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Die Geschichte einer Frau und über die zwei Männer, die sie liebte: Die alte Fulvia Galanti hat gerade ihren Mann Claudio verloren und berichtet nun in Rom ihren beiden Töchtern von den beiden Männern in ihrem Leben. Anstatt den attraktiven Grafen Oreste Gatti geheiratet zu haben, zog sie es vor, den Freiheitskämpfer Claudio zu heiraten, mit dem sie zusammen zwischen 1848 und 1860 für die Einheit Italiens in den Krieg zog. Doch Fulivia und Claudios Rückkehr nach Rom nach dem Krieg war nicht ohne Probleme...-
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Seitenzahl: 18
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Heinrich Mann
Saga
Fulvia
Coverbid/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1905, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726885507
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
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Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com
Es war spät. Raminga ordnete mit ihrer fetten und rußigen Hand zwei sparsame Scheite in den Kamin. Gioconda beendete ihre bescheidene Klatschgeschichte zu Füßen der Marchesa Grimi, die gähnte. Die Marchesa Quattrocchi blinzelte in die Flamme. Niemand sprach mehr; über die Dächer, aus der Nacht kam die aufgeregte Stimme eines Glöckchens. Die alte Fulvia sagte plötzlich:
»Ihr Jungen, ihr redet immer, als käme alles im Leben auf Liebesgeschichten an. Ich könnte euch Frauen zeigen, die sie manchmal verachtet haben, weil ihr Herz nach Wichtigerem schlug.«
»O,« machte die Marchesa Grimi. Sie lebte von ihrem Mann getrennt, und sie lebte nur der Anstrengung, mit der sie Tröstungen entsagte.
Die Marchesa Quattrocchi war ganz bedeckt mit Abenteuern. Sie meinte erstaunt:
»Wichtigere Dinge?«
Raminga und Gioconda sagten mit saurer Heiterkeit:
»Die Mama hat leicht reden, da sie ja den Papa gehabt hat. Da möchten auch uns die Liebesgeschichten gleich sein.«
»Einer der Befreier des Landes,« erklärte die Marchesa Grimi. »Das waren noch Ritter, mit denen ließ sich leben.«
Sie seufzte. Die Marchesa Quattrocchi rief:
»Liebe und Freiheit!«
»Die Freiheit ging uns vor,« sagte Fulvia. »Säßen wir sonst hier?«
Und sie lauschte, von Rom war nichts vernehmlich als das einzige Glöckchen.