Fantasie ‒ eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 4 - Anna Bridgwater - E-Book

Fantasie ‒ eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 4 E-Book

Anna Bridgwater

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Beschreibung

Die Novelle ist ein heißer Ritt auf der Welle der Lust – verführerisch, lasziv und prickelnd. Ea renoviert zusammen mit ihrem Mann Rune die Wohnung. Als zwei Handwerker zu Besuch kommen, wird Eas Lust aufs Neue entfacht. Parallel zum Familienleben führt Ea ein erotisches, von Nervenkitzel erfülltes Sexleben, und niemand darf davon erfahren.Die Geschichten in "Eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse" basieren auf dem Leben einer realen Person, was den aufgeladenen und erregenden Szenen eine weitere Dimension verleiht."Spot on. Realistische Beschreibungen ohne dabei vulgär zu werden. Kann nur empfohlen werden." (Henrik B. - https://www.saxo.com/dk/lyst--en-kvindes-intime-bekendelser_anna-bridgwater_epub_9788711468579) "Toll geschriebene Geschichte über eine Frau, die den Kick abseits vom Alltagsstress darin findet andere Männer zu "erforschen". Eine prickelnde Erzählung. Gute Buch darüber, wie man sich zu seiner Lust verhalten kann und was passieren kann, wenn man seiner Lust nachgibt." - Lise B. ( https://www.saxo.com/dk/lyst--en-kvindes-intime-bekendelser_anna-bridgwater_epub_9788711468579)Eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse

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Anna Bridgwater

Fantasie

– Eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 4

LUST

Fantasie – eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 4

Aus dem Dänischem von Mareike Zoege nach

Copyright © 2017, 2018 Anna Bridgwater und LUST

All rights reserved

ISBN: 9788711970911

1. Ebook-Auflage, 2018

Format: EPUB 3.0

Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit LUST und den Autoren gestattet.

Manchmal ergreift mich mein Begehren derart, dass ich Angst habe, es ist mir mitten ins Gesicht geschrieben. Noch Monate nach meiner Affäre mit Karl brachte ich viele Stunden damit zu mir auszumalen, wie er über meine Nylonstrumpfhose strich, die Konturen meiner Muskeln mit den Fingern nachzeichnete und die Hand weiter hoch unter den Rock wandern lies, bis zu meiner Taille. In meiner Phantasie stellte ich mir vor, wie er den dunklen Hohlraum hinter meinen Knien untersuchte und spürte meine Wangen heiß werden. Ob auf Elternabenden, in der Kantine auf der Arbeit oder zu Hause in der Küche – mein Gehirn war wie besessen von einem Mann, der mit keinem dieser Orte zusammen gehörte. Ein Liebhaber, den ich allzu lang nicht gesehen hatte.

„Eine rollende Lawine ist mein Leib.“ So lautet eine Strophe in einem Gedicht, das ich in der Schule gelesen hatte. Den Namen des Dichters habe ich vergessen, aber es drückt ein Gefühl aus, das ich in dieser Zeit hatte. Ich musste mir einfach eingestehen, dass der Mann, der diese Lawine ausgelöst hatte, nicht der Mann war, mit dem ich zusammen lebte und bei dessen Körper ich nachts lag.

Trotzdem war mein Mann, Rune, weiterhin eine Quelle von Begehren und Lust. Die eine Art von Begehren, die so intensiv meinen Körper durchströmte, wurde vom Traum entfacht, einen neuen Mann zu erforschen. Die andere Art von Begehren wuchs aus dem geborgenen, wohlbekannten Alltag mit dem Mann, mit dem ich verheiratet war. Rune. An einem Abend lag ich im Bett und las, als er ins Schlafzimmer kam. Die einzige Lichtquelle war der gelbe Schein meiner Leselampe. In dem fast gänzlich dunklen Raum legte er sich neben mich, stützte sich auf einen Ellenbogen und zog mein Nachthemd bis über die Brüste hoch.

Ein paar Minuten lang lag er da und sah mich an, dann beugte er sich über mich und küsste meinen Bauch. Er betrachtete meinen Körper. Sein Blick folgte den Konturen der Hüfte und der Brüste. Mein Blick folgte seinem und auch ich betrachtete meinen Körper, die weiche Haut meines Bauches und den halb durchsichtigen, schwarzen Slip. Ich legte eine Hand über die Erhöhung des Venusberges, wo die Schamhaare sich gegen den dünnen Stoff pressten. Mein Geschlecht war verborgen, aber im Zentrum aller Aufmerksamkeit.

Als ich jünger war, nahm ich mein Geschlecht als eine Spalte war. Das war es, was ich sehen konnte, wenn ich auf dem Weg in die Badewanne war und mich selbst im Badezimmerspiegel betrachtete. Glatte Marzipanhaut mit einer geschlossenen Spalte zwischen meinen Oberschenkeln. Jetzt, nachdem ich viele Jahre lang mit meinem Körper gelebte hatte, wusste ich, dass die lockigen Haare, die mir als Teenagerin gewachsen waren, keineswegs eine Spalte oder einen Schlitz versteckten, sondern eine verborgene und geheimnisvolle Höhle, die einen Mann in einem engen, warmen, weichen Dunkel umschließen konnte. Wenn sich mein Geschlecht öffnete, war es nicht wie ein Schlitz, der sich öffnete, sondern wie eine enge und wandelbare Höhle aus Seide.

An diesem Abend im Doppelbett nahm ich meine Hand wieder zur Seite und zog Rune über mich, sodass ich seine warme Haut und seine Lust durch unsere Unterwäsche spüren konnte. Sein fester Druck gegen meinen Unterleib erregte mich und ich bewegte mich schneller unter ihm, Stoff an Stoff, zwei warme, eifrige Körper, für die es nichts anderes gab als einander. Er richtete sich auf, zerrte unsere Unterwäsche herunter und ich öffnete mich für ihn. Mit meiner Hand führte ich ihn in mich ein. Das weiche Halbdunkel des Raumes verschmolz mit meiner inneren Höhle und es gab nur unsere beiden Körper, die einander gierig verschlangen. Die kribbelnde Lust wurde intensiver und kulminierte in dem weichen Nichts, das alle Sinne übertönt. Als wir einschliefen, ruhte seine warme Hand auf meinem Bauch.

Viele Male in diesem Winter wiederholten Rune und ich diese schöne, intime Nacht miteinander. Aber morgens beim Aufwachen, dachte ich an Karl. Das tat ich auch in manchen Nächten, in denen ich nicht schlafen konnte. Es war der Gedanke an Karl, der die Lawine in meinem Leib auslöste. Der Traum einer Affäre mit ihm nahm mein Gehirn in Besitz. Ich dürstete danach, seine Geheimnisse zu erfahren. Meine Ehe band mich an einen Alltag mit Sicherheit, Stärke und Liebe, aber vier SMS eines Liebhabers lockten mit Abenteuer und Erotik.

„Ich will“, stand in der ersten SMS. Und „Dich wieder. Sehen. Das ganze Dich“, stand in den Folgenden. Mehr stand dort nicht. Ich antwortete nicht, da ich nicht wusste, was ich schreiben sollte.

„Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen.“ So schrieb Søren Kierkegaard. Ich war unsicher, ob ich mich an den exakten Wortlaut erinnerte, und schlug das Zitat nach. Aber ich lag richtig. Und ich gab Kierkegaard recht, obwohl ich das Zitat insgeheim umformulierte in: „Lass dich scheiden oder lass dich nicht scheiden, du wirst beides bereuen“. Egal, was ich wählte, Ehe oder Scheidung, würde ich daran zweifeln, ob meine Entscheidung richtig gewesen war.

Meine Ehe mit allem, was sie an Partnerschaft und Alltag und auch Liebe mit sich brachte, war gut.