Frontiersmen: Civil War 6 - Wes Andrews - E-Book

Frontiersmen: Civil War 6 E-Book

Wes Andrews

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Beschreibung

Der Angriff der Union naht ... und die Verzweiflung bei den Konföderierten nimmt zu. Das Sonnensystem Alamo ist zum Symbol des Widerstands geworden. Undenkbar, es aufzugeben. Unmöglich, es zu verteidigen. Die ersten Widerständler fliehen, während John und seine Crew fieberhaft nach schlagkräftigen Verbündeten suchen. Da tauchen die ersten Schiffe der Union im Transitfeld auf - und der Untergang der Randwelten-Konföderation scheint besiegelt ...

ÜBER DIE SERIE:

An den Grenzen der bekannten Galaxie geht es rau zu: Seit Jahrzehnten beuten die Konzerne der Kernwelten-Union die Randwelten aus. Eine Revolte auf der Bergbaukolonie Higgins‘ Moon ist der Funke, der das Pulverfass entzündet ... und ein einziges Wort entfaltet seine verheerende Sprengkraft: Bürgerkrieg!

Mittendrin: John Donovan, Frontiersman - einer jener furchtlosen Frachterkapitäne, die ihren nicht immer ganz legalen Geschäften dort nachgehen, wo der Weltraum noch frei und wild ist. John und seine zusammengewürfelte Crew von Outcasts wollen nichts weniger, als in den Krieg zu ziehen. Doch nicht immer gelingt es einem, sich von Scherereien fernzuhalten - schon gar nicht, wenn es persönlich wird ...

Das actionreiche SF-Spektakel von "Star Trek"-Autor Bernd Perplies alias Wes Andrews!

Diese Ausgabe enthält eine Karte des Frontiersmen-Universums.

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.

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Seitenzahl: 163

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Inhalt

Cover

Frontiersmen: Civil War – Die Serie

Über diese Folge

Über den Autor

Die Crew

Titel

Impressum

Karte des Frontiersmen-Universums

– 1 –

– 2 –

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– 4 –

– 5 –

– 6 –

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Frontiersmen: Civil War – Die Serie

An den Grenzen der bekannten Galaxie geht es rau zu: Seit Jahrzehnten beuten die Konzerne der Kernwelten-Union die Randwelten aus. Eine Revolte auf der Bergbaukolonie Higgins’ Moon ist der Funke, der das Pulverfass entzündet … und ein einziges Wort entfaltet seine verheerende Sprengkraft: Bürgerkrieg!

Mittendrin: John Donovan, Frontiersman – einer jener furchtlosen Frachterkapitäne, die ihren nicht immer ganz legalen Geschäften dort nachgehen, wo der Weltraum noch frei und wild ist. John und seine zusammengewürfelte Crew von Outcasts wollen nichts weniger, als in den Krieg zu ziehen. Doch nicht immer gelingt es einem, sich von Scherereien fernzuhalten – schon gar nicht, wenn es persönlich wird …

Von »Star Trek«-Autor Bernd Perplies alias Wes Andrews: Das actionreiche Bürgerkriegsepos des SF-Western-Crossovers als digitale Serie! Science-Fiction-Pflichtlektüre für Space Cowboys!

Über diese Folge

Der Angriff der Union naht … und die Verzweiflung bei den Konföderierten nimmt zu. Das Sonnensystem Alamo ist zum Symbol des Widerstands geworden. Undenkbar, es aufzugeben. Unmöglich, es zu verteidigen. Die ersten Widerständler fliehen, während John und seine Crew fieberhaft nach schlagkräftigen Verbündeten suchen. Da tauchen die ersten Schiffe der Union im Transitfeld auf – und der Untergang der Randwelten-Konföderation scheint besiegelt …

Über den Autor

Wes Andrews – das ist Bernd Perplies. Der 1977 geborene Autor ist seinen Lesern aus gut 30 Romanen bekannt, Science-Fiction und Fantasy für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Neben der Frontiersmen-Serie schrieb er gemeinsam mit Christian Humberg »Star Trek: Prometheus«, die ersten Star-Trek-Romane aus deutscher Feder. Mit den Frontiersmen lebt er seine Vorliebe für alte Western und die TV-Serie »Firefly« aus.

Die Crew

John Donovan ist ein Frontiersman – ein Schurke mit dem Herz am rechten Fleck, ein furchtloser Frachterpilot am Rand der besiedelten Galaxis. Seine Aufträge sind oft gefährlich und nicht immer ganz legal. Nie würde er dabei auf sein treues Schiff verzichten, die Mary-Jane Wellington – einen altgedienten Frachter der Cambria-Klasse, der neben einer Menge nützlicher Modifikationen auch eine oft überraschend menschliche KI besitzt.

Kelly stammt aus den Kernwelten. Vom Leben dort angeblich gelangweilt, brach sie ihr Studium ab und heuerte als Mädchen für alles auf der Mary-Jane an. Anfangs gab es ein paar Gefühlswirren zwischen John und ihr, aber dann beschlossen sie, lieber nur befreundet zu sein. Mittlerweile ist Kelly die zweitbeste Schützin an Bord und obendrein Johns gutes Gewissen. Dabei hat er ihr die Geschichte, die sie an den Rand führte, nie ganz abgekauft … verdammt, er kannte bis vor kurzem nicht einmal ihren Nachnamen!

Pat ›Hobie‹ Hobel ist der Bordingenieur der Mary-Jane Wellington und nicht nur Johns ältester Freund, sondern auch das fürsorgliche Herz der Besatzung. Der mit allen Wassern gewaschene Veteran reiste schon vor zehn Jahren unter dem alten Captain Sturges auf der Mary-Jane durchs All. Das Schiff ist sein Zuhause. Nirgendwo ist der glücklicher als im Maschinenraum oder hinter der Küchenzeile in der Mannschaftsmesse.

Aleandro ist ein junger Herumtreiber vom Planeten Loredo. John nahm ihn an Bord, weil er sich hervorragend mit Computern auskennt. Aleandro ist ein Idealist und glühender Fürsprecher für die Unterdrückten. Die Kernwelten-Union und ihre Ausbeutungspolitik ist ihm ein ständiger Dorn im Auge.

Harold Piccoli arbeitete einst in der Bergbaukolonie Higgins’ Moon, bevor er sich mit dem Manager anlegte, versehentlich einen Mann umbrachte und zur Flucht gezwungen war. Seit John ihn aus den Händen zweier Kopfgeldjäger freigekauft hat, besteht der hünenhafte, dunkelhäutige Mann darauf, seine Schuld auf der Mary-Jane abzuarbeiten.

Sekoya gehört den Peko an, einem Volk grünhäutiger, humanoider Aliens, die von den Menschen bei deren Expansion ins Alls verdrängt und in Reservatswelten gesperrt wurde. Die Tochter eines Konya (dem Oberhaupt einer Peko-Volksgruppe) ist bildschön und geheimnisvoll. Seit die Mannschaft der Mary-Jane ihr das Leben gerettet hat, steht sie in deren Schuld, wie es die Sitte der Peko verlangt. Ob John will oder nicht …

WES ANDREWS

SHOWDOWNBEI ALAMO

beBEYOND

Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.

Copyright © 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Hanka Jobke, Berlin

Lektorat/Projektmanagement: Lukas Weidenbach

Karte: © Markus Weber, Guter Punkt München

Covergestaltung: Thomas Krämer unter Verwendung von Motiven © Arndt Drechsler, Regensburg

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-4366-3

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

»Ein Fressen für die Geier sind wir, sonst gar nichts«, knurrte John Donovan. »Also erzählen Sie mir bloß nichts von Heldentum. Mit Heldentum hat der letzte Kampf der Konföderation gegen das Unionsmilitär hier im Alamo-System nichts zu tun. Nicht bei diesem Kräfteverhältnis.«

»Ich fürchte, dass ich Captain Donovan, so blumig seine Worte auch sein mögen, zustimmen muss«, sagte Ann-Kathryn Fisher. Die Sektorgouverneurin des Concord-Sektors saß ihm gegenüber an dem großen Konferenztisch und hatte die Hände auf der Oberfläche aus poliertem Holz gefaltet. »Nun, da die Mission der Mary-Jane Wellington zu den Reservatswelten gescheitert ist, sind uns die Streitkräfte der Kernwelten-Union unseren Geheimdienstberichten zufolge wenigstens zwei zu eins überlegen. Dazu kommt, dass unsere bunte Freiwilligenarmee militärischer Flottendisziplin gegenübersteht. Wir brauchen außergewöhnliche Ideen. Andernfalls sollten wir uns mit dem Gedanken anfreunden, zu kapitulieren, sobald die Unionskreuzer im Chambless-Transitfeld auftauchen.«

Sie saßen in einem der Besprechungsräume des provisorischen Konföderationsrats, der sich in Hattiesbay auf Ariana, dem zweiten Planeten des Alamo-Systems eingerichtet hatte. John und seine Mannschaft, die seit Sekoyas Abschied nur noch aus Hobie, Kelly, Aleandro und Piccoli bestand, hatten soeben den Abschlussbericht über ihre Reise ins Nacodoa-System und zu den dort lebenden Peko abgeliefert, tatkräftig unterstützt von Benjamin West, dem jungen und idealistischen Gouverneur des Tucson-Systems, der sie als Diplomat der Konföderation zu den grünhäutigen Nichtmenschen begleitet hatte. Die Reise war alles andere als gut verlaufen. Sie waren dem fanatischen Peko-Anführer Geonoj begegnet, der viele der Stämme auf Tonomai zum Krieg gegen die Menschen aufzuwiegeln versucht hatte. Durch Geonojs Hand wären sie beinahe ums Leben gekommen. Und selbst nachdem es Sekoya und John gelungen war, den rachsüchtigen Aufrührer unschädlich zu machen, war keineswegs alles gut gewesen. Die Tonomai-Peko waren innerlich zerrissen, verunsichert und nicht bereit für irgendwelche Bündnisverträge mit der Konföderation. Diese würde ihren Kampf allein ausfechten müssen.

Dass sie damit einer schier unmöglichen Aufgabe gegenüberstand, schien auch den übrigen Anwesenden – im Wesentlichen Gouverneure und hohe Militärs – aufzugehen. Allein Sektorgouverneur Earl Jennings wirkte noch von unerschütterlichem Kampfgeist erfüllt. Der grauhaarige Mann, der dem Oklahoma-Sektor vorstand und damals vor vier Monaten auf Purcell die Unabhängigkeit der Randplaneten verkündet hatte, stemmte die Fäuste auf den Tisch. »Wir kapitulieren erst, wenn der Feind mit seinen Schiffen den Himmel über Hattiesbay verdunkelt. So viele von uns haben bereits ihr Leben für unseren großen Traum verloren. Ich werde nicht zulassen, dass ihr Andenken besudelt wird, indem wir feige vor dem Feind den Schwanz einziehen.«

»Manchmal erfordert es mehr Mut, sich eine Niederlage einzugestehen«, murmelte Kelly.

»Wie war das?«

»Ach nichts. Nur etwas, das mein Vater früher zu mir und meinem Bruder gesagt hat.«

Auf Jennings Stirn entstand eine steile Falte, als er die Augenbrauen zusammenzog. »Ich kenne Ihren Vater nicht, Miss, aber ich bin nicht der Mann, der einen Kampf leicht verloren gibt und ihn sich danach schönzureden versucht.«

»Mein Vater –«, setzte Kelly unwirsch an, aber John hob beschwichtigend eine Hand.

»Lass es gut sein, Kelly. Das ist kein günstiger Zeitpunkt.«

»Wir sollten uns wirklich nicht streiten«, pflichtete ihm Fisher bei und warf Jennings einen mahnenden Seitenblick zu. »Es warten genug Probleme dort draußen auf uns.«

»In der Tat«, erwiderte der Sektorgouverneur. »Eins liegt darin, dass wir Ariana und das Alamo-System nicht einfach aufgeben können. Wir haben diese Welt, dieses Zentrum der Zivilisation inmitten der Randplaneten absichtlich erwählt, um hier unsere Regierung aufzubauen, Sie erinnern sich vielleicht.« Dabei sah er vor allem Kelly an. »Wir wollten damit zeigen, dass wir mehr sind als nur eine Bande Rebellen, die von einem aufgegebenen Goldgräberstollen aus den Widerstand gegen die Staatsgewalt probt.« Jennings schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wir sind die rechtmäßigen Herren über die Welten der Konföderation. Aber wenn das Alamo-System, dieses Symbol, fällt, dann steht in den Sternen, ob wir uns von diesem Schlag jemals wieder erholen.«

»Ich denke, dass wir uns einig sind, nicht voreilig die Waffen zu strecken«, sagte West. »Also lasst uns nach vorne blicken. Welche Optionen haben wir noch, nachdem die Peko außen vor bleiben?«

»Was ist mit dieser Waffenfabrik im Juno-System?«, mischte sich Hobie ein. »Deren Belegschaft wir nach Trenton gebracht haben.«

»Sternmetall-Armstrong.« Fisher nickte.

»Genau, könnten wir da nicht unsere Bestände an Kriegsgerät noch einmal aufstocken? Immerhin liegt das Juno-System direkt nebenan.«

»Die Fabrik wurde stillgelegt«, schaltete sich Sektorgouverneur Robin De Clerk ein, der dem Jalisco-Sektor vorstand, zu dem sowohl das Juno- als auch das Alamo-System gehörte. »Nach dem Aufstand der Arbeiter und dem Diebstahl von vierzig Frachtern war an einen schnellen Weiterbetrieb ohnehin nicht mehr zu denken. Kurz darauf hat der Vorstand aufgrund der politischen Lage beschlossen, sich ganz aus den Randwelten zurückzuziehen. Wir waren nicht in der Lage, sie davon abzuhalten, den Großteil der verbliebenen Ausrüstung abzutransportieren und die Fertigungsstätten unbrauchbar zu machen. Sie haben nicht alles zerstören können. Einige der Waffensysteme und Jagdmaschinen, die gegenwärtig das Alamo-System beschützen, stammen von dort. Aber die Ausbeute war gering.«

»Zu schade«, brummte Johns alter Freund.

John schüttelte langsam den Kopf. »Das wird keine Schlacht. Das wird ein Gemetzel.«

»Ganz wehrlos sind wir nicht«, entgegnete Fisher. »Wir haben zwar gegenwärtig zu wenig Schiffe, um die Unionsflotte besiegen zu können, allerdings erwarten wir noch heute eine große Lieferung an Raumminen, die eines unserer Spezialteams während eines Überführungsflugs von den Modena-Waffenfabriken abgefangen hat. Mit diesen können wir das Chambless-Transitfeld nicht vollständig sperren, aber doch genug Hindernisse auslegen, dass die Unionskreuzer sehr vorsichtig vorrücken müssen.«

»Jede Stunde, die wir gewinnen, ist schön und gut«, meinte West, »trotzdem zögert sie das unvermeidliche Ende bloß hinaus – und dieses Ende wird kommen, wenn uns keine sehr gute Idee einfällt.«

»Wie wäre es mit einem sektorweiten Aufruf an die Zivilbevölkerung?«, schlug Piccoli vor. »Viele … Privatunternehmer besitzen mehr oder weniger gut bewaffnete Schiffe, um sich gegen Raumpiraten und Peko verteidigen zu können.«

»Unser Kampf im Rand wurde vom ersten Tag an von freiwilligen Zivilisten getragen«, sagte Fisher. »Der Großteil unserer Streitkräfte rekrutiert sich letzten Endes aus planetaren Milizen und unabhängigen Frontiersmen wie Ihnen. Allerdings ist die Kampfbereitschaft vieler Männer und Frauen gerade dieser letzten Gruppe eher gering. Sie zieren sich, für die Konföderation einzustehen und unser aller Freiheit zu verteidigen. Das ist umso bedauerlicher, da viele von ihnen über Raumschiffe mit geradezu fragwürdig guter Bewaffnung verfügen.«

John ließ sich ihr Dilemma durch den Kopf gehen. An Fishers Worten war durchaus etwas dran. Abgesehen von T. S. Sebastian waren ihm auf Haven und auch sonst in den letzten Wochen kaum bekannte Gesichter aus den Reihen der Frontiersmen über den Weg gelaufen. Im Grunde wunderte das John nicht. Gerade freischaffende Raumfahrer liebten ihre Unabhängigkeit und ihre Haut so sehr, dass sie sich äußerst ungern in die Probleme anderer Leute hineinziehen ließen. Noch vor zwei Jahren hätte John es wohl ähnlich gehalten. Einzig seine schrecklich idealistische Besatzung – Kelly, Piccoli und Aleandro im Speziellen – hatte ihn dazu bewogen, sich auf die Seite der Konföderation zu schlagen. Natürlich war es auch kein Schaden gewesen, dass Frank Langdon sie angeheuert hatte, ein Mann, auf den John nichts kommen ließ. Das mochte ein Punkt sein, an dem man ansetzen konnte.

»Vielleicht sollten Sie noch mal um Hilfe bitten«, sagte John nachdenklich zu Fisher. »Aber diesmal sollte kein Politiker mit den Leuten reden, sondern jemand, den sie kennen und dem sie zuhören, wenn er sich an sie wendet.«

Die Sektorgouverneurin sah ihn interessiert an. »Soll das heißen, Sie bieten sich als Botschafter an?«

»Meine Leute und ich sind zu den Peko geflogen, um sie zu überreden, an der Seite der Konföderation zu kämpfen. Das hier wird im Vergleich dazu ein Spaziergang.«

»Ihre Mission nach Tonomai war ein Fehlschlag«, erinnerte ihn ein weißbärtiger General, dessen Name John direkt nach der Vorstellungsrunde vergessen hatte.

»Die Grünhäute sind auch nicht unbedingt die Freunde von uns Menschen«, gab John leicht gereizt zurück. »Aber die Männer und Frauen, die Sie jetzt um Hilfe ersuchen wollen, gehören sozusagen zu unserer Familie.« Er fuhr sich übers unrasierte Kinn. »Ich kann natürlich nicht versprechen, dass alle bereit sind, ihren Hals einfach so zu riskieren. Genau genommen ist es eher unwahrscheinlich, dass mir mehr als eine Handvoll aus reiner Freundschaft oder neu entdecktem Patriotismus folgen. Also, was wollen Sie den Frontiersmen bieten?«

Die Politiker und Militärs wechselten stumme Blicke.

»Was sollten wir ihnen denn Ihrer Meinung nach bieten?«, fragte Fisher.

»Geld ist immer ein guter Anfang«, sagte John. »Und besser eine gute Stange Geld, denn der Job ist ein echtes Himmelfahrtskommando. Außerdem …« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und kratzte sich am Kopf. »Nun ja, einige könnte die Aussicht reizen, dass man ihre Strafakte löscht und ihnen einen Neuanfang ermöglicht. Viele von uns haben in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen die Gesetze der Union gedehnt oder sogar gebrochen. Manchmal geschah es aus der Not heraus, manchmal, weil es einfach richtig war, und manchmal … weil nicht alle Frontiersmen nette Menschen sind. Viele sind auf der Flucht vor den Space Marshalls oder dem Militär, und keineswegs jeder ist glücklich damit, wenn Sie verstehen, was ich damit meine.«

»Amnestie …« De Clerk tippte nachdenklich mit den Fingerspitzen seiner Rechten auf die Tischplatte. »Ich schätze, ein Neuanfang ist das Mindeste, was wir jedem, der sich als loyal zur Konföderation erweist, anbieten können.«

»Mir gefällt das nicht, möglicherweise Dieben und Mördern Pardon zu gewähren«, knurrte Jennings.

»In den Augen der Union sind wir kaum weniger Verbrecher als diese Männer und Frauen«, gab Fisher zu bedenken. »Wir haben eine Menge Unionseigentum gestohlen, und von den Toten will ich gar nicht erst anfangen.«

»Wir befinden uns im Krieg. Das ist etwas anderes als ein Mord oder Raub aus Geldgier.«

»Tja, überlegen Sie es sich«, sagte John. »Aber Sie werden wohl moralische Kompromisse eingehen müssen, wenn Ihre schöne Konföderation nicht untergehen soll.«

»So sehe ich das auch«, pflichtete ihm De Clerk bei. »Verzweifelte Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen. Meinen Segen zu der Operation haben Sie, Captain.«

Auch die übrigen Anwesenden stimmten mehr oder minder begeistert zu.

»Na schön.« John straffte sich. »Wie viel Zeit habe ich, um die Kavallerie zusammenzutrommeln?«

Einer der Militärs zog ein Padd zurate. »Unseren neusten Informationen zufolge nähern sich die letzten Schiffe dem Sammelpunkt der Unionsstreitkräfte. Mit einem Angriff ist in siebzig bis achtzig Standardstunden zu rechnen.«

»Also gut drei Tage. Das ist nicht die Welt, aber es könnte schlimmer sein. Mit Ihrer Erlaubnis machen meine Besatzung und ich uns gleich auf den Weg. Wir müssen ein paar alte Freunde und Feinde anrufen.« John kam auf die Beine.

Hobie und die anderen wollten es ihm gerade gleichtun, als die Tür zum Besprechungsraum aufgerissen wurde. Im Eingang stand Amelia, eine junge Frau, die zum Stab von Benjamin West gehörte. In der linken Hand hielt sie ein Daten-Padd, und Bestürzung stand auf ihrer Miene geschrieben. »Ich bitte um Verzeihung für die Störung, aber uns hat soeben eine erschreckende Nachricht erreicht.«

Während Jennings die Stirn runzelte, winkte Fisher die junge Frau näher. »Bitte, worum geht es?«

»Lesen Sie selbst, Ma’am.« Amelia reichte der Sektorgouverneurin das Padd.

Diese überflog die dort gespeicherte Nachricht, und ihre Züge verdüsterten sich. Mit ernstem Gesichtsausdruck legte sie das Padd auf den Konferenztisch und erwiderte die fragenden Blicke der übrigen Anwesenden. »Frank Langdon ist tot.«

»Was?«, entfuhr es John, und er war nicht der Einzige, der mit Betroffenheit und Unglaube auf die Nachricht reagierte. Er trat an die Tischkante und beugte sich vor, wobei er sich mit den Händen aufstützte. »Wie ist das passiert?«

»Der Gouverneur wurde heute Morgen leblos in seiner Unterkunft in Freehold aufgefunden. Wie es aussieht, kam er schon gestern Abend ums Leben, und der Zustand seiner Leiche sowie des Wohnzimmers seines Hauses lassen keinen Zweifel daran, dass es ein gewaltsamer Tod war. Was genau passiert ist, ließ sich zum Zeitpunkt, als die Nachricht abgesendet wurde, noch nicht sagen, aber …« Fisher brach ab, und ihre Lippen wurden zu einem schmalen Strich.

»Sprechen Sie weiter, Ann«, bat De Clerk.

Die Sektorgouverneurin musste sich merklich überwinden, mit ihrem Bericht fortzufahren. »Allem Anschein nach … haben ihn die Angreifer zunächst gefoltert … und ihm anschließend die Kehle durchgeschnitten. Ich … kann mir nicht vorstellen, wer so barbarisch handeln würde. Es ist schrecklich.«

»Angreifer?«, hakte West nach. »Waren es mehrere?«

»Den Spuren zufolge zwei. Aber die Untersuchung läuft noch.«

Hobie stieß eine leise Verwünschung aus.

»Die wollten irgendetwas von ihm wissen«, knurrte John, »etwas, das er ihnen nicht sagen wollte.«

»Langdon kannte so gut wie alle unsere Militärgeheimnisse«, sagte Jennings düster. »Er war unser führender Mann für Spezialoperationen.«

»Dann müssen wir wohl davon ausgehen, dass es Allianz-Agenten waren, die ihm aufgelauert haben.« In ohnmächtiger Wut ballte De Clerk die Fäuste. »Wer sonst hätte ein Interesse daran, ihn derart erbarmungslos auszuquetschen?«

Jennings warf einen vielsagenden Blick in die Runde. »Wir können nur hoffen, dass er seinen Befragern Widerstand leisten konnte. Ansonsten steht es schlecht um uns in diesem Krieg. Wenn die Union etwa herausgefunden hat, dass wir von ihrer geplanten Invasion auf das Alamo-System wissen und uns darauf vorbereiten, wird sie sofort angreifen.«

»Dann sollten wir besser keine Zeit verlieren.« John stieß sich vom Tisch ab. »Wir machen uns auf den Weg und engagieren jeden Schurken zwischen hier und Tombstone. Sie sollten besser einen dicken Sack Union Dollars parat haben, wenn wir zurückkehren – und einen Block Blanko-Freisprüche von Ihrem obersten Richter.«

»Das werden wir, Captain Donovan«, versprach ihm Fisher. »Viel Glück! Und beeilen Sie sich! Wenn Sie zu spät kommen, gibt es vielleicht keine Konföderation mehr, die Sie und Ihre Frontiersmen retten können.«

»Wen werden wir anrufen?«, fragte Hobie, als sie mit Johns Fargo-Ti27 zurück zum Raumhafen von Hattiesbay fuhren. »Tony Bedford? Buddy O’Reilly? Calamity Kate?«

»Ganz ehrlich?« John bog mit dem zweisitzigen Landgleiter auf die Hauptstraße ein, die sie durch das Raumhafenviertel zum Landefeld bringen würde, wo die Mary-Jane Wellington auf sie wartete. »Ich hatte eigentlich vor, zuerst bei Darius Martell anzuklopfen.«

»Martell?«, rief Kelly von der kleinen, zwischen den kegelförmigen Außentriebwerken liegenden Ladefläche aus, wo sie mit Aleandro und Piccoli saß. »Was willst du von diesem Verbrecher?«

»Er mag ein Mann sein, dem man nur mit Vorsicht begegnen sollte, aber er kennt wirklich jeden im Coronado-System. Wenn wir den Paten von Constitution überzeugen können, dass es in seinem Interesse ist, für die Konföderation zu kämpfen, macht uns das vieles einfacher.«

»Da wünsche ich dir viel Glück.« Der Sarkasmus in Kellys Stimme war nicht zu überhören. »Krieg und Verbrechen sind sein Geschäft.«

»Wenn die Union diesen Konflikt gewinnt, wird sie die Randplaneten noch stärker unterdrücken als zuvor. Dann wird es hier draußen von Patrouillenschiffen und Wachkreuzern nur so wimmeln. Das wird Martell auch nicht gefallen, denn er lebt genauso davon, dass die Gesetze in den Randsektoren etwas lockerer gehandhabt werden.«

»Mag sein. Trotzdem bin ich auf das Gespräch gespannt.«

»Ich sollte versuchen, Joaquín zu erreichen«, mischte sich Aleandro ein.

»Deinen Freund von früher, der jetzt als Raumpirat die Badlands unsicher macht?«, fragte Piccoli. »Wie nannte er sich noch gleich?«