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Berühmt ist Fichte als einer der Gründungsväter des deutschen Idealismus, als philosophischer Impulsgeber und Widerpart von Klassik und Romantik. Doch heute zeigt sich, mit welcher Willkür man ihn zwei Jahrhunderte lang hat vereinnahmen wollen – als Revolutionsprediger, Atheisten und Heilsdenker, als Weltbürger, Antisemiten und Chauvinisten, als Urvater des Nationalsozialismus, aber auch als Repräsentanten der modernen Emanzipationsidee und einer starken Subjektivität. Genau besehen erweist sich dieser »Ketzer einer ganz neuen Gattung« als couragierter Intellektueller, der seinen Professorenstatus aufs Spiel setzt um der Selbstermächtigung der eigenen Nation willen. Am Ende des 18. Jahrhunderts ist die politische Erregtheit um den Philosophielehrer und seine »Vernunft im Kampfe« kaum zu ermessen. Dabei tritt Fichte in Erscheinung als ein Deutscher aus republikanischer und kosmopolitischer Passion. In der illustren Genealogie von Aufklärern wie Voltaire, Kant und Lessing, Zola, Thomas Mann, Sartre und Habermas darf Fichte nicht fehlen. Der Rückblick auf diesen impulsiven Streiter für Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Ich-Souveränität macht Mut angesichts der im 21. Jahrhundert wieder einmal gefährdeten Aufklärungskultur.
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Veröffentlichungsjahr: 2025