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Fassungslos sitzt Louisa von Ronstedt vor dem Kamin und starrt in die Flammen. Heute hat sie ihren Mann zu Grabe getragen. Fürst Maximilian ist auf der Heimfahrt von einem Empfang tödlich verunglückt.
Seufzend erhebt sich die junge Fürstin. Jetzt wird es Zeit, Maximilians Unterlagen durchzusehen, denn Ende der Woche soll die Testamentseröffnung stattfinden. Versicherungsverträge, Bankbelege und andere Papiere müssen gesichtet werden.
Doch dann entdeckt Louisa unter den Sachen ihres Mannes auch noch einen kleinen Karton. Als sie ihn neugierig öffnet, ist sie schockiert ...
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2014
Cover
Impressum
Wann werden wir uns wiedersehen?
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: shutterstock / conrado
Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-8387-5908-1
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Wann werden wir uns wiedersehen?
Fürstin Louisa und eine unerwartete Begegnung
Von Nina Gregor
Fassungslos sitzt Louisa von Ronstedt vor dem Kamin und starrt in die Flammen. Heute hat sie ihren Mann zu Grabe getragen. Fürst Maximilian ist auf der Heimfahrt von einem Empfang tödlich verunglückt.
Seufzend erhebt sich die junge Fürstin. Jetzt wird es Zeit, Maximilians Unterlagen durchzusehen, denn Ende der Woche soll die Testamentseröffnung stattfinden. Versicherungsverträge, Bankbelege und andere Papiere müssen gesichtet werden. Doch dann entdeckt Louisa unter den Sachen ihres Mannes auch noch einen kleinen Karton. Als sie ihn neugierig öffnet, ist sie schockiert …
Ein überraschend warmer Frühlingswind wehte die klagenden Laute der Totenglocke zu dem Trauerzug hinüber, der sich von der Schlosskapelle ausgehend über die gepflegten Kieswege des fürstlichen Parks schlängelte.
Der Frühling hatte praktisch über Nacht Einzug im Land gehalten, doch der tragische Unfalltod des Schlossherrn Maximilian Fürst von Ronstedt überschattete alles.
Die junge Witwe führte den Trauerzug mit eiserner Beherrschung an. Louisa von Ronstedts Gesicht schien vor Schmerz wie erstarrt, eine dunkle Brille verbarg ihre vom Weinen geröteten Augen. Die Fürstin trug ein tiefschwarzes Kostüm, das viel zu groß für sie wirkte, obwohl es erst am Morgen in aller Eile enger genäht worden war.
Maximilians Freunde hatten Louisa angeboten, alles Notwendige in ihrem Sinne zu regeln, doch die Fürstin hatte darauf bestanden, die Beisetzung allein vorzubereiten.
Allmählich spürte Louisa jedoch, wie ihr die Kräfte schwanden. Nur noch ein paar Stunden, beschwor sie sich selbst, dann würden all diese Menschen Schloss Ronstedt wieder verlassen haben, und sie würde endlich angemessen um ihren geliebten Mann trauern können.
Für einen flüchtigen Moment stockte Louisa, als sie die frisch ausgehobene Grube unter der alten Kastanie erblickte. Sie hatte diese Stelle persönlich als letzte Ruhestätte für Maximilian ausgesucht. Von hier aus hatte man einen Blick weit über das Land derer von Ronstedt.
Der Rest des Weges kam Louisa unendlich weit vor. Erneut drohten sie die Kräfte zu verlassen, was der junge Mann an ihrer Seite instinktiv zu fühlen schien, denn er umfasste ihren mager gewordenen Arm rasch mit festem Griff.
Ein Beben durchlief Louisas zierliche Gestalt, dann schritt die Fürstin entschlossen weiter.
In dem Moment, in dem der Trauerzug die letzte Ruhestätte des Fürsten erreichte, verstummte die Totenglocke. Der Priester betete laut, und nach kurzem Zögern schlossen sich die Trauernden seinen Fürbitten an.
Louisa von Ronstedt schien mehr und mehr in sich zusammenzusinken. Als der schlichte dunkle Sarg der Erde übergeben wurde, folgte ihr tränenverschleierter Blick fassungslos seinem Weg in die Tiefe. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass darin ihr Ehemann lag.
Maximilian hatte so viele Pläne gehabt und vor Kraft und Lebensfreude nur so gestrotzt. Und dann, von einer Minute auf die andere, war alles vorbei gewesen. Dabei gab es noch so vieles, was sie ihm zu sagen gehabt hätte. Nun blieben all diese Worte unausgesprochen.
Der Priester ließ eine Schaufel Erde auf den Sarg fallen. Dann bedeutete er der Witwe, es ihm gleichzutun. Doch Louisa rührte sich nicht.
Sanft drückte der junge Mann an ihrer Seite ihren Arm und nickte ihr auf ihren fragenden Blick hin auffordernd zu. Sie begriff, zögerte aber noch einen flüchtigen Moment, ehe sie an das offene Grab trat und ihre Hand, mit der sie eine rote Rose umklammerte, mechanisch öffnete.
Die halb erblühte Blume fiel in die Tiefe, und noch ehe sie ihr Ziel erreicht hatte, machte Louisa auf dem Absatz kehrt. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, bahnte sie sich ihren Weg durch die Trauergemeinde, die unwillkürlich eine Gasse bildete, durch die Louisa davonging.
Anfangs waren ihre Schritte schwerfällig und schleppend. Dann aber beschleunigte die junge Fürstin, sodass sie am Ende beinahe rannte. Erst am Fuße der Freitreppe hielt sie, nach Atem ringend, inne.
»Louisa!« Der junge Mann, der sie auf ihrem Weg zur letzten Ruhestätte ihres Mannes fürsorglich begleitet hatte, erreichte sie ebenfalls atemlos. »Louisa, geht es dir gut? Kann ich etwas für dich tun?«
Einen Moment lang schien es, als habe sie ihn nicht gehört, dann schüttelte sie den Kopf.
»Wie könnte es mir gut gehen?«, fragte sie. »Max hat mich für immer verlassen. Sag, Stefan, wie könnte es mir gut gehen?«
»Entschuldige, Louisa, es war dumm von mir …« Stefan Prinz von Ronstedt, der Neffe des Verstorbenen, senkte hilflos den Kopf.
»Nein, entschuldige du, Stefan.« Sie legte ihre schlanke Hand auf seinen Arm. »Du hast in den letzten Tagen so viel für mich getan, ihr alle … und ich … ich … Ach, verdammt …«
Tränen strömten jetzt über ihre Wangen. Sie versuchte, sie mit dem Handrücken fortzuwischen – ein schier hoffnungsloses Unterfangen.
Hastig machte Louisa auf dem Absatz kehrt, erklomm die Freitreppe und verschwand durch das zweiflügelige Portal, das sich wie von Geisterhand öffnete.
Als die Tür zu ihren privaten Räumen hinter ihr ins Schloss fiel, konnte Louisa ihrem abgrundtiefen Schmerz endlich freien Lauf lassen.
Verborgen hinter hauchzarten Gardinen beobachtete sie später, wie die Trauergäste plaudernd zum Schloss zurückkehrten.
Louisa straffte ihre zarte Figur und machte sich auf den Weg nach unten. Aus einem der Empfangssalons drang lebhaftes Stimmengewirr an ihr Ohr.
Wenigstens wagt es niemand, zu lachen, dachte sie verbittert. Noch nicht …
»Louisa, denkst du nicht, es wäre besser, du würdest dich hinlegen?« Stefan von Ronstedt bahnte sich eilig einen Weg durch die Gästeschar. »Ich mache das hier schon.«
»Danke, das ist lieb von dir.« Einen Moment lang stützte sich Louisa erschöpft auf den Arm des jungen Prinzen, den einzigen nahen Verwandten, der ihr nach dem Tod ihres Mannes geblieben war.
Louisa war Einzelkind und hatte ihre Eltern schon früh verloren. Und Maximilians Familie hatte einen Flugzeugabsturz in den Alpen nicht überlebt. Seine Eltern, beide Brüder und die einzige Schwester zählten zu den Opfern dieser Tragödie.
Welch eine Ironie des Schicksals, dass nun auch Maximilian auf der Heimfahrt von einem Empfang in der Kreisstadt tödlich verunglückt war.
Louisa fuhr sich über die Augen, als könnte sie so die schrecklichen Bilder verscheuchen, die sie vor allem in den einsamen Nächten heimsuchten. Die Vorstellung, wie ihr Mann hilflos eingeklemmt in dem Autowrack gelegen hatte, quälte sie immer wieder aufs Neue.
Dann atmete sie tief durch und dankte den Trauergästen für ihr zahlreiches Erscheinen.
»Ich weiß, dass Max sich sehr darüber gefreut hätte«, versicherte sie mit leiser, aber fester Stimme. »Und er wäre der Letzte gewesen, der an diesem Tag länger als nötig Trübsal geblasen hätte. ›Liebe Freunde, esst und trinkt, so jung kommen wir nicht mehr zusammen‹, hätte er Ihnen vielmehr zugerufen.«
Sie hielt für einen Augenblick sichtlich erschöpft inne, dann nickte sie dem Butler zu, der auf ihren Wink hin einigen Dienern bedeutete, die vorbereiteten Champagnergläser unter den Gästen zu verteilen.
Louisa griff mit kaum merklich zitternder Hand nach einem Glas.
»Und so lassen Sie uns nun auf diesen einzigartigen Menschen anstoßen, der uns allen unvergesslich bleiben wird«, fuhr sie mit erhobener Stimme fort. »Auf dich, mein lieber Max, der du heute gern unter uns gewesen wärst …«
»Auf Max!«, riefen die Umstehenden mit leuchtenden Augen, ehe sie die Gläser leerten und das kalte Büfett plünderten.
***
Längst hatte auch der letzte Trauergast Ronstedt verlassen, nur Stefan und Louisa von Ronstedt saßen noch bei einem Glas Wein in dem eleganten Salon zusammen.
Trotz des anheimelnden Feuers im Kamin fror die junge Fürstin. Eine innere Kälte hatte in jenem Augenblick von ihr Besitz ergriffen, als sie vom Tod ihres Mannes erfahren hatte.
»Vielleicht sollte ich erst einmal auf Ronstedt bleiben, Louisa?«, unterbrach die Stimme des Prinzen das bedrückende Schweigen. »Nicht nur, dass es nach einem derart plötzlichen Todesfall tausend Dinge zu regeln gibt, ich möchte dich jetzt auch ungern allein lassen.«
Erst schien es, als habe sie ihn nicht gehört, doch dann wandte Louisa ihm ihr blasses, übermüdetes Gesicht zu. Ihr Blick schien von weither zu kommen.
Langsam, als bereite es ihr unsägliche Mühe, schüttelte sie den Kopf.
»Du meinst es gut, Stefan, und ich weiß dein Angebot durchaus zu schätzen. Aber ebenso gut weiß ich, wie viel dir dieser Studienplatz an der Sorbonne bedeutet. Darum denke ich, du solltest, wie geplant, übermorgen nach Paris fliegen. Max hätte das auch so gewollt.« Ein kleines melancholisches Lächeln huschte um ihren Mund. »Seine Studienzeit in Paris war für ihn das Größte. Ich bin sicher, du wirst dort eine ebenso unvergessliche Zeit verleben. Um mich und Ronstedt musst du dir keine Gedanken machen. Ich hatte in meinem Mann einen guten Lehrmeister.«
»Das bezweifle ich keineswegs, Louisa«, versicherte der Prinz. »Aber der Gedanke, dich einfach dir selbst zu überlassen, behagt mir ganz und gar nicht. Paris läuft mir schließlich nicht weg.«
»Ich bin nicht allein, mein Lieber. Unsere Freunde werden öfter nach Ronstedt kommen, als mir vielleicht lieb ist. Und für mein leibliches Wohl sorgen die Bediensteten.«
Doch trotz all der Menschen, die sie umgaben, fühlte Louisa sich schrecklich allein. Daran konnte auch Stefans Anwesenheit nichts ändern, denn der ruhende Pol in ihrem Leben – der Mensch, um den sich alles gedreht, der ihr Wärme und Geborgenheit vermittelt hatte wie kein Zweiter – war für immer von ihr gegangen …
»Mach dir um mich keine Sorgen, mein Lieber.« Louisa erhob sich, trat hinter den Prinzen und legte sanft ihre Hände auf seine Schultern. »Übermorgen geht dein Flieger nach Paris, und du wirst drin sitzen. Notfalls werde ich dich persönlich an Bord schaffen.«
Ihre Blicke trafen sich, und zum ersten Mal, seit Prinz Stefan von dem tragischen Tod seines Onkels und Ziehvaters erfahren hatte, huschte das für ihn so typische jungenhafte Grinsen über sein Gesicht.
»Sieht ganz so aus, als bliebe mir keine andere Wahl. Aber ich komme so oft wie möglich an den Wochenenden her. Und selbstverständlich zur Testamentseröffnung und wann immer du meine Hilfe brauchst. Versprochen.«
Louisa beugte sich zu ihm herab und hauchte einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange des jungen Mannes, der Max und ihr nach dem Tod seiner Eltern wie ein Sohn ans Herz gewachsen war.
»Gute Nacht, Stefan. Und versprich mir eines: Genieße dein Leben.«
Damit zog sich Louisa in die private Wohnung zurückzog, die sie ganz nach ihrem eigenen Geschmack für sich und ihren geliebten Mann eingerichtet hatte.
Als die Tür zu den gemütlichen Räumen hinter Louisa ins Schloss fiel, bereute sie es fast ein wenig, sich bereits zurückgezogen zu haben. Ihr graute vor einer weiteren schlaflosen, einsamen Nacht in dem riesigen alten Kasten, in dem sie sich nie wirklich heimisch gefühlt hatte.
Viel lieber hätte sie das Haus in der Provence, in dem sie und Max ihre Ferien verbracht hatten, zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht. Doch als Chef des Hauses Ronstedt hatte es der Fürst für seine Pflicht gehalten, hier zu leben.
Erschöpft und doch hellwach betrat Louisa wenig später das Bad. In der Luft hing immer noch ein Hauch von Maximilians Eau de Toilette. Sein Bett in dem großzügigen gemeinsamen Schlafzimmer war immer noch nicht frisch bezogen, Louisa hatte es nicht über sich gebracht, die Bettwäsche zu wechseln.
Auch in dieser Nacht vergrub die junge Fürstin ihr Gesicht schluchzend in seinem Kissen.
***
Zwei Tage später hatte auch Stefan von Ronstedt das Schloss verlassen, und Louisa suchte verzweifelt Trost an der letzten Ruhestätte ihres Mannes.
»Warum hast du mir das angetan?«, ließ sie ihrem Schmerz freien Lauf. »Wie konntest du mich nur allein lassen, du rücksichtloser Schuft?«
Erneut strömten die Tränen, und wieder einmal wünschte sie sich, in jener verhängnisvollen Nacht an seiner Seite gewesen zu sein. Warum nur hatte sie ihn nicht zu diesem Empfang begleitet, so, wie sie es in all den Jahren fast immer getan hatte?
Gewiss, sie hatte Kopfschmerzen gehabt, war müde gewesen und hatte keine Lust mehr auf nichtssagenden Small Talk gehabt. Aber hätte er doch nur auf ihre Bitte, allein zu gehen, nicht derart verständnisvoll reagiert! Warum hatte er nicht darauf bestanden, dass sie ihn begleitete?
»Du fehlst mir so schrecklich, Max.« Jetzt war ihre Stimme nur noch ein Flüstern. »Wie soll es nur weitergehen ohne dich …?«
Sie hatte keine Ahnung – und all die Jahre ohne ihn, die noch vor ihr lagen, dehnten sich zur Unendlichkeit.
Dabei war es von ihrer Seite aus keineswegs Liebe auf den ersten Blick gewesen, eher auf den zweiten oder dritten. Dafür war die Enttäuschung, die ihre Jugendliebe Frederik ihr zugefügt hatte, zu schmerzlich gewesen.
Nachdem Frederik diese andere geheiratet hatte, waren Männer für Louisa erst einmal tabu gewesen. Nie wieder hatte sie sich verlieben, nie wieder diesen Schmerz einer unerfüllten Liebe erleben wollen!
Lange Zeit hatte sie nur für ihre Arbeit als Innenarchitektin gelebt und sich mit Fleiß und Können schließlich auch einen Namen unter den Schönen und Reichen im Lande gemacht. Wer etwas auf sich hielt, hatte Haus, Loft oder Wohnung von Louisa Benedikt zu einem repräsentativen und doch gemütlichen Zuhause machen lassen.
Mit der Zeit hatte ihre Arbeit Louisa durch halb Europa geführt, bis ein Auftrag an der Côte d’Azur ihr zum Schicksal geworden war. Auf einer der üblichen Einweihungspartys hatte sie nach einem Glas Champagner und ein paar Happen vom Büfett nach einer Möglichkeit gesucht, sich stillschweigend davonzustehlen – und war am Fuße der Treppe, die in den mediterranen Garten führte, ins Straucheln geraten.
Eine zupackende Hand hatte sie geistesgegenwärtig vor einem Sturz bewahrt – und als sie aufgesehen hatte, hatte sie in leuchtend blaue Augen geblickt. Blondes Haar war dem Fremden verwegen in die gebräunte Stirn gefallen. So war Louisa buchstäblich in Maximilian von Ronstedts Leben gestolpert.
»Ich habe mich sofort in dich verliebt«, hatte Max zeit seines Lebens entschieden behauptet. »Aber du hattest kaum einen zweiten Blick für mich übrig. Ich war kurz vor dem Verzweifeln, weil die Frau meines Lebens mich nicht wollte – doch dann hast du endlich Ja gesagt.«
Max zu heiraten war die beste Entscheidung gewesen, die sie jemals getroffen hatte. Für ihn hatte sie von einem Tag zum anderen ihr bisheriges Leben über den Haufen geworfen, denn für die Fürstin von Ronstedt kam es nicht infrage, die Häuser anderer Leute einzurichten.
Louisa hätte es nie für möglich gehalten, auf ihren geliebten Beruf einmal derart leichten Herzens verzichten zu können, doch an Maximilians Seite war nicht eine Sekunde lang Langeweile aufgekommen, zumal es nicht nur auf dem Stammschloss, sondern auch auf weiteren Besitzungen in aller Welt tausend Dinge zu tun und zu entscheiden gab.
Bei der Erinnerung an die erste wunderbare Zeit ihrer Liebe stahl sich ein Lächeln auf Louisas Lippen. Mit diesem Mann war alles möglich gewesen. Nur eines nicht: dem Hause Ronstedt den ersehnten Erben zu schenken.