Facharztprüfung Dermatologie und Venerologie -  - E-Book

Facharztprüfung Dermatologie und Venerologie E-Book

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Beschreibung

Sicher in die Facharztprüfung! Gezielte Prüfungsvorbereitung ohne überflüssigen Ballast: 1000 relevante Fragen und präzise Antworten, basierend auf den Weiterbildungsordnungen der Länder, behandeln die gesamte Bandbreite der Dermatologie. Ideal für den Praxisalltag: Fall- und problemorientierte Fragen fördern die Fähigkeit, Informationen bei komplexen Fragestellungen richtig zu bewerten. Die optimale Mischung: Themenblöcke, die erfahrungsgemäß den größten Anteil an der Prüfung haben, werden am intensivsten behandelt. Neu in der 2. Auflage: zahlreiche neue Abbildungen sowie neue Kapitel zu Dermatopathologie und zu Medikamenten. Das komplette Wissen für eine erfolgreiche Facharztprüfung! Jederzeit zugreifen: Die Fragen und Antworten des Buches stehen Ihnen ohne weitere Kosten digital im Trainingscenter in der Wissensplattform eRef und auch offline in der eRef-App zur Verfügung (Zugangscode im Buch).

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 643

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Facharztprüfung Dermatologie und Venerologie

1000 kommentierte Prüfungsfragen

Esther von Stebut, Marcus Maurer, Mark Berneburg, Kerstin Steinbrink

Jürgen Bauer, Regina Fölster-Holst, Regine Gläser, Sabrina Fischer, Sonja Grunewald, Christian Hafner, Sebastian Haferkamp, Cristina Has, Heidelore Hofmann, Nicolas Hunzelmann, Johannes Kern, Volker Beck, Sigrid Karrer, Karoline Krause, Ulrike Leiter-Stöppke, Wiebke Ludwig-Peitsch, Peter Mayser, Martin Metz, Dieter Metze, Frank Moosig, Markus Böhm, Norbert J. Neumann, A. F. Nikkels, Falk Ochsendorf, Uwe Paasch, Sandra Philipp, Thomas Michael Proebstle, Albert Rübben, Martin Schaller, Enno Schmidt, Rudolf E. Schopf, Konrad Bork, Stephan Schreml, Nina Schumacher, Helmut Schöfer, Frank Siebenhaar, Michael Sticherling, Cord Sunderkötter, Antonia Todorova, Andrea Tüttenberg, Nora Ullrich, Ulrike Urbanski, Stephan Alexander Braun, Amir Yazdi, Debby Budihardja, Florian Butsch, Katharina Drerup, Mario Fabri

2., aktualisierte Auflage

174 Abbildungen

Geleitwort

Um Dermatologie zu lernen gibt es heute zahlreiche hervorragende Lehrbücher und Online-Ressourcen. Diese stellen Hauterkrankungen standardisiert dar, d.h. Definition, Ätiologie, Klinik, Diagnostik, Differentialdiagnose und Therapie. Durch die vielfältigen Patientenkontakte und das Nachlesen in diesen Quellen erlangt der Weiterbildungsassistent im Laufe der Jahre ein Gerüst, das ihm hilft, das Fach strukturiert zu erfassen.

In der Aus- und Weiterbildung wird heute ein Kompetenz-orientierter Ansatz gewählt. So wurde gerade eine neue Weiterbildungsordnung auf den Weg gebracht, die sich von der reinen Ableistung von Ausbildungszeiten verabschiedet und stattdessen den Nachweis konkreter klinischer Kompetenzen verlangt. Im Studium wird derzeit ein „Nationaler Kompetenz-basierter Lernzielkatalog Medizin (NKLM)“ erarbeitet, der Teil der neuen Approbationsordnung werden wird. Nun sind klinische Kompetenzen nicht generisch vermittelbar, da diese Kontext-spezifisch sind. Dies bedeutet, dass beispielsweise die Diagnostik von Autoimmunerkrankungen und deren Behandlung nicht grundsätzlich beherrschbar ist: wenn ein Assistent in Weiterbildung Patienten mit Pemphigus vulgaris hervorragend betreut, kann man nicht sicher sein, dass dies auch für Patienten mit Lupus erythematodes zutrifft. Es hat sich gezeigt, dass diese Kompetenzen mit Wissen korrelieren („Knowledge is king“). Deshalb ist der Erwerb von Wissen in möglichst vielen Domänen essentiell.

Das Problem der täglichen Praxis besteht nun darin, dass Patienten mit bestimmten Beschwerden kommen. Die vorher gelernte und abgespeicherte Struktur muss nun anders aufgerufen werden. Dies ist am Anfang schwierig, weil die Inhalte im Gehirn anders verknüpft sind. Dieses Aktivieren gelingt umso effektiver, je öfter die Informationen in verschiedenen Kontexten abgerufen werden. Hier setzt das vorliegende Lehrbuch „Facharztfragen Dermatologie und Venerologie“ an. Es stellt exemplarische Fragen zu den verschiedenen dermatologischen Gebieten. Hierdurch wird das Vorwissen, sofern vorhanden, aktiviert – oder es werden, falls der Sachverhalt noch nicht bekannt ist, diese bisher unbekannten Aspekte neu verknüpft.

In den letzten Jahren haben in der Medizindidaktik zahlreiche Studien belegt, dass die Verwendung von Wissensüberprüfungen in Form von kleinen Tests („Test-Based-Learning“) ein sehr erfolgreicher Ansatz ist, nachhaltig Wissen zu vermitteln. Dieser Ansatz verwendet die lerntheoretischen Aspekte des Weckens von Interesse, der Aktivierung von Vorwissen, der Wiederholung und der Elaboration. Dieses Buch setzt diesen Ansatz exemplarisch um.

Mein erster klinischer Lehrer, Professor Rainer Milbradt, sagte mir damals vor der Facharztprüfung, dass man nach einer guten Vorbereitung darauf „auf dem Berg des Wissens stehe und auf die Weite der Dermatologie“ blicke. Ich bin sicher, dass dieses Buch dazu beitragen wird, diesen Berg des Wissens leichter und erfolgreicher zu besteigen.

Frankfurt, im Mai 2020

Professor Falk Ochsendorf

Geleitwort

Die neue Auflage dieses Klassikers zur Facharztprüfung kommt wie gerufen!

Denn sie reiht sich ein in eine Reihe von Anstrengungen in unserem Fach.

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) begleitet und bearbeitet derzeit sowohl die neue Musterweiterbildungsordnung für die Dermatologie als auch die Inhalte der neuen Approbationsordnung inklusive ihrer Prüfungsfragen.

Darüber hinaus hat die DDG eine breit angelegte Förderung der Weiterbildung sowohl unseres Nachwuchses als auch unserer aktiven Dermatologen entwickelt.

„Perlschnurartig“ reihen sich diese Aktivitäten der DDG aneinander, für Studenten mit Einladungen zu unseren Kongressen, Promotionsstipendien und der strukturierten Unterstützung der akademischen Lehre aus dem Forum und für Ärzte in den Kliniken mit Ausbildungs- und Forschungsstipendien und nicht zuletzt die thematisch-spezifischen Ausbildungstracks bei unseren Kongressen, beispielsweise im Facharztwissen für Assistenten.

Als Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft freut es mich daher besonders, wenn aus den Reihen unserer Mitglieder im Kanon der Möglichkeiten ein derart ansprechender und sinnvoll gestalteter Beitrag entwickelt wurde, der die Aus- und Weiterbildung so zweckmäßig unterstützt. Eine zweite Auflage eines derartig fokussierten Buches ist bereits ein Maß für Erfolg, der Blick in das Buch zeigt schnell: es ist auch inhaltlich erfolgreich. Es ist den Herausgebern gelungen, durch das gemeinsame Engagement zahlreicher namhafter und versierter Kollegen unser Fach in seiner Breite abzubilden und im Einzelnen jeweils in hoher Präzision darzustellen. Dabei ist die Fragensammlung so zusammengestellt, dass sie das Fach didaktisch verständlich und gleichzeitig gut vermittelbar präsentiert. Dazu möchte ich den Herausgebern sowie den Mitwirkenden ganz herzlich gratulieren, aber insbesondere denjenigen, die sich entschieden haben, ihr eigenes Wissen mit diesem Frage- und Antwort-Stil zu überprüfen. Mit Kommentaren, zahlreichen klinischen Bildern sowie Tabellen und Abbildungen gelingt es, das Wissen einprägsam und spannend zu vermitteln.

All denjenigen, die sich mit diesem Buch zum Staatsexamen oder zur Facharztprüfung vorbereiten, wünschen wir hiermit viel Erfolg – dieses Buch wird Ihnen dabei helfen!

München, im Mai 2020

Prof. Tilo Biedermann

Klinikdirektor

Vorwort zur 1. Auflage

Sie wollen herausfinden, wo Sie im Vorbereitungsprozess für die Facharztprüfung stehen? Oder vielleicht kurz vor dem Prüfungstermin das gelernte Wissen auffrischen? Sich auch Jahre nach der Beendigung Ihrer Weiterbildung wieder auf den neuesten Stand bringen? Oder sind Sie ein Studierender der Medizin, der sein Wissen in Dermatologie vertiefen möchte?

Das Lesen dieser Fragensammlung ersetzt zwar nicht das Lernen aus einem Fachbuch, wie es die Vorbereitung für die Facharztprüfung sicher erfordert. Dennoch deckt es mit über 1000 Fragen das gesamte Gebiet der Dermatologie und Venerologie ab. Es ist als Hilfsmittel gedacht, um den Umfang Ihres Facharztwissens zu überprüfen und bestehende Lücken aufzuzeigen. Wir würden uns freuen, wenn unser Buch Sie zudem anregt, nach der Lektüre noch einmal zu einem Lehrbuch zu greifen, um Ihr Wissen in bestimmten Gebieten zu vertiefen.

Außerdem dürfte diese Sammlung für die Prüfer eine exzellente Quelle für geeignete Prüfungsfragen sein. Wir hoffen deshalb, mit unserem Buch auch bei der Erstellung von Prüfungsfragen helfen zu können.

An dieser Stelle möchten wir den zahlreichen Autoren danken, die durch das Formulieren der 1000 Fragen, Antworten und Kommentare dieses Buch erst ermöglicht haben. Uns ist bewusst, dass der klinische Alltag oft wenig Spielraum für ein Engagement in der akademischen Lehre lässt. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir so viele Kollegen für die Mitarbeit an diesem Buch gewinnen konnten. Alle Autoren sind auf ihrem jeweiligen Gebiet anerkannte Experten. So können wir sicherstellen, dass die vorliegenden Informationen auf dem neuesten Stand sind und Ihnen auch über die Prüfung hinaus eine wertvolle Hilfe für den klinischen Alltag sein werden.

Nicht zuletzt danken wir Frau Dr. Michael und ihren Kolleginnen beim Thieme Verlag, die uns engagiert und kompetent durch den Prozess der Konzepterstellung bis hin zum fertigen Buch begleitet haben.

Mainz, Berlin und Regensburg im November 2013

Esther von Stebut

Mark Berneburg

Marcus Maurer

Kerstin Steinbrink

Vorwort 2. Auflage

Wir möchten uns bei den vielen Leser*innen und jetzt – hoffentlich – frischgebackenen Fachärzt*innen für Dermatologie bedanken, die unser Werk genutzt haben, um sich auf die Prüfung vorzubereiten. Ihr Feedback zur 1. Auflage war für uns sehr wichtig, um zu entscheiden, wie die 2. Auflage weiterentwickelt werden soll.

Die aktualisierte Fassung des Buchs soll Ihnen dazu dienen, das bereits Gelernte entspannt Revue passieren zu lassen und Sie kurz vor der Prüfung auf den neuesten Stand zu bringen. Der Aufbau in Form von Fragen, kurzen Antworten und dem anschließenden ausführlicheren Erläuterungstext imitiert die Prüfungssituation und hilft dabei, Ihr Wissen in der geeigneten Form abzurufen und zusammenzufassen.

Auch von Prüfern, die das Fach Dermatologie vertreten, wurde das Buch genutzt – als Inspiration für Fragen in der Prüfung, aber auch, um zu sehen, wie vertieft die jeweiligen Autoren der einzelnen Kapitel von einem potenziellen Facharztkandidaten das Wissen abfragen würden.

Besonders gefreut haben wir uns über die Bereitschaft fast aller Autoren der Erstausgabe, auch an der 2. Auflage wieder mitzuarbeiten. Das Format hat alle überzeugt.

Danken möchten wir außerdem Frau Eva Wacker und ihren Kolleginnen beim Thieme Verlag, die uns erneut mit viel Fachverstand bei der Erstellung dieser 2. Auflage unterstützt haben. Die Flexibilität, auf die Leser- und Autorenwünsche einzugehen, hat dazu beigetragen, ein schönes und im Alltag hoffentlich hilfreiches Buch zu erstellen.

Köln, Regensburg, Berlin und Münster im Februar 2020

Esther von Stebut

Mark Berneburg

Marcus Maurer

Kerstin Steinbrink

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?

Bringfried Müller, Vera Lippek

Die Weiterbildung zum Facharzt erfolgt im Rahmen einer mehrjährigen Berufstätigkeit. Wer Allgemeinmediziner, Kinderarzt, Chirurg o. Ä. werden will, erwirbt seine Fachbezeichnung, indem er als Arzt in weiterbildungsberechtigten Einrichtungen arbeitet, Weiterbildungsveranstaltungen besucht und eine Prüfung ablegt. Mit der Facharztprüfung erlangt der Arzt die Befähigung, selbstständig zu arbeiten und sich niederzulassen.

Wer die Weiterbildung zum Facharzt anstrebt, kann sich bei der für ihn zuständigen Landesärztekammer beraten lassen. Hier erhält man die rechtsverbindliche Weiterbildungsordnung sowie die Listen weiterbildungsberechtigter Ärzte und Einrichtungen. Darüber hinaus bearbeiten die zuständigen Abteilungen der Landesärztekammern die Anträge auf Zulassung zur Facharztprüfung und organisieren die Prüfung (siehe Adressenlisten der 17 bundesdeutschen LÄK).

Das Facharztgespräch

Antragstellung und Voraussetzungen

Der Arzt in Weiterbildung kann den Antrag auf Zulassung zur Facharztprüfung in der Regel frühestens 4–8 Wochen vor Erfüllung der Mindestweiterbildungszeiten stellen (s. Weiterbildungsordnung der Landesärztekammern). Das Antragsformular ist bei der Abteilung Weiterbildung der zuständigen Ärztekammer erhältlich. Bei schwierigen Fragen zur Anerkennung von Ausbildungszeiten etc. ist es unbedingt ratsam, schon vorab Teilabklärungen vorzunehmen. Dies empfiehlt sich insbesondere bei wechselnden Arbeitgebern, Teilzeitstellen etc. Unter Umständen können diese Unterlagen schon vorab eingereicht werden, das aktuelle Arbeitszeugnis darf jedoch frühestens 1 Woche vor Ablauf der Mindestweiterbildungszeit ausgestellt und eingereicht werden.

Zur Antragstellung sind in der Regel folgende Unterlagen einzureichen:

vollständig ausgefülltes Antragsformular,

Approbation oder Berufserlaubnis,

Lebenslauf,

sämtliche Zeugnisse/Beurteilungen, die für den angestrebten Facharzt relevant sind mit:

genauen Angaben zu Beginn und Ende der Weiterbildung,

den im Einzelnen absolvierten Weiterbildungsabschnitten,

den dabei vermittelten und erworbenen Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten,

den erbrachten ärztlichen Leistungen in Diagnostik und Therapie gemäß den „Richtlinien zur Weiterbildungsordnung“.

Im Abschlusszeugnis muss der zur Weiterbildung Ermächtigte eine Stellungnahme über die fachliche Eignung des Arztes in Weiterbildung abgeben und diesen für die Facharztprüfung vorschlagen.

Bei operativen Fächern ist darüber hinaus die Vorlage einer Aufstellung der selbstständig durchgeführten Eingriffe erforderlich. Der Operationskatalog muss vom Weiterbildungsleiter bestätigt werden und sollte sich an den Richtlinien zur Weiterbildungsordnung orientieren.

Normalerweise können nur Weiterbildungszeiten von zur Weiterbildung Ermächtigten anerkannt werden. Bei manchen Ärztekammern muss ein Weiterbildungsabschnitt obligat für mindestens 1 Jahr in einem Haus mit voller Weiterbildungsermächtigung absolviert werden. In manchen Ländern können Teilweiterbildungszeiten addiert werden unter der Voraussetzung, dass alle in der Weiterbildungsverordnung vorgeschriebenen Inhalte absolviert wurden. Beschäftigungszeiten von weniger als 6 Monaten werden üblicherweise nicht angerechnet. Auch die in diesem Zeitraum erbrachten Richtzahlen werden normalerweise nicht anerkannt!

Prüfungstermin

In der Regel gibt es keine feststehenden Prüfungstermine. Allerdings kann der Antragsteller damit rechnen, innerhalb von 3 Monaten einen Prüfungstermin zugeteilt zu bekommen.

Nach Abschluss des Zulassungsverfahrens wird er dann mit einer Frist von mindestens 2 Wochen zur Prüfung geladen (gewünschten Prüfungstermin mit angeben).

Prüfungsablauf

Die Facharztprüfung ist eine 30- bis 45-minütige, nichtöffentliche mündliche Einzelprüfung.

Die Prüfungskommission besteht in der Regel aus 3 Ärzten, von denen mindestens 2 selbst die Anerkennung für das zu prüfende Gebiet besitzen müssen. Die Entscheidung zur Beurteilung der Prüfung wird mehrheitlich getroffen.

Den weitaus meisten Bewerbern um die Anerkennung als Facharzt gelingt es, in dem abschließenden Fachgespräch die erforderlichen besonderen oder zusätzlichen Kenntnisse darzulegen, wie die geringen Durchfallquoten beweisen.

Nichtbestehen

Das Nichtbestehen der Facharztprüfung hat für den Betroffenen keine existenziellen Folgen, da er weiterhin den Arztberuf wie bisher ausüben kann.

Gegen ablehnende Entscheidungen ist innerhalb von 4 Wochen ein Widerspruch bei der Ärztekammer möglich. Über den Widerspruch entscheidet die Ärztekammer dann nach Anhörung des von ihr eingesetzten Widerspruchsausschusses. Ansonsten kann das Anerkennungsverfahren und damit das Fachgespräch mehrmals, auch schon nach relativ kurzer Zeit (frühestens nach 3 Monaten), wiederholt werden.

Allerdings kann die Ärztekammer eine Verlängerung der Weiterbildungszeit von 3 Monaten bis zu maximal 2 Jahren anordnen. Alternativ kann der Prüfungsausschuss auch Auflagen erteilen, die, wenn sie erfüllt und nachgewiesen werden, ohne Wiederholungsprüfung zur Anerkennung führen.

Prüfungsstil und -inhalt

Anders als in den medizinischen Staatsexamina muss der Prüfungsstil in der Facharztprüfung einerseits den Ausbildungsstand und die Berufserfahrung der Bewerber respektieren, andererseits aber auch die erforderliche Kontrolle ermöglichen. Dies geschieht in der Form eines klinisch relevanten Fachgesprächs mit Kollegen, vergleichbar einer Chefarztvisite.

Anhand von Fallschilderungen soll der Prüfling sein Wissen auf folgenden Gebieten unter Beweis stellen:

einschlägiges Grundlagenwissen,

ausreichende Kenntnis der Fachliteratur,

Kenntnis ärztlicher Arbeitsweisen (Untersuchungstechniken, bildgebende Verfahren),

Anamnese,

Abfragen von Untersuchungsbefunden,

Differenzialdiagnosen,

Entwickeln eines differenzialdiagnostischen Approaches (welche Untersuchungen, in welcher Reihenfolge?).

In der Regel wird der Prüfling mit einem Fall aus der Praxis konfrontiert, wie er im Klinikalltag jederzeit vorkommen kann. Im Unterschied zu den IMPP-orientierten Prüfungen im Studium werden in der Facharztprüfung keine exotischen Details, sondern die häufigsten Krankheitsbilder erörtert.

Der Prüfling sollte daher ein differenzialdiagnostisches Ranking im Kopf haben, damit er die Wahrscheinlichkeit verschiedener Diagnosehypothesen einordnen kann.

Protokollführung

Rechtlich besteht keine zwingende Notwendigkeit, das gesamte Prüfungsgeschehen einschließlich der Fragen und Antworten genau zu dokumentieren. Was die Protokollführung während der Facharztprüfung betrifft, werden insofern keine überzogenen Ansprüche gestellt. Mindestanforderung ist, dass die Hauptthemen der Prüfung zusammengefasst und die Antworten des Prüflings dokumentiert sind. Selbst ein unzureichendes Protokoll würde allein nicht zwingend zur Rechtswidrigkeit der Prüfungsentscheidung führen.

Im Streitfall wird ggf. ein von der Ärztekammer gebildeter Widerspruchsausschuss eingeschaltet, der die entscheidenden Informationen durch Einvernahme von Zeugen, z. B. der Prüfer, einholt.

Lerntipps

Lernen ist ein Prozess der Verknüpfung neuer Inhalte mit bereits vorhandenen Gedächtnisstrukturen. Da diese Strukturen individuell verschieden sind, muss auch die Wahl geeigneter Lernstrategien individuell erfolgen.

Als ausgebildeter Arzt verfügen Sie bereits über umfangreiche Lernerfahrungen und offenbar auch über einige brauchbare Lernstrategien (immerhin haben Sie schon eine ganze Reihe Prüfungen erfolgreich gemeistert …). Die folgenden Ausführungen sollten Sie daher lediglich als Anregungen verstehen, Ihre bisherigen Strategien punktuell zu ergänzen oder effektiver zu gestalten. Empfehlenswert sind die folgenden Ausführungen insbesondere dann, wenn der Motor Ihrer Prüfungsvorbereitung ein aus Lernvermeidung resultierendes „schlechtes Gewissen“ ist.

Lernvermeidung ist die Folge einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Angst. Diese Angst führt dazu, alles, was an das Angst auslösende Objekt (hier: die Prüfung) erinnert, zu vermeiden. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Prüfung wird daher immer wieder aufgeschoben. Schließlich wird von einem bestimmten Zeitpunkt an das schlechte Gewissen so groß, dass es handlungsbestimmend wird. Die Handlungen zielen dann aber leider nicht auf Lernen ab, sondern auf die Reduzierung des schlechten Gewissens. Bücher werden gekauft, das eigene Budget wird belastet, was uns das wohlige Gefühl vermittelt, nun doch etwas in die Prüfungsvorbereitung „investiert“ zu haben. Das schlechte Gewissen ist beruhigt und verliert an Triebkraft – leider jedoch nur vorübergehend. Gleichzeitig bekommen wir nämlich beim Durchblättern der Fachliteratur eine grobe Vorstellung von der enormen Fülle des Prüfungsstoffes und schon beginnt der Angstpegel erneut zu steigen. Mit anderen Worten: Alles,was an die Prüfung erinnert, wird zunächst aus Angst so lange beiseite gelegt, bis das schlechte Gewissen wächst, die vorhandene Angst übertrifft und wieder zum Handlungsantrieb wird.

Dabei grenzen einige der zur Gewissensberuhigung eingesetzten Strategien geradezu an Selbstbestrafung: Man quält sich in stundenlangen Sitzungen am Schreibtisch, liest „grausame Literatur“, nur um sich anschließend besser zu fühlen! Die Kehrseite der Medaille ist jedoch leider, dass man nicht wirklich etwas für die Prüfung getan hat.

Sie kennen das? Dann könnten Ihnen die folgenden Empfehlungen vielleicht doch nützen:

Im Schnelltest zur Prüfungsvorbereitung erfahren Sie, in welchen Bereichen sich Ihre Prüfungsvorbereitung optimieren lässt.

Wer Zeit sparen möchte, kann sich direkt mit den beschriebenen Profilen auseinander setzen und den dort gegebenen Empfehlungen folgen, um spezielle Lernbereiche zu verbessern.

Im Test geprüft werden die Bereiche Lernplanung, Lernort, Lernzeit, Lern- und Lesestil.

Geben Sie bitte an, ob Sie die jeweilige Frage bejahen können (stimmt) oder verneinen müssen (stimmt nicht).

Die Auswertungstabelle zeigt Ihnen, welche Antwort welchem Punktwert in den einzelnen Bereichen entspricht.

Selbsttest

Nr.

Frage

stimmt

stimmt nicht

1

Ich markiere Textstellen, bevor ich den Text vollständig gelesen habe.

2

Bevor ich einen Text lese, formuliere ich Fragen, die ich aus den Überschriften ableite.

3

Bevor ich lerne, orientiere ich mich über die Prüfungsrelevanz der zu lernenden Fakten.

4

Beim Lesen fasse ich den Text Abschnitt für Abschnitt in eigenen Worten zusammen.

5

Ich sitze häufig bis nachts am Schreibtisch.

6

Meine tägliche Lernzeit hängt vom Zufall und von der jeweiligen Stofffülle ab.

7

Ich mache mir oft bildliche Vorstellungen von komplizierten Zusammenhängen.

8

Ich versuche fast immer, Bezüge zwischen verschiedenen Fächern herzustellen.

9

Ich versuche meistens, alles zu behalten, was ich lese.

10

Ich baue gerne Modelle (Papier, Draht, Pappe), um mir Sachverhalte besser vorzustellen.

11

Ich muss ein Stoffgebiet sehr häufig wiederholen, bis ich es mir einprägen kann.

12

Ich denke mir häufig Eselsbrücken aus.

13

Bevor ich ein Buch lese, orientiere ich mich am ganzen Inhaltsverzeichnis und verschaffe mir einen Überblick über alle Kapitel.

14

Ich überlege mir häufig eine praktische Anwendung dessen, was ich gelernt habe.

15

Ich lese lieber ein Buch mehrmals als mehrere Bücher einmal.

16

Ich vermeide fachliche Diskussionen mit Kollegen, da diese zu zeitraubend sind.

17

Mir wichtig erscheinende Textstellen schreibe ich wörtlich ab.

18

Ich lerne meistens erst kurz vor der Prüfung.

19

Ich nehme einen Kalender und plane die Gesamtzeit für jedes Gebiet, nachdem ich mir einen Überblick über die Zeit bis zur Prüfung verschafft habe.

20

Beim Lesen überlege ich mir, was ein Prüfer hierzu fragen könnte.

21

Ich stelle das Telefon ab, wenn ich lerne.

22

Beim Lernen freue ich mich über jede Ablenkung, auch wenn es Dinge sind, die mir sonst keinen Spaß machen (Einkaufen, Abwaschen).

23

Ich mache regelmäßig zu festen Zeiten kurze Pausen.

24

Ich habe jeden Tag feste Arbeitszeiten, die ich einhalte.

25

Ich plane, an welchen Tagen ich den Stoff wiederholen muss.

26

Zum Lernen gehe ich extra an einen Ort, an dem ich ungestört bin.

27

Wenn ich vor dem Schreibtisch sitze, denke ich oft an etwas anderes.

28

Ich beginne in der Regel mit meinen Lieblingsthemen.

29

Bevor ich lerne, verschaffe ich mir einen Überblick über den gesamten Prüfungsstoff.

30

Ich werde beim Lernen häufig durch unangemeldeten Besuch abgelenkt.

31

Ich höre beim Lernen gerne Musik.

32

Ich denke mir häufig verrückte Sachen aus, um Fakten besser zu behalten.

33

Oft ist es nicht wichtig, den Stoff zu verstehen; man muss ihn reproduzieren können.

Auswertung

Bereich

Frage

Punkte

Antwort

Lernplanung

3

4

stimmt nicht

18

3

stimmt

19

3

stimmt nicht

25

4

stimmt nicht

28

2

stimmt

29

4

stimmt nicht

Summe

Lernort

21

5

stimmt nicht

26

5

stimmt nicht

30

5

stimmt

31

5

stimmt

Summe

Lernzeit

5

4

stimmt

6

3

stimmt

22

3

stimmt

23

4

stimmt nicht

24

4

stimmt nicht

27

2

stimmt

Summe

Lernstil

7

1

stimmt nicht

8

1

stimmt nicht

9

2

stimmt

10

3

stimmt nicht

11

2

stimmt

12

2

stimmt nicht

14

3

stimmt nicht

15

1

stimmt nicht

16

1

stimmt

32

2

stimmt nicht

33

2

stimmt

Summe

Lesestil

1

2

stimmt

2

4

stimmt nicht

4

3

stimmt nicht

13

4

stimmt nicht

17

3

stimmt

20

4

stimmt nicht

Summe

Interpretation

0–5 Punkte Sie gestalten diesen Bereich optimal.

6–10 Punkte Ihre bisherigen Strategien haben sich wahrscheinlich bewährt. Eine Optimierung des betreffenden Bereiches ist zwar möglich, aber kurzfristig steht der Aufwand vermutlich in keiner sinnvollen Relation zum erwarteten Nutzen. Wenn Sie jedoch noch sehr viel Zeit bis zur Prüfung haben, könnten Sie an diesen Bereichen noch arbeiten.

11–15 Punkte Sie könnten durch eine bessere Gestaltung des betreffenden Bereiches Ihre Prüfungsvorbereitung optimieren. Lesen Sie hierzu die ausführlicheren Erläuterungen zu den einzelnen Lernbereichen.

16–20 Punkte Sie benötigen vermutlich sehr viel Energie, um Defizite in diesem Bereich zu kompensieren. Eine Änderung Ihrer Lernstrategie in dem Bereich würde eine wesentliche Verbesserung Ihrer bisherigen Prüfungsvorbereitung zur Folge haben. Lesen Sie hierzu unbedingt die ausführlichere Interpretation.

Lernplanung

Sie haben nur vage Vorstellungen von der inhaltlichen Gestaltung Ihrer Lernzeit. Es hängt häufig vom Zufall und Ihrer Lust ab, welches Themengebiet Sie gerade lernen. Prüfungsrelevanz spielt hierbei oft eine untergeordnete Rolle. Sie werden häufig unzufrieden sein mit sich und Ihren Leistungen, da Sie nur vage Zwischenziele haben, deren Erreichen für Sie nicht überprüfbar ist. Sie sollten sich etwas mehr Zeit nehmen, den genauen Ablauf Ihrer Prüfungsvorbereitung zu konzeptualisieren. Eine bessere Planung könnte diesem schlechten Gefühl vorbeugen.

Zur Erstellung dieses Planes sollten Sie sich Zeit lassen.

Klären Sie, welche Lernzeit Ihnen bis zur Prüfung zur Verfügung steht.

Klären Sie, welche Teilgebiete wirklich prüfungsrelevant sind und teilen Sie Ihre Zeit entsprechend dem Umfang dieser Stoffgebiete ein.

Beginnen Sie mit den prüfungsrelevantesten Themen.

Kalkulieren Sie mehrere Wiederholungsdurchgänge ein.

Planen Sie an jedem Tag eine feste Zeit ein, in der Sie den Stoff des Vortages wiederholen.

Bedenken Sie, dass Sie Ihren Plan sicherlich mehrmals neu überarbeiten und revidieren müssen. Interpretieren Sie eine Änderung Ihres Lernplanes dabei nicht als völlige Fehlplanung, sondern als neue verbesserte Auflage Ihres ursprünglichen Vorhabens, welches Sie dem Ziel näher bringt.

Lernort

An Ihrem bisher gewählten Arbeitsplatz sind Sie vielen Störungen ausgesetzt und müssen erhebliche Energie aufwenden, um sich diesen Störungen zu entziehen. Die Stunden, die Sie als Arbeitszeit verbuchen, haben Sie eigentlich damit verbracht, sich immer wieder in ein Thema einzudenken, da Sie vermutlich jedes Mal gestört werden, wenn Sie gerade die innere Ruhe gefunden haben, sich auf den Lernstoff einzulassen. Diese Energien stünden Ihnen zusätzlich zum Lernen zur Verfügung, wenn Sie Maßnahmen ergreifen würden, um eine bessere Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Sie könnten Ihre Prüfungsvorbereitung effizienter gestalten,

indem Sie Ihren jetzigen Arbeitsplatz durch organisatorische Maßnahmen abschirmen,

indem Sie z. B. Lernzeiten definieren, die auch Ihre Bekannten kennen oder – indem Sie das Telefon abstellen.

Sie können sich aber auch ein Refugium an einem schwer zu erreichenden Ort (z. B. Bibliothek) schaffen.

Letzteres hat darüber hinaus den weiteren Vorteil, dass Sie sich nicht in den Tiefen Ihrer eigenen Literatur verlieren, Ihnen nicht einfällt, dass Sie noch Blumen gießen müssen oder dass Sie ja das Fernsehprogramm vom Abend noch nicht kennen…

Lernzeit

Sie zwingen sich häufig zu ineffektiven Zeiten an den Schreibtisch. Wahrscheinlich sind Sie getrieben von Ihrem schlechten Gewissen, halten sich aber nur vor Ihren Büchern auf, ohne sich tatsächlich in brauchbare Lernarbeit zu vertiefen.

Bei Ihnen besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen Brutto- und Nettoarbeitszeit. Sie verbringen viel Zeit an Ihrem Schreibtisch, ohne dass Sie überhaupt aufnahmefähig sind. Bei der Organisation Ihres Arbeitstages vernachlässigen Sie, dass Sie einem physiologischen Rhythmus unterliegen und Erholungspausen brauchen. Sie zwingen sich an den Schreibtisch, schaffen es vielleicht, ein paar Seiten zu lesen und sind zu einem späteren Zeitpunkt enttäuscht, weil Sie zwar wissen, dass Sie das Thema gelesen haben, sich aber nicht an den Inhalt erinnern können. Sie kompensieren diesen Misserfolg durch noch längere Arbeitszeiten und ertappen sich ständig bei abschweifenden Gedanken. Dies geschieht zwangsläufig, da Sie Ihrem Geist nicht die nötigen Ruhepausen einräumen.

Akzeptieren Sie die Endlichkeit Ihrer Aufnahmefähigkeit und gönnen Sie sich Pausen.

Bedenken Sie, dass der Erholungswert einer Pause in den ersten Minuten am größten ist.

Machen Sie daher häufiger kurze Pausen.

Wenn Sie sehr lange Pausen machen, sollten Sie hinterfragen, ob diese langen Pausen nicht das Resultat einer mangelnden Lernmotivation sind, die entsteht, weil Sie diese Pausen zu spät machen.

Versuchen Sie auch dann eine Pause einzulegen, wenn Sie eigentlich noch „fit“ sind.

Steigern Sie Ihre tägliche Lernzeit von Woche zu Woche.

Sie werden bemerken, dass Sie sich darauf freuen, nach 5 – 10 min wieder an den Schreibtisch zu dürfen, wenn Sie Ihre Lernzeit nicht bis zur Erschöpfung ausdehnen.

Lernstil

Sie empfinden Lernen als eine Pflichtübung, bei der es gilt, einfach nur viele Fakten zu behalten. Sie versuchen diese Fakten abzuspeichern und verlieren vermutlich schnell die Lust am Lernen, weil Sie nur für die Prüfung lernen.

Sie sollten sich bemühen, den Lernstoff in Ihre eigenen Gedächtnisstrukturen zu integrieren. Hierzu ist es jedoch notwenig, die Inhalte selbst zu überdenken und nicht nur passiv abzuspeichern.

Eine Übung könnte ein Referat sein, welches Sie zu einem relevanten Thema vorbereiten und das Sie einer fachfremden Person vortragen. Bei der Erläuterung komplexer Zusammenhänge gegenüber einem Fachfremden werden Sie Strategien entdecken, die Sie sich selbst zu Nutze machen können, wenn Sie vor der Aufgabe stehen, komplizierte Zusammenhänge zu behalten.

Überlegen Sie sich praktische Anwendungen des Gelernten oder suchen Sie nach Beispielen aus Ihrem Alltag, die Sie mit dem Gelernten assoziieren. Auf diese Weise wird der Stoff in Ihre eigenen Gedächtnisstrukturen integriert.

Entwickeln Sie eigene Modelle, die gedanklich oder konkret sein können, um die Verarbeitungstiefe des Gelernten zu erhöhen. Vernachlässigen Sie hierbei zunächst den Anspruch auf die Vollständigkeit dieser Modelle, damit Sie sich nicht verzetteln.

Erinnern oder konstruieren Sie zu jedem Krankheitsbild einen Patienten, den Sie selbst behandelt haben. Überlegen Sie, welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen Sie selbst durchgeführt haben oder durchführen lassen würden.

Dieser Lernstil erfordert kurzfristig zwar mehr Zeit, doch die neu entwickelten Strategien vermitteln Ihnen Spaß am Lernen, so dass Sie keine zusätzliche Belastung empfinden. Darüber hinaus sparen Sie sich einige Wiederholungsdurchgänge, da Sie den gelernten Stoff durch die gesteigerte Verarbeitungstiefe länger behalten.

Lesestil

Sie lesen ein Lehrbuch wie einen Roman. Leider empfinden Sie dessen Inhalt wahrscheinlich weniger spannend, so dass nur sehr wenig von dem Gelesenen haften bleibt. Sie könnten die Behaltensquote des Gelesenen wesentlich steigern, wenn Sie Folgendes beachten:

Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Lernstoff, indem Sie auch Vorwort und Einleitung der Lehrbücher lesen und das Inhaltsverzeichnis studieren.

Leiten Sie sich aus den Kapitelüberschriften Fragen an den Text ab (Beispiel Hormone: Was ist ein Hormon? Wie teilt man Hormone ein? Was passiert, wenn wir ein bestimmtes Hormon nicht hätten?). Sie können diese Standardfragen im Prinzip zu jedem Kapitel stellen.

Versuchen Sie beim Lesen die gestellten Fragen zu beantworten.

Fassen Sie in eigenen Worten den gelesenen Text zusammen und markieren Sie die Kernaussagen des Textes, auch wenn Sie zunächst zu trivial erscheinen.

Markieren Sie Textstellen erst dann, wenn Sie einen Abschnitt vollständig gelesen und selbst durchdacht haben, was die Kernaussage des Gelesenen war.

Rekapitulieren Sie nach ca. einem Tag das Gelesene, ohne das Buch hierbei aufzuschlagen. Lesen Sie erst dann erneut, wenn Sie bei Ihrem Gedächtnisprotokoll die Lücken erkannt haben.

Möglicherweise benötigen Sie beim ersten Lesedurchgang mehr Zeit als gewohnt. Kurz vor der Prüfung profitieren Sie jedoch von diesem Mehraufwand. Sie werden sehr viel von den gelesenen Texten behalten, da Sie mit der inzwischen erworbenen Lesestrategie eine hohe Verarbeitungstiefe erreichen.

Der Mensch behält

(nach R. Spinola, in Weiterbildung 4/88):

10 % von dem, was er liest,

20 % von dem, was er hört,

30 % von dem, was er beobachtet,

50 % von dem, was er hört und sieht,

70 % von dem, was er selbst sagt,

90 % von dem, was er selbst tut.

Prüfungsrhetorik

Auf Augenhöhe mit dem Prüfer!?

Im Zusammenhang mit der Facharztprüfung wird immer wieder betont, dass es sich hierbei um ein „kollegiales Fachgespräch“ handelt. Trotz der in dieser Formulierung angedeuteten Statussymmetrie gibt es unter den „Kollegen“ faktisch erhebliche Rollenunterschiede: Während der Prüfling mit einem Anliegen an die Prüfungskommission herantritt, haben die Prüfer die Macht, dies zu bewilligen oder abzulehnen.

Bei aller Kollegialität sollten daher in jedem Fall einige kommunikative Grundregeln beachtet werden

Beurteilungskriterien in der Prüfung

Jede menschliche Kommunikation findet stets auf zwei Ebenen gleichzeitig statt: der Vernunft- und der Gefühlsebene. Dieses Prinzip greift selbstverständlich auch in mündlichen Prüfungen.

Den Nachweis unserer fachlichen Qualifikation erbringen wir über unsere inhaltlichen Äußerungen, die der Prüfer auf der Vernunftebene wahrnimmt und bewertet. Gleichzeitig empfängt und interpretiert der Prüfer unbewusst aber auch alle anderen (nonverbalen) Signale, die wir senden, und gleicht sie mit dem gängigen Rollenideal ab.

Im Prüfungsgespräch muss der Kandidat daher beweisen, dass er nicht nur über die fachlichen Voraussetzungen zum Facharzt verfügt, sondern auch die erforderlichen charakterlichen Eignungsmerkmale mitbringt. Hierzu zählen z. B. Selbstsicherheit, Belastbarkeit, angemessene Umgangsformen etc. All dies wird über nonverbale Signale vermittelt, wie z. B. unsere äußere Erscheinung, Sprache und Körperhaltung. Daraus ergeben sich verschiedene Konsequenzen auf der Verhaltensebene.

Tasten und testen: die Begrüßungsphase

In der sog. Begrüßungsphase tasten sich die Gesprächspartner aneinander heran. Auf der Basis des hier gezeigten Verhaltens orientieren sich die Prüfer, d. h. es entsteht ein erster Eindruck vom Prüfling. Ist dieses „Vor-Urteil“ erst gebildet, werden die Prüfer im weiteren Verlauf des Gesprächs versuchen, Belege zur Untermauerung ihrer Annahme zu finden (zur Not wird das Gehörte/Gesehene im Unterbewusstsein auch „passend gemacht“, um Disharmonien zwischen der Vernunft- und Gefühlsebene zu beseitigen).

Da die Begrüßungsphase sehr kurz und wortarm ist, entsteht der prägende Ersteindruck hauptsächlich aufgrund der vom Prüfling vermittelten nonverbalen Signale. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache können die folgenden Tipps eine positive Voreinstellung des Prüfers bewirken.

Kleidung/äußere Erscheinung

Ihre äußere Erscheinung am Prüfungstag sollte dem formalen Anlass einer Prüfung gerecht werden. Entscheiden Sie sich für eine Garderobe, die einen möglichst optimalen Kompromiss zwischen den Anforderungen der Prüfungssituation und Ihren eigenen Vorstellungen darstellt, damit Sie am Tag X nichts aus der Fassung bringt. Wer sich irgendwie „verkleidet“, in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt oder lächerlich fühlt, könnte ungewollt die falschen Signale in Richtung Prüfer aussenden.

Körperhaltung und Auftreten

Die Körperhaltung ist eine der zentralen Strategien, bewusste Kompetenzsignale zu vermitteln. Positive Verhaltensziele wie Entspanntheit und Selbstbewusstsein können durch eine kontrollierte Körperhaltung ausgedrückt werden.

Gangarten Probieren Sie unterschiedliche Gangarten im Hinblick auf Tempo und Anspannung. Gehen Sie auf Ihr Spiegelbild zu und begrüßen Sie einen imaginären Prüfer. Die zunehmende Routine wird Sie entspannen, so dass das Kompetenzsignal „selbstbewusst auftreten“ sich von selbst einstellt.

Blickkontakt Erweitern Sie Ihr Gangtraining um die Komponente „Blickkontakt“. Gehen Sie auf den „Prüfer“ im Spiegel zu und versuchen Sie, einem Blickkontakt standzuhalten (dabei das Lächeln nicht vergessen, sonst wirkt Ihr Verhalten aggressiv!). Nach und nach wird sich durch Training auch diese Selbstbewusstseinsgeste fest in Ihrem Verhaltensrepertoire verankern.

Sitzpositionen Probieren Sie Sitzpositionen aus (mit und ohne Tisch)! Benutzen Sie auch hier Ihr Spiegelbild als Kontrolle. Versuchen Sie, Sitzpositionen zu finden, die Selbstbewusstsein und Entspanntheit ausdrücken (z. B. locker übereinander geschlagene Beine, Hände lose im Schoß gefaltet oder entspannt auf dem Tisch). Ziel sollte es sein, eine Sitzposition zu finden, die häufige Korrekturen (gern als „nervöses Gezappel“ interpretiert) vermeidet.

Rollenspiel Alle im Vorfeld trainierten Verhaltensweisen sollten bis zur Prüfung so weit automatisiert sein, dass sie authentisch wirken. Nichts darf so aufgesetzt wirken wie die Vorstellung eines schlechten Schauspielers. Der Prüfer könnte sonst auf die Idee kommen, auch Ihre Fachkompetenz sei nur „vorgetäuscht“. Sichern Sie sich daher durch Rollenspiele mit Ihrer Arbeitsgruppe/Ihren Freunden ab und lassen Sie sich Ihr Verhalten in seiner Wirkung rückmelden.

Spielen Sie die Begrüßungsphase mit verteilten Rollen durch. Legen Sie dabei Ihre Ziele offen und lassen Sie sich die Wirkung Ihres Verhaltens rückmelden. Setzen Sie jeden Verbesserungsvorschlag unmittelbar in einen neuen Versuch um, bis Ihr Verhalten sich mit der gewünschten Wirkung deckt.

Beobachten Sie genau, wie Ihre Mitspieler Ihre Verhaltensziele umsetzen. Möglicherweise können Sie von den gezeigten Alternativen profitieren (ausprobieren!).

Variieren Sie die Begrüßungssituation, damit Sie für alle Fälle gewappnet sind (z. B. Prüfer kommt zur Begrüßung auf Sie zu; Prüfer ist bei Ihrem Eintreten noch mit Notizen beschäftigt etc.). Dokumentieren Sie das Akzeptieren der Rollengrenzen durch Einhalten der „Benimm-Regeln“!

Sauber starten: das „Warming-up“ im Prüfungsgespräch

Als Warming-up bezeichnet man die Phase im Prüfungsgespräch, in der die ersten inhaltlichen Äußerungen getroffen werden. Zur Annäherung und zum Stressabbau stellt der Prüfer in der Regel eine offene Eingangsfrage. Das bedeutet: Der Prüfling hat den aktiven Sprecherpart und verfügt bei der Gestaltung der Antwort sowohl zeitlich als auch inhaltlich über einen maximalen Freiheitsgrad und entscheidet allein, was und wie viel er erzählt.

Das Warming-up ist beendet, sobald der Prüfling seinen Redefluss unterbricht oder signifikante fachliche Fehler macht. Mit dem Ende dieser Phase übernehmen die Prüfer verstärkt die Themen- und Gesprächssteuerung.

Verhaltensziel in dieser Prüfungsphase sollte es sein, ein Maximum an Prüfungszeit durch selbstbestimmtes Sprechen zu verbrauchen und eine vorzeitige Einmischung des Prüfers zu verhindern.

Hier eine Auswahl geeigneter Strategien:

Sprechtempo kontrollieren Langsames Sprechen verbraucht Zeit, hat einen selbstberuhigenden Effekt und suggeriert Selbstbewusstein. Sprechen Sie sich zur Übung in Ihrem normalen Sprechtempo einen kurzen Text vor, den Sie auswendig hersagen können. Stoppen Sie die Zeit und versuchen Sie in den folgenden Durchgängen, die Sprechzeit möglichst zu verdoppeln.

Bemühen Sie sich auch in Alltagsgesprächen, sooft Sie daran denken, um eine gezielte Verlangsamung des Sprechtempos. Sie werden die Erfahrung machen, dass Sie sich besser konzentrieren können, sich insgesamt entspannter fühlen und dass Ihre Zuhörer aufmerksamer sind als üblich.

Antworten sinnvoll strukturieren Verfahren Sie grundsätzlich nach der Faustregel „Skelett vor Detail“! Eine vom Allgemeinen zum Speziellen voranschreitende Antwortstruktur erlaubt Ihnen, ein Maximum an Prüfungszeit selbstbestimmt zu gestalten und vorzeitige Einmischungen der Prüfer zu verhindern. Je mehr Sie (quantitativ) zu sagen haben, desto deutlicher gelingt es Ihnen, (Fach-)Kompetenz zu suggerieren. Es sei allerdings angemerkt, dass eine unabdingbare Erfolgsvoraussetzung für diese Strategie die fachliche Korrektheit Ihrer Äußerungen ist!

Führen Sie als Training mit Ihrer Arbeitsgruppe/Freunden eine Simulation dieser Gesprächsphase durch. Lassen Sie sich eine offene Eingangsfrage stellen und bitten Sie die anderen, sich überall dort mit Fragen einzuschalten, wo eine Nachfrage erforderlich scheint. Je länger Sie ungestört reden können, desto besser ist Ihre Antwortstruktur!

Mit Pausen richtig umgehen Pausen haben eine überaus wichtige Funktion im Prüfungsgespräch, denn Sie geben dem Prüfling die nötige Zeit, seine Gedanken zu ordnen und fördern so einen logisch-stringenten Vortrag. Um den Sprecherpart und damit die aktive Gesprächssteuerung in dieser Phase möglichst lange zu behalten, sollte man allerdings dafür sorgen, dass der Prüfer die eingeschobenen Pausen nicht als „Startsignal“ missdeutet.

Verschaffen Sie sich in Alltagsgesprächen ein Gefühl dafür, welche Pausenlänge vom Gesprächspartner toleriert wird. Registrieren Sie unauffällig die Pausenlänge bis zur ersten Einmischung des Gesprächspartners. Auf diese Weise gewinnen Sie ein sicheres Gefühl für die zeitliche Angemessenheit von Sprechpausen.

Vermeiden Sie überlange Pausen in der Prüfung, wenn Sie auf Anhieb keine Antwort parat haben. Versuchen Sie stattdessen „laut zu denken“, d. h. lassen Sie den Prüfer an Ihrer Antwortfindung teilhaben. Bemühen Sie sich, auf der Basis Ihnen bekannter Fakten eine Antwort herzuleiten. Immerhin ist dieses Verfahren besser als ein vorschnelles „Passen“, da Sie auf diese Weise wenigsten in Teilbereichen Ihre Kompetenz dokumentieren können.

Laut und deutlich sprechen Die Sprachqualität (Lautstärke, Intonation, Tempo) ist ein überaus deutliches Kompetenzsignal. Mit dem vorrangigen Ziel in dieser Prüfungsphase, eine vorzeitige Prüfereinmischung zu verhindern, ist insbesondere die Lautstärke von großer Bedeutung.

Eine laute und klare Aussprache kann z. B. verhindern, dass der Prüfer Ihre Ausführungen rein akustisch nicht versteht. Eine Nachfrage des Prüfers könnte Sie zum einen verunsichern und zum anderen mit einer weiteren Frage verknüpft werden, so dass die selbstbestimmte Eröffnungsphase vorzeitig gekappt wird. Darüber hinaus steigt für den Prüfer die Hemmschwelle, sich in einen lauten Vortrag einzuschalten, da er Sie bei seiner Unterbrechung akustisch überbieten müsste!

Abgesehen davon suggeriert eine angemessene Lautstärke, dass Sie hinter dem stehen, was Sie sagen und ist damit eine eindeutige Dokumentation von Selbstbewusstsein und Kompetenz. Und bitte keine falsche Scheu: Eine geflüsterte Falschantwort ist mit Blick auf die Endbeurteilung nicht weniger gravierend als eine laut und deutlich vorgetragene…

Versuchen Sie schließlich, Ihre Intonation zu verbessern (z. B. durch laute Leseübungen). Sie tun Ihren durch vorangegangene Prüfungen vielleicht schon erschöpften Prüfern einen großen Gefallen, da es leichter fällt, einem intonatorisch abwechslungsreichen Vortrag zu folgen. Auf diese Weise sammeln Sie ohne großen Aufwand Pluspunkte.

Die heiße Phase des Prüfungsgesprächs

In dieser Gesprächsphase geht es darum, die Fachkompetenz des Prüflings etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Entsprechend dominieren die Prüfer das Geschehen durch eine verstärkte (Frage-)Aktivität im Detailbereich.

Unser vorrangiges Gesprächsziel in dieser Phase sollte es sein, die Zahl der Prüferfragen möglichst gering zu halten, deren „Tiefenreichweite“ auf ein vertretbares Maß zu begrenzen und die eigenen Antwortspielräume auszubauen.

Antworten sinnvoll strukturieren Wie schon in der Frühphase des Prüfungsgesprächs sollten jetzt die Antworten generell vom Allgemeinen zum Speziellen strukturiert werden.

Machen Sie sich klar, dass jeder Ihrer Antworten ein potenzielles Angebot an den Prüfer darstellt, die von Ihnen gegebenen Fachinformationen durch weitergehende Fragen zu vertiefen. Durch die Antwortstruktur „Skelett vor Detail“ hat man die Chance, vorab eine ganze Reihe richtiger Fakten zu nennen, bevor auf der Detailebene ggf. „gepasst“ werden muss. Der positive Effekt basiert hier auf einer Abschwächung möglicher Falschantworten durch ihre Einbettung in (richtige) Allgemeinaussagen.

Das Prüfungsgespräch steuern Um sein (fachliches) Gesicht in der Detailfragerunde zu wahren, sollte man ausschließlich „kontrollierte“ Antworten geben, um sich ein Mindestmaß an thematischer Steuerung zu sichern. Nur so besteht die Möglichkeit, Nichtgewusstes dezent zu verschweigen und stattdessen sicheres Wissen zu thematisieren. Aus diesem Grund sollten in den Antworten ausschließlich Themen, Termine oder Details genannt werden, die bei näherem Nachfragen auch näher erläutert werden können. Andererseits können Details bewusst und gezielt eingeflochten werden, um den Prüfer zu Nachfragen zu provozieren und dann fachlich zu glänzen.

Trainieren Sie Ihre Fähigkeit zur Gesprächssteuerung, indem Sie z. B. versuchen, „Köder“ aus dem Bereich Ihres sicheren Fachwissens auszulegen. Am geeignetsten hierfür erweist sich immer wieder die Erwähnung spezieller Fachtermini oder Verfahren.

Antwortspielräume ausbauen Weniger Prüferfragen bedeuten mehr Antwortspielräume für den Prüfling. Die quantitative Minimierung der Prüferfragen erlaubt dem Kandidaten besser zu steuern, was er darstellen will oder kann, so dass die Gefahr, bei Lücken ertappt zu werden, sich erheblich verringert. Außerdem bedeutet ein selbstbestimmtes (und möglichst ausgedehntes) Gestalten von Prüfungszeit, dass weniger Gebiete/Themen abgefragt werden können.

Denken Sie daran, dass (selbst richtige) Stichworte häufig geraten wirken und bei der Endbeurteilung im ungünstigsten Fall als bloßes Fragmentwissen eingestuft werden. Gewöhnen Sie sich in Prüfungssimulationen daher an, grundsätzlich in ganzen, zusammenhängenden Sätzen zu antworten. Kombinieren Sie diese Technik mit einer bewussten Kontrolle des Sprechtempos, um möglichst viel Prüfungszeit selbstbestimmt zu verbrauchen.

Trainieren Sie die inhaltliche Strukturierung Ihrer Antworten unter dem Aspekt der Nachvollziehbarkeit. Sollte sich aus der Prüferperspektive ein „roter Faden“ vermissen lassen, ist mit häufigen und vorzeitigen Einmischungen und damit mit dem Verlust des Sprecherparts zu rechnen.

Sollte Ihnen dieser Trainingspunkt schwer fallen, stellen Sie den Prüfungssimulationen eine Aufbauübung voran: Skizzieren Sie Ihre Antworten (z. B. auf Fachfragen aus früheren Prüfungsprotokollen) zunächst schriftlich und bitten Sie dann Ihre Arbeitsgruppe/Freunde um eine Beurteilung im Hinblick auf Nachvollziehbarkeit und logische Stringenz!

Sich auf den Prüfer einstellen In der heißen Phase des Prüfungsgesprächs sollte jede unnötige Spannung zwischen Prüfer und Prüfling vermieden werden. Aus diesem Grund sollte der Kandidat versuchen, sich möglichst schnell auf den Fragestil des Prüfers einzustellen. Ausschweifende Antworten werden den „Stichwort-Frager“ ebenso in Wallung bringen wie Telegrammstil-Antworten den „offenen Frager“. Die Konsequenz einer missglückten Einstellung auf den Prüfer ist das vorzeitige Abkappen der Prüflingsbeiträge. Dadurch werden Selbstbewusstsein und Konzentrationsfähigkeit des Kandidaten unterminiert und (schlimmer noch) die Unfähigkeit der Verhaltenseinstellung auf den Prüfer ggf. als fachliche Unfähigkeit hochgerechnet.

Spielen Sie in Ihren Prüfungssimulationen verschiedene Prüfertypen durch mit dem Trainingsziel, Ihre Antworten möglichst schnell dem Fragestil des Prüfers anzupassen. Fertigen Sie dazu eine Kurzbeschreibung verschiedener Prüfertypen an. Ein Mitglied Ihrer Lerngruppe wählt dann geheim einen Prüfertyp aus, den er in der folgenden Simulation verkörpern will. Nach der „Prüfung“ beurteilt der Prüfer das Anpassungsvermögen des Kandidaten und gibt ggf. Hinweise zu einer Optimierung des Antwortstils.

Adressen der Ärztekammern

Bundesärztekammer

Postfach 120 86410598 BerlinTel.: 0 30/40 04 56–0Fax: 0 30/40 04 56–3 88E-Mail:[email protected]

Landesärztekammer Baden-Württemberg

Jahnstraße 4070597 StuttgartTel.: 07 11/7 64 85–0Fax: 07 11/7 69 89–50E-Mail: [email protected]

Bayerische Landesärztekammer

Mühlbaurstraße 1681677 MünchenTel.: 0 89/41 47–0Fax: 0 89/41 47–2 80E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Berlin

Friedrichstraße 1610969 BerlinTel.: 0 30/4 08 06–0Fax: 0 30/4 08 06–34 99E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer Brandenburg

Dreifertstraße 1203044 CottbusTel.: 03 55/7 80 10–0Fax: 03 55/7 80 10–36E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Bremen

Schwachhauser Heerstraße 3028209 BremenTel.: 04 21/34 04 20–0Fax: 04 21/34 04 20–9E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Hamburg

Humboldtstraße 5622083 HamburgTel.: 0 40/22 80 20Fax: 0 40/2 20 99 80E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer Hessen

Im Vogelsgesang 360488 FrankfurtTel.: 0 69/9 76 72–0Fax: 0 69/9 76 72–1 28E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

August-Bebel-Straße 9 a18055 RostockTel.: 03 81/4 92 80–0Fax: 03 81/4 92 80–80E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Niedersachsen

Berliner Allee 2030175 HannoverTel.: 05 11/3 80 02Fax: 05 11/3 80 22 40E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Nordrhein

Tersteegenstraße 940474 DüsseldorfTel.: 02 11/43 02–0Fax: 02 11/43 02–12 00E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer Rheinland-Pfalz

Deutschhausplatz 355116 MainzTel.: 0 61 31/2 88 22–0Fax: 0 61 31/2 88 22 88E-Mail: [email protected]

Ärztekammer des Saarlandes

Faktoreistraße 466111 SaarbrückenTel.: 06 81/40 03–0Fax: 06 81/40 03–340E-Mail: [email protected]

Sächsische Landesärztekammer

Schützenhöhe 1601099 DresdenTel.: 03 51/8 26 70Fax: 03 51/8 26 74 12E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Sachsen-Anhalt

Doctor-Eisenbart-Ring 239120 MagdeburgTel.: 03 91/6 05 46Fax: 03 91/6 05 47 00E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Schleswig-Holstein

Bismarckallee 8 – 1223795 Bad SegebergTel.: 0 45 51/8 03–0Fax: 0 45 51/8 03–1 80E-Mail: [email protected]

Landesärztekammer Thüringen

Im Semmicht 3307751 Jena-MauaTel.: 0 36 41/6 14–0Fax: 0 36 41/6 14–1 69E-Mail: [email protected]

Ärztekammer Westfalen-Lippe

Gartenstraße 210 – 21448147 MünsterTel.: 02 51/9 29–0Fax: 02 51/9 29–29 99E-Mail: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Geleitwort

Geleitwort

Vorwort zur 1. Auflage

Vorwort 2. Auflage

Facharzt – wie nehme ich die letzte Hürde?

Das Facharztgespräch

Antragstellung und Voraussetzungen

Prüfungstermin

Prüfungsablauf

Nichtbestehen

Prüfungsstil und -inhalt

Protokollführung

Lerntipps

Selbsttest

Auswertung

Interpretation

Lernplanung

Lernort

Lernzeit

Lernstil

Lesestil

Prüfungsrhetorik

Beurteilungskriterien in der Prüfung

Tasten und testen: die Begrüßungsphase

Sauber starten: das „Warming-up“ im Prüfungsgespräch

Die heiße Phase des Prüfungsgesprächs

Adressen der Ärztekammern

Bundesärztekammer

Landesärztekammer Baden-Württemberg

Bayerische Landesärztekammer

Ärztekammer Berlin

Landesärztekammer Brandenburg

Ärztekammer Bremen

Ärztekammer Hamburg

Landesärztekammer Hessen

Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

Ärztekammer Niedersachsen

Ärztekammer Nordrhein

Landesärztekammer Rheinland-Pfalz

Ärztekammer des Saarlandes

Sächsische Landesärztekammer

Ärztekammer Sachsen-Anhalt

Ärztekammer Schleswig-Holstein

Landesärztekammer Thüringen

Ärztekammer Westfalen-Lippe

1 Dermatopathologie

2 Allergische Dermatosen

2.1 Urtikaria

2.2 Ekzeme

2.3 Berufsdermatosen

2.4 Figurierte Erytheme

2.5 Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom

2.6 Intoleranzreaktionen auf Nahrungsmittel

2.7 Intoleranzreaktionen auf Medikamente

3 Infektionen der Haut

3.1 Bakterielle Infektionen

3.1.1 Staphylokokken, Streptokokken, Weichgewebeinfektionen

3.1.2 Mycobacterium leprae

3.1.3 Mycobacterium tuberculosis, atypische Mykobakterien

3.1.4 Lyme-Borreliose

3.1.5 Gramnegative Bakterien

3.1.6 Grampositive Bakterien

3.2 Virusinfektionen

3.2.1 HPV

3.2.2 Herpesviren

3.2.3 Andere Viren

3.3 Mykosen

3.4 Würmer

3.5 Epizoonosen

3.6 Protozoen

4 Venerologie

5 Entzündliche Dermatosen

5.1 Psoriasis

5.2 Andere erythrosquamöse Dermatosen

5.2.1 Parapsoriasis-Gruppe

5.2.2 Porokeratose

5.2.3 Pityriasis rubra pilaris

5.2.4 Reaktive Arthritis

5.2.5 Pityriasis rosea

5.3 Lichenoide Dermatosen

5.4 Autoinflammation, neutrophilen- und eosinophilenreiche Dermatosen

5.5 Granulomatöse Hauterkrankungen

5.6 Pannikulitiden

5.7 Pruritus und Prurigo

6 Bullöse Autoimmundermatosen

6.1 Pemphigus-Gruppe

6.2 Pemphigoid-Gruppe

6.3 Weitere bullöse Autoimmundermatosen mit Spaltbildung unterhalb der Lamina densa

7 Kollagenosen

7.1 Lupus erythematodes

7.2 Sklerodermie

7.3 Dermatomyositis

8 Vaskulitis

8.1 Vaskulitiden

8.2 Purpura

8.3 Livedo-Syndrome

9 Tumoren der Haut

9.1 Epitheliale Tumoren

9.2 Melanozytäre Tumoren

9.2.1 Risikofaktoren und Prävention

9.2.2 Früherkennung und Dermatoskopie

9.2.3 Therapie des Primärtumors

9.2.4 Staging

9.2.5 Nachsorge

9.2.6 Therapie des fortgeschrittenen Melanoms

9.2.7 Aderhautmelanome

9.3 Bindegewebstumoren

9.4 Gefäßtumoren

9.5 Fettgewebstumoren

9.6 Histiozytosen

9.7 Mastozytosen

9.8 Kutane Lymphome

9.9 Hautmetastasen

10 Pigmentstörungen

11 Merkelzellkarzinom

12 Erkrankungen der Haare und Nägel

13 Erkrankungen der Talgdrüsen

13.1 Akne

13.2 Rosazea

14 Erkrankungen der Schweißdrüsen

15 Erkrankungen der Mundschleimhaut

16 Phlebologie

17 Proktologie

18 Andrologie

19 Physikalische und chemische Hautschäden: Licht, Elektrizität, Temperatur und chemische Agenzien

20 Dermatosen bei internistischen Grunderkrankungen und Stoffwechselerkrankungen

20.1 Schwangerschaftsdermatosen

20.2 Porphyrien, Lipid- und Speicherkrankheiten, Amyloidosen, Ernährungsstörungen

20.3 Diabetes, Schilddrüsen- und chronisch entzündliche Darmerkrankungen

21 Hereditäre Hauterkrankungen

22 Medikamente

23 Weiterführende Literatur

Anschriften

Impressum

1 Dermatopathologie

Dieter Metze, Stephan Braun

Frage 1

Welche Indikationen bestehen für eine dermatopathologische Untersuchung?

Diagnose bei unklarer Erkrankung, Absicherung oder Ausschluss einer klinischen Verdachtsdiagnose, Verlaufskontrolle, Ausdehnung einer Neoplasie.

Die dermatopathologische Untersuchung ermöglicht häufig bei unklaren klinischen Bildern die Diagnose (Casus pro diagnosi). Chronische Erkrankungen oder Genodermatosen, bei denen ein potenzielles Risiko von Komplikationen an inneren Organen bekannt ist, sollten histologisch abgeklärt werden. Besonders Autoimmunerkrankungen erfordern vor der Einleitung einer längeren, nebenwirkungsreichen Therapie eine histologische und fluoreszenzoptische Absicherung. Die Aufklärung des Patienten über den Krankheitsverlauf kann durch Fakten untermauert werden (z.B. Irreversibilität einer fibrosierenden Alopezie). Nur durch eine Gewebeentnahme für Histologie und Mikrobiologie können viele infektiöse Prozesse diagnostiziert und speziesgerecht behandelt werden ( ▶ Abb. 1.1). In der Tumordiagnostik und Tumorchirurgie ist der pathologische Befund zwingend vorgeschrieben. Jedes Gewebe, das dem Patienten entnommen wird, sollte pathologisch untersucht werden; das gilt auch für seborrhoische Keratosen und Fibrome. Für klinische Fehldiagnosen muss sich der behandelnde Arzt verantworten.

Infektion der Haut mit Aspergillus bei einem immunsupprimierten Patienten.

Abb. 1.1

Frage 2

Bei der Probenentnahme aus diagnostischen Gründen sollte eine repräsentative Lokalisation und adäquate Biopsietechnik gewählt werden. Welche Punkte müssen dabei berücksichtigt werden?

Klinische Verdachtsdiagnose, Kenntnisse über das klinisch-pathologische Korrelat, Wahl der Zusatzuntersuchungen, kosmetische und funktionelle Aspekte der Wundheilung.

Erst die klinischen Differenzialdiagnosen und die Kenntnis ihrer entsprechenden klinisch-pathologischen Korrelation ermöglichen die fachgerechte Probebiopsie und lassen nötige Zusatzuntersuchungen wie Immunfluoreszenz (Gefriermaterial) oder Mikrobiologie (sterile Kochsalzlösung) veranlassen. Eine Biopsie aus einer frischen oder dem Randgebiet einer wachsenden Läsion zeigt häufig keine beweisenden histologischen Kriterien. Die Effloreszenzen müssen voll ausgebildet sein. Dabei sollten Schuppen, Pusteln und Blasen in dem Bioptat enthalten sein. Zusammengesetzte Effloreszenzen müssen alle Teilaspekte in der Probe miterfassen ( ▶ Abb. 1.2). Bei der Abklärung einer Erythrodermie, Läsionen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien oder mit einem polymorphen Bild empfehlen sich multiple Biopsien. Wenn möglich sollten Entnahmen aus der unteren Extremität, Ellbogen, Knie oder akraler Haut vermieden werden, weil anatomische Verhältnisse die histologische Interpretation erschweren. An diesen Lokalisationen treten auch leichter Wundheilungsstörungen auf. An Schulter und Prästernalregion besteht die Gefahr von Keloidbildung. Generell sind nicht einsehbare Lokalisationen aus kosmetischen Gründen zu bevorzugen.

Histologie zusammengesetzter Effloreszenzen.

Abb. 1.2

Abb. 1.2a Histologie aus einer Kokarde eines Erythema multiforme. Das Bioptat enthält die subepidermale Blase und die zytotoxische Interface-Dermatitis.

Abb. 1.2b Histologie eines Erythema anulare centrifugum mit typischer collaretteartiger Schuppung: Peripher spongiotische Dermatitis mit nach innen gerichteter Parakeratose (rechte Präparathälfte) und abheilendem Zentrum (linke Hälfte).

Frage 3

Welche Biopsietechnik muss bei Verdacht auf Pannikulitis, Vaskulitis größerer Gefäße oder knotigen Stadien eines Lymphoms angewendet werden?

Schmale, aber tiefe und lange Inzisionsbiopsie.

Bei subkutan lokalisierten pathologischen Veränderungen ist eine Stanzbiopsie nicht tief genug und zu klein, um die Septen mit den dazwischen liegenden Fettläppchen und tiefen Gefäßen ausreichend histologisch zu analysieren ( ▶ Abb. 1.3). Dazu wird eine Inzisionsbiopsie benötigt. Die entnommene Spindel sollte mindestens 1,5–2cm lang sein und mehrere, auch tiefer gelegene, Fettläppchen erfassen. Sie kann für einen leichteren Wundverschluss schmal gehalten werden. Für das Labor sollte dann für die Gewebeaufarbeitung „längs anschneiden“ auf dem Einsendeschein vermerkt werden. Bei Verdacht auf eine infektiöse Pannikulitis kann es sinnvoll sein, einen kleinen Teil des entnommenen Gewebes abzutrennen und unfixiert in steriler Kochsalzlösung der mikrobiologischen Diagnostik zuzuführen, um eine zweite Entnahme zu vermeiden.

Septale Pannikulitis bei Erythema nodosum.

Abb. 1.3

Frage 4

Welche entzündlichen Erkrankungen können histologisch nicht oder nur schwer differenziert werden und bedürfen deshalb unbedingt der klinisch-pathologischen Korrelation?

Bestimmte Erkrankungen mit identischem histologischem Entzündungsmuster, ähnlichen Zusatzkriterien und gleicher Zusammensetzung des entzündlichen Infiltrates.

Bestimmte entzündlichen Erkrankungen lassen sich in der Routinehistologie nicht differenzieren. Für die Diagnose entscheidend sind dann die Klinik oder weiterführende Untersuchungen (Immunfluoreszenz, Mikrobiologie, Blutparameter und anderes). Als Beispiele lassen sich nennen: Lupus erythematodes – Dermatomyositis ( ▶ Abb. 1.4); Erythema exsudativum multiforme – TEN – akute GvHD; Arzneimittelexantheme – virale Exantheme – akute GvHD; Herpes simplex – Zoster – Varizellen-Exanthem; Morbus Grover – Pemphigus vulgaris – Morbus Hailey-Hailey – Morbus Darier; Pemphigus foliaceus – Staphylococcal scalded skin syndrome; pustulöse Psoriasis – IgA-Pemphigus – Impetigo; bullöses Pemphigoid – Epidermolysis bullosa aquisita; Morphea – systemische Sklerose – sklerodermiforme Porpyhria cutanea tarda – Pseudosklerodermien.

Interface-Dermatitis vom vakuoligen Typ wie bei Lupus erythematodes oder Dermatomyositis.

Abb. 1.4 Eine sichere histologische Unterscheidung ist in den meisten Fällen nicht möglich.

Frage 5

Was versteht der Dermatohistologe unter „unsichtbaren“ Dermatosen?

Dermatosen mit deutlichen klinischen Veränderungen, die aber histologisch leicht übersehen werden können.

Klinisch erscheinen manche Dermatosen eindrucksvoll. Unter dem Mikroskop sind die histologischen Veränderungen aber nur sehr diskret und können ohne Kenntnis des klinischen Bildes leicht übersehen werden. Diese „unsichtbaren“ Dermatosen sind ein häufiger Grund für Fehldiagnosen. Beispiele sind Pityriasis versicolor, Pemphigus foliaceus, verschiedene Pigmenterkrankungen, Mastozytose, orofaziale Granulomatose, Sneddon-Syndrom, viele Bindegewebserkrankungen wie elastolytische Dermatosen ( ▶ Abb. 1.5), Muzinosen und Lipatrophien. Klinische Angaben oder ein Foto sind dabei für die Befundung hilfreich.

Mid-dermale Elastolyse.

Abb. 1.5

Abb. 1.5a Klinisch eindrucksvolle Aussackung der Haut.

Abb. 1.5b Histologisch im HE keine pathologischen Auffälligkeiten.

Abb. 1.5c Nur in der Elastica-Färbung typischer Verlust der elastischen Fasern in der mittleren Dermis.

Frage 6

Warum ist die Schuppung bei Psoriasis glänzend weiß?

Parakeratotische Verhornung ohne Einschluss von Serum.

Die Psoriasis ( ▶ Abb. 1.6) weist histologisch eine parakeratotische Verhornung ohne Spongiose auf. Dabei kommt es zu keinem Exsudat und zu keiner Durchtränkung der Hornschicht mit Serum (Serumkruste). Daher wird das Licht vollständig an der parakeratotischen Hornschicht weißlich reflektiert. Bei der Psoriasis inversa in den großen Beugen hingegen wird die Hornschicht von Schweiß durchtränkt und wird gelblich. Die Psoriasis palmoplantaris zeigt wie bei Ekzemen auch eine Spongiose, wobei Serum austritt und die Hornschicht durchtränkt. Das erklärt, warum die Psoriasis an Hand- und Fußsohlen klinisch kaum von einem Hand- und Fußekzem zu unterscheiden ist, da sie dort auch eine Serumkruste aufweist.

Psoriasis – Histologie und Klinik.

Abb. 1.6

Abb. 1.6a Psoriasis, Histologie: psoriasiforme Hyperplasie der Epidermis mit Parakeratose ohne Exsudat von Serum.

Abb. 1.6b Psoriasis, Klinik: glänzend weiße Schuppung.

Frage 7

Wie begutachtet und befundet ein Pathologe/Dermatohistologe eine Hautprobe einer nicht entzündlichen Dermatose?

Silhouette, Symmetrie oder Begrenzung der Neoplasie, Anordnung der Tumorzellen, Zusammensetzung des Tumorstromas, Zytomorphologie.

Die Diagnose und Klassifizierung von Neoplasien, Zysten oder Hamartomen ergeben sich aus der Differenzierungsrichtung (epithelial, mesenchymal, hämatogen). Aufbau, Bezug zu anatomischen Strukturen (Epidermis, Gefäße, Bindegewebe und Fettgewebe, Adnexe), entzündliches Begleitinfiltrat, Zelltyp und Differenzierungsgrad sind wichtige Eckpunkte in den diagnostischen Algorithmen. Für die Festlegung der Dignität sind Silhouette, Größe, Symmetrie oder Begrenzung der Neoplasie, Anordnung der Tumorzellen, aber auch Zusammensetzung des Tumorstromas entscheidend ( ▶ Abb. 1.7). Die Zytomorphologie (Form und Größe der Tumorzelle, Kern-Plasma-Relation, Form und Chromatingehalt der Kerne) oder mitotische Aktivität der Tumorzellen (Zahl, Atypien) haben bei vielen, aber nicht allen Tumoren eine Bedeutung.

Histologie von Neoplasien.

Abb. 1.7

Abb. 1.7a Asymmetrische, unscharf abgegrenzte, inhomogen aufgebaute melanozytäre Proliferation in einem Melanom.

Abb. 1.7b Große, teils mehrkernige, pleomorphe Tumorzellen in einem benignen Dermatofibrom.

Frage 8

Welche melanozytären Nävi sind häufiger schwierig vom malignen Melanom abzugrenzen und gelten deshalb als sogenannte „Melanom-Imitatoren“?

Dysplastischer melanozytärer Nävus (Clark Nävus), Nävus Spitz, „Special-site“ Nävus, Pseudomelanom in Narben oder bestimmten Dermatosen.

Bei melanozytären Läsionen kann die Bewertung der Dignität schwierig sein. In Konsensuskonferenzen wurde auch klar, dass bei manchen melanozytären Tumoren die herkömmlichen mikroskopischen Methoden ihre Grenze erreicht haben. Es ist besser, dies dem Kliniker mitzuteilen („melanozytärer Tumor unklarer Dignität“) als sich in vage Formulierungen zu flüchten („Borderline Lesion“, „schwer dysplastischer Nävus“, „atypischer Spitz“). Auch neuere molekulare Techniken erlauben nicht immer die sichere Differenzierung eines Nävus Spitz vom spitzoiden Melanom. An bestimmten Körperstellen täuschen melanozytäre Nävi histologisch Melanome vor (Nabel, Mamille, Genitale, Schleimhäute, Ohr, Nagelorgan), sogenannte „Special-Site“ Nävi. Ein persistierender melanozytärer Nävus in einem Narbengebiet weist häufig alle Kriterien eines Melanoms auf (Pseudomelanom) und kann ohne Kenntnis der Vorhistologie nicht von einem Melanomrezidiv abgegrenzt werden ( ▶ Abb. 1.8). Daher kann bei einem Rezidiv von Pigmenttumoren nach Lasertherapie histologisch ein Melanom meistens nicht ausgeschlossen werden. Die Wundheilung in Lichen sclerosus et atrophicus, Lupus erythematodes, Verbrennungsnarben oder Epidermolysis bullosa kann ebenfalls ein Melanom vortäuschen (Phänomen des EB Nävus), die Grunderkrankung ist dabei aber richtungsweisend.

Persistierender melanozytärer Nävus in einem Narbengebiet (Pseudomelanom).

Abb. 1.8

Frage 9

Nennen Sie Beispiele von Tumoren mit inhomogenem, schlecht abgrenzbarem Wachstum. Was gibt es bei der Biopsie solcher Läsionen zu beachten?

Oberflächliche Basalzellkarzinome, lentiginöse maligne Melanome, Schleimhautmelanome, Morbus Paget. In kleinen Stanzbiopsien besteht die Gefahr, dass Tumoranteile nicht angetroffen werden.

Durch ein inhomogenes Wachstum können innerhalb eines flächigen Tumors abschnittsweise Tumorzellen fehlen („Skip Areas“). Werden solche Tumoren mit kleinen Stanzbiopsien (2–3mm Stanzen) untersucht, besteht die Gefahr von falsch negativen Ergebnissen. Insbesondere bei Verdacht auf ein oberflächliches („multizentrisches“) Basalzellkarzinom ( ▶ Abb. 1.9), lentiginöses malignes Melanom, Schleimhautmelanom und Morbus Paget sollten deshalb immer mehrere Biopsien entnommen werden. Alternativ kann auch eine Shavebiopsie entnommen werden, die eine größere Fläche des Tumors abgedeckt. Die Grenze zum gesunden Gewebe und die Basis des Tumors sollten dabei immer miterfasst sein.

Oberflächliches Basalzellkarzinom: inhomogen verteilte Epithelknospen.

Abb. 1.9 Das Tumorstroma ist zwar durchgehend (daher ist dieser Tumor nicht wirklich „multizentrisch“), kann aber leicht in einer Stanzbiopsie übersehen werden, wenn die basaloiden Tumorzellen nicht angetroffen werden.

Frage 10

Was versteht man unter lückenlos Schnittrand-kontrollierter Chirurgie?

Die Absetzungsränder eines exzidierten Tumors werden seitlich und an der Basis vollständig histologisch aufgearbeitet und auf Tumorzellen untersucht.

Bei der lückenlosen Schnittrandkontrolle wird der entnommene Tumor so eingebettet, dass der komplette Absetzungsrand vollständig von allen Seiten und von der Basis her untersucht werden kann („3D-Histologie“). Für die lückenlos schnittrandkontrollierte Chirurgie gibt es verschiedene Verfahren (z.B. „Tübinger Torte“, „Randstreifenkontrolle“, „Münsteraner Korktechnik“). Dabei wird ein etwa 2–5mm breiter Randstreifen entfernt und in prozessierbare Segmente unterteilt. Danach wird die Basis abgetrennt und die Tumormitte gesondert eingebettet („Tübinger Torte“). Da ein anfixiertes Gewebe schlecht in eine plane Form gebracht werden kann, empfiehlt es sich am Patienten zuerst den Tumor und dann vom seitlichen Rand der offenen Wunde schmale Gewebestreifen zu entfernen (La-Galette-Technik). Diese Streifen werden mit Farbmarkierung auf Kork aufgespannt und dann erst in Fixierlösung gebracht („Münsteraner Korktechnik“, ▶ Abb. 1.10). Damit kann der äußere Schnittrand leicht über die ganze Länge beurteilt werden („Randstreifenkontrolle“).

Nachträglich am Patienten in der La-Galette-Technik entnommene Randstreifen, auf Kork aufgespannt, zur Orientierung farbmarkiert („Münsteraner Korktechnik“).

Abb. 1.10

Frage 11

Bei welchen Tumoren ist es besonders sinnvoll eine lückenlos schnittrandkontrollierte Chirurgie durchzuführen?

Infiltratives (sklerodermiformes) Basalzellkarzinom, wenig bis entdifferenzierte Plattenepithelkarzinome, Schweißdrüsenkarzinome, Merkelzellkarzinom, lentiginöses/desmoplastisches malignes Melanom, dermale/subkutane Sarkome, Morbus Paget.

Die lückenlos schnittrandkontrollierte Exzision empfiehlt sich insbesondere dann, wenn Tumoren ein infiltratives, diffuses Wachstumsmuster zeigen, welches häufiger auch mit einem perineuralen Wachstum einhergeht ( ▶ Abb. 1.11). Hierzu gehören beispielsweise infiltrativ wachsende Basalzellkarzinome, wenig differenzierte Plattenepithelkarzinome der Haut, Schweißdrüsenkarzinome, Merkelzellkarzinom und spindelzellige Tumoren wie das desmoplastische maligne Melanom oder Sarkome (z.B. Dermatofibrosarcoma protuberans, pleomorphes dermales Sarkom). Zudem ist diese Aufarbeitungstechnik sinnvoll bei klinisch seitlich schlecht abgrenzbaren Tumoren wie dem lentiginösen malignen Melanom oder dem extramammären Morbus Paget. Des Weiteren sollte sie an Lokalisationen eingesetzt werden, an der nur ein minimaler Sicherheitsabstand möglich ist (Nase, Augenlider, Ohren, Hände/Füße).

Tief perineurales Wachstum eines Karzinoms.

Abb. 1.11

Frage 12

Welche weitere Möglichkeit der Schnittrandkontrolle gibt es und wie unterscheidet sich diese von der lückenlos Schnittrand-kontrollierten Chirurgie?

„Lamellierungstechnik“ (Brotlaib-Technik).

Am häufigsten wird die „Lamellierungstechnik“ zur histologischen Aufarbeitung von meist kleineren Exzisaten angewendet. Hierbei werden aus dem Gewebe einzelne Scheiben entfernt oder die gesamte Spindel quer zur Längsachse in parallel verlaufenden, farbmarkierten Scheiben aufgearbeitet (Brotlaib-Technik, ▶ Abb. 1.12). Hierdurch entstehen jedoch diagnostische Lücken und eine komplette Untersuchung der seitlichen Absetzungsränder wie bei der lückenlos Schnittrand-kontrollierten Chirurgie findet nicht statt.

Skizze einer fadenmarkierten Spindelbiopsie mit Lamellierungstechnik.

Abb. 1.12

Frage 13

Aktinischen Keratosen, Morbus Bowen oder In-situ-Melanom (Lentigo maligna) werden häufig mit einer Shavebiopsie entfernt. Welches Problem tritt bei einer zu oberflächlichen Entnahme dabei häufig auf?

Infiltrierende Tumoranteile eines Plattenepithelkarzinoms, Bowen-Karzinoms oder lentiginösen malignen Melanoms lassen sich nicht ausschließen.

Die homogene, flächige Gewebeentnahme erlaubt große Abschnitte von Tumoren zu entfernen und zu untersuchen. Ist die obere Schicht der Dermis nicht im Bioptat enthalten, können infiltrierende Tumoranteile nicht ausgeschlossen werden und die sichere Abgrenzung zwischen einer aktinischen Keratose und einem invasiven Plattenepithelkarzinom ist nicht möglich ( ▶ Abb. 1.13). Da die Randgebiete von pigmentierten Läsionen wie solare Lentigo, Melanom oder Nävus Spitz für die Beurteilung der Dignität von entscheidender Bedeutung sind, sollten die Abtragungen auch gesunde Haut miterfassen. Shavebiopsien sind möglichst immer mit dem Skalpell durchzuführen, da eine Kürettage mit dem scharfen Löffel das Gewebe meist zu stark für eine sichere histologische Beurteilung schädigt.

Aktinische Keratose, die fast nur Hornmaterial enthält.

Abb. 1.13 Ein invasiver Karzinomanteil kann nicht ausgeschlossen werden.

Frage 14

Was gilt es Besonderes bei der Biopsieentnahme bei Verdachtsdiagnose einer Mastozytose zu beachten?

Kein Adrenalinzusatz bei der Lokalanästhesie; Biopsiestelle möglichst vorher nicht mechanisch irritieren.

Eine Degranulation von Mastzellen sollte vermieden werden, da die Mastzellen dann nicht mehr in der Routinehistologie sichtbar sind. Hierfür darf die Biopsiestelle zuvor nicht irritiert werden und die Lokalanästhesie sollte keinen Adrenalinzusatz enthalten. Die klinische Frage nach Mastozytose sollte auf dem Einsendeschein vermerkt sein, da Mastzellen bei der teleangiektatischen makulären Form nur sehr diskret vermehrt sind („unsichtbare Dermatose“, ▶ Abb. 1.14).

Mastzellen mit typischen metachromatischen Granula (Giemsa-Färbung).

Abb. 1.14

Frage 15

Welches histologische Phänomen ist charakteristisch für die Porokeratose und was gilt es deshalb bei der Biopsieentnahme zu beachten?

„Kornoide Lamelle“; Sicherstellen des orthogonalen Anschnitts des hyperkeratotischen Randwalls.

Das charakteristische histologische Merkmal der Porokeratosen ist die sogenannte „kornoide Lamelle“, eine umschriebene Dysmaturation der Epidermis mit säulenförmiger Parakeratose, die klinisch mit dem typischen nach innen gerichteten hyperkeratotischen Randwall korreliert. Um die „kornoide Lamelle“ histologisch anzutreffen, muss die Biopsie rechtwinkelig zum hyperkeratotischen Randwall angeschnitten werden ( ▶ Abb. 1.15a). Dies wird am besten dadurch erreicht, indem man vor Biopsieentnahme mit einem Hautmarker die Anschnittsfläche markiert. Hierfür zeichnet man eine Linie orthogonal zum hyperkeratotischen Randwall und entnimmt diesen mit einer Stanzbiopsie ( ▶ Abb. 1.15b). Danach teilt man das Stanzbioptat entlang dieser Linie und vermerkt auf dem histologischen Einsendeschein, dass die beiden Hälften des Stanzzylinders entlang der Schnittflächen angeschnitten werden sollen.

Porokeratose mit randständig kornoider Lamelle.

Abb. 1.15

Abb. 1.15a Histologie der kornoiden Lamelle, im rechten Winkel korrekt angeschnitten.

Abb. 1.15b Kornoide Lamelle mit eingezeichneter Schnittführung für die Aufarbeitung der Stanzbiopsie.

Frage 16

Bei Plattenepithelkarzinomen der Haut wird u.a. das „Grading“ im histologischen Befund angegeben. Was verstehen Sie darunter?

Als Grading bezeichnet man die Beurteilung des Differenzierungsgrades von Tumorgewebe, das heißt das Ausmaß, wie stark Tumorzellen vom normalen Gewebebild abweichen. Unterschieden werden 4 Stufen (G1–G4).

Das Grading liefert gemeinsam mit der TNM-Klassifikation wichtige Informationen für die Therapie und die Prognose eines Tumors. Je geringer eine Tumorzelle ausdifferenziert ist, je weniger sie dem normalen Gewebe ähnelt, umso bösartiger ist sie auch. Beim Grading unterscheidet man 4 Stufen: G1 – gut differenziert, G2 – mäßig differenziert, G3 – schlecht differenziert, G4 – nicht differenziert, entdifferenziert. Ähnliche Abstufungen existieren auch bei anderen Tumoren, v.a. bei Sarkomen.

Frage 17

Welche Angaben muss der pathologische Befund eines Melanoms enthalten?

Obligat: Tumordicke nach Breslow, Ulzerationsstatus, Aussage zu den Absetzungsrändern. Gewünscht: Tumortyp. Weitere Informationen, falls zutreffend: Nävusassoziation, Regression, perineurales Wachstum, Gefäßeinbrüche, Satellitenmetastasen.

Obligat für das histologische Staging nach der gültigen TNM-Klassifikation ist die Angabe der Tumordicke nach Breslow (gemessen vom oberen Rand des Stratum granulosum/Boden der Ulzeration bis zur tiefsten gelegenen Tumorzelle ▶ Abb. 1.16) und Ulzerationsstatus (durch das Melanomwachstum unterbrochene Integrität der Epidermis). Die Angabe des Mitoseindexes und des Clark-Levels ist nach der 8. Edition der AJCC-Klassifikation von 2017 nicht mehr notwendig. Die Bestimmung des Tumortyps nach der WHO-Klassifikation ist gewünscht. Außerdem muss eine Aussage zu den Schnitträndern erfolgen und bei komplett entferntem Tumor der Mindestabstand zu den seitlichen und tiefen Absetzungsrändern in Millimetern angegeben werden. Der Kliniker sollte dabei beachten, dass es durch die Fixierung zu Schrumpfartefakten bis zu 30% kommen kann. Ebenso müssen, falls zutreffend, Angaben zu einer Assoziation mit einem vorbestehenden melanozytären Nävus, Regression, perineuralem Wachstum, Einbrüchen in lymphatische Gefäße oder Blutgefäße und Satellitenmetastasen gemacht werden. Diese Angaben fließen in die TNM-Klassifikation am Ende des Berichtes ein.

Malignes Melanom mit Messung der Tumordicke nach Breslow.

Abb. 1.16

Frage 18

Wie wird die Ausbreitung von Tumorzellen in den Lymphbahnen, Blutgefäßen und eine perineurale Invasion im histologischen Befund gekennzeichnet?

Hierfür wird hinter TNM-Klassifikation und Grading eine weitere Buchstaben-Codierung angehängt:

Ausbreitung von Tumorzellen in den Lymphbahnen (L1: ja, L0: nein)

Ausbreitung von Tumorzellen in den Blutgefäßen (V0: nicht nachweisbar, V1: mikroskopisch nachweisbar, V2: makroskopisch nachweisbar)

perineurale Invasion (Pn1: vorhanden, Pn0: fehlt)

Neben diesen Angaben ist auch das Fehlen oder Vorhandensein von Resttumorgewebe für die weitere Therapie wichtig (R0: kein Resttumor, R1: mikroskopischer Residualtumor an den Schnitträndern, R2: makroskopischer Tumor oder nicht entfernte Metastasen).

Frage 19

Was ist beim Versand der Proben an das dermatopathologische Labor zu beachten?

Ausreichende Gewebefixierung, Markierung der Exzidate, vollständig ausgefülltes Begleitformular.

Nach der Entnahme muss das Gewebe ohne Quetschung durch eine Pinzette sofort in gepuffertem Formaldehyd fixiert werden. Ablegen von Gewebe auf Gaze führt unmittelbar zum Antrocknen und Gewebeartefakten ( ▶ Abb. 1.17