Freischwimmen - Verena von Asten - E-Book

Freischwimmen E-Book

Verena von Asten

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Beschreibung

Die Autorin nimmt den Leser mit auf die bewegte Lebensreise der 14-jährigen Vreni, die sich von der strengen Erziehung und der Verklemmtheit der 50er- und 60er-Jahre nur allmählich löst. Über die Jahre mausert sich aber die Ehefrau und Mutter zu einer selbständigen Frau, die nach dem frühen Tod ihres Mannes die Schriftstellerei erst richtig für sich entdeckt. Dies alles geschieht nicht ohne Rückschläge und auch nicht ohne Federn zu lassen, aber stets mit dem Blick nach vorne. Freischwimmen schildert feinsinnig und mit viel Selbstironie die menschlichen Freuden und Tragödien einer Frau und Familie über mehr als drei Generationen hinweg und ist damit auch ein Stück Zeitgeschichte. Zahlreiche Reiseberichte, ein großbürgerliches Umfeld, gepaart mit schwäbischer Bescheidenheit, versprechen ebenfalls spannende Einblicke und Unterhaltung. Die kurzweilige, episodenhafte Erzählweise verführt zum Durchlesen in einem Stück und hinterlässt dennoch einen nachhaltigen Eindruck. Freischwimmen – auch ein Plädoyer für das Leben im Alter!

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Seitenzahl: 331

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Verena von Asten

Freischwimmen

Höhen und Tiefen eines fast ganz normalen Lebens

Erinnerungen und Episoden (1946-2013)

Für meine Kinder Christina, Johann und Caroline

und meine Enkelkinder Philipp, Nikolas, Maximilian und Felix

Inhalt

Prolog

I. 1946–1957

Die Schülerin, Studentin

und Sekretärin Vreni Eckart

II. 1957–1983

Die Braut, Ehefrau und Mutter –

Schreiben ist ihr Hobby

III. 1983–2004

Witwe, Oma und Autorin

IV. 2004–2013

Die schwäbische Belgierin

denkt ans Häusle bauen

Prolog

»Blüh wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein. Und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.«

(unbekannter Autor,

beliebter Poesiealbum-Spruch aus älteren Tagen)

Die Sonne liegt heiß und golden über der Donau. Im Kinderbecken, das am Rand des Flusses verankert ist, hält der Vater ein kleines Mädchen an der Hand. »Jetzt versuch es mal. Du hast doch schon geübt. Hier von dieser Ecke in die andere Ecke.« Das Mädchen zögert. Dann legt es sich ins Wasser, hastige Schwimmbewegungen. Aber dann klammert es sich wieder ängstlich an die Stange am Rand, hangelt sich daran weiter.

Ein Jahr später. Wieder ein schöner Sommertag. Zögernd steigt das Mädchen ins große Frauenbecken an der Donau. Inzwischen bringt es wenige Schwimmzüge ohne festzuhalten zustande. Von oben schauen Vater und Mutter den Bemühungen des Kindes zu, bereit, sofort einzugreifen, wenn es kritisch würde. Aber die Stange ist immer noch da. Schwimmen, festhalten, schwimmen, nach der Stange greifen.

Und wieder ein Jahr später. Das Mädchen steht am Ufer, es will sich in die freie Donau wagen. Sein Herz klopft, als es ins Wasser gleitet. Aber es wird von der Strömung sanft getragen. »Ich kann schwimmen, die Donau trägt mich!« Ein wunderbares Gefühl. Sie schaut zum Ufer und weiß, dass sie sich bald eine Stelle suchen muss, wo sie wieder Boden unter den Füßen bekäme. Aber es ist ihre Entscheidung, wo sie das Land erreicht. Keine Stange mehr. Dort, ein mit Moos bewachsener Stein. Mit raschen Schwimmstößen nähert sie sich dem Stein. Sie packt ihn, steigt ans Ufer. Sie steht da, streicht die nassen Haare aus der Stirn, sie könnte singen vor Freude und Stolz. Sie hat es geschafft!

I.

1946–1957

Die Schülerin, Studentin

und Sekretärin Vreni Eckart

Gehen wir weit zurück in die Nachkriegsjahre, als unser Vater in einem der zerbombten Fabrikgebäude in Ulm im obersten Stockwerk eine Notwohnung eingerichtet hatte. Mit einem richtigen Badezimmer mit Wasserklosett und Wanne mit heizbarem Badeofen! Der Gipfel des Luxus nach unserem Barackenleben auf dem Land. Meine Mutter war mit meiner Schwester und mir aus ihrer Heimatstadt Basel zurückgekommen, wo wir unterernährten Mädchen beim Großvater buchstäblich aufgepäppelt worden waren und wo wir sogar acht Monate lang die Schule besucht hatten.

Es war ein richtiger, ein hoffnungsvoller Anfang in den eigenen vier Wänden. Wir waren keine Flüchtlinge mehr wie im Schweizer Paradies, dort eher geduldet vom Großvater. Trotz allgemeiner Freundlichkeit hatten wir gespürt, wir waren ›schuldig‹. Wir kamen aus dem Nazi-Land.

Nun galt es, wieder ein geregeltes Leben zu beginnen, zwar immer noch mit knappen Lebensmitteln, aber mit dem nach den Bombenangriffen unterbrochenen Schulbesuch in der Oberschule. Das hieß jedoch in provisorischen Räumen in der Martin-Luther-Kirche im obersten Stockwerk. Mir war richtig bang zumute nach dieser langen Abwesenheit. Wie würde ich aufgenommen werden von den früheren Mitschülerinnen? Würde ich dem Unterricht nach den extrem leichten Schulstunden in der Sekundarschule in Basel überhaupt folgen können? Englisch? Mathematik? In Französisch hatte ich allerdings einen Vorsprung.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!