Fränkische Schweiz Reiseführer Michael Müller Verlag - Hans-Peter Siebenhaar - E-Book

Fränkische Schweiz Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Hans-Peter Siebenhaar

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Entdecken Sie die Heimat unseres Reiseführer-Autors Hans-Peter Siebenhaar und des Verlagsgründers Michael Müller im Norden Bayerns. Die 13. Auflage des Reiseführers "Fränkische Schweiz" zeigt auf 312 Seiten mit 133 Farbfotos die ganze Schönheit der Region. Zahlreiche Kurz-Essays vermitteln Hintergrundwissen zu Kultur und Natur der Fränkischen Schweiz. 22 Karten inklusive Übersichtskarte im Reiseführer "Fränkische Schweiz" geben Orientierung. Die Region im Norden Bayerns gehört zu den ältesten touristischen Zielen Deutschlands - trotzdem zeigen wir noch Unentdecktes. Es lockt eine Vielzahl idyllischer Landschaften, Aussichtspunkte und Ausflugsziele sowie geschichtsträchtige Orte zwischen Stadt und Land, Biergärten, Tälern und Wäldern. Hans-Peter Siebenhaar und Michael Müller haben für Sie akribisch recherchiert und alles für Sie getestet. Die Geheimtipps verraten, wo in dieser kulturell und an Naturschönheiten reichen Gegend die versteckten Schätze liegen. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. Urlaub in der Fränkischen Schweiz - ein besonderes Erlebnis Entdecken Sie Bamberg, das "fränkische Rom" - barock, lebensfroh mit Dom und Schloss Seehof; Forchheim, westliches Eingangstor auf dem Weg in die Fränkische Schweiz mit alter Festungsanlage und Kaiserpfalz im Norden des Städtedreiecks Nürnberg, Fürth und Erlangen; Aufseß und Schloss Unteraufseß, Ebermannstadt im Landkreis Forchheim; den "fränkischen Fujiyama", einen der "heiligen Berge der Franken", das Walberla, betörend zur Zeit der Kirschblüte; mehr als zehn Burgen und Schlösser, mehr als 19 Mühlen im Trubachtal mit Pretzfeld, Egglofstein und Obertrubach. Im Süden liegen Hilpoltstein und Betzenstein, mit hoch aufragenden historischen Gemäuern als Wahrzeichen. Erkunden Sie das untere Wiesenttal, Heiligenstadt mit Leinleitertal und Aufseßtal mit Blick zur Ruine der Burg Neideck, Muggendorf und den Wallfahrtsort Gößweinstein; das obere Wiesenttal, Ailsbachtal und Püttlachtal bei Behringersmühle, sowie Pottenstein mit beeindruckender Teufelshöhle und historischem Felsenbad; die Universitätsstadt Bayreuth mit Eremitage, Schloss Fantaisie, Richard Wagner, Grünem Hügel und Villa Wahnfried.

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Seitenzahl: 563

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Inhaltsverzeichnis

Unterwegs mit Hans-Peter Siebenhaar und Michael Müller

Orientiert in der Fränkischen Schweiz

Die Fränkische Schweiz ist ...

... die Wiege der Romantik

... nachhaltig touristisch

... in Feierlaune

... äußerst appetitlich

Erlebnis Kultur

Die schönsten Orte

Die beeindruckendsten Burgen und Schlösser

Die interessantesten Museen

Erlebnis Natur

Die romantischsten Täler

Fantastische Höhlen

Höhepunkte, wortwörtlich

Kalkwasserspiele

Bäume, Wälder und Haine

Mit der Familie

Ritterfräulein und Prinzen

Äktschn

Verzaubertes

Museumsbahn

Badetage im Sommer

... und im Winter

Tiere, Tiere, Tiere

Unterwegs in der Fränkischen Schweiz

Bamberg und Umgebung

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo schmeckt das Bier?

Was sonst noch?

Bamberg

Stadtstruktur

Sehenswertes

Museen

Unterwegs in Bamberg

Praktische Infos

Schloss Seehof in Memmelsdorf

Praktische Infos

Buttenheim und Levi Strauss

Praktische Infos

Ort und Schloss Wernsdorf

Forchheim und das Walberla

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo essen gehen?

Wo brennt’s?

Was sonst noch?

Forchheim

Sehenswertes

Unterwegs in Forchheim

Praktische Infos

Schloss Thurn und Heroldsbach

Praktische Infos

Das Walberla

Wandern rund ums Walberla

Kirchehrenbach

Leutenbach

Wandern

Praktische Infos

St. Moritz

Dietzhof

Schlaifhausen

Wiesenthau

Pinzberg

Kunreuth

Praktische Infos

Regensberg

Praktische Infos

Ebermannstadt mit Leinleiter- und Trubachtal

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo essen gehen?

Was trinken?

Was sonst noch?

Ebermannstadt

Stadtstruktur

Sehenswertes

Unterwegs in und um Ebermannstadt

Wandern

Praktische Infos

Vexierkapelle in Reifenberg

Heiligenstadt und das Leinleitertal

Wandern und Radfahren

Praktische Infos

Pretzfeld – Tor zum Trubachtal

Wandern

Praktische Infos

Hagenbach

Hetzelsdorf

Wannbach

Wandern

Praktische Infos

Im Urspringtal

Wolkenstein

Unterzaunsbach

Ort und Wildpark Hundshaupten

Praktische Infos

Wichsenstein

Wandern

Morschreuth

Bieberbach

Egloffstein

Wandern

Praktische Infos

Thuisbrunn

Wandern

Praktische Infos

Wolfsberg

Wandern

Obertrubach

Wandern

Praktische Infos

Bärnfels

Der Süden der Fränkischen Schweiz

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo Kaffee trinken?

Wohin führt der 5-Seidla-Steig?

Was sonst noch?

Betzenstein

Sehenswertes

Wandern

Praktische Infos

Ort und Burg Leienfels

Ort und Ruine Stierberg

Plech

Hiltpoltstein

Sehenswertes

Wandern

Praktische Infos

Großenohe

Gräfenberg

Sehenswertes

Wandern

Praktische Infos

Hohenschwärz

Walkersbrunn

Weißenohe und die Lillachquelle

Ermreuth

Neunkirchen am Brand

Ortsstruktur

Sehenswertes

Praktische Infos

Hetzles

Wandern

Praktische Infos

Effeltrich

Sehenswertes

Praktische Infos

Von Streitberg bis Pegnitz

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo essen gehen?

Was sonst noch?

Streitberg

Sehenswertes

Wandern

Praktische Infos

Muggendorf

Sehenswertes

Praktische Infos

Der Druidenhain

Burggaillenreuth

Wandern und Höhlenbesuche

Gößweinstein

Sehenswertes

Wandern

Praktische Infos

Behringersmühle

Wandern

Praktische Infos

Tüchersfeld

Praktische Infos

Pottenstein und die Teufelshöhle

Sehenswertes

Die Teufelshöhle

Baden und (Rad-)Wandern

Praktische Infos

Kühlenfels

Pegnitz

Der Norden der Fränkischen Schweiz

Was anschauen?

Was unternehmen?

Wo essen, wo trinken?

Was sonst?

Waischenfeld

Sehenswertes

Wandern

Praktische Infos

Burg Rabeneck

Doos

Ober- und Unterailsfeld

Burg Rabenstein

Wandern

Kirchahorn

Aufseß

Sehenswertes

Wandern

Brauereigasthöfe rund ums Aufseßtal

Praktische Infos

Plankenfels und Obernsees

Wellness und Wandern

Praktische Infos

Hollfeld

Sehenswertes

Wandern

Sehenswertes in der Umgebung

Praktische Infos

Sanspareil und Burg Zwernitz

Sehenswertes

Wandern

Thurnau

Keramik

Sehenswertes

Bayreuth

Richard Wagner und die Bayreuther Festspiele

Noch mehr Sehenswertes

Museen in der Stadt

Praktische Infos

Die Eremitage

Schloss und Park Fantaisie

Nachlesen & Nachschlagen

Geschichte

Frühes Mittelalter

Die Edelherren von Schlüsselberg

Die Burggrafen von Nürnberg

Die Hussitenkriege

Erster Markgrafenkrieg

Der Bauernkrieg

Zweiter Markgrafenkrieg

Dreißigjähriger Krieg (1618–1648)

Vom „Gebürg“ zur Fränkischen Schweiz

Nationalsozialismus

Die Nachkriegszeit

Nach der Wiedervereinigung

Probleme mit Rechtsextremisten

Geografie und Geologie

Höhlen

Klima und Reisezeit

Natur und Ökologie

Der Naturpark

Die Rettung des Trockenrasens

Die Streuobstwiesen

Wirtschaft

Brauchtum

Kunst

Einige Highlights

Literatur

Übernachten

Ungewöhnliche Übernachtungsorte

Die schönsten Stellplätze fürs Wohnmobil

Aktiv

Wandern

Nordic Walking

Fahrradfahren

Mountainbike

Klettern

Kanufahren

Kulinarisches

Bier

Obstbrände

Direktvermarkter

Über dieses Buch

Präambel

Impressum

Was haben Sie entdeckt?

Vielen Dank!

Übersichtskarten und Pläne

Zeichenerklärung

Fränkische Schweiz Übersicht

Index

Alles im Kasten

Stadt der Dichter

Der „Himmelsgarten“ von Sankt Michael – ein gemaltes Blumen-Früchte-Kräuterbuch

Fischerstechen auf der Regnitz

Stadt des Buchdrucks und der Zensur

Wenn’s weihnachtet – das Rathaus als Adventskalender

13 Brauereien für 3000 Menschen

Das Annafest

Gebetbuch in Handarbeit

„Herrliche Aussicht und buntes Gewühl“ – das Walberlafest

Greifenstein, Graf von Stauffenberg und die Nazis

Kirche mit Kunstfehler

Kirschenfest auf den Pretzfelder Kellern

Das Ende des jüdischen Lebens in der Fränkischen Schweiz

Osterbrunnen der Superlative

Des Geheimrats Poesie im Safe

Obertrubach im Lichtermeer – die „Ewige Anbetung“

Die Windmühle

Der falsche Dürer

Hier ist die „Fränkische“ am höchsten

Das Wigalois-Epos

Der Teufel bittet zu Tisch

Fünf-Seidla-Steig® – auf der Spur der Braukultur

Die wandernde Kapelle

Neunkirchen – ein Gesamtkunstwerk von Felix Müller

Naturdenkmale – Ölschiefer und Kopfeichen

Der Fürst, die Fatigue und neue Matratzen in Muggendorf

Kürbisfest

Eiben: begehrt, gemieden, biegsam und zäh

Feiern in Pegnitz: Bier und Bratwurst

Fränkischer Theatersommer –von der Gauklertruppe zur Freilicht-Landesbühne

Der Kussweg: Spaziergang nicht nur für Verliebte

In der „Türkei“

C’est sans pareil – ein Felsengarten ohnegleichen

Tanz in der Linde – die Limmersdorfer Lindenkirchweih

„Und brachten 11 Gefangene ein und über 250 Stück Vieh“

Ein Tal ohne Autos, ein Marathon und ein verspäteter Läufer

Reiseregeln für die Fränkische Schweiz anno 1856

Drei Radltouren

„Scharfe Wochen“ in der Fränkischen Schweiz

Kleine Auswahl fränkischer Biere

Kartenverzeichnis

Bamberg

Bamberg und Umgebung

Forchheim

Forchheim und das Walberla

Ebermannstadt

Ebermannstadt mit Leinleiter- und Trubachtal

Um den Barockgarten

Wandern um Heiligenstadt

Im Süden der Fränkischen Schweiz

Von Streitberg bis Pegnitz

Der Druidenhain bei Wohlmannsgesees

Rundwanderung bei Muggendorf

Rundwanderung Gößweinstein – Burggaillenreuth

Wanderung Pottenstein – Püttlach

Pottenstein

Norden

Rundwanderung Waischenfeld - Eichenbirkig

Rundwanderung im Paradiestal

Sanspareil

Bayreuth

Zeichenerklärung

Fränkische Schweiz Übersicht

Unterwegs mit
Hans-Peter Siebenhaar und Michael Müller
Vor gut drei Jahrzehnten saßen wir im Innenhof einer Erlanger Studenten­knei­pe bei ei­nem Seidla fränkischem Bier zu­sammen. Der eine kam gerade von ei­ner Re­cher­che­reise aus Portugal zu­rück, der andere war auf dem Weg nach Grie­chenland. Bei allem Fern­weh lieb­ten wir unsere frän­kische Hei­mat ab­seits der da­mals all­gegen­wär­ti­gen Eng­stirnigkeit und Spie­ßig­keit.
Entgegen allen Ratschlägen ent­schie­den wir uns damals - in Zeiten schön­fär­be­ri­scher Hei­mat­tü­me­lei -, ein kriti­sches Buch zur Frän­kischen Schweiz zu schrei­ben, das auch un­be­queme The­men nicht aussparen sollte. So et­was gab es 1984 am deut­schen Reise­buch­markt noch nicht. Wäh­rend das lo­kale Estab­lishment erwartungsge­mäß mit Kri­tik an dieser un­erwarteten Hei­mat­lie­be nicht sparte, waren die Le­ser von An­fang an begeistert. Bis heu­te wurden mehr als 60.000 Exem­pla­re der „Frän­kischen Schweiz“ verkauft.
Wir haben uns geändert, die Frän­kische Schweiz hat sich (zum Glück nur ein we­nig) geändert. Geblieben ist aber die Begeisterung für die schöne Natur, die ma­lerischen Dörfer und Städte, die Burgen und Schlösser, für die authenti­sche Kü­che, die familiären Brauereien und Brenne­reien und vor allem für die in­di­vi­dua­lis­ti­schen und zugleich be­schei­denen Menschen der fränkischen Re­gion. Für uns ist die Fränk­i­sche Schweiz bis heute ein Juwel, das sei­nes­gleichen sucht.
Orientiert in der Fränkischen Schweiz
Die Region im Profil
Die Fränkische Schweiz ist ...
... wie ein Zauberschrank; immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien und das hat kein Ende. - So schwärm­te vor fast 200 Jahren der Dichter Karl Immer­mann über die ma­lerische Landschaft im Städte­dreieck Bamberg, Bayreuth und Erlangen.
♦ 44 Orte in 5 Landkreisen
♦ 1200 Unterkünfte und 500 Gastronomiebetriebe
♦ 70 Brauereien, 300 Brennereien
♦ Einkauf auf dem Bauernhof bzw. in Hof­läden: Adressen findenSieauf www.naturparkhoefe.de.
♦ Tourismuszentrale Fränkische Schweiz,Oberes Tor 1, 91320 Eber­mann­stadt, Tel. 09191/861054 und www.fraenkische-schweiz.com.
... die Wiege der Romantik
Das Muggendorfer Gebürg, wie das Mittelgebirge einst hieß, wurde durch die Be­rich­te der beiden Erlanger Stu­den­ten Ludwig Tieck und Wilhelm Hein­rich Wackenroder im Mai 1793 zum Aus­gangspunkt der deutschen Ro­man­tik. „Oh die Natur ist doch an Schö­n­heit un­erschöpflich“, schrieben sie über das Tal zwischen Eber­mann­stadt und Streit­berg, das bald außer­or­dent­lich be­liebt war bei Künstlern und Intellek­tu­ellen - wer es sich leisten konn­te, fuhr in die „kleine Schweiz“, um den roman­ti­schen Drei­klang aus Fel­sen, Bur­gen und Tä­lern zu entdecken.
... nachhaltig touristisch
Heute ist für die Fränkische Schweiz der Tou­ris­mus neben der rückläufigen Land­wirtschaft zum Standbein ge­wor­den. Rund 2000 Men­schen bietet er ei­nen festen Job, et­wa 6000 ha­ben ein zu­sätzliches Ein­kom­men. Zum Tou­ris­mus­konzept ge­hört Nach­hal­tig­keit, der Er­halt der un­ver­wechs­el­ba­ren Kultur­land­schaft und ein sanfter Tou­ris­mus.
... in Feierlaune
Annafest in Forchheim: Elf Ta­ge um das Annafest am 26. Juli herum herrscht Aus­nah­me­zu­stand auf den Kel­lern, dann gibt’s Bier, Bre­zen und Live-Musik.
Walberlafest am ersten Wo­chen­ende im Mai: zünf­ti­ges Volks­fest auf dem Haus­berg der Fränkischen Schweiz.
Sandkerwa in Bamberg: Fünf Tage lang En­de August feiert die Stadt ihr vielbe­suchtes Fest in und um die Sand­straße.
Lichterfest in Pottenstein am 6. Ja­nu­ar: Unter gro­ßem Andrang fin­det eine fei­er­liche Pro­zes­sion statt. Un­zählige Ker­zen, ganze Hänge leuch­ten im Feuer­schein. Be­schau­licher geht es auf den an­deren Lichter­festen zu: 20. De­zem­ber im Ahorntal, am 26. De­zember in Göß­wein­stein, am 31. De­zem­ber in Nan­ken­dorf und am 3. Ja­nuar in Ober­tru­bach.
Fosaleggen am Fa­schings­sonntag in Ef­feltrich: Hier treiben nach altem Brauch die Bur­schen den Winter aus.
Karfreitagsprozession in Neun­kirchen: Seit 1668 tra­gen die Bewohner über­le­bens­große Figuren durch den Ort. Be­su­cher ste­hen nicht am Stra­ßenrand, son­dern laufen mit.
Georgi-Ritte: am Os­ter­mon­tag in Ef­fel­trich und zu St. Georg (April) in Gun­zendorf.
Kirschenfest in Pretz­feld: Es steigt Mit­te Juli, wenn die Kirschenernte ge­schafft ist.
... äußerst appetitlich
Bier und Brände: Im März und April be­ginnen die Bierwochen in den Wirts­häu­sern. Die Dichte an Brauereien und Bren­nereien ist weltweit einzigartig. Ei­nen ers­ten Überblick gibt eine Bier­wan­de­rung beispielsweise in Aufseß, Wai­schen­feld, Memmelsdorf oder Grä­fen­berg. Ein weiteres Highlight ist der „Tag der Bren­ne­reien und Brauereien rund ums Wal­berla“, der im Oktober Tausende Be­su­cher anlockt.
Fischgerichte: In den Monaten mit „r“ bereichert Karpfen die Speisekarten. Zum Beispiel im „Lindenhof“ in He­rolds­bach, zu dem eigene Karpfenwei­her ge­hören. Forellen und Bachsaibling ha­ben fast rund ums Jahr ihren festen Platz. Frisch geschlachtet, als „Mülle­rin“ oder „blau“ schmeckt die Forelle besonders gut in Beh­ringersmühle und in Muggen­dorf in der „Wolfsschlucht“.
Kirschen und Streuobst: Prägend für die Landschaft sind die vielen Streu­obst­bestände, Lebensraum für zahl­rei­che Tiere und Pflanzen. Vor al­lem im Früh­jahr sind die blühenden Kirsch­bäume rund um Pretzfeld eine Pracht. Im Juli gibt es die kna­cki­gen Kirschen dann im Stra­ßen­ver­kauf, z. B. an der B 470. Die Fränkische Schweiz ist das größte zu­sam­men­hän­gen­de Süß­kir­schen­an­bau­gebiet Deutsch­lands.
Damit die Streuobstwiesen erhalten blei­ben, vermarkten viele Bauern ihr Obst in flüssiger Form durch Brände, Li­kö­re und Säfte. Empfehlenswert sind z. B. die Brennerei Hack in El­senberg (bei Pinz­berg), die Obstwiese Schmitt, die Bren­ne­rei Preu­schens in Hunds­boden, die Brennerei Geistreich in Wein­garts ...
Fleischiges: Nichts geht über ein gutes Schäufela, eine geschmorte Schwei­ne­schulter mit „röscher“, also knuspriger Kruste. Wer Wert auf die Herkunft sei­nes Fleisches legt, der geht am besten zu örtlichen Metzge­reien, zum Beispiel zur Metzgerei Hübsch­mann in Eber­mann­stadt, der Metzgerei Schmidt in Heiligenstadt oder zum Gut Schönhof in Eichenbirkig (nahe Wai­schen­feld).
Eine exklusivere Spezialität ist der geräucherte Rinderschinken, der auch Zwetschgenbames heißt und über Hart­holz geräuchert wurde. Gute Quali­tät bekommt man im Hofladen Alt in Seid­mar oder beim Bioland-Betrieb von Nor­bert Böhmer am Schrenkersberg bei Plan­kenfels.
Von den Kelten bis heute
Erlebnis Kultur
Die zahlreichen Burgruinen gehö­ren genauso wie die hellen Fel­sen zur typischen Silhouette der Fränkischen Schweiz. Romanti­sche Fachwerkdörfer, Städtchen mit ganz eigenem Charakter, große und kleine Kirchen, Schlös­ser und ihre Parks - egal, ob im Mittelalter oder im Ba­rock, in der Region wurde viel Wunderbares errich­tet, was bis heute erhalten ist und besichtigt werden muss.
♦ Vorgemerkt! Musikalisches High­light sind die Bayreuther Festspiele. Dank www.bayreuther-festspiele.de sind die Chancen auf Karten besser, als viele meinen. Unmittelbar nach den Fest­spielen Ende August startet der 3-monatige Vorverkauf für die nächste Saison.
Die schönsten Orte
Bamberg: Weltkulturerbe mit Dom, Bam­berger Reiter, Biertradition und Gärt­ner­kultur - Mittelalter, Barock und Ro­ko­ko auf Schritt und Tritt.
Gößweinstein: Die Wallfahrtsbasilika des Star-Baumeisters Balthasar Neu­mann ist die prächtigste Barockkirche der Fränkischen Schweiz.
Pottenstein: romantisches Fach­werk­zen­trum, überthront von einer Bilder­buch­burg. Die riesige Teufelshöhle ist nur einen Spaziergang entfernt.
Streitberg: Inbegriff von Sommer­fri­sche mit zwei Burgruinen, der Bing­höh­le und einem Originalschwimmbad von 1931.
Egloffstein: Traumlage im Trubachtal, mit Schloss und gut ausgeschilderten Kul­tur­wegen.
Bayreuth: Wagner-Weihestätte, Uni-Stadt und Brandenburger-Residenz mit Pa­lästen, Gärten und dem UNESCO-ge­adelten barocken Markgräflichen Opern­haus.
Forchheim: westliches Tor zur Frän­ki­schen Schweiz mit Kaiserpfalz und welt­größtem Bierkeller.
Hollfeld: DasMittelalterstädtchen steckt voller Kultur und ist Heimat des Frän­kischen Theatersommers.
Betzenstein: Die kleinste Stadt Fran­kens - mit schönen Fach­werk­en­sem­bles, der Stadtmauer und ba­rockem Scheu­nen­viertel.
Thurnau: Töpferwerkstätten und ein Töp­fermuseum erzählen von der Hand­werkstradition des malerischen Ortes.
Die beeindruckendsten Bur­gen und Schlösser
Ruine Neideck: vorbildlich erklärte Bil­derbuch-Ruine hoch über der Wiesent ge­genüber von Streitberg. „Die Neid­eck“ ist ein Muss für Rit­ter-Freun­de je­den Al­ters.
Burg Rabenstein: Wer aus Richtung Bay­reuth kommt, sieht es: So muss eine Burg aus­sehen. Und es ist viel ge­boten mit Mittel­alter­märk­ten, Höh­len­kon­zer­ten und Falk­ne­rei.
Schloss Seehof in Mem­mels­dorf: Schon der Garten aus dem 17. Jahrhundert ist einen Besuch wert.
Schloss Fantaisie in Donndorf bei Bay­reuth: Schloss-Schönheit mit Gar­ten­bau­museum und geradezu ver­­wun­sche­nem Schlossgarten.
Alte Hofhaltung Bamberg: Die mittel­alter­liche bischöfliche Anlage neben Dom und Historischem Museum ist heu­te Spiel­stätte der Calderon-Fest­spiele.
Neue Residenz Bamberg: Der spätere Sitz der Fürstbischöfe beherbergt Staats­ga­lerie, Staatsbibliothek und ei­nen Ro­sen­garten.
Schloss Greifenstein: noch immer im Fa­mi­lienbesitz der Stauffenbergs und um­geben von Resten eines barocken Gar­tens.
Burg Pottenstein: Die auf einem steilen Felsen errichtete Burg ist ein populäres Ausflugsziel mit Ausstellung. Es gäbe so­gar eine Ferienwohnung!
Schloss Unteraufseß: Schmuck­stück von Aufseß. Der Begründer des Ger­ma­ni­schen Nationalmuseums in Nürnberg ließ sich sein Arbeitszimmer wie das von Martin Luther herrichten.
Sanspareil: Der verwinkelte, schattige Fel­sen­garten ist ein Juwel unter den Ba­rock- und Rokoko-Gärten im Land.
Burg Zwernitz: Der fast 35 m hohe Berg­fried ist schon von Weitem zu se­hen. Innen Dauerausstellung zur „Mark­gräf­li­chen Jagd“.
Die interessantesten Museen
Fränkische-Schweiz-Museum in Tü­chers­feld: Danach weiß man alles - Geo­logisches, Geschichtliches, Reli­gi­ö­ses, Brauch­tum, Landwirtschaft und Hand­werk.
Fränkisches Brauereimuseum in Bam­berg: Noch heute gibt es in der Stadt 11 Brauereien, dazu etwa 60 im Umland. Da kommt viel Wissenswertes zusam­men.
Wallfahrtsmuseum Gößweinstein: All­tags-Geschichte aus einer für die meis­ten ganz neuen Perspektive. Gut ge­macht und sehenswert!
Levi-Strauss-Museum in Buttenheim: Hät­ten Sie es gewusst? Es gäbe keine Jeans ohne den Auswanderer aus Fran­ken.
Richard Wagner Museum in Bayreuth: Leben und Werk des genauso verehrten wie umstrittenen Opern­giganten, u. a. im Haus Wahnfried. Informativ, auch die dunk­len Seiten werden the­mati­siert.
Bamberger Diözesanmuseum: Allein die Textilien aus dem hohen Mittelalter wie der Sternenmantel oder die beiden Ku­ni­gundenmäntel lohnen den Besuch.
Wasser und Kalk
Erlebnis Natur
Der historisch größte Nachteil der Fränkischen Schweiz ist heu­te ihr größter Vorteil. Sie wurde von der Industria­lisierung im 19. Jahrhundert schlichtweg vergessen. Zwar ist sie keine heile Naturlandschaft mehr, doch durch die klein­räumige Landwirtschaft und die vielen Streuobstwiesen ist hier vieles ökologisch intakter als in ande­ren Regionen Deutschlands.
Der Karst macht die Fränkische so besonders. Seinetwegen ist sie mit über 40 Arten ein Paradies für Orchi­deen. Diese wasserdurch­lässige Kalk­schicht ist auch der Grund für die vielen Höhlen, wich­tigs­te Heimat der Fledermäuse. 20 Arten soll es davon hier noch geben.
Die romantischsten Täler
Wiesenttal: das zwischen Streitberg und seiner Mündung in Forchheim brei­tes­te und wichtigste Tal der Fränkischen Schweiz.
Aufseßtal: Für viele ist das schmale na­tur­belassene Tal das schönste der Mit­tel­gebirgslandschaft. Der Unterlauf der Aufseß ist komplett autofrei, beim Spa­zier­gang von Doos nach Norden hört, riecht und sieht man nichts als Natur.
Püttlachtal: das handyfreie! Am oberen Lauf der Püttlach östlich von Pot­ten­stein wird es jeden Meter einsamer und idyllischer.
Trubachtal: Der breite Talboden mit sei­nen kleineren, wenig entdeckten Sei­tentälern ist ein landschaftliches Juwel und ideal zum Wandern und Rad­fah­ren.
Ailsbachtal: Eng zieht es sich vom Wie­senttal nach Norden, bis es sich kurz vor Kirchahorn öffnet und in eine weit schwingende Hü­gel­land­schaft über­geht.
Leinleitertal: Das weite Tal ist viel be­fah­ren - doch nicht nur mit dem Auto, auch mit dem Fahrrad. Auf der Höhe und an den Hängen lässt es sich schön wan­dern.
Fantastische Höhlen
Teufelshöhle: die größte bislang be­kann­te Tropfsteinhöhle der Frän­ki­schen Schweiz - die Führung durch die rie­si­gen Hallen ist wirklich be­ein­dru­ckend. Seit weit mehr als einem Jahr­hun­dert ist die Schauhöhle bei Pot­ten­stein ein Besuchermagnet.
Binghöhle: Mit ihren bizarren For­ma­tio­nen aus ausgewaschenem, ge­schich­te­tem Kalk ist die nach einem Nürn­ber­ger Spielzeugunternehmer benannte Höh­le ei­ne Au­gen­weide. Eine ge­schick­te Be­leuch­tung setzt die Tropfsteine wir­kungs­voll in Szene.
Riesenburg: Das am Ufer der Wiesent em­por­ra­gen­de Gebilde ist die Rui­ne einer Doline. Von ei­ner aben­teuer­li­chen Fel­sen­brü­cke hat man einen schö­nen Blick über Fluss und Jura.
Schönsteinhöhle: Für gut aus­gerüstete Aben­teuer­lus­ti­ge mit Höh­len­er­fah­rung oder - weit­aus ge­fahr­lo­ser - mit Füh­rung ist die Unterwelt ein Er­leb­nis.
Höhepunkte, wortwörtlich
Walberla: Der Doppelgipfel mit dem of­fi­ziellen Namen Ehrenbürg gilt als Fud­schijama der Fränkischen Schweiz. Ein heiliger Berg ist er ohnehin mit einer großen keltischen und frühchristlichen Vergangenheit. Das Walberla ist Na­tur­schutzgebiet und hat einen festen Platz im fränkischen Leben: als Schauplatz des alljährlichen Walberlafestes um Wal­purgis herum.
Wichsenstein: Über dem gleich­na­mi­gen Jura-Dorf thront der 587 m hohe Wich­sen­stein. Über schmale Treppen geht es auf den Felsen mit schier endlosem Blick in alle Richtungen.
Pottensteiner Himmelsleiter: Seit 2014 ragt die futuristische Kon­struk­tion auf dem Höhenrücken zwischen Pot­ten­stein und Elbersberg 37 m nach oben. Atem­beraubender Weitblick!
Neubürg: An den Hängen des Hoch­pla­teaus (587 m) findet man sehenswerte Skulp­turen zwischen idyllischen Pick­nick­plätzen.
Kalkwasserspiele
Sie denken bei Kalksinterstufen an die weißen Terrassen von Pa­muk­kale? Dann liegen Sie physikalisch richtig, al­ler­dings sind die fränkischen Schwes­tern sehr viel kleiner und durch die vie­len Pflanzen grünlichbraune, aber ein­zig­artige Biotope. Zu entdecken bei Wan­derungen an der Lillach, in Streitberg auf dem Weg zur Bing­höhle und am Fuß der kleinen Kir­che von St. Moritz.
Bäume, Wälder und Haine
Dorflinde von Effeltrich: Die „1000-jäh­rige Linde“ vor der Kirchenburg lohnt sich besonders im Frühjahr zur Linden­blüte.
Eibenwald von Gößweinstein: Der Wald an der Flanke zur Wiesent steht unter Naturschutz. Er ist ein Urwald im wort­wörtlichen Sinn.
Hain in Bamberg: die perfekte Sym­bio­se von Ästhetik und Natur in Nach­bar­schaft zur Altstadt. Der frühere Auwald zwischen den beiden Regnitz-Armen wur­de als riesiger englischer Garten im frü­hen 19. Jahrhundert angelegt.
Druidenhain südwestlich von Wohl­manns­gesees: legen­den­umranktes Na­tur­denkmal aus rie­sigen bemoosten Fels­brocken in schein­bar geometrischer An­ordnung. Das Fel­sen­la­byrinth im Buchen-Fichten-Wald be­flü­gel­te schon immer die Fantasie - was sich schon am Namen ablesen lässt.
Draußen und drinnen
Mit der Familie
Die Basis eines entspannten Wochenendes oder eines ganzen Urlaubs sind Kinder, die Spaß haben. Hier ein paar Vorschläge, wie Sie das auf jeden Fall hinbekommen.
Mit dem Kanu auf der Wiesent
Eine Kanutour auf dem wichtigsten Flüsschen der Fränkischen Schweiz ist ein Höhepunkt des Sommers. Sie ist auch für absolute Anfänger geeignet, die Ausrüstung wird gestellt, eine kurze Einweisung gibt’s auch, und selbstverständlich ist auch für den Rücktransfer gesorgt. Empfehlenswert ist v. a. der Abschnitt zwischen Behringers­mühle (Bahnhof) und Streitberg. Weiterlesen
Ritterfräulein und Prinzen
Burg Rabenstein: mit Sophienhöhle, Guts­schenke und interessanter Falk­nerei. Im August findet ein spekta­ku­läres Mittelalterfest statt.
Burgruine Neideck: die bekannteste Rui­ne, sehenswert und infor­ma­tiv auf­be­reitet. Große Areale sind kin­der­wa­gen­tauglich. Zu Fuß ab dem Fa­mi­lien­bad in Niederfellendorf er­reich­bar (mit dem Buggy nicht den direkten stei­len Weg nehmen, sondern erst im Tal um den Berg herum). Kein Eintritt!
Äktschn
Erlebnismeile Pottenstein: dosiertes Ad­re­na­lin mit Sommerrodelbahnen, Sky­walk, Hexenbesen und E-Fun-Park, aber auch Klassikern wie Teufelshöhle, Tret­booten und Felsenbad. Der Besu­cheran­drang führt an sonnigen Wo­chen­enden schon mal zu Wartezei­ten.
Erlebnispark Schloss Thurn: Fahr­ge­schäf­te, Shows und Westernstadt am west­lichen Rand der Fränkischen Schweiz in Heroldsbach. Gleich ne­benan be­fin­det sich Bayerns größtes Fleder­maus­zen­trum. Hier ist der Ein­tritt sogar frei.
Verzaubertes
Kindererlebnisweg im Zauberwald: Zwi­schen Mistelgau und Plankenfels be­fin­det sich in Mengersdorf eine wahr­haft mär­chenhafte Strecke. Auf der Suche nach dem Schatz der Bach­prinzessin geht es vorbei am „Brunnen des Glücks“ oder dem „Berg der sinnlo­sen Mühen“. Nach der Wanderung durch den Zauberwald ist das Einkeh­ren ins Gut Mengersdorf wärms­tens empfohlen.
Druidenhain bei Wohlmannsge­sees: Die durch Erosion entstandenen Fels­blö­cke bilden ein natürliches Laby­rinth und einen perfekten Waldspielplatz - selbst­verständlich kostenlos.
Museumsbahn
An einem warmen Sonn­tag ist eine Fahrt mit der nos­talgischen Mu­seums­bahn Pflicht und Kür glei­cher­maßen. Die Züge ver­keh­ren von Mai bis Okto­ber auf der Stre­cke von Eber­mann­stadt nach Beh­rin­gers­mühle, auf dem Dienst­plan steht so­gar eine Dampflok. In der Ad­vents­zeit sind die Ni­ko­laus­fahrten sehr beliebt (und schnell ausge­bucht).
Badetage im Sommer
Gößweinsteiner Höhenschwimm­bad: klein und fein mit 1-a-Basili­kablick und gutem Kuchen. Es wird von einem För­der­verein als Naturbad be­trie­ben und mit Schilf geklärt. Kos­tenlos!
Felsenbad in Pottenstein: ebenfalls ein chlor­freies Natur­bad mit gutem Bier­gar­ten, bild­schö­ne Sommerfrische-Ar­chi­tek­tur von 1926.
Freibad im Streitberger Ortsteil Nieder­fe­llen­dorf: nostalgisch mit Holzkabinen von 1931 und direktem Wiesent-Zugang. Nichts für Warmduscher.
... in Hollfeld: beheizt, am Wan­der­weg mit schöner Liegewiese.
... in Betzenstein: beheizt, neben dem Aben­teuerpark Betzenstein. Vom Klet­ter­gar­ten aus kann man auch über die Lie­ge­wiese fliegen.
... in Egloffstein: unaufgeregt, nicht über­rannt, klasse Kiosk, beheiztes Quell­was­ser und unvergleichlicher Burg­blick - was will man mehr?
... und im Winter
Therme Obernsees: mit Wasser­rut­schen, Solebecken und Saunaland­schaft sowie einem familienfreundli­chen Preis-Leis­tungs-Verhältnis. Jeden 1. Sonntag im Monat Thermenmarkt.
Königsbad in Forchheim: eines der größ­ten Hallenbäder der Re­gi­on mit Spaß-Rutschen und Fa­mi­lien­becken, auch Frei­bad. Klasse Sau­na­land­schaft (Mo und Sa Fami­lien­sau­na).
Tiere, Tiere, Tiere
Wildpark Hundshaupten: Das park­ähn­li­che Gelände ist kinder­wagen­freund­lich angelegt und zeigt fast 40 (ehe­mals) hei­mische Wild- und Haustierarten. Da­ne­ben Themenführun­gen, ein Wald- und Wie­sendiplom, Luchsfütterungen oder Bas­tel­nachmittage im Grünen Klas­sen­zim­mer.
Wildgehege Hufeisen: einheimische Tie­re in ihren natürlichen Lebensräu­men, und das mitten im riesigen Vel­den­stei­ner Forst, in dem schon freile­bende Wöl­fe gesichtet wurden. Am al­ler­nied­lichs­ten sind übrigens die hüp­fenden Sika-Kälber.
Pferdeparadies Sanspareil: Im Wei­ler un­terhalb der Burg Zwernitz ließ Mark­grä­fin Wilhelmine ihr berühmtes Fel­sen­labyrinth anlegen. Gleich nebenan be­findet sich der idyllische Reiterhof, auf dem man sich nach Voranmeldung ein Po­ny ausleihen kann, um auf ausge­schil­der­ten Wegen mit den Eltern spa­zieren zu gehen.
Unterwegs in der Fränkischen Schweiz
Bamberg und Umgebung
Historisch, lebensfroh, kath­o­lisch. Das „fränki­sche Rom“ mit seiner verwinkelten, unzer­störten Alt­stadt ist längst Welt­kultur­erbe. Die Universitäts- und Bischofs­stadt wartet mit zahlreichen historischen Schätzen wie dem Dom samt Bamberger Reiter. Selbst die Umgebung strotzt noch vor Sehenswertem. Be­suche lohnen sich beispiels­weise in Schloss Seehof oder Buttenheim.
Das Brückenrathaus auf einer künst­lichen Insel in der Regnitz ist das Wahr­zeichen Bambergs. Die mit Fres­ken bemalte Fassade, die präch­tigen Rokoko-Balkone und das ori­ginelle Fachwerk am Bug waren einst populäre Motive für Maler. Heute sind sie dank Instagram und Facebook in aller Welt bekannt.
Bamberg: Im Gegensatz zu den frän­ki­schen Schwestern Nürnberg und Würz­burg blieb die Regnitz-Stadt im Zwei­ten Welt­krieg weit­ge­hend ver­schont. In kaum einer anderen deut­schen Stadt lässt es sich so leicht durch die Epo­chen der Kultur- und Re­li­gions­ge­schich­te spazieren wie hier. Roma­nik, Gotik, Barock und Rokoko - alles ist oft nur wenige Schritte von­ein­ander ent­fernt. Dabei ist Bamberg glück­licher­weise kein Museum: Tausende von Stu­den­ten, ei­ne florierende Wirt­schaft, ein viel­sei­ti­ges Kulturleben und viele Lo­ka­le, Cafés und Bierkeller ma­chen die Stadt für Ein­wohner und Besucher attraktiv.
Schloss Seehof in Memmelsdorf: Petri­ni, Dientzenhofer, Neumann, Küchel - fast alle, die im süddeutschen Barock Rang und Namen haben, waren als Bau­meister beteiligt.
Buttenheim: kirchen- und brauerei­dominierte Marktgemeinde - ein frän­ki­scher Klassiker. Dem berühm­tes­ten But­ten­heimer, dem Jeans-Er­finder Levi Strauss, ist ein kleines, interes­san­tes Museum gewidmet.
Was anschauen?
Bamberger Dom: Er ist ein Muss, schließ­lich ist er eines der wichtigsten Bau­werke des Mittelalters im Land. Wer In­te­res­se an der Epoche hat, wird ne­ben­an im Diözesanmuseum von den ein­zig­artigen Krö­nungs­män­teln aus dem 11. Jahrhundert geflasht sein.
Klosterkirche auf dem Bamberger Mi­chels­berg: derzeit geschlossen, die Re­no­vierung wird noch Jahre dauern. Doch von der Schönheit der Michels­kir­che muss man wissen und sie bei ei­nem nächsten Besuch einpla­nen! Groß­artig ist das mit 580 Blu­men, Früchten und Kräu­tern ausgemalte Decken­ge­wöl­be.
Was unternehmen?
Zu Fuß durch Bamberg: Die Stadt ist auf sieben Hü­geln errichtet, man ent­deckt sie am besten auf aus­ge­dehn­ten Spaziergängen. Na­tür­lich führt der ers­te Weg über das Brücke­n­rat­haus hin­auf zum Dom­berg inklusive Al­ter Hof­hal­tung, Neuer Residenz und Ro­sen­garten. Auf einer zweiten Tour fla­nie­ren Sie vom dörflich-maleri­schen Vorort Bug durch den Hain, vor­bei an Klein Vene­dig bis zur renaturier­ten Erba­Insel in Gaustadt, an deren Nord­west­spitze sich das bronzene „Baer­ba­la“ in der Sonne räkelt. Oder Sie wan­dern vom Brü­ckenrathaus über die Pfar­re hin­aus zur Altenburg mit spek­ta­kulärem Blick über Bamberg, das Reg­nitztal und die Frän­kische Schweiz.
Ins Konzert und Theater in Bamberg oder Wernsdorf: In der Kon­zert­halle an der Regnitz, fußläufig von der Alt­stadt erreichbar, spielen die Bam­ber­ger Sym­phoniker auf - wenn sie nicht gerade um die Welt reisen. Span­nend sind die In­sze­nierungen des E.T.A.-Hoffmann-Thea­ters. Im nahen Schloss Wernsdorf ist die Capella Antiqua Bam­ber­gen­sis, spezialisiert auf Alte Musik, zu Hau­se.
Wo schmeckt das Bier?
Auf den Bamberger Bierkellern: Ste­phans­berg und Kaulberg sind die Ziele an einem warmen Nachmittag oder Abend. Mit Blick über die Stadt schme­cken die süffigen Biere beim Greifen­klau, auf dem Spezi- oder dem Wilde-Rose-Keller gleich nochmal besser.
Schlenkerla: touristisch? Aber sicher! Das berühmt-berüchtigte Rauchbier ist je­doch auch bei Einheimischen Kult. Sie trinken aber eher selten draußen vor der Tür.
Brauereigasthof Höhn in Memmels­dorf: „Görchla“ heißt der hauseigene Zau­ber­trank, dessen Kessel standes­ge­mäß mit Holz beheizt wird.
Felsenkeller Senftenberg: In der Nähe von Buttenheim liegt wohl einer der ty­pischs­ten Biergärten Frankens mit for­mi­dabler Aussicht.
Was sonst noch?
Bamberger Sandkerwa mit Fischer­ste­chen: mit dem Geburtsjahr 1950 der Nachzügler unter den fränkischen Fes­ten. Die Altstadt in und um die Sand­straße verwandelt sich in eine einzige Theke, und auf der Regnitz schubsen sich Erwachsene auf Kähnen mit lan­gen Holzstäben ins Wasser.
Bamberg-Führung für die Sams-Ge­mein­de: Die Stadt ist nicht nur Dreh­ort der Sams-Filme, sondern auch Wohn­ort des Kinderbuchautors Paul Maar.
Bamberg
Urzelle war das karolingische Castrum Ba­ben­berg im Bereich des heu­tigen Doms, dessen An­fänge bis ins 8. Jh. reichen. 997 be­gann der spätere deutsche Kö­nig Hein­rich II. (ab 1002) mit dem Ausbau der Burg. 1007 wur­de sie zum Sitz eines neu gegründeten Bistums erhoben. Be­vor er 1046 zum Papst ge­wählt wurde, war Clemens II. hier Bischof. Bamberg stieg in dieser Zeit zu einer der wich­tigs­ten Städte des Heiligen Römischen Reiches auf. Wie­derholt fanden an der Reg­nitz Reichs­tage statt.

Weltkulturerbe: die Bamberger Innenstadt

Vermutlich zu Beginn des 13. Jh. wurde auf den Fundamenten der bei­den vor­aus­ge­gan­genen (abgebrann­ten) Dom­bau­ten der Grundstein für das heu­tige Bau­werk gelegt; die Ein­weih­ungsfeierlichkeiten fanden im Mai 1237 statt.
Die Bürgerschaft siedelte zuerst auf dem schmalen Streifen zwischen dem lin­ken Reg­nitzarm und dem Berggebiet. An­fang des 12. Jh. wuchs die Stadt in den Bereich der heutigen Innenstadt hi­n­ein. Höhe­punkt der städtischen Ent­wick­lung war der Bau des Rathauses im 14. Jh. In den folgenden Jahr­hun­derten kam es ständig zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Geistlichkeit und Bür­gerschaft, denn die Pri­vilegierten des „heiligen Be­zirks“ woll­ten sich nicht an den Bau­kos­ten für eine si­chere Wehr­anlage beteiligen.
Von 1612 bis 1630 regierte der He­xen­wahn die Stadt. Bischof Georg Fuchs von Dorn­heim und sein Weihbischof Frie­d­rich Förner ließen in besonders ein­ge­rich­te­ten Kammern 600 Men­schen fol­tern und anschließend um­brin­gen, da­r­un­ter den Bür­ger­meis­ter.
Die Wende kam Anfang des 18. Jh. mit den bauwütigen Bischöfen von Schön­born. Unter ihrer Herrschaft er­hielt die Stadt das bis heute prägende barocke Ge­wand. Es wurde viel abge­ris­sen, re­no­viert, um­gestaltet - Bam­berg erlebte sei­ne große ku­l­tu­relle Blüte­zeit.
1796 wurde die Stadt, wie ganz Süd­deutsch­land, von der französischen Re­vo­lu­tionsar­mee erobert. Ein fol­gen­rei­ches Ereignis, denn 1803 ging Bamberg mit sei­nem Bistum als Entschädigung an Bayern.
Stadt der Dichter
Um 1800 zählte Bamberg neben Hei­delberg, Jena und Berlin zu einem Zen­trum der romantischen Bewe­gung. Wilhelm Heinrich Wacken­ro­der, Fried­rich Wil­helm Joseph von Schelling, Ludwig Tieck, Achim von Arnim, E. T. A. Hoff­mann und Jean Paul gaben sich im „frän­ki­schen Rom“ ein Stell­dich­ein. Noch heu­te be­sitzt die Stadt ein reges literari­sches Leben. Da­für ste­hen Namen wie Hans Woll­schläger, Karl­heinz Deschner (Re­li­gi­ons- und Kir­chen­kri­tiker), Gerhard C. Krisch­ker, Paul Maar, Tankred Dorst und Nora Gomringer. Aus Bam­berg stammen übrigens auch die Er­folgsautorin Tan­ja Kinkel (geb. 1969), die mit historischen Roma­nen Mil­lio­nen­auf­la­gen er­zielt, und der Publizist, freie Jour­nalist, Rundfunk- und TV-Autor Peter Braun (1960-2016), der mit zahl­rei­chen Veröf­fentlichungen, ins­be­son­dere auch zu E. T. A. Hoffmann, auf sich auf­merksam machte. In Bam­berg lebt und ar­bei­tet ferner der Historiker, Li­te­ra­tur­wis­sen­schaftler und Do­zent Dr. Rolf-Bern­hard Essig (geb. 1963), der in seinen Büchern und Le­sungen von Kü­hen auf dem Eis, pfeifenden Schwei­nen und selt­sa­men Bärendiensten er­zählt - kurz­um über alles, was hin­ter un­se­ren Redensarten und Sprichwörtern steckt.
Mit Stolz erinnert die Stadt daran, dass der Abt Ger­hard von Seeon Bam­berg schon im Jahr 1012 als „Buchstadt“ lobte. Bistums­grün­der Hein­rich II. ver­sah die Stadt mit großzügiger Start­hilfe, wozu auch die be­rühm­te Minia­tur­h­and­schrift der sogenannten Bam­ber­ger Apo­ka­lypse zählte. Das Scrip­to­rium der Be­ne­dik­ti­nermönche auf dem Mi­chelsberg und später der Au­tor Hugo von Trim­berg mach­ten Bam­berg im Mittelalter zu einer der be­kann­tes­ten Schreib- und Il­lumi­na­to­ren­werkstät­ten.
Zu Beginn des 20. Jh. wurde Bam­berg kurzzeitig sogar zu dessen Haupt­stadt, als die 1919 aus München vor der Räte­bewegung geflüchtete ba­ye­ri­sche Re­gie­rung mit ihrem ersten de­mo­kra­tisch ge­wählten Ministerpräsidenten Hoff­mann in der Domstadt Zu­flucht fand. Die Neue Residenz wurde Re­gie­rungs­sitz, im Ge­richts­gebäude kam das Jus­tiz­mi­nis­te­rium, im Bahnhof das Ver­kehrs­mi­ni­s­te­rium unter. Die Sitz­un­gen hielt der Land­tag in den Har­mo­nie­sälen am Schil­ler­platz ab. Am 12. Au­gust 1919 wurde dort die „Bam­ber­ger Ver­fassung“ ver­ab­schie­det, die bis zur Macht­übernahme der Nazis in Kraft blieb. Das 95 Artikel um­fas­sende Werk war die erste demo­kra­ti­sche Verfas­sung Ba­y­erns. Sie gilt noch heu­te in vielerlei Hin­sicht als modern. So sah sie Volks­be­gehren und Volks­ent­schei­de vor und ge­stand jedem Bür­ger den „Anspruch auf eine an­ge­mes­sene Wohnung“ zu.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt - an­ders als ihre großen Nachbarinnen Würz­burg und Nürnberg - vom Bom­ben­hagel der Alliierten weitgehend ver­schont. Viel schlechter erging es der seit dem 11. Jh. bestehenden jüdischen Ge­mein­de, de­ren Mitglieder während der na­tionalsozialistischen Diktatur sys­te­ma­tisch in Kon­zen­t­rationslager ver­schleppt und getötet wurden. Nur zwei der ins­ge­samt 270 Ge­mein­de­mit­glie­der, die nicht vorher emigriert wa­ren, über­leb­ten den Terror.
Stadtstruktur
Der „heilige Bezirk“ der Stadt zieht sich am westlichen Ufer der Regnitz den Hang hinauf. Hier konzentrieren sich Klo­ster­bauten, prunkvolle Bischofs­re­si­den­zen, Pa­läs­te des Geldadels und der mächtige Dom - eine steinerne Macht­de­mon­stra­tion der ab­so­lutistischen Fürstbischöfe. Aus vielen Ecken, Winkeln und Ein­gän­gen blicken Ma­don­nen hervor, 200 sind es allein im historischen Zentrum. Im Dom ruht Papst Cle­mens II. in einer Gruft - das einzige Grab eines Pontifex maxi­mus nördlich der Al­pen. Nebenan der schöns­te aller Bamberger Höfe - die Al­te Hof­haltung: hol­pri­ges Kopf­stein­pflaster, Stein, Holz und Fachwerk unter einem go­ti­schen Steildach.
Mit­tel­punkt Bambergs ist heute die Fuß­gängerzone um den Grünen Markt und den Maxplatz. Auch wenn die Innen­stadt als Einkaufsort an­ge­sichts der Park­situation und der Konkurrenz der Ein­kaufsmärkte am Stadt­rand gelitten hat, lohnt sich ein Bummel. Der Max­platz wur­de zwar mo­der­nisiert, doch steht hier das Neue Rathaus mit sei­ner ba­rocken Fas­sa­de. Wo­chen­tags drängen sich die Men­schen zwischen den dicht stehenden Stän­den der Obst- und Gemüsebauern. Gleich daneben, in Rich­tung des linken Reg­nitz­arms, liegt der Grüne Markt mit der ba­ro­cken St.-Martins-Kir­che von 1693. Am Platz steht auch das ori­gi­nel­le Wahr­zeichen der Stadt, der Neptunbrunnen „Gobl­mo“ (Gabelmann), im Sommer der Jugendtreff.
Der Hain ist das Wohnviertel am Reg­nitz­fluss südöstlich der Altstadt. Die La­ge am gleichnamigen Park mit Frei­zeit­ein­richtungen vom Flussschwimmbad („Hainbad“) über den Ruderclub bis zum Tennisverein machen das Viertel zu ei­nem bevorzugten Wohngebiet.
Die Gärtnerstadt nordöstlich der Alt­stadt, zwischen Main-Donau-Kanal und Bahn­hof, ist bis heute kleinstädtisch struk­tu­riert und spiegelt Bambergs jahr­hun­der­te­alte große Gartenbautradition. 2012 war sie Teil der Landes­garten­schau und ge­hört zum UNESCO-Welt­kultur­erbe Bam­berg.
Sehenswertes
Der Dom: Zusammen mit den Kaiser­domen in Speyer, Mainz und Worms ist der Bam­ber­ger Dom eines der im­po­san­tes­ten deutschen Bauwerke des Mit­tel­alters. Seine vier schlan­ken Türme be­herrschen seit Jahrhunderten das Bild der Stadt. Der Bau ent­stand in der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Go­tik, die wuchtigen Ton­nen­ge­wölbe zei­gen schon eine gewisse Leichtigkeit. 1237 er­hielt der heutige „Dom St. Pe­ter und Georg“ unter Bischof Eckbert von An­dechs seine feierli­che Wei­he. Der Dom steht an der Stelle einer von Hein­rich II. errichteten Kathed­rale, die 1012 ge­weiht wur­de. Nach dem Dreißig­jäh­ri­gen Krieg wurde der Dom mo­der­nisiert und er­hielt eine barocke Innenausstattung. In der Roman­tik wurde der ba­ro­cke Zier­rat komplett wieder entfernt. „Stil­rei­ni­gung“ nannte man das 1836 un­ter Kö­nig Lud­wig I. Das bekannteste Kunst­werk im Dom ist das Standbild des Bam­ber­ger Reiters, die ä­l­tes­te er­hal­te­ne lebens­echte Reiterplastik des Mit­tel­alters. Die­ses Werk eines un­be­kann­ten Bild­hauers, entstanden um 1235, wurde als Ideal­bild des mittelalterlichen Kö­nigs- und Rit­ter­tums von den Nationalsozialisten pro­pa­gandistisch missbraucht.

Alte Hofhaltung beim Dom

Hoch­grab für Kai­ser Heinrich II. und Ge­mahlin Kunigunde Das Grabmonument wur­de vom Würzburger Bild­hauer Til­man Riemen­schneider zwischen 1499 und 1513 aus Jura­mar­mor geschaffen, es liegt zwischen den Trep­pen zum Georgenchor. Die Be­trach­tung der Re­liefs lohnt - sie erzählen die Le­genden der bei­den hei­li­gen Bistums­grün­der: die Feuerprobe der Kai­se­rin, bei der Kuni­gunde über glühende Pflug­scha­ren (Zei­chen der Fruchtbarkeit) gehen muss­te, um ihre Unschuld zu beweisen, da sie des Ehe­bruchs angeklagt war; ihre Ent­loh­nung der un­zu­friedenen Bauarbeiter von St. Ste­phan; die Ster­beszene Heinrichs II.; die Wä­gung der See­le durch Erzengel Mi­chael und die Heilung ei­nes Stein­leidens Kaiser Hein­richs durch den hl. Benedikt.
Marienaltar Im südli­chen Querschiff; ein Werk von Veit Stoß (1523). Im Zentrum des Altars aus Lin­den­holz steht die Geburt Christi. Das ur­sprüng­lich für Nürnberg bestimmte Meis­ter­werk kam dort nur für kurze Zeit zur Gel­tung (in der Kar­me­li­tenkirche) und wurde, nach­dem sich Nürn­berg zur Reformation be­kannt hatte, nach Bam­berg gebracht.
Papstgrab Papst Cle­mens II. (ehemaliger Bi­schof von Bamberg) war nur neun Mo­nate lang das höchste Kir­chen­amt ver­gönnt. Vermut­lich wur­de Cle­mens 1047 von sei­nem ab­gesetzten Vor­gänger ver­giftet! Das Grab ist nur im Rahmen einer Führung zu­gänglich.
Ecclesia und Synagoge An den südlichen Chor­schranken stehen die beiden be­rühm­ten Plastiken aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Wäh­rend die Synagoge mit ver­bun­de­nen Augen und gebrochenem Stab als Be­sieg­te dargestellt wird, soll Ecclesia, die Ver­körperung der Kir­che, durch ihre Krone als Herrscherin wirken.
Die beiden Domkühe (-esel) Die Plastiken am nord­west­li­c­hen Turm wurden als Dank für die flei­ßi­gen Dombauhelfer angebracht. Das Ori­ginal kann aus nächster Nähe im Dom­mu­seum besichtigt werden. Die an der Fassade angebrachten Kopien wurden zwar erst nach dem Zwei­ten Weltkrieg der Wit­terung ausge­setzt, sind aber heute schon stark angegrif­fen.
Ostchor-Krypta Die dreischiffige Hallen­kryp­ta beherbergt das Grab des Bischofs Gun­ther von Bamberg. Hier ist auch König Kon­rad III. be­graben, der 1152 starb und die Kro­ne an Fried­rich Barbarossa weitergab.
Fürstenportal Haupttür des Doms (um 1230) am nördlichen Seitenschiff mit einer Dar­stel­lung des Jüngsten Gerichts.
Gnadenpforte Die romanische Pforte (am Ost­chor) zeigt den hl. Georg (links) als Rit­ter, Pet­rus mit dem Buch, die thronende Ma­ria sowie das heilig gesprochene Kö­nigs­paar Hein­rich und Kunigunde (rechts).
♦ Mo-Mi 9-18, Do/Fr 9.30-18, Sa 9-11.30 und 13-16.30 Uhr (um 12 Uhr öffentliches Orgel­kon­zert), So 13-18 Uhr. Nov. bis April Mo-Mi 9-17, Do/Fr 9.30-18, Sa 9-16.30, So 13-17 Uhr. Ein­tritt frei. Eine Be­sichti­gung wäh­rend der Gottes­diens­te ist nicht mög­lich.
Füh­rungen Mo-Sa 10.30, 14, 15 Uhr, So 14 und 15 Uhr, Nov. bis April Mo-Sa 10.30 und 14 Uhr, So nur 14 Uhr. Pers. 5 €, unter 15 J. frei, Tickets im Diözesanmuseum (siehe unten).
Virtueller Rundgang: Einen informativen Rund­gang bietet die sehr gute Webseite www.bamberger-dom.de.
Diözesanmuseum: Das Museum links ne­ben dem Dom war ursprünglich das ge­mein­same Haus der St.-Georgen-Brü­der. Aus dem Domkapitel ent­wi­ckelte sich das sog. Metropolitan-Kapitel, die Ver­wal­tungs­gemeinschaft des Bis­tums. Das heutige Kapitelhaus wurde 1773 nach den Plänen von Balthasar Neu­mann fer­tig­ge­stellt. Herz­stück der Samm­lung (im Obergeschoss) sind die präch­ti­gen mit­tel­al­ter­li­chen Textilien, da­runter der Ster­nenmantel Kaiser Hein­richs II. und der Man­tel seiner Gat­tin Kunigunde. Der um 1020 aus blau­em Sei­dendamast gefer­tig­te Man­tel des Bis­tums­gründers Hein­rich beschreibt mit sei­nen Goldstickereien die ge­samte Him­mels­sphäre mit vielen Stern­bildern und religiösen Symbolen. Der Durch­mes­ser des ein­drucks­vollen Ge­wands be­trägt fast drei Meter. Der mit auf­wen­di­gen Goldstickereien ge­schmück­te Ku­ni­gundenmantel zeigt Darstellungen aus der Weihnachts­geschichte und dem Le­ben von Petrus und Paulus. Be­ach­tens­wert auch die teil­weise erhaltene Tu­ni­ka Kai­ser Heinrichs II. (11. Jh.), der Chor­man­tel der heiligen Kunigunde (um 1000) und das Grabtuch des Bamberger Bi­schofs Gun­ther (11. Jh.).
♦ Di-So 10-17 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 4 €, erm. 3 €, un­ter 15 J. frei, Familie 6 € bzw. 3 €. Dom­füh­rungen s. oben. Dompl­atz 5, Ein­gang links ne­ben Eingang zum Dom. Tel. 0951-5022502, www.dioezesanmuseum-bamberg.de.
Alte Hofhaltung, Historisches Muse­um: Der Komplex am Domplatz steht an der Stelle der einstigen königli­chen Pfalz, die bei der Gründung des Bistums (1007) in den Besitz des Bi­schofs über­ging. Die meisten Gebäude, die man heute sieht, stammen aus dem 15. und 16. Jh. Die Front zum Domplatz wird vom Kanzlei­bau (1568) bestimmt. Den schöns­ten Teil der Alten Hofhaltung, den Innen­hof, be­tritt man durch die Schöne Pfor­te, die ein Relief mit Maria, flankiert von Kai­ser Heinrich II. und Kuni­gunde, schmückt. Der Innenhof wird durch hohe spät­go­ti­sche Fachwerkgebäude (häufig auch als deutsche Renaissance bezeichnet) mit ma­le­ri­schen Galerien be­stimmt, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. ent­stan­den. Im Sommer dient das Ensemble als Kulisse für die Freilichtinszenierungen der Cal­derón-Festspiele. Ge­gen Ende des 16. Jh. hatte die Alte Hofhaltung als Fürsten­sitz ausge­dient. Beamte und Diener zo­gen ein, Stallungen und Wirt­schafts­räume entstanden.
Historisches Mu­seum: Das stim­mungs­volle Museum ist im Re­nais­san­ce­bau der Alten Hofhaltung (am Eingang links) und in weiteren Ge­bäu­den um den Hof untergebracht. Auf etwa 4000 m² Aus­stellungsfläche - ausgehend vom neu­en Anbau - sind in der früheren Bi­schofs- und Kaiserpfalz Ex­po­nate von der vorgeschichtlichen Zeit bis ins 20. Jh. zu sehen. Zur Samm­lung ge­hören Skulp­tu­ren aus 1000 Jahren (z. B. die „Bam­berger Götzen“) sowie Gemälde vom Mit­tel­al­ter bis in die Gegenwart. Hinzu kom­men hand­werkliches Gerät, wis­sen­schaft­liche Ins­trumente und Uhren aus dem 16.-19. Jh., Baugeschichtliches wie etwa das Modell der Bamberger Ket­ten­brücke aus dem 19. Jh., die als Vorbild für die Brooklyn Bridge in New York gilt, und die Dauerausstellung „Im Fluss der Ge­schichte - Bambergs Lebens­ader Reg­nitz“. Der alte Marstall wurde saniert und beherbergt heute wechselnde Aus­stellungen sowie all­jährlich die weih­nacht­liche Krippen­aus­stellung. Im zwei­ten Ober­geschoss befindet sich seit 2015 die Dauer­ausstellung „Jüdisches in Bam­berg“. Wert­volle Tafel­ge­mäl­de des Ba­rock schmücken als Leih­gaben die Staats­gale­rie der Neu­en Residenz (s. u.).
♦ Mitte März bis Ende Okt. Di-So 10-17 Uhr (im Winter geschlossen). Ein­tritt 7 €, erm. 6 €, Schü­ler 1 €. Domplatz 7, Tel. 0951-5190746 (Kasse), www.museum.bamberg.de. Auskunft zur Alten Hofhaltung und Re­si­denz: Schloss- und Garten­verwaltung Bamberg, Dom­platz 8, Tel. 0951-519390.
Neue Residenzmit Staatsgalerie: Mit dem Bau des fürstbi­schöflichen Barock­pa­las­tes wurde 1695 be­gon­nen. Auftraggeber war Lothar Franz von Schönborn, der Fürst­bischof von Bam­berg und Kur­fürst von Mainz, der als großer Barockbau­herr in die Ge­schich­te ein­ging, obwohl das Dom­ka­pi­tel ein Bauverbot erlassen hat­te, um Geld zu spa­ren. Doch 1697 hob der Papst das Verbot auf, und Schön­borns Architekt Jo­hann Leon­hard Dien­tzenhofer bekam den Auftrag für die Neue Residenz. Schon 1704 war alles in Rekordzeit fix und fer­tig. Bis heu­te blieb der prächtige Ba­rock­bau un­ver­än­dert. Noch groß­zü­gi­ge­re Pla­nungen, u. a. von Bal­tha­sar Neu­mann, zu de­ren Ver­wirk­li­chung ein Teil der Alten Hofhaltung hät­te ab­ge­ris­sen wer­den müssen, wurden aus Geld­man­gel verworfen. Ein Teil des rie­sigen Pa­lasts kann im Rah­men einer 45-minütigen Führung be­sich­tigt wer­den: viel Stuck, frän­kische und fran­zö­si­sche Möbel, Por­zellan und Fayencen aus China und Hol­land - an nichts wurde in den fürstbi­schöflichen Wohn- und Re­prä­sen­tati­ons­räumen ge­spart.
Höhe­punkt der Führung ist der Kai­ser­saal mit sei­ner plas­ti­schen De­cken­be­ma­lung (1707-09, Zen­tral­pers­pek­ti­ve von der Mit­te des Rau­mes). Durch sei­ne Fresken ver­suchte Hof­maler Mel­chior Steidl, den nied­ri­gen Raum hö­her wir­ken zu las­sen. Die Säle wur­den mit aus Wien im­por­tier­ten Fay­ence­öfen be­heizt; die Be­feue­rung er­folg­te durch separate Be­diens­te­ten­gänge. In den Räu­men leb­te Kö­nig Otto I. von Grie­chen­land bis zu sei­nem Tod 1867 mit sei­ner Ge­mah­lin Ama­lie, nach­dem der Wit­tels­bacher fünf Jahre zu­vor aus Hel­las ver­trie­ben wor­den war.
Staatsgalerie: Die Galerie der Bay­e­ri­schen Staats­ge­mäl­de­samm­lung mit Schwer­punkt Spätgotik und Ba­rock ist im 1. Stock des Gebsattelhauses (west­licher Flügel) un­ter­ge­bracht. Zu sehen sind zahl­rei­che Bil­der be­rühm­ter Künstler aus der Dü­rer­zeit, zum Bei­spiel Mi­cha­el Wol­ge­mut, Hans Bal­dung Grien oder Hans Wolf. Wich­tig­s­tes Ex­po­nat ist die Lu­cre­tia von Lukas Cra­nach d. Ä. Ein Flü­gel der Neuen Re­si­denz wird auch von der Baye­ri­schen Staats­bib­lio­thek ge­nutzt (→ Museen).
♦ Tägl. 9-18 Uhr (Okt.-März 10-16 Uhr). Ein­tritt 4,50 €, erm. 3,50 €. Dom­platz 8. Füh­run­gen durch die Prunk­räume etwa al­le 20 Min. An der Kasse auch In­fos und Tickets zu Dom­bergführungen, die die Neue Re­si­denz, die Alte Hofhaltung und den Dom um­fassen (4 €, erm. 3 €; Kombiticket in Verbindung mit Schloss See­hof 7 €, erm. 5,50 €). Tel. 0951-519390, www.schloesser.bayern.de.

Selten ist der Rosengarten der Neuen Residenz im Sommer so leer

Ro­sengarten: Die von der Residenz ein­gerahmte Terrasse, voll vom Duft tau­sen­der Rosenbüsche, bietet einen ma­le­rischen Blick zum Michelsberg und über die Stadt. Um den Springbrunnen sind Ro­sen­beete mit Rokokofigürchen (an­tike Göt­ter und Jahreszeiten) von Fer­di­nand Tietz symmetrisch an­ge­ord­net - es sind allerdings nur Kopien, die Ori­gi­nale werden im His­torischen Mu­seum auf­bewahrt. Der pit­toreske Pavillon wur­de als Teehaus mit chinesischem Ro­ko­ko­dach erbaut und dient heute tags­über als Café (nur im Sommer).
♦ Kam­mer­mu­sik-Serenaden: Für die abend­li­chen Konzerte von Juli bis September (20 Uhr) kann man sich keinen schö­neren Rah­men vor­stel­len. Tickets 24-39 € (bis 10 J. frei) Domplatz 8. www.rosengarten-serenaden.com.
Katakomben des fränkischen Roms: Das Bamberger Berggebiet wurde im 17. und 18. Jh. durchlöchert wie ein Schwei­zer Käse - in den feinkörni­gen Sandstein ließen sich spie­lend Stollen trei­ben. Die Ge­wölbe waren sozusagen der überdi­mensionale Kühl­schrank der Stadt. Die konstant niedrigen Tempera­turen wa­ren op­timal für die La­ge­rung von Bier, Wein und Nah­rungs­mitteln. Lange schlum­merte die Un­ter­welt Bam­bergs im Dunkel des Vergessens, ehe sie von den Na­zis wiederentdeckt wurde. 1944 be­zo­gen zwei Bamber­ger Rüstungs­zu­liefer­be­triebe Stollen unter dem Ste­phans- und Kaulberg. Am 22. Feb­ruar ka­men bei der Bom­bardie­rung des Ste­phans­berg­bun­kers 54 Men­schen um, da­run­ter auch Zwangsarbeiter. In die­ser Zeit wur­den unterir­dische Ver­sor­gungs­lager an­gelegt, die die Stadt nach Kriegs­ende kurzzeitig in ein Schlaraffen­land ver­wan­del­ten: Wein, Schoko­lade, Zi­ga­ret­ten in Hülle und Fülle. Wochenlang soll der wür­zige Ge­ruch des Weines über dem Ste­phans­berg gelegen haben. Die „Ka­ta­kom­ben des fränkischen Roms“ kön­nen im Rah­men einer Gruppen­be­sich­ti­gung begangen werden.
♦ Führungen: Zuletzt Mai bis Okt. immer Fr 18 Uhr, 9 €/Pers. Gelegentlich auch Kinderfüh­run­gen. Ta­schen­lampe für jeden ist Pflicht, war­me Klei­dung und feste Schuhe werden em­pfoh­len. An­mel­dung bei der städtischen Volks­hoch­schule, Tel. 0951-871108. Infos und Ter­mine auch bei der Tourist-Information.
Der „Himmelsgarten“ von Sankt Michael - ein gemaltes Blumen-Früchte-Kräuterbuch
Manchmal haben Katastrophen auch etwas Gutes, zum Beispiel die vom 27. April im Jahre 1610. Da brannte die Mi­chels­kirche, wie die Bamber­ger das Gotteshaus nennen, lichter­loh. Nur die Fun­da­mente blieben stehen. Als das Dach vier Jahre später völlig neu auf­gebaut war, ging der Abt da­ran, sich für die Aus­stat­tung des go­tischen Deckenge­wölbes etwas Be­son­deres ein­fallen zu las­sen. Ein Himmelsgarten zum Lob Gottes sollte dar­aus wer­den. So pin­selten im frühen 17. Jahrhundert versierte Fres­ken­ma­ler 580 Pflan­zen bo­ta­nisch genau an die De­cke - ein gemaltes Blu­men-, Früchte- und Kräuterbuch sozusagen: Maiglöck­chen, En­zian, Sei­fenkraut, Ka­mil­le, Jas­min, Tomate, Ananas, Granat­apfel, Tabak und so fort. Manch­mal irr­ten die Künst­ler al­lerdings ein wenig: So ist die Bohnen­blüte gelb statt weiß und die Toma­ten­blü­te rot statt gelb gemalt. Zart und leicht wirkt die De­cken­malerei am Kreuz­rippengewölbe der ehemaligen Klo­sterkirche. Die natürli­chen Far­ben der Kräuter und Gräser, der Bäume und Sträucher, der Blüten und Früch­te sind auch vier Jahrhunderte nach ihrer Ent­ste­hung so leuchtend wie am ersten Tag.
Karmelitenkloster auf dem Kaulberg: Hin­ter der ba­ro­cken Eingangsfassade war­tet ein wun­der­schö­ner romanischer Kreuz­gang (1392) mit schönen Ka­pi­tell­mo­ti­ven auf seine Entde­ckung. Se­hens­wert ist auch die Karmelitenkirche, die von Leonhard Dien­tzenhofer zwi­schen 1692 und 1701 ba­rock umgestaltet wurde.
♦ Klosterpforte tägl. 8-11.30 und 13-18 Uhr. Preis­gekrönter Klosterladen („schönster Klo­ster­laden Deutschlands“) in ei­nem 400 Jahre al­ten Gewölbe (Di-Sa 10-18 Uhr), hier kann auch ein Audioguide für die Besichtigung ge­lie­hen wer­den (4 €). Karme­li­ten­platz 1 (Kaul­berg), Tel. 0951-95290.

Ganzjahres-Krippe Obere Pfarre

Obere Pfarre: Der hohe Turm mit der eins­tigen Türmerwohnung prägt die Sil­houette der Altstadt. Der Bau aus dem 14. Jh. ist die größ­te gotische Kirche der Stadt. Be­achtenswert sind die Braut­pforte an der Nord­seite, das Gnadenbild der thro­nenden Muttergottes im Hoch­al­tar und die sich mit dem Kirchenjahr verändernde riesige Krippe.
♦ Eisgrube 4, Un­te­rer Kaulberg.
Synagoge: Die jüdische Gemeinde Bam­bergs ist durch den Zuzug von Bür­gern aus Osteuropa wieder gewachsen. Das neue Gemeindezentrum mit Sy­na­goge, Mik­we und Ge­mein­schafts­räu­men an der Willy-Lessing-Straße (Nä­he Schön­leins­platz) wurde 2005 ein­geweiht. Zu den Vortragsveranstaltun­gen und Gottes­diens­ten sind Besucher herzlich will­kom­men.
♦ Vorträge regelmäßig Di, Mi, Do 19-21 Uhr. Gottesdienste Fr 18 Uhr, Sa 10 Uhr. Tel. 0951-297870, www.ikg-bamberg.de.
Michelsbergund Benediktiner­klos­ter: Auf Ausläufern des Steigerwalds thront das einstige Kloster St. Michael über der Stadt. Nicht nur wegen der schönen Aussicht, auch wegen der außer­ge­wöhn­lichen Deckenmalerei in der früheren Klo­sterkirche lohnt ein Besuch. Ge­grün­det wurde St. Michael schon unter Hein­rich II., als die Ge­gend noch nicht voll­ständig christianisiert war. Als mäch­ti­ger Streiter gegen das Hei­den­tum er­hielt Erzengel Michael die Patenschaft. Im 12. Jh. erlebte das Klos­ter sei­nen geis­ti­gen und wirtschaftlichen Höhepunkt. Nach Brand­katastrophen und star­ker Be­schä­digung in den Bauernkriegen machten Leonhard und Jo­hann Dient­zen­hofer aus der mittelalterlichen Klosterburg zwi­schen 1696 und 1725 ei­ne weit­ge­hend barocke Anlage. Davon zeugt auch das Innere der Klosterkirche. Ku­rios ist am Ende des rechten Seitenschiffs die Hei­lig-Grab-Kapelle: An der De­cke ein bild­reicher Toten­spiegel. Die Stuck­re­liefs zei­gen ungewöhnliche Sichtweisen: Da holt der Tod Arme und Reiche, Kinder und Alte, aber er bläst auch Sei­fen­bla­sen und denkt, einen Toten­schä­del be­trach­tend, über sich selbst nach. Heute sind im ehemaligen Kloster ein Alters­heim und das Brauermuseum zu Hause (→ Mu­seen).
♦ Achtung: Die Kirche ist wegen umfangreicher Sanierung seit Jahren ge­schlos­sen, man geht von einer langen Bauphase aus. Aktuelle Infos unter medienportal.bamberg.info/presse/st_michael_entdecken-496/
Essen & TrinkenCafé-Restaurant am Michaels­berg, auf der Rückseite der Kloster­an­la­ge in den alten Ge­mäu­ern. Im Som­mer Gartenbetrieb, toller Blick über die Dä­cher Bam­bergs. Eigene Kondito­rei, diver­se Ta­ges­menüs. Tägl. 11-18 Uhr, Di und Mi Ruhetage. Tel. 0951-57484, www.cafe-michelsberg.de.
Ristorante da Francesco, Nordseite des Klos­ter­ho­fs. Ein Ort für gehobene Ansprüche, mit Ju­gend­stil-Wintergar­ten, umgeben vom ehr­wür­di­gen Ge­mäuer über der Stadt - schö­ner als im Lokal der beiden Brüder aus Sizilien kann man in Bamberg kaum spei­sen. Sinn für Ästhetik, ge­paart mit Klas­sikern der italieni­schen Küche, saiso­na­len Köstlichkeiten und ex­qui­siten Wei­nen. Mai-Sept. tägl. ab 11 Uhr, Okt.-April ab 17 Uhr, Sa/So Mittagstisch. Tel. 0951-2085777, www.francesco-bamberg.de.

Spektakuläres Brückenrathaus

Altes Rathausin der Regnitz: Das Ge­bäu­de besticht schon durch seine Lage auf einer künstli­chen Insel - eine Brü­cke „durch“ das Rathaus verbindet hier Oberstadt und Unterstadt. Die Ur­sprün­ge des Gebäudes gehen auf das 11. Jh. zu­rück, im Kern ist es gotisch. Der Sage nach verweigerte der Bischof den Bam­berger Bürgern einen geeig­neten Platz, um ihr Rathaus zu bauen. Statt zu re­si­gnie­ren, begannen die Bür­ger, sich in der Regnitz neues Bauland zu schaffen: Hunderte Eichenholz­pfähle wurden in den Fluss geschlagen, die so geformte In­sel diente als Bau­grund des im­po­san­ten Gebäudes. Das Rathaus markiert bis heu­te die Grenze zwischen der bischöf­li­chen und der bür­gerlichen Stadt. Nach einer Explosi­on im Jahr 1440 wurde das Alte Rat­haus neu errichtet, 1668 wurde ihm ein originelles Fachwerkgebäude an­gefügt, das Rott­meis­terhaus. Heute do­mi­nie­ren barocke Elemente, denn der go­ti­sche Bau wur­de Mitte des 18. Jh. vom Bamberger Architekten Michael Küchel „modernisiert“. Die Außen­fas­sade ist über und über mit Fresken bemalt, Al­le­go­rien für die Tugenden von Her­r­schern. Ei­ne Seite ist dem Bischof, eine der Bür­ger­schaft zugewandt. Bei genauem Hin­se­hen entdeckt man auch die vier Ele­men­te und die vier Jahres­zeiten. Das Mit­tel­bild auf der Ostseite zeigt die bi­schöf­liche Re­gierungs­führung. Prächtige Ro­ko­kobalkone mit dem Wappen der Stadt und des Bi­schofs schmücken den Brü­cken­turm.
Die Eichenpfähle tragen das Rathaus bis heute und erweisen sich als äußerst belastbar - von 1897 bis 1922 fuhr so­gar die Straßenbahn durch das Rathaus ...
Im Inneren befindet sich im 1. Stock der Ro­ko­ko­sit­zungssaal, den die Stadt für Repräsentationszwecke nutzt. In zwei Ge­schos­sen des Gebäudes ist seit 1995 die Porzellansamm­lung „Glanz des Barock“ des verstorbenen Kölner Kunstmä­zens Peter Lud­wig unter­gebracht. Unter den 450 Exponaten finden sich Straßburger Fa­yen­cen und Porzellan aus der Manu­faktur in Meißen. Bamberg genießt auch einen großen Ruf als Krippenstadt - ein Glanzlicht des Krippenwegs ist zur Weihnachtszeit ebenfalls im Al­ten Rat­haus zu sehen: eine Barock-Krip­pe aus der Sammlung Ludwig.
♦ Sammlung Ludwig Di-So 10-16.30 Uhr, Eintritt 6 €, erm. 5 €, Schüler 1 €, Familie 12 €. Tel. 0951-871871, Info zu Füh­run­gen Tel. 871142.
Welterbe-Besucherzentrum: Das Sand­stein­ge­bäude mitten im Fluss, ge­gen­über des alten Rathauses am linken Reg­nitz­arm, ist nicht zu übersehen. Das Zen­trum dokumentiert und informiert über die Entwicklung der Stadt, die seit mehr als einem Vierteljahrhundert zum UNESCO-Welterbe zählt.
♦ April-Okt. 10-18 Uhr, Nov.-März 11-16 Uhr, Eintritt frei. Unter Mühlbrücke 5, Tel. 0951-871816, www.welterbe.bamberg.de.
Fischerstechen auf der Regnitz
Die Fischerstecher, bewaffnet mit vier Meter langen Holzstangen, ba­lancieren auf dem Bug der langen, schmalen Kähne. Der Fahrer des Bootes muss sich dabei mög­lichst ruhig fortbewe­gen, nicht ruck­artig, denn sonst wird sein Kom­pag­non eine leichte Beute für den Gegner und in den Fluss ge­sto­ßen. Alljährlich Ende August zur Sandkerwa, dem größ­ten Volksfest der Re­gion, treten die Besten zum Wett­bewerb an. Die Sand­straße verwan­delt sich wäh­rend der Kirch­weih in eine ki­lo­meterlange Theke. Die Sandkerwaist übri­gens kein von oben verordnetes Fest, son­dern wurde von den Bürgern im Jahr 1950 aus der Taufe gehoben. Viel­leicht erklärt das ihre Be­liebt­heit. Je­weils am Montag gegen 22 Uhr steigt ein präch­tiges Feuer­werk in den Himmel, das Zehntausende in die Alt­stadt und an das Reg­nitz­ufer lockt. Im Jahr 2015 gab auf dem Wasser ein ganz be­son­deres Gefährt: Der fränkische Milliardär Michael Stoschek war während der Sandkerwa un­ge­nehmigt mit einem Am­phi­bien­fahr­zeug auf der Regnitz unterwegs. Der Chef des Auto­mobil­zu­lie­fe­rers Brose, der die Aufregung um seine Ak­tion nicht verstand, muss­te für seine Aktion ein Bußgeld von 200 Euro zah­len (für seine Idee ei­nes Kfz-Klebekennzeichens musste er da­gegen eine Geldbuße von 150.000 Euro zahlen).
Klein Venedig: Kleine, schiefe Häuser mit Balkonen und winzigen Vorgär­ten am Ufer, davor schaukelnde Fischer­käh­ne - das Bamberger Post­kar­ten­motiv! Die meis­ten der Wohnhäuser stammen aus dem 17. Jahrhundert und wurden in den letzten Jahrzehnten aufwendig sa­niert. Der Flussabschnitt von der Un­te­ren Brü­cke bis zur Markusbrü­cke bildet im Au­gust die Kulisse für Bambergs größ­tes Volks­fest, die Sandkerwa mit Fi­scher­ste­chen (→ Kastentext) und Feuer­werk.

Klein Venedig und seine Fischerhäuser

Schloss Geyerswörth: Südlich unter­halb des Alten Rathauses, über eine Holz­brü­cke erreichbar, liegt das Ende des 16. Jh. errichtete fürstbischöfliche Stadt­schloss, des­sen prächtig aus­ge­mal­ter Re­nais­sance­saal der Stadt für repräsentative Zwe­cke dient. Der Turm des Schlos­ses bie­tet ei­nen der schönsten Blicke auf die Stadt, ist aber für die All­ge­mein­heit ge­schlossen.
♦ 2017 beschloss der Stadtrat eine Sanierung von Schloss Geyerswörth in Höhe von knapp 17 Mio. Euro, die Hälfte des Geldes steuert der Bund bei. Bis die Sanierung beendet ist, wird es keine Veranstaltungen im lauschigen Innen­hof geben.
Böttingerhaus: Den wohl schönsten Bür­ger­palast in der Altstadt ließ sich der hohe Beam­te Ignaz Tobias Böttinger, Be­rater des Fürstbischofs Lothar Franz von Schön­born, von 1706 bis 1713 nach dem Vorbild italienischer Palazzi erbauen. Leider erwies sich der imposante Bau nach seiner Fertigstellung als un­be­wohn­bar - das Treppenhaus ist zum Hof­gar­ten offen und nicht beheizbar, für frän­ki­sche Winter völlig ungeeignet. Böt­tin­ger baute daraufhin für sich und seine 12köpfige Familie ein zweites Mal: die Villa Concordia. Das kara­mell­farbene Böt­tin­ger­haus ist heute in Privatbesitz und beherbergt eine Kunstgalerie.
♦ Judenstraße 14.
Villa Concordia: Nur 200 m von seinem Barockpalais entfernt ließ sich Ignaz To­bias Böttinger wenige Jahre nach dem missglückten Bau des Böttingerhauses (s. o.) von 1716 bis 1722 von Johann Dientzenhofer ein an der Regnitz ge­le­ge­nes ro­man­tisch Wasserschloss bauen. Heute ist die „Concordia“ Sitz des In­ter­na­tio­nalen Künstlerhauses Bam­bergs - eine Art Villa Massimo in Fran­ken. Hier fin­den Konzerte, Ausstellungen und an­dere Veranstaltungen bei oft freiem Eintritt statt. Un­ter ihrer derzeitigen Leiterin, der Lyrikerin Nora Gomringer, hat das Künst­ler­haus enorm gewonnen. Gom­rin­ger erhielt u. a. 2015 den begehrten Ingeborg-Bachmann-Preis.
♦ Concordiastraße. Den schönsten Blick auf die Villa hat man vom Mühlwörth aus.
St. Martin: Die Jesuitenkirche der Brüder Dientzenhofer am Grünen Markt, zu­gleich die ein­zi­ge barocke Kirche der Stadt. Da sich der arme Orden keine Kup­pel leisten konn­te, malte Giovanni Fran­ces­co Marchini 1714 eine originelle Il­lu­sion. Be­ach­tens­wert ist die Pietà im rech­ten Seitenaltar aus dem frühen 14. Jh.
Jakobskirche: Die Säulenbasilika mit ih­rem hellgelben Sandstein auf dem Dom­berg ist An­laufpunkt für den Frän­ki­schen Jakobsweg von Kronach nach Nürn­berg. Be­ach­tens­wert sind das große barocke Deckenfresko im Tiepolo-Stil des Würz­bur­gers Chris­toph Fesel und die kleinen spätgotischen Wandfresken.
Die Altenburg: Der 33 Meter hohe Burg­turm auf dem höchsten der sieben Hü­gel der Stadt ist von überall zu sehen. Ihre markante Lage wurde einst für ei­ne schnellere Kom­munikation ge­nutzt: Der am Turm hängende Eisenkorb dien­te der Übermitt­lung von Feuersignalen an die 20 km entfernte Giechburg bei Scheßlitz. Die wuch­tige Burg mit ihrer ho­hen Ringmauer wird bereits 1108 urkund­lich erwähnt und dien­te knapp 150 Jahre später als Wohnsitz der Bi­schö­fe. 1553 wurde die Altenburg im sog. Mark­grafenkrieg schwer beschädigt. Re­s­tau­rie­rungsarbeiten gab es im 19. und 20. Jh.; da­bei entstanden auch eine Kapelle (1843) und ein weiteres Ge­bäu­de, in dem heu­te ein stimmungsvolles Re­stau­rant un­ter­gebracht ist (→ Res­tau­rant Al­ten­burg) .
♦ Unterhalb der Burg befindet sich ein großer Parkplatz, mit dem Bus ist sie vom ZOB (Pro­me­na­denstr.) in 15 Min. erreichbar. Infos zur Be­sichtigung unter Tel. 0951-53387.

Das E.T.A.-Hoffmann-Museum

Museen
E.T.A.-Hoffmann-Haus: Zwei Jahre war er arbeitslos, dann trat er die Stelle als Thea­terkapellmeister in Bam­berg an. Ernst Theo­dor Ama­deus Hoffmann (1776-1822), der Jurist aus Königsberg, wur­de allerdings bald das Opfer intriganter En­sem­ble­mitglieder, so­dass er das damals 17.000 Ein­woh­ner zählende Städtchen nach fünfjährigem Auf­enthalt 1813 wie­der verließ. Bis dahin wirkte er als Mu­sik­kri­tiker, Büh­nenbildner, Regisseur und nicht zu­letzt auch als Komponist. In Bam­berg ent­stan­den u. a. die ro­man­ti­sche Oper „Au­rora“, das „Miserere“ und die „Duetti“ für die Musikschülerin Julia Mark. Der Bam­berger Wein- und Buch­händ­ler Fried­rich Karl Kunz avancierte schließ­lich zum ers­ten Ver­leger Hoff­manns. Am Schil­ler­platz (!) steht das klei­ne, schmal­brüstige Häu­schen, in dem der Poet mit seiner Frau lebte. Die Räu­me seiner ehe­ma­li­gen Woh­nung in dem 1762 er­bauten Haus kön­nen be­sichtigt wer­den. Im Erdgeschoss wur­de ein fan­ta­sievoll-ver­wirrendes „Spie­gel­ka­bi­nett“ ein­ge­rich­tet, wie es Hoff­mann wohl sel­bst ge­liebt hät­te. Hier kann der Be­sucher in Licht­kästen das Mul­tita­lent Hoff­mann ken­nen­ler­nen: Ma­nus­krip­te, Partituren, Ta­ge­bü­cher usw. Im Ober­ge­schoss sind u. a. Bü­cher aus­gestellt. Neuerdings kann man sich Hoffmann hier auch in­ter­ak­tiv am Bildschirm nähern. Übrigens hat die Stadt dem Dich­ter auch künst­le­risch ih­re Re­fe­renz er­wie­sen, indem sie ihn zu­sam­men mit dem Ka­ter Murr in Bronze gie­ßen ließ. Das Denk­mal steht schräg ge­gen­über vom Mu­seum.
♦ Mai-Okt. Di-Fr 13-17 Uhr, Eintritt 2 €, Schü­ler/Stu­d. 1 €. Schillerplatz 26. Führungen unter Tel. 0951-9684493.
Gärtner- und Häckermuseum: Bam­berg war einst eine bedeutende Gärt­ner­stadt mit bis zu 550 Meistern. Im 16. Jh. no­tier­te ein Chronist: „Keine Land­schaft Deutsch­lands erzeugt mehr und grö­ße­re Zwiebeln, keine größeren Rü­ben und Kohl­köpfe. Füg hierzu die Süß­wur­zel, die im Bamberger Land in sol­cher Men­ge aus­gegraben wird, dass man hoch­ge­türm­te Wagen damit bela­den sieht.“ Die­ses Süßholz, besonders wich­tig als Arz­nei und für die Lak­ritz­pro­duktion, wurde bis nach Prag, Wien und Ungarn exportiert. Da­neben liefer­ten die Gärt­ner ihren Ge­müsesamen bis nach Eng­land. Das 1979 als Mu­seum er­öffnete Gärtner­haus von 1767 ver­mit­telt mit dem Haus­garten einen Ein­blick in die Lebens- und Arbeitswelt um 1900. Anlässlich der Lan­des­gar­ten­schau 2012 wurde das Museum re­no­viert und neu ge­staltet. Trotz der über­aus ge­lun­ge­nen (auch in­ter­aktiven) Aus­stellung über die Arbeits- und All­tags­welt der Gärt­ner und Häcker ist das ei­gent­liche Highlight des Museums der Sor­ten­garten da­hin­ter: eine lebendige, blü­hende Gartenbaukultur. Gärtner- und Häcker­fest ist am dritten Sonn­tag im Juli.
♦ Mitte April bis Ende Okt. Di-So 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €, Kind/Jugendl. 1 €, Audio­guide im Eintritt enthalten. Mit­tel­straße 34, Tel. 0951-30179455, www.ghm-bamberg.de.
Stadt des Buchdrucks und der Zensur
Bam­bergs prominente Bürger hat­ten stets ein kritisches Verhältnis zur Stadt. E. T. A. Hoffmann schrieb nach seinem fünfjährigen In­ter­mezzo an der Reg­nitz am 21. April 1813, dem Tag seiner Ab­reise: „Meine Lehr- und Marter­jah­re sind nun in Bam­berg ab­ge­büßt.“ Ein Jahr vor Hoffmann war der Philo­soph Ge­org Wil­helm Frie­drich Hegel nach Bamberg gekommen, der als Redak­teur der „Bam­berger Zeitung“ ei­nen kritischen Journalismus be­grün­den woll­te und an der Zen­sur schei­terte. Auch der Buchdruck hat in Bam­berg eine bedeutende Rolle gespielt. Verschiedene Quellen spre­chen von der nach Mainz zweitältesten Buchdruckerstadt Deutsch­lands. Ein Geselle Gu­ten­bergs, Albrecht Pfister, druckte die so­ge­nannte Armenbibel und stattete sie mit Holz­schnitten aus. Stadt­führer wählen gerne den Weg vom Sonnenplätzchen in die Schim­melsgasse, die von der Judenstraße direkt zur Regnitz führt, und zei­gen das Haus mit der einstigen Druckwerkstatt. Eine Ge­denk­tafel aller­dings sucht man vergebens.
Naturkundemuseum: Schon das Ge­bäu­de des ehemaligen Jesuiten­kol­legs, das auf Plä­ne von Leonhard Dien­t­zen­ho­fer zurückgeht, ist sehens­wert. Im West­flü­gel ließ 1795 Fürst­bi­schof Franz Lud­wig von Erthal den „Vo­gelsaal“ ein­rich­ten. Er gilt - weltweit - als der schöns­te historische Natur­kun­de­saal die­ses Stils und hat mehr als 200 Jahre wech­sel­voller Geschichte in na­he­zu originalem Zustand über­lebt. Die Wand­ver­tä­fe­lun­gen, die umlau­fen­de Galerie und die reich verzierten Vi­tri­nen ma­chen den Saal sel­bst, nach einer aufwendigen Re­no­vie­rung, zu einem glän­zenden Aus­stel­lungs­stück. Die klas­sizistische Raum­schöp­fung ver­mit­telt mit Tau­senden bunter Tier­prä­pa­ra­te (hauptsächlich Vögel) na­tur­kund­li­che Kenntnisse mit oft re­gio­na­lem Bezug. Die interes­sant auf­berei­tete Dau­er­aus­stel­lung er­zählt die Ge­schich­te der Erde und des Lebens mit Hilfe mo­derner Medien.
♦ April-Sept. Di-So 9-17 Uhr, Okt.-März 10-16 Uhr. Eintritt 3,50 €, erm. 2 €, unter 18 J. 1 €, unter 6 J. frei. Fleischstraße 2. Tel. 8631249, www.naturkundemuseum-bamberg.de.
Fränkisches Brauereimuseum: „Das Bier hier ist gut“, konstatierte schon der Phi­lo­soph He­gel vor 200 Jahren. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Die Ver­ar­bei­tung von Hopfen und Malz hat in Bamberg eine lange Tradition. 1979 grün­dete sich ein För­derverein, der in den historischen Ge­wöl­ben der ehe­ma­ligen Be­ne­dik­ti­ner­braustätte auf dem Mi­chels­berg das kleine Museum ein­rich­te­te, das viele Besucher anlockt. His­torische Ge­räte und hunderte weitere Ex­po­na­te do­ku­mentieren den Produk­tions­prozess von der Her­stel­lung des Malzes bis zum trink­fertigen Bier. In eintägigen Seminaren kann man sich zum zertifizierten „Bier­kieser“ (Fachberater des Bieres) aus­bil­den lassen.
♦ April-Okt. Mi-Fr 13-17, Sa/So/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 3,50 €. Bierkieser-Se­mi­nare kosten 149 €/Person. Michels­berg 10 f. Be­sich­ti­gun­gen unter Tel. 0951-53016, www.brauereimuseum.de.
Staatsbibliothek: Allein wegen dem pracht­vollen Lesesaal lohnt ein Be­such der Staatsbibliothek in der Neuen Re­si­denz. Die Bestände stammen aus den 1803 sä­ku­la­ri­sier­ten Klöstern des Bistums. Heute verwahrt die For­schungs­bib­lio­thek 370.000 Bän­de, da­run­ter 5500 Hand­schriften und 3400 Bü­cher aus der Früh­zeit des Buch­drucks. Zu den Glanzlichtern ge­hö­ren die sog. „Bamberger Apo­ka­lyp­se“ aus dem 11. Jh. und der „Bamberger Psalter“ aus den Jah­ren 1230/40. Wechselaus­stel­lun­gen ge­ben vertiefte Ein­bli­cke in die Schätze.
♦ Mo-Fr 9-17, Sa 9-12 Uhr, im Aug. Sa ge­schlos­sen. Ein­tritt frei. Neue Residenz, Dom­platz 8, www.staatsbibliothek-bamberg.de.
Unterwegs in Bamberg
Hoch auf die Bierkeller: An warmen Som­merabenden ist Bambergs Innen­stadt fast ausgestorben. Wenn die Schat­ten län­ger werden, spazieren seit Jahr­zehn­ten die Bamberger hoch zum Ste­phans­berg und zum Kaulberg. „Auf dem Kel­ler“ wird das saubere Tischtuch aus­ge­breitet, die fränkische Brotzeit aus­ge­packt und ein kühles Fassbier be­stellt. Ge­öff­net sind die Bierkeller von Anfang Mai bis Ende September. Karte
Spezial-Keller38, die „demokratisierende Kraft des Bieres“ (Gerhard C. Krischker) spürt man auf dem Spezi-Keller, wie er von Ein­hei­mischen ge­nannt wird, am besten: Hier dis­kutie­ren Stu­den­ten mit Pro­fes­so­ren, Le­ser mit Journalisten, Bürger mit Stadt­räten. Der Bier­keller auf dem Ste­phans­berg (ne­ben der Sternwarte) bietet ei­nen maleri­schen Blick aufs Domviertel und vor­zügli­ches Rauch­bier. Der Schrifts­teller Gün­ter Eich ver­e­wigte vor Jahr­zehnten Kel­ler, Bier und Blick in sei­nem Gedicht „Aus­sicht vom Spezial-Kel­ler“. Wäh­rend des Som­mersemes­ters ist der Spe­zial-Keller Wallfahrtsort für Bam­ber­gs Studen­ten. Le­ckere fränkische Brot­zei­ten wie Ziebe­les­käs (Quark mit Salz, Pfeffer, Schnitt­lauch oder Küm­mel) und Bratwürste. Net­te Be­die­nung. Kin­der­spiel­platz. Im Winter lockt der Kachelofen in der Gaststube. Di-Sa ab 15 Uhr, So/Feiertag ab 10 Uhr (mit Mit­tags­tisch), Mo Ruhetag. Stern­wart­str. 8, Tel. 0951-54887, www.spezial-keller.de.
Wilde Rose39