Future Sex - Arne Hoffmann - E-Book

Future Sex E-Book

Arne Hoffmann

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  • Herausgeber: Heyne
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Alles, was uns anmacht

Das neue Jahrtausend hat zahlreiche verblüffende erotische Trends hervorgebracht: vom bionischen Lust-Chip, der ins Gehirn gepflanzt wird, über Fresspornos, iPod-Vibratoren bis hin zu vegansexuellen Gruppierungen. Dieses Lexikon hält viele Überraschungen parat und enthüllt, was der neue Sex alles zu bieten hat.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 332

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Der Autor

Arne Hoffmann ist Medienwissenschaftler, Journalist und Buchautor. Zum Thema Sex hat er bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht. Im Heyne Verlag erschien von ihm Eine Frage der Größe und zusammen mit Maximilian Pütz Der perfekte Eroberer.

Arne Hoffmann

Future Sex

Die neuesten Trends der Lust

WILHELMHEYNEVERLAG

MÜNCHEN

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Originalausgabe 04/2013

Copyright © 2013 by Wilhelm Heyne Verlag, München, 

Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Redaktion: Mirjam Hecht

Covergestaltung: Büro Überland, München, unter Verwendung eines Fotos von Jochen Schoenfeld, Shutterstock

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN: 978-3-641-08881-1V003

www.heyne.de

Vorwort

Die Neuerfindung der Sexualität im 21. Jahrhundert

Halten Sie Sadomasochismus, Fetischismus und Gangbang noch immer für die radikalsten Entwicklungen in der sexuellen Kultur unserer Gesellschaft? Wenn das so sein sollte, mögen Sie ein befriedigendes Sexleben haben, aber was die neuesten Trends angeht, wären Sie schon ein wenig im letzten Jahrtausend steckengeblieben. Inzwischen hat unsere veränderte Lebenswirklichkeit zu einer neuen sexuellen Revolution geführt, die sämtliche bisherigen Entwicklungsschritte der menschlichen Sexualität in den Schatten stellt.

Sie glauben, ich übertreibe? Dann unterschätzen Sie die Auswirkungen des Internets und unserer globalen Gesellschaft.

Einen Startpunkt, wenn es darum geht, die Auswirkungen zu erforschen, die das Internet auf die menschliche Sexualität hat, liefert eine Randnotiz der aktuellen Sexualforschung: Kürzlich zeigte eine Studie der schwedischen Universität Göteborg, dass die Häufigkeit von Homosexualität im ländlichen Schweden rapide zunahm. Der Grund dafür bestand darin, dass einsame Männer auf schwedischen Bauernhöfen immer häufiger online gehen, dort schwule Chatrooms oder Pornoseiten entdecken und so schließlich den Mut entwickeln, sich als homosexuell zu outen.

Dieses Phänomen erinnert an die sexuelle Revolution der sechzigerJahre, die durch den Sexualforscher Alfred Kinsey und seinen Kinsey-Report in den fünfzigerJahren entscheidend vorbereitet worden war. Dabei hatte Kinsey für seinen Bericht vor allem sexuell aufgeschlossene und auskunftsbereite Studenten befragt, außerdem männliche Prostituierte und ehemalige Gefängnisinsassen, und– wie ihm seine Kritiker später vorwarfen– deren Antworten so verallgemeinert, dass daraus ein viel liberaleres und vielfältigeres Amerika gezeichnet wurde, was verschiedene sexuelle Praktiken anging, als es den tatsächlichen Verhältnissen entsprach. Wenn dem so war, dann wurde Kinseys Report jedoch zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung: Nachdem viele Amerikaner lasen, dass Dinge, die zuvor als »Perversionen« galten (etwa Oralsex, Sadomasochismus und Bisexualität), von vielen ihrer Nachbarn praktiziert wurden, sanken ihre Hemmungen, sie probierten solche Praktiken selbst aus und begannen, Gefallen daran zu finden.

Aber selbst Alfred Kinsey erreichte mit seinen Forschungen nicht in Sekundenschnelle die entferntesten Winkel der Welt. Das Internet schon– und dies in einer überwältigenden Anarchie und Radikalität. Elemente aus sexuellen Kulturen weit entfernter Winkel des Globus gelangen über das Internet erstmals in die Wohnzimmer von Menschen am anderen Ende der Welt. Dasselbe geschieht mit sexuellen Subkulturen, wo Einzelne, die zuvor niemals über ihre Vorlieben geredet hätten, zunächst anonym einander finden und zu kleinen Strömungen werden, manchmal gar einen kleinen Trend herbeiführen.

Um der Veranschaulichung zuliebe ein Extrembeispiel auszuwählen: Angenommen, ich als jemand, der im tiefsten Taunus wohnt, möchte mich darüber informieren, wie ich die absurdeste sexuelle Praktik in die Tat umsetzen kann, die mir gerade einfällt, beispielsweise Sex mit Delfinen. In diesem Fall kostet es mich dank des Internets und seinen Suchmaschinen nur wenige Sekunden, um eine passende Anleitung zu finden. Das Auffinden von Delfinen im tiefsten Taunus stellt ein größeres Problem dar, aber das war wie gesagt nur ein Extrembeispiel. In ähnlicher Weise kann zum Beispiel jemand, der im hintersten Rumänien über eine ausreichend gute Internetverbindung verfügt, sämtliche notwendigen Informationen erhalten, die er braucht, um zu wissen, worauf er bei erotischen Atemkontrollspielen achten muss. 20Jahre früher hätte er solche Informationen nur erhalten, wenn er sich z. B. bestimmte Texte aus der Undergroundszene San Franciscos besorgt hätte, von deren Existenz er vermutlich nicht einmal wusste. Dementsprechend hätte er solche sexuellen Exkursionen nie gewagt.

Auf Internet-Partnerbörsen, von denen manche eigens für neue Spielarten eingerichtet werden, können Menschen mit ungewöhnlichen Vorlieben einander relativ problemlos finden. Die massenhaft besuchte deutsche »Sklavenzentrale« für die Community der deutschen Sadomasochisten ist da nur ein Beispiel, das noch aus dem letzten Jahrtausend stammt. Direkter geht es in erotischen Online-Welten zur Sache, wo ebenfalls große Zahlen von Menschen miteinander den ausgefallensten Fantasien frönen können. Über neue, sogenannte »haptische« Technologien kann man diese virtuellen Erlebnisse für den einzelnen Benutzer sogar unmittelbar spürbar machen– etwa wenn jemand in Hamburg seinem Cybersex-Partner in München ein Signal schickt, das dieser zum Beispiel über einen von ihm getragenen Cybersexanzug als sexuelle Berührung wahrnimmt. Und schließlich löst das Internet Trends im Bereich der Sexualität ebenso aus, wie es Kinseys Veröffentlichungen vor sechzigJahren taten. Beispielsweise unterziehen sich immer mehr Teenager einer Geschlechtsumwandlung, seit andere Teenager, die das bereits hinter sich haben, auf YouTube über ihre Erfahrungen damit berichten.

Auch jeder Erfinder erreicht über das Web eine große Masse: ob er jetzt ein neuartiges Sexspielzeug entwickelt hat (etwa einen intelligenten Vibrator, das Musikkondom oder ein aufblasbares Schaf) oder ein ungewöhnliches Geschäftsmodell in diesem Bereich (zum Beispiel Erotic Airways, Sexpresso, Discount-Sex oder Entjungferungsagenturen). Was sich per Mundpropaganda nie erfolgreich verbreitet hätte, findet durch das Internet plötzlich Kunden und schließlich andere findige Unternehmer, die diese Ideen nachahmen möchten.

Das lässt sich auch auf den politischen Bereich übertragen: Erst gab es eine Sex-Partei in Kanada, dann in Australien– wann wird es die erste in Europa geben? Der sogenannte Öko-Sex führte, sobald er von sich hören machte, zu den ersten eigenen Sexspielzeugen, Pornos und Initiativen wie »Fuck for Forest«, die wiederum zu seiner größeren Bekanntheit beitrugen. Man könnte mit zahlreichen weiteren Beispielen fortfahren.

Darüber hinaus hat das Internet dazu geführt, dass Kinder sich immer früher und gründlicher über ausgefallene Formen von Sexualität informieren können und dabei immer »frühreifer« werden. Aber unsere Gesellschaft wird auch insgesamt immer sexualisierter– und auf ganz selbstverständliche Weise. Wo meine Mutter mit ihren Freundinnen noch Tupperware-Partys veranstaltete, trifft sich eine gute Freundin von mir im ländlichen Schleswig-Holstein mit ihren Bekannten zu Sex-Toy-Partys. Pornos kann man inzwischen an jedem beliebigen Ort per Handy betrachten– umgekehrt kann man in seinem eigenen Schlafzimmer die verrücktesten Pornos herstellen und mit ein paar Klicks der gesamten Welt darbieten.

Besonders stark hat sich die Allgegenwart der Sexualität, oft verbunden mit einem fast schon skurillen Exzess, in Japan entfaltet. Insofern stammen viele der Beispiele in diesem Buch aus dem Land der aufgehenden Sonne. Dabei dürfte die japanische Gesellschaft nicht lange ein bizarres Extrem bleiben, das den Rest des globalen Dorfes kaum beeinflusst. Wahrscheinlicher ist, dass Japan seine sexuelle Kultur ebenso in viele andere Länder exportiert, wie ihm das mit anderen kulturellen und technologischen Entwicklungen zunehmend gelang. Auch Japans Nachbar China stellt einen immer machtvolleren Einfluss für unsere globale Gesellschaft dar, was es reizvoll macht, auch dorthin den einen oder anderen Blick zu werfen, was den veränderten Umgang mit Sexualität angeht. Gewaltiger als in China sind solche Veränderungen der erotischen Kultur in der islamischen/arabischen Welt, wo derzeit wirklich große Umbrüche stattfinden. Während die genannten Regionen in diesem Lexikon ausführlicher behandelt werden, lohnt sich auch ein kurzer Blick auf neue Konzepte in anderen Ländern unserer Erde– Konzepte, die ebenfalls zu Trendsettern werden könnten: beispielsweise das Altersheim für Prostituierte in Mexiko oder die Haltestellen-Pornos in Bulgarien.

Sicher, viele der in diesem Buch geschilderten Entwicklungen stecken derzeit noch in den Kinderschuhen. Manche Erfindungen gibt es erst als Prototypen oder sind bislang nur schwer erschwinglich. Doch auch in Bereichen, die nicht mit Sexualität zu tun haben, gehen schließlich viele Neuerungen erst mit der Zeit in Massenproduktion über und werden dadurch für Otto Normalverbraucher immer zugänglicher– denken Sie etwa nur an Computer und andere elektronische Geräte. Viele Ideen (beispielsweise Fast-Food-Lokale) begannen als Einzelbeispiele und setzten sich dann immer mehr auf dem Markt durch. Mit vielen erotischen Prototypen, die in diesem Buch zusammengetragen sind, dürfte es ähnlich sein. Vielleicht erlaubt es uns deshalb, einen Blick in die Zukunft zu werfen: in eine Zukunft beispielsweise, in der bionische Sex-Chips, Röntgenbrillen und Männerbordelle gang und gäbe sind.

Der Zukunftsforscher Eric Garland überschrieb einen Artikel über diese jüngsten Veränderungen für die World Future Society mit der treffenden Formulierung »Reinventing Sex«: die Neuerfindung der Sexualität. Seiner Voraussage nach werden die neuen Freiheiten zwar neue Verwirrung bedeuten, bis zum Jahr2025 den Sex aber auch gesünder und sicherer machen als je zuvor. Wir werden mehr von unserer Sexualität verstehen und uns besser darüber informieren. Immer weniger Menschen werden sich mit ihren Neigungen isoliert vorkommen. Über Störungen und Probleme werden wir immer offener sprechen können. Die Macht von Dogmatikern der verschiedensten Religionen festzulegen, wie wir uns im Bett zu verhalten haben, wird schwinden. In ähnlicher Weise wird die Deutungshoheit der traditionellen Medien gebrochen. Vor der Etablierung des Internets dominierte in unserer Gesellschaft eine weit puritanischere Einstellung gegenüber den unterschiedlichen sexuellen Möglichkeiten, erklärt Feona Attwood, Professorin für Sex, Kommunikation und Kultur an der Universität Hallam im britischen Sheffield: »Die älteren Medien sind beherrscht von einer Wahrnehmung der Sexualität als skandalös und gefährlich, und wie Sexualität dort dargestellt wurde, war ziemlich vorhersagbar.« Durch die pluralistische Macht des Internets wird Sexualität demokratischer, individueller und liberaler. Hierarchieebenen sexueller Vorlieben gehen schrittweise zurück. Konzepte wie »Perversion« (die Sexualwissenschaftler ohnehin nicht mehr verwenden) verlieren endgültig ihren Sinn und erscheinen plötzlich sonderbar altmodisch.

Natürlich hat diese Entwicklung wie jede neue Entwicklung auch ihre Schattenseiten. Wie sehr unsere Gesellschaft bis in den letzten Winkel von Sexualität durchdrungen wird (Haltestellen-Pornos, Kochrezepte mit Sperma etc.), dürfte nicht jedem gefallen. Noch problematischer erscheint die zunehmende Aufhebung der Unterschiede zwischen Menschen und Objekten. Ist es nicht beängstigend, wenn die ersten Männer anfangen, statt Frauen Zeichentrickfiguren zu heiraten? Oder wenn in demselben Jahrzehnt Sexroboter als Partnerersatz zu boomen beginnen, in dem von Menschen immer stärker gefordert wird, effektiv zu sein, Leistung zu bringen und zu funktionieren, als ob der Mensch selbst nur eine bessere Maschine wäre– was derzeit auch die Auffassung vieler Philosophen und Wissenschaftler zu sein scheint? Und wo selbst der Hintern noch gebleicht wird, damit der unperfekte Körper eines Menschen mit den Bildern aus den Pornos gleichziehen kann, so ließe sich argumentieren, ist es mit der pluralistischen und Individualität fördernden Wirkung des Internets vielleicht doch nicht so weit her? Nimmt uns das Web das, was es uns mit der einen Hand gibt, mit der anderen wieder weg?

Die Melange aus globalem Dorf und virtuellen Nebenwelten führt so zu immer neuen Diskussionen– und einer immer größeren Unübersichtlichkeit von ständig neuen Begriffen. Dieses Lexikon soll Ihnen dabei helfen, sich auf dem veränderten Gelände der Erotik rasch zu orientieren. Wo jedes hier aufgeführte Stichwort für sich allein stehen kann, ergibt ein Zusammenfügen all dieser Puzzlesteine ein schillerndes, faszinierendes Gesamtbild. Was man bisher nur fallweise in weit entfernten Ländern entdecken konnte, ist vielleicht schon morgen in Ihrer Nachbarschaft zu finden. Schon über die bunte Palette der Möglichkeiten zu lesen kann lustvoll sein und eröffnet bisher ungeahnte Horizonte. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!

A

Achselhöhlen-Sex

Erotische Befriedigung durch die Achselhöhle des Partners. Dies stellt eine Form von  Outercourse dar, bei der man Bewegungen des Geschlechtsverkehrs nachahmen kann, ohne tatsächlich in den Körper des anderen einzudringen, was die Gefahr einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten deutlich senkt. Auf viele Männer wirken Achselhöhlen erregend, weil sich dort mit dem Schweiß auch sexuelle Lockstoffe sammeln. Während man noch vor zehnJahren von Achselhöhlen-Sex nicht einmal gehört hat, findet man heute zuhauf entsprechende Fotogalerien im Internet.

Websites: armpitsex.com, armpit-sex.com, armpitgirls.com, girlpits.com, armpits-fetish.com

Air Sex

Performance, bei der man vortäuscht, mit einem unsichtbaren Partner Geschlechtsverkehr auszuüben. Diese Kunstform wurde ihrem bekanntesten Vertreter J-Taro Sugisaku zufolge von Männern erfunden, die keine Freundin finden konnten, aber unbedingt Sex haben wollten. Angeblich unterhielten sich 2006 in dem Tokioter Stadtteil Shimo Kitazawa einige junge Männer auf einer Theaterbühne über verschiedene sexuelle Techniken und spielten sie zur Veranschaulichung schließlich pantomimisch vor. Schnell entwickelte sich daraus ein Wettbewerb, wer den stärksten Auftritt bot.

Seit 2009 finden in über 14Städten der USA alljährlich die »Air Sex Championships« statt, zu denen auch Frauen antreten dürfen. Dabei hat jeder Teilnehmer zwei Minuten Zeit, um unter musikalischer Begleitung eine, mehrere oder alle Phasen einer sexuellen Begegnung zu zeigen: Treffen, Verführung, Vorspiel und Geschlechtsverkehr. Dabei gibt es nur wenige Regeln: Die Zuhilfenahme von Gegenständen ist ebenso wenig erlaubt wie das Auftreten in Teams oder während der Vorführung zu sprechen. Die Wettbewerber dürfen sich nicht ausziehen, und sämtliche Orgasmen dürfen lediglich vorgetäuscht werden. Im Jahr2009 gewann »Shanghai Slammer« im texanischen Austin erstmals den Titel des Air-Sex-Weltmeisters.

Im Jahr2008 richtete die Kondommarke Durex ihre eigene »Safe Air Sex«-Meisterschaft aus, bei der jeder Teilnehmer die Verwendung eines Parisers in seine Vorführung integrieren musste.

Quellen: Rubenov, Eva: It’s Not Air Guitar in Japan, tinyurl.com/yeuupzv; The Smoking Jacket Staff: Interesting Facts about the Air Sex Championships, tinyurl.com/84ewbpq

Website: airsexworld.com

Altersheim für Prostituierte

Wohneinrichtung für ehemalige Huren, die sich zur Ruhe gesetzt haben. Als weltweit erstes Pilotptojekt dieser Art gilt das nach der aztekischen Göttin für Sex und Liebe benannte Casa Xochiquetzal, ein noch aus der Kolonialzeit stammendes Gebäude im Norden von Mexico City. Es wurde im Jahr2007 von Carmen Munoz, die selbst 30Jahre auf den Strich ging, gegründet, weil sie nicht mehr mitansehen konnte, wie viele ehemalige Prostituierte auf der Straße schlafen mussten. Finanzielle Unterstützung erhält die Einrichtung durch Spendenaktionen der Frauengruppe Semillas sowie aus der Stadtkasse, die der damalige Bürgermeister Andres Manuel Lopes Obrador dafür geöffnet hatte. Schätzungen zufolge gibt es etwa 3000Prostituierte in Mexico City, deren Altersversorgung in keiner Weise abgesichert ist.

Die Bewohnerinnen des Seniorenheims werden noch seltener von ihren engsten Verwandten und Bekannten besucht, als dies in solchen Einrichtungen ohnehin üblich ist. Da Mexiko ein sehr konservatives und religiöses Land ist, tabuisieren die meisten Menschen dort das Thema Prostitution besonders stark.

Im Jahr2011 war das Casa Xochiquetzal von 23Prostituierten im Alter zwischen 60 und 85Jahren bewohnt, von denen einige immer noch ihrer Arbeit nachgehen. Das ist in Mexico City auch bei dieser Altersgruppe durchaus üblich. Reklameslogans wie »Antiquitäten sind wertvoller« überzeugen die meisten Männer allerdings kaum; stattdessen beträgt der gängige Preis für Sex in der Regel weniger als umgerechnet vier Euro. Freier suchen alte Prostituierte auf, weil sie deren Mütterlichkeit schätzen oder weil sie lediglich über ihre Probleme sprechen möchten.

Eine TV-Dokumentation über das Altersheim ist auf YouTube zu sehen.

Quellen: Jordan, Mary: Aging Prostitutes Find Champion in Mexico City Mayor, tinyurl.com/6unlegu; Kennedy, Duncan: Mexican ex-prostitutes find home, tinyurl.com/7mckfxw; Royal Courage: The Retirement Home for Prostitutes– Casa Xochiquetzal, tinyurl.com/745lspz

Website: semillas.org.mx

Amora

Im Jahr2007 von dem Franzosen Johan Rizki gegründete Londoner Einrichtung zwischen Museum und Freizeitpark rund um das Thema Sex, Erotik und Partnerschaft. Amora soll seinen Gästen aber nicht nur Vergnügen bereiten, sondern auch die Gelegenheit bieten, in sexuellen Fragen schlauer zu werden und sich zu einem besseren Liebhaber zu entwickeln.

Zu den dort angebotenen Attraktionen gehören

zwei lebensgroße Puppen, die Besucher betasten können, um ihre erogenen Zonen zu entdecken: bei einem Treffer leuchtet die entsprechende Stelle rot auf,zwei weitere Puppen, die man mit seinen Fingern von innen erkunden kann, um entweder den G-Punkt oder die Prostata zu finden: der Erfolg wird durch ein lautes Stöhnen angezeigt,eine Puppe, die man mit einem Paddel prügeln kann, um dann auf einer Farbskala zu erkennen, ob man zu fest oder zu lasch zuschlägt,ein Orgasmustunnel, dessen Wände mit Monitoren versehen sind, die verschiedene Phasen des Geschlechtsverkehrs mit dazugehörigen Informationen zeigen. Je tiefer man vordringt, desto lauter wird ein über Lautsprecher zu hörender Herzschlag, bis am Ende des Tunnels eine Videowand Bilder von Frauen und Männern beim Höhepunkt zeigt,eine Wand mit 84Nachbildungen männlicher und weiblicher Genitalien in unterschiedlichen Phasen der Erregung,teilweise interaktive Videolehrgänge über Küssen, Striptease, die Etikette beim Vorspiel, Massage, guten Oralsex, sexuelle Stellungen und erotische Spiele mit Essen,die Möglichkeit, den Körper seines Traumpartners auf einem Bildschirm zusammenzustellen,einen abschließenden Bereich zum Thema sexueller Gesundheit, wo man beispielsweise die Symptome verschiedener sexuell übertragbarer Krankheiten deutlich vor Augen geführt bekommt. Hierzu gehören auch ein digitales Spiel zu diesem Thema sowie zusätzliche Informationen über Erektionsstörungen, schmerzhaften Sex, Fruchtbarkeit sowie Warnungen vor Drogen und Alkohol.

Die britische Sun zitiert Amoras Direktorin Sarah Brewster mit deren Hoffnung, dass die Besucher diese Einrichtung mit der Freude verlassen, etwas gelernt zu haben: »Es ist eine Feier der Sexualität– sauberer Sexualität, nicht schmierig oder pornografisch.«

Aber der Freizeitpark blieb auch von scharfer Kritik nicht verschont. So befindet die britische Sexualkundlerin Katherine Angel, Amora sei ein weiterer Ort, der Frauen und Männern nahelege, sich eingehend zu hinterfragen und ihre Körper sowie ihre sexuelle Performance in Beziehung zu einem unrealistischen Ideal zu setzen, was den Besucher letztlich unzufrieden über den eigenen Körper, die eigenen Techniken und die damit erbrachten »Resultate« zurücklasse. Amora reduziere Erotik nach der Art eines klinisches Zehn-Schritte-Programms auf eine Vorstellung von verfahrensorientiertem, mechanischem Fortschritt zu einem standardisierten Endpunkt »erfolgreicher« Sexualität: »Wenn wir nicht die mechanisch perfekten Pornostars unserer Träume sind, wenn unser Leben keine Fülle von Orgasmen bietet, dann sind wir unerotische, funktionsgestörte Versager– das ist die kulturelle Fantasie, die Amora zum Ausdruck bringt.« Als eigentlichen Zweck von Amora vermutet Angel darüber hinaus die »Erhöhung des Sex-Toys zum Status eines unentbehrlichen Werkzeugs«, wofür Amora ein aufwendiges Marketinginstrument darstelle.

Quellen: Angel, Katherine: That’s Amora, tinyurl.com/72m7v7w; Pickard, Anna: Let’s talk about sex, tinyurl.com/8966f2u; The Sun: ›Sex theme park‹ first ride, tinyurl.com/6u7ryt8

Website: amoralondon.com

Anal Bleaching

Kosmetische Aufhellung der Haut des Hinterns, vor allem wenn diese Stelle dunkler pigmentiert ist als ihre Umgebung. Diese Praxis wird in den USA zunehmend häufig betrieben und wird in Frauenzeitschriften wie der Marie Claire fachkundig diskutiert (»Is Anal Bleaching For You?«). Dabei berichtet die Autorin des Artikels, auf dieses Thema beim Essengehen mit Freunden gestoßen zu sein, wo sie seine Erwähnung kurz »sprachlos« gemacht habe. Die geringe Bekanntheit dieser Prozedur ist somit womöglich schlicht dem Umstand zuzuschreiben, dass sie sich nur bedingt als Dinerthema eignet.

Seinen Ursprung hat das Aufhellen der Rosette und ihrer Umgebung in der Pornobranche, wo die Kamera schon einmal besonders stark an die entsprechende Partie heranzoomt. Schnell aber wurde sie, glaubt man der Marie Claire, eine »Besessenheit, die weit über den jungen Jetset und die detailversessene Schwulengemeinde hinausgeht. Heutzutage erhält man Anal-Bleaching-Cremes so leicht wie Hustentropfen.« Diese rezeptpflichtigen Cremes werden üblicherweise verwendet, um Sommersprossen und Hautflecken zu überdecken. Nach der Pornoindustrie waren es Models und Tänzerinnen, die sich für diese Schönheitsbehandlung interessierten. Es folgten jene Frauen, die dem Trend einer Komplettenthaarung ihrer Vagina gefolgt waren und sich nun einen einheitlichen Hautton ihres Unterleibes wünschten. Zusätzlich verbreitet wurde das Anal Bleaching dadurch, dass immer mehr Menschen Pornos sahen (und von dort übernahmen, wie ein gepflegter Hintern offenbar auszusehen hatte) und immer mehr Frauen an Analsex Interesse gewannen– in diesen Fällen aber Wert darauf legten, auch von hinten gut auszusehen. Inzwischen, so berichtet die Cosmopolitan in den USA, würden Anal-Bleaching-Angebote in den Schönheitssalons förmlich aus den Regalen gerissen. Und nach fast jeder Anfrage, die die Cosmo-Journalistin für ihre Recherche stellte, boten ihr die Kosmetikerinnen das Anal Bleaching sofort im Gesamtpaket mit einer Aufhellung ihrer Vagina an.

Ob das Anal Bleaching gesundheitsschädlich sein könnte, ist noch umstritten. Mehrere Gynäkologen und Hautärzte warnen, wenn diese Maßnahme nicht von einer Fachkraft durchgeführt werde, gebe es dabei die unterschiedlichsten Risiken von Reizungen über Risse im Analkanal bis zu Infektionen. Ein von der Schweizer Zeitung 20Minuten befragter Dermatologe spricht davon, dass die dabei verwendeten Cremes ja eigentlich nicht für den Hintern vorgesehen seien, sodass diese Prozedur zwar »zu kosmetisch akzeptablen Resultaten führt, jedoch aufgrund der Analschleimhaut relativ rasch Juckreiz bewirken kann.« Diese Einschätzung führte zu einem Schlusssatz des Artikels, der das Für und Wider des neuen Schönheitstrends gut zusammenfasst: »Einige wenige kommen also nach dem Bleaching in den Genuss, eine zartrosa Rosette zu Gesicht zu bekommen– die grosse Mehrheit kann dem oder der Analgebleachten aber nur beim Kratzen am Po zusehen.«

Quellen: Fassbind, Tina: Licht ins Dunkel für die Schönheit, tinyurl.com/2n9v6g; Persadsingh, Neil: Anal bleaching– an option for women of colour, tinyurl.com/7k4wzqp; Ruderman, Zoe: The Scary New Butt Beauty Trend, tinyurl.com/6x8qjz2; Wentworth, Ali: Is Anal Bleaching for You?, tinyurl.com/449egqa

Website: bleaching-med.de/anal-bleaching.php

Anti-Menstruations-Pille

In den USA 2007 zugelassene Anti-Baby-Pille, die quasi als Nebenwirkung auch die Periode unterbindet. Dabei sind Wörter wie »unterbinden« oder »verhindern« ein wenig irreführend, da die Monatsblutungen von Frauen, die andere Anti-Baby-Pillen einnehmen, bereits nichts mehr mit der eigentlichen Periode zu tun haben, sondern diese lediglich imitieren. Tatsächlich wurde die Anti-Baby-Pille eigens mit dieser Nebenwirkung entwickelt, damit Frauen den Eindruck erhalten, dass ihr Körper immer noch so funktioniere wie immer.

Bei der neuen von der Pharmafirma Wyeth (inzwischen eine Pfizer-Tochter) entwickelten Anti-Baby-Pille ist dies nicht mehr der Fall. Die Reaktion der Amerikanerinnen auf dieses neue Produkt war gespalten. In einer Studie erklärten fast zwei Drittel aller befragten Frauen, sie empfänden den Gedanken, in Zukunft keine Periode mehr zu haben, als reizvoll. »Wir möchten uns mit unseren Körperfunktionen nicht mehr auseinandersetzen«, kommentierte die Medizinerin Linda C. Andrist, die diese Untersuchung durchführte, ihre Ergebnisse. »Wir sind zu beschäftigt dafür.« Schließlich führt die Periode bei vielen Frauen zu unangenehmen Begleiterscheinungen: Sie fühlen sich am Arbeitsplatz oder in der Schule oft unwohl, bleiben deshalb auch mal zu Hause (was kanadischen Forschern zufolge einen Einkommensverlust von durchschnittlich 1692Dollar pro Jahr bedeutet), fahren auch Sex und Sport auf ein Minimum zurück und leiden nicht selten unter Schmerzen.

Trotzdem tun sich viele Frauen mit der Trennung von ihrer Periode schwer– Forscher sprechen hier von einer komplexen Beziehung zwischen Liebe und Hass. Für viele Frauen nämlich symbolisiert ihre Monatsblutung Fruchtbarkeit, Gesundheit, die beruhigende Gewissheit, nicht schwanger zu sein, und schlicht einen natürlichen Teil ihrer Weiblichkeit. Vor allem bei manchen New-Age-Frauengruppen, deren Mitglieder ihr monatliches Bluten als spirituellen Prozess feiern, stößt ein Präparat, das diesen Vorgang beseitigt, auf wenig Gegenliebe. Insofern wurden schon frühere Anti-Baby-Pillen, die die Menstruation auf viermal pro Jahr einschränkten, vom Markt nur begrenzt angenommen. Zu allem bisher Gesagten tritt auch oft die Sorge, dass ein solches Präparat Langzeitschäden hervorrufen könnte, von denen die Sexualmedizin bislang nichts weiß.

Quellen: Mandavilli, Apoorva: Birth Control Pills: No More Period, tinyurl.com/7qcuyam; Saul, Stephanie: Pill That Eliminates the Period Gets Mixed Reviews, tinyurl.com/7w9ht77

Armkissen als Freund-Ersatz

Von japanischen Designern entworfenes Kissen, an dem die Nachbildung eines menschlichen Armes angebracht ist. Diese kann sich die Benutzerin beim Schlafen über die Schulter legen, so als ob sie von einem Partner beschützend gehalten würde, während sie vor sich hin schlummert. »Fühlen Sie die Umarmung eines Mannes ohne das Schnarchen, den Geruch und das Herumwälzen« lautet der Slogan, mit dem das Produkt beworben wird.

Das Kissen wird mit blauen und mit rosafarbenen Bezügen angeboten. In ein Modell ist sogar ein Wecker eingebaut: Es beginnt zu zittern, sobald es Zeit zum Aufstehen ist. Das Produkt ist den Angaben der Hersteller zufolge unter Japanerinnen dermaßen begehrt, dass eine Warteliste für Neubestellungen angelegt werden musste.

Inzwischen gibt es für Männer das passende Gegenstück, das über die Nachbildung zweiter Brüste verfügt. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Buches bietet Amazon.com es für knapp 30Dollar an.

Quellen: Allen, Richard: The Japanese have designed the ›perfect boyfriend‹, tinyurl.com/c3q83

Website: theboyfriendpillow.com

Aufblasbares Schaf

Sexspielzeug für Tierfreunde, vom Handel gerne als »Scherzartikel« und »Partygag« getarnt. Die US-amerikanische Firma Muttonbone liefert die lebensgroßen, anatomisch korrekten Tiere gekleidet in rote Strapse und Fischnetz-Strümpfe und mit Lippenstift geschminkt. Statt verschiedener Größen gibt es das Versprechen »One sheep fits all!«

Von einer britischen Firma kann man sogar ein aufblasbares Schaf mit Handschellen beziehen.

Website: muttonbone.com

Aufsprühbares Kondom

Pariser, der aus der Spraydose stammt, sich jedem Penis optimal anpasst und innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit ist. An der Entwicklung dieses Kondoms arbeitet derzeit Jan Vinzenz Krause, Direktor des Instituts für Kondomberatung. Krause betont, dass sein neues Verhütungsmittel noch nicht marktreif ist. Dem unbenommen berichteten international bereits verschiedene Medien darüber, in Deutschland etwa die Welt und Spiegel-Online.

Das Grundkonzept des aufsprühbaren Kondoms, so Krause, ähnele dem des Sprühpflasters, das sich ja auch einer Wunde von beliebiger Größe anpasse. Flüssigen Latex aber wie bei einem Deo auf das männliche Geschlechtsorgan zu sprühen erwies sich im Versuch als impraktikabel, da es zu schwierig war, dabei sämtliche Stellen des Penis abzudecken. Deshalb konstruierte Krause eine Sprühkammer, die nach dem Prinzip einer Autowaschanlage arbeitet, in der ein Wagen von allen Seiten mit Wasser und Schaum bedacht wird. Der Penis wird also in die Sprühkammer geschoben und innerhalb von 20 bis 25Sekunden mit einem Kondom umgeben– ein Prozess, den Krause gerne auf zehn Sekunden verkürzen möchte. Sobald der Latex fest geworden sei, fühle es sich besser an als ein herkömmliches Kondom und lasse sich leicht wieder entfernen.

Es sind die gesetzlichen Vorschriften über Kondome, die Krauses Erfindung bislang einer Zulassung zum Verkauf im Weg stehen. So ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass aus jeder Charge Kondome eine Stichprobe im Labor überprüft wird. Das ist aber beim individuell aufsprühbaren Kondom nicht möglich. Daher müssen sich Männer immer noch mit einer nur begrenzten Zahl an Größen zufriedengeben, die ihnen in den meisten Fällen höchstens annähernd passen und oft ein wenig zu groß oder zu klein sind.

Quellen: Spiegel-Online: German Invents ›Spray-On‹ Condom to Fit All Sizes, tinyurl.com/39kxbq; Wallbraun, Swantje: »Ich möchte das perfekte Kondom erschaffen«, tinyurl.com/ysbbdd

Australische Sex-Partei

Diese Partei wurde im November2008 gegründet und umfasst heute 2000Mitglieder. Ihrer Selbstbeschreibung zufolge strebt sie einen Ausgleich zwischen sexueller Privatheit und sexueller Öffentlichkeit an, der von prüden Politikern schwer beschädigt worden sei. Zu ihren Programmpunkten gehört ein Eintreten gegen die Zensur von gewaltfreien Erotika, einschließlich PC-Spielen und Internet-Inhalten, ein verantwortungsvoller Sexualkundeunterricht, um der zunehmenden Sexualisierung von Kindern entgegenzuwirken, gleiche Rechte für Homo- und Transsexuelle, eine gezielte Bekämpfung von sexuellem Missbrauch und Zwangsprostitution, die Entkriminalisierung von Abtreibungen sowie ein staatlich bezuschusster Zugang zu Medikamenten wie Viagra. Ferner soll die Steuerbefreiung religiöser Gemeinschaften beendet werden.

Die Partei wurde von Mitgliedern der Sexindustrie als Reaktion auf eine zunehmend konservative Regierungspolitik und wachsende Zensur von Erotika gegründet. Letzen Endes richte man sich aber, so die Parteisprecherin Fiona Patten, an Menschen, die generell an Freiheit und liberalen Bürgerrechten interessiert seien. Patten war zum Zeitpunkt der Parteigründung 24Jahre alt, ist Geschäftsführerin der Eros Association (einem Verband von Erotikhändlern) und hatte in den USA und Europa an über 100pornografischen Filmen mitgewirkt.

Bei den australischen Wahlen im August 2010 konnte sich die Sex-Partei als stärkste der kleinen Parteien durchsetzen. Sie liegt mit der konservativen Familienpartei auf gleicher Höhe beim Wettlauf um Platz vier in der Rangordnung aller Parteien.

Quellen: Daily Telegraph: The Australian Sex Party pledges to beat internet filter, tinyurl.com/yd7qes8; Nowell, Laurie: Sex flirts with politics, tinyurl.com/yanngg8; Ozimek, Jane Fae: Australian Sex Party stands proud, tinyurl.com/7fw6f54; Perth.now: Parliament »needs a sex party«, tinyurl.com/ydys5wh

Website: sexparty.org.au

Autopannenfetisch

Sexuelle Vorliebe für Frauen, die mit dem Auto liegengeblieben sind bzw. erotische Aufnahmen davon. Vermutlich finden manche Männer solche Fotos deshalb anregend, weil Frauen darauf besonders hilflos und dadurch besonders feminin wirken. Die in Deutschland erstellte Website carstuckgirls.com präsentiert nicht nur entsprechende Fotogalerien, sondern vertreibt auch DVDs, deren Handlung sie einfühlsam zusammenfasst. So wird beispielsweise in dem Autopannen-Erotikfilm Snowy Streets geschildert, wie die mit einem Minirock bekleidete Heldin mit verschneiten Straßen zu kämpfen hat, bis ihr endlich ein Schneepflug den Weg freiräumt. Trotzdem bleibt sie mehrere Male beinahe stecken. Man muss den Film vermutlich gesehen haben, um den erotischen Schauder nachempfinden zu können, den diese Bilder beim Betrachter auslösen.

In einer ausführlichen, auf dieser Website veröffentlichten Erklärung legt »Michelle«, einer der Betreiber dieser Seite, dar, dass sie damit keine rein kommerziellen Interessen verfolge, sondern so wie ihr Partner echten Gefallen an diesem Sujet findet.

Im Jahr 2004 wurde carstuckgirls.com mit dem »Webby Award«, einem Preis für besonders herausragende Websites, ausgezeichnet.

B

Ballonfetisch

Erotisch besetzte Vorliebe für Luftballons, bedingt beispielsweise durch deren Farbe, ihren Geruch, das Gefühl bei ihrem Kontakt mit der eigenen Haut, das beim Platzen entstehende Geräusch oder den Akt des Aufblasens. Homo- wie Heterosexuelle verwenden Ballons als Partnerersatz, Paare als Sexspielzeug.

Der Ballon ist der vielleicht typischste Fetisch des beginnenden Internetzeitalters. Bevor es das World Wide Web gab, wussten nicht einmal die meisten Ballonfetischisten selbst, wie viele andere Menschen es gab, die diese Leidenschaft teilten. Auch die Fachliteratur über sexuelle Neigungen erwähnte sie nur in Einzelfällen (insbesondere Katherine Gates 1999 erschienenes Buch Deviant Desires. Incredible Strange Sex). Heute findet man über Suchmaschinen wie Google eine überraschende Vielzahl an Websites, die diesem Fetisch gewidmet sind. Eine typische Seite, italoon.org, präsentiert in ihrem Mitgliederbereich über 200 erotische Videoclips und 10000Fotos. Entsprechende Videos findet man problemlos auch auf YouTube. Geht man auf eine themenübergreifende Pornoseite wie lolastube.com, findet man im Stichwortverzeichnis hinter dem Eintrag »balloon« über 1600erotische Filmchen. Eine Yahoogruppe zum Ballonfetisch umfasst nach einem halben Jahr des Bestehens bereits mehr als 2000Mitglieder.

Folgende Aspekte sollen erklären, warum gerade Ballons ein so begehrter Fetisch sind. Ihr Material wird im Kontakt mit der menschlichen Haut ähnlich angenehm empfunden wie Gummi und Latex von Fetischisten, die sich mit diesem Material kleiden. Ballons lösen Assoziationen aus, die an ebenfalls abgerundete oder stark wachsende Körperteile erinnern– insbesondere der Penis und die weiblichen Brüste. Auf gewisse Weise wirken sie so geradezu »lebendig«: Man spürt bei der Berührung, dass sie auf einem natürlichen Ausgangsmaterial beruhen, sie reagieren auf äußere Einwirkungen oft unvorhersehbar, und sie sind– idealerweise– mit menschlichem Atem gefüllt.

Oft wecken sie auch Assoziationen im Zusammenhang mit Macht und Ohnmacht, weshalb manche diesen Fetisch auch in die Außenbezirke des SM-Bereichs einordnen. Sexualpsychologen vermuten zudem, dass die Vorahnung, dass ein Ballon gleich laut platzen wird, für viele Kinder angstbesetzt ist, diese Angst sich aber mit den Lustgefühlen dieses Augenblicks (z. B. an einem Geburtstag oder einer anderen Party) durchmischt und in der entstehenden Sexualität des Betreffenden ganz in den Bereich der Lust übergeht, bis sich daraus eine besonders starke Vorliebe entwickelt.

Bei den Websites zum Ballonfetisch fällt auf, dass dort häufig ein Warnhinweis auf »popping content« enthalten ist: In den so bezeichneten Clips werden Ballons zum Platzen gebracht. Nicht jeder Ballonfetischist mag das. Tatsächlich zerfallen Ballonliebhaber in zwei Lager: die Platzer (im englischen Original: »poppers«), die das letztendliche Zerbersten des Ballons sehr schätzen, und die Nichtplatzer, die es ebenso nachdrücklich ablehnen.

In Städten wie New York gibt es auch Fetischpartys, die sich um das Ballonmotiv drehen. Auf solchen Veranstaltungen kann man beispielsweise in Ballons steigen oder sich unter Zuhilfenahme von Ballons fesseln lassen. Jen Miller, die für einen Artikel auf der Internet-Plattform Nerve eine solche Party besuchte, schildert, wie sehr die Begegnungen und Erlebnisse auf der Veranstaltung ihre Einstellungen zu Ballons veränderten: »Zu Beginn meines Experiments war ich Ballons leidenschaftslos gegenüber, aber jetzt bin ich fasziniert von ihren grundlegendsten Eigenschaften. Sie sind geschmeidig, warm, weich, es macht Spaß, sie platzen zu lassen, und ihr Geruch führt mich zurück in meine Jugend. Während Ballons niemals den Platz neben meinem Vibrator als liebstes Sexspielzeug einnehmen werden, kann ich nicht sagen, dass ich sie niemals mit ins Schlafzimmer bringen werde.«

Quellen: Dean, William: Latex and Looners– Blow and Pop!, tinyurl.com/7woabbl; Malfouka: So Hot and Ready to Pop, tinyurl.com/crjqgm; McCombs, Emily: Balloon Fetish, Is It Porn?, tinyurl.com/54wwz6; Miller, Jen: Experiment: Balloon Fetishism, tinyurl.com/8a9ydp2

Websites: balloonfetish.com, balloonfetish.org, balloonfetish.co.uk, balloongirls.com, mellyloon.com, italoon.org, jaimylooner.com, emmasballoons.com, sexxyballoonbabe.com, theloonranger.com und etliche mehr

Berührungsempfindliches Stöhnposter

Als Wandbehang gedachtes Erotikfoto, das an acht Stellen über eingebaute Sensoren verfügt, deren Berührung aus einem versteckten Lautsprecher Klänge der Wollust ertönen lässt.

Website: touchmeplayme.com

Bib:Love

Im Herbst2011 entwickeltes Konzept dreier Mannheimer BWL-Studenten, die in der internationalen Presse nur als »Oskar«, »Christopher« und »Julius« bezeichnet werden. Die Grundidee dahinter wird auf über den Mannheimer Campus verteilten Werbeplakaten mit dem Slogan »Gute Noten durch guten Sex« zusammengefasst. Die Studenten bieten gestressten Kommilitoninnen kostenlose One-Night-Stands an, damit diese wieder in eine entspanntere Stimmung geraten. Gerade in der Klausurenphase bleibe das übliche Sozialleben auf der Strecke, was einen solchen Notdienst erforderlich mache.

»Manchmal glaube ich schon, dass Frauen den besseren Geschäftssinn haben«, lautete einer der Facebook-Kommentare zu diesem Konzept. »Die nehmen nämlich Geld für exakt denselben Dienst.« Die Initiatoren von Bib:Love hingegen sehen sich auch als Vertreter der Emanzipation. »Wir richten uns speziell an Studentinnen, weil Frauen beim One-Night-Stand sonst immer schlecht wegkommen« behauptet so etwa »Christopher«. Zudem würden Mädchen, die nur ein wenig Spaß wollen, häufig als Schlampen abgestempelt. Das empfinde man als unfair, weshalb man dem entgegenwirken wolle. Allerdings behalten sich die Rollenpioniere vor, ein entsprechendes Treffen auch nicht zustande kommen zu lassen, wenn ihnen eine daran interessierte Frau nicht zusagt.

Hochschulleitung und AStA der Universität Mannheim betrachten das Projekt mit Wohlwollen. Die Nachfrage sei überraschend stark– auch von anderen Universitäten wie Tübingen, Ulm und Hamburg, wo Franchise-Gruppen von Bib:Love angedacht werden. Seit dem Frühjahr 2012 finden an der Uni Mannheim auch »Bib:Love-Party-Seminare« statt.

Quellen: Gayle, Damien: Three male German business students offer sex service to stressed out female students (it’s proven to improve grades, they claim), tinyurl.com/bt2qa57; Marx, Selina: Kampagne für den Koitus, tinyurl.com/cbzzros; Moye, David: Bib:Love: Campus Callboys In Germany Promise Female Students Good Sex Leads To Good Grades, tinyurl.com/6u22xzw

Bionischer Büstenhalter

Von der Wissenschaftsjournalistin Adrienne So 2008 im Londoner Independent vorgestelltes Konzept, um die Energie hüpfender Brüste mittels eines entsprechend konstruierten Kleidungsstücks beispielsweise zum Aufladen eines iPods zu nutzen. Als Vorläufer ihrer Idee nennt So ein Fitnessstudio in Hongkong, dessen Stromversorgung auf der von den Besuchern erzeugten Energie beruht, sowie die Unterwäschefirma Triumph International Japan, die einen solarbetriebenen Büstenhalter entwickelt hatte. »Allerdings lebe ich im nebelverhangenen San Francisco«, räumt So ein, »und ziehe es vor, nicht öffentlich in meiner Unterwäsche herumzuspazieren.«

So unterhielt sich mit mehreren Wissenschaftlern über die technische Umsetzbarkeit ihrer Idee, wobei sie feststellte, dass die Bewegungen der weiblichen Brüste seit zwei Jahrzehnten intensiv erforscht werden. Eine dieser Forscherinnen, Professorin LaJean Lawson, die von der Universität Oregon zur Sportfirma Nike wechselte, konnte in Experimenten nachweisen, dass die Anwendbarkeit eines bionischen BHs stark von der Brustgröße seiner Trägerin abhängt. Während Brüste der Körbchengröße D sich beim schnellen Laufen beispielsweise bis zu volle 89Zentimeter auf und ab bewegen können, bewegen sich Brüste der Körbchengröße B dabei so gut wie überhaupt nicht.

Hilfreich waren auch Gespräche, die So mit Professor Zhong Lin Wang vom Georgia Institute of Technology führte. Wang spezialisierte sich darauf, wie aus Nanodrähten gefertigte Kleidung die beim Tragen erzeugte Reibungsenergie in Elektrizität umwandeln kann, und plant, Energie erzeugende T-Shirts und andere Kleidungsstücke zu entwickeln. Von So darauf angesprochen, ob dafür auch BHs infrage kämen, erklärte Wang diese für besonders geeignet: »Es gibt sehr viel Reibung und Bewegung in diesem Bereich.« Auch sei das Material, aus dem Büstenhalter gefertigt werden, relativ dick, was es ermöglicht, mehrere Lagen von Nanodrähten übereinander zu führen.

Während nicht bekannt ist, ob So ihre Erkundungen nach dem Jahr 2008 fortgesetzt hat, wird aus ihrem Artikel deutlich, dass es bis zur Entwicklung von Kleidungsstücken, die sie als »bionische BHs« bezeichnet, nur eine Frage der Zeit ist. Im Zuge einer immer umweltfreundlicheren und kostengünstigeren Energiegewinnung dürfte früher oder später auch die Energie, die beim Geschlechtsverkehr entsteht, nicht lange ungenutzt bleiben. Hierzu wären allerdings tiefergehende Forschungen erforderlich.

Quelle: So, Adrienne: Bionic bra: Victoria’s circuit, tinyurl.com/6qyhpn

Bionischer Lust-Chip

Ein noch in der Entwicklung befindlicher Chip, der in ein Teil des Gehirns eingepflanzt werden kann, wo er mit winzigen Schockwellen lustvolle Empfindungen auslöst (ähnlich dem von Stuart Meloy erfundenen  Orgasmatron). Mit der Herstellung eines solchen Chips beschäftigen sich derzeit der Psychiater Morten Kringelbach und der Neurochirurg Tipu Azis, beide tätig an der Universität Oxford. Die zugrunde liegende Technologie wurde bislang bei Parkinson-Erkrankten angewendet. Jetzt soll sie Menschen helfen, die Probleme damit haben, sexuelle Lust zu empfinden. Der entscheidende Gehirnbereich wird als »orbitofrontaler Cortex« bezeichnet und befindet sich direkt hinter den Augen. Seit einiger Zeit liegen Forschungserkenntnisse vor, denen zufolge eine Reizung dieses Bereichs höchste Lust auslösen kann.

Mit einer ähnlichen Gerätschaft konnte bereits vor einigenJahren eine Frau mit geringem Sexualtrieb in eine sexuell sehr aktive Frau verwandelt werden. Da sie die plötzliche Veränderung nicht mochte, ließ sie diese Vorrichtung wieder entfernen. Allerdings ist Aziz zufolge die Gehirnchirurgie derzeit noch nicht so weit, solche Chips ohne größere, risikobehaftete Eingriffe einsetzen zu können. Seiner Einschätzung nach dürften jedoch bereits im Jahr 2015 ferngesteuerte Mikrocomputer mit eigener Energieversorgung und einer ganzen Bandbreite von Anwendungsmöglichkeiten Wirklichkeit geworden sein: »Das wird subtiler sein und mit mehr Kontrolle verbunden, sodass man den Chip ein- und ausschalten kann, wann immer man das möchte. Und in zehnJahren wird die Bandbreite ganz erstaunlich sein– wir kennen heute noch nicht mal die Hälfte von dem, was dann möglich sein wird.«

Quellen: Daily Mail: Bionic »sex chip« that stimulates pleasure centre in brain developed by scientists, tinyurl.com/y9vgfxm; Harlow, John: What a turn on: science develops bionic sex chip, in The Times vom 21.12.2008

Bisexuelle Männer

Männer, die sich erotisch von beiden Geschlechtern angezogen fühlen. Wie die New York Times am 22.8.2011 berichtete, liegen Sexualforschern seit Neuestem Erkenntnisse darüber vor, dass es tatsächlich bisexuelle Männer gibt– was nochJahre zuvor nachdrücklich in Zweifel gezogen worden war. Für eine Universitätsstudie, die das Fachjournal Biological Psychology veröffentlichte, konnten jedoch mehrere Männer ausfindig gemacht werden, die in ihrem Leben sexuelle Erfahrungen sowie romantische Beziehungen mit Mitgliedern beiderlei Geschlechts aufwiesen. Diese Männer zeigten sich zudem durch Schwulen- und Lesbenvideos gleichermaßen erregt.

Im Online-Magazin Salon kommentierte die Journalistin Tracy Clark-Flory diese Entwicklung so: »Selbst in sexuell fortschrittlichen Kreisen bleibt männliche Bisexualiät eine faszinierende Idee und ein einzigartiges Tabu. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass wir dazu neigen, Dinge als schwarz oder weiß wahrzunehmen und nicht als verschiedene Grauschattierungen– und das gilt insbesondere, wenn es um das Thema Sex geht.« Daher fühlten sich jene Männer, die sich zuerst in die Persönlichkeit und Intelligenz eines Menschen verlieben und erst dann nach seinem Geschlecht schauen, bis heute unsichtbar. Sobald zum Beispiel ein Mann, der bislang nur mit einer oder mehreren Frauen verpartnert war, eine Affäre mit einem anderen Mann beginne, werde er als »verkappter Schwuler« dargestellt und die Möglichkeit einer Bisexualität kaum in Erwägung gezogen. Bisexuelle Männer im Alter zwischen 20 und 30Jahren berichteten, dass gleichaltrige Frauen sich regelmäßig abgestoßen zeigten, sobald sie von deren Bisexualität erfuhren– eine herabsetzende Reaktion, die es von männlicher Seite gegenüber bisexuellen Frauen nicht gebe.

Quellen: Clark-Flory, Tracy: The invisible bisexual man, tinyurl.com/cqc8t8h; Tuller, David: No Surprise for Bisexual Men: Report Indicates They Exist, tinyurl.com/3sdby8t

Boditalk

Vibrator, der sich in Betrieb setzt, wann immer seine Benutzerin einen Anruf auf ihrem Handy erhält, und seine Dienste so lange tut, bis das Gespräch beendet ist. Ähnlich wie der  ferngesteuert vibrierende Schlüpfer lädt er dazu ein, unter der Wäsche getragen zu werden und an einem öffentlichen Ort überraschend aktiviert zu werden. Amazon.de bietet das Gerät zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Buches für circa 50Euro an.

Website: ohmibod.com/cell-phone-vibrators

Bukkake

Sexuelle Praktik, bei der mehrere Männer auf eine andere Person (in der Regel eine Frau) ejakulieren. Die Legende, die sich um diesen Zeitvertreib rankt, berichtet, dass Bukkake im Japan der Feudalzeit als Methode entstanden sei, Frauen zu bestrafen, die ihren Ehemann betrogen hatten. Sie wurden angeblich auf dem Dorfplatz niedergeworfen und mussten so lange ausharren, bis jeder männliche Einwohner mit seinem Sperma ihr Gesicht befleckt hatte. Eine andere Entstehungsgeschichte behauptet, Bukkake entstamme einer Sitte der japanischen Seefahrt, der zufolge es Glück gebracht haben soll, wenn die Matrosen, bevor sie lossegelten, die beiden hübschesten Mädchen des Dorfes bis zum Kopf im Sand eingruben, um danach mit ihrem Samen die Gesichter der Schönheiten zu benetzen. Noch heute übten leitende Angestellte in Japan diese Praktik aus, wenn sie vor dem Abschluss eines wichtigen Geschäfts zusammen ein Freudenhaus besuchten und sich gemeinschaftlich über den Körpern von Prostituierten selbst befriedigten.