eine neue Runde bereit.

Lucie stand auf. Ihre Beine waren ziemlich wackelig.

»Ich versuche noch mal, ein bisschen die Augen zuzumachen. Vielleicht klappt es ja jetzt mit dem Schlafen.«

»Na klar. Hoffentlich geht es dir danach wieder besser.«

Lucie lächelte gequält und kehrte zurück an ihren Platz. Ihr war immer noch schwindelig. Kein Wunder, dass sie Video-games nicht mochte. Wenn sie selbst bei einem so harmlosen Spiel das große Flimmern bekam, sollte sie besser darauf verzichten. Der einzig positive Nebeneffekt war, dass sie jetzt tatsächlich hundemüde war. Ein bisschen dösen, dann würde die Welt schon wieder ganz anders aussehen.

3

Ein heftiger Schlag riss sie aus ihren Träumen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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