Für jetzt und immer - Susanne Rößner - E-Book

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Susanne Rößner

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Beschreibung

Am Tegernsee kündigt sich ein traumhafter Sommer an, doch die hübsche Kindergärtnerin Lena hat nichts als Sorgen: Wegen eines Missverständnisses hat sie ihren Job verloren. Zu allem Überdruss gerät sie beim Einkaufen auch noch mit einem attraktiven, aber unausstehlichen Fremden aneinander. Kurz darauf lernt sie die neunjährige Mia kennen, die ihr schnell ans Herz wächst. Als sie das Angebot erhält, Mias Kindermädchen zu werden, nimmt sie erfreut an. Eine Entscheidung, die ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellen wird – nicht zuletzt, weil sie dadurch dem ungehobelten Unbekannten wiederbegegnet …

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Mehr über unsere Autoren und Bücher:www.piper.deISBN 978-3-492-97619-0Juni 2016© Piper Verlag GmbH, München 2017Covergestaltung: bürosüd, MünchenCoverabbildung: Manduzio, Matteo/living4media (Bank); www.buerosued.de (Landschaft und Korb)Datenkonvertierung: Fotosatz Amann GmbH & Co. KGSämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben. In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Wir weisen darauf hin, dass sich der Piper Verlag nicht die Inhalte Dritter zu eigen macht.

Prolog

»Mami, Mami, da ist Chico!« Das kleine Mädchen jauchzt vor Freude und deutet auf die beiden vermummten Gestalten, die über die große Wiese einem quietschfidelen Bretonischen Spaniel hinterher in ihre Richtung stapfen.

Schritt um Schritt kämpfen sich die Erwachsenen durch den knietiefen pulvrigen Schnee, der in der letzten Nacht gefallen ist. Dem Mädchen reicht die weiße Pracht fast bis zum Bauch, was es aber nicht zu stören scheint. Einzig der übermütige weiß-braun gefleckte Hund, der die Kleine schon von Weitem mit freudigem Gebell begrüßt und ihr in weiten Sätzen entgegenspringt, ist noch von Interesse für sie.

Minuten später erreicht das Paar den Weg, auf dem die Freunde auf sie warten.

»Hallo, du lieber, lieber Chico.« Das Kind umschlingt den Hundehals mit beiden Händen und schmiegt seinen Kopf an das mit kleinen Eiszapfen behangene Fell des gutmütigen Rüden.

Die Erwachsenen lachen. »Wieso schafft ihr euch nicht endlich selbst einen Hund an?«, fragt der Besitzer des Spaniels seinen Freund. »Wenn ich mir ansehe, wie vernarrt Mia in unseren Chico ist, dann ist so eine Entscheidung doch schon längst überfällig!«

Fritz seufzt. »Ich weiß«, sagt er leise. Die Diskussion hat er schon gefühlte hundert Mal mit seiner Frau geführt, die allerdings mittlerweile höchst allergisch auf das Thema reagiert. Sie gehen jetzt zehn Schritte hinter den beiden Frauen, während Mia mit Chico durch den Schnee tollt.

»Julia mag keine Hunde«, führt Fritz aus. »Sie sagt, sie stinken und sind unhygienisch. Außerdem ist sie sich sicher, dass alle Arbeit an ihr hängen bleibt, wenn Mia das erste Interesse verloren hat.«

»Die Gefahr besteht«, gibt der Freund unumwunden zu. »Aber das ist doch sicher nur eine Frage dessen, wie ihr mit dem Thema umgeht.«

Noch bevor Fritz zu einer Antwort ansetzen kann, kommen zwei Enten im Tiefflug von Norden her angeflogen, und der angeborene Jagdtrieb des Hundes erwacht. Er macht sich aus der Umarmung des Kindes los, springt hoch und schnappt nach dem ersten Tier, das er nur knapp verpasst. Kaum dass seine Pfoten den Boden berühren, setzt er erneut zum Sprung an, doch da sind die Enten bereits zu weit weg. Er stutzt einen Augenblick, bellt ein einziges Mal, dann jagt er den Vögeln hinterher. Ehe die Erwachsenen es sich versehen, fängt auch Mia auf ihren kurzen Beinchen an zu rennen, dem Hund hinterher, der bereits nach wenigen Sätzen die Eisfläche des nur halb zugefrorenen Sees erreicht.

»Mia, nein!«, brüllt Fritz. »Bleib stehen!«

Doch da ist es schon zu spät. Das Kind tapst auf dem rutschigen Untergrund, von dem der Wind den Schnee gänzlich fortgeblasen hat, immer weiter vorwärts; ganz auf sich und den Hund konzentriert, hört es die panischen Schreie der Erwachsenen nicht. Dann knirscht es, ganz leise nur. Staunend bleibt das Mädchen stehen, blickt verwundert auf den Boden vor sich und betrachtet mit kindlicher Faszination die feinen Linien, die sich im Eis abzuzeichnen beginnen. Einen Augenblick lang verharrt es, dann dringen die verzweifelten Rufe des Vaters, der sich nur dreißig Meter entfernt die Seele aus dem Leib brüllt, wie durch einen dichten Nebel zu ihm. Erschrocken schaut das Kind auf, und dann, endlich, dreht es seinen Kopf in Richtung der Stimmen, die so hartnäckig rufen.

»Mia, hörst du mich?«

»Papi, du musst herkommen! Da ist eine Zeichnung auf dem Boden.«

»Nein, Schatz, komm du zu mir, bitte. Wir sehen uns das ein anderes Mal an.« Die Panik lässt die Stimme des Mannes überschnappen.

Doch das Kind ahnt die Gefahr nicht, die ihm droht. Und so weigert es sich zu gehorchen; es bleibt stur stehen, gefangen von der Schönheit der Struktur des Bodens unter sich, die sich wie von Zauberhand immer weiter über die Eisfläche ausbreitet.

Erst als der Vater ihr verspricht, dass er es sich mit ihr zusammen ansehen will, aber nur, wenn sie ihn abholen kommt, macht sie den ersten Schritt auf das rettende Ufer zu. Doch dann wird aus dem leisen Knirschen ein Knacken. Laut. Ganz plötzlich quillt Wasser zwischen den breiter werdenden Linien hervor, und im Nu stehen die Schuhe des Mädchens im Wasser.

»Fritz, nun tu doch was!«, schreit Julia panisch. »Hol sie da runter.«

Bestürzt blickt er sie an. Das Eis ist dünn, kaum dick genug, um nur das Kind zu tragen, und doch gibt es noch Hoffnung, dass es hält. Wenn er die Fläche jedoch betritt …

Inzwischen macht Mia zwei weitere Schritte, dann bricht ihr Fuß ein, das Wasser schwappt nach oben über den Saum ihres Stiefels, und nun bekommt auch sie Angst.

»Papi!«, schreit sie, dann versinkt auch ihr zweiter Fuß.

Fritz reißt sich die Jacke vom Leib und betritt vorsichtig das Eis. Er lässt sich auf die Knie herab, dann legt er sich zur Gänze hin. Ganz so, wie es im Lehrbuch steht.

»Leg dich auf den Bauch, mein Schatz!«, ruft er. »Genauso wie ich. Ganz langsam.«

»Aber da ist es doch ganz nass«, weht ihr dünnes Stimmchen herüber.

Schließlich legt sie sich doch hin und fängt an, mit sachten Bewegungen über den klirrend kalten Boden zu robben. Als sie nur noch zwei Meter voneinander entfernt sind, stößt das Eis plötzlich ein gequältes Ächzen hervor, faltet sich für einen Moment steil auf, dann bricht es unter den beiden Personen weg.

Sofort taucht Fritz unter, sucht mit weit aufgerissenen Augen nach dem kleinen Körper, erwischt ihn, zieht ihn zur Oberfläche und schiebt ihn an die eisige Luft. Doch da ist nichts, wo sie sich festkrallen kann. In höchster Panik schlägt sie um sich und drückt ihren Vater unter Wasser.

Fritz’ mit Wasser gefüllte Stiefel fühlen sich an wie Bleiklumpen um seine Beine, und das Mädchen in seinen Armen strampelt immer heftiger, weil er es kaum noch schafft, es an der Luft zu halten.

Und dann ist das Eis wieder über ihm. Er spürt einen stechenden Schmerz in seinem Rücken; die Geräusche um ihn herum verstummen, und allmählich wird ihm schwarz vor Augen.

Und dann ist es still.

1. Kapitel

Als Lena die Tür der Kita hinter sich abschloss, war sie völlig erschöpft. Sie blickte an sich herab, sah das mit Farben und Nutella verschmierte T-Shirt und überlegte, ob sie noch mal nach drinnen gehen sollte, um sich umzuziehen. Soweit sie sich erinnern konnte, lag in ihrem Spind noch eine Bluse, die sie vor einigen Wochen vergessen hatte, aber die sah vermutlich auch nicht viel besser aus. Seufzend zuckte sie mit den Schultern. Egal. Sie musste nur noch ein paar Lebensmittel einkaufen, danach war der Tag zu Ende, zumindest, was sämtliche außerhäusigen Aktivitäten anbelangte, und dem kleinen grauen Kater, der sie regelmäßig besuchen kam, war es sowieso schnuppe, wie sie aussah.

Als sie zwanzig Minuten später den Supermarkt verließ, bekam sie gerade noch mit, wie ein großer Audi auf den Behindertenparkplatz fuhr, beide Plätze der Länge nach blockierte und ein offensichtlich in keiner Weise körperlich eingeschränkter Mann lässig aus dem Fahrzeug sprang. Mit offenem Mund sah sie ihm nach, wie er im Haus verschwand; von derart viel Rücksichtslosigkeit so verblüfft, dass sie keinen Ton herausbrachte. Und als sie ihre Stimme endlich wiedergefunden hatte, war er längst außer Sicht. Lena bückte sich wie in Trance, stellte ihren Korb auf den Gehweg und nahm den Karton mit den Eiern heraus. Zu dumm, dass sie nur eine Sechserpackung gekauft hatte. Die Hälfte benötigte sie für die Pfannkuchen, auf die sie sich schon den ganzen Tag freute, aber die anderen waren entbehrlich.

Genau in dem Moment, als das zweite Ei auf die Windschutzscheibe klatschte und Lena erneut in die Schachtel griff, kam der Besitzer des Wagens gemächlich aus dem Haus spaziert, eine Nachricht in sein Smartphone tippend, nichtsahnend, was ihn erwartete. Als er von seinem Handy aufschaute und merkte, was sich an seinem Auto abspielte, war er für einen Augenblick fassungslos. Dann wurden seine Schritte schneller. »Haben Sie den Verstand verloren?«, rief er mitten im Lauf. »Was soll das denn?«

Lena drehte sich, das dritte Ei bereits in der Hand, erschrocken zu der Stimme in ihrem Rücken herum, und ein Anflug von Schuldbewusstsein ließ ihr das Blut ins Gesicht schießen. Doch nach zwei Sekunden hatte sie sich wieder im Griff, und ihre ursprüngliche Wut gewann erneut die Oberhand. Sie war so aufgebracht, dass sie in Versuchung war, den Rest ihres Abendessens zu opfern und dem eingebildeten Fatzke die Eier an den Kopf zu werfen. Doch dann besann sie sich der guten Erziehung, die sie genossen hatte, und deutete auf das Straßenschild, das die beiden Plätze als für Behindertenfahrzeuge reserviert auswies, und mit der anderen Hand auf das Symbol auf dem Asphalt, das unter seinem Fahrzeug deutlich sichtbar war. »Sie können wohl nicht lesen!«

Bevor er etwas entgegnen konnte, schrillte sein Handy. Zu Lenas Glück war ihm das Gespräch wichtiger als sie. Als er zurück zum Haus lief, bückte sie sich, um ihren Korb aufzuheben, und befand mit einem Blick auf die Frontscheibe, dass er genügend Strafe erhalten hatte. Die Eimasse begann bereits, in der Sonne fest zu werden. Sie lächelte, zeigte dem leeren Hauseingang noch einen Vogel und lief zu ihrem Auto.

Zu Hause angekommen, versorgte sie den Kater, der auf dem Sofa auf ihrem Balkon in der warmen Frühjahrssonne gedöst hatte und jetzt lauthals schnurrend um ihre Beine strich. Als sich die Besuche des kleinen Streuners im letzten Jahr gehäuft hatten, hatte sie mittels eines Aushangs den Besitzer ausfindig gemacht und sich die Erlaubnis geholt, das Katerchen füttern zu dürfen.

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