Feine Brotaufstriche - Antje Radcke - E-Book

Feine Brotaufstriche E-Book

Antje Radcke

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Beschreibung

Zeitgemäß - vegetarisch/vegan - köstlich sind die Rezepte in diesem modernen Brotaufstriche-Buch. Die Grundlagen sind gute, natürliche Zutaten und Brote. In ihren über 80 Rezepten legt die Autorin Antje Radcke dabei größten Wert auf Genuss und Abwechslung. Ihre Zutaten stammen ausschließlich aus dem (soweit als möglich regionalen) Bio-Anbau, ihre Speisekarte folgt dem saisonal verfügbaren Angebot. Zu jedem Rezept, seien es pikante oder süße Aufstriche, gibt es Tipps zu weiterer kreativer Verwendung, z.B. als Pesto, Soßen- oder Suppenwürze, Füllung für Pfannkuchen, Toppings für Muffins oder Minitartelets. Und auch Rezepte zu den „Unterlagen“ und zu „Aufstrich-Events“ fehlen nicht - eben feinster Genuss.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 156

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Aufstriche aus Butter und Ölen

So kommt Geschmack aufs Brot!

Würzmischungen für Aufstriche

Aufstriche aus Nüssen und Saaten

Gesunde Vielfalt

Aufstrich-Party

Aufstriche mit Käse und Milchprodukten

Drei Grundrezepte – unbegrenzte kulinarische Möglichkeiten!

Aufstriche hübsch verpackt

Aufstriche aus Hülsenfrüchten

Gesund, köstlich und „Leib und Seele“ wärmend!

Geschenke aus der Aufstrichküche

Süße Aufstriche

Süß, gut und gesund!

Kaffeeklatsch mit Törtchen

Brot, Gebäck und Pfannkuchen

Köstliche Begleiter für süße und herzhafte Aufstriche

Kochen und Backen mit Aufstrichen

Rezeptverzeichnis

Adressen

Vorwort

Vor fast drei Jahrzehnten habe ich einmal versucht, einen Verlag für meine selbstgeschriebenen Kindergeschichten zu finden. Ohne Erfolg. Branchenkenner prophezeiten mir damals, dass ich ohne einschlägige Beziehungen nie einen Verlag finden würde. Ich stellte die Suche ein.

Kindergeschichten schreibe ich schon längst nicht mehr. Aber einen Verlag habe ich gefunden. Besser gesagt: Der Verlag hat mich gefunden. Ganz unverhofft bekam ich eine E-Mail mit der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch in der Reihe „einfach gut leben“ zum Thema „Brotaufstriche“ zu schreiben. Und ob ich das konnte. Das Internet machte es möglich. Im August 2011 begann ich – neben meinem Hauptberuf als selbstständige Kommunikationsberaterin – einen sogenannten Blog zu führen. Für mich war das der perfekte Ort, mit meiner Schreiblust irgendwo zu landen. Zunächst philosophierte ich über dies und das, bis ich nach vier Monaten meine Koch- und Backlust zum Thema machte und mein erstes Rezept veröffentlichte.

Seitdem dreht sich nicht nur bei mir zu Hause vieles ums Kochen und Genießen, um kulinarische Entdeckungsreisen, Landlust und Wildkräuter, Slow Food, hochwertige Lebensmittel und Nachhaltigkeit. Seitdem teile ich meine mittlerweile 30 Jahre andauernde Leidenschaft für genussvolles, vegetarisches und vollwertiges Kochen und Essen auch mit meinen zahlreichen Leserinnen und Lesern im Internet. Und so kam es, dass mich eines schönen Tages der Dort-Hagenhausen-Verlag „entdeckte“ und mir die oben erwähnte entscheidende Frage stellte.

Brotaufstriche spielen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Berufsbedingt bin ich häufig unterwegs und es macht mir große Freude, dann auch in der Bahn mein Essen zu genießen. Die Angebote auf Bahnhöfen oder im Speisewagen genügen meinen Ansprüchen in der Regel nicht – meine Brotaufstriche in Kombination mit selbstgebackenem Brot, Wraps oder Pfannkuchen schon. Aber auch für das Essen zu Hause habe ich immer mehrere Brotaufstriche vorrätig. Ich liebe den köstlichen Duft von frisch gebackenem Brot – also backe ich stets welches. Die feinen Aufstriche sind dann die Krönung.

Ich wünsche mir, dass ich Sie mit meiner Begeisterung für die hier vorgestellte Vielfalt an Aufstrichen und Gebäck anstecken kann – und Ihnen, dass Sie viele Anregungen finden, die Ihnen Lust auf „einfach gut leben“ machen.

IhreAntje Radcke

Einleitung

Einleitung

Wie soll man ein Buch nennen, in dem es um Brotaufstriche geht, wenn es nicht einfach nur „Brotaufstriche“ heißen soll? Und wie macht man deutlich, dass sich dieses Buch von thematisch ähnlich gelagerten Werken unterscheidet? Diese Frage begleitete mich in den ersten Wochen der Arbeit an diesem Buch ständig. Bis sich dann eines Tages die Antwort ganz von selbst ergab. Na klar. „Feine Brotaufstriche“ sollte es heißen. Denn genau das finden Sie in der vorliegenden Rezeptsammlung: feine Aufstriche.

Was nun ist aber das Besondere an einem Aufstrich, der sich „fein“ nennen darf? Wer mich näher kennt, wird sich nicht wundern, dass ich angesichts solcher Fragen gern erst einmal den Duden befrage. Nicht, um mich zu vergewissern, dass ich das Wörtchen auch korrekt schreibe –, sondern um zu schauen, ob der Begriff auch zu dem, was ich damit meine, richtig passt. Er passt. Der Duden umschreibt „fein“ u. a. so: „von dünner, zarter Beschaffenheit; von angenehm-zartem Äußeren; nichts Grobes enthaltend; aus kleinsten Teilchen bestehend; von ausgezeichneter Qualität, hochwertig, erlesen, vorzüglich, exquisit; wie es gewünscht, erwartet wird … “ Das liest sich vielleicht ein bisschen seltsam – es geht hier schließlich nur um Brotaufstriche und nicht um ein erlesenes Schmuckstück.

Trotzdem stimmt es: Die Beschaffenheit der vorliegenden Aufstriche ist eindeutig fein. Dafür sorgt schon der Pürierstab, der in den meisten Rezepten zum Einsatz kommt (nun wissen Sie schon einmal, welches mein Lieblingswerkzeug in der Küche ist). Und was püriert ist, enthält nichts Grobes. Grob sind die Aufstriche aber auch aus einem anderen Grund nicht: Ich verwende in meinen Kreationen keine Bindemittel wie Kartoffel- oder Maisstärke, Johannisbrotkern- oder Pfeilwurzelmehl. Und statt der Hefe, die industriell gefertigten Pasteten oft als Geschmacksverstärker zugesetzt wird, kommen bei mir ausschließlich feine Gewürze zum Einsatz – und der konzentrierte Eigengeschmack der Hauptzutaten.

Und hochwertig bzw. von ausgezeichneter Qualität sind meine Zutaten sowieso. Bis hin zum kleinsten Gewürzkörnchen finden Sie alles, was in den Rezepten vorkommt, auch in Bio-Qualität im Handel. Ich selbst verwende ausschließlich Bio-Produkte – bis auf eine Ausnahme: selbst gesammelte Waldfrüchte und Wildkräuter. Aber keine Sorge: Um die Rezepte ausprobieren zu können, brauchen Sie nicht in den Wald zu gehen – es gibt die hier verwendeten Zutaten alle zu kaufen.

Apropos kaufen: Einige Produkte, wie zum Beispiel Kakaobutter, werden Sie im gewöhnlichen Supermarkt um die Ecke vergebens suchen. Aber wer keinen gut sortierten Bio-Laden in der Nähe hat, findet alles auch zum Bestellen im Internet. Die Bezugsquellen für diese besonderen Lebensmittel finden Sie am Ende des Buches.

An dieser Stelle sehe ich einige Stirnen sich runzeln, richtig? Das kann ich in gewisser Weise nachvollziehen: Möchte man doch sein spontan erspähtes Lieblingsrezept in einem neu gekauften Kochbuch am liebsten sofort ausprobieren. Und dann das: Zutaten nicht im Vorratsschrank und noch nicht einmal im Laden nebenan erhältlich. Andererseits: Sind Kochbücher nicht auch dazu da, Neues kennenzulernen, Außergewöhnliches auszuprobieren und sich inspirieren zu lassen? In den letzten Jahren sind durch das neue Bewusstsein für gesunde, vegetarische oder vegane Ernährung erstaunlich viele scheinbar neue – bzw. alte und wiederentdeckte – Lebensmittel auf den Markt gekommen. Ich bin immer wieder neugierig, probiere vieles aus und freue mich über die Bereicherung unserer Küchen. Die Ausstattung meines Vorratsschranks jedenfalls hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert bzw. erweitert. Mit diesem Buch lade ich Sie herzlich ein, mit mir auf Entdeckungsreise zu gehen.

Die Rezepte-Kapitel orientieren sich an den Zutaten, die hauptsächlich für die cremige und streichfeste Konsistenz der Aufstriche sorgen – das Kapitel mit den süßen Rezepten wurde allerdings nicht noch einmal untergliedert. Beim Durchblättern wird Ihnen vielleicht auffallen, dass sich keine ausgesprochen „schlanken“ Rezepte darunter befinden. Das ist mir bewusst. Aber die verwendeten Öle und Nüsse sind allesamt hochwertig und in Verbindung mit den übrigen Zutaten auch sehr wertvoll für unser Wohlbefinden. Abgesehen davon dienen Butter und Öl als Geschmacksträger – sie heben den Eigengeschmack der übrigen Zutaten und sorgen für die notwendige kulinarische Verbindung. Und ich versichere Ihnen, dass trotz meiner monatelangen Ernährungsumstellung auf Brotaufstriche als Hauptnahrungsmittel alle meine Hosen noch passen.

Koch-Werkzeuge

Die meisten von mir für die Rezepte in diesem Buch verwendeten Küchengeräte befinden sich höchstwahrscheinlich auch in Ihrem Schrank. Einige Geräte stelle ich Ihnen hier aber gesondert vor, da sie das Zubereiten von Aufstrichen aller Art sehr erleichtern:

Wie schon erwähnt, ist mein Lieblingsgerät ein Pürierstab – genauer gesagt, der „Zauberstab“ mit seinen drei Aufsätzen Multifunktionsmesser, Quirl- und Schlagscheibe sowie dem dazu passenden Universal-Zerkleinerer. Der Zauberstab begleitet mich bereits seit Jahrzehnten und ist beinahe täglich im Einsatz. Ich wüsste nicht, wie ich ohne ihn auskommen sollte. Ohne Pürierstab wird es nicht gelingen, wirklich feine Aufstriche zu zaubern. Es sei denn, Sie mögen sich die Mühe machen, alles durch ein Passiersieb zu streichen – was zusätzlich den Nachteil hat, dass wertvolle Ballaststoffe im Sieb hängen bleiben und in der Regel entsorgt werden. Schade drum.

Zum Mahlen von Gewürzen in größeren Mengen habe ich eine ausschließlich dafür angeschaffte elektrische Kaffeemühle mit einem abnehmbaren Behälter im Einsatz. Für kleinere Mengen benutze ich statt eines Mörsers eine gusseiserne Gewürzreibe. Zum Mahlen des Getreides verwende ich eine Getreidemühle mit Keramik-Mahlwerk. Wenn Sie meine Gebäckrezepte ausprobieren wollen, aber keine Getreidemühle besitzen: Bio-Läden und Reformhäuser haben in der Regel eine Mühle, mit deren Hilfe Sie ihr Getreide frisch mahlen (lassen) können.

Mit meinen Brotrezepten möchte ich Sie anregen, sich einmal selbst im Brotbacken zu versuchen – möglichst unkompliziert und wenig aufwendig. Damit das Ergebnis dann aber auch wirklich schmackhaft und überzeugend ist, benötigen Sie einen schweren, feuerfesten Topf mit Deckel, der auch zunächst ohne Inhalt im Backofen unbeschadet auf 250 °C erhitzt werden kann. Das kann ein gusseiserner oder auch emaillierter Topf sein. Ich verwende einen emaillierten Keramiktopf in zwei verschiedenen Größen, der als Risottotopf erhältlich ist. Er ist perfekt geeignet und kann sogar auch direkt auf einer Herdplatte erhitzt werden (wenn ich darin tatsächlich Risotto oder einen Eintopf koche). Stangenbrot habe ich jahrelang wie im Rezept beschrieben – und erfolgreich – auf dem Backblech mit gefaltetem Backpapier gebacken. Inzwischen besitze ich eine perforierte Baguette-Backform, die ich allerdings nicht mehr missen möchte. Das Brot wird darin gleichmäßiger und noch knuspriger.

Für einige Rezepte ist eine sogenannte Schlagschüssel bzw. Wasserbadschüssel erforderlich. Sie wird benötigt, um Zutaten schonend über dem Wasserbad zu erhitzen. Mein Lieblingswerkzeug, um kleine Menge an Zutaten gründlich miteinander zu verschlagen, ist ein kleiner metallener Spiralbesen – eine Art Schneebesen, aus dessen Griff eine Schlaufe entspringt, die wiederum von einer Spirale umgeben ist. Zu guter Letzt – zumindest, was die Küchenwerkzeuge betrifft – verrate ich Ihnen, warum ich als Vegetarierin (und das bereits seit 30 Jahren) einen Fleischwolf besitze: Mir ist kein Gerät bekannt, das besser geeignet ist, Trockenfrüchte zu einer Paste zu verarbeiten. Da aber Fleischwölfe schon längst nicht mehr zu einer Standard-Küchenausrüstung gehören, habe ich die entsprechenden Rezepte so konzipiert, dass Sie ohne Wolf auskommen. Aber falls Ihnen einmal einer über den Weg läuft: Greifen Sie zu.

Koch-Art

Meine Art zu kochen unterscheidet sich in vielen Dingen von dem, was allgemein als Standard gilt. Der wichtigste (und bei vielen Zubereitungsschritten relevante) Unterschied ist wohl, dass ich bei allem darauf achte, möglichst viel von einem Lebensmittel zu verwerten und nichts wegzuwerfen. Am deutlichsten wird das im Kapitel Gebäck: Ich verarbeite ausschließlich Getreide aus dem wertvollen ganzen Korn. Mein Ansatz bedeutet aber auch, meine Garmethoden so anzupassen, dass kein Kochwasser mit wertvollen Inhaltsstoffen weggeschüttet werden muss. Diese Vorgehensweise hat zudem den Vorteil, dass die verwendeten Zutaten ihren Eigengeschmack voll entwickeln können und nur einige wenige Gewürze benötigen, um uns ein köstliches Geschmackserlebnis zu bescheren. Die allseits eingesetzte Hefe als Geschmacksverstärker ist deshalb unnötig.

Wichtig ist mir, frische Zutaten wie Kräuter, Gemüse oder Früchte erst dann zu bearbeiten, wenn sie auch benötigt werden. Das bedeutet zum Beispiel, Gemüse erst zu waschen und zu schneiden, wenn sie unmittelbar danach verwendet werden. Und frische Kräuter werden grundsätzlich ganz zum Schluss oder sogar erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt. So bleiben Aroma und wertvolle Inhaltsstoffe möglichst lange erhalten.

In meiner Küche verzichte ich zudem weitgehend auf isolierte Bindemittel wie Speisestärke. Um dennoch streichfähige Pasten zu erzielen, verwende ich beim Garen von vornherein so wenig Wasser wie möglich. Bei Zutaten mit einem hohen Gehalt an Eigenflüssigkeit wie etwa bei Champignons oder Paprikaschoten reduziere ich die überschüssige Flüssigkeit durch schonendes Köcheln. Geschmacklich ist das in positivem Sinne ein großer Unterschied zu Aufstrichen, in denen die Flüssigkeit durch Zusätze gebunden wird.

Grundsätzlich richte ich mein Kochen daran aus, welche Zutaten gerade möglichst regional erhältlich sind, also hierzulande Saison haben. Eine wöchentliche Abo-Kiste mit Erzeugnissen eines Bioland-Betriebs beschert mir Frische pur und viele Inspirationen für immer neue Rezepte mit den saisonal gerade aktuellen Gemüsesorten. Auch meine Brotaufstriche zu Hause folgen dieser Logik: Aufs Brot kommt, was gerade auf Feldern, in Gärten oder im Wald wächst und gedeiht – oder aber ich hole ein Gläschen selbst eingekochten Aufstrich aus dem Vorratskeller.

Koch-Praxis

Wenn Sie sich entschieden haben, ein Rezept auszuprobieren, lesen Sie möglichst immer erst die gesamte Anleitung durch, bevor Sie starten. Das hilft, den gesamten Kochvorgang zu erfassen und beantwortet vielleicht Fragen, die während der Zubereitung entstehen. Einige mögliche Fragen beantworte ich Ihnen auch gleich hier ein paar Sätze weiter. Sollten Sie aber etwas wissen wollen, das ich Ihnen nicht vorab beantwortet habe: Bitte zögern Sie nicht, mir zu schreiben – per E-Mail oder in der Frage-Ecke auf meinem Blog im Internet (die Kontaktmöglichkeiten finden Sie im Anhang dieses Buches).

Warum gebe ich bei Salz und Pfeffer selten eine genaue Menge an? Menschen haben gerade bei Salz und Pfeffer ganz unterschiedliche Geschmäcker – was für die einen zu fad schmeckt, empfinden andere vielleicht schon als zu salzig. Deshalb setze ich darauf, dass Sie Ihre Aufstriche abschmecken und so würzen, dass sie Ihrem Geschmacksempfinden entsprechen. Schwierig gestaltet sich das Abschmecken allerdings, wenn Sie für andere kochen und dabei Zutaten verwenden, die Sie selbst nicht vertragen. In diesem Fall könnten Sie versuchen, die kritische Zutat erst nach dem Würzen hinzuzufügen und beim Abschmecken die etwas größere Menge zu berücksichtigen. Oder Sie bereiten zunächst einen Aufstrich zu, den auch Sie bedenkenlos genießen können und notieren dann das genaue Gewicht des Aufstrichs und die verwendete Menge Salz. So haben Sie einen Anhaltspunkt für das Würzen ohne Abschmecken.

Was tun, wenn ein Aufstrich doch einmal zu dünnflüssig geraten ist? Wenn Sie den Aufstrich nicht als Suppen- oder Soßen-Bereicherung verwenden wollen, könnten Sie der richtigen Konsistenz durch das Zufügen eines quellenden und damit bindenden Lebensmittels ein wenig auf die Sprünge helfen. Geeignet sind zum Beispiel fein gemahlene Haferflocken, gekochte mehlige Kartoffeln, Semmelbrösel, Kokos- oder Mandelmehl (beides im Bio-Laden erhältlich).

Warum gebe ich in meinen Rezepten die Menge an benötigtem Öl meistens in Gramm statt in Milliliter an? Die meisten von uns besitzen eine Küchenwaage, mit deren Hilfe sie die benötigten Zutaten im Laufe der Zubereitung zuwiegen. Da liegt es nahe, auch das Öl zu wiegen – insbesondere, da von dem dickflüssigen Öl immer eine beträchtliche Menge im Messbecher hängen bleibt (was bei hochwertigen Ölen besonders schade ist). Und das Säubern der ölhaltigen Messbecher bereitet ebenfalls keine Freude. Für alle, die Öl aber dennoch lieber in ml abmessen: 40 g Öl entsprechen ungefähr 50 ml (das genaue Gewicht hängt auch von der Konsistenz des Öls ab). Mittlerweile gibt es digitale Küchenwaagen, die die Umrechnung erledigen.

Warum gebe ich die Haltbarkeit der Aufstriche nicht genauer an? Die Haltbarkeit hängt stark von den Rahmenbedingungen bei Ihnen zu Hause ab: Die Temperatur im Kühlschrank, das Alter der verwendeten Lebensmittel oder die hygienischen Bedingungen beeinflussen die Dauer der Haltbarkeit nach oben oder unten. Deshalb ist es am besten, Sie sammeln Ihre Erfahrungen selbst.

Genuss-Art

Bevor Sie nun die Rezepte durchlesen, sich ans Nachkochen machen oder meine Rezepte als Anregungen für eigene Kreationen verstehen, möchte ich Ihnen zwei Dinge ans Herz legen, die den Genuss der feinen Brotaufstriche noch steigern können: Fast alle Aufstriche gewinnen an Aroma, wenn sie über Nacht im Kühlschrank durchziehen dürfen – eine Ausnahme bilden die Aufstriche aus frischen Milchprodukten, die möglichst bald verzehrt werden sollten. Und wenn Sie Ihren Kreationen vor dem Servieren ein halbes Stündchen Ruhe bei Zimmertemperatur gönnen, wirkt sich das ebenfalls sehr angenehm auf den Geschmack aus. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: Aufstriche aus frischen Milchprodukten schmecken meist gekühlt am besten und die veganen Butter-Zubereitungen bleiben ebenfalls besser so lange wie möglich im Kühlschrank, da sie dazu neigen, recht schnell zu weich zu werden.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß und Erfolg beim Zubereiten Ihrer feinen Aufstriche – sie werden Ihr Frühstück, Abendbrot, Pausenbrot, Ihre Zwischenmahlzeit, Ihren Reiseproviant oder Picknickkorb und vieles andere mehr bereichern.

Aufstriche aus Butter und Ölen

So kommt Geschmack aufs Brot!

In meiner Kindheit hatte Butter noch einen Vornamen: gute. Aufs Brot kam nur „gute Butter“, nicht etwa Margarine – die irgendwie als minderwertiger galt, wenngleich wir sie stets zum Kuchenbacken verwendeten. Verständlich – war sie doch deutlich kostengünstiger. Umso mehr freuten wir uns auf die himmlischen Butterplätzchen in der Weihnachtszeit – denn dann durfte auch mal mit guter Butter gebacken werden.

Irgendwann hatte die Margarine-Industrie wohl keine Lust mehr darauf, nur als minderwertiger, billiger Butter-Ersatz zu gelten. Und so mauserte sich die einfache Margarine schließlich zur gesunden Margarine, die es heute in einer Vielfalt gibt, die man kaum noch überblicken kann. Soviel zur (höchst unvollständigen) Geschichte.

Wie halten Sie es mit guter Butter? Lehnen Sie die Verwendung ab, weil Sie an das Cholesterin denken und sich gesundheitsbewusst ernähren möchten? Oder sind Sie ein großer Butter-Fan und würden niemals auf den Gedanken kommen, Margarine statt Butter aufs Brot zu streichen? Veganer lehnen Butter ab, weil diese in einer veganen Ernährung nichts zu suchen hat. Die Meinungen gehen auseinander. Und ich? Ich schaue mir die ganze Debatte gelassen an – und genieße die gute Butter ebenso wie meine selbst gemachten veganen Varianten.

Butter und Öle sind hervorragende Geschmacksträger – viele Aromen entfalten sich erst durch die Zugabe von hochwertigem Fett. Wenn wir uns also Butter aufs Brot streichen, dann tun wir das nicht in erster Linie, damit das Brot „besser rutscht“, sondern weil es uns so meist besser schmeckt. Diese Eigenschaft hat Margarine an meinem Gaumen nicht. Weil es aber gute (ökologische und gesundheitliche) Gründe dafür gibt, Butter nicht im Übermaß zu verzehren, habe ich nach Alternativen gesucht. Und gefunden.

Die Ausgangsbasis für meine – zum Teil sicher überraschenden, aber immer köstlichen – Kreationen sind hochwertige pflanzliche Öle. Die meisten Öle aber haben die Eigenschaft, sich nur gießen und nicht streichen zu lassen – und sind deshalb auf den ersten Blick nicht fürs Butterbrot geeignet. Da im Lebensmittelhandel jedoch zunehmend vegane Produkte angeboten werden, finden wir neuerdings auch wertvolle pflanzliche Öle mit einer erstaunlichen Eigenschaft: Sie sind in gekühltem Zustand fest und schmelzen erst zwischen 30 und 40 °C.

In meinem Kühlschrank gibt es deshalb seit geraumer Zeit immer Kokosöl, Kakaobutter und rotes Palmöl. Palmöl? Höre ich da die Alarmglocken schrillen? Dafür werden doch Regenwälder abgeholzt, Menschen und Natur ausgebeutet? Als gesund gilt es auch nicht gerade und dient ja höchstens als Härter, für Margarine zum Beispiel. Stimmt und stimmt nicht. Das rote Palmöl, das ich verwende, stammt aus fairem Handel und nachhaltigem Bio-Anbau. Außerdem ist es naturbelassen (deshalb die rote Farbe), enthält viel Karotin und soll auch sonst sehr gesund sein. Und es schmeckt einzigartig: leicht süßlich, warm, irgendwie afrikanisch.

Reines Kokosöl finden wir ebenfalls im Bio-Handel und zwar einmal in der köstlich nach Kokos duftenden und schmeckenden naturbelassenen Variante – zum anderen die eher als „Kokosfett“ bekannte desodorierte, also geschmacks- und geruchsneutrale Variante.

Und dann wäre da noch die Kakaobutter – mein absoluter Liebling, weil sie enorm standhaft und damit fähig ist, viele Flüssigkeiten zu festigen. Auch die Kakaobutter gibt es in der naturbelassenen Variante – die herrlich nach Schokolade duftet und schmeckt – sowie in der desodorierten Form. Letztere eröffnet uns nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, unsere Lieblingsbutter – ganz ohne Butter tierischen Ursprungs – zu kreieren. Alle drei lassen sich übrigens hocherhitzen und sind deshalb auch zum Braten geeignet.