Extremflirten - Nora Bernstein - E-Book

Extremflirten E-Book

Nora Bernstein

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Beschreibung

Die zweiundreißigjährige Maya hat schon genug Probleme am Hals, als ihre reiche Vorstadtfreundin Stella mit zehnteiliger Louis-Vuitton-Koffersammlung vor der Tür steht. Frisch getrennt von ihrem früheren Chef, der wieder in den heimatlichen Ehehafen zurückgekehrt ist und sie mit einer viel zu teuren Wohnung und einer Promenadenmischung namens Gonzo sitzenließ, hält sich Maya mit zwei Halbtagsjobs und einem zahlungskräftigen Untermieter über Wasser. Vormittags arbeitet sie in der Agentur ihres Ex-Chefs Tommy, der die Finger nicht von ihr lassen kann, nachmittags assistiert sie dem sympathischen Tierarzt Oliver, der ihr allenfalls mal den Kopf tätschelt und sie möglicherweise für einen Golden Retriever hält. Doch als Stella einen Rachefeldzug gegen ihren ungetreuen Ehemann beschließt, fällt auch für Maya der Startschuss zum Extremflirten. Gemeinsam stürzen sich die beiden unterschiedlichen Freundinnen in ein Abenteuer, in dem verbotene Hundewettkämpfe, ein aufgebrachter Mafiosi, ein Schreiner mit neun Fingern und sogar ein Scheich eine Rolle spielen. Ist er die Lösung aller Probleme? Wohl kaum. Doch am Ende finden sich alle Paare, die zusammengehören und die Leserin weint Tränen … vor Lachen.

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Für C.

und E.

und

R., aber auch für G.

und alle meine Freundinnen, die mir so wunderbare Inspirationen gegeben haben. Dicker Dank an Daniela und Johannes Thiele, die ihren Kreativen so viel zutrauen und sie bei ihrem Schaffensprozess so begleiten, wie man sich das von Verlegern wünscht.

ISBN 978-3-492-96529-3

April 2015 © Thiele Verlag in der Thiele & Brandstätter Verlag GmbH, München und Wien 2015 © für diese Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 2015 Covergestaltung: Christine Paxmann, München Covermotiv: Brad Swonetz /Corbis Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

STELLA ANTE PORTAS

Stella ist meine Freundin aus Urzeiten, sprich aus der Schulzeit. So was hält ein Leben lang, heißt es. Trotzdem könnte es sein, dass es das letzte Mal ist, dass ich sie so nenne. Stella hat einen Mann. Redlich durch Heirat erworben. Stella hat ein Haus in Grünwald, redlich durch die Heirat mit dem Mann erworben. Stella hat ein schnelles Auto, das vor dem Haus des redlich erworbenen Mannes steht. Stella hat keinen Job, wegen der redlichen Heirat. Stella hat keine Sorgen. Bis gestern. Seitdem wohnt sie bei mir.

Sie hat den redlichen Gatten verlassen, wegen einer anderen, die auf den redlichen Gatten steht, und wie es aussieht, steht er auch auf sie. Und mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob er nicht höllisch recht hat, der Gute.

Machen wir einen kurzen Schwenk zu mir. Tommy, mein unredlich erworbener Liebhaber – Tommy ist der Ehemann einer anderen–, kehrte nach drei Jahren Entschlusslosigkeit in den vertrauten Ehehafen zurück und ließ mich mit einer viel zu großen Wohnung, einem Halbtagsjob in seiner Werbeagentur, einem gebrochenen Herzen und einer ungebrochen fröhlichen Promenadenmischung von Hund zurück.

Das war vor drei Monaten. Seither habe ich die Anzahl meiner Jobs verdoppelt, die Miete durch Untervermietung halbiert und mein Herz notdürftig vom Schreiner reparieren lassen, der auch die neue Tür montiert hat, damit mein Untermieter ein abschließbares Zimmer sein Eigen nennen kann. Mit anderen Worten: Ich hatte null Zeit, mir Stellas Liebesleid anzuhören. Schließlich war ich vormittags Tommys kreative Hilfe in der Werbeagentur und nachmittags Assistentin eines Tierarztes. Ich hatte null Nerven, mein eigenes Liebestollhaus zu erweitern. Und ich hatte null Platz für Stella, die mit ihrer zehnteiligen Koffergarnitur von Louis Vuitton vor der Tür stand und fest entschlossen war, bei mir einzuziehen.

Mein derzeitiger Untermieter ist ein ausgesprochen umgänglicher Mensch. Er arbeitet wie ein Verrückter, kommt spätabends zu einem Kurzschlaf nach Hause und ist bereits wieder auf dem Weg ins Büro, wenn ich meine müden Locken ins Bad trage. Um nichts in der Welt würde ich diesen pflegeleichten Vollakademiker mit einer Problem-Bottle wie Stella tauschen.

Apropos Bottle. Stella kam, griff sich die noch halb gefüllte Flasche Rotwein vom Küchenbord und lümmelte sich gesprächsbereit in meine Sofaecke. Das hab ich gerne. Rache ist süß, und ich habe ihr nicht gleich gesteckt, dass sie den Kochwein trinkt, der seit einem Vierteljahr geöffnet in der Ecke steht. Es war die letzte Flasche, die Tommy, mein fremd verheirateter Liebhaber, für uns geöffnet hatte, und ich konnte mich nie entschließen, sie entweder auszutrinken oder wegzukippen. Nach dem zweiten Glas fand Stella das Zeug allerdings widerwärtig und wühlte in meinem Kühlschrank nach etwas Besserem. Wir waren bereits an der Stelle der Erzählung angelangt, wo Stella ihren redlich erworbenen Ehemann »diese alte Drecksau« nannte und ihr redlich erworbenes Haus im Nobelviertel von Münchens Süden »eine Spießerhölle hinter Alarmanlagen«. Was der eigentliche Grund ihrer Tirade war, wusste ich noch nicht, warum auch– Stella setzte bedingungslose Solidarität voraus. Mein Vorrat an Prosecco war unter dem geübten Griff meiner Freundin bereits zur Gänze in Gläsern und Kehlen gelandet, als mein Untermieter zu seiner Kurzschlafphase nach Hause kam…

ALEX, DER BERATERKÖNIG

Stella hatte gerade unter Schwenken meiner letzten Proseccoflasche die Flaschenhaftigkeit ihres Mannes demonstriert, als Alex, mein pflegeleichter Untermieter, den Kopf zur Wohnzimmertür reinstreckte.

»Tach, die Damen, na, gibt’s was zu feiern?«, sagte er und prostete Stella mit einer erfreuten Geste zu, die sofort, Brust-raus-Bauch-rein, aufsprang, um Alex ein gut gefülltes Glas zu reichen.

»Treten Sie näher, junger Mann, wir rechnen gerade ab mit Typen wie Ihnen, und da Ihr Schuldenkonto bei mir im Augenblick auf null ist, dürfen Sie sich ein wenig zu uns setzen.« Stella klopfte gönnerhaft auf den Sofaplatz neben sich und strahlte Alex mit ihrem 5000-Euro-Bleeching-Lächeln an.

Alex war sichtlich beeindruckt. »Maya, warum hast du mir deine reizende Freundin verschwiegen? Sie scheint ja die Qualitäten eines Stafford Terriers zu haben, alle Achtung!« Er grinste breit. »Und ich dachte, außer dem angespannten Tommy und dem Schreinerlümmel Max gäbe es in deinem Leben keine Sozialkontakte.« Er ließ sich bereitwillig auf den ihm zugeteilten Platz fallen, den er sich mit Gonzo, meinem Zottelhund, teilen musste.

»Ich bin Stella«, stellte sich meine Freundin vor. »Sagen Sie mal, ach, ich darf doch Alex und du sagen, nicht? Was machst du denn so spät abends noch im Büro?« Stella betrachtete den Untermieter mit unverhohlenem Interesse, und ich war platt über diesen plötzlichen Schwenk in der Dramaturgie dieses Abends, denn immerhin hatten die vergangenen drei Stunden ausschließlich ihrem hasserfüllten Monolog über Daniel gehört. Nicht mal ein Fitzelchen Liebeskummer meinerseits konnte ich beisteuern. Und auch meine neu erworbenen Sneakers aus butterweichem Leder konnten Stellas Aufmerksamkeit nicht erringen. Und dann kommt so ein Anzugmännchen zur Tür rein, und schon biegt sie den Rücken gerade und schenkt ihm ihr schönstes Proseccolächeln. Zugegeben, Alex sieht einfach umwerfend aus, im Anzug. Da ich seine Vermieterin bin, habe ich ihn auch schon in Unterhose und Schwitzkopf gesehen und weiß daher, dass er seinen »Wir-sitzen-nur-am-Schreibtisch-und-bewegen-uns-kaum«-Bauch sehr geschickt unter dem Brionituch verhüllt.

»Warum hab ich nie etwas von Stella gehört, Maya?«, sagte er vorwurfsvoll.

Seine Entrüstung ist gut gespielt. Wie soll ich ihm erklären, dass Stellas Welt sich in einem Paralleluniversum zu meinem kleinen Leben abspielt. Während ich mit meinem schlappen Hund morgens in das schicke Büro meines Ex-Freundes Tommy schleiche, um mich von ihm für jede Kleinigkeit kritisieren zu lassen, frühstückt Stella mit einer ihrer Upperclass-Freundinnen im Bayerischen Hof auf der Dachterrasse, um im Anschluss dem SPAradies selbigen Hotels einen klitzekleinen Besuch abzustatten, sich verschönern zu lassen und dann im Dampfbad und auf weichen Liegen zu entspannen. Wenn mittags Tommys Genörgel ein Ende hat und ich meine Mittagspause im öffentlichen Nahverkehr verbringe, um von Bogenhausen nach Nordschwabing zu gelangen, mir sieben Kommentare meinen Hund betreffend anhören darf und schließlich völlig aufgelöst bei Roland Berger, meinem Tierarzt, eintreffe, hat Stella bereits mit frisch lackierten Fußnägeln und perfekt gezupften Augenbrauen eine der vornehmen Boutiquen in der Maximilianstraße nicht unter zwei Tüten verlassen.

Stella ist nicht verschwenderisch, sondern wählerisch, ja, so muss man es wohl sagen. Sie betreibt wirklich harte Feldforschung, um mit absoluter Sicherheit die teuerste cremefarbene Bluse mit Perlmuttknöpfen zu erwerben, die sich in einem Radius von 500Metern rund um die Oper finden lässt. So was strengt an und muss mit einem Häppchen im Sushi Garden belohnt werden. Wo auch sonst, denn nur dort sind die Portionen so klein, dass auch garantiert keine Gewichtszunahme zu befürchten ist. Und diese wird selbstverständlich gefürchtet und als schlimmste Geißel der Menschheit seit Ausrottung der Pest beurteilt. Stella ist dünn, nein, sagen wir, kurz vor mager, was man allerdings angesichts ihres wirklich respektablen Umgangs mit meinem Prosecco gar nicht glauben mag.

»Gnädige Frau… also… Sie tragen Ihren Namen wirklich zu Recht, Sie sehen umwerfend aus!«, hörte ich den Untermieter jetzt säuseln. Alex konnte seine Augen kaum von meiner Freundin lassen und rutschte animiert am äußeren Rand des Sofas hin und her.

»Ach, nenn mich einfach Stella und du, ich komme mir sonst so alt vor.« Stella blinzelte, als ob ihr die Mitternachtssonne die Iris trüben würde, und schob dann mit dieser unnachahmlichen Bewegung von Zeige- und Mittelfinger ihr maronengesträhntes Haar nach hinten. Ich habe diese Geste lange vor dem Spiegel geübt und dabei nicht nur einen steifen Hals bekommen, sondern auch filzige Knoten in meinen Haaren, die weder von dieser Bernsteinaura umgeben sind noch strukturell so gebaut, dass sie nach dem Zurückschieben auch so liegen bleiben, wie ich es gerne hätte. Sagte ich schon, dass meine Haare zwischen Toastbeige und Korkbraun changieren? Ich meine Weizentoast, schlecht getoastet, und Kork, nachdem er schon fünf Jahre im feuchten Flaschenhals gammelt.

Okay, okay, Stella ist strahlend schön, daran gibt es nichts zu deuteln, aber schließlich arbeitet sie auch acht Stunden am Tag daran, und ich bin mausgrau, weil ich vier Stunden den angegriffenen Hormon- und Wirtschaftshaushalt meines Ex-Liebhabers Tommy aushalte und die restlichen vier Stunden einem völlig asexuellen Veterinär beim Verarzten von Springmäusen und Pudelpfoten zur Hand gehe. Ich glaube wirklich, dass Roland in mir so eine Art zu groß gewordene Golden-Retriever-Dame sieht, und dass er mir nach getaner Arbeit nicht den Kopf tätschelt und mir zur Belohnung ein Frolic zusteckt, ist alles.

Stella erhob sich also und strich mit der ihr eigenen Langsamkeit die nicht vorhandenen Falten ihres Armani-Röckchens zurecht. Da Alex immer noch auf der Sofakante herumwippte, passierte dieses Abstreichen imaginärer Fussel direkt auf seiner Augenhöhe, und ich erwog bereits eine Mieterhöhung wegen Zimmer mit Aussicht.

»Sie wollen schon gehen?« Alex’ Bedauern schien unermesslich und er erhob sich artig über die Armani-Bündchenhöhe.

»Du sollst doch Stella zu mir sagen, zumal wir uns jetzt öfter begegnen werden«, Stella befeuchtete ihre Oberlippe nach diesem Satz mit dieser unglaublich hellrosa Zungenspitze, die ich selbst als Frau aufregend fand, »ich werde nämlich ab jetzt für eine Weile hier wohnen.«

Gut, das wäre also auch geklärt, man muss mich ja nicht fragen, nö, klar, nehmt euch nur, Wohnraum ist für alle da, und die gute alte Maya kann ja abends noch putzen gehen, dann ist’s auch nicht so voll in der Bude und Maya kann auf diese Weise genug Futter und vor allem Flüssigkeiten für alle ranschaffen.

Stella konnte Gedanken lesen.

»Natürlich übernehme ich meinen Anteil an der Miete. Maya ist ja so schon beschäftigt genug, ihr kleines Leben zu finanzieren, da muss ich ihr nicht auch noch auf der Tasche liegen– nicht wahr, Liebes?«

Sie wandte sich mir ein wenig zu, beendete ihre Dehnübung und setzte sich wieder, während ich mir auf die Lippen biss, um meine übergroße Begeisterung im Zaum zu halten. Wenn ihr mein kleines Leben schon auffiel, könnte sie doch ihr großes Leben in einer der reizenden Suiten des Bayerischen Hof verbringen, da wäre sie dann auch am SPAradies nahtlos dran und könnte sich die Polierhilfe für Nägel und sonstige Unebenheiten direkt aufs Zimmer bestellen.

»So, Zapfenstreich, meine Lieben, eure gute Maya muss morgen ihr kleines Leben wieder aufnehmen und ein bisschen Geld verdienen. Außerdem muss ich noch mal mit Gonzo Gassi und hier aufräumen, denn meine kleine Pension verfügt ja leider nur über drei Zimmer, und ich nehme nicht an, liebe Stella, dass du heute Nacht, nach deinem schlimmen, schlimmen Tag, das Zimmer mit jemandem teilen möchtest?«

War ich gemein? Stellas Augen begannen sich gefährlich zu füllen, schwimm, schluck, nicht, nein, Stella jetzt nicht heulen… Alex mit seinem Frauenversteherblick und seiner Consulting-Psychologie erfasste die Situation sofort und schlug Stella ein gemeinsames Hunde-Gassi-Gehen vor. Da könne sie ihm ihren Kummer erzählen und ich könnte in Ruhe aufräumen. Prima, so hatte ich es mir immer gewünscht: Die Herrschaft promeniert mitternächtlich bei Mondenschein und Maya kann die Brösel wegwischen und die Betten beziehen. Aber alles war besser, als Stellas Gejammer über Daniel weiter zu ertragen oder – noch schlimmer– ihren verzweifelten Versuchen, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, beizuwohnen. Will sagen, die Balz um Alex zu ertragen– und das am Abend ihres Auszugs aus der Grünwaldvilla und nach unmittelbarem Einzug in die Drei-Zimmer-Wohnung ihrer Freundin Maya.

Gedankenverloren legte ich Gonzo sein Halsbändchen an, als Stella schon flötete: »Gonzolein, komm!« Gonzolein machte keine Anstalten, sich der Wohnungstür zu nähern, stattdessen ließ er sich zur Seite fallen und gab kleine japsende Laute von sich, die von einem Sabberfaden aus seiner Lefze begleitet wurden.

»Maya, Liebes, du musst dem Hund unbedingt abgewöhnen, in der Wohnung zu triefen, er wird dir die Möbel ruinieren!« Stella verzog missbilligend die frisch geschminkten Lippen. Für einen Moment erwog ich, die beiden ohne Schlüssel rauszuschicken und anschließend die Klingel abzustellen, dann setzte ich mein Durchwink-Zen-Lächeln auf und reichte Stella die Leine.

»Viel Spaß ihr beiden, und hier, Stella, nimm noch eine Tüte mit, falls Gonzo sein großes Geschäftchen auf dem Bürgersteig macht.«

Stellas Blick war kurz vor Laserschwert, aber Alex nahm ihr geduldig Tüte und Leine aus der Hand und schob sie durch die Tür. Als ich die letzten Reste Wein und Prosecco entsorgt, die Spülmaschine gefüllt und die Ausziehcouch mit der letzten noch sauberen Bettwäsche aus meinem übersichtlich bestückten Wäscheschrank bezogen hatte, klingelte das Telefon. Es war Max, mein Schreiner in der Not. Ob er noch vorbeikommen könne, ihm sei so nach was Zartem, Weichem, nachdem er heute den ganzen Tag eine Schrankwand, Eiche rustikal, verleimt hätte. Meine Lust, sensorisch-therapeutisch zu helfen, hielt sich sehr in Grenzen und die Lust auf schwielige, leimverkrustete Hände auf meiner Haut auch. Der Abend war auch so schon aufregend genug gewesen. Ich warf Max also ein paar Luftküsse durch den Hörer und schickte ihn in sein eigenes Bett. Was für ein Glück, dass ich Stella und somit eine Ausrede hatte. Ich musste geradezu liebevoll an Stella denken und schlug den Zipfel der altmodischen grünen 70er-Jahre-Frotteebettwäsche so einladend zurück, wie man es im Hotel vorfindet. Gut, ja, grüne Frotteebettwäsche war sicher das Allerletzte in Stellas Augen, aber das war ja auch nicht das Vier Jahreszeiten, und überhaupt, wer müde ist, schläft auch in Frottee gut.

Das Einzige, was ich in dieser Nacht noch mitbekam, war ein ausgetobter Gonzo, der sich in mein Zimmer schlich, draußen zwitscherten schon die ersten Vögel, und in meinem Wohnzimmer zwitscherte Stella. Ich hatte gar nicht gewusst, dass Frottee so eine erheiternde Wirkung hat.

TOMMY ODER »DER PASST ALLEN«

Vielleicht hatte ich das mit dem Gezwitscher auch nur geträumt, jedenfalls waren am Morgen alle Zimmertüren zu und offenbar jeder in seinem Bett. Halt, wieso war denn Alex noch in seinem Bett? Sieben Uhr vorbei, wo doch der Gute immer die Früh-, die Mittel- und die Spätschicht in seinem Consulting-Laden zu haben schien? Na, vielleicht hat er sein erstes Meeting ja später als sonst. Nicht immer das Schlimmste annehmen, Maya, sagte ich mir, was mir allerdings im Zusammenhang mit Stella wirklich schwerfiel.

Während ich ins Bad wankte, fügten sich in meinem Hirn die Scherben von Stellas offenbar doch nicht so redlichem Leben wieder zusammen.

Daniel hatte was mit dem Kindermädchen, welches Töchterchen Lea-Charlotte hingebungsvoll umsorgte, vor allem dann, wenn Stella ihre Spa-und-Shopping-Ausflüge wieder einmal nicht in der avisierten Zeit hinbekam, weil drei kleine Blusen ihr den direkten Weg zum Cabrio abgeschnitten hatten.

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