Frustschutzmittel - Roman F. Szeliga - E-Book

Frustschutzmittel E-Book

Roman F. Szeliga

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Beschreibung

Unsere innere Einstellung bestimmt nicht bloss unser Verhalten, sondern auch die Intensität unserer Energiequellen. Es gibt wohl niemanden auf der Welt, der keine Freude will und braucht. Aber es gibt nur sehr wenige, die das wahre Geheimnis der Freude kennen. Was steckt also hinter diesem Gefühl, das unser Leben lebenswert macht? Wie kann dieser »Frustschutz« auch im Alltag aktiviert werden? Ein Buch mit vielen positiven Gedanken, über die Freude, das Glück, den Humor, die Leichtigkeit als Energiequellen unseres Lebens, die uns auch Mut machen, alte, ausgetretene Wege zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren. Der Arzt und Humorexperte liefert heilsame Impulse für unsere tägliche Kommunikation: Emotionale »Tupfer«, humorvolle »Salben«, aber auch kleine, spitze Nadeln, die den Nerv der Zeit treffen. Ein mitreißendes, charmant-pointiertes Plädoyer für ein besseres Miteinander im Privat – und Berufsleben frei nach dem Motto: »Nehmen Sie das Leben nicht so ernst, denn Sie kommen eh nicht lebend raus!«

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Seitenzahl: 200

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DR. ROMAN F. SZELIGA

Frustschutzmittel

Wie Sie es schaffen, alles halb so schlimmoder doppelt so gut zu finden

Frustschutzmittel

Wie Sie es schaffen, alles halb so schlimm oder doppelt so gut zu finden

1. Auflage

© 2015 Midas Management Verlag AGISBN 978-3-907100-67-7

Dr. Roman F. Szeliga:FrustschutzmittelZürich: Midas Management Verlag AG

Lektorat: Stefanie Klief, NümbrechtLayout und Satz: Ulrich Borstelmann, DortmundCover: Agentur 21, ZürichAutorfoto: Christian Husar

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in Seminarunterlagen und elektronischen Systemen.

Midas Management Verlag AG, Dunantstraße 3, CH 8044 ZürichWebsite: www.midas.ch, Mail: [email protected]

Inhalt

Vorwörtlich genommen

1 Vom Kommunikationslabor in die Lebenspraxis

Die Geheimnisse des Freuens

Mehr Leichtigkeit für alle!

Humor ja, aber wie?

Vom Miesepeter zur Zufriederike?Wie man gute Laune produziert!

2 Menschliches

Das Kind neben und in mir

Das Kind ein Studienobjekt der Kreativität

Männer & Frauen

Alter hat Klasse!

Zweite Meinungenoder Meinungsaustausch mit Wegbegleitern

3 Berufliches – allen Ernstes?!

Kommunikation mit der FHL-Formel

Präsentation, Meeting, Vortrag

Lob und Dankbarkeit

Freudvolle Inspirationen aus der Chefetage

4 Praktische Tipps vom Privatarzt

Persönliches, Privates und Praktisches

CliniClowns –wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden

Danksagung

Nachwort

Literaturliste

Vorwörtlich genommen

»Wie Sie es schaffen, alles halb so schlimm, oder doppelt so gut zu finden!«

Ich kann es schon nicht mehr hören, sehen oder lesen! Eine negative Schlagzeile jagt die nächste – Meldungen, Probleme, Krisen dominieren unsere Informationswelt. Dieses Buch widmet sich daher den positiven Dingen des Lebens. Was mir gut tut, wie ich Energieräuber erkenne und was ich vor allem selbst zu meinem psychischen Wohlbefinden beitragen kann. Denn ich bin überzeugt: Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Verlieren!

Und dafür sind drei Werte zu meiner Lebenseinstellung geworden: Leichtigkeit, Freude und Humor. Sie tun gut. Bereichern und bewegen.

Wo und wie wir diese drei Lebenselixiere finden und einsetzen können, darum geht’s in diesem Buch! Ich zeige Ihnen pointiert und mit einer gehörigen Dosis (Selbst)Ironie, wie Sie den Problemen und Problemchen auf den Zahn fühlen können, um dann souverän die Wurzel des Übels schmerzfrei, doch keineswegs scherzfrei, zu ziehen.

Es ist ein sehr persönliches und ehrliches Buch mit Gedanken, Tipps und Tricks zur besseren Kommunikation und Impulsen. Hin zu einer anderen Einstellung zu unserem Tun, was man von anderen lernen, von Kindern wiederentdecken und in jeder Lebenslage selbst ein klein wenig besser machen kann. Eingepackt in humorvolle Zitate, Geschichten und Fakten zum Nach-, Quer- und Umdenken und Weitererzählen.

Ach übrigens: Ich bin Arzt!

Und das mit Leib und Seele. Man muss zwar nicht zum Arzt geboren sein, aber wenn, dann erleichtert es die Sache ungemein. Und als Arzt ist mir nichts Menschliches fremd. Ich kenne unsere Zeitgenossen im wahrsten Sinne des Wortes in- und auswendig. Das macht das medizynische Leben spannend, interessant, verrückt und manchmal auch ziemlich nachdenklich.

Als Arzt Ihres Vertrauens möchte ich Sie persönlich und menschlich durch einige Lebenslagen begleiten – von der Wiege bis zur Waage sozusagen. Für viele Situationen, bei denen Ihnen das Lächeln auf den Lippen zu gefrieren droht, habe ich das passende Frustschutzmittel parat – mit Humor als Heil- statt Heulmittel. Wohl dosiert und nicht verschachtelt, sondern geradeheraus!

Seit vielen Jahren ist für mich der Humor das Antidot zum Ernst des Lebens, der (bio)logische Treibstoff für mehr gute Laune. Humor ist einfach die beste Medizin.

Tagtäglich lernen wir neue »Kurz-Zeit-Lebensabschnittspartner« kennen: im Job, im Supermarkt, beim Sport, im Urlaub und an der Theke der Stammkneipe. Tagtäglich kommunizieren wir darauf los, was das Zeug hält und wundern uns, warum manches nicht so läuft, wie wir’s gerne hätten.

Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie es vermeiden können, beidbeinig in die »Kommunikations-Fettnäpfchen« dieser Welt zu tappen oder – wie Sie es elegant und erhobenen Hauptes, aber vor allem mit einem charmanten Lächeln wieder verlassen können und Ihnen dann alle Herzen zufliegen.

Irren Ärzte?

Sicher nicht, und wenn ja, dann geben sie es nicht zu! In diesem Buch werde ich die Ursachen unserer kleinen und großen Kommunikations-Weh-Wehchen untersuchen, durchleuchten und wenn es notwendig ist, auch mal sezieren! Wir werden gemeinsam das »Wohlfühl-Gen« in uns entdecken und es sichtbar machen. Denn jeder von uns hat eines, manchmal an der Oberfläche manchmal tief versteckt. Ich werde Ihnen helfen die typischen Kinderkrankheiten eines besseren Miteinander auszumerzen, Diagnosen erstellen und Therapieansätze vorschlagen. Und ich werde Ihnen Leichtigkeit statt Schwermut verordnen. Allen Ernstes!

Die Sp(r)itze des Eisbergs

Oft sind es gerade die kleinen kommunikativen Stolpersteine in Form von Gesten, Formulierungen, Bemerkungen, falsch gewählten Worten, die uns scheitern lassen, oder die Ursache für entscheidende Missverständnisse sind. Oft ist es auch mangelndes Zuhören. Zuhören mit den Ohren, aber auch mit dem Herzen. Unsere Einstellung bestimmt unser Verhalten! Daraus folgt: Kleine Verhaltensänderungen ergeben oft große, positive Auswirkungen, die dazu noch unheimlich viel Spaß machen.

Beipackzettel

Und Sie lieber Leser sollen immer sofort wissen, wo’s lang geht. Was es Gutes bringt, wenn Sie’s tun, und worauf Sie besonders achten müssen, dass es optimal wirkt! Deswegen gibt es einen sympathischen Begleiter durch’s Buch, der seit Jahrtausenden weiß, wie es funktioniert, damit es funktioniert.

Darf ich vorstellen: das Endorphinchen

Endorphine, das ist die Kurzform von sogenannten »endogenen Morphine«. Sie sind vom Körper selbst produzierte Hormone, die schmerzlindernd bzw. schmerzunterdrückend wirken.

Endorphine werden unter anderem in unserem Gehirn, in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert. Das Endorphinsystem wird einerseits in Notfallsituationen aktiviert: verletzte Menschen verspüren z. B. deswegen zunächst keine Schmerzen, andererseits werden die Endorphine auch bei positiven Erlebnissen wie z. B. Geburten ausgeschüttet, was ihnen den volkstümlichen Namen »Glückshormone« eingebracht hat. Deswegen liebe ich sie ja auch so, diese süßen, kleinen Hormonkuschler mit Soforteffekt.

Die süßeste, frechste und prominenteste Vertreterin dieser Spezies, MEIN ganz persönliches Endorphinchen wird Ihnen immer mal zeigen, für welche Areale in Ihrem tiefsten Inneren Sie jeweils besonders aufmerksam sein müssen, – euphorisierende Wirkungen vorprogrammiert.

Die Endorphinchen:Herr Endo liebt Zahlen, Daten, Fakten und taucht immer dann auf, wenn es um Wissenschaft, Studien und Tests geht.

Ganz anders das Fräulein Phinchen: Sie liebt Geschichten und Spaß und regt zum Ausprobieren, Nachdenken und Querdenken an.

Herr Endo und Fräulein Phinchen sind die Gute-Laune-Botschafter in diesem Buch. Nicht vergessen: Gegensätze ziehen sich an.

Positives Denken heißt für mich also echte Lust auf Freude, Genuss und Leichtigkeit. Andere Menschen mit der eigenen lebensbejahenden Einstellung anzustecken und mitzureißen – dafür habe ich dieses Buch geschrieben.

Machen Sie sich’s also jetzt auf meiner virtuellen Untersuchungsliege bequem, erzählen Sie mir, was ich für Sie tun kann und ich werde mein Bestes geben, Sie gut zu behandeln!

Dann steht jetzt einem Lesevergnügen nichts mehr im Wege! Und genau das soll Ihnen dieses Buch machen: Spaß an der Freude!

I LAUGH TO ENTERTAIN YOU!

Ihr Dr. Roman F. Szeliga

1 Vom Kommunikationslabor in die Lebenspraxis

»Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie«

E. Kant

Zuerst ziehe ich für Sie den Labormantel an und gehe den Dingen auf den Grund – den Wirkungsweisen von Freude, Leichtigkeit und Humor! Was bewegt uns, was fehlt uns und was ist uns wo verloren gegangen? Welche Studien gibt es und welche Tests und Übungen erleichtern Ihnen den Zugang zu einer Renaissance der legalen Wohlfühldrogen!

Der Arzt Ihres Vertrauens weiß: Es muss nicht alles im Leben Sinn machen, es kann auch einfach nur Spaß machen! Der Arzt Ihres Vertrauens empfiehlt daher: Wir sollten immer öfter das tun, was wir nicht lassen können!

Die Geheimnisse des Freuens

»Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.«

Karl Valentin

Heute schon gefreut?

Eines ist klar: Es gibt niemanden hier auf Erden, der keine Freude will. Es gibt auch niemanden auf Erden, der keine Freude braucht. Aber es gibt nur sehr Wenige, die das wahre Geheimnis der Freude kennen. Was steckt also hinter dieser emotionalen Wollust, die unser Leben lebenswert macht?

Dazu nachfolgend kurz die unterschiedlichen Aspekte von Freude aus evolutionärer, biologischer und psychosozialer Sicht.

Menschen sind soziale Wesen

Tatsächlich – Menschen sind soziale Wesen und Freude steckt an.

Ein sympathisches Lächeln ist der wirkungsvollste Stimulus, den es gibt. Wer kleine Kinder hat, selbst eines war oder sich gar noch daran erinnern kann, weiß: Lächelt man ein Kind an, so erwidert es dies mit einem Lächeln und lernt extrem schnell aus diesem Verhaltensmuster: »Ich grinse, – Mami und Papi lächeln dann – und alles ist gut!«

Es ist kaum möglich auf ein herzerfrischendes Lächeln nicht ebenso zu antworten: Will man also eine zurücklächelnde Reaktion vermeiden, sind viele Hemmungsmechanismen notwendig, und man fühlt sich zudem nicht wohl dabei.

Freude hat mehrere, biosozial bedeutsame Wirkungen auf den Menschen und seine Funktionen. Zwei möchte ich exemplarisch erwähnen:

• Freude erleichtert und verstärkt soziale Ansprechbarkeit und ermöglicht, in sozialen Gruppen zu leben.

• Freude bringt eine große Erleichterung bei negativen Reizen und/oder Emotionen und birgt insofern eine wichtige Funktion bei der Bekämpfung negativer, belastender Stimuli.

Die schlechte Nachricht: So wie die Intelligenz, ist auch die Fähigkeit zur Freude genetisch geprägt und damit von Mensch zu Mensch verschieden. Menschen, die viele »Freude-Gene« vererbt bekamen, werden auch von ihrer Umwelt als glücklicher, erfolgreicher und – aufgemerkt – auch erotischer wahrgenommen.

Die gute Nachricht: Die »Fähigkeit zur Freude« ist somit teilweise angeboren, man kann sie nicht trainieren; wohl aber die Einstellung, sie bewusst und oft erleben zu wollen. Je mehr Freude wir anderen Menschen machen, desto mehr Freude kehrt ins eigene Herz zurück. Ich kann es deshalb nicht nachvollziehen, wenn sich jemand seine Glücksgefühle für morgen aufhebt. Wer sich heute freuen kann, sollte nicht bis morgen warten. Sondern es dann zusätzlich tun.

Vom Pessi- zum Optimisten

»Ein Optimist weiß genau, wie traurig die Welt sein kann, während es ein Pessimist allmorgendlich neu herausfindet.«

Peter Ustinov hätte es nicht besser formulieren können: Unsere innere Einstellung bestimmt unser Verhalten. Ist sie positiv – manche nennen sie dann Zuversicht – bestimmt das auch die Intensität unserer eigenen Energiequellen.

Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht, als ein Pessimist, lebt aber froher, weil er sich freuen kann. Freude ist das Maß für die kleinste positive Zeiteinheit im Leben eines Menschen.

Und es gibt überall schöne Dinge für den, der sie sehen will. So wie das bloße Teilen von Erlebnissen mit jemandem, den man liebt, große Freude auslöst. Außerdem: Wer Freude schenkt, macht zwei Menschen reicher!

Wenn uns das Freuen auf allen Ebenen so gut tut, warum tun wir Menschen es dann so selten?

Einer der Gründe ist eine so große Erwartungshaltung, dass die Realität nicht mithalten kann. Ein Lösungsansatz könnte daher sein: Wenn wir uns offen und frei mit geringerer Erwartung auf eine neue Erfahrung einlassen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir angenehm und freudig überrascht werden, als wenn wir einem Ereignis mit einer sehr hohen Erwartung entgegenblicken. Und auch das kennen Sie bestimmt: Wir erleben oft das, was wir erwarten: »Na klar, wie immer – hier gibt es keine Parkplätze« oder »Natürlich hat mich mein Chef wieder ignoriert« usw.

Gleichzeitig konzentriert sich unsere Wahrnehmung mit destruktiver Begeisterung darauf, Beweise dafür zu sammeln, dass unsere (negativen) Erwartungen begründet waren: »Wir haben’s ja eh immer schon g’wusst!«

Erwarten wir etwas Negatives, finden wir meist auch leicht Beweise dafür. Also nächstes Geheimnis: Negative Erwartungshaltung ist keine artgerechte Haltung! Geben wir dazu den Energievampiren in unserem Umfeld immer weniger Raum.

Es geht nämlich auch umgekehrt.

Freude heißt auch dafür »bereit sein«. Das kleine, feine, zarte Wunder liegt oft so nah!

Der Arzt Ihres Vertrauens ist beeindruckt: Scheinbar sind die physikalischen Gesetze schuld an Depressionen. Die Schwerkraft zieht demnach alle so runter!

Der Kontrapunkt zur Freude ist die Trauer. Und warum der Mensch als einziges Lebewesen überhaupt in der Lage ist zu weinen, darauf kennt die Wissenschaft noch keine ausreichende Antwort. Favorisiert wird die Theorie, dass Tränen einen kommunikativen Auftrag haben: Wir machen andere auf uns aufmerksam, rufen zu Mitleid und Hilfsbereitschaft auf oder aber appellieren, die Freude mit uns zu teilen. Was man aber sicher weiß: Freude und Traurigkeit liegen auch physiologisch eng beisammen. Es sind die einzigen Emotionen, die gleich intensiv Tränenfluss auslösen können. Für die Zahlenfreaks unter den geschätzten Leserinnen und Lesern:

Der Mensch produziert 70 Liter Tränenflüssigkeit in seinem Leben – den größten Teil, um das Auge sauber zu halten. Dafür reichen ein bis drei Milliliter/Tag.

Tränen lügen nicht. Und wer weint, ist traurig. Das haben wir seit frühester Kindheit abgespeichert. Von wegen! Glückstränen sind Perlen der positiven Emotion.

Bestimmt haben Sie selbst schon erlebt, dass der Anblick eines weinenden, Ihnen nahestehenden Menschen, Sie selbst zu Tränen rührt, obwohl Ihre subjektiv empfundene Trauer viel geringer ist. Mit positiven Emotionen, wie Freude oder Humor ist es ähnlich. Der Grund dieses Phänomens liegt in unseren Spiegelneuronen.

Spiegelneuronen, auch Simulations- oder Empathieneuronen genannt, sind ein cleveres Resonanzsystem im Gehirn, bestehend aus hoch spezialisierten Nervenzellen, die Gefühle, Emotionen und Stimmungsschwankungen anderer Menschen vom Empfänger erkennen lassen.

Wir beobachten ein emotionales Verhalten, und unsere neuronalen Netze reagieren genauso, als ob man das Gesehene selbst ausgeführt hätte. So wird aus uns ein mitfühlendes Wesen. Wir werden förmlich von dem Gefühl des anderen »angesteckt«, treten mit ihm emotional in Einklang.

Ja, solche »Ansteckungskrankheiten« liebt Ihr Arzt des Vertrauens. Freut sich also ein Mensch sicht- und spürbar, freuen wir uns mit. Lächelt uns wer an, lächeln wir zurück.

Gleichzeitig vergewissern wir uns durch Vergleich-Updates in unserer zerebralen Verhaltensdatenbank, ob die empfangenen Gefühle, die wir wahrnehmen, beim anderen auch echt sind.

Dies bedeutet, dass unsere Spiegelneuronen nicht nur reagieren und aktiv sind, wenn wir selbst Ärger, Trauer, Schmerz oder Freude erfahren, sondern auch, wenn wir diese Empfindungen bei jemand anderem bloß wahrnehmen.

Spiegelneuronen funktionieren unbewusst. Wir können diese leider nicht kontrolliert einschalten wie einen Mixer oder starten wie unser Auto, geschweige denn logisch und konkret steuern. Für unser alltägliches Zusammenleben ist das Funktionieren der Spiegelneuronen unentbehrlich, ohne sie ist ein Miteinander und Verstehen von Menschen undenkbar.

Zusammengefasst: Freude hat eine unglaubliche Wirkung auf Menschen. Alle Informationen, Reaktionen und Wahrnehmungen, die wir im Zustand der Freude aufnehmen, empfinden wir als angenehm und geben diese Energie bewusst und unbewusst wieder an unser Umfeld ab. Wir sehen das Leben, die Umwelt durch eine gesunde »rosarote Brille«: Der Rasen erscheint grüner, die Sonne strahlt heller, und sogar das andere Geschlecht wirkt auf einmal viel schöner. Interessanterweise funktioniert das auch beim eigenen Partner…

Die Freude verändert aber auch unsere Wahrnehmungssysteme: Sie lässt den Menschen toleranter, gelassener und freizügiger erscheinen. Richtige Freude entsteht immer dann, wenn man etwas spielerisch tun kann: Spielerisch genießen oder lieben, spielerisch beobachten und arbeiten. Freude ist eine Liebeserklärung an das Leben.

Die Neurowissenschaftlerin Tali Sharot, die viele interessante Studien zu diesem Thema gemacht hat, kommt letztendlich zu dem Schluss: »Das optimistische Hirn, scheint irgendwie imprägniert zu sein. Negative Informationen nimmt es offenbar aus Prinzip nur flüchtig zur Kenntnis. Zum eigenen, egoistischen Wohle und zur Krankheitsprävention blendet es negative Impulse einfach aus und schaltet auf den Stand-by Modus, um sich seine positive Einstellung nicht nehmen zu lassen.«

Wie bekommt man Hoffnung oder positive Gedanken, wenn man sie gerade nicht hat?

• Rufen Sie sich positive Erlebnisse oder Situationen in Erinnerung, wo Sie stark und erfolgreich waren und die Welt am liebsten umarmt hätten. Nutzen Sie Ihr cleveres Gedächtnis. Es schönt und verdichtet im Rückblick und merkt sich detailliert stimmige Geschichten mit Höhepunkten und einem guten Ende. Woran erinnern wir uns bei unseren Kindern? An das erste Lächeln, die tollen Momente des Größerwerdens, die lustigen Erlebnisse der gemeinsamen Urlaube. Aber die meiste Zeit haben wir Windeln gewechselt, Schulnoten kritisiert und hinter ihnen hergeräumt. Nutzen wir also diesen »Sonnenschein – Speicher« für traurige Tage!

• Treffen Sie sich mit dynamischen, sympathischen und vor allem fröhlichen Menschen, und lassen Sie sich von deren guter Laune anstecken!

• Meiden Sie im gleichen Zug den Kontakt zu Menschen, die Sie emotional belasten oder noch weiter in Ihrer Stimmung herunterziehen.

• Lassen Sie »üble Stimmung« nicht mit sich geschehen, machen Sie nicht andere für Ihre Situation verantwortlich, auch wenn es manchmal so scheint. Werden Sie aktiv in Ihrem Handeln, verlassen Sie die hemmende Passivrolle, und kommen Sie aus Ihrer Herz- & Schmerzhöhle heraus! Aktives Handeln heißt, sein Leben zu kontrollieren. Und wer möchte das nicht gerne?

• Verfassen Sie Ihr ganz persönliches »Motivations- und Gute-Laune-Tagebuch«, in dem Sie sich mindestens drei positive motivierende Ereignisse des Tages notieren. Auch ein Brief (es kann auch eine E–Mail sein, denn wer schreibt heute noch Briefe) an einen Menschen, der einem viel bedeutet oder etwas Nettes für Sie getan hat, steigert das eigene emotionale Selbstwertgefühl enorm.

Vieles gelingt einfach besser, wenn man froh und freudig an eine Sache herangeht. Und für das Thema »Gesund bleiben« gilt es sowieso! Wer glaubt, dass ein Vorhaben gut ausgeht, bemüht sich mehr, und die Prophezeiung erfüllt sich dann oft selbst. Sie wollen sich ja nicht selbst enttäuschen, oder?

Selbstverständlich spielt die Lebenserfahrung eine entscheidende Rolle, was jemand von der Zukunft erwartet. Wer bereits erlebt hat, dass Bemühung sich lohnt, ist zuversichtlicher und glaubt auch eher, dass er sein eigenes Schicksal in der Hand hat.

Nun, eines ist klar: Optimisten gehört die Welt. Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben! Ein großer Teil unserer Zuversicht ist also angeboren, wir müssen nur etwas daraus machen!

Und das letzte Geheimnis für emotionales Wohlfühlen mit Nachhaltigkeit, das ich Ihnen verraten möchte, ist wahrscheinlich gar keines: Man muss immer etwas vor Augen haben, worauf man sich begeistert mit Herz und Seele freut. Das verschafft uns ein sinngebendes, kraftvolles und bereicherndes Leben.

Und: Ich kenne kein Gerücht, das besagt, dass in den letzten 500 Jahren jemand vor lauter Freude gestorben ist.

Als Arzt und Humorexperte empfehle ich Ihnen von Herzen: »Nehmen Sie das Leben generell nicht so ernst, Sie kommen ohnehin nicht lebend raus!«

Kennen Sie das häufigste Lachen? Es ist das sogenannte Verbindlichkeitslachen. Ein harmloses Anlachen mit flüchtigem Blickkontakt. Stünde uns dieses Interaktionslachen nicht zur Verfügung – wir würden uns täglich kommentarlos den Schädel einschlagen.

Mehr Leichtigkeit für alle!

Das Leben leicht nehmen, die Leichtigkeit des Seins, leicht hat man’s nicht, aber leicht hat’s einen, leicht macht man’s sich … aber wie? Die Liste der »leichten Spruchweisheiten« ist lang. Doch beherzigen wir diese auch?

Wir sortieren täglich ungefähr 65.000 Gedanken in unserem Kopf und denken oft immer wieder dasselbe.

Studien zufolge sieht unsere Gedanken – Chartliste wie folgt aus:

• Ängste/Sorgen

37 %

• Ärger

23 %

• Lust/Freude/Leidenschaft

22 %

• diverse andere Gedanken

18 %

Plakativ gesagt heißt das: Wir denken jeden Tag ca. 39.000-mal an Ängste, Sorgen oder Ärger auslösende Faktoren!

Hallo, wie krank sind wir? Das ist doch beängstigend!

Wie können wir für uns persönlich die Statistik Lügen strafen und unsere positiven Gedanken in den Vordergrund rücken? Wie kommen wir zum leichten motivierenden Denken zurück, das wir bei unseren Kindern so bewundern?

Man kann nämlich auch positive Gedanken und schöne Gefühle kultivieren, wenn man eingesehen hat: Sich in negativen Gedanken zu verlieren, lohnt sich nicht.

Das Zauberwort heißt: Leichtigkeit!

Doch was genau ist dieses Antidot zur Schwermut?

Es ist meiner Meinung nach eine Mischung aus dieser positiven Lebenseinstellung, mentalem Training und der Vermeidung von Energieräubern, die in Kombination den Begriff »stimulierender Optimismus« prägen.

Was alles mit positiver Stimmung auch in scheinbar ausweglosen medizinischen Situationen möglich ist, habe ich selbst in den vielen Jahren meiner Tätigkeit bei den CliniClowns miterleben dürfen. An anderer Stelle des Buches (Seite 128) möchte ich mit Ihnen sehr gerne ein paar wunderschöne, berührende und prägende Erlebnisse aus diesem Projekt teilen.

Eines vorweg:

Hoffnung und positives Denken mobilisieren nachweislich unsere Selbstheilungskräfte, bejahendes Denken führt zu realen und messbaren Veränderungen in unserem Körper. Ebenfalls zeigen viele Studien, dass permanent schlechte Stimmung, negative Grundhaltung und pessimistische Weltanschauung, die auch schön gepflegt und nahezu kultiviert wird, die Depression und das Ausbrechen von anderen Krankheiten fördern.

Positive und optimistische Gedanken hingegen stimulieren unser Immunsystem. Sie machen uns stärker, dynamischer und gesünder. Langjährige Studien beweisen, dass durch diesen starken Glauben an sich selbst, Krankheitsverläufe verkürzt oder die Aufenthalte in Spitälern deutlich reduziert werden können.

Diese positiven Gedanken können wir uns selbst mindestens sechsmal täglich verordnen. Wir brauchen keinen Arzt dazu. Sie können trainieren, negative Gedanken wegzudenken und sie sich außerdem »Erschlafen«:

Dass ausreichend Schlaf generell gesund ist, wissen wir. Wie wichtig er aber für unsere positive Stimmung und unsere Humorfähigkeit ist, haben Wissenschaftler rund um Ashley Merryman herausgefunden. Je besser und tiefer (mit einer Mindestdauer von 7,2 Stunden) die untersuchten Personen geschlafen haben, desto signifikant mehr positive Versuchsworte konnten die Probanden am Morgen wiedergeben!

Wir sind in der Lage, unsere Wahrnehmung zu steuern. Sie können:

• ganz fokussiert Ihre Gedanken dem »Heute« zuwenden. Denken Sie bewusst in der Gegenwart und verschieben Sie so alle potentiell negativen Gedanken auf morgen.

• Ihre Gedanken von gestern einfach mal in der Vergangenheit abgeben.

• sich immer wieder ganz bewusst ausmalen, wie die gewünschte, POSITIVE Gedankenwelt und zukünftige Situation sein soll.

Ähnlich sieht es der Psychotherapeut Rich Hanson aus San Rafael in Kalifornien. Er sagt: »Mit fokussierten Übungen und Verhaltensmodifikationen können wir über einen längeren Zeitraum unser Gehirn derart verändern, dass es mehr zum Positiven als zum Negativen neigt.«

Ich denke mal, mit diesen Ansichten haben wir gute Aussichten!

Was nimmt uns unsere Leichtigkeit?

Mal ehrlich, wir kennen doch alle diese Momente, da wir bereits früh am Morgen wissen: Heute wird ein bescheidener Tag! Sollten wir da nicht besser liegenblieben?

Was sind unsere Leichtigkeitskiller? Die Kündigung, der Totalschaden des neuen 911er? Der fremde Mann im Schlafzimmerschrank?

Entgegen der allgemeinen Annahme, es seien Elementarereignisse, die uns emotional aus der Bahn werfen, sind es vorwiegend die kleinen Ärgernisse und Unzulänglichkeiten, über die wir uns im täglichen Leben aufregen. Das versetzt uns in Disstress und löst Unwohlsein aus.

Viele Menschen behandeln diese vermeintlich kleinen Stresstrigger genauso wie wirklich negative Anzeichen einer Veränderung, wie etwa eine unerwartete Entlassung, die plötzliche Nachricht über eine schwere Krankheit oder einen existenzbedrohenden finanziellen Verlust.

Unser Alltag ist voll von kleinen Ärgernissen, und wenn wir die schädliche Wirkung dieser Stresssituationen ignorieren, fordern diese ab einem gewissen Punkt ihren Tribut.

Die Folge: Verlust der motivierenden Leichtigkeit, Frustration, Aggression (gegen sich und andere) und letztendlich auch psychische und physische Symptome und Krankheitsbilder. Die Wirkung dieser »kleinen« Stress-Sensoren ist also dramatischer, als die vereinzelten großen Stressbelastungen. Und je mehr es von diesen täglichen »Aufregern« gibt, desto unglücklicher sind die Menschen.

Am schlimmsten in diesem Zusammenhang sind – ähnlich wie in der Medizin – die chronischen Ereignisse, die wir zwar irgendwann als Teil unseres Lebens akzeptieren, aber die dennoch unsere Leben systematisch negativ beeinflussen:

• der morgendliche Verkehrstau

• die Warteschlange beim Bäcker

• der ewig missgelaunte Busfahrer

• der sich aufspielende Portier in Ihrem Unternehmen

• der Nachbar mit seinem bellenden Zwergpinscher, der Ihnen immer wieder provokant an Ihr Auto pinkelt

Ärgern für Fortgeschrittene

Gehen wir davon aus, Sie gehören nicht zu den gefühlsbetonten Hypochondern, die sich nur gut fühlen, wenn sie sich schlecht fühlen! – Wie können Sie es dann ändern?

• Machen Sie sich ärgerliche Situationen bewusst. Ob man sich ärgert, kann man nicht immer beeinflussen, dennoch ist es wichtig dieses Gefühl nicht passiv über sich ergehen zu lassen. Übernehmen Sie stattdessen die Kontrolle, indem Sie es bewusst wahrnehmen. Lassen Sie den Ärger auch ruhig mal lautstark heraus. Und ansonsten habe ich eine gute Nachricht für Sie: Bei den meisten Menschen löst sich dicke Luft in weniger als 30 Minuten in ebensolche auf. Mein lieber Freund und Kollege Michael Rossié meint hier pointiert dazu: »Wenn Sie sich einmal so richtig ärgern wollen, dann weg von lebenden Menschen.«

• SIE, und sonst niemand entscheidet, wer Sie wann, wie und warum ärgern darf und wer nicht. Sie werden sehen, durch diesen mentalen Perspektivwechsel werden Sie ein paar unliebsame Zeitgenossen in das emotionale Exil verbannen!

• Kultivieren Sie Ihren Ärger nicht. Einen geschehenen Fauxpas kann man nicht rückgängig machen. Vergangenheit ist nicht änderbar! Sich über frühere Fehler immer wieder zu ärgern, ist daher schlicht und einfach dumm. Wenn Sie es allerdings schaffen, die unvorsichtigerweise verspritzte Zahncreme wieder zurück in die Tube zu bekommen, dann lassen Sie es mich bitte wissen!