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"Fantasieprodukt Gott ?" versucht die Frage nach der Wahrscheinlichkeit der Existenz eines Gottes zu beantworten. Es werden dabei analytische Überlegungen angestellt, die Geschichte des Gottesglaubens beleuchtet und Meinungen von großen Philosophen sowie Nahtoderlebnisse mit zur Wahrheitsfindung herangezogen. Es werden im Buch wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Evolutionstheorie, Kosmologie über Kernfusion bis hin zur Künstlichen Intelligenz behandelt. Das Buch ist eine kleine bildende Reise durch fundamentales Wissen der Menschheit. Ein Buch für alle interessierten und aufgeschlossenen Menschen, die die Dinge hinterfragen wollen. Dieses Buch prägt jeden, der es liest, gibt dabei Antworthilfen auf die Ursprünge unserer Existenz, auf die Existenz einer Seele oder eines Lebens nach dem Tod. Wer es nicht gelesen hat, versäumt dieses außergewöhnliche Moment des "Blitzes der Erkenntnis".
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2024
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In diesem Buch sollen dem Leser die prinzipielle Entwicklungsgeschichten der Religionen und die logische Konsequenzen daraus heraus vermittelt werden. Der Leser wird in 6 Hauptkapiteln dieses Buchs inhaltlich unter mehreren verschiedenen Gesichtspunkten in einer spannenden, hoffentlich unterhaltsamen Reise durch die geistige und wissenschaftliche Entwicklung der Menschheit geführt. Es sei hier gleich vorweg genommen, einen Beweis für die Nichtexistenz einer göttlichen übergeordneten Macht kann dieses Buch natürlich auch nicht erbringen. Jedoch wird die Geschichte der Religionen, sowie anhand von analytischen Betrachtungen die Unwahrscheinlichkeit der Existenz eines Gottes oder von Göttern herausgearbeitet, Dieses Buch führt den Leser von den Ursprüngen des Gottesglaubens durch Teile der Menschheitsgeschichte, über Götter, Christentum und Philosophen bis hin zur aufgeklärten Neuzeit. In diesem Buch wird eine Vielzahl von Themen aufgegriffen werden, bei denen jedes einzelne vom Umfang und der inhaltlichen Tragweite her mindestens ein eigenes Buch wert wäre und die jeweilige Thematik nur im Ansatz komprimiert angerissen werden kann. Wir wollen mit diesem Werk ein schlüssiges Gesamtwerk schaffen um das Interesse des begleitenden Lesers auf die für ihn bevorzugten einzelne Themen zu lenken. Welche Themen nun tatsächlich später bis in das letzte Detail verfolgt werden, soll dann selbstverständlich im freien Selbstentscheidungsprozess entschieden werden. Nennen wir es einfach mal eine individuelle Inspiration des eigenen freien Geistes mit Anreiz für Autodidakten. Lasst uns nun zusammen eintauchen in unsere gemeinsame geistige Reise, gespickt mit den Gedankengängen und Erkenntnissen großer Denker unserer Spezies „Homo Sapiens“.
Vorab: Begriffsdefinition Atheismus
Atheismus bezeichnet die Abwesenheit oder Ablehnung des Glaubens an einen Gott oder Götter. Viele bekannte Denker haben dieses atheistische Weltbild in den letzten Jahrtausenden bereits vertreten. Die Gründe und die Anschauungen hierfür waren vielfältig und werden von uns von den unterschiedlichsten Seiten aus beleuchtet.
Erwartungen an dieses Buch und „Bildungswarnung“
Dieses Buch eignet sich nicht nur für Atheisten, sondern auch für Gläubige. Leichte zu atheistisch und ironisch, anmutende Bemerkungen zu der ein oder anderen religiöse Anschauung sind sicher nicht böse gemeint und seien mit dem notwendigen Humor zu verstehen. Wer dieses Buch unbedarft liest, dessen Neugier auf Historie, Philosophie, Evolutionsbiologie, Philosophie, Naturwissenschaften und vieles mehr dürfte geweckt werden. Tauchen wir nun ein in eine geistige und bildlich verständliche Reise durch prägnante Teile der Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Dies ist ein Buch für ALLE, für junge und alte, für wissenschaftliche Anfänger und Fortgeschrittene. Die Intention dieses Buches ist nicht zu belehren, die Absicht ist es den Jüngeren unter uns eine Gedankenwelt mit Forschergeist zu eröffnen und bei den im Intellekt und Lebenserfahrung weiter gereiften Lesern den Wissens - und Forscherdrang in alle erdenklichen Richtung neu aufleben zu lassen. Also viel Spaß bei unserer gemeinsamen Reise durch die Geschichte, Philosophie und Wissenschaft. Die dabei fast schon durchgängig verwendete „Formulierung“ „Wir statt ich“ soll dabei unsere gemeinsame Reise durch die Weltgeschichte und die Erkenntnisse der Menschheit GEMEINSAM legitimieren, Aber trotzdem Vorsicht beim Lesen. dieses Buch könnte eventuell zusätzlich bilden.
Kapitel 1: Ausschnitte aus der Entwicklung des Götterglaubens und der daraus resultierenden Religionen
Kapitel 2: Einige Meilensteine der Philosophie
Kapitel 3: Evolutionstheorie und Evolutionsbiologie
Kapitel 4: Einige wichtige Meilensteine der Physik und Kosmologie
Kapitel 5: Nahtoderlebnisse und Gehirnbotenstoffe
Kapitel 6: „Schöpfergott Mensch“
Kapitel 1:
Ausschnitte aus der Entwicklung des Götterglaubens und der daraus resultierenden Religionen
In diesem Kapitel wollen wir beispielhaft die Gründe der menschlichen Kultur für den Götterglauben und der damit verbundenen Entstehung von Religionen beleuchten. Wir betrachten dabei anhand von Beispielen antiker Glaubensrichtungen und Mythologien bis hin zum Christentum einige wichtige Meilensteine in der Entwicklung des Glaubens. Auch sprechen wir kurz den Buddhismus als alternative Glaubens- bzw. Lebensphilosophie an.
Beginnen wir aber nun mit der Jahrtausende alten Geschichte der Religionen und des Götterglaubens. Der Beginn religiöser Vorstellungen, insbesondere eines Lebens nach dem Tod dürfte so ca. 30000 Jahre zurückliegen. Archäologische Funde beweisen hierbei, das den Toten schon zur damaligen Zeit in einigen frühzeitlichen Kulturen Grabbeigaben mitgegeben wurden. Dies impliziert natürlich schon den Glauben, das das Leben nach dem Tode nicht beendet sei, sondern in der Vorstellung der Menschen in irgend einer Form weitergehen sollte. Grabbeigaben wären sonst sinnfrei gewesen. Mit Datierung ca. 5000 vor Christus wurden Malereien entdeckt, die zweifelsfrei Gottheiten darstellen sollten. Eine der ersten Gottesvorstellungen der Menschen war dabei die Idee der Mutter- oder Erdgöttin, einer weiblichen Gottheit, die für die Fruchtbarkeit der Menschen, Pflanzen, und auch der Tiere zuständig sein sollte. Die Idee dieser Mutter- Erdgöttin dürfte Ihren Ursprung in der Abhängigkeit der Menschen von guten Ernten und der Fruchtbarkeit der Haustiere gehabt haben, da die Fruchtbarkeit auch damals schon existenziell wichtig und essentiell für das Leben der Menschen war und selbstverständlich auch heute noch ist. Der berühmte archäologische Fund der Venus von Willendorf zeigt die damalige visuelle Vorstellung einer Erdgöttin. Die Venus von Willendorf ist eine fast 25000 Jahre alte Steinfigur. Auffällig bei der Steinfigur ist das breite Becken, die großen Brüste, sowie die heraus gearbeitete Vulva als Sinnbilder für weibliche Fruchtbarkeit.
Wir können daraus schließen, das auch damals schon der Mensch in seiner Vorstellung die menschlichen Attribute und Wünsche auf seine Gottesvorstellung übertragen hatte. Die menschliche Fruchtbarkeit wurde nun in letzter Konsequenz auf den Wunsch nach Fruchtbarkeit des Bodens und die ebenso wichtig anmutende Fruchtbarkeit der Haustiere in göttlicher Manier übertragen. Man könnte also sagen, auch schon vor 25000 Jahren kreierten sich die Menschen aus Ihrem Wunschdenken und Ihrer Fantasie heraus ihre ersten Götter. Von der Jungsteinzeit bis zur Antike wurde dann abhängig von der jeweiligen Kultur die Vielgötterei in den damaligen Hochkulturen implementiert. Gründe hierfür waren, neben dem Wunschdenken nach Regulierung des existentiellen Alltagslebens durch übergeordnete Kräfte, das Unverständnis von Naturphänomenen, Naturkatastrophen und Beobachtungen des Himmels. In den Hochkulturen der Antike wurden dabei fast schon unzählige von Göttern erfunden, die für alle nur denkbaren Partitionen des Lebens als Erklärungsmodell von Naturphänomen dienen sollten. Man sollte sich zum Verständnis dieser Entwicklung immer vor Augen halten, das die menschlichen Gehirne und damit auch die Intelligenz der Menschen vor Jahrtausenden schon ähnlich leistungsfähig wie heute waren. Der einzige Unterschied in der intelligenten Entscheidungsfindung im Vergleich zur heute lebenden Menschheit liegt in dem damalig nur unzureichenden Wissen über Naturwissenschaften und die damit fehlende Zugänglichkeit zu dem heutigen Wissen. Ausgehend von diesem Hintergrund wird die Erfindung von Göttern sofort plausibel. Für Beobachtungen die Menschen von damals machten, wie z.B. ein Gewitter, eine Überschwemmung, einen Tsunami, einen Vulkanausbruch oder ein Erdbeben suchten sie für diese Ereignisse natürlich auch übersinnliche Erklärungen, da zu diesem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte kaum physikalisch plausible Erklärungen für derartige Naturphänomene möglich waren. Ähnlich verhielt es sich auch bei der Beobachtung der täglich wieder aufgehenden Sonne, des Mondes und der Gestirne. Die naturwissenschaftlichen Erklärungen für derartige Phänomene fehlte also damals fast gänzlich. Es lag also nahe, als Erklärung für die teilweise furchteinflößenden Naturereignisse übergeordnete Wesen einzuführen. Dies war dann die „Geburtsstunde“ der Götter und Gottheiten, die uns teilweise bis in die Neuzeit begleiten. Geboren aus Unwissenheit, Fantasie, Wunschdenken und Angst vor dem Tod und dem Unbekannten. Fast jede Kultur entwickelte aus gerade genannten Gründen, teilweise abhängig von Vorlagen aus der Vergangenheit und anderen Kulturen, sowie auch eigenständig ihr mehr oder weniger eigenes „göttliches Konzept“. Natürlich können wir hier aus der Vielzahl der religiös-mythologischen Varianten nur beispielhaft einige davon erwähnen. Der Begriff Mythologie ist dabei natürlich nicht mit dem Begriff Religion gleichzusetzen, thematische Überschneidungen beider Begriffe sind jedoch durchaus feststellbar. Die Mythologie (Sagenwelt) beschreibt die Gesamtheit der Mythen eines Kulturgebiets oder eines Volkes, während die Religion mehr als Weltanschauung, deren Basis der Glaube ist, an meist überirdische, übernatürliche oder übersinnliche Kräfte, also sogenannte transzendente Kräfte. Die Überschneidung der Begriffe Mythologie und Religion entsteht nun dadurch das im Laufe der Menschheitsgeschichte so manche in der Vergangenheit als Religion deklarierte Glaubensrichtung zur Mythologie also Sage auf Grund neuer Erkenntnisse, nennen wir es „degradiert“ wurde. Im Folgenden betrachten wir einige dieser als heute Mythologie geltenden antiken Religionen, deren faszinierende Fantasiewelt uns auch heute noch immer begeistern kann.
Einige Meilensteine des Götterglaubens
Götterglauben im antiken Ägypten
In ungefähr 3000 Jahren ägyptischer Hochkultur war der Götterglaube je nach Zeitabschnitt und Gebiet einer steten Veränderung unterworfen. Die Ägypter hatten, wie viele andere damaligen Völker für alle nur denkbaren Aufgaben und Naturereignisse Götter implementiert. Metaphorisch betrachtet könnte man sagen, die Anzahl der ägyptischen Götter war so zahlreich wie der Sand am Nil, deshalb soll hier in der Folge zur Veranschaulichung und dem Grundverständnis der altägyptischen Religion nur auf einige besonders wichtige Gottheiten eingegangen werden, die ggf. auch als Vorläufer unserer heutigen Religionen betrachtet werden können. Altägyptische Gottheiten wie Osiris, Set, Horus, Isis, Anubis oder Hathor können durchaus schon als Ideenvorlage für die griechischen Götter und folgende Religionen betrachtet werden. Besonders interessant für unsere Thematik ist der altägyptische Gott Anubis.
Der ägyptische Gott Anubis
Er war der Gott der Einbalsamierung und Mumifizierung. Die alten Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod und perfektionierten akribisch über mehrere Tausend Jahre die Mumifizierung ihrer Toten.
Die alten Ägypter glaubten dabei an eine Wiederbelebung des Körpers nach dem Tod. Diese war aber laut ägyptischen Glauben nur möglich, wenn die Seele den Körper wiederfinden und wiedererkennen konnte. Also musste logischerweise der Körper möglichst unversehrt sein. Auch hier sehen wir also schon die Klassifizierung des Menschen in einen Körper und eine Seele. Der Seelengedanke entstand also schon sehr früh und lässt sich dann mit dem Wunsch nach
Unsterblichkeit erklären. Die Menschen stellten natürlich damals auch schon empirisch fest, das jeder, ohne Ausnahme, früher oder später vom Tod anheim geholt wurde. Also erschuf man wohl das Konstrukt Seele, ein nicht im Körper sichtbares „fiktives Organ“, das unsterblich sein sollte. Im Laufe der nächsten Jahrtausende bis in die Neuzeit hinein bedienten sich die meisten Religionen auch weiterhin dieses Gedankenkonstrukts, dessen Existenz bzw. Nichtexistenz in der Folge noch viele große menschliche Geister beschäftigen sollte. Aus dem Wunsch nach Unsterblichkeit heraus entstand also im alten Ägypten die alte Kunst der Mumifizierung. Ein gutbezahltes Handwerk, welches damals eine außergewöhnliche Ausbildung erforderte. Bei der Mumifizierung wurde das Gehirn der Toten mittels Haken durch die Nase entfernt und obendrein wurden durch fast schon chirurgisch anmaßende Eingriffe die Organe des Körpers entfernt. Danach wurde der Körper mit speziellen Ölen behandelt und je nach Status des Toten zu Lebzeiten 3 bis 6 Wochen einem Ölbad ausgesetzt. Der Körper sollte dabei regelrecht austrocknen, so das das „Mumien-Endprodukt“ nur noch aus Haut und Knochen bestand um den natürlichen Vorgang der Verwesung abzuschwächen bzw. sogar weitgehend zu unterbinden. An dieser Stelle wollen wir auf die Aufgaben des ägyptischen Gottes Anubis eingehen. Des Gottes Anubis Aufgabe war es die „Wägung des Herzens“ beim Totengericht durchzuführen, in der die „guten“ und „schlechten“ Taten zu Lebzeiten des Toten aufgewogen werden sollten. Wer diese Prüfung nicht bestand, wurde danach von der Göttin Ammit für ewig verschlungen, während bei gelungener Prüfung die Pforten zum ewigen Leben in den Kreis der Götter geöffnet werden sollten. Bei dem Akt des Totengericht wurde der schakalköpfige Anubis mit einer Waagschale dargestellt, die auch heute noch in ähnlicher Form als Symbol der
Rechtsprechung verwendet wird. Anubis wog dabei akribisch genau das Herz der Toten im Hinblick auf dessen Taten zu Lebzeiten. Man glaubte damals im Herzen seien die „guten“ und „bösen“ Taten, die zu Lebzeiten begangen wurden abgespeichert und das Herz wurde nach dem Tod von Anubis gegen die sogenannte Feder der Maat aufgewogen. Maat galt ebenfalls als altägyptische Göttin, die als Tochter des Sonnengottes Re bekannt wurde . Anwesend bei dem Totengericht war auch der altägyptische Gott Thot, der als Gott des Mondes, der Wissenschaft, des Schreibens und der Weisheit galt. Dieser Gott Thot war also sozusagen das personifizierte Sinnbild des damaligen altägyptischen Intellekts. War das Herz des Verstorbenen schwerer als die Feder der Maat starb der Tote nun in der ägyptischen Mythologie den endgültigen Tod, war das Herz leichter als die Feder der Maat oder war die Waage im Lot durfte sich der Tote auf ein ewiges Leben unter den Göttern freuen. Der Gott Thot schrieb dabei das Ergebnis der Prüfung nieder und machte so entweder den Weg zum ewigen Leben bzw. zum endgültigen Verschlingen der Seele frei. Dieses oder ein ähnliches Rechts - und Strafsystem finden wir auch heute noch in fast allen gängigen Religionen. Die Verschlingerin der Seelen wurde dabei, wie sollte es im alten Ägypten auch anders gewesen sein, als Krokodils ähnliche Göttin dargestellt. Thot wurde als Ibis dargestellt, da der Ibis als besonders kluger Vogel galt. Anubis wurde als Schakalköpfig dargestellt. Der Schakal galt als Aasfresser. Wir sehen also auch in den optischen Göttervorstellungen von damals die Parallelen zu der kulturellen Umgebung, sowie zur lokalen Tierwelt, die auf die Götter übertragen wurden. Auch in der Mythologie der alten Ägypter können wir also schon bereits das relative „Gut-Böse“ - Denken vorfinden, da die Religionen damals wie auch heute, die Funktion hatten, die Gesellschaft entsprechend der jeweiligen Gesetzgebung, sofern in den einzelnen Epochen bereits vorhanden, moralisch und ethisch gesehen mit zu regulieren.
Der ägyptische Gott Amun (auch Amon genannt)
Der universelle Gott Amun war Wind- und Fruchtbarkeitsgott der altägyptischen Religion. Er galt phasenweise als Schöpfergott, Kriegsgott und oberste Gottheit. Man könnte Ihn als Vorläufer-Gott des griechischen Gottes Zeus und damit auch als Pedant zum römischen Gott Jupiter interpretieren. Die Eigenschaften des obersten Gottes wurden dabei von den altägyptischen Priestern des Amun immer wieder dem jeweiligen Zeitgeschehen angepasst. Je nach politischer und gesellschaftlicher, also soziologischer Lage im alten Ägypten passte man den Aufgabenbereich des obersten Gottes den jeweiligen Bedürfnissen, insbesondere den Bedürfnissen der Priesterschaft und des regierenden Pharaos an um mit Hilfe des Glaubens besser Macht über das gläubige Volk ausüben zu können. Diese „Volks-manipulative“ Komponente des Götterglaubens finden wir auch heute noch in fast allen anderen Religionen dieser Wellt. Je nach Bedarf, stand bei der obersten Gottheit Amun z.B. seine Funktion als Kriegsgott im Vordergrund oder auch andere ihm zugedachte Rollen. Bei Kriegen, in die das mächtige ägyptische Reich aufgrund seines geopolitischen Expansionsdranges häufig selbst verwickelt war, oder auch bei Bedrohungen durch anrainende Völker, die auf Grund des Wohlstandes Ägyptens allzu gerne in das Land einfielen um zu rauben und zu brandschatzen, griff man gerne auf die Funktion Amuns als Kriegsgott zurück.
Waren kriegerische Bedrohungen dieser Art aktuell präsent, stellte also die Priesterschaft und der Pharao die Funktion von Amun als Kriegsgott in den Vordergrund. Bei Hungersnöten auf Grund von unzureichender Nil-Überflutung oder ähnlichen Ereignissen stellte die Priesterschaft bei Amun die Funktion als Fruchtbarkeitsgott in den Vordergrund. Bei Kriegen und Hungersnöten durfte Amun sich schwerpunktmäßig um beides kümmern. Natürlich hatte Amun als oberste Gottheit im alten Ägypten noch viele andere Aufgaben die bei Bedarf von der Regierung und der Priesterschaft in den Fokus gestellt wurden. Amun könnte man also auch schon damals als universellen Allroundgott interpretieren. Politisch wichtig für Pharao und Priesterschaft war also das Machtinstrument Glaube als manipulative Möglichkeit das Volk zu steuern und auch in schweren Zeiten Hoffnung und Halt zu geben. Diese grundlegende Intentionen finden wir ebenfalls auch noch heute in fast allen gängigen Religionen.
Der ägyptische Gott Aton